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Calw im Schwarzwald

Mittwoch, den 11. September 1940

Nr. 214

Deutsche Ferngeschütze greifen ein

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Die Komuskamilie bereitet sieb 2ur Gluckt nach Kaoatta vor

Berlin, 1l. September. Das OKW. gibt bekannt:Am S. September in den Abend­stunden wurde ein britischer Geleitzug aus Dover auslaufend von deutschen Küsten­batterien unter Feuer genommen. Der Ge­leitzug wurde zersprengt. Bier Schiffe fuhren nach Dover, zwei nach Deal zurück. Dorthin wurde auch ein beschädigter Dampfer abge­schleppt. DaS achte Schiff des Geleitzuges blieb unter starker Rauchentwicklung liegen. Das Schießen wurde der Dunkelheit wegen um 2«.lo Uhr abgebrochen. Eine Stunde später nahmen unsere Fernkampfgeschütze eine britische Batterie bei Dover unter Feuer. Diese Batterie hatte um 20.3« Uhr versucht, das Feuer unserer Batterien auf den Geleit­zug zu erwidern. Sie wurde in fast zwei­stündigem Kampf zum Schweigen gebracht."

Das deutsche Volk wird mit stolzer Freude davon Kenntnis nehmen, daß nun auch deutsche Fernkampf ge sch ritze den Ver- nichtungsrampf gegen die Vlutokrateninsel ausgenommen haben. Von der Größe und Durchschlagskraft dieser gewaltigen Geschütze bat man sich ja bereits eine ungefähre Vor­stellung machen können, als man sie beim Einbau und beim Probefeuern in der Deut­schen Wochenschau bewundern konnte. Nun greifen auch diese Küstenbatterien in das ge­waltige Konzert ein. Sie bestärken das deutsche Volk in der Zuversicht, daß den bri­tischen Kriegsverbrechern, die in frivoler Leichtfertigkeit den Krieg vom Zaune brachen, um Deutschland zu vernichten, nach einem Wort des Führers nun Hören und Sehen vergehen wird Zu den U-Booten, Schnell­booten, Stukas und Kampfflugzeugen gesellen sich setzt also auch die Fernkampfgeschütze am Kanal, und daß auch ihre Sprache eine ver­nichtende ist, das hat die rasche Zerschla­gung eines britischen Geleitzuges und einer britischen Batterie bei Dover sehr deutlich gezeigt. Ein Grund mehr, die Untergangs­stimmung in Churchills Verbrecherkabinett und . die Panik im britischen Volk noch zu verstärken; sie wollten den Krieg und nun haben sie ihn in jeder Form!

Die planmäßige Fortsetzung der rollenden Angriffe der deutschen Luftwaffe gegen die militärischen Ziele Londons und der beiden TLemseuser hat, so schreibt ein neutraler Be­richterstatter aus Genf, nicht nur zu außer­ordentlichen materiellen Zerstörungen und riesigen Explosionen kriegswichtiger Betriebe aller Art geführt, sondern macht sich auch in einem Niedergang der Stimmung der englischen Bewölkerung bemerk­bar, die an zahlreichen von der deutschen Luft­aktion besonders heimgesuchten Plätzen den Charakter einer Panik angenommen hat. Das Themse-Gebiet ist allerdings auch nur

Zur Flucht nach Kanada bereit

Vorbereitungen für Englands Königsfamilie

Von uvserow Korrespondenten

V. I. Rom, II. September. Nach italieni­schen Informationen hat sich die englische Re­gierung erneut eingehend mit den Möglich­keiten der Flucht Georgs vi. und seiner Familie beschäftigt. Die Flucht der zwölfjäh­rigen Prinzessin Elisabeth, die die nächste Trägerin der englischen Königskrone ist, wurde bereits mehrfach erwogen, jedoch immer wieder zurückgestcllt. Vorübergehend wurde daran gedacht, die Königsfamilie im Unterseeboot nach Kanada zu schaffen. In Anbetracht der Gefahren hat man jedoch als letztes Mittel die Flucht im Flugzeug vor- gesehen. So steht nach Meldungen italieni­scher Zeitungen immer eine Staffel modcrn- stcr englischer Flugzeuge bereit, um die Komgsfamilie von England nach Portugal zu bringen, von wo die Flucht mittels des ame­rikanischen Clipper-Flugdienstes nach USA. und Kanada weitrrgehen soll, da es in Europa kein Land gibt, bas Georg von Windsor auf­nehmen würde. Inzwischen sind die beiden Prinzessinnen nach Balmoral in Schottland gebracht worben.

