»ntag, 12. Jauuar 1931.

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lymnasttk. 7.1», Betterieeicht. endieilst. IL.Ü0: Wetterbericht, enkrnzert. IL.SV: Wetterbericht, enheit der Schwarzwaldstraien. Zaukenschlag von Haydn). U.M; Zeitangabe, Wetterbericht, Land. sahrersorgen im Winter. 1S.S0: Zeitangabe, 1S.S0: Franzdfischer Oper .Bestalin". L0.V0: Di« »etterbericht, LL.tLi Sechatage-

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zymnastit. 7.1», Wetterbericht, tendienst. IL.M: Wetterbericht. ,r Zeitzeichen. 13.06: Lchall- ,tendienst, Bericht über die Be- llplattenlonzert. 1S.S0, Unte«.

17.00: Tanzte,. 18.00, Zeit, chten. 10.20: Vortrag, Hand- vie Ehescheidung nach dem gel» orm. geitangab«. 12.20t

Itungokonzert. 20.20: Nomteff» dour«, Lrouvdres, Minnesänger

Wetterbericht, Sportoorbericht.

mar,

gymnastik. 7.1S: Wetterbericht, tendienst. 12.00: Wetterbericht. Schneebericht, Nachrichtendienst, oaldsiraßen, Schallplattenlonzerl. lstttcke. 17.00: Konzert. «.00: : «ortrag: »I, Zylinder,,»,l lebnisse unter Strafgefangenen. >chunterricht. 12.1»: Der fidel« Wetterbericht «2.Id: Schlager.

ze lm Äu staub rÜctakngiG Di« amerikanisch«« Hanke» lbstchtigt« MMtzcrveu-Git-«»

« Anleihe w ai t g ehen ch üb««»

nd der d«Mchm veknahls» iibetts-eit mit entsprechende» ltchkett sollen dafür Äbett«-

ifstrett dar Vüranor Metall- n Schiedsspruch de» Dchlich- >eitgeber ihn anieahmen. Di« n d«r ArbettpeLer beantragt

»-Vergbau. Dl« ln Cardiff «n der Kohlengrubenbefltzer gon Süd-Wale» find wieder cführer die Ernennung eine» Kohlenschlichtungsamts ab- , von sich au» »in«n Spruch ,ung der Arbeitszettfraae zu lsminister» Graham sollen n London geführt «eichen.

Textilindustrie. Der Ber- Bezirk Lancashire hat hörigen Betrieb» mit rund bi» 17. Januar nicht der ;w. 10 Spindeln auf «inen find bereu» 000 Spinner

ü« letzte Börse dieser Woche msatznitigkeit sehr klein. Im wacher.

sellschast, Filiale Stuttgart.

Weizen märk. 25.0025.80, 021.60, Futter- und Jn- >014.40, Weizenmehl 29.75 2L.50-26.S0, Weizenklei»

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stag, den >7. Januar 1931.

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Nach Mitteilung der Forst» lz neuer Fällung im Monat lannen 4352 Fm. bei einem Lärchen 439 Fm. bei einem ammholz, und zwar Eichen- erlös 81 v. H. Für Radel» :zember erlöst: Gerüststangen lngen 102146, Kleinstanaen Holzverkäufen stellte sich der iber auf 87 v. H. der Lan- ufe, auf 88 v. H. für di«

Arnts-rm-ÄrizeLyedlatt kür

Mit den illustrierte« Beilagen .Feierstunden- .Unsere Heimat«, .Di» Mod« vom Tage«.

Bezugspreise« Monatlich elnschl. TrLger- lohn ^ 1.60, Einzelnummer 10 Pfennig. Erscheint an jedem Werktage » Verbreitetst« Zeitung im Oberamts-Vezirk « Schrift, leitung, Druck und Verlag von G. W. Zaiser (Inh. Karl Zaiser) Nagold, Marktstraße 14

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Mit der landwirtschaftlichen Wochenbeilage: .Hans-, Garten- und Landwirtschaft«

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Telegr.-Adresse: Gesellschafter Nagold. In Fällen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Postsch.Kto. Stuttgart 5113

