Seile 2 — Nr. 9
Nagolder Taqblatt „Der Gesellschafter"
Dienstag, 13. Januar 1931
Keine Auflösung der Reichsbannergruppe Gera
Berlin. 12. Jan. Die Reichsregierung Hai die von der thüringischen Regierung beantragte Auflösung der Orts gruppe Gera des Reichsbanners wegen nächtlicher müi Mischer Hebungen abgelehnt.
Streikvorbereitungen der sächsischen Eisenbahner
Dresden, 12. Jan. Der Streit zwischen der Reichst: chn-
direktion Dresden und den Eisenbahnarbeüern wegen der
beabsichtigten Einführung von Feierschichten hat oH " ^ drohlicher Weise verschärft. Die Arbeiter hatten unter dem
ausdrücklichen Vorbehalt ihrer Rechte an dem Einzelarbeitsund dem Tarifvertrag sich den Maßnahmen der Verwaltung gefügt. Dies hat die Reichsbahn aber nicht als Zustimmung angesehen und infolgedessen in Sachsen über 10 000 Arbeitern gekündigt. Die Kündigungsfrist läuft am 16. Januar ab. Gestern tagte im Deutschen Hygienemuseum eine vom Einheitsoerband der Eisenbahner Deutschlands einberufene außerordentliche Bezirkskonferenz, die sich mit den An-
Ordentliche Mitgliederversammlung des Vereins Württ. Berwaltungsdeamten
beschäftigte. Die Konferenz billigte einmütig 8i« von der Organisation bereits getroffenen Abwehrmaß
nahmen. Sie betrachtet es als gewerkschaftliche Pflicht, mit allen Mitteln Maßregelungen lediglich wegen eines Rechtsvorbehalts zu verhindern. In einer Entschließung wurden die örtlichen Ortsgruppen aufgefordert, unverzüglich alle Vorbereitungen zur Ausnahme des Arbeitskampfes treffen, der alle Elfenbahnarbeiter Sachsens umfassen
lrd«.
Polnischer Spion verurteilt
Leipzig, 12. Jan. Das Reichsgericht hat den polnischen Grenzwachtkommissar Adam Biedrzinski aus Czersk im Weichselkorrtdor zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt, wovon 7 Monate Untersuchungshaft abgehen. Biedrzinski hatte lange Zeit durch Vermittlung von deutschen Berkehrs- bsamten militärische Geheimnisse der Reichswehr zu erspähen versucht. Als er im Juni v. I. auf frischer Tat ertappt wurde, schoß er auf deutschem Boden auf die deutschen Grenzbeamten, von denen einer gefährlich verletzt wurde.
Stuttgart, 12. Jan. Im Festsaal der Liederhalle fand die ordentliche Mitgliederversammlung des Vereins Württ. Verwaltungsbeamten unter zahlreicher Beteiligung statt. In der Begrüßungsansprache wies der erste Vorsitzende, Verwaltungsdirektor Dillmann, darauf hin, daß angesichts der großen wirtschaftlichen und seelischen Not unseres Volks auch die Lage des Berufsbeamtentums keine erfreuliche sei. Zwar befinden sich die Beamten im Hinblick auf die große Arbeitslosigkeit in einer ungleich besseren Lage, aber durch Nothilfe und Gehaltskürzung habe auch die Not bei den Beamten schärfere Formen angenommen. Angesichts der Hetze gegen die Beamtenschaft sei das warme Eintreten des Staatspräsidenten für das Berufsbeamtentum sehr dankenswert. Für Sonderrvünsche sei heute kein Platz. Dienst am Volk und Stütze des Staats soll auch in den kommenden Zeiten vornehmste Aufgabe der Beamten sein.
Geschäftsführer Obersekretär Oechsle erstattete den Geschäftsbericht. Das Jahr 1930 war auch in der Entwicklung des Berufsbeamtentums ein Notjahr und brachte keinen Fortschritt, sondern einen Rückschritt. Der Beamtenabbau in der Gemeindeverwaltung werde im neuen Jahr noch gesteigert werden. Diese Entwicklung ist eine schwere Sorge, zumal in Württemberg noch über tausend junge unversorgte Verwaltungsbeamte vorhanden seien. Der Mitgliederstand hat sich auf 3800 erhöht. Als bedauerlich
Beschwerde des Deutschen Bolksbunds an den Völkerbundsrat
kalkowih, 12. Jan. In einer vom Deutschen Volksbund Ostoberschlesiens an den Völkerbund gerichteten Beschwerde werden über 100 brutalste Gewalttaten gegen dis deutsche Minderheit aufgewiesen, die besonders in den Monaten Oktober und November von den Polen verübt worden sind und die durch ausführliche Protokolle belegt werden. An den Ausschreitungen haben sich nach der Beschwerde- schrift nicht nur die polnischen „Aufständischen" beteiligt, sondern auch zahlreiche Beamte. Nachdem die Vertreter der deutschen Minderheit beim Wojwoden vergeblich wegen 'des Schutzes der deutschen Minderheitsangehörigen vorstellig geworden waren, wandten sie sich am 1. November telegraphisch an den polnischen Innenminister.
