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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, den 24. August 1931,

Krankenhaus übergeführt werden mußte, Lalliis kam jedoch, ebenso wte Bauhofcr, mit Hautabschürfungen davon, Rüttchcn. der vorher ebenfalls mit dem Boden Bekanntschaft gemacht hatte, aber weitcrgefahren war, gelangte dadurch an die Spitze uns fuhr sein Rennen überlegen nach Hanse, Vorher fuhren die -11 Ausweisfahrer ihr Rennen über 7 Runden --- 5-1,39 Kilo­meter, Der Schnellste war hier in der Halbliterklasse Termchr.- Königstcin aus NSU, mit 33:36,2 mit einem Stundenmittel von 97,11 Kilometer,

Mit dem Schleizer Dreiecksreurn wurde gleichzeitig die Deutsche Motorradstraßenmeisterschaft zum Abschluß gebracht, Rose-Düssel­dorf, Huth-Breslau und Loos-Godesberg wurden als Titelträger ermittelt, während in der kleinsten Kategorie die Entscheidung noch aussteht, da G--Vforzheim und Kahrmann-Fulda punkt­gleich sind,

Ergebnisse: Meisterschaftslauf 260,2 Kilometer: bis 250 ccm: 1, Geiß-Pforzheim (DKW.) 2:19,50,8 (86,6 Stdkm) 2, Kahrmann-Fulda (Herkules) 2:23,29,8, Bis 350 ccm: 1. Loos-Godesberg (Jmpecia) 2:11,15,2 (92,3 Stdkm): 2, Bertholet-Köln 2:16,31,2, Bis 500 ccm: 1, Hiller-Feuerbach (Montg, Jav) 2:21,08,8 (85,8 Stdkm,): 2, Ettinger-Neckarsulm (NSU,) 2:23,32,1, Bis 1000 ccm: 1. Rüttchcn-Erkeleuz (NSU.) 2:09,51,8 (93,3 Stdkm,) (schnellste Zeit des Tages, Neuer Streckenrckord,): 2, Brütsch-Jungiugen (BMW,) 2:12,09,6 (91 Stdkm, 1

DASB-Meisterschaften in Zuffenhausen

Am Sarm-iag und Sonntag brachte der Deutsche Athletik- sportvcrband von 1891 die Deutschen Meisterschaften im Rasen- krastsvorl, seine VerbandSmcinerschaften in Leichtathletik und die Deutschen Meisterschaften im Tauziehen zur Durchführung, Die Beteiligung war nicht so stark wie in den vergangenen Jah­ren und es hatten fast ausschließlich süddeutsche Vereine ihre Meldungen abgegeben. Dennoch fanden einzelne Konkurrenzen eine sehr starke Besetzung, und besonders die Werfer hatten sich in großer Zahl und Qualität eiugefuuden. Durch den starken und anhaltenden Regen wurden die Leistungen aber vielfach sehr be­einträchtigt, Dessenungeachtet gab es aber teilweise vorzügliche Leistungen und sogar ein" neuer Rekord wurde aufgestellt, Seeger Oßweil drückte die Bestleistung der Leichtgewichtsklasse im Ham- merwc.-eu auf 16,55 Meter,

Die Mannschaftsmeisterschaft im Raseukraftsport sah ain Sams­tag Germania Karlsruhe mit 660 Punkten als Sieger, während KTpV, Zuffenhausen mit 617 Punkten Zweiter wurde. Bei den leichtathletischen Mannschaftsmeisterschaften ging der Pol,SpD, Karlsruhe als Sieger hervor. Er erreichte 232 Punkte gegen 2181-2, die der KSpB, Zuffenhausen notierte. In den Einzel- meisterschafteu dominierten in der Hauptsache württembergische und badische Kämpfer, vor allem solche aus Göpviugen und Karlsruhe,

ADAC-GiwwerLllNg 1931

Der Gau 12 des ADAC, veröffentlicht soeben den Stand seiner Gauwcrtung für das Jahr 1931, Daraus geht hervor, daß insbesondere in den stark beteiligten Klassen der kleineren und mittleren Ortsgruppen über Sieg und Plätze erst auf der letzten Fahrt, die am nächsten Sonntag, den 30, August, nach Schwäbisch-Gmnnd führt, entschieden werden wird,

