«„»er aenvrel«: Die einsvaltlse MiMmelencNe 7 Rvln.. T-rttetl.Millimeter 15 Rvf. Bei Wtedertzolung oder Mene n- abäblub wird entsprechender Rabatt gewährt. Schlick, der Anzeige», annabme vormittags 7.SS Ubr. Sür fernmündlich aufaegeb-n« Anzeigen kann keine Gewähr übernommen werden. 7 -Erfüllung»- ort: llalw. Geschäftsstelle der Schwarzwald-Wacht. Lederstrabe 28.
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Calw im Schwarzwald Montag, den 23. September 1940 Nr. 224
Wieder ein Schreckenssonntag in London
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Die knluilinie >lsr 83 Natruk—^lexaiulris unteibroebeu
Genf, 22. September. In ununterbrochener Folge starten deutsche Jagd-, Zerstörer- und Bombengeschwader gegen England, pausenlos hümmcrt das Stahlgewittcr aus militürische Ziele, Nüstungs- und Vcrsorgungsbetriebe, Docks und Verkehrsanlagen des britischen Jn- selreiches hernieder, vernichtend und zerstörend. Auch das dritte Wochenende seit Beginn der großen Luftschlacht über England brachte eine weitere Verstärkung der wuchtigen deutschen Angriffe. Wieder einmal verbrachten die Londoner und darüber hinaus ein großer Teil der britischen Bevölkerung eine lange Nacht unter der Erde. Auch im Laufe des Sonntags hatte London mehrere Fliegeralarme. Wer etwa in der Hoffnung gelebt hatte, nach der 15. hintereinander im Luftschutzkeller ver- brachten Nacht, endlich einen ruhigen Sonst» tag verleben zu können, sah sich bitter getäuscht. Wieder operierten deutsche Luftstreitkräfte über dem Bereich der Hauptstadt und ihrer Umgebung.
lieber die verheerenden Auswirkungen der Angriffe der Nacht zum Sonntag liegen auf Grund der rigorosen Unterdrückungs- Maßnahmen der britischen Zcnsurstcllcn, die in immer schärferer Form alle Nachrichten über die Alarmzciten, angerichteten Schäden usw. zu streichen wißen, keine Meldungen vor.
Allein aus den knappen Berichten des britischen Lügenbüros Reuter, des englischen Nachrichtendienstes, und aus den wenigen Meldungen ausländischer Korrespondenten läßt sich ein ungefähres Bild der wirklichen Situation konstruieren. So berichtet Reuter. die Angriffe hätten am Samstagabend kurz vor Einbruch der Nacht eingesetzt. „In der Nacht war die feindliche Tätigkeit ein wenig ausgedehnter als in den Näch- ten vorher, obwohl London wiederum das Hauptziel war. In verschiedenen Teilen der Hauptstadt wurden Bomben ansgelöst, und ein weiterer Angriff in den Ost- und Südbezirken war noch heftiger. In beiden Gebieten wurden Gebäude zerstört und Brände entfacht."
Wenn selbst das Reuter-Büro, das sonst in diesen Dingen eine unwahrscheinliche „Bescheidenheit" an den Tag legt, von „ausgedehnteren" und „heftigeren Angriffen" und von „zerstörten Gebäuden" und „entfachten Bränden -spricht. können wir uns mühelos eine Vorstellung von den tatsächlichen Ausmaßen der Angriffe und ihrer ungeheuren Wirkung machen. Reuter mutz dann in seinem Bericht widerstrebend zugeben, daß auch der Süd- ° st e n Englands Angriffen ausgesetzt war und daß hier ebenfalls „eine gewisse Anzahl von Gebäuden" - das Lugenbüro spricht wohlweislich nicht von „Industrieanlagen" oder „militärischen Objekten" — von Bomben zerstört worden seien. In einem weiteren Bericht meldet Reuter, daß der nächtliche Luftangriff „sich auf ein ziemlich ausgedehntes Gebiet Englands erstreckte". Mehr als 20 Städte hätten „Megerbesuch" erhalten.
Selbst der besonders deutschfeindliche Londoner „Daily Telegraph" der sich mir höchst ungern dazu beguemt, Erfolge der deutschen Luftwaffe zuzugebcn, kann in einer Be- trachtung über die Kriegslage unter der Wucht der Tatsachen nicht länger verschweigen.
