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Nagolder Tagvlatt „Der Sesellschaster"
Montag, den 24. August 1831.
Friedrichshofen. 23. Augvst. Dampfer zusammen- stoß. Am Freitag erlitt der Dampfer „Nürnberg" bei Langenargen eine MaWnenMrung. Der Dampfer „Ueber- lingen" wollte das Schiff nach Langenargen einschleppen, wurde aber von dom heftigen Föhnsturm gegen die „Nürnberg" gestoßen, wobei diese ein ziemlich großes Leck am Bug erhielt, bei der Ueberlingen" wurde ein Radkasten teilweise abgerissen. Die „Nürnberg" lies später mit eigener Kraft nach Langenargen ein, die „Ueberlingen" konnte ihre Fahrt nach Lindau fortsetzen. Die Reisenden aus beiden Schiffen verhielten sich musterhaft.
Von der bayer. Grenze, 82. August. Blutvergiftung. — Schwerer Sturz. — Der rote Hahn. Im Atter von 59 Jahre» ist der Jimmermann Ignaz Meß- mer in Aitrang, der sich eine kleine Verletzung zugezogen hatte, an den Folgen einer Wutvergiftung gestorben. — Auf der Straße zwischen Uttenhofen und Oberschöneberg ist der Sattlermeister Specht von Jiemetshausen, der an einer Kurve sich umblickte, mit seinem Motorrad auf einen Schotterhaufen gefahren und gestürzt, wodurch er sich schwere Verletzungen zuzog. — Bei dom Landwirt A. Reng in Gietel- haufen brach Feuer aus, dem die Scheuer, Bieh- und Schweinestall, sowie sämtliche Getreide- und Heuvorraie zum Opfer sielen. — Vermutlich infolge Brandstiftung ist in Diemantstein das große, neu erbaute Anwesen des Kriegsbeschädigten und früheren Landwirts Johann Schäserling abgebrannt.
Aus aller Welt
Raubüberfall auf eine Altonaer Bank. Auf die Zweigstelle der Westholsteinischen Bank in Altona-Stellingen wurde am Samstag vormittag ein Raubüberfall verübt. In einem Auto fuhren drei Männer vor, die schwarze Masken trugen und sofort in das Bankgebäude eindrangen. Den Bankvorsteher hielten sie mit vorgehaltener Waffe in Schach. Die Räuber erbeuteten etwa 6000 Mark und flüchteten dann mit dem Auto in Richtung Eimsbüttel—Hamburg.
Mord an einem Guksnachlwächler. Im Park des Guts Schlemmin (Pommern) überfiel am Samstag früh ein vor einiger Zeit auf dem Gut beschäftigt gewesener jugendlicher Arbeiter den 60jährigen Nachtwächter des Guts, Mürack. Er schlug dem Alten mit einer Wagenrunge (Stange zwischen Wagenleiter und der Achse) den Schädel ein und verletzte ihn so schwer, daß Mürack kurz darauf verstarb. Der Täter fluchtete, konnte jedoch von Landjägern sestgenomrnen werden. Die Gründe zur Tat sind noch unbekannt.
Line Bande von Lifenbahnräubern wurde in Frankfurt am Main verhaftet. Seit Monaten wurden von den Dieben auf dem Hauptbahnhof Wagen erbrochen und geplündert.
Unterschlagung. Bei der Spar- und Darlehenskasse in Eilshaufen (Wests.) wurden Unterschlagungen in Höhe von 180 000 Mark entdeckt. Der Rendant Erzbrügger wurde verhaftet-
Bei der Straßenbahn in Krefeld wurden erhebliche Bestechungen bei der Vergebung von Gleisbauten und Stra- henbauarbeiten festgestellt.
Dildbefchädigung in einer Kunstausstellung. In der
Großen Berliner Kunstausstellung im Schloß Bellevue wurde iestgestellt, daß ein Besucher ein Bild des Malers Hans Bansti anscheinend mit einem Rasiermesser zerschnitten hat. Das Bild war von dem Künstler mit 500 Mark bewertet worden. Von dem Täter fehlt bisher jede Spur.