Die Völkerbefragung über die Abrüstung Paris-, 12. Jan. Der Vorschlag von Volksabstimmungen über die Abrüstung, der dieser Tage in der „Köln. Ztg." veröffentlicht worden ist und aus Berlin kommen soll, hat die Pariser Presse in Hellen Zorn versetzt. Sie zweifelt, ob sie ihn als Wahnsinn oder als Unverschämtheit bezeichnen soll.
In Washington wird der Vorschlag in parlamentarischen Kreisen als „gut, aber undurchführbar" beurteilt, tn den amtlichen Stellen wird er als „phantastisch" bezeichnet.
Württemberg
Einkommensteuerveranlagung des Handwerks
Stuttgart, 12. Jan. Der von der süddeutschen Hand- Merkskammerkonferenz eingesetzte Ausschuß für Prüfung der Steuerveranlagung befaßte sich in einer Sitzung mit der Befürchtung vieler nichtbuchführenden Handwerker, daß bei der Einkommensteuerveranlagung im Frühjahr 1931 die kommenden Richtsätze der 'Landesfinanzämter zur Ermittlung des Gewinns der ungünstigen Geschäftsentwicklung- tm Jabr 1930 nicht aenvaend Rechnung tragen werden.
Der schlechte Geschäftsgang im letzten Jahr habe sich nicht nur in einem Rückgang der Umsätze, sondern noch weit mehr in einer allgemeinen Verminderung des Reinertrags infolge äußerster Herabdrückung der Preise in allen Branchen gezeigt. Es werde deshalb dringend verlangt, daß, unbeschadet einer genauen Ueberprüfung in einzelnen Branchen, eine aene- relle Senkung der Richtsätze in Berücksichtigung der schleckten Wirtschaftslage im Jahr 1930 bis zur Frühiahr.s- veranlagung 1931 durchgeführt werde. Die Formulare für Steuererklärungen sollten vereinfacht und te!'- weise auch mehr als bisher auf die besonderen Verhästnille des Handwerksbetriebs zugeschnitten werden. Dem Sachverständigeninstitut, d. h. der Anhörung von Sackverständigen der einzelnen Handwerkszweige bei der Einkommen- stevevveranlagung wurde im allgemeinen Anerkennung gezollt. Notwendig erscheint es jedoch, daß die Sachverständigen nicht nur im Vorverfahren, sondern auch im Steuerausschuß, und Zwar dann gehört werden, wenn der Steuerausschuß bei der Veranlaaung von den Ergcbnillev des Vorverfahrens abweichen will. Eine entsprechende Anweisung ist erfreulicherweise bereits im Vorjahr 'von einem der süddeutschen Landesfinanzämter an dis ihm »nt"'bellten Finanzämter gegeben worden. Wo sich bei der Anhörung von Sachverständigen irgendwelche Mißstände ergeben haben, ist dies entweder auf ein nicht genügendes Verständnis der Finanzbeamten für die Sachverständigen- tätigkeit oder aber auch auf eine unrichtige Ausübung des. Sachverständigenamtes zurückzuführen. Die Anerkennung der vereinfachten Buchführung in Handwerksbetrieben und die Berücksichtigung eines Verlustoor- träges bei derartigen und bei nichtbuchführenden Betrieben durch die Finanzämter erscheint bei der kommenden Flühjährsvevanlagung besonders dringlich.
Todesfall. Im hohen Alter von 80 Jahren ist hier Generalmajor Seible gestorben. Er hat den Krieg 1870/71
Grenadier-Reg. Königin Olga mitgemacht und war in seiner letzten Dienststellung Kommandeur des Ulmer Grenadier-Regiments.