Gruppe A: 1. Mühlacker 3989 P,- 2, Tuttlingen 3061 P,: 3, Obertürkhcim 2365 P.; 1, Standartclub Stuttgart 2077 P.: 5, Vaihiuo-n 2012 P,; 6. Calw 1916 P,; 7, Schwenningen

1213 P,

Gruppe B: 1. Plochingen 5208 P,- 2, Eltinem 3472 P,: 3. Ellwangen 2880 P,-. 4. Nenerbürg 2736 P,;" 5, Eßlingen

2151 P,: 6, Göppingen 2152 P,; 7, Schorndorf 1991 P,: 8, KoruweMeim 1956 P,: 9, Marbach 1915 P.; 10, Gmünd 1826 P,: 11, Kirckjcim 1791 P,

Gr iw- - S: 1, Heilbronn 1577 P.; 2, Aalen 3183 P,:

3, Miner AE, 1156 P,

Gruppe D: 1, Ravensburg 8975 P.: 2, Balingen 5196 V,: 3, MC, Stuttgart 4988 P,: 4, MSE, Cannstatt 2141 P,:

5, Reutlingen 1495

Europameisterschaften öer Schwimmer

Die von 15 Nationen beschickte Enropameistcr'chast der Schwim­mer hat am Sonntag in Paris begonnen. Der Andrang der Zilsckc r war ungeheuerlich und sämtliche Plätze restlos nnsve,- kanst. Am ersten Tag wurden die Vorlüuse in den kurzen Kraul- strecken fiD Damen und Herren und drei Wasscrballspiele anS- getragcn. Bei den Herren gab es für Deutschland eine unan­genehme llebcrraschnng/ da der deutsche 100-Meter-Meistee Schu­bert-Breslau, der im dritten Vorlaut als Favorit au deu Start ging, hinter dem Italiener Costolli und dem Schweden Lun- dahl nur Dritter wurde. Besser hielt sich der jugendliche Kölner Haas, der zwar gegen den ungarischen Mcisterschwimmer Barauv, der in der vorzüglichen Zeit von 59,8 Sekunden siegte, nichts auszurichten vermochte, aber den zweiten Platz gegen BockcnSki-Polcn >k,,d Kuiilini-Belgien belegte. Für die Ent scheidung am Montag haben sich Guiilini, Steiner, Barantz, Haas, Costolli und Lnndahl gnalifiziert.

Bei den Damen ist Deutschland in der lORMeter-Kranlstreckc nicht vertreten. In den beiden Vorläuesn wurden ausgezeichnete Zeiten geschwommen. Die Französin Godard siegte im ersten

Gneisenau

(Zu seinem hundertsten Todestag am 23. August 1931).

Von Gustav Kohne.

Die Welt will Taten sehen. Sie fragt nicht nach der Idee, Mit dieser ganz natürlichen Gegebenheit hatten sich noch alle Eeistesmenschen abzufinden; niemand aber wohl in dem Maße wie jener Held der Befreiungskriege, der in der Nacht vom 24. auf 25.8.1831 fern der Heimat, in Posen, das sprühende, geistesstarke und seelenwarme Auge für immer schloß: Eeneralfeldmarschall Graf Neidhard von Gneisenau.

Heinrich von Treitfchke stellt fest, daß die deutsche Ju­gend zehn Jahre Gneisenau nach der Ausführung seiner glänzendsten Eeneralstabsidee auch nicht mehr dem Namen nach kannte, und doch behauptet kein Geringerer als Graf v, Schliefsen, eine der ersten militärischen Autoritäten der kaiserlichen Zeit, daß Gneisenau der eigentliche Bezwinger Napoleons und damit der Befreier Deutschlands geworden sei. Ein jeder, der sich eingehend mit dem Leben und dem Werk Gneisenaus befaßt, wird dem Urteile dieses hervor­ragenden Sachverständigen unumwunden zustimmen. Diese hohe Bedeutung des Helden verpflichtete uns, an seinem hundertsten Todestage in Dankbarkeit seiner zu gedenken.