Ein Autofahrer vor Schreck gestorben. Am Ortsausgang von Eberstadt (Hessen) hatte der als vorsichtiger Autofahrer bekannte 60jährige Inhaber des Darmstädter Seidenhauses Fotz, Franz Gießinger das Unglück, ein auf dem Ra- fahrendes Schulmädchen zu überfahren, das einen Schädel- bruch erlitt. Im Schrecken wurde Gießinger von einem Herzschlag betroffen. Führerlos rannte der Wagen mit dem toten Mann die Bergstraße abwärts und zerschellte an einer Anschlagsäule.
Ein wertvolles Bild gestohlen. Aus der alten Kapuziner- kirche in Linz a. Rh. wurde am Freitag ein wertvolles Marienbild aus dem Rahmen geschnitten und gestohlen. Die Täter sind unbekannt.
Die Franziskanerkirche in Posen beraubt. Die Franziskanerkirche in Posen ist Freitag nacht beraubt worden. Sie ist die einzige Kirche Posens. in der noch Gottesdienst für deutsche Katholiken abgehalten wird. Der deutsche Mesner bemerkte, als er die Kirche öffnete, daß der Hochaltar, der viele kostbare Weihegeschenke besaß, beraubt war. Die Diebe sind bei der Abendandacht in die Kirche gekommen und hatten sich in der Orgel versteckt. In der Nacht haben sie dann den Hochaltar beraubt, wobei ihnen u. a. silberne Leuchter, viele goldene Ketten und mit Edelsteinen besetzte Altargeräte in die Hände sielen. Sie sind dann durch ein Seitenfenster geflüchtet. Die Höhe des Schadens ist noch nicht ermittelt, dürfte aber viele tausend Zloty betragen.
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Sendefolge der Stuttgarter Rundfunk A.-G.
Montag, 24. August:
Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.00: Wetterbericht. 10.0»! Schallplatte». 11.00: Nachrichten. 12.00: Wetterbericht. 12.02: Funlwerbungs. konzert. 12.LS: Schallplattenkonzert. 12.55: Nauener Zeitzeichen. IS.OiU Schallplattenkonzert. 12.30: Wetterbericht, Nachrichten, Schallpiattenkonzerr/ 14.20: Spanischer Sprachunterricht. 10.00: Briefmarkenstund«. 10.30: Blumsn- ftund«. 17.00: Blasmusik. 18.20: Zeitangabe, Landwirtschaftsnachrichten-. 18 . 40 : Vortrag: Deutsche reisen nach England. 19.95: Englischer Sprachunterricht. 19.80: Zeitangabe, Wetterbericht. 19.45: „Vom königlichen Fladen" von Timmermanns. 29.15: Konzert Franz Völker. 22.15: Zeitbericht. LLSS: Wetterbericht, Nachrichten. '
D'.ensiag, 25. Angusti
5.55: Zeitangave, Wetterbericht, Gymnastik. 7.00: Wetterbericht. 10.00: Schallpiatten. 11.00: Nachrichten. 12.00: Wetierbericht. 12.05: Funkwerbnngs- konzert. 12.35: Schallplattenkonzert. 13.30: Wetterbericht, Nachrichten, Schallplattenkonzert. 14.30: Englischer Sprachunterricht. 18.30: Vortrag: Jo van ilminers-Kliller. 17.00: Konzert. 18.30: Zeitangabe, Landwirtschaftsnach- cichten. 18.40: Vortrag: Malerprofile der Iahrwunbertwende. 19.05: Vortrag: Haitis wirtschaftliche Bedeutung für Deutschland. 19.30: Zeitangabe, Wetterbericht. 19.45: Akkordeon-Duette. 20.39: Gespräch mit Elly Beinhorn und Paul Laven. 21.00: Busoni-Konzert. 22.00: Zigeunermusik. 22,15: Wetterbericht, Nachrichten. 22.35: Zjgeunermußk.
