Sekte « — Rr. 8
warten von Ihnen, daß Sie dieselben bestätigen. Wir werden streng« Kontrolle auüüben und alle uns zu Gebote stehenden Maßnahmen ergreifen, sollten Sie es wagen, die Austritte zu verzögern oder gar abzuwimmeln. Ferner verbitten wir uns, daß Sie die Aussteller irgendwie persönlich durch Besuch oder dergleichen belästigen. In einem IW. heißt es weiter: Es ist das nur der Anfang, wir werden Ihrer Kirche beweisen, daß sie besser tut, wenn sie Sowjet- rußland, unser proletarisches Vaterland, für die Zukunft in Ruhe läßt. Wir kämpfen für Sowjetrußland, wie für Sowjetdeutschland und setzen jederzeit unser Leben dafür ein. Ferner können Sie sich auch bedanken bei Ihrer „Christlichen Polizei" in Württemberg und auch in Ulm betr. die Knüppelattacke der Zentrumspolizei am „sog." Hl. Abend. Wir werden euch überall die Maske vom Gesicht reißen, und es wird der Tag der Befreiung von sozialer und kulturreaktionärer Knechtschaft kommen — trotz alledem. Kommunistische Partei. Ortsgruppe Ulm. Im Kirchenblatt gibt der Pfarrer der zuständigen Gemeinde die Antwort.
Aus einem Fürsorgeherm
ep. Der 47. Jahresbericht des Fürsorgeheims für schulentlassene evangelische Mädchen in Oberurbach gibt einen anschaulichen Einblick in die Aufgaben und Nöte der heutigen Fürsorgeerziehung. Eine besondere Sorge ist der empfindliche Rückgang der Zahl der Zöglinge. Sie sank von 80 am 1. April 1929 auf 56 am 1. April 1930. Leider ist dieser Rückgang nicht ein Zeichen dafür, daß es heute weniger gefährdete Jugend gibt als früher. Sondern der Grund für di« geringere Besetzung liegt darin, daß heute von der gefährdeten Jugend ein größerer Teil als früher gar nicht in Fürsorge kommt, sondern seinem Schicksal überlassen bleibt. Ein« weitere Sorge ist die Zunahme der Erziehungsschwie- rigteiten. Viele Zöglinge werden erst dann in Fürsorge genommen, wenn st« an Leib und Seele schon großen Schaven erlitten haben. Sie können dann den Sinn der Fürsorge gar nicht mehr erkennen, sondern sehen in ihr nichts als «ine willkürliche Freiheitsberaubung, gegen die sie sich mit aller Kraft auflehnen. Darum erfordert die Erziehungsarbeit täglich ein außerordentliches Maß von innerer Ruhe, entgegenkommendem Verständnis, Geduld, Liebe und Festigkeit. Schwer drückt auch der große Prozentsatz von Psychopathen und Anormalen unter den Zöglingen. Wenn bei vieser Sachlage das Erziehungswerk häufig erfolglos ist, so kann das nicht wunder nehmen. Um so mehr muß man sich neben diesen Enttäuschungen über die Zöglinge freuen, bei denen die Früchte der Erziehung von Dauer sind.
Kirche und Weltwirtschaftskrise
ep. Was haben die Kirchen mit der Weltwirtschaftskrise zu tun? Das Schicksal von Millionen zur Arbeit berufener Menschen ist hier in furchtbarster Weise in Frage gestellt, der Riesenschatten unermeßlicher äußerer und innerer Not breitet sich über das Leben dieser Menschen. Wir stehen heute vor dem ungeheuren Widersinn, daß auf der einen Seite große Mengen von Rohstoffen und Lebensmitteln in den verschiedenen Ländern der Welt zugrunde geben, weil sie nicht abgesetzt werden können, während auf der andern Seite krasseste Armut und Hungersnot große Völkermassen heimsucht. So drängt sich mit zwingender Notwendigkeit die Frage auf, ob nicht die Wirtschaftstheorien und die Wirtschaftspolitik in aller Welt ar"ndlegenden, verhängnisvollen Irrtümern unterworfen sind
Die Kirche muh das Recht beanspruchen, die Gültigkeit der wirtschasüichen Gesetze nachzupvüfen, denn nur zu oft hat ihr« einfache Hinnahme zu einer raschen Beruhigung über die Unerträglichkeiten der gegenwärtigen wirtschaftlichen und sozialen Situation verleitet. Es ist der Oeffentlichkeit noch viel zu wenig bekannt, wie man in den verschiedenen sozialen Organisationen der Kirche um die notige Sachkenntnis ringt, den ganzen wirtschaftlichen Fragenkomplex durchdenkt und vom christlichen Standpunkt aus nach neuen Lösungen der schweren wirtschaftlichen und sozialen Problem« sucht, um aus ihnen eine Wirtschaftsordnung im Sinn der Gerechtigkeit, der Wohlfahrt und des sozialen Friedens auknbauen.