"durch unablässige Luftangriffe auf ein großes Ziel von 150 Quadratmeilen zweifellos große Zerstörungen angerichtet wur-
Kelne Suez-Divi-en-en meh
Eingeständnis der verzweifelten Lage
Von lio-er-m Lorre-poaäevteo
„ ? UI. 23. September. Die Suezkal
gescllschaft hat ihre Diviöendenauszahlun ^r^dlktioniire eingestellt. Damit hat Gesellschaft selbst das Eingeständnis ihrer > zweifelten Lage gemacht. In Italien v dieser Entschluß als symptomatisch dafür terstrichen, daß der von Italien im Mit rneer, Roten Meer und Indischen Ozean führte Krieg das britische Berkehrsshstem r Andren zerstört hat. ^
den." Daß die iiiLondon lebenden ausländischen Korr e sip on deuten unter dauernder Kontrolle stehen und nicht eine Zeile von ihnen das Land verlassen darf, ohne von den streichwütigen Zensoren genauestens unter die Lupe genommen zu sein, hat sich ja nachgerade bereits herumgesprochen. Daß in den so zustande kommenden Berichten auch nicht ein Wort von an militärischen Objekten angerichteten Schäden enthalten ist, dürfte jedem einleuchten. So entstehen Berichte wie dieser, den der Vertreter von Associated Preß kabelte: „Durch eine Bombe, die heute am frühen Morgen auf eine Fabrik im Osten Londons fiel, wurden einige Bewohner von Nachbarhäusern obdachlos gemacht." Wenn sogar die Nachbarhäuser dieser bombardierten Fabrik so in Mitleidenschaft gezogen wurden, daß sie für ihre Bewohner unbenutzbar sind, wie mag es dann erst in der Fabrik selbst aussehen? Da steht bestimmt rein Stein mehr auf dem anderen. Gerade die Tatsache, daß die in der Fabrik entstandenen Schäden von der Zensur gestrichen wurden, unterstreicht ihre Ausmaße ganz besonders. Ein anschauliches Bild von der ungeheueren Wucht und zerstörenden Wirkung unserer Bomben vermittelt ein anderer Bericht des Associated- Preß-Vertreters, in dem cs heißt: „In einem
südöstlichen Teil Londons (es ist ein ausgesprochenes Industrieviertel) wurden drei starke Bomben abgeworfen. Eine derselben zerstörte praktisch jedes Gebäude in einer Straße."
Aus einer anderen Neuyorker Quelle erfährt man, daß sich der englische König von den Auswirkungen der Bombeneinschläge selbst überzeugt hat und daß er dabei feststel- ten mußte, daß in einem einzigen Bombentrichter fünf Gebäude spurlos verschwunden sind!
Wie groß die Bedrängnis der Plutokraten im allgemeinen geworden ist, geht aus dem Bericht der „United Preß hervor, wonach unter dem Druck der Bevölkerung nunmehr offiziell die Untergrundbahnst r e cke zwischen Aldwich und Holborn stillgelegt worden ist und für das Publikum als öffentlicher Luftschutzraum freigegeben wurde. Im übrigen werden von der amerikanischen Preise aus einer ganzen Reihe von englischen Gebieten Bombenangriffe, Brände und Zerstörungen gemeldet.
Dabei ist das bisherige Strafgericht über Anglanb erst das Vorspiel jener Hölle, die Churchill und seine Meute über England hcraufüeschworen haben.
Ln zwei Tagen 4 T 6000 BAT versenkt
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Berlin, 22. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Ein Unterseeboot unter Führung von Kapitänleutnant Schcpke hat acht feindliche Handelsschiffe von zusammen 618vü VNT. versenkt. Gleichzeitig melden andere Unterseeboote die Versenkung von weiteren acht feindlichen Handelsschiffen von zusammen 35 7A> BNT. Einschließlich der gestern gemeldeten versenkten feindlichen Handelsschiffe wurden damit in zwei Tagen 176 vvo BNT. feindlichen Handelsschiffsraums durch Unterseeboote versenkt, eine Höchstleistung, die zum erstenmal in diesem Kriege erreicht wurde, noch dazu in Gebieten, in denen der Ewgner über reichhaltige Mittel zur Unterseebootsbekämpfring verfügt.