Handel und Verkehr
Di« Marktlage
Mt der Wiederfreigabe der Einfuhrreisen haben sich, wie schon dm vorigen Bericht erwähnt, alsbald die Weltmarktpreise für But- ter befestigt. Und diese B^seftiHUN'g hat sich in der vergangenen Woche unaufhaltsam fortgesetzt. Man stößt nun vielfach auf die Meinung, diese Preisentwicklung nach oben im Buttergeschast sei mcht normal. Aber mit Bestaub zu sagen: bei den letzten Preis» Erhöhungen handelt es sich einzig und allein darum, daß die allen bisherigen Erfahrungen widersprechende Preisabschwächung von Mitte Juli an eine beschleunigte Gegenbewegung notwendig machte; sucht die jetzige Befestigung, sondern die vorangegangene Ab- schwachung ist also nicht normal. Die Produktion ist zur Zeit so knapp, daß die nach der Devisenfrei gäbe wieder ständig wachsende Einfuhr keiner, abschwächenden Einfluß gewinnen konnte. Das Klein-Handelsgeschäft war allerdings nur vereinzelt etwas bester. Bei den derzeitigen Kaufkraftverhältnissen dürste eine Steigerung der Kleinhandelspreise bald auf Schwierigkeiten stoßm. Dieser Umstand könnte dem seit der ersten Augustwoche im Zug befindlichen Ausgleichungsprozeß des Butterpreises auf einen der Jahreszeit entsprechenden normalen Stand allerdings ein vorzeitiges Ende setzen. Kempten konnte den Butterpreis von 106 bis 112 auf 112—118 erhöhen.
Während der ganzen Krisenzeit hat sich der deutsche Käsemarkt verhältnismäßig frei von den Einflüssen gehalten, die durch di« Notverordnungen auf den interessierten Auslandsmärkten so eingreifend waren. Bei Emmentaler hat die Nachfrage etwas nachgelassen, ohne daß jedoch Kempten seine seit Wochen bestehende Notierung zu ändern braucht«. Auch im Weichkäsegeschäft macht sich eine gewisse Zurückhaltung der Großabnehmer im Allgäu geltend, Aber auch hier wird mit anhaltendem Gleichstand der Preis« (Kempten unverändert 27—30 Mk,) zu rechnen sein, weil die Vorräte weiter ziemlich knapp sind.
Im Eiergeschäft ist die Lag« ziemlich gleich geblieben, Nach wie vor nimmt der Verbrauch leichtere und mittlere Eier stärker auf — die Gründe sind bekannt. Zweifellos finden aber Stempeleier immer mehr Bevorzugung vor den Auslandseiern.
Auf den Viehmärkten waren da und dort Preisrückschläge zu verzeichnen; sie waren aber örtlicher Art und durch Ueber- auftriebe bedingt. Im allgemeinen hat das kühle Wetter di« Meifchnochsrag« leidlich in Gang gehalten. In Süddeutschland konnten sich die Märkte gut behaupten oder weiter noch etwas oerbesiern. Dies gilt namentlich — mit Ausnahme von München — saisonmähig auch von den Kälbermärkten, wo Stuttgart beträchtliche Erhöhungen meldete, während die Schweinemärkte von dem Preisgewinn der Vorwoche meist wieder «inbüßten, so besonders in Mannheim und Frankfurt
Auf dem Gemüsemarkt ist nunmehr eine merkliche Befestigung der Gesamtlage «ingetreten. Einerseits sind di« Zufuhren nicht mehr so umfangreich, andererseits hat das kühle Wetter anregend auf die Nachstage gewirkt. Selbst bei Bohnen haben ol« Preise angezogen, und auch bei Wurzelgemüse vollzieht sich der Absatz glatter, Tomaten haben ihren Preisstand verbessert, obgleich das Hauptangebot noch zu erwarten ist
Dagegen haben sich im O b st g« s ch ä s t leichte Abfatzschwierig- leiten eingestellt, namentlich für Kernobst. Trotz der guten deut- schen Ernte kommt viel Auslandware herein Das Ueberangebot an geringwertigen Qualitäten, namentlich bei Kirnen, drückt auf di« Tafelware. Der Absatz von Pflaumen kann dagegen zu befriedigenden Preisen erfolgen.
Sm Weinabsatz macht sich die ungünstige Wirtschaftslage in
einschneidender Weise bemerkbar. Doch dillste der Tiefpunkt für die Weinpreise erreicht sein. Vielfach wendet man sich der Frage, der Tafeltrauben zu, die zu guten Preisen abgesetzt werdet können. Allerdings kommen hiefür nur Trauben bester Qualität in Betracht. In der Pfalz hat man damit aber gute Erfahrungen gemacht und im vorigen Jahr große Mengen abgesetzt. Nach der bisherigen Entwicklung ist ein früher Weinherbst mit gutem Mengenergebnis zu erwarten. Die Weinumsätze blieben unbedeutend bei unveränderten Preisen. In Württemberg wurden 125 bis 210 Mk. für den Eimer (300 Liter) bezahlt. Starkes Interesse bringt man dem am 29. August beginnenden 3 7. Deutschen Weinbaukongreß in Bingen entgegen, da es gilt, zu den Fragen Stellung zu nehmen, di« sich aus der Not der Zeit für Len Weinbau ergeben.