noch ein einziger feuerspeiender Brandherd, und es ist nicht daran zu zweifeln, daß die deutsche Luftwaffe die Vergeltungsaktion bis zur endgültigen Niederringung Englands weiter durchführen wird. Dieser Eindruck hat sich in den letzten Tagen auch in einflußreichen Politischen Kreisen Englands so festgesetzt, daß zusammen mit der nachlassenden Ver­teidigungskraft der britischen Luftwaffe die Frage offen erörtert wird, wie lange die englische Bevölkerung noch dem Bombenhagel der Deutschen stimmungsmäßig gewachsen ist. Es mehren sich vor allem in konservativen Kreisen, aber auch in der Masse der Arbeiterschaft die Stimmen, die Chur­chill für die Hölle des Londoner Hexenkessels verantwortlich machen.

Das blinde Vertrauen, das die englische Oeffentlichkeit in die britische Luftwaffe ge­setzt hat, scheint einen ziemlichen Stoß erlitten zu haben. Selbst ein großes Londoner Blatt wie derDaily Herald" greift jetzt die immer lauter werdenden Kritiken über die zutage

getretenen Unterlegenheit der englischen Jagd­maschinen auf und schreibt, daß die Spitfires und Hurricanes so schnell wie möglich durch bessere Typen ersetzt werden müßten.

Während die amtlichen britischen Stellen immer noch, krampfhaft versuchen, der Welt egenüber die verheerenden Auswirkungen er ununterbrochenen harten Vergeltungs­schläge der deutschen Luftwaffe auf die Mili­tärischen Ziele der britischen Metropole ab­zuleugnen und zu bagatellisieren, liest man aus den Berichten der Londoner Presse trotz der strengen Zensurmaßnahmen immer deutlicher die wirklichen Erfolge der deutschen Angriffe heraus.News Chronicle" veröffent­lichte am Montag einen aufschlußreichen Augen­zeugenbericht über einen deutschen Nachtan­griff. Der Augenzeuge, E. P. Montgomery, schreibt:Vom Dach eines hohen Londoner Hauses sah ich das furchtbarste und grandioseste Schauspiel, das die Geschichte je gesehenhat: Die Bom­bardierung einer Großstadt. Ich hatte einen

wunderbaren Rundblick von den Hügeln von Lewisham und Sydenham im Süden bis Hampstead und EpPiM im Nordem von den Docks im Osten bis Putnay und Shepherds Bush im Westen. Sechs lange Stunden sah ich das immer grandioser werdende Schauspiel eines Alpdruckes von dumpfen Schlägen, Kra­chen. Knallen, Heulen, Dröhnen, Blitzen und Flammen und als Finale für mich ein Ge­kreisch, als ob drei amerikanische Lokomotiven sich aus mich stürzen würden. Es folgten drei furchtbare Blitze und ein noch furchtbareres Krachen. Dann hatte ich genug. Ich erhob mich von dem flachen Dach, auf dem ich wie eine Briefmarke klebte, und ging nach unten. Im Keller war es weniger aufregend."

Auch das englische Luftfahrtministerium muß zugeben, daß schwere Brände in der City selbst wüten, unmittelbar neben der Guild-Hall und angeblich auch neben der St.-Pauls-Kathedrale. Also im Mittel­punkt der Weltstadt, da, wo alle Nervenstränge des englischen Weltreiches zusammenlaufen.

