Seite 8 — Nr. 202
Ragotter Tagvlatt „Der Gesellschafter-
Montag, de« 31. August 1831.
Bedürfnisse muhte er Schulden in Höfte von 21 000 Mark machen. Insgesamt wuchs die Verschu-!ü-u:rg auf 89 000 Mk. an. Als Petersa» die Gasrechnuna nicht mehr befahlen konnte, kam der Zschrmmerrbruch. Das Schöffengericht in Wesermünde verurtvstte Peterfon wegen fortgesetzten Betrugs zu 8 Monaten Gefängnis ohne Bewährungsfrist.
Feuerwehr gegen Wildschweine. 3n Nassau und besonders im Rheingau, Heck ßch das Schwarzwild so ver- ! mehrt, daß an der Ernte in diesem Jahr wieder unge- § wohnlicher Schaden entstände« ist. Vereinzelte hochgelegene Gemeinden des Rheingaus habe« sogar die Feuerwehren zum nächtliche« Schuh herangezogen, Lüe mit Schreckschüssen u»d Trompetesftgnalm die WAdschrvstne oo-nden an sich schon schwer geschädigten FÄderu sernAihokken ftrchen. Der Schade« wird noch größer werden, wenn die Kartoffeln reffe«, da die Mildschweirse infolge der ungewöhnlichen Fenchtigkeft das Erdreich weit besser aufwühlen können, als sonst in den trockenen Spätsommer«. Die örtlichen Behörden tragen sich bereits mit dem Gedanken, für den Winter umfangreiche PoKzetzagds» zu veranstalten.
Büberei. Im StadtwaÜ» von Stralsund (Pommern) ertappte ein Waldfchütze Avei junge Bnvschen bei Schießübungen mit Pistoken. Der eine entfloh. Der andere, der 10jährige Schlosserlehrlrng LoLHa, gab auf den Wcckd- sch-ützen Mvei Schüsse ab, die ihn schwer verletzte«. Der Waldschütz schoß ebenfnSs und traf den Kolosse Dieser tonnte in das elterliche Haus «Mamme n, wo er sich erschoß.
Erdbeben in Belutschkstan. Ein starkes Erdbeben, das am 28. August, gegen S Uhr abends, ganz Belutschist au und Sind erschütterte, ft>8 der „Daily Expreß" zufolge im Shawighbezirk erhebliche» Schaden angerichtet haben. Einige Städte sollen vollkommen der Vernichtung anheimgefalle» und Eisenbahn- wie Telegraphenverbindungen zerstört worden fein. Die Erdstöße waren in ihren Aus- könfern bis nach Karachi fühlbar.
Me Cholera in Vasra breitet sich in unheimlicher Weise aus. Seit dem 8. August hat die Seuche in Basra (Mesopotamien) 353 Todesopfer gefordert.
»
Die katholische Bevölkerung des britische« Reichs. Nach dem Jahrbuch Catholic Directory zählt das britische Reich 4V katholische Erzbischöfe, 125 Bischöfe, 5S apostolische Vikare und 30 apostolische Präfekten. Im Oberhaus sind 3 Herzoge, 13 Earls, 2 Mscmmts und 28 Baron« Katholiken, während das Unterhaus 24 KathÄikerr MLt. Die Zahl der Katholiken in Engkarch wird mit 2174 673 angegeben, Me
Zahl der Priester in England und Wales setzt sich aus 2785 westlichen und 1590 OrdensgeWiche» Msmnmen.
Die größte Stadt. Dem Markrmgsrmchcmg nach ist Rom mit 2058 Geoiertkilometer die größte Stadt der Welt, dann folgen Rio de Janeiro mit 1164, Los Angeles (Kalifornien) mit 1124 und Berlin mit 883,5 GevrerElsmeter.
.13 842 Kinos in Europa. In Europa wurden hei einer Gescimtbeoölkerungszaihl von etwa 480 Millionen im Jahr 1930 j» 33 Ländern 33 842 Kino« gezMl.
