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Naaolder Taablatt »Der Eeiellsckafter"

Erneuerung des Redis?ontkredi1s

Basel, 11. Juli. Der Verwaltungsrat der Tcibutbank BIZ. gibt bekannt: Aus dem Bericht des Reichsbankprüsi- denten Dr. Luther habe der Verwalrungsrcu von der Wirr­schafts. und Finanzlage Deutschlands Kenntnis genommen, die trotz der Zurückziehung der kurzfristigen Kapitalien /befriedigend" sei. Auf das Ersuchen der deutschen Reichs- regierung bei den verschiedenen Regierungen um finanzielle Unterstützung sei der Verwaltungsrat von der Notwendig­keit einer solchen Unterstützung überzeugt und bereit, an dieser Hilfe mitzuwirken und sie mit allen den Zentral­banken zur Verfügung stehenden Mitteln zu stärken. Mittler­weile sei der Präsident der BIZ. ermächtigt, in Ueberein- siirnmung mit den anderen beteiligten Instituten (Bank von Frankreich, Bank von England, Bundesreservebank in Neu- york) den der Deutschen Reichsbank kürzlich gewährten Re- mskolchkredit zu erneuern. Dieser Kredit beträgt bekannt- tzch 100 Mill. Dollar und wäre am 16. Juli zur Rückzahlung fällig gewesen.

Die Mithilfe Der Tributbank

Basel. 14. Juli. Gegenüber der Auffassung, die BIZ. Hab» in dem Beschluß des Verwaltungsrats die Hilfeleistung «r Deutschland in erster Linie auf die Regierungen ab- Mätzen wollen, weist man in Kreisen der BIZ. darauf hin, hi« Tributbank wolle sich damit nicht der Mithilfe entziehen. Es wäre der BIZ. in der knappen Zeit nicht möglich ge­wesen, 500 bis 600 Mill. Schweizer Franken aufzubrtngen, Nachdem sie bereits der Verlängerung des am 16. Juli fälligen 100 Millionen Dollarkredits, an dem sie beteiligt ist, zugestimmt habe. In den Besprechungen vom 13. Juli seien klar die Gefahren aufgezeigt worden, die für. die Ge- famklage Europas und die gesamte Finanzwelk und Wirt­schaft entstehen könnten, wenn eine rasche Hilfe für Deutsch­land ausbleiben würde. Der Verwaltungsrat habe-sich aus­drücklich bereit erklärt, bei jeder Hilfe für Deutschland mit­zuwirken und sie mit den den Zentralbanken zur Verfügung stehenden Mitteln zu verstärken. Dieser Zusage kommt da­her nicht nur moralische, sondern auch große materielle Bedeutung zu, vielleicht durch eine Stützung der Mark im Ausland.

Die nächste Sitzung des Verwaltungsrats findet am 3. August statt, falls nicht unvorhergesehene Ereignisse eins Verschiebung dieses Datums notwendig machen.

Dr. Luther nach Berlin zurückgekehrt

Basel, 14. Juli. Reichsbankpräsident Dr. Luther hatte cke vormittag eine längere Besprechung mit dem Präsi­den der B.J.Z., Mac Garrah, und ftat dann 11.53 a mit einem Sonderflugzeug der Lufthansa die Rück­reise nach Berlin an, wo er um 4 Uhr nachmittags erwartet wird. Reichsbankrat Dr. Bocke war schon mit dem Nachtschnellzug nach Berlin abHereist.

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Ms Reichsbank, für welche die gesetzlichen Bankfeier­tage keine Anwendung finden, hält ihre Schalter geöffnet und nimmt im gewöhnlichen Geschäftsoerkehl: E i n- zahl ungen entgegen, desgleichen werden Aus­zahlungen geleistet auch im Verkehr mit den Banken.

Regierungsprogramm zur Behebung der Wirtschaftskrise

Dr. Luther wird sofort nach seinem Eintreffen in Berlin dem Reparationsausschuß des Kabinetts über seine Baseler. Besprechungen Bericht erstatten. Für heute und morgen sind ferner Besprechungen des Kabinetts mit den Führern der Finanzwelt und der Wirtschaft angesetzt. Am Mittwoch nachmittag oder spätestens am Donnerstag vormittag dürfte ein genaues Programm über die weiteren von der Regie­rung zu ergreifenden Maßnahmen zwecks Behebung der Wirtschaftskrise vorliegen.