Nr. 9

Gegründet 1827

Dienstag, den 13. Januar 1931

Fernsprecher Nr. 29

105. Jahrgang

Kriegsschulden uls Ursache des MtschgstsdruLes

Es ist sicherlich kein Zufall, daß die Frage der inter­nationalen Schulden, je länger der Wirtschaftsdruck in der ganzen Welt anhält, desto mehr an allgemeinem Interesse gewinnt. Der Druck, so hört man, sei die Folge der lieber- produktion, dm ihren Grund wiederum in der Produktions- ausdehnung während des Kriegs habe. Dazu kämen die inneren Schwierigkeiten vieler Länder, die einen Minder­bedarf an fast allen Produktionsgütern zur Folge hätten. Das ist zweifellos richtig, es beantwortet aber noch nicht di« Frage, weshalb diese schwere und langanhaltende Krisis sich jetzt 12 Nähre nach dem Krieg fühlbar macht. Warum müssen wir jetzt durch einen neuen Tiefstand von solchem Ausmaß gehen? Ist dieses nun der letzte oder haben wir in kommenden Jahren mit neuen derartigen Ge äfts- rückgängen zu rechnen?

Die Antwort ist, daß der Krieg für die jetzige Krisis weniger verantwortlich ist, als die Art» wie «die Liqui­dierung des Kriegs« gehmndhabt wurde. Wenn auch zu­gegeben werden muß, daß die inernationalen Schuldenzah­lungen die Preisstürze nicht allein verursacht haben, sicher­lich haben sie dieselben beschleunigt. Von den rund zwei Milliarden Reichsmark, die Deutschland jährlich an das Ausland, ohne dafür einen Gegenwert, z. B. durch Einfuhr­güter zu erhalten, schicken muß, gehen ungefähr zwei Drit­tes für Frankreich nach Amerika. Etwa ein Drittel bleibt in Frankreich und Belgien. Wenn jedes Jahr solche gewaltigen Summen, ohne daß das Volksvermögen gleichzeitig durch Gegenwerte wieder ergänzt wird, von einem Land zu ande­ren transportiert wird, so kann eine Störung des normalen Geldumlaufs nicht ausbleiben, sofern die Gläubigerländer ihre Produktion nicht einschränken und mit dem erhaltenen Gelbe wieder in den Schiuldnerländern kaufen, was sie natürlich nicht wollen. Das Geld fließt mehr oder weniger nur in einer Richtung, von den Schuldner- zu den Gläu­bigerländern.

Die Schuldnerländer müssen daher, um ihre Zahlungs­bilanz auifrecktzuerholten. ihre Einfuhr nach Möglichkeit ein­schränken. Sie müssen möglichst viel im eigenen Land pro­duzieren, selbst unter ungünstigsten Bedingungen, weil es besser ist, das Geld für ibre Bedürfnisse im eigenen Land auszugehen, als durch - Wa-reneinfuhr die Kavitalaussuhr noch zu vergrößern. Dies trifft besonders auf landwirt­schaftliche Erzeugnisse zu. Dieses Bestreben der Schuldner­länder, das naturgemäß Gegenmaßnahmen der neutralen Hervorrust, ist in erster Linie schuld an der llsbervrodnkiion.

Damit soll nicht behauptet werden, daß nicht dieselbe Tendenz vorherrschend wäre, wenn es keine internationalen Zahlungen politischer Art gäbe, es bedarf aber keiner Er­örterung, daß es für viele Länder rentabler wäre, z. B. ihren Weizen von den großen Weltproduzenten zu kaufen, als ihn selbst zu produzieren. Sicherlich haben daher diese internationalen Zahlungen diese Tendenz verschärft. Der nächste Schritt ist dann, daß diese Länder ihre Zölle herauf­setzen, um die heimische Produktion gewinnbringend zu machen. Es mögen daher noch so viele internationale Zoll­konferenzen abgehalten werden, ihr Erfolg bleibt mehr als zweifelhaft, solange nicht der wirkliche Grund für die Tarif­schwierigkeiten beseitigt worden ist.