Sendefolge der Stuttgart Nuudfrmkr A--8-
. KOS: geitaqoab^ Setkecbericht, HymixijkU. 7«: WettexLeeKM. ur«: SchaM platteickoazert. SKlt: Lochühte». tL.-S0: Wettrckerirgt. LVS: FuükwoÄ»^»- korqert- iLLd SchoiWkttenkosrrrt. ir.!S: Nm» ««er geitzeiche». L00: Schalkplottentmrzert. rLSÜ- Rachrichte», Wrtterdrricht, EcholNibittenklmzert. 11LV: Spaagchee Sprachmrterricht. 1SM: BlÜESstund«. l7.00: Lvqzrrt. 18LÜ: Aeitarrgab«, Äluedwirtschaftsnachrichte». 13.-10: Vortrag: NuuSfynt- ilbertraguuge« Md tsternatiomel« Programmaustoelsch. 13.0S: Bortrag: KopitSn Berger, der deutsche Kapellmeister von Honolulu. lS.R: Zeit- angabe, Wetterbericht. IS.4S: Unterhaltungskonzert. SO.SV: Kurzgeschichte». Ll.M: Konzert. 22.15: Das erst« Parlament der spanischen Regierung. LLSS: Wetterbericht, Nachrichten.
Dienstag, 1. September:
S.SS: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.VV: Wetterbericht. 1S-VV: Schallplattenkonzert. 11.VV: Nachrichten. lS.SV: Wetterbericht. 1L.VS: Funkroerburigs- konzert. 12.85: Schallplattenkonzert. 1S.M: Nachrichten, Wetterbericht. Schallplattenkonzert. 14.8V: Englischer Sprachunterricht. W.3V: Bortrag: Braucht die Frau staatsbürgerliche Bildung? 17.VÜ: Koirzert. 1S.SV: Zeitangabe, Landwirtschaftsnachrtchten. 18.40: Bortrag: Die Eisenbahnfahrt in rechtlicher Beleuchtung. 1S.iL: Englischer Sprachunterricht. 1S.3V: Zeit- angabe, Wetterbericht. 19.45: Unterhaltungsionzett. 21.15: Deutsche Humoresken: Hans Sachs. 21.45: Walter Niemann spielt aus eigene» Klavirr- merkru. 22.85: Wetterbericht, Nachrichten. 22.59: Tanzmusik.
Mittwoch. 2. September»
5LS» Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.9V: Wetterbericht. M.ov: Schallplattenkonzert. 11.VV: Nachrichten. 12 .VÜ: Wetterbericht. 12.05: Funkwerbungs- tonzert. 12.35: Schallplattenkonzert. IL55: Rauen« Zeitzeichen. 1Loa> Echallplotten. 1Z.3V: Nachrichten, Wetterbericht. Schallplatten. 16.00: Ktn- derftunde, 17.00: Konzert. 18.SV: Zeitangabe, Landwirtschastsnachrichien. 18.4V: Bortrag: Rodia» und Wcddas aus Ceylon. 19.VS: Lsperantvkurs. 19.89: Zeitangabe, Wetterbericht. 19.45: Unterhaltungskonzert. 21 Nv: Arbeiterdichtung. 21.45: Zitherkonzert. LL1S: Wetterbericht, Nachrichten.
Donnerstag, 8. September:
5.55: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.00: Wetterbericht. 1V.VV: Schallplattenkonzert. U.OO: Nachrichten. 12.9V: Wetterbericht. 12.05: Funkwerbungs- tonzert. 12.85: Schallplattenkonzert. 18 .M: Wetterbericht, Nachrichten, Schallplattenkonzert. 14.3V: Spanisch« Sprachunterricht. 15.3V: Stunde der Jugend. 1S.3V: Schallplatten. 17.0V: Konzert. 18.8V: Zeitangabe, Landwirt, schaftsnachrichte». 18.4V: Kleine Geschichten von Max Barth. 19.05: Vor- trag: Siedlungsfragen. 19.SV: Zeitangabe, Wetterbericht. 19.45: Anek- dot-n. 2V.9V: Nichts als Kindereien I 21.15: Kammermusik, 2L1Ü: Wetterdericht. Nachrichten. 22.35: Tanzmnsik.