Gneisenaus Leben ist zum Teil sehr bewegt, fast zigeu­nerhaft, zum Teil aber auch sehr einförmig gewesen. Allge­mein bekannt ist durch den Schulunterricht, daß Gneisenau der Held von Kolberg ist und daß er hinterher der Chef des Generalstabes der Blücherschen Armee in den Befrei­ungskriegen wurde. Aber sein Name wird erdrückt von den Erfolgen des Heeres, das er im Grunde leitete, dessen Ta­ten jedoch an den Namen Blücher geknüpft wurden.

Gneisenau mußte sich mit der Anerkennung der weni­gen begnügen, die tiefer sahen, als der oberflächliche Augen­schein es lehrte. Diese wenigen wußten freilich, daß nur durch die Eneisenau'sche Taktik der Offensive in der Minder­heit und durch die höchste Aufforderung an Ausdauer und Marschfähigkeit der Truppen der entscheidende Sieg an der Katzbach möglich war. Und ohne diese niederschlesischen Kämpfe, wo Gneisenau trotz des schärfsten Widerspruchs von Porck und anderen Generälen, auch russischen, durchaus selbständig handelte, hätte es kein Leipzig gegeben. Der erste Vormarsch auf Paris würde ohne Gneisenaus Initia­tive noch weniger ruhmvoll verlaufen sein, als es bei all der Zerfahrenheit der verbündeten Armeen geschah. Was aber wäre erst ohne Gneisenaus entscheidendes Mitwirken ! aus dem belgischen Feldzuge von 1815 geworden! Napo­leons Plan war in seiner Totalität gewiß ein Meisterstück der Strategie. Umso glorreicher aber für Gneisenau, wenn I

Lauf in 1,10,1, und im zweiten Lauf brachte die Ungarin Lenkah in 1,11,6 an. sich,

Di: NuclLNlng zum Wasserballturuicr hatte stcutschlaud zu seinem ersten Spiel mit der Tschechoslvwakei gepaart. Die deutsche Nationalmannschaft siegte nach schönem Kampf unter der ansge- zcichneten Leitung des Belgiers Blitz mit 3:1 (2:1), Der Sieg ist et-m > knapp ausgefallen, da unsere Vertreter durchwegs mehr vom spiele hatten und den Tschechen technisch glatt überlegen waren.

In den weiteren Spielen siegle der Titelverteidiger Ungarn über Frankreich mit dem sensationellen Ergebnis von 12: l 6>:0) nno S' erreich über Schiveden knapp mit 3:2 <1:1).

Gestorbene: Maria Steiner geb. Brillinger, 73 I.. Nuf­ringen / Rufina Joachim, 45 I., AItheim / Dorothea Kilgus, geb. Kober, 71 I., Do ttenw ei­le r / Martin Zinser, Amtsdiener a. D., 58 I., Gl a t- ten / Barbara Maier, Sonnenwirtswitwe, 70 I., Schopfloch / Marie König geb. Bott, 62 Jahre. Dobel.

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten

er ihn zu schänden machte! Seine erstaunliche Ueberlegen- heit zeigte er nach der preußischen Niederlage von Ligny am Abend des 16. Juni am großartigsten.. Statt, wie es unter 100 Heerführern 99 getan haben würden, die Ver­bindung mit der Heimat herzustellen, wandte sich Gneisenau mit der geschlagenen Armee von der Heimat ab. Unerhört! Selbst Napoleon hielt so etwas nicht für möglich. Er ließ den geschlagenen Gegner in der Richtung auf den Rhein verfolgen. Gneisenau aber wußte, daß nur die Verbindung mit Wellington, die Napoleon zu verhindern gesucht, den Sieg bringen konnte. Der Erfolg bewies, wie richtig er gesehen.