Aus aller Welt
Vas Verbot des Remarque-Filmes in Oesterreich. Die
amtliche Wiener Zeitung veröffentlicht eine Verordnung de« Bundeskanzleramts, womit die Vorführung des Films „Im Westen nichts Neues" im ganzen Bundesgebiet verboten wird.
Schloß Glienicke wird verkauft. Prinz Friedrich Leopold
von Preußen, der seit längerer Zeit in Lugano lebt, beabsichtigt, sein Schloß Glienicke an der Havel, bei Potsdam, und das auf der anderen Seite gelegene Jagdhaus mit zusammen über 60 Räumen zu verkaufen. Zum Schloß gehört ein Park von 90 Hektar und zum Jagdhaus ein solcher von 7,5 Hektar. Für das Schloß haben sich bereits Liebhaber gemeldet, die daraus ein Hotel machen wollen, der Prinz hat aber seine Zustimmung noch nicht gegeben. Dagegen wird die ganze Einrichtung beider Häuser mit wertvollen Möbeln und Kunstgegensiänden Anfang Februar versteigert werden.
Lieber Dorf als Stadt. Di« kleinste Stadt der Mark Brandenburg, Lagow, hat aus ihr« Stadtrechte verzichtet, um die hohen Verwaltungskosten zu sparen.
Sterbeüberfchuß in Berlin. In den Monaten Juli, August und September 1930 hatte Berlin nach dem Bericht des Statistischen Landesamts wieder einen Ueberschuß der Sterbefälle von 0,3 vom Tausend gegenüber den Geburten.
Der Fremdenverkehr ln Bayern. Nach dem Bericht des Bayerischen Statistischen Landesamts wurden in der Fremdenstatistik im Berichtsjahr 1930 (1. Oktober 1929 bis 30. September 1930) in 970 bayerischen Gemeinden 4,6 Millionen Fremde mit 13,9 Millionen Uebernachtungen gezählt gegen 4,4 Will. Fremde mit 13,7 Mill. Uebernachtungen im Vorjahr. München steht im Sommerhalbiahr 1930 mit 1,23 Mill. Uebernachtungen (1929 1,18 Mill.) an der Spitze. Dann folgen: Bad Kissingen 590 000.(633 000), Bad Reichen» hall 471 000 (542 000). Öberstdorf 328 000 (364 000), Berchtesgaden Land 327 000 (348 000t. Partenkirchen 324 000 (291 100), Nürnberg 313 000 (192 000 geschätzt), Garmisch 327 000 (384 000), Partenkirchen 324 000 (291000), Zahlen z. T. geschätzt — und Oberammergau 250 000 (40 000) Uebernachtungen. Bayreuth steht mit 155 000 (66 000) Uebernachtungen an 16. Stelle.
Nagoltzer Tagvlatt „Der 8iesellfch«fter*
Montag, 12. Januar 1S31.