Hände! und Verkehr
Me Marttkage
Auf dem Butter markt ist es tu der vergangenen Woche M einer starken Ruckwärtsbewegung gekommen. Der Anston qina von England aus, wo die allgemeinen Verhältnisse lähmend aus »en Markt einwirkten, was sich auf Re übrigen Märkte und von mesen auf den deutschen Markt übertrug. So sprunghaft wie auf den Auslandmarkten war die PreisbeweMng bei uns nicht; hatte sick der Anstieg rn mäßigen Grenzen gehalten, so war auch der Rück' gang nicht so schroff. Immerhin mußte die Kemptener Börse dir Gierung verhältnismäßig beträchtlich von 112—118 ^ an 19. AuMst auf 108—114 ^ für den Zentner am 26. August senken -im »asegeschäft ist für Emmentaler eine merkliche Beruhigung eingetreten, da mit der kühleren Witterung die Ver- bromchsnochsrage nachgelassen hat. Selbstverständtich spricht hier wich wicker das Monatsende mit, wo die GsLverhältnisse der Berbraucherschast noch knapper find als sonst. Dazu kommt, daß auch das Schmelzkäsege-schäft nachgelassen, so daß abfallende Ware schwerer unterzubringen ist. Diesen Umständen wurde bei der Kemptener Notierung vom 26. August durch Herabsetzung der Preise r °l, "Ä ^ Qualität von 93—W auf 90—94 bzw. von 88—92 "us 82—86 .4t Rechnung getragen. Erste Qualität konnte sich bei halten, well die Bestände nickst allzu groß sind und . c Angebote aus der Sommererzeugung noch zu junge
und fryche War« umfassen, so daß sie sich erst in einigen Wochen bemerkbar machen dürften. Im Weichkäsegeschäft, dem die kühl« Witterung für den Versand zugute kam, konnte sich die Kemptener Notierung leicht bei 27-30 ^t Hallen.
Bei rückgängiger Zufuhr haben sich im Ei er ge sch äst di« Preise etwas versteift. Im Verhältnis zu den wirtschaftlichen Umstanden war die Nachfrage befriedigend, und zwar betraf dies auch die schwereren Sorten, denen sich der Verbrauch wieder mehr Angewandt hat. Die vorjährigen Preise werden bei der allgemein gesunkenen Kaufkraft ja wohl nicht erreicht werden, zumal in einiger Zeit mit dem Angebot von Kühlhauseiern zu rechnen ist.
Auch auf den Vieh markten machte sich der Einfluß de- gefürchteten Monatsendes fühlbar. Die Fleischnachfrage war nichi stark genug, um die Märkte trotz der kühleren Witterung genügend stützen zu können. Da und dort war aber auch die Qualität des Auftriebs mangelhaft, ein Zeichen, daß die Not die Landwirtschast zum Verkauf auch unreifen Viehs zwingt. Auf den meisten Rindermarkten gab es Preisrückgänge, besonders in Nürnberg, im allgemeinen aber waren sie bei überwiegend gesteigertem Auftriek wenigstens erträglich. Die Kälbermärkte lagen in Stuttgart Nürnberg, Mannheim und Frankfurt abgeschwächt, München da gegen konnte sich verbessern. Schwere Fettschweine fanden in allgemeinen guten Absatz, leichte Schweine ließen sich nur längsmr und nicht restlos zu sinkenden Preisen verkaufen.
Die Ob st Märkte sind nun jo reich beschickt, Laß die Erzeuger mit starkem Preisdruck zu rechnen haben, namentlich be Birnen. Vielfach wird geklagt, daß die Spann« zwischen Erzeugerund Kieinverkaufspreis zu hoch sei. Die in großen Mengen auf der Markt gebrachten geringeren Apselsorten drücken weiter auf der Preis der guten Tafelware, Abgleich bei letzteren keineswegs vor einem Ueberaugebot gesprochen werden kann. Daboi ist die An
fuhr von AuÄandobst (Pfirsichen) noch recht groß, diejenige von auskndijchen Tafettranben ist in raschem Anstieg begriffen; sie wesentlich billiger als im vorigen Jahr und dürften in der nächste« Woche dem Kernobst starken Wettbewerb machen.