Die Vcrgeltungsangriffe auf England nahmen auch gestern ihren Fortgang. London war wieder Hauptangriffsziel. Bei Tag »nd Nacht wurden im Zentrum und längs der Themse zahlreiche militärische und kriegswichtige Ziele erfolgreich mit Bomben belegt. In der Nähe des Rohal-Albert- und des West- india-Docks entstanden neue schwere Brände Im großen Themse-Bogen konnte festgcstrllt werben, daß noch zahlreiche alte Brände wüten.
Weitere Angriffe richteten sich gegen verschiedene Flugplätze und Truppenlager, sowie
17 L«ro1e - I-oor!oll im LowkeoliaZel
gegen einige Hafenplätze an der Süd- und Ostküste Englands. Auf einem besonders stark belegten Flugplatz in der Nähe Londons wurden Treffer in Hatten und Unterkünften erzielt.
Erneute Versuche feindlicher Luftstreitkräfte, in das Reichsgebiet cinzudringen, scheiterten bis auf einige Einflüge an der französisch- belgischen Küste. Die hier abgeworfenen Bomben richteten keinerlei militärischen Schaden an
Ter Feind verlor zwei Flugzeuge. Zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt.
Britisches Kanonenboot versenkt
Britische Admiralität macht Schaluppe daraus
Stockholm, 22. September. Die britische Admiralität bedauert wieder einmal, den Verlust eines Kriegsschiffes mitteilen zu müssen, und zwar heißt es in der amtlichen Meldung, daß,S. M. Schaluppe „Dundee" infolge Torpedierung durch ein deutsches U-Boot versenkt wurde. Was die britische Admiralität in ihrer Bescheidenheit, die sie in diesen Dingen an den Tag zu legen Pflegt, als „Schaluppe" bezeichnet, ist das 1060 Tonnen große Kanonenboot „Dundee", das im Jahre 1932 vom Stapel gelaufen und mit zwei 10,2-Zenti- meter - Flakgeschützen, zwei 4,7 - Zentimeter- Kanonen und 10 Maschinengewehren bestückt war.
Bahnhof von Marfa Matruk in Flammen
siiarselisli Qrsrisnis Zroüe Oikcnsive in ^eZ^pten stellt klickt vor ikrer Zweiten küsse
5onckerbericbt unreecr XorreLponckenten
vi. Nom, 23. September. Die italienische Luftoffensive zur Vorbereitung der zweiten Phase der großen Offensive Grazianis in Aegypten hat in vollem Umfange eingesetzt. Die Luftangriffe konzentrieren sich auf Marsa Matruk. Dieses englische Bollwerk liegt jetzt täglich stundenlang im Feuer italienischer Bomber. Die Eisenbahnstation ging in Flammen auf.
Zugleich wurden die englischen Versuche, die durch den eiligen Rückzug über das libysche Steppen-Plateau und die fortgesetzten italienischen Luftangriffe versprengte Panzerdivision mit neuen, eiligst aus Aegypten herangebrach- ten Verbänden neu aufzustellen, vereitelt. Infolge der Unterbrechung der Eisenbahn Marsa Matruk — Alexandria sind die Engländer auf die der Babn parallel laufende
Autostraße angewiesen, die gleichfalls von italienischen Bombern kontrolliert wird.
Alexandria selbst erlebt jetzt nach einer kurzen Pause die schwersten Bombardements seit Kriegsausbruch. Mit dem erneuten Erscheinen italienischer Bomber über Haifa wurden alle englischen Anstrengungen nutzlos, die von den bisherigen Bombardierungen verschonten Restbcstände von Treibstoffen in Sicherheit zu bringen und die Raf- sincrieanlagen wiederherzustellen.
Bombenabwürfe auf Vlissingen
Wieder auf nichtmilitäeische Ziele
Amsterdam, 22. September. Am Freitagabend wurden von englischen Fliegern drei Bomben auf die Stadt Vlissingen geworfen. Ein Haus geriet in Brand. Zahlreiche Personen wurden verletzt.