Bis auf weiteres keine Postanweisungen ins Ausland

Berlin, 14. Juli. Das Reichspostministerium teilt mit: Da zürzeit Börsenkursnotierungen nicht stattfinden, ist es der Post bis auf weiteres nicht möglich, Einzahlungen auf Postanweisungen nach dem Ausland anzunehmen. Die Post- «rrrftalten sind entsprechend angewiesen worden. Auch dis Postscheckämter an den deutschen Börsen sind angewiesen worden, die bei ihnen eingehenden Ueberweisungen nach dem Ausland bis auf weiteres nicht auszuführen.

Der Treuhänder für die Danatbank

Berti«, .14. Juli. Die Reichsregierung hat den Staats­sekretär a. D. Karl Bergmann in Berlin zum ersten Treuhänder für die Darmstädter und Nockionalbonk bestellt.

Dr. Bergmann ist Mitinhaber des Bankhauses Lazarus Epeyer-Ellissen in Frankfurt a. M. und gehört dem Ver­waltungsrat der Reichsbahngesellschaft an.

Handelsrechtliche Lieferungsgeschäfte in Getreide verboten

Berlin» 14. Juli. Der Börsenvoi stand- zu, Berlin, Ab­teilung Produktenbörse, hat ungeordnet, daß handelsrecht­liche Lieserungsgsschäfte in Getreide in dieser Woche nicht «bgeschlossen werden dürfen. Die Prompt- und Loco- notierungen der Produktenbörse finden wie üblich statt.

Ungenauigkeilen in dem BIZ. Bericht

Berlin. 14. Juli. Zu dem amtlichen Bericht.des Der- waltuugsrats der Basler Tribut-Bank über die Erneuerung des Rediskontkredits der Notenbanken für die Deutsche Reichsbank wird halbamtlich erklärt:

In dem Bericht wird von einem Hilfegesuch der Reichs­regierung gesprochen. Das ist nicht richtig. Ein.- solches Hiffeges-uch" ist nicht ergangen, da der Reichshaushalk die ausländischen Kredite nicht benötigt. Es ist vielmehr die Gefährlichkeit der Gesamtlage in Deutschland, die durch Abzug der Kredite an die deutsch« Wirtschaft und deren Folgeerscheinung sich entwickelt hat, dargelegt und umEr­wägung über d>e Mittel zur Abhilfe" gebeten worden.

Ek» werter« Ungenavigkeit wird in dernichkoMielle en Übersetzung" festgestellt, wonach Dr. Archer i Bericht über die Loge in Deutschland diese haben baH bsr V-vwÄltlm-gsrat sie Äks .. befunden HA. Richtig sei zu lesen: .Der . wxMmgsrat dsr B.J.Z. hat von der Darstellung Kennt» Mommen, vi« der Präsident der Reichsbank. Dr. Luthe von dsr Lage m Deutschland undvon dem an sich befried gsnden Zustand der deutschen ökonomischen Kräfte und d

Mittwoch, den 15

-mir igZi.

Me Glaubenshilfe des

ep. Reuklingen, 14. Juli. Der letzte Tag des Reutlinger Gustav-Adolf-Tags diente fruchtbarer Arbeit. Am Mon­tag vormittag versammelten sich die Gustav-Adolf- Frauenvereine unter der Leitung von Frl. M. Schwab im Saal des Wernerschen Bruderhauses, um den Bericht der Schatzmeisterin, Frau Präsident Jehle, entger nzunehmen. Von den insgesamt 85 württ. Arbeits­vereinen haben sich dem württ. Gustav-Adolf-Frauenver- band bis jetzt 55 angeschlossen. Nach dem Bericht von Stadtpfarrer Marquardt-Saulgau über die Jubi­läumssammlung in Württemberg sind bis jetzt über 75 000 Mark in rund 7000 Büchsen als Reineinnahme zu buchen. In der daran anschließenden nichtöffentlichen Ab­geordnetenversammlung im großen Rathaussaal wurde über den V e r t e i l u n g s p l a n der Gaben im Jahr 1931 beraten.