< Dagegen wird der Gemüsemarkt von einer festen Stimmung beherrscht. Wo sich reichlicheres Angebot zeigte, hielt «wch die Nachfrage gleichen Schritt; bei den mePen Gerwüseorten kam es zu leichten Weiserhohungen.
^ Im Weinbau hat man Sorge wegen des Wetters. Es zwar noch nichts verdorben, aber es kan» dazu kommen, wenn i nicht bald warmen und dauernden Sonnenschein bekommen. ! gesehen davon wären die Aussichten vecht Mt.
D« Holzmarkt ist nach wie vor trostlos. Das Ausland i der Anfichrhandel hoben das Bestreben, statt des Rundhol meh^ Schnittholz auf den deutschen Markt zu werfen. Dies bel Sageindustrie des Auslands und die deutschen Säge-werte lle, stiL Unserer Waldwirtschaft gehen große Verkaufsmöglichckei verloren. Der Verkauf der noch im Wald liegenden Rundhr geht nur in kleinen Posten und zu ruinösen Preisen i sich. Warum gibt es hier nicht endlich eine Notverordnur wo s»e so dringend nötig wäre?
Einkommen- unv Körperschaftssteuerveranlagting
Die Zahl der im Jahr 1928 veranlagten Einkommen- steuerpflichtigen in Württemberg betrug lt. Stak. Landssamt insgesamt 21 l 3?9, ihr veranlagtes Einkommen 07ö,S Millionen RM., das Durchschnittseinkommen eines Pflichtigen 3200 RM. (im Reich 3691 RM.). Nächst Oldenburg war Württemberg von allen deutschen Ländern am stärksten mit veranlagten Einkommensteuerpftichtigen durchsetzt. Auf 1000 der Bevölkerung entfielen in Oldenburg 88,1, in Württemberg 81,9, im Reichsdurchschnitt 67,8 Pflichtige. Aus den Kopf der Bevölkerung entfiel ein veranlagtes Einkommen in Württemberg von 262 RM., in Stuttgart von 583 RM., im Reich von 249 RM. Gegen 192? stieg in Württemberg die Zahl der Pflichtigen um 41,3 v. H., das veranlagte Gesamteinkommen um 5 v. H. (im Reich
7.1 v. H.), das Durchschnittseinkommen um 1,1 o. H. (im Reich
2.1 v. H.).
Neun Zehntel der veranlagten Pflichtigen hatte ein Einkommen unter 8000 RM. Der Anteil der untersten Einkommensgruppe bis zu 1500 RM. betrug in Württemberg 52,8 v. H. (i. P. 50,9 v. H.). Ein Jahreseinkommen über 50 000 RM. bezogen in Württemberg und im Reich je 0,4 v. H. Pflichtige, ein solches von über 100 000 RM. je 0,1 v. H. An erster Stelle stehen die Einkünfte aus „G e w e r b e b e t r i e b"; sie sind beinahe viermalso groß (50.4) v. H. als jene aus „Land- und Forstwirtschaft" 13,8 o. H.; sie übersteigen auch noch die Einkünfte aus „Nicht selbständiger Arbeit", die an 2. Stelle kommen, um mehr als das Dreifache.
Nicht geringer ist die Zahl der Pflichtigen — 32 v. H. in Württemberg und 23,6 v. H. im Reich — die auf Grund des steuerfreien Einkommenteils oder wegen Familien- und Steuerermäßigung von der Steuer befreit worden sind. Besonders hoch sind die A u s f a l l z i f f e r n bei den Pflichtigen mit Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft mit 46,9 v. H. in Württemberg und 41,4 v. H. im Reich. In Württemberg warf die veranlagte Einkommensteuer i. I. 1928 insgesamt 68,7 Millionen, in Stuttgart 27,5 Millionen RM., im ganzen Reich 1,6 Milliarden RM. ab. Dazu kommt der Ertrag der Einkommensteuer durch Steuerabzug vom Arbeitslohn mit 44,9 Millionen in Württemberg.