DieTimes" iriffi ausnahmsweise ins Schwarze

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Voo unserem Korrespondenten

kv. Stockholm, 10. September. Ueber drei Monate hindurch hat der Führer sich die schamlosen und schurkischen Angriffe der bri­tischen Nachtpiraten auf deutsche Wohnsied­lungen angesehen. Die LondonerTimes" hat daher vollkommen recht, jetzt erfährt England das, was Deutschland monatelang durch­gemacht hat. Ueber das Matz, in dem der Bergeltungsschlag erfolgen würde, mutzte sich London nach den wiederholten Warnungen des Führers und den Erfahrungen über die Schlagkraft der deutschen Waffe im klaren sein.

DieTimes" macht nämlich den Versuch der Plutokratischen Kriegsverbrecher, jetzt nach der deutschen Vergeltung auf die Tränen­drüsen zu drücken, um in der übrigen Welt Eindruck zu schinden, selbst zunichte, indem sie behauptet:Es rst schwer, inmitten des Krachens der explodierenden Bomben den Sinn für MaßstÜbe zu behalten, es ist schwer.

aber es ist wesentlich. Das, was London in diesen letzten Nächten durchgemacht hat, ist nichts anderes, als was eine Nacht nach der anderen, Monate hin­durch, die Männer auf den Vertei­digungsposten (?) und in den Kriegsbetrieben (?) Westdeutsch­lands durch machten.

Bomber waren über Hamburg, drei Stun­den lang am Sonntagabend, und sie haben auf Ziele erster Ordnung (??) sehr genaue Abwürfe ausgeführt. Ihre Angriffe auf Ziele, die näher zur Hand sind, dauern weiter unausweichbar an. Ihre nume­rische Stärke wächst dauernd an und erhöht ihre bereits bestätigte individuelle Ueberlegen- heit. Die Besatzungen der Bombenflugzeuge halten den Offensivgeist aufrecht, und sie wer­den nach und nach die Verteidigung erleich­tern, und schließlich den Sieg gewinnen."

So steht es Wort für Wort in derTimes". Die Londoner Zeitung, die sich gestern noch darüber beklagte, daßHitler dem Jnselreich bitteres Unrecht antue , gibt also zu, daß das.

Lustpiraten warfen Brandplättchen

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Berlin, io. September. Jetzt, nachdem die Vergeltung für Sie Angriffe britischer Flieger auf die deutsche Zivilbevölkerung ihren Anfang genommen hat,-kann die Mit­teilung gemacht werden von einem ganz be­sonders verabschcuungswürdigen und gemei­nen Kampfmittel, das die Royal Air Force, die sogenannte königliche Luftflotte, ge­braucht. Seit dem 11. August wurden zu- nächst vereinzelt und dann in ungeheuren Mengen sogenannte Brandplättchen von eng­lischen Fliegern bei ihren feigen Nachtflügen über Deutschland über weite Strecken un­seres Landes verstreut.

Die Blättchen bestehen aus Zelluloid, sind etwa 5X5 Zentimeter groß und haben in der Mitte ein Loch, in welchem eine Brandpille in Brandwatte eingepackt ist. Die Plättchen fingen unter der Einwirkung des Sauerstoffs der Luft, mitunter unter der Wirkung der Sonnenbestrahlung Feuer, ergahen e.ne Stichflamme von etwa einen: Meter Höhe und sollten in Brand setzen, was sie trafen.

Es bedarf keiner Worte darüber, daß diese Brandplättchen zur Schädigung militärischer Ziele völlig ungeeignet sind. So ist in keinem Fall auch nur der Versuch gemacht worden, eine militärische Anlage mit ihnen in Brand zu setzen. Zweck und Absicht dieses verab^ scheuungswürdigen Kampfmittels war es offensichtlich, tue Objekte zu vernichten, für

die die RAF. Brandbomben in größerer Zahl nicht aufwenden wollte, also Bauernhäu­ser, Scheunen, erntereife Felder, Forsten usw.

