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Die Frau wurde jäh mißtrauisch.
Wössil Petrowitsch suchte in seiner Tasche, bis er ein hauchzartes Spitzentüchelchen hervorzog. „Ich fand es im Boot am Laude- steg. E. D„ es muß Ihnen gehören."
Lite zuckte zusammen. Sie konnte das Tüchlein verleugnen. Vor diesem wissenden Richter würde es aber nur lächerlich und kindisch wirken. So schwieg sie. mit einer Beharrlichkeit, die Wossil Petrowitsch fast bis zum Wahnsinn brachte. Im Augenblick da er durch einen Zufall das Spitzensetzcheu im Boot gefunden, hätte er sich am liebsten eine Kugel durch den Kopf gejagt. Es war ihm zur Gewißheit geworden, daß Jclisnweta in Verbindung mit dem Feind stand. Sie mochte mancherlei gesehen und gehört haben auf Markehnen, was die Deutschen nicht erfahren durften. Jelisaweta aber hatte es dem Feind gemeldet. Sie war also nichts anderes als eine-Spionin.
Vor Wossil Petrowitschs Augen tanzten
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„Sie sehen Hirngespinste!" Die Frau verlegte sich aufs Bitten. Sie wußte nicht, daß sie im Augenblick viel stärkere Waffen gegen den Russen ins Feld führte als ein paar bittende Worte. Das zarte, angstblasse Ge- fichtchen, die rührende, kleine Gestalt, die wie verschreckt ineinander gekrochen war — Wossil Petrowitsch hätte Lite am liebsten in seinen schützenden Arni genommen und sie jenseits von Krieg und Verdacht in ein sicheres, friedliches Glück getragen. Aber die Stunde forderte den Soldaten von ihm. Zudem konnte er Lite keinen größeren Gefallen erweisen, als sie vor ihrem eigenen, unbesonnenen Tun zu schützen. „Es bleibt also dabei!" Wossil Petrowitsch grüßte abschied- nchmend.
Die Frau blieb zurück in einer inneren Verzweiflung, die sie erst Minuten später überwand. Der alte Mirko fand seine junge Herrin in fieberhafter Erregung in ihrem Zimmer. „Mirko, du hast es mir doch einmal erzählt, daß cs Gcheimgänge hier vom oberen. Stockwerk geben soll." Lite legte die Finger auf die welke Hand des Mannes. „Du mußt diesen Gang ausfindig machen."
Der Mann vernahm ein wirres Durch
einander, dessen Tatsache er allein erfassen konnte: Graf Hellmnt w-sst? in der Nähe des Schlosses. Lite wollte ihn am Abend mir Moorhütte hinüberrudern. Aber die Russen hatten vor ihrem Fenster, ihrer Türe. Po- sten ausgestellt. Mirkos Gesicht schien noch bleicher als in den letzten Lagen. „Sie setzen Ihr Leben aufs Spiel, Frau Gräfin!" Er bat. Zn seinen Füßen setzte Waldi sich auf, als wolle er des Dieners Bitten unterstützen.
Die Frau wehrte beiden ab. „Es ist meine Pflicht, Hellmut fällt sonst den Russen m die Hand."
Mirko wiegte den Kopf. Wenn die Frau Gräfin den gutgemeinten Rat nicht annehmen wollte-ja, es bestehe ein Gang.
Durch den Schrank in ihrem Schlafzimmer beginne er und münde in den Turmansatz im Erdgeschoß.
. Lite wäre dem Diener fast um den Hals gefallen. Ihr Gesicht rötete sich lebhaft, die Augen blitzten. Es war etwas über sie gekommen von dem quecksilbrigen abenteuerlustigen Ding, das sie als Kind gewesen. Wossil Petrowitsch sollte sein Gesicht nur in die ernstesten Falten ziehen, sie würde dock- ungesehen ins Freie gelangen! Die erste Freude verwandelte sich bald in ernste Umsicht. Es galt immer ein Paar stärkende Lebensmittel und Verbandszeug für Gustav mitzunehmeu. Heute mußte sie auch für Hellmut sorgen.
(Fortsetzung folgt.)
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rote Blutflecken. Mit einem klammernd festen Griff hielt er Plötzlich der Frau schmale Schultern umspannt. „Jelisaweta, Sie haben vergessen, daß es Krieg ist. Krieg rechtfertigt das Furchtbarste, wenn es gilt, den Feind zu vernichten. Die Rüsten denken hier nicht weniger ehrenhaft als die Deutschen.
Die Frau wollte sich dem Mann entziehen. Aber sie war zu schwach. Und irgendwie weinte verzweislungsvoll ein Sümmchen in ihr: „Ich tu ja nichts anderes, alS den Mann Pflegen, den ich liebe." Doch sie konnte sich nicht rechtfertigen. Es hätte Gustavs Gefangennahme bedeutet. So schwieg sie. In dem totenblassen Gesicht brannten die dunklen Augen, dre mit einem Anflug von Trotz denen Wossil Petrowitschs begegneten.