Die öffentliche Hauptversammlung hatte die Leonhardskirche wieder vollständig gefüllt. Nach der einleitenden Ansprache von Prälat v. Dr. Hosfmann er­folgten die üblichen Begrüßungen.

Der Jahresbericht nennt eine Gesamteinnahme von rund 380 000 Mark i. I. 1930 einschließlich der Fest­gabe aus dem ganzen Land. Die Jubiläumssammlung wird besonders verrechnet, sie soll zunächst einen Fonds bilden zur Bestellung und Erhaltung von führenden persönlichen

Gustav-Adolf-Dereins

Hilfskräften, namentlich in der meist deutschen Auslands- diaspora. Der Verteilungsplan sieht für Württembera und Hohenzollern i. I. 1931 38 800 Mark vor. Ein größerer Teil von der diesjährigen Festgabe soll Wiblingen (Ulm) zur Verfügung gestellt werden, das mit einen Gottesdiensten auf die katholische Friedhofkapelle an­gewiesen ist und für sonstige Gemeindezwecke nur einen dürftigen Kasernenraum zur Verfügung hat. In Klin- genstein wird in kurzem Kirche und Pfarrhaus ein­geweiht werden. Das Paulinenstift in Friedrichshafen feiert am 26. Juli sein 75jähriges Jubiläum. Der Dreier- vorschlag nennt außerdem noch als besonders hilfsbedürftig die Gemeinden Bartholom ä, Friedrichshafen und Rottweil. Von der auswärtigen Diaspora nimmt von der dafür zur Verfügung stehenden Summe Deutsch- Oesterreich fast ein Drittel in Empfang. In der Einzel­abstimmung über den Dreiervorschlag fiel der Hauptbetraa von 2500 Mark auf Bartholom ä; Friedrichshafen und Rottweil erhielten je 750 Mark. Kirchengemeinde, Bezirk und Stadt Reutlingen konnten insgesamt 25000 Mk. übergeben. Dazu kamen noch weitere Gaben einzelner Kirchenbezirke, Frauenvereine und Kinderschulen, Gaben in bar, in Paramenten, in Wäsche und Klridunqr-ftückrn usw. Insgesamt konnte eine Festgabe von über 31000 Mark überreicht werden.

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Reichshaushatts" gegeben hat, so daß die ausgebrochene Krise auf die Abzüge der kurzfristigen Kapitalien aus Deutschland zurückzusühren ist."

Henderson nach Paris abgereist

London, 14. Juli. Der englische Außenminister Hen­kers o n ist nach Paris abgereist. Er erklärte, er trete diese Reise unter außergewöhnlichen Umständen an. Der Be­schluß der internationalen Zahlungsbank müsse eine Ent­spannung der Lage herbeiführen. Er und Mac Donald wollen in Deutschland alles tun, um die freund­schaftlichen Beziehungen nicht nur zwischen Eng­land und den anderen europäischen Rationell auSZubauen, sondern auch zwischen Frankreich und Deutsch­land. Er werde in Paris mit Bricmd, vielleicht auch mit anderen Ministern verhandeln.

Mac Donald wird wahrscheinlich am Freitag mit dem Flugzeug sich nach Berlin begeben.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 15. Juli 1931.

Wir sind in der Welt jeden Tag ein freundliches Gesicht und ein freundliches Wort schuldig.

^ Eorch Fock.

Gedanken um die Zigarette

DieNeuner-Packungen" der Zigaretten, wie sie in Aus­wirkung der letzten Steuererhöhung in den Handel gekom­men sind, sind jetzt wieder verschwunden. Man bekommt wieder, wenn man zehn Zigaretten verlangt, keine einzige weniger und man freut sich besten. Man ist ja so bescheiden geworden und schon mit der Illusion zufrieden, daß man jetzt wieder das bekommt, was man verlangte und bezah­len mutz.

Das ist zwar, wie gesagt, eine Illusion, denn die Tabak­steuererhöhung ist durchaus nicht wieder rückgängig gemacht worden, einzig und allein die Art ihrer Einziehung hat sich geändert, sie ist nicht mehr so offensichtlich.