Zur Körperschafts ft euer wurden heranqezogen m Württemberg 1330 Erwerbsgeseilschasten, 72 Betriebe und Verwaltungen von Körperschaften des öffentlichen Rechts, 238 übrig« Körperschaften. Das Gesamteinkommen dieser Körperschaften betrug in Württemberg 88,9 Million-.« NM., die scsi gefitzte Steuer 17 Millionen RM-
Tarifermätzigung für Holz
Der württemvergische Waldbesitz und das Wirkschaftsmmiste- rium haben sich in wiederholten Eingaben an die Reichsbahn um die Einbeziehung von Stammholz jeglicher Läng« in den Notstandstarif für Windbruchholz sowie um di« Ermäßigung der Tarife für Schnittwaren beim Versand noch dem Ausland bemüht. Die Reichsbahn hat nun die Ergänzung des Ausnahmstarifs l ee (Sturmholzausnohmetarif), der bisher nur für Prügel-, Rund- und Schnittholz, sowie Stamm-, Stangen-, Rollenholz usw. bis 1,5 Meter Läng« Geltung hatte, durch Ausnahme von Stammholz jeglicher Abmessung genehmigt. Außerdem kommt diese Frachtermäßigung in Zukunft nicht nur für den Versand nach sämtlichen Bahnhöfen, sondern auch nach allen Grenzübergangspunkten der Reichsbahn zur Anwendung.
Ferner wurde mit Wirkung vom 17. August d. I. ein Ausnahmetarif 169c eingeführt, der die Ausfuhr 1. von getränkten Holzmasten ab bestimmten süddeutschen Bahnhöfen, 2. von Schnittholz ab den Bahnhöfen der Reichsbahndirektionen Stuttgart, Karlsruhe, Augsburg, München, Nürnberg und Würzburg über die trockene Grenze nach der Schweiz, wach Italien, nach Frankreich und noch dem Saargebiet begünstig.
Der Tarif gewährt für di« genannten Holzmaften eine Frachtermäßigung von 20 Prozent der Frachtsätze der Tarifklasse tt, tt 10 und Q 5 und für das Schnittholz eine solche von 25 Prozent der Frachtsätze des Ausnahmetarifs 1b und der regelrechten Nebenklassen L> 10 und l)5.
Das Entgegenkommen der Reichsbahn ist bei der schwierigen Lage der deutschen Forst- und Holzwirtschaft sehr zu begrüßen, da es sicher eine gewisse Entlastung des süddeutschen Holzmarktes durch die Erleichterung der Ausfuhr nach den Nachbarländern bringen wird.
Bestellen Sie unsere Zeitung!
Der Silberscheidemünzenbeskand der Reichsbank
Der starken Abstoßung der Silberscheidemünzen durch die Reicbsbmü im Jum ist seitdem «ine rückläufig« Bewegung
gefolgt, die auch durch die Verbindung der Versicherungskasse« mit der Reichsbank nicht vermindert wird. Dieser Rückfluß hat sich auch in der letzten Berichtswoche bis 22. August fortgesetzt. In dieser Woche sind wieder 30,78 Mill. deutsche Silberscheidemünzen zur Neichsbank zurückgekehrt, so daß sich der Bestand auf 119,28 Mill. RM. erhöht hat. Der frühere Bestand von rund 180 Millionen dürste in absehbarer Zeit wieder aufgefiillt sein. Für die Reichsbank bedeutet dies einen Verlust insofern, als ihre Silberbestände totes Kapital bedeuten, da sie für die Roten- deckung nicht in Bettacht kommen. Der Grund für die Unbeliebtheit der Silbermünzen im Verkehr liegt in ihrem geringen Srlber- aehalt von 50 v. H-, der sie bald unansehnlich werden läßt. Die Markstücke z. V. fangen jetzt schon an, das Aussehen der „Sechser" der alten Guldenwährung zu beton,me», während die früheren erheblich größeren Markstücke mit 90 v. H. Silber itzr schönes Aussehen behielten und daher beliebt blieben.