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I.U, gettans-d», W«tt«rb»rtcht, Morginyymnafti«. 7.1», V«tt»rdericht. ia.00: Sch-llplatt«kkonz«rt. 01.00! Nachr>cht«ndi«nst. ILM: Wetterbericht. 12.1»; Schallplattenkonzert. IL»L: Nauen», Z«itz«tch-n. IL.M: Schallplatte»- IS.SVl Wetterbericht, Nachrichtendienst, Bericht übe, di» Beschaffenheit de» Schwarzwaldstraßen, Schallplattenkonzert. 1S.M: Blumenstunde. U.Ml Konzert. is.Mi geftangab«, Wetterbericht, Landwirtfchaft-nachrichtea. U.ISr Bortrag! Da, neu« Rom. 1L.45: Vortrag: Die Saarbrücker Volkshochschule. IS.IÜi geitangabe. 19.-S: Englischer Sprachunterricht. 1».»»: Konzert, gl.lü: Tan,unterricht. LI.45: Nachrichtendienst, Wetterbericht. 22.00! WilUzrsest ISA de« Singchor, de, Wllrtt. Landestheater! gtrku» Echcttzlectni.
«ieaatag, IL Ja »na»,
».1»! Zeitangabe, Wetterbericht, Morgengymnastik. 7.1»! Wetterbericht. II.OOi Schallplattenkonzert. 11.00: Nachrichtendienst. 12.00: Promenadekonzerl. 12.00! Schallplatte». 12.20: Wetterbericht, Nachrichtendienst, Berich! üb«, dt, Beschaffenheit der Schwarzwaldstraßen, Schallplattenkonzert. 1S.00: Bortragr Warum muß ich auf Körperhaltung und Sang bei meinem Kind achten? 10LO: Konzert. -8.00: geitangabe, Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten. 18.1»; Vortrag: Dt» Edelpelztierzucht. 18.SS: Bortrag; Weltwanderungsfragen im Iah, 1930. 19.10: Zeitangabe. 19.IL: Bortrag! Dt« drei großen gweiscl der Philosophie und ihr« Heilung. 19.48: Unter, haltungskonzert. 20.80! Leben wider Willen, Hörspiel. 21.30: Klavier, komposttionen (Chopin and Liszt). 22.1»: Nachrichtendienst, Wetterbericht. 2L.S0: Sechstage-Rennen Dortmund.
Mittwoch, 1«. Jauaa»!
S.1»l Zeitangabe, Wetterbericht, Morgengymnastik. 7.1»; Wetterbcricht. 10.00: Schallplattenkonzert. 1L00: Nachrichtendienst. 12.00: Promenadekontert. I3.S8: Nauener Zeitzeichen. 18.00: Schallplattenkonzert. 18.80: Wetterbericht, Nachrichtendienst, Bericht über dt« Beschaffenheit der Schwarzwaldstraßen, Schallplattenkonzert. 14.M: Sonate in 6-Moll (PathStique) Op. 12 von Beethoven. 18.80: Kindsrstunde. 10.80: Konzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten, 18.IÜ: Vortrag: Di« Tuareg. I2.4S: Vortrag: Rechenkniffe (lustiges und vorteilhafte» Rechnen). 10.10: Zeitangabe. 19.1»; Bolkstümliche« Konzert. 20.00: Schweizer Abend. 21.80; Schallplattenkonzert. 22.15: Nachrichtendienst, Wetterbericht. 22.80: Gewitter, Schauspiel von Strtndberg.
«»»»er»t»I, 1». I«»»,»,
I.1L: Zeitangabe, Wetterbericht, Morgengymnastik. 7.1»i Betteri-eicht. 10.0»! Schallplattenkonzert. 21.00: Nachrichtendienst. ILM: Wetterbericht. 13.1S: Schallplattenkonzert. 12.00: Schallplattenkonzert. 12.80: Wetterbericht, Nachrichtendienst, Bericht Uber di« Beschaffenheit der Schwarzwaldstraßen. Schallplattenkonzert (I. Symphonie mit dem Paukenschlag von Haydn). 1Z.20; Stund» der Jugend. 18.80: Konzert 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Land. Wirtschaftsnachrichten. 18.1L: Vortrag: Kraftsahrersorgen tm Winter. 18.50: Vortrag: Da» Bevölkerungsproblem. 19.1S: Zeitangabe! 19.20: Französischer Sprachunterricht. 19.45! Einführung zur Ope, „Vestalin". 20.M: Di» Vestalin, Oper. 22.15: Nachrichtendienst, Wetterbericht. 2L.4L: Sechstag». Rennen Dortmund. 28.10: Tanzmusik.