Und wenn Gneisenau wieder als einziger unter all den Generälen die Verfolgung Napoleons biszum letzten Atem" von Mann und Roß verlangte, so verhinderte er dadurch, daß der Korse zum dritten, bezw. zum vierten Male ein Heer um sich sammelte, um der Welt von neuem einen Schrecken einzujagen. Und so überragend wie im Felde, so klaräugig und tiefgründig zeigte sich Gneisenau wenn in den Jahren 1807/08 in der Militär-Reorganisa- tions-Komission all die Schäden aufzudecken waren, die der alten Armee im Offizierskorps, in der Mannschaft, der Or­ganisation, der Mannszucht, der Truppengliederung und der ganzen Kampfesweise anhafteten. Zwar hat Scharn­horst an der gesamten Reorganisation einen größeren An­teil. Und manches, was Delbrück auf seines Heldenfreundes Karte aus dem obersächsischen Schildau unweit Torgaus a. d. Elbe setzt, kommt den Niedersachsen aus Bordenau an der Leine zu. Dennoch muß unumwunden zugegeben wer­den, daß Scharnhorst in Gneisenau den begabtesten und einflußreichsten Mitarbeiter hatte.

Auffällig ist es, daß Gneisenau, der als junger Offizier Gedichte formte, der auch unter all den Berussgenossen sei­ner seiner Zeit das beste Deutsch sprach und schrieb, keine einzige größere Schrift hinterlassen hat, .

Zwanzig Jahre lang saß er als Zug- und Kompag- niesührer in weltentlegenen Earnisonstädten Schlesiens. Dann aber beförderte ihn der König in neun Jahren vom Hanptmann eines Linienregiments zum Generalleutnant, hob ihn in den Grasenstand, machte ihn zum Feldmarschall (1825) und ließ ihn von 1807 an Dotationen über Dotatio­nen zukommen, laufende und einmalige Geldbeträge 1809 nicht weniger als 37 000 Taler auf einmal ferner das Gut Eommerschenburg bei Helmstadt. Niemand hat das mehr anerkannt als Gneisenau selber.

Möge die hundertste Wiederkehr von Gneisenaus To­destage Anlaß geben, aus seinem Leben, seiner Person, seinem Wirken Kraft zu schöpfen, um all die Wirrnisse unserer Tage zu überwinden.

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Merkur 5 tuttßsrt

Schietingen, 24. August 193

Meine liebe Gattin, unsere gute Mut­ter, Schwester, Schwägerin und Tante

Mne lioteliiMt

8kd. ^Vslker

ist nach kurzer, ichwerer Krankheit gestern nachmittag im Alter von 39 Jahren sanft entschlafen.

Um stille Teilnahme bittet der trauernde Galle:

Wilh, Gutekunst z.Mohren" mit Kindern.

Beerdigung Dienstag 2 Uhr.

I

Beihingen, 23. August 193l

Danksagung

Für alle Beweise der Teilnahme, die wir während der Krankheit und bei der Beerdigung unserer lieben Mutter

Asm Marie M

erfahren durften, sagen wir herzlichen Dank.

« Dank.

Die trauernden Hinterbliebenen

Nagjvld, 23. 7),uAust 1931

Danksagung

In unserem schweren Teici ist uns aus allen Kreisen cker Oemeincke so viel Tiebe und wobltusnde lleünnbme erwiesen worden, dak wir bitten müssen, auf diesem VLe^s unsern aukricktiMn Dank dakür aussprecben ?u dürken.

kLMMM ÜSll88Mgllll-krk6d1.

Nagold, 23. Augn't 1931

vsnkssgung

Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme, die wie beim Hinscheiden unseres lieben Gatten, Vaters, Bruders, Onkels, Schwagers, Schwieger , Groß- und Urgroßvaters

Ernst Friedr. Maser

Metzgermeister

in so reichem Maße erfahren durften, be­sonders für die zahlreiche Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte, für die vielen Blumenspenden, dieehrenvolleKranznieder- legung der Metzgerinnung, sowie für den erhebenden Gesang des Lieder- und Sänger­kranzes sagen herzlichen Dank

die trauernden Hinterbliebenen