Kredit von 400 Mll. Dollar für England
Eine Gruppe amerikanischer Banken hat beschlossen, der englischen Regierung einen Kredit von 200 Millionen Dollar zu gewähren.
Die Kredrtoerhandlungen in Paris find zum Abschluß gelangt. England erhält einen Kredit von 5 Milliarden Franke« (rnüd WO Mill. Mk.), die eine Hälfte in Form eines Datteheus der französischen Privatbanken, die andere Hälfte in 4,25pvozenssye« Bons mit ettijähriMr HoMert, die in Frankreich zur ZeüHmmg aufgelegt wende«..
Me Großhandelsmehzahl vom 26. August ist mft 110,0 gegenüber der Vorwoche um 0,7 o. H. gesunken. An dem Rückgang find alle Hanpignizmen beteiligt.
Me Wechselproteste im Juni 1931. Die Anzahl der Wechsel- Proteste »st taut „Wirtschaft und Statistik" im Jum 1931 gegenüber dem Vormonat etwas zurückgegangen, und zwar von 150 152 im Mai auf 147 689 im Juni 1931. Dagegen hat sich der Gesamtbetrag vo» 31,87 auf 32,37 Mill. RM. erhöht. Der Durchsnchitts- bettag von 31,87 aus 32,37 Mill. RM. erhöht. Der Durchschnitts- van 212 RM. im Mai auf 219 RM. im Juni.
Die Würtl. staklunmanufaktuc Heidenheim wird wieder 12,5 v. H. Dividende verteilen.
Der Viervrrbranch in Berlin ist von 4 855 000 Hektoliter im-, Jahr 1S2S auf 4 158 000 Hl. im Jahr 1930 oder um 14,4 v H. gefunken. Der Milchoeibrvnch ging se Tag und Kopf von 0,26 auf 0,25 Liter zurück, nMrmrd der Fleisch verbrauch von 70,2 a-,s 72,5 Kg. je Kopf der Bevölkerung (einschließlich der Fremden) s-e- fLegen ist. Die Zahl der Gaststätten hat sich von 20 124 auf 20 654, also um 430 erhöht, in dem Zuwachs sind aber 340 alkoholfreie Betriebe inb-mrftftn.
AnbauflSchen-Verrlugerung iu Argentinien. In Argenttnstn wird die Anbaufläche für Getreide im nächsten Fruh;ahr um rund 1^4 Millionen Hektar verringert, wovon auf Weizen allMn 1 A Millionen Hektar kommen. Die Anbaufläche betrug ,m Jatzc 1931 bei Weizen 6,9, bet Länfaat 3,3, bei Hofer 1,4, bsi Gttste 0,6 und beiRoggen OK Mill. Hektar. Die nächste Anbaufla ch e für Mais ist noch nicht bekannt, sie wird aber angesichts der gewalttcM Ueberprodnktion ebenfalls stark herabgesetzt werden mutzen. In vielen Gegenden Argentiniens ist die Körnererute wegen der ganz geringen Preise überhaupt nicht erngedracht. sondern dem Weide- vieh überlassen worden.
Fünf Millionen Arbeitslose kn Amerika ^
amerikanischen Gewerfichastsbunds Kätzt die Zahl kr Arb«/s- losen in den Vereinigten booten an Anfang August auf S,1 M,W- onen Er wiederholt von neuem seine Befürchtungen, daß me Arbeitslosenzahl im Winter ans sieben Millionen st«gen werde. Im Juli sollen sich die arbeitslosen Landarbeiter um 40 OW vermehrt haben. Dagegen habe sich die Zahl der beschäftigten Jmdü-
Konkurs: Ottilie Gärtner, geb. Wochenheim«, Hotel Sonne, in Herrenalb.
Berliner Dollarknrs. 29. August. 4,209 G., 4,217 B.
Reichsbankdiskont 10, Lombard 12 v. H.