Freitag, 1». Ja»««»»
O.I»! Zeitangabe, Wetterbericht, Morgengymnastik. 7.1»: Wetterbericht. 10.00: Schallplattenkonzert. 21.00: Nachrichtendienst. ILM: Wetterbericht. I2.IL: Schallplattenkonzert. 12.8«: Nauener Zeitzeichen. 18.00: Schall- plattenkonzert. 18.80: Wetterbericht, Nachrichtendienst, Bericht Über »t« Beschaffenheit der Schwarzwaldstraßen, Schallplattenkonzert. 10.80: Untee. Haltungskonzert (Welte-Philharmonie-Orgel). 17.M: Tanzte». 18.0ür Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschastsnachrichten. 18.20: Vortrag: Handwerker »der Facharbeiter. I8.S0: Vortrag: Die Ehescheidung nach dem geltenden Recht und dt» geplant« Scheidungsresorm. 29.1»: Zeitangabe. Ig.iOl Vortrag; Ueber Atemnot. 29.4»: Unterhaltungskonzert. 20.20: Komtess» Wuckerl, Lustspiel. 21.2S: Musik de» Troubadoure, Lrouvdre», Minnesänger und Meistersänge». AL»; Nachrichtendienst, Wetterbericht, Sportoorbericht. 28.00: Unterhaltungskonzert.
Samstas, 17. Ja»»«»,
0.1S: Zeitangabe, Wetterbericht, Morgengymnastik. 7.1S: Wetterbericht. 10.00: Schallplattenkonzert. 11.00: Nachrichtendienst. 12.M: Wetterbericht. 12.18: Schallplatte». 12.80: Wetter- und Schneebericht, Nachrichtendienst, Bericht über di« Beschaffenheit der Schwarzwaldstraßen, Schallplattenkonzert. 1».20: Stunde der Jugend. 10.80: Violinstücke. 17.M: Konzert. «.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Sportbericht. 18.18: Vortrag: DI« Zylindergabel der Flugzeugmotoren. 18.4»: Vortrag: Erlebnisse unter Strafgefangenen. 19.10: Zeitangabe. 19.IL: Spanischer Sprachunterricht. Ig.48: Der ftdel« Bauer, Operette. 2»chO> Nachrichtendienst, Wetterbericht SL.1L: Schlager. 22,4»: Tanzmußd
Die Marktlage
Wie immer um di« Jahreswende ist nach den Feiertagen ein» Abschwächung des Buttergejchäfts eingetreten. Di« Weih- nacktselnkäufe hatt«n die Kaufkraft der Bevölkerung geschwächt, auch di« jetzt einsetzenden Inventurausverkäufe der Geschäfte ziehen Geld ab. Di« Zufuhren sind durch die im Ansteigen begriffene Milcherzeugung und di« Verminderung de« Eigenverbrauchs auf dem Land größer geworden. Die Preise sind daher vielfach etwa»
zurückgegangen, auch für Auslandsüutter, Kempten konnte jedoch unverändert 1.19—1.2!
.25 netteren.
Das Jahr 1930 war hinsichtlich des Buttermarkte» sowohl für die Landwirtschaft wie für die Molkereien ein Katastrophe n j a h r. Di« Zollerhöhungen im Juni v. I. auf 27)4 Mk. und die weitere Heraufsetzung des Zolls Ende November auf 50 Mk. für 100 Kg. vermochten nicht di« Milchwirtschaft lohnend zu machen. Di« Preise waren teilweise sogar Verlustpreis«. Di« Butterpreise betrugen in Kempten im Jahresdurchschnitt: 1926: 1.60,1927: 1.67, 1928: 1.68, 1929: 1.62. 1980: 1.30 (1918: 1.01).
