Seite 2 — Nr. 13g
NagolLer Tagblatt »Der Gesellschafter
Donnerstag, den 18. Jnni 1331.
Der E v. Siedlungsdienst, der mit den aridem in Württemberg arbeitenden Siedlervermittlungsstellen zu einer Arbeitsgemeinschaft unter Vorsitz der Landwirtschaftskammer zusammengeschlossen ist und dessen Geschäftsführer, Dipl "m- lrndwirt Schaffer, in der Ev, Bauernschule in Serach bei Eßlingen ist, ist zu jeder einschlägigen Beratung bereit.
Stuttgart. 17. Juni.
In den Ruhestand. Der Staatspräsident hat den Landgerichtspräsidenten Burk in Ulm seinem Ansuchen gemäß in den Ruhestand versetzt. — Mit Ablaus des 30. Juni d. I. tritt üandgerichtspräsident Dr. Wolfs in Tübingen kraft Gesetzes in den Ruhestand.
Eingaben beim Landtag. In der Zeit vom 30. April bis 13. Juni 1931 sind beim württ. Landtag 41 Eingaben eingegangen, die durch Verfügung des Präsidenten den zuständigen Ausschüssen überwiesen wurden.
2. Volksschuldienstprüfung. Auf Grund der anfangs Juni abgehaltenen 2. Dienstprüfung sind 46 Lehrer und sechs Lehrerinnen zur ständigen Anstellung an evangelischen Volksschulen für befähigt erklärt worden.
Deutscher Liedertag am 2s. Juni. „Das Volkslied soll wieder unter das Volk!" Diese Losung hatte vor Jahresfrist die Leitung des Deutschen Sängerbunds der deutschen Sängerschaft ans Herz gelegt, damit diese am gleichen Taa allüberall, in der Heimat und in der Fremde, auf dem ganzen Erdenrund das deutsche Lied erklingen lassen sollte. Zum zweitenmal soll ein Liedsonntag seine Wärme ausströmen durch alle deutschen Lande, bis über die Meere, wo deutscher Mutterlaut erklingt. Der Taq des Liedes ist ein Tag für alle.
Die Akademie der bildenden Künste Stuttgart zählt im laufenden Sommerhalbsahr 92 Studierende und zwar 48 Maler, 9 Bildhauer, 1 Graphiker und 34 Bewerber für das höhere Lehramt im Zeichen- und Kunstunterricht. Davon find 60 Württemberger, 30 aus andern deutschen Ländern, 1 Auslanddeutscher und 1 Ausländerin.
400 schwäbische Jungkaufleuie ziehen nach Tirol. Der Bund der Kausmannsjugend im DHV., dem über 72 000 Kausmannslehrltnge angehören, veranstaltet alle zwei Jahre einen Reichsjugendtag. Heuer rüsten 400—500 schwäbische Jungtaufleute zur Fahrt zu einer solchen Grenzlandtagung. Sie wollen mit Tausenden von deutschen Bundesbrüdern «m Nord, West und Ost in Innsbruck vom 15.—17. August 1931 ausmarfchieren. Die Südtiroler in ihrem Kampf um ihr Deutschtum zu bestärken, das soll der Sinn des 5. Reicbs- fogendtags des Bund der Kaufmannsjugend im DHB. sein.
Hauswirtschafts - Normung. Dem Beispiel Norwegens folgend plant das württembergische Möbelgewerbe die Nor- amngsemführung für Kücheniemrichtungen, Stühle, Tische, Schränke usw.
Vom Tage. Auf der König-Karls-Brücke geriet ein etwa 27 I. a. Radfahrer, der sich an einen Lastwagen angehängt hatte, unter tms Hintere Rad eines in entgegengesetzter Richtung kommenden Lastwagens und wurde von ihm überfahren. Er war sofort tot.