Die Folge dieser Maßnahme nun wird sein, daß dsr Zigarettenkonsum, der durch das Ausfallen des Einzelver- kauss gewaltig zurückgegangen war, wieder gesteigert wer­den wird. Es werden wieder mehr Zigaretten gekauft und geraucht werden, die Blütezeit der Stumpen und gedrehten Zigaretten ist vorüber. Allerdings wird der Zigarettenindu­strie eine dauernde Schädigung wohl dadurch bleiben, daß viele, die sich zwangsläufig an einen Ersatz der gekauften fertigen Zigaretten gewöhnt haben, der Billigkeit und Ge­wöhnung halber sich an diesen Ersatz auch weiter halten werden.

Mit den Packungen derZehn" Zigaretten, die in Wirklichkeit nur neun Stück enthielten, werden auch viele Scherze und Witze verschwinden, die sich an die merkwürdige Art der Steuerkenntlichmachung geknüpft haben. So wer­den u. a. diejenigen beruhigt sein, die seither geglaubt haben oder diesen Glauben vortäuschten, daß dieZehnte" vom Finanzamt geraucht werden müsse. Wenn zwei Raucher sich seither zum Ankauf einer kleinen Schachtel zusammen­getan, war die Einigung über die Verteilung der neunten Zigarette manchmal recht schwer. Zwar wird die Lösung dieses Konflikts nicht immer in der Weise gefunden wor­den sein, daß man, wie jene zwei oberhessischen Bauernbnr- schen es taten, die neunte Zigarette wohl verpackt ins Fi­nanzministerium nach Berlin einschickte, um eine gerechte Verteilung dieser Zigarette ohne deren Beschädigung durch Halbieren etwa nachzusuchen, aber solche Teilgeschäfte sind jetzt wieder einfacher. Zwar wird man sich später nach der Zehnten, derBrüning"-Zigarette, wie der Volksmund sie getauft hat, erinnern, man wird sich rückblickend freuen, daß dieserSchwindel", wie die Neunerpackung sehr häufig genannt wurde, vorüber ist, aber wohl niemand wird ihn wieder zurücksehnen.

Die korrekte Mathematik, die verbietet, daß man zehn gleich neuen rechnet, hat einen Triumph gefeiert, ohne daß eine offene Fehde nötig gewesen wäre.

Dienstnachrichten.

Der Herr Staatspräsident hat eine Lehrstelle an der evan­gelischen Volksschule in Schopfloch, OA. Freudenstadt, dem Lehrer Karl Baumann in Calmbach übertragen.

Arm wie eine Kirchenmaus"

Tempo Tempo Tempo atmet dies Lustspiel und ! wenn es einigermaßen gut gespielt wird, dann bringt es Lachen und ein paar recht frohe Stunden. Wir hoffen, daß ! die Mitglieder der Volksbühne so wie immer ihren guten ^ Ruf rechtfertigen und uns ein schmissiges Spiel vorsetzen. Dies Stück des ungarischen Dichters Fodor, führt vor allem nach Wien in ein Bankhaus, zwischenhinein auch einmal nach Paris und zeigt recht typische Gestalten: einen vom Zeitmangel besessenen Bankdirektor, eine hinausgeworfene und auf andere Seite sanierte Tippmamsell, die arme kleine Kirchenmaus, wie sie sich jeder Chef als Stenotypistin sehnlichst wünscht und die schließlich doch . . . .! Verraten wir nichts weiter, es sollen sich die, die es wissen wollen, am Donnerstag abend im Löwen selbst ansehen. Preise der Plätze: 1. Platz (num.) 1 Mk.; 2. Platz 80 Pfg., Schüler, Seminaristen und Arbeitslose zahlen nur 50 Pfg. Der Vor­verkauf findet in der Buchhandlung Zaiser statt.