Das Weichkäsegeschäft zeigte ein« ruhig« Stimmung. Di« Nachfrage nach Limburger ließ zu wünschen übrig. Da aber infolg« der mehr und mehr um sich greifenden Magermilchrückgabe die Erzeugung und damit auch die Vorräte Keiner als im Vorjahr geworden sind, konnten sich die Preise an der Kemptener Börs« mit 27—30 Mk. behaupten. Auch die Nachstag« nach Emmentaler befriedigte wenig, abgesehen von Aussttchwave. Di« Preis« in Kempten stellten sich für erste Güte auf 98—102, zweite 88—92, dritte 80-82 Mk. *
Das Eiergeschäft nahm in btt ersten Januarwoche einen unregelmäßigen Verlauf. Das Angebot von Frischeiern war nicht unbeträchtlich, stoßweise kam auch zurückgehaltene War« auf den Markt. Die Nachfrage blieb gering. Die Preise gaben stark nach, konnten sich aber gegen das Ende der Woche erholen, um so eher, als sich das Auslandsangebot in engen Grenzen hielt. Hochwertig« Oualitätseier kamen vom Ausland nur in ganz geringen Mengen an den Markt.
War es im H op fe n geschäft noch den Feiertagen und zu Anfang des neuen Jahrs auch sehr still geworden, so beginnt doch jetzt allmählich eine etwas reger« Tätigkeit, die dem Hopfenmarkt wieder ein freundlicheres Gepräge verleiht. Während die letzte Geschäftswoche noch mit zwei umsatzlosen Tagen abschloß, sind an den ersten drei Tagen der vorigen Woche in Nürnberg bei 60 Ballen Zufuhren bereits wieder 140 Ballen zum Umschlag gekommen. Gehandelt wurden vornehmlich Hallertauer von 60—105 Mk., dann auch Spalter zu 55 Mk. und Auer zu 75 Mk. per Ztr. Stimmung weiterhin ruhig, Preise und Notierungen unverändert.
Dem Weinhandel hat das Jahr 1930 eine Reinigung von schwachen und zum Teil auch von unsoliden Elementen gebracht. Die Banken sind nach schlimmen Erfahrungen mit der Kreditgewährung an Firmen mit starkem Wechselumlauf sebr vorsichtig geworden. Inzwischen Ist auch der bayerisch« Weinein- kaufskredit zur Tatsache geworden. Um den Absatz der bei den Winzern und Winzergenossenschaften der Pfalz lagernden Weinbestände zu erleichtern, ist zur Verbilligung von Krediten in Höhe von 2 Mill. Mk. um 3 v. H. auf die Dauer von neun Monaten «in entsprechender Betrag bereitgestellt worden. Meie Zinsverbill!- gungszuschüss« wurden an einwandfreie, in der Pfalz ansässige Welnhandelsflrmen gewährt, aber nur für den Einkauf aus er ster Hand, also bei Winzern und Genossenschaften. Diese Maßnahme hat zwar den Pfälzer Winzern keine besseren Preise, aber wenigsten» Absatz verschafft.
Senkung des Reichsbankdiskonts?
Die starke Entlastung der Reichsbank in der «rste Januarwoche' hat den Gedanken einer Senkung des Diskonts nahegelegt. An sich wäre eine solche bei dem günstigen Stand der Reichsbank — die Wechsel haben um 284 Mill. Mk., di« Lombardforderungen um Mill. ' '
189
von 165 Mi
abgenommen, womit die ibezemberloko-Lombardbekstun^
hat sich möglich.
mehr als ausgeglichen wurde — der Notenumlauf amt um 486,2 Mill. Mk. verringert —, seht wohl Der Privatdiskont wurde ja auch zweimal in «ner Woche senkt. Ein Hemmnis bildet aber di« Devisenlage, dt« den chwerpunkt der Diskontpolitik der Reichsbank bildet. Trotz der iskontermäkiaunaen in Neunork und Paris (London hat sich oor-
Diskontermäßiaungen in Neuyork und Paris (London . läufig noch nickt angeschlossen) hat sich noch immer kein« Entspannung des Devisenmarkts gezeigt. Di« Reichsbank rechnet wohl damit, daß das Ausland weitere kurzfristig« Kredite aus Deutschland zurückziehen könnte, außerdem wird im Januar «in hoher Betrag
von Devisen für die Bezahlung des Aoungtrtbuts benötig und überdies werden Mitte Januar 50 Mill. Mk. Reichrschatzwechse
fällig. Es ist daher noch nicht abgusehen, ob und wann di« Reichsbank in ihrer abwartenden Diskontpolitik ein« Aenderung «iutreten lassen wird.