Verknappung am Geldmarkt. Am Geldmarkt ist eine weiter« Verknappung eingetteten. Tagesgeld ist nicht unter 9)4 zu haben. Die Sätze gehen hier bis M 11 Prozent. Monatsgeld wird mit 8Z4—11 Pro,Met genannt. Die Umsätze sind weiterhin nicht sehr bedeutend. Privatdiskont« sind nicht unter 10 Prozent zu ver- kaufen. Für bankgirierte Warenwechsel hört man eme» Satz von etwas über 10 Prozent.
Berliner Gekreidepreise. 29. August. Weizen märk neu 21.20 bis 21.40, Roggen neu 17-17.20. Futter- und Jndusttregerste 15.49—16.40, Hafer 13.60—14.60, Weizenmehl 26.25—32, Roggenmehl 24—26.50. Weizenkleie 11.75—12.25 Roggenkleie 10.10 bis 10.60.
Der Deutsche Hopfenbauoerband e. V. teilt mit: Die Markts« ich u»mer noch nicht geklärt. Anfangs war die Unentschiedenst ob der Verwendungszwang kommt oder nicht, ein Moment t Verzögerung. Em weiteres Moment war die Ungewißheit d Ernttausfalls. Heute wissen wir, daß die Ernte höchste, 5 O P rozentdes Vorjahres betragen, daß sie also d Bedarf nur zum Teil decken wird. Der Bierausstoß ist im erst Vierteljahr 1931 nur um 16 Prozent gesunken; es werden s also auch hier nicht alle Befürchtungen bewahrheiten. Heute i wir durch de,, Perwendungszwang vom überlasteten Weltma sind, wo eine kleine Ernte und ein geringes Angel an hochprima Ware vorhanden ist, bildet nur noch die Geldknap heit ein Moment der Verzögerung. Wir sind daher der Meinu,
daß dieProduzentensichmöglichstabwartendoe ^" ""ö "ur in kleinen Mengen abgeben solle Wir halten es auch für notwendig, daß der Nürnberger Markt n hochprima Hopfen beschickt wird mit festem Preislimit: da d Nürnberger Markt auch heute der Preisregulator ist, müssen de Prima-Partien zu festen Preisen angeboten werden können.
Märkte
Stuttgarter Obst- und Gemüfegrotzmarkl, 29 August. Obst: TareläpfA 4—12, Tafelbirnen 5—15, Himbeeren 35—40, Brombeeren 30—35, Preiselbeeren 25—28, Pfirsische 20—35, Reine- klauden 10—14, Zwetschgen 12—20, Gemüse: Kartoffeln 1 Pfd. 3—4, Stangenbohnen 18—25, Kopfsalat 1 St. 5—8. Endiviensalat 5—8, Wirsing (KSHlkraut) 1 Pfd. 5—6, Fildertraut 4—5, Weißkraut rund 4—5, Rotkraut 6—7. Blumenkohl 1 St. 10-50, rote Rüben 5—6, gelbe Rüben 5—6, Karotten 1 Bund 6—10, Zwiebeln 1 Pfd. 5—6, Gurken große 1 St. 3—10, dto. kleine 100 St. 35—40, Rettiche 5—8, Monatsrettich« 1 Bund 6—7, Sellerie 1 St. 10—15, Tomaten 6—8, Spinat 18—20, Kops-Kohl- raben 1 St. 4—6.
WLrVt. Markenbutter 1,56, Teebutter 1 Qual. ILO, Z. Qual. 1.46 Mk. -. Pfl».
Arkfcheh«?r (roter Stempel) 10ZH Landeier 9, Mitteleier ? Pfg. d. St.
LttrttgarlLr äarloffelgroßmarkk auf dem Leonhardsplcch, 29. AsgM. Anfuhr 250 Ztr., Preis 3—3.50 für 1 Ztt.
StutAart« Mostobstnrarkt auf dem Wilhelmsplatz, 29. August- 90 H bis 1.20 für 1 Ztr.
W e <k k e e
Im Norden Kegt ein ausgedehntes Hochdruckgebiet, unter dessen vorwiegendem E«MiL oitzKch hecheues «K trockenes Wetter zu