Nibbenirop verließ Nom
Einstündiger Abschiedsbesuch beim Duce
Rom, 23. September. Der Duce empfing gestern vormittag im Palazzo Venezia den Neichsministcr des Auswärtigen von Ribben» trop zu einem Abschiedsbesuch. Bei der herzlichen cinstünöigen Unterredung, die in Gegenwart des italienischen Außenministers Graf Ciano stattfand, waren der deutsche Botschafter in Rom, von Mackensen, und der italienische Botschafter in Berlin, Dino Al- fierj, anwesend.
Der Reichsminister des Auswärtigen verließ gestern nachmittag 18 Uhr die Hauptstadt des römischen Imperiums. Der italienische Außenminister Graf Ciano geleitete den Reichsaußenminister von der Villa Ma- dama zum Bahnhof Terminus. Zehntausend« bildeten an den Straßen, durch die die Fahrt zum Bahnhof führte, Spalier und schwenkten die Fahnen der Verbündeten Nationen als Gruß und Kundgebung für die Achse, und immer wieder umbrandete der Jubel einer siegesgewissen und begeisterten Stadt den Abgesandten des Führers. Nach dem Abschreiten der auf dem Bahnhof angctretenen Ehrenkompanie verabschiedete sich der Reichsaußenminister von Graf Ciano mit herzlichen Worten.
Vor seiner Abreise aus der italienischen Hauptstadt sind dem Reichsaußenminister und seinem Gastgeber, dem italienischen Außenminister Graf Ciano, auf der Fahrt durch das festliche und sonntägliche Rom von der Bevölkerung Ovationen bereitet worden, deren spontane und jubelnde Herzlichkeit keine Grenzen kannte. Auf der kilometerlangen Fahrt von der Villa Madama bis zum Hauptbahnhof hatten Zehntausende Aufstellung genommen, um oem Abgesandten des Führers zuzujubeln und unter nicht enderiwollenden und immer wiederkehrenden stürmischen Heilrufen auf den Führer und den Duce ihre Bewunderung für die von Sieg zu Sieg sich durchsetzende Achsenpolitik zum Ausdruck zu bringen. Reichsminister von Ribbentrop dankte sichtlich bewegt nach allen Seiten. Ein wahrer Jubelsturm brauste auf dem Bahnhofsplatz dem Reichsminister entgegen, als er in Begleitung des Grafen Ciano die Ehrenkompanie abschritt. Es war, als ob die Menge in ihrer überschäumenden Begeisterung die Klänge der italienischen und der deutschen Nationalhymnen noch übertönen wollte.
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Zum Besuch des Neichsaußenministers in der Hauptstadt des Imperiums schreibt der diplomatische Mitarbeiter der Agenzia Ste- fani: Dem Minister des Auswärtigen des Reiches hat die Bevölkerung von Rom in diesen Tagen einen besonders herzlichen und warmen Empfang bereitet, der bezeuge, wie sehr in Italien die Verbundenheit empfunden wird, die Deutschland und Italien gegenüber dem immer mehr absinkenden und vollkommen isolierten England Vereine. Die beiden Achsenmächte marschieren Schulter an Schulter bis zum Siege und weiter über den Sieg hinaus in vollkommener Ueber- einstimmung in den Direktiven und mit vollstem Verständnis für die gegenseitigen Ziele. Gegenüber dieser absoluten Solidarität erinnerte man sich der ewigen Zänkereien unter den westlichen Demokratien, die besonders aus den offiziellen französischen Dokumenten hervorgingen und deren Gipfelpunkt der tragische Zusammenstoß von Oran bildete. Die Italiener haben um so mehr die unverbrüchliche Kameradschaft des von Hitler geschaffenen Deutschlands schätzen können, als sie sich ganz genau der Rechtsbeugungen durch die demokratischen Mächte erinnern.
Der Besuch von Ribbentrops in Rom vollzog sich in einer geschichtlichen Stunde, die durch drei Hauptereignisse gekennzeichnet wurde: Die deutsche Offensive gegen England, die italienische Offensive gegen die britischen Streitkräfte in Aegypten und die Solidaritätserklärung des neuen Spanien mit der Achse durch den Sendboten Francos in . Deutschland.