Am Holzmarkt herrscht vollkommene Ruhe. In den Wäldern liegt viel unverkauftes Hotz. Am Schnittholzmarkt war das Geschäft klein und auch der Bauholzmarkt liegt am Boden.
Verordnung über Hopsenverwendmigszwang
Vom Reichsernährungsministerium wird mitgeteilt: Infolge der besonders schwierigen Lage des deutschen Hopfenmarktes und mit Rücksicht auf die bereits im Gang befindliche Hopfenernte hat sich die Reichsregierung genötigt gesehen, von der in der Notverordnung vom 1. Dezember 1930 enthaltenen Ermächtigung zur Einführung eines Hopfenverwendungszwangs Gebrauch zu machen. Während der Preis für prima Hallertauer Siegel- bopfen im Durchschnitt des Jahrs 1913 je Doppelzentner rund 324 Mark betrug, stellte sich der Preis für Hopfen der gleichen Art im Juni 1931 aus 65 RM. und im Juli 1931 auf 46 bis 47 RM. Damit haben die Hopfenpreise einen so außerordentlichen Tiefstand erreicht, daß sie hinter den Gestehungskosten in erheblichem Maß Zurückbleiben und den Bestand des deutschen Hopfenbaus ernstlich in Frage stellen. Die von dem Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft erlassene Verordnung bezweckt daher eine Verbesserung der Absatzschwierigkeiten für deutschen Hopfen, indem sie den Brauereien die Verpflichtung auferlegt, einen Teil des bisher verwendeten Auslandshopfens durch Jn- landshopsen zu ersetzen. Sie tagt dabei den Interessen der Brauereien insofern besonders Rechnung, als sie den Hundertsatz der Verwendung nicht einheitlich für alle Brauereien festsetzt, sonden individuell bestimmt, je nach dem Umfang, in dem die einzelne Brauerei bisher Auslandshopfen verwendet hat. Ueber- dies bleiben in allen Fällen diejenigen Hopfenmengen unberücksichtigt, die zur Herstellung von Ausfuhrbier vervendet werden. Die Verordnung tritt mit dem 1. September 1931 in Kraft.
Das Nachthackverbok
Ein Arbeitsausschuß des Reichswirtschaftsrats kam In seinem Gutachten einstimmig zu dem Schluß, daß eine Aufhebung des Nachtbackverbots nur dann in Frage kommen könne, wenn dadurch eine wesentliche Verbilligung des Brotpreises herbeigeführt wird. Die Meinungen darüber, ob solche wesentliche Preisermäßigung gesichert erscheine, waren geteilt. Eine Mehrheit fand dagegen ein Antrag, in allen Bäcksreibetrieben die Vorbereitungen für die Brot- und Brötchenherstellung schon um 3 Uhr morgens beginnen zu lassen. Mit großer Mehrheit fand ein weiterer Antrag, daß das Verbot, Brot vor Beginn der Verkaufszeit auszutragen oder cmLiufahren. aufgehoben wer»
t>en solle, Annahme. Das Verbot erhöhe die Vertriebsspejen wesentlich.
4 100 000 Arbeitslose
Am 1L. April war die Zahl der Arbeitslosen im Reich auf 4 104 000 angestiegen. Die Arbeitslosenversicherung zählte 1 225 000, die Krisenunterstützung 1056 000 Hauptunterstützungsempfänger.
Besondere herbskvergünsligunaen des Deutschen kcckisyndtkats.
Das Deutsche Kalisyndikat hat der deutschen Landwirtschaft für ihre K-aiibezöge zur Herbstdüngung bis auf weiteres einen zinsfreien Wechselkredit (Drei-Monats-Wechsel) eingeräumt. Das Deutsche KalifynÄkat hat sich hierbei von dem Bestreben leiten lassen, der deutschen Landwirtschaft den Bezug der für die Herbstbestellung erforderlichen Kalidüngemittel durch vorläufig« zinsfreie Kreditierung zu erleichtern und sie dadurch in den Stand zu setzen, den Verkässt von Ernteprodukten zu einem für die Landwirtschaft günstigeren Zeitpunkt wie im gegenwärtigen Augenblick vor- zunehmen.