„Sie werden mich für Ihren erbittertsten Feind halten," — der Mann holte tief Atem — „aber ich bin noch nie so sehr Ihr Freund gewesen wie vor einer halben Stunde, als ich anordnete, daß Sie in Zukunft immer ein Posten begleiten wird, einer von meinen Leuten vor Ihrem Fenster und einer vor Ihrer Türe steht."
„Sie nehmen mich also gefangen?" Lites Stimme schlug in unterdrücktes Schluchzen uni. Wenn sie heute nacht keinen Ausweg aus Markehnen fand, war Hellmut verloren. Er wartete verabredet im Gebüsch am Landungssteg auf sie. Und jetzt-
Verheißungsvoller Auftakt
Stuttgart. Am ersten Opfersonntag Scs zweiten Kriegswinterhilfswrrkes haben die WHW.-Helfer und NSB.-Walter im Gau Württrmberg-Hohenzollrrn die schöne Summe von »16 812,2s Mark gesammelt.
Eine praktische Einrichtung
Austauschstellen für SLuglingstväschs Stuttgart. Um da den Müttern helfen zu können, hat das Deutsche Frauenwerk, Abteilung Volkswirtschaft — Hauswirtschaft — wo das Bedürfnis dafür vorhanden war -- Austausch st eilen für Säuglingswäsche eingerichtet. In verschiedenen Kreisen, zum Beispiel Eßlingen, Ludwigsburg, Leonberg, Tübingen, Sigmarmgen, Nottweil, Friedrichshafen ustv., bestehen schon solche Austauschstellen.
teils in den Nähstuben der NS.-Frauenschaft hergestellt. Es ist eine wahre Freude, in einer 'olchen Austauschstelle all die vielen Kinder- ächen zu sehen, die da sauber aufgestapelt in en Schränken liegen und nur darauf warten, abgeholt, das heißt umgetauscht zu werden.
Sieg der Wiegen
Tagung des Gauamts für Volksgesundheit Stuttgart. Einen Querschnitt durch den Stand der Volksaesundheit im Gau Würt-
temberg-Hohenzoueru vermittelte die letzte Tagung des Gauamts für Volksgesundhcit, zu der Gauamtsleiter Pg. Dr. Stähle seine Kreisamtsleiter in das Medizinische Landes- uutersuchungsamt einberufen hatte. Er behandelte die Erfolge der mit der Gesundheitsführung in unserem Gau Beauftragten und ging dabei an Hand von statistischem Material auf wichtige Einzelfragen ein. Auch im vergangenen Vierteljahr hat die Zahl der 'Lebendgeborenen in unserem Gau gegenüber dem Vorjahr stark zuge- nomm en. Die Zahl der Gestorbenen ist trotz der Verluste im Felde unter der des Vorjahres geblieben. Auch die Säuglingssterblichkeit hat weiterhin nachgelassen. Ein schöner Erfolg'der nationalsozialistischen Gesundheitsführung. Der zweite Teil der Tagung brachte fachliche Vorträge und einen Erlebnisbericht von Pg. Prof. Salek über seine Tätigkeit als Rotkreuzarzt im unbesetzten Frankreich.
Schuhhaft fiir einen Volksschädling
Backnang. In Backnang wurde ein frühzeitig pensionierter arbeitsfähiger, ehemaliger Feldschutzmann in Schutzhaft genommen, weil er> sich weigerte, an dem zur Abwehr des ge- sährliche'ü Kartoffelkäfers eingerichteten S n ch- dienst von wöchentlich wenigen Stunden sich zu beteiligen. Er sieht noch einer gerichtlichen Strafe entgegen.
Ein Mann ohne Haltung
Nottweil a. N. Das Sondergericht Stuttgart verhandelte dieser Tage in Nottweil gegen den
dort wohnhafte-.! Foldpolizeiwachtmeistcr ReM rard Na u Wegen Veraeeeus gegen das Heim- tiickegksctz. Der AngkÜagle hatte sich im vergangenen Frühjahr in einer Nottwciler Gastwirtschaft mit einem Bekannten über Krieg und Politik unterhalten und sich Lat'i in äußerst avsälliger Weise über den Führer r.no über weitere Mitglieder der Reia-Ncaicrung geäußert. In der Verhandlung suchte er sich init einem „Unbekannten" hiuauszurcden, der solche abfälligen Aeußermigen getan habe, die
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er dann weiterverbreitet habe, da er sie für „harmlos" hielt. Das Sondcrgericht verurteilte, ihn zu sechs Monaten Gefängnis, wobei der Vorsitzende in der Urteilsbegründung erwähnte, daß der Angeklagte nicht die Haltung gezeigt habe, wie mau sie üblicherweise von einem Beamten verlangen könne. Von der erlittenen Untersuchungshaft wurden drei Monate angerechnct.