Andererseits ist die Notwendigkeit für Deutschland, den Export zu forcieren, unbestritten. Da es so gut wie keine Rohstoffe hierfür hat, muß es Fabrikate, besonders Maschi­nen, aussühren. Während nach dem Krieg die deutsche Maschinenindustrie stark in das Hintertreffen geraten war, besonders gegenüber Amerika, hat sie in den letzten Jahren Erstaunliches geleistet. Ihre Produktion war 1928 40 Pro­zent größer als 1925. Es ist hierbei aber in erster Linie für das Ausland zu berücksichtigen, daß infolge noch großer Nachfrage auf dem Binnenmarkt dem Exportgeschäft weniger Beachtung beigemessen wurde. Mit nachlassender Nachfrage im Inland muh das Ausfuhrgeschäft intensiver betrieben, die Konkurrenz mit anderen Produktionsländsrn schärfer werden, leibst wenn dadurch der Lebensstandard der deut­schen Arbeiter herabgemindert werden muß. Das ist letzten Endes der Grund, daß Ford und viel? andere ameri­kanische Fabrikanten Fabriken in Europa errichten, anstatt ihre Waren. in den Vereinigten Staaten zu fabrizieren und sie nach Europa zu exportieren. Die europäischen Schuld- nerlänÄer können es sich nicht leisten, ausländische Waren zu kaufen, und der amerikanische Arbeiter bezahlt die Rech­nung mit Arbeitslosigkeit. Das Geld, das die Glänbiocr- län-er für politische Schulden erhallen, verlieren sie um das Vielfache im Geschäft.

Aus vorstehendem ergibt sich, daß, während die amen- konische Geschäftskrisis von 1920/21 die Folge der Kriegs- ousdehnungen war, die gegenwärtige zum großen Teil dis Fache einer Veberprodukkion ist, zu der viele Länder ge- zw"ngen wurden, um sich vom Ausland unabhängig zu machen.

Beachtenswert ist ferner, daß der allgemeine Preissturz bald danach begann, nachdem Deutschland keine Ausländs­anleihen mehr ausnehmen konnte. Durch diese wurde dem Schuldner das Geld, das er den Gläubigern bezahlt?, teil­weise wieder gegeben, man hielt den Schuldner kaufkräftig. Me Hochflut der deutschen Ausländsanleihen war 1928 vor­

über, einige Monate später begann der Preiss' rz und der Wirtschaftsdruck. Dies zeigt am besten die Beziehungen zwischen den Reparationszahlungen und der Wirtschafts­krise.

Amerika erhält zurzeit jährlich etwa 200 Mill onen Dollar an Kriegsschulden, das macht 1.65 Dollar pro Kopf der Bevölkerung. Wäre es das Opfer nicht wert, die Kriegssckülden zu streichen, wenn Amerika dafür wieder «in gesundes Wirtschaftsleben haben könnte?

Keine internationale Lösung der Goldfrage

Paris, 12. Jan. Ein Aufsatz Sauberweins imMatin«, der die Meinung der französischen Regieruna wiedergibt, führt aus: Die von England angeregte internationale Kon- fevenz für eine Neuverteilung der Weltgoldvor- räte oder die ebenfalls von England vorgeschlagene Ueber- tvagung dieser Neuverteilung an die Internationale Zah- lunosbau! in Basel (BIZ ) lehne Frankreich entschieden ab. Die Bank von Frankreich habe erst ihren Diskontsatz auf 2 o. H. herabgesetzt, weitere Senkung könne man ihr nicht zumutcn. Die Bank von England Hab? dagegen ihren Dis­kontsatz von 3 v. H. beibehalten; sie könne ihn leichter aus 4 v, H. erhöhen, wenn sie den Goldabstuß von England ver­binde?? und einen Goldzustrom nach England herbeiführen wolle. Aber um des Ansehens willen wolle die Bank von Engl-and von dieser Diskonterhöhung nichts wissen. Um seines Ansehen willen wolle auch England nicht über eine Anleihe mit Frankreich verhandeln. Aber wer französische Eeldhilse wolle, müsse sich unmittelbar an Frankreich wenden; einen internationalen Anspruch an das französisch? Gold gebe es nicht, sonst komme mou iu die Bahnen Hitlers und Stalins. Keine Re­gierung der Welt könne ihre Sparer veranlassen, ihre G"ldsr einem Staat (Deutschland) zu boram. der An­griff s a b s i ck> t e n (!!) habe. In Wirklichkeit habe das englische Vorgehen nur den Zweck, die Unfähigkeit der Ar» beiterregieung zu verdecken.

ragesspiegel

Der Reichskanzler ist am Sonntag abend von seiner Ost­reise nach Berlin zurückgekehrt. Das Kabinett beschäftigt sich am Dienstag mit den Vorarbeiten für die Völkerbundsrats- lagung. Die deutsche Abordnung wird am Mittwoch nach­mittag nach Genf abreisen.