Die deutsche Kupfer Hüttenproduktion stellt« sich im Juli 1931 auf 4258 To. gegen 4682 To. im Juni 1931. Die deutsche Kupferraffinadeproduktion (Raffinade- und Elektrolytkupfer) betrug im Juli 13102 To. gegen 11488 To. im Juni.
Benzinmonopol ln Oesterreich. Die österreichische Regierung wird dem Nationalrat einen Gesetzentwurf über die Einführung eines Benzinhandelsmonopols oorlegen. Ob auch ein Zündholz. Monopol geschaffen werden soll, ist noch nicht entschieden.
Die amerikanischen Maßnahmen zur Stützung der Vaumwall- preise. Die Konferenz der Baumwollstaaten der Union in New Orleans stimmte dem Antrag des Gouverneurs von Texas zu, auf dem Weg der Gesetzgebung den Anbau von Baumwolle in den Südstaaten für das kommende Jahr zu verbiete Ir. Ferner nahm die Konferenz einen Antrag des Senators Caraway an, nach welchen das Landwirtschaftsamt ersucht werden soll, acht Millionen Ballen Baumwolle zu einem unter -"-em Marktpreis liegenden Preis zu erwerben und sie zur Verfügung der Farmer zu halten. Ein Vorschlag, di« Vaumwollproduktion im Jahr 1932 nur um ein Drittel zu verringern, wurde mit lauten Neinrufen abgelehnt.
Internationaler Raturalverkehr. Zwischen den Vereinigten Staaten und Brasilien ist ein Kaufvertrag auf naturalwirtschast- licher Grundlage abgeschlossen worden. Brasilien kauft von den Bereinigten Staaten 25 Millionen Bushels (912 000 Kubikmeter oder rund 7 Will. Dztr.) Weizen und bezahlt mit 1275 000 Sack Kaffee.
Wir gehen einer Zeit großen Geldmangels entgegen, wie er in früheren Jahrhunderten bestand. Es wird sich ganz von selbst machen, daß die Naturalwirtschaft wieder bis zu einem Umfang üblich wird. Und es ist nur eine Frage der Zeit, daß der Bauer seine Steuern und Abgaben vielleicht wieder mit Korn usw. bezahlt, einfach weil er nichts anderes zur Bezahlung hat.
Auflösung von Excelsior-Aahrrad. Der HV. der Cxcelsior- Fahrradwerke AG-, Brandenburg, wird die Auflösung des Unternehmens und die Einziehung von 600 000 Mark der Aktien vorgeschlagen. Bei 3,6 Will. Aktienkapital hatte der Verlust bereits im vorigen Jahr 1 Million erreicht.
Dreßwerk AG. Essen hat einen Verlust von 403 000 Mark bei 65 000 Mark Aktienkapital, von dem also mehr als die Hälfte verloren ist.
Die Getreide-Kreditbank AG. Berlin sieht sich genötigt, 75 000 Mark Aktien zur Deckung des Fehlbetrags einzuziehen bezw. das Aktienkapital von 3,5 auf 2,75 Mill. zu verringern.
Kurzarbeit bei den Blannstädk-Werken. Die Klöckner - Werke, Abteilung Mannstädt-Werke in Treisdorf, sind wegen Auftragsmangels gezwungen, von dieser Woche an verkürzt zu arbeiten. Di- Gesamtbelegschaft einschließlich der Angestellten beträgt immer noch 1850 Mann.
Konkurse: Emil Eberbach, Knopfwarengeschäft en gros in Sö-ögart. — Firma Heinle u. Zeitler, Vijouteriewarcn- friick, Alleininhaber A. Wahl in Gmünd. — Ernst Ehmann, Facoiiüreherei und Schraulienfabrik in Hall. — Karl Schulz, Inhaber eines Wäschegeschäfts in Heidsnheim. — Bäckermeister Johannes Gerst, Inhaber der Firma Johannes Gerst, gemischtes Warengeschäft in Alpirsbach. — Ernst Reichte, Schuhfabrikant in Tuttlingen. — Firma Friedrich Erbe, Garn-, Kurz-, Weiß- und Wollwarenfabrik o. H. in Heilbronn und deren Gesellschafter Friedrich Erb« sen. und Friedrich Erbe jun., in Heilkronn.