Berliner Dollarkur», 10. Januar. 4,2008 B-, 4,2088 B.
Dt. Abl.-Anl. 82.20.
Dt. Abl.-Anl. ohne AiH. 4.78.
Berliner Geldmarkt, 10. Jan. Tagegeld 3—8, Monat»g«ld 6,28—7,50 v. H.
Reichsbankdiskonl 5, Lombard 6 v. H. privaldiskont 4,625 kurz, 4,75 v. H. lang.
Die Silberanleihe für China. Die aus Vertretern der westlichen Unionstaaten und Mexikos bestehend« international« Silberkommission hat den Plan der Silberanleih« für Ehina angenommen. Die Anleihe soll mindestens 200 Millionen Unzen Silber (rund 242 Mill. RM.) betragen und vor dem 15. Februar zustande kommen.
stürze, d«s Silbers ihr« Kaufverträge lm Ausland rückgängig machen, da sie große Verluste «rkeiden. Di« amerikanischen «lnkri» haben große Bedenken gegen die beabsichtigte MMawen-GiS«» anleihe tn Ehina, jedenfalls müsse di« Anleihe w st t g e-eu H überwach: werden.
verkürzte Arbeit«,«-!. Der Verband der deutschen vekmühk», hat großenteils ein« Verkürzung der Arbeitzeit mit entsprechen-«» Lohnanpassung ringeführt. Nach Möglichkeit sollen dafür Arbett»- lose eingestellt werden.
«bgelehnter Schiedsspruch. Im Tarifstrett der Düren« Metallindustrie lehnten die Arbeitnehmer den Schiedsspruch de» Schlichtungsausschusses ab, während die Arbeitgeber ihn annahmen. Di« VerbiMichkeitserklärung ist von seiten der Arbeitgeber beantragt worden.
Verschärfung der Lage im Wales-Bergbau. Dl« tn Cardiff
wieder aufgenommenen Verhandlungen der Kohlengrubenbefltzer und der Vertreter der Bergarbeiter von Süd-Wale» find wieder abgebrochen worden, weil die Arbeiterführer die Ernennung eine» neuen unabhängigen Präsidenten des Kohlenschlichtungsamts ablehnten, der die Befugnis haben sollte, von sich au» «Inen Spruch über die Lohnsenkung ohne Einbeziehung der Arbeitszeltstaae zu fällen. Unter dem Vorsitz des Handelsminister» Graham sollen am Montag neue Verhandlungen in London geführt «erden.
Der Lohnstreik In der englischen Textilindustrie. Der Ver
band der Baumwollspinnereien im Bezirk Lancashire hat ' " ' " ' --ria ..
beschlossen, alle dem Verband angehöngen Betriebe mit rund 150 000 Arbeitern stillzulegen, wenn bi» 17. Januar nicht der Streit um das Spindelsystem (8 bzw. 10 Spindeln auf «inen Mann) geregelt sei. — In Burnley sind bereu» 28 OVO Spinner esp,
ausgesperrt worden.
Stuttgarter Börse, 10. Januar. Di« letzte Börs« dieser Woche war ebenfalls wieder schwächer, die Umsatztätigk«tt sehr Kein. Im Verlauf weiter abbröckelnd, Schluß schwächer.
Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Filiale Stuttgart.
Berliner Setreldepreise, 10. Jan. Weizen märk. 28.80—-26.80, Roggen 15.40—15.70, Braugerste 20—21.60, Futter- und Jn- dustriegerite 18,80—19.40, Hafer 18.90—14.40, Weizenmehl 29.78 bis 37.20, Roggenmehl O—SOproz. 23.60—26.30, Weizenklei» 10.28—10.50, Roggenkleie 9—9.60.