Der Frauenmord aufgeklärk Ulm a. D. Zu der Erdrosselung der 28 Jahre alten Frau Marie Konrad, geb. Weber, in Bollingen, über die wir bereits berichteten, gibt die Kriminalpolizei in Ulm bekannt, daß der Ehemann der Getöteten, der 30 Jahre alte Jdhann Konrad, der Täter ist. Konrad trieb sich in der Umgebung von Bollingen umher und suchte nachts Unterschlupf im Hause seines Schwiegervaters, wo seine Frau Zuflucht gesunden hatte. Zwischen den Eheleuten Konrad gab es aus diesem und auch aus anderen Anlässen schwere Unstimmigkeiten, die zu der grausigen Tat führten. Der Täter lockte am Freitagmorgen seine im Zimmer des Schwiegervaters schlafende Ehefrau in die Wohnstube, warf ihr dort einen Strick um den Hals und erdrosselte sie. Dann floh er mit einem Fahrrad. Der Mörder, der noch nicht gefaßt werden konnte, ist 1.65 Meter groß, hat dunkelblonde, zurückgekämmte Haare und braune Augen. Er war glattrasiert und trug graue Uniform.
Die Hopfenpfliickc in vollem Gang. Seit dem 9. September ist die Hopfenpflücke überall in vollem Gang. Die Pflückergebnisse entsprechen in den guten Lagen den Erwartungen. Bis jetzt hat der Aufkauf von Hopfen erst vereinzelt eingesetzt. In den Gemeinden Frommenhausen, Rotten-, bürg, Schwalldorf, Remmingsheim, Tailfingen, Bondorf, Nebringen und Oberiettingen wurden Verkäufe abgeschlossen, und zwar in der Preislage von 140—155 RM. Der Umsatz dürfte bis heute. 6—700 Zentner erreicht haben.
KZ.-krvsso Württemberg 6wb8. OvsLmtlsiuiQg 6. ö o s n s r. Stuttgart, k'rLeäriekstr. 13. Verlaxslstter uuä SebrlA- loiter I?H. 3 o d s s l s, Verlag: SekvarLvalä-Waobt
6wd8. Druck: OelsedlLger'scda Lucdäruckersl
. 2. 2t. ^reisUsto ö gültig.
Laliv, äen 17 . September 1940
IsäsSSNLSIKS
Lalw, äen 17. 5eptember 1A40
OairksaZuirK
Mein lieber Mann, unser guter Vater, Lruder, Schwager und Onkel
für die vielen Leweise herrlicher Liebe und Leilnshme, che wir beim Heimgang meiner lieben frsu, unserer guten Mutier, Schwiegermutter unä örorsmutter erfahren duckten, sprechen wir aus diesem Wege unser« herrlichsten Dank aus
Luxei» 8 ck^ven»er
Zchreinermeirter
durste gestern nach schwerem Leiden im Klier von SS lahren rur ewigen Luhe eingehen.
om Namen der Lrsuernden
Die Sattin: Marie rchveuktk geb. stöhn, mit Mnckern Maria «nck Krliihslck
kau»»»« örniszer
keerdigung Mittwoch nachmittag >/»l übr von der friedhotkspelle aus.
NSDAP. Ortsgruppe Calw
In tiefer Trauer geben wir den Tod unseres
Pg. Eugen Schwenker
bekannt. Mit ihm ist eines unserer frühesten Mitglieder aus unseren Reihen geschieden. Treu stand er zu Führer, Reich und Bewegung. In Treue werden auch wir seiner stets gedenken.
NSDAP. Ortsgruppe Calw
Nick, Ortsgruppenleiter
Wie suchen zum Eintritt auf 1. Oktober 1940
zwei Putzfrauen
für einige Stunden am Tag.
Die Deutsche Arbeitsfront
Kreiswattung Calw
Bischofstraße 2
Jüngerer Buchbinder
findet in der Druckerei dieses Blatt»»
dauernde Beschäftigung
Erkältungen in der Aebergangszeit
sollte man nicht vernachlässigen, da sich sonst leicht ernsthaftere Erkran- klingen einstellcn können. Deshalb wende man sofort bei den ersten An- seichen beginnender Erkältung, wie Frösteln. Husten. Schnupfen oder Heiserkcit fo gendes Rezept an: Kurs vor dem Zubettgehen oder Im Bett möglichst Heid 1—2 Eblottcl Klostenrau-Melissengcist und 1—2 gestrichene Ebloffc Zucker nnt etwa der doppelten Menge kochenden Wassers gut verrührt trinken und dann schwitzen I Zur Nachkur, und um Rückfallen entaegcnzuimrken nehme man noch einige Tage, und zwar 2-3 mal täglich, einen Teelöffel Klosterfrau-Melissengeist m einer Lasst Pfefferminz- oder schwarzem Tee.
Versuchen auch Eie einmal bei den ersten Anzeichen einer Erkältung oder eines Grivveanfalls den bekannten Klosterfrau-Melissengeist in der blauen Packung mit den drei Nonnen; erhÄÜich bet Obrem Apo- tbeker oderDrogisten In Flaschen zu RM. 2.80. 1.65 und 0.90 (Inhalt; 100. 50 und 25 ccm). Vergessen Sie ihn nicht bei Ihrem nächsten Einkauf l
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