Vergleichsverfahren: Paul Fleig, Inhaber eines Baugeschnfts in Schwenningen a. N.
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Berliner Dollarkurs. 22. Aug. 4,209 G , 4,217 B.
Reichsbankdiskont 10, Lombard 12 o, H.
Berliner Getreidepreise, 22. Aug. Weizen märk, neu 22—22 20. Roggen neu 16,70—16.90, Futter- und Jndustriegsrste 15.20 bis 16.20, Hafer 14.70—15.60, Weizenmehl 27—33.50, Roggenmehl 24—26.50, Weizenkleie 11,75—12.25, Roggenkleie 10.25—10.75.
Bremen, 22. Aug. Baumwolle Middl. Univ. Stand, loco: 7.94.
Berliner Meiallmarkt, 22. August. Elektrolytkupser prompt cis Nordseehäfen 74.50.
Märkte
Stuttgarter Obst- und Gemüsemarkt, 22. Aug. Tafeläpfel 7 bis 15, Tafelbirnen 7—18, Limbeeren 35—40, Brombeeren 35—40, Preiselbeeren 25—28, Mirabellen 25—30, Pfirsische 20—40, Reineklauden 10—14, Zwetschgen 10—16, Kartoffeln 3—4, Stangenbohnen 14—20, Brockelerbsen 23—25, Kopfsalat 5—8, Endiviensalat 5—8, Wirsing 5—6, Filderkraut 4—5, Weißkraut 4—5 Rotkraut 6—8, Blumenkohl —50, rote Rüben 6—7, gelbe Rüben 5—6, Karolien 6—10, Zwiebel 6—7, Gurken, große 1 Stück 3—10, Salzgurken —1, kleine Gurken 30—35, Rettiche 5—8, Monatsrettiche 1 Bund 6—7, Sellerie 10—15, Tomaten 6—8, Spinal 15—18, Kopskohlraben 4—6.
Württ. Markenbutter 1.58 RM., Teebutter 1. Qual. 1.53, 2. Qual. 1.48 RM. d. Pfd.
Deutsche Frischeier (roter Stempel) 10,5, Landeier 9, Mitteleier 7 Pfg. d. St.
Stuttgarter kartofselgroßmarkt auf dem Leonhardsplatz 22. August. Zufuhr 150 Ztr. Preis 3.20—3.50 ^7 für 1 Zentner.
Stuttgarter Mostobskmarkt auf dem Wilhelmsplatz, 22. August. Zufuhr 400 Ztr. Preis 1—1.40 ^ für 1 Ztr.
Reuensteiner Obstmarkt (Hohenlohe), 21. August. Tafeläpfel 35 Ztr. zu 2—3 ^77, Tafelbirnen 30 Ztr. zu 2—S.öo ^/7, Zwetschgen 6 Ztr. zu 7—7.50 „77, Falläpfel 100 Ztr. unverkauft.
Nürnberger Hopfenbericht, 21. August. Die Zufuhren in neuen Hopfen waren auch während der letzten acht Tage noch schwach und beliefen sich im ganzen auf 25 Ballen. Es handelt sich durch weg um Tettnanger Frühhopfen, von denen die ersten fünf Ballen am 19. August zu 50 „77, weitere kleine Posten gestern zu 50—55 „7t per 50 Kg. je nach Beschaffenheit verkauft wurden. Die ersten Umsätze in 1931er Hallertauer, die als Anfangshovfen allerdings nur von mittlerer Beschaffenheit waren, wurden ebenfalls gestern zu Preisen von 45—50 „77 per 50 Kg. getätigt. Die Tendenz ist ruhig, doch zeigt sät, schon etwas mehr Interesse für neue Ware. Wochenzufuhr 25 Ballen, Wochenumsatz 25 Ballen. Die Verkäufe in 1930er Hopfen bestanden ausschließlich aus Hallertauer, meist in der Preislage von 10—12. vereinzelt bis 15 per 50 Kg. Der Wochenumsatz betrug 120 Ballen bei einer Zufuhr von 50 Ballen.
Metier
Von Westen her macht sich Hochdruck geltend Im Norden liegt aber noch ein ausgedehntes Lspressioiisgebiet. Für Dienstag ist zeitweilig besseres, aber noch H h! beständMes Wetter zu erwarten.