Magdeburger Zuckerpreis,, 10. San. Vnn«rhald 19 Tagen
25.80. Tendenz ruhig.
Würlk. Edelmetallpreise, 10. Jan. Feinstlber 41, Feingold 2814 Mk. je Kg., Reinplatin 4.85, Platin 96 Proz. mit 4 Proz. Palladium 4,50, Platin 96 Proz. mit 4 Proz. Kupfer 4.38 Mk je Gramm.
Berlin, 10. Jan. Elektrolytkupfer cts Hamburg 96.25 d. 100 Kg. Bremen. 10. Jan. Baumwolle Mtddl Univ. Stand, loco 11.19.
14 00
Fr»chtschr»»«e Nagold.
Markt am lO. Januar 193l
Verkauft:
28,30 Ztr Weizen 2,15 , Roggen 5 20 „ Gerste 4,82 , Haber
Zufuhr schwach, Handel etwas gedrückt. Zwei Ztr. Ackerbohnen sind noch aufgestellt in der Schrannenhalle. Preis Mk. 9 - pro Ztr.
Nächster Fruchtmarkt am Samstag, den l7. Januar 1931.
Preis pro Ztr. Lek 13.50 » » » » ii -00
, » » , 10.50
» » » » 7 25
11.00
7.40
Stuttgarter Wockenmarkt, 10. Jan. Die Stuttgarter Wochen
marktpreise stellen sich am 10. Januar bei Obst in Pfg,: 1 Pfd. ". " " ' ' " ' ... 5). 1 Pfd.
Silbersturz und Lhinahandel. Aus London wird berichtet, daß di« Einkäufer in Ebina. das Silberwäbruna bat. infolae d«s Preis-
Tafeläpfel im Großhandel 25—45 (Kleinhandel 33—55). Tafelbirnen 25—40 (33-50), 1 Pfd. Walnüsse 35-46 (45—60). — Gemüse: 1 Pfd. Kartoffeln 3—4 (5—6), 1 St. Endiviensalat 5—15 (7—20), 1 Pfd. Wirsing (Köhlkraut) 5—7 (7—9), 1 Pfd. Filderkraut 2—3 (3-5), 1 Pfd. Weißkraut (rund) 3—4 (4—S). 1 Pfd. Rotkraut 5—6 (7—8), 1 Pfd. Schwarzwurzeln 30—35 (40—45), 1 St. Blumenkohl 20—60 (25—75), 1 St. Rosenkohl 10—20 (13—25), 1 Pfd. Rosenkohl 20—25 (25—33). 1 Pfd. rote Rüben 6—8 (8—10), 1 Pfd, gelbe-Rüben (lange Karotten) 5—6 (7—8), 1 Bund Karotten (runde, kleine, neue) 10—20 (13—25), 1 Pfd, Zwiebel 4—7 (k^-9), 1 St. Rettich 5—8 (7—10), 1 Bund Monatrettich (rot) 18—20 (20—25), 1 Bund Monatrcttich (weiß) 15—20 (20—25), 1 St. Sellerie (neue) 10—20 (12—25), 1 Pfd. Spinat 30—35 (35—45). Marktlage: Starke Zufuhr in Gemüse, Verkauf befriedigend.
Holzverkäufe In Württemberg. Nach Mitteilung der direktion wurden an Nadelstammholz neuer Fällung im Monat Dezember verkauft: Fichten und Tannen 4352 Fm. bei einem Erlös von 78 v. ,H., Forchen und Lärchen 439 Fm. bei einem Erlös von 84 v.' H. Für Laubstammholz, und zwar Eichenstammholz, betrug der Durchschntttserlös 81 v. H. Für Radel» Holzstangen wurden im Monat Dezember erlöst: Gerüststangen 94, Baustangen 95—102, Hopfenstangen 102—146, Kleinstangen 129—240 v. H. Bei den Brennholzverkäufen stellte sich der Durchschnittserlös im Monat Dezember auf 87 v. H. der Landesgrundpreise für die Einzelverkäufe, auf 88 v. H. für di« übrigen Verkäufe.
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