Als gestern abend ein Motorrad mit Beiwagen der Ver- kshrsposizei die Hasenbergsteige abwärts fuhr, versagre das Getriebe. In voller Fahrt fuhr es auf einen Baum. Der Mitfahrer wurde herausgeschlsudert und erlirt einen Schä- delbruch, an dessen Folgen er nach einer Stunde verschied. Der Fahrer kam mit einem Nassnbeinbruch davon.
Durch Einatmen von Gas verübte in einem Haus der Hohenstaufenstraße ein 29 Jahre alter Mann einen Selbstmordversuch. Er wurde nach Anwendung eines Sauerstoffapparates in das Bürgerhofpital eingeAsfert.
Gmünd, 17. Juni. Eröffnung eines Mtlch- Werks. Das Milchwerk Gmünd soll jetzt endlich Wirklichkeit werden. Die beteiligten Interessenten in Gmünd haben sich entschlossen, der württembergischen Milchverwectungs- AG. beizutreten. Diese hat für das Gmünder Milchwerk einen Hächstaufwand von 150 000 RM. genehmigt. Oberbürgermeister Lüllig erklärte, daß eine mäßige Preiserhöhung von etwa 2 Pf. erwartet werden müsse, demgegenüber stehen aber so bedeutende Vorteile gesundheitlicher Art, daß diese geringe Mehrausgabe sich durch Werterhöhung ausgleiche.
Ellwangen. 17. Juni. Giftmordversuch gegen die Ehefrau. Der zweite Fall der Tagesordnung des Schwurgerichts betraf die Anklage aeaen den 40 I. a. verb.
^ Landwirt Kaspar Neher von Beersbach, Gde. Pfahlheim, OA. Ellwangen, wegen versuchten Mords und Sittlichkeitsverbrechens. Die Anklage legt Naher zur Last, er habe am 25. März d. I. seine Frau dadurch zu töten versucht, daß er ihr Mer zum Trinken vorsetzte, das er mit Arsenik vermischt hatte. Auch soll sich Neher in sittlicher Beziehung an mehreren Knaben vergangen haben. Währen- der Vernehmung des Angeklagten und einer Reihe von Zeugen war die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Der Angeklagte wurde wegen eines Verbrechens des versuchten Mords und wegen zweier Verbrechen gegen die Sittlichkeit zu der Gesamtstrafe von drei Jahren und vier Monaten Zuchthaus und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren verurteilt.
Reutlingen, 17. Juni. Zum R a t h a n s k o n f l i k t. Die gestrige außerordentliche Hauptversammlung der Deutschen demokratischen Partei Reutlingen hat die Berichterstattung ihrer Gemeindeoertreter in Sachen des herrschenden Rat- hcMskonflikts entgegengenommen, die Haltung der demokratischen Gemeinderäte gebilligt und sie nach wie vor ihres vollen Vertrauens versichert. Die in dem umlaufenden anonymen Machwerk „Was geht auf dem Rathaus vor" enthaltenen Beleidigungen und Verleumdungen weist die Versammlung mit Entrüstung zurück.
Adelberg, OA. Schorndorf, 17. Juni. Einbrecher. In letzter Zeit wurde die Wirtschaft zur Krone in Adslberg an zwei aufeinander folgenden Sonntagen von Einbrechern yeimgesucht. Jedesmal wurden aus der Ladenkasse im Metzgelladen annähernd 50 RM. entwendet. Einem Landjäger aus Göppingen ist es nun gelungen, die Diebe in der Person mehrerer junger Burschen aus Adelberg zu ermitteln. Der gestohlene Betrag von etwa 100 RM. konnte teilweise beigebracht werden.
Heilbronn, 17. Juni. Mißglückte Flucht durchs Fenster. Ein 22jähriger Gärtner sollte einer kriminal- polizeilichen Nachprüfung unterzogen werden, als er sich in der Wohnung seiner Gebliebten in der Lftsiraße aufhiel» In der Absicht, sich dieser Prüfung zu entziehen, sprang er aus dem Fenster der Wohnung vom 3. Stock auf die Straße. Mit schweren Knochenbrüchen wurde er ins Krankenhaus verbracht. Es besteht Lebensgefahr.