Diese Brandplättchen sind mehrfach in Mlßerordentlich großer Zahl abgeworfen Worden. Mit dem Aufgebot aller zur Ver­fügung stehenden Organisationen wurde die Gefahr, die diese Brandplättchen bedeuten, be­seitigt. Trotzdem sind einige Bauerngehöfte, Getreideschober, Scheunen, kleinere Wuld- strecken und Heideflächen diesem gemeinen Kampfmittel zum Opfer gefallen. Insbeson­dere waren BranÜverletzungen von Personen zu beklagen, die das heim­tückische Kampfmittel ahnungslos anfaßten oder in die Tasche steckten, wo es sich dann unerwartet anzündete.

Britische Verbrecher unternahmen den Ver­such, ein ganzes Volk und dann einen ganzen Kontinent durch eine Blockade auszuhungern. Als sie scheiterte, setzten sie diesen Versuch fort in dem Bemühen, die Ernte unseres Landes zu vernichten. Wenn keine größeren Schäden entstanden sind, so ist dies der feuchten Wit­terung und dem entschlossenen Einsatz der Abwehrkräfte zu verdanken.

Die Schlachtfelder im Westen werden Offi­ziersabordnungen aus Bulgarien, Finnland und Spanien, die soeben in Berlin eingetrof- fen sind, unter Führung der Attachsabteilung tm Oberkommando des Heeres besuchen.

was jetzt in London geschieht, nichts anderes ist, als was Westdeutschland eine Nacht nach der anderen monatelang durchgemacht hat. Was aber dieVerteidigungsposten",Kriegs­betriebe" undZiele erster Ordnung" angeht, erinnern wir dieTimes" an die wiederholte Bombardierung von Wohnvierteln der Reichshauptstadt, in denen auch nicht ungefähr kriegswichtige Anlagen festzustellen waren. Wir erinnern daran, daß in der Nacht zum Montag in HambuU 30 Wohnhäuser und zwei Friedhöfe mit Bomben belegt wurden. Wir erinnern daran, daß verschiedentlich völlig isoliert liegende Bauernhäuser angegriffen wurden. Wir erinnern an die Bombardierung von Goethes Gartenhaus und Bismarcks Grabstätte. Wir erinnern daran, daß auf einem Spielplatz in Barmbeck neun Kinder von englischen Bomben getötet wurden, daß, nach Meldungen der Reichspropagandaämter, in der Zeit vom 10. Mai bis 31. August durch die britischen Verbrecher insgesamt 78 Kinder getötet und 51 verletzt wurden. Wir erinnern aber auch daran, daß englische Flieger eindeutig erklär­ten, daß sie bombardierte Arbeiterhäuser der Reichshauptstadt mit Schirmraketen als Ziel gut ausgemacht hätten.

Wenn sich jetzt in der Welt Empörung und Abscheu in verstärktem Maße bemerkbar macht, insbesondere nach Bekanntwerden der vielen! Morde an deutschen Kindern, so ist das ledig­lich der Ausfluß der Erbitterung über die ^ hinterhältigen Schandtaten der britischen Nachtpiraten, die für England eine, ewige Schande bleiben werden, wie ein-1 dringlich auch immer das deutsche Strafgericht! noch ausfallen möge.

Geheimkonferenz -es Kabinetts >

London wird auf das Schlimmste vorbereitet!

Stockholm, 11. September. Ueber Stock­holm wird aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen bekannt, daß das britische Kabinett die Lage in London als überaus ernst ansieht und alles versuchen wird, die Bevölkerung, die ja bereits zu Zehntausenden panikartig die Stadt verläßt, auf das Schlimmste vorzuberei- ten. Infolge der britischen Zensurbestimmun­gen kann der gut unterrichtete Londoner Ver­treter desAftonblabet" nur andeutungsweise Mitteilen, daß die Verantwortlichen Männer Englands zu einer geheimen Konferenz zu- sammentraten, um die schwerwiegende Frage der englischen Luftaktivität und das Schicksal Londons zu erörtern. Es werde immer deut­licher, daß das Schicksal ganz Englands von seiner Luftwaffe abhänge. Man habe viel von den englischen Luftreserven gehört, doch scheine ihr Wert recht zweifelhaft zu sein.