Seite 5 —Nr. 34
Nagolder Tagblatt »Der wesellschaster'
Mittwoch. 11. Februar 1831
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Eilt Ihre Sorgfalt bei der Wahl des Küchengeschirrs nur dem Zweckmäßigen, so dürfen Sie bei der Zusammenstellung des Wohn- und Speisezimmer-Geschirrs Ihre Liebhaber- oder künstlerische Neigungen zu ihrem Rechte kommen lassen. Irgend jemand hat einmal die Streitfrage aufgeworfen: „Itzt man, um arbeiten zu können, oder arbeitet man, um essen zu können? Cs lassen sich über diese Frage allerlei philosophische Betrachtungen anstellen, und man kommt dabei vielleicht auch zu dem Schluß, die Arbeit nicht als notwendiges llebel und das Essen nicht lediglich als Hungerstillung zu betrachten, sondern beides fein säuberlich zu zergliedern und das Angenehme und Schöne vom nur Nützlichen zu trennen. Wenn hier, um im Rahmen der Abhandlung zu bleiben, vom Essen gesprochen wird, so ergibt sich klar, daß dazu unbedingt das passende Geschirr gehört.
Das beste Gericht wird schal und öde schmecken, wenn der Tisch mit minderwertigem und schadhaften Geschirr lieblos gedeckt ist. Zum Tischdecken gehört Liebe, viel Liebe sogar, und das Schönheitsgefiihl, das dazugehört, hat ja jeder Frau in der Wiege gelegen. Die wirklich kleine Ausgabe für ein einfaches Tafelgeschirr und die Arbeit, die das Spülen macht, wiegen die Behaglichkeit eines sauberen, gedeckten Tisches bei weitem auf. So sei also die glückliche Wahl eines Tafel- und Kaffeegeschirrs die erste Sorge. Ob beide in Form und Muster Lbereinstimmen, oder ob sie verschieden sind, bleibt dem Geschmack des einzelnen überlassen. Für besonders festliche Tage wird außerdem noch ein etwas besseres Geschirr vorhanden sein.
Mit einem Tafel- u. Kaffeegeschirr ist nun allerdings die Einrichtung des Wohn- und Speisezimmers noch
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