Friedrichshofen, 17. Juni. V o m D o X 2. DoX 2 auf der Werft Altenrhein hat seine Probsslüge vorerst beendigt. Es werden weitere Verbesserungen an diesem Flugschiff vorgenommen, die etwa drei Wochen beanspruchen.
Vom Bodensee, 17. Juni. Freche Gauner. Zwischen 6 und 7 Uhr früh erschienen bei einem österreichischen Finanzwachtposten bei Rindsberg-Sibratsgfäll im Bregenzer Wald zwei mit Gewehren und zahlreicher Munition versehene Lurchen und bedrohten den Finanzbeamten mit der Angabe, sie eien die Vorhut von mehreren 100 Revolutionären aus Bayern, wo die Revolution ausgebrochen sei; der Einmarsch nach Vorarlberg stehe unmittelbar bevor. Der Finanzposten ließ die Burschen laufen und meldete den Vorfall sofort nach Bregenz, wo man den Gerüchten einigen Glauben schenkte, da man den Vorfall mit einigen Versammlungen in Bayern in Zusammenhang brachte. Es wurden sofort Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet, ein Teil der Bregenzer Garnison in Bereitschaft gehalten und auch die Gendarmerie alarmiert. Die Vorarlberger Landesregierung stellte Erkundigungen in Lindau und München an und erfuhr dort, daß von einer Re- volntion'oder Unruhen in Bayern keine Spur sei. Es stellte sich dann heraus, daß die beiden Burschen, nach denen man jetzt vergeblich fahndet, in der Sonntagnacht in einem Jagdschloß in Rohrmoos bei Oberdorf einen Einbruch verübt und dabei die Gewehre und die Munition entwendet hatten. Um mit der Diebesbeute ungehindert über Ä!° Grenze zu kommen, hatten sie das obige Gerückt awaestreut.
Schwenningen. 16. Juni. Fabrikdiebstähle. Ende Mai d. I. wurden in einer hiesigen Schuhfabrik zwei Einbrüche verübt und eine größere Menge Schubwaren entwendet. Der Täter wurde in der Person des 28 I. a. ledigen Schuhmachers E. L. von Schwenningen durch die Kriminalpolizei ermittelt und in Stuttgart festgenommen. Ein Fahrrad, das er zugleich aus einem nebenliegenden Anwesen mit- lcrufen ließ, hat er nachträglich bei Schiltach in die K-nzig geworfen. Weiter hat L. in der letzten Zeit in Mühlacker ein Motorrad entwendet. Auf Grund seiner schon erlittenen Vorstrafen wird er nun auf einige Jahre auf seine Freiheit verzichten müssen.
Kampf um Rosenburg
A. 1I s 0 s L 1? s c n l. L s I L rr
(Fortsetzung 41)
„Ich glaube es! Aber . . . Sie sagten soeben, Sie sinder letzte der Berghammer!"
„Allerdings!"
„Und mein Schwiegersohn?"
„Ist kein Berghammer!"
Kamerlingk fuhr zusammen. „Was wollen Sie damit sagen? Ein Betrüger?"
„Nein . . . und ja! Ein Betrüger im Sinne des Strafgesetzbuches nicht, denn er trägt den Namen mit Recht, denn er hat ihn ja . . . erkauft."
„Erkauft?"
„Ja! Mein Vater ... ich will es Ihnen nicht verschweigen, er ist durch die Inflation in die tiefste Not gekommen, und als ihm das Wasser bis zum Halse stieg, da trat ein gewisser Eberhard Werzinger aus Breslau an ihn heran, Jnslationsschieber, großer Verdiener trotz seiner 23 Jahre. Der machte meinem Vater den Vorschlag, ihn gegen Zahlung von ... ich weiß nicht mehr wieviel es war . . . zu adoptieren."
„Ah ... ich begreife!"