AmliMnsähe in Württemberg. Nachstehend sind die 1!m- lagensähe in einer Anzahl von Gemeinden Müruembergs für das Rechnungsjahr 1931 wiedergegeben, teilweise unter An­führung des vorjährigen Satzes in Klammern. Es beträgt ; die Umlage in Kornwestheim 11, in Metzingen 14 (14), in Feuerbach 15 (15), in Hsidenheim 15 (15), Heilbronn 15 (15), Lausten 17.5, Sulz 17 (18), Mangen 1618 (18), Balingen 18 (18), Pfullingen 18 (18), Ulm 18 (18), Friedrichshofen 19 (20), Mengen 19 (20), Reutlingen 19, Tailfingen 19 (20), Ebingen 20 (20), Hall 20 (20), Herrenberg 20 (20), Horb 20 (20), Zsny 20 (20), Ludwigsburg 20 (20), Neckarsulm 20, Riedlingen 20 (21), Waiblingen 20 (20), Weingarten 20 (20), Wildbad 20, Wurzach 20 (20), Saulgau 21, neben etwa 18 000 Mark Zuschuß aus der Gaswerkskasse usw-, (23), Backnang 21 (22), Ellwangen 21 (22), Schorndorf 21 (21), Waldsee 21 (22), Aulendorf 22 (23), Buchau 22 (22), Giengen 22 (20 und 2), Nürtingen 22, Tuttlingen 22, Geislingen 23 (25), Kirchheim 23 (23), Marbach 23 (23), Ravensburg 23 (23), Schussenried 23 (24), Tetknang 23 (23), Mergentheim 24 (26), Smdelfingen 24 (24), Aalen 25 (25), Leutkirch 25 (25), Oberndorf 25, Schramberg 25, Ehingen 26 (26), Welz­heim 26, Böckingen 28 (28) v. H. Soweit ein Vergleich mög­lich ist, konnte die Umlage in 11 Gemeinden um 1 o. H. und in 3 Gemeinden um 2 v. A. ermäßig: werden.

Eöttelfingsn, 14. Juli. Notlandung. Heute morgen um 8 Uhr landete hier ein polnisches Sportflugzeug. Das Flug­zeug war auf dem Weg nach Straßburg und mußte wegen einem Motordefekt eine Notlandung vornehmen. Der Ab­slug kann erst nach den nötigen behördlichen Formalitäten erfolgen.

Feldvennach OA. Neuenburg, 14. Juli. Hindenburg alsPate. Auf Antrag des Bürgermeisteramts hat sich der Reichspräsident v. Hindenburg bereit erklärt, die Ehren­patenschaft für den als 12. lebendes Kind geborenen 7. Sohn der Eheleute Karl Riegfinger und Emma, geh, Föhmler, zu übernehmen.

Birkenfeld, OA. Neuenbürg, 14. Juli. Pfarrer Kunz f Heute früh ist unerwartet Pfarrer Wilhelm Kunz im Alter von erst 56 Jahren einem Herzschlag erlegen. Seit 1919 hat er hier in den nicht leichten Verhältnissen einer Arbeitergemeinde des Pforzheimer Jndustriebezirks mit sei­ner frischen und aufrechten Natur sein Amt erfolgreich ver­treten und sich allgemeine Achtung erworben.

Wildbad, 14. Juli. Vom Kurleben. DieSaison" ist in vollem Gang. Der Neuzuzug an Gästen, der auf die Notverordnung des Reichspräsidenten und die Gerüchte von Unruhen hin kurze Zeit aus dem In- und Auslande gestockt hatte, ist jetzt wieder recht befriedigend. Zwar hat die Not­verordnung den Bädern insofern stark geschadet, als die von ihr am stärksten Betroffenen, die Beamten, sich größten- ^ teils eine wenn auch nötige Bäderreise nicht mehr leisten können. Andererseits bleiben offenbar viele, die sonst ins Ausland reisten, in diesem Jahr im Inland, während die Zahl der ausländischen Kurgäste diejenige der gleichen Zeit des Jahres 1930 übertrisft, beides Erscheinungen, die > vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus nicht hoch genug > bewertet werden können. Die Kurliste weist zahlreiche pro- ^ minente Namen aus, z. V.: im Badhotel: Fürst und Fürstm zu Bentheim, Burgsteinfurt i. Wests.; im Hotel Quellenhos: ^ Dr. Heinrich Köhler, Reichsminister a. D., Berlin-Charlm- ^ tenburg, Baron V. von Hogenlanden, Kammerherr I. M. ,