Belm Reichsmlnister für die Osthilfe, Reichsminister Treviranus, fand am Montag eine Beratung des Gesetz- enkw»rfs für die Osthilfe statt, halbamtlich wurde es für unrichtig erklärt, daß den Beratungen ein Entwurf zu­grunde gelegen habe, den der Reichsverband der Industrii» vor einiger Zeit ausgearbeitet hat.

Im Reichsarbeitsmlnisterium fand am Montag eine Be- Iprechung über die etwaige Einführung der Arbeitsdienst- pflicht statt, wozu Vertreter der Arbeitgeberverbände, der Gewerkschaften, sowie als Sachverständige Professor Dr. Spranger und Dr. Naphtali geladen waren. Das Ergebnis ist noch nicht bekannt. Die Arbeiksdienstpflickff ist als ein Mittel zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu betrachten. Vorgeschlagen wird u. a. ein Zwischenstadium freiwilligen Arbeitsdienstes.

Me verlautet, wird das Reichskabinett am Dienstag u. a. mit den Fragen der Arbeitsbeschaffung und des Preisabbaus sich beschäftigen. Es soll mit den Ländern und Gemeinden wegen Herabsetzung der Preise der öffentlichen Betriebe (Wasser, Gas, Elektrizität usw.) Fühlung genommen werden.

Die 8 Zivilkammer beim Landgericht Berlin beschäftige sich mit einem Prozeß, den der Senatspräsident Grühner gegen den preußischen Fiskus angesirenak hat. Grühner behauptet, daß der Notapferabzug von den Bsamtengehäl ern ungesetzlich und verfassungswidrig sei, und stützt sich dabei auf die Reichsverfassung. Beim Termin am Montag wurde noch nicht strittig verhandelt. Di« Anwälte des Senats­präsidenten Grühner, die Rechtsanwälte Arras und Dr. Böhm, einerseits und Rechtsanwalt Dr. Simon für den Fiskus andererseits überreichten lediglich dem Gericht ihre Schriftsätze. Ein neuer Termin ist noch nicht anberaumt.

Wie die Nationalsozialisten, will auch die Deutsche Volks- partei in Anhalt die baldigste Auslösung des Landtags durch Volksbegehren und Volksentscheid anstreben. Die Partei lehn! den sozialdemokratischen Antrag auf Anschluß Anhalts an Preußen ab.

Proyrammrede Dingeldey's

eine wenig klare Linie Einladende Handbewsgung zu dem Nationalsozialismus

Dresden, 12. Jan. Aus dem Landesvertretertag der Deutschen Bolksvartei Sachsens hielt der neue Reichsfühcer der Deutschen Volkspartei, Rechtsanwalt Dr. Din gel- dey, eine Programmreüe. Es sei zu befürchten, daß Deutschland bei den bevorstehenden Genfer Verhandlungen- kaum aus nennenswerte Erfolge werde hoffen können. Dis- Welt müsse gang klar vor die Entscheidung gestellt werden: Entweder Deutschland Freiheit und Raum zur Entwicklung zu geben, oder aber es zu bedeutsamen Ausbrüchen zu trei­ben, hinter denen der Schrecken des Bolschewismus steht. Zwischen der Deutschen Volkspartei zu den National­sozialisten bestehen manche gefühlsmäßigen Verbindungs­linien. Solange die Nationalsozialisten aber nicht den Weg in die Verwaltung finden, haben sie ihre Existenzberech­tigung nicht erwiesen. Man müsse von ihnen eine klar-- Stelluingnahme zu der heutigen Grundfrage verlangen. Eine- Diktatur der Nationalsozialisten sei auf die Dauer in Deutsch­land nicht möglich. Es sei bedauerlich, daß insbesondere die preußische Regierung durch kleinliche Polizeischikaney die

nationalsozialistische Bewegung noch dauernd weiter in revolutionäre Bahnen dränge. Dadurch entstehe die Ge­fahr, daß der große nationale Austrieb nutzlos vertan werde, anstatt die nationalen Kräfte für den Staat und das deutsche Volk einzu'r ngen.