„Meinem Vater ging es sehr dreckig zu der Zeit, ich selber hatte zu würgen und da ging er daraus ein und adoptierte Eberhardt Werzinger und so wurde aus dem Jnslationsschieber der Baron Eberhard von Berghammer. Das ist ihr Schwiegersohn, Herr Kommerzienrat".
Kamerlingl saß in großer Erregung, die er mühsam verhielt, an seinem Schreibtisch.
Sein Besucher fuhr fort:
„Nun, was täte das schließlich, Herr Kommerzienrat, wenn auch in Eberhard von Berghammer kein . . . wie wir so sagen blaues Blut fließt, wenn er sich den Adel und die Abstammung gewissermaßen erlauft hat, was tut das. wenn Sie nur mit ihm als tüchtigen Meuchen zufrieden sind." ^
Kamerlingk nickte.
„Gewiß, Sie haben schon recht, Herr von Berghammer. Ich denke in dem Punkt auch so. Die Hauptsache ist doch, daß es sich um eine anständige vornehme Natur handelt. Aber ... ich muß es gestehen . . . das ist eben nicht der Fall."
Egon von Verghammer seufzte auf.
„Leider! Ich ich kann es mir denken!"
„Sie wissen . . .?
„Wissen? Nein, ich kenne Ihren Schwiegersohn überhaupt nicht. Mein Leben spielt sich in kleinbürgerlichen Kreisen ab. Mein lieber Adoptivbruder . . . dürfte sich in anderen Kreisen bewegen. Ich hätte auch keine Zeit, mich um ihn zu kümmern. Aber ... ich kenne das Vorleben Ihres Schwiegersohnes . . . kenne seine Familienverhältnisse. Wollen Sie darüber hören, Herr Kommerzienrat?"
„Ich bitte Sie darum."
„Der Vater Eberhardt Werziners hat in seinem Leben ziAplf Jahre teils im Gefängnis, teils im Zuchthaus zuge- biikrcht. Strafen wegen Betrugs, einmal sogar Einbruch, Uebersall und was noch alles. Er lebt nicht mehr, er ist an Säuferwahnsinn gestorben."
Der Kommerzienrat zuckte zusammen.
„Weiter ... die Mutter . . . eine schwächliche Frau, starb durch fortgesetzte Mißhandlungen des Vaters. Der Ehe. die vollkommen zerrüttet war, entsprossen zwei Kinder. Otto und Eberhardt! Otto sitzt, wie ich erfahren habe, gegenwärtig im Zuchthaus wegen . . . Wechselbetrügereien und . . . Vergehen an Minderjährigen."
Schwer atmete der Kommerzienrat, als er das nähere erfuhr.
„Und . . . was können Sie von meinem Schwiegersohn berichten?"
„Auch nichts Gutes! Er ist ja seit Jahren mit dem Straftgesetzbuch nicht in Konflikt gekommen, aber er hat wegen Wechselfälschungen und anderen Delikten ein Jahr im Zuchthaus gesessen."
„Großer Gott!" murmelte Kamerlingk. „Und diesem Manne . . . gab ich mein Kind! Diesem Manne!"
„Ich verstehe, daß Sie erschüttert sind, Herr Kommerzienrat. Wollen Sie sich von der Wahrheit meiner Behaup- I tungen überzeugen, dann holen Sie noch Auskunft über die
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Landvolkversammlung
Deukelsbach OA. Schorndorf, 17. Juni. Hier fand am Sonntag eine aus dem ganzen unteren Remstal sehr stark besuchte Bauern- und Weingürtnerversammlung statt. Nach Begrüßungsworten durch den Bezirksoorsitzenden Layer- Schornbach und nach einer einleitenden Ansprache von Bürgermeister Fuchs- Beutelsbach erhielt Freiherr v o n Stauffenberg-Rißtifsen, M. d. R., das Wort.
In einstündigem Vortrag kennzeichnete er die gegenwärtige politische und wirtschaftliche Lage. Noch vor Wochen habe es geheißen, daß neue Steuern und ein weiterer G.e- hattsabbau nicht kommen dürfen. Beides sei jetzt da. Solange die Regierung Brüning so stark von der Sozialdemokratie abhängig sei, verdiene sie das schärfste Mißtrauen des Landvolks. Außenpolitisch habe Curtius die Zollunion mit Oesterreich nicht genügend vorbereitet gehabt. Innenpolitisch seien die Aussichten die, daß noch weitere Steuern kämen und ein weiterer Gehaltsabbau nicht mehr verhindert werden könne. Große Bewegung löste die Aeuße- rung Stauffenbergs aus, daß schon im nächsten Jahr die Altersversorgung ein Defizitbetrieb werde. Es fehlen für die übernommenen Pflichten der Sozialversicherungen etwa 20 Milliarden Mark. In dieser Summe sei nicht einmal die Arbeitslosenversicherung einbegriffen. Dis Reparationszahlungen müßten schon in diesem Sommer zur Einstellung kommen. Es sei unmöglich, noch weiter zu zahlen, weil einfach nichts mehr vorhanden sei. Auch die Haager Konferenz würde nicht mehr nötig sein. Er persönlich sei der Meinung, daß die Zeit der Neuwahl noch nicht reif sei. Man müsse die Regierung vollends ihren Weg gehen lassen. Dann aber müsse der Zusammenschluß aller nationalen Parteien schleunigst erfolgen. In die Front der nationalen Bewegung gehöre auch das deutsche Bauerntum. Nur auf einem gesunden und freien Bauerntum könne sich Deutschland noch aufbauen.
I
Familie Werzinger ein. Es wird jedes Wort bestätigt i werden." >
Kamerlingk reichte ihm die Hand. s
„Ich danke Ihnen Herr von Berghammer! Ich bin in i Ihrer Schuld. Wie kann ich das ausgleichen?"
Der Besucher schüttelte den Kopf, dann sagte er: „Es gibt nichts auszugleichen, Herr Kommerzienrat. Ich fühlte mich verpflichtet. Sie aufzuklären." s
„Vielleicht kann ich beruflich etwas für Sie tun, Herr von Verghammer!"
Da sah der East zu Boden und eine leichte Röte ging über sein Antlitz. ^
„Beruflich! Herr Kommerzienrat ... ich ... ich ! möchte mir erlauben, eine Bitte auszusprechen! Sie wissen . . . der Zusammenschluß zweier Banken steht bevor. Das wird wahrscheinlich auch . . . Personalbban mit sich bringen. Ich muß es annehmen, daß . . . auch ich, der noch nicht lange bei der Deutschen Bank ist, der . . . unverheiratet ist, daran glauben muß. Wenn Sie mich in einem Ihrer Betriebe unterbingen könnten. Ich ... ich bin kein Genie, aber ich bin ein gewissenhafter, solider Abeiter und unver- ! drossen."
Kamerlingk reichte ihm die Hand.
„Gut, Herr von Berghammer! Wenn Sie abgebaut werden sollten, dann kommen Sie mir! Ich verspreche Ihnen, daß ich Sie dann sofort in einem meiner Betriebe unterbringe. Es sollte mich freuen, wenn ich Ihnen meinen Dank auf diese Weise abstatten könnte."
Als von Verghammer ging, ahnte er nicht, in welch tobender innerer Erregung er den Kommerzienrat, der sich sich zu meistern wußte, zurückließ.
Sofortige Scheidung! Das verlangte er.
Baron von Berghammer, der von der plötzlichen Abreise seiner Frau überrascht war, suchte seinen Schwiegervater am nächsten Tage auf und wurde von dem Kommerzienrat, der im Büro der großen Buchdruckerei Kamerlingk weilte, sofort empfangen.
„Tag, Schwiegerpapa!"
„Guten Tag, Herr Baron!"
(Fortsetzung folgt.)