Eine -Rückentwicklung zur staatlichen Lohndikkakur werde di« Deutsche Volkspartei nicht mitmachen. Die Notverord­nung seiffür Le De-ffsche Volkspartei nur tragbar, weil sie aus ein halbes Jahr befristet sei und ihre Anwendung einen Beschluß der Gesamtregierung zur Voraussetzung habe. Die Rede des Reichsministers Dr. Dietrich zur Behebung Der ArbÄtsllch-gkeit sei außerordentlich bedauerlich, weil sie eine schwere Beunruhigung zur Folge hätte haben müssen. Schon setzt steh« fest, daß sowohl Arbeitgeber wie Arbeit- nehmer die Vorschläge Dietrichs als unsurcysüyrvar uno ge- jährlich abkehnen. Hoffentlich werde die Reichsregierung sich nicht dem Einfluß Preußens und der Sozialdemokratie beugen.

Neueste Nachrichten

Die Sklaverei in Liberia

Genf, 12. Ian. Aeber die Sklaverei der Negerrepublik ln Liberia veröffentlicht das Sekretariat des Völker­bunds heute den Bericht eines Untersuchungsausschusses, der 1930 Erhebungen an Ork und Stelle vorgenommen hat. Da­nach besteht in Liberia die Saussklaverei noch in vielen Tau­senden von Fällen unverändert fort. Sklavenjagden werden veranstaltet und Sklavenmärkte abgehalten. In vielen Fäl­len trage auch die Zwangsarbeit, die die Regierung von Liberia angeordnet hat, den Charakter der Sklaverei. Auf den regelmäßigen Sklavenjagden würden z. B. Frauen für 6 Pfund und Männer für 3 Pfund Sterling verkauft. Eltern verkaufen ihre Söhne oder Töchter in die Sklaverei, und in den Grenzgebieten seien mehrmals bei Sklavenjagden Trupps von 6000 bis 8000 Männern und Frauen eingebracht und in Zwangsarbeit oder Sklaverei verkauft worden.

Die Nankinqregierung gegen dieRoten"

London. 12. Jan.Times" meldet aus Hankau: Der Feldzug gegen die Roten scheint weniger erfolgreich zu sein, als ^erwartet wurde. ^Die Lage in Hankau ist unbesriedi-

geno, oa unter den Truppen wegen Nichtauszahlung der Besoldung Unzufriedenheit herrscht. Truppen, die den Bangste enrlang stromabwärts gesandt wurden, um die Roten anzugreifen, sollen Städte geplündert und die Ein- §**ohi7ir>andelt haben. Etwa 80 Kilometer südlich von hankau ist eine Brigade Regierungstruppen von Kommu­nisten umzingelt worden. In der Provinz Kiangsi soll sich eine Division Schansitruppen den Kommunisten ergeben haben. Dampfer, die nach Jtschang fahren, werden noch wie vor beschossen.

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Schwere Ausschreitungen im Stettiner Wohlfahrtsamt

Skelffn, 12. Jan. Ein auf das Wohlsahctsanu bestellter außerordentliche Bezirkskonferenz, die sich mit der An- daß man ihn gewaltsam entfernte. Der Arbeitslos« tobte aus dem Flu- weiter und schlug die Tür der Amtsstube ein. Aus den Lärm h'n eilt/n sämtliche gerade im Gebäude sich be­findenden Wohffahrt^empfang:r hinzu und versuchten dis Dienstscuben zu stürmen. Dis Beamten versck sssen -die Türen und ri efen polizeiliche Hilfe herbei. Die Schutz- -polizei rückte mir 150 Mann an und rau nt-' mit dem Gummiknüppel das Gebäude. Aus der Straße kam ?" zu weiteren Kr-wcstlen. Das Gebäude wu.;e obgesperrr und kann nur mit Ausweisen betreten werden-