GewprHse der Reichsbahn. Wie in den Vorjahren hat die Deutsche Reichsbahn auch im Jahr 1930 im Rahmen ihrer knappen Mittel Geldpreise für nützliche Erfindungen auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens cm das Personal zur Verteilung gebracht. Für diese Erfindungen, die sich auf Verbesserungen der Signal» und Fernmeldeanlagen, de* -'Fahrzeuge und Fcchrzeugunterhaltungsanlagen, auf Bahnhofs- und Bahnunterhaltungsanlagen erstrecken, wurden 1930 insgesamt 86 000 -K an Geldpreisen gewährt.
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(Fortsetzung 16)
Der Wagen hielt. Während Morvinger zahlte, ging Sybille langsam voraus. Das Haus war zweistöckig und hatte breite Laubengänge. Man mußte erst durch ein Tor und gelangte über schmale Treppen zu den Stockwerken. Sybille wohnte ganz oben.
„Mich stören Schritte über mir. Wer oben haust, braucht nicht Menschen zu ertragen, die ihre Gemütsbewegungen in den Beinen haben und andere auf den Kopf treten". Morvinger lachte.
„Also doch Nerven?"
„Vielleicht". Sie blieb am Ende des Laubenganges stehen und schloß auf. Drinnen in dem kleinen Vorraum flammte Helles Licht auf. Neugierig sah Sybilles East sich um. An der einen Längswand befand sich über einer Waschgelegenheit ein mittelgroßer, rahmenloser Spiegel. Rechts und links liefen blitzende Messingstangen für die Garderobe; gegenüber standen ein paar schlichte, buntbemalte Kleinmöbel, an der kurzen Wand, hinter einem dunkelgrünen Vorhang, der zurückgezogen war, ein Eisschrank. Die Wände selbst hatten einen satten, gelben Farbton. In den paar Sekunden des Ablegens entging Morvinger selbst die bauchige Tonvase mit den grünen Waldzweigen nicht, die aus dem schmalen Tisch stand
„Laden oder selbst geräubert?" meinte er.
„Selbstversorger, Herr Rechtsanwalt. „Besorgen" nannten es ja wohl unsere Soldaten". Unbekümmert lachten sie auf.
2m Zimmer zog sie die schweren Brokatvorhänge vor die Hellen Stores, schaltete die Deckenbeleuchtung ein und bat ihren East, Platz zu nehmen.
„Wir wollen nur ein paar Bissen essen, mal sehen, was die Vorratskammer einer Junggesellin aufweist.
Rauchen Sie? Bitte". Mit raschen Griffen breitete sie ein weißes Damasttuch über den Fenstertisch, stellte das nötige Porzellan mit kobaltblauer, zarter Zeichnung darauf und legte die silbernen Bestecke dazu. Eine niedrige Kristallschale mit frischen Blumen stand dazwischen. Morvinger folgte allen fast eleganten Bewegungen des Mädchens mit dem innigen Behagen des Aestheten. Schon der reizend gedeckte Tisch war ein Labsal gegen die unpersönliche Aufmachung einer stumpfsinnigen Junggesellenbude. Ein einziges Mal hatte auch er es anders gekannt — das war schon lange vorbei.
Während Sybille draußen am Eisschrank hantierte, sah er sich um. Es ging ihm wie Trude Henning, der Raum heimelte an. Doch war da noch etwas andres, was der Mann empfand. Herrscher war hier noch immer der alte Westerkamp, der aus dem lebensgroßen Bilde heruntersah. Das ernüchterte und stand wie eine Mauer um die Bewohnerin.
Das einfache Mahl verging mit leichtem Plaudern über Sport und gesellschaftliche Belanglosigkeiten. Erst als die Zigaretten aufflammten, berichtete Sybille, „Zweierlei Dinge, Herr Doktor. Die Sekretärin meines Schwagers bat mich heute ins Büro. Lüdeking hat Hamburg verlassen. Sein Prokurist Steils hat die vorläufige Geschäftsführung übernommen".
Morvinger legte seine Zigarette weg und trommelte leise den Radetzkymarsch auf die Tischplatte. Das war stets das Signal innerer Erregung.
„Vorläufig weiß niemand, wo mein Schwager hin ist, Herr Doktor". Ihre Stimme zitterte leicht. „Und dieser Steils als Geschäftsführer — Wahnsinn ist das".
„Gestatten Sie mir für einen Augenblick das Telephon, ich glaube zu wissen, wo Herr Lüdeking ist". Er hob schon den Hörer vom Tischapparat. Das Gespräch, dem Sybille mit maßlosem Erstaunen gefolgt, war nach kurzer Wechselrede beendet.
„Bergliot Warren ist vor einigen Tagen nach Oslo abgereist".
„Wollen Sie damit sagen, daß —" sie war blaß geworden.
„Ja, das will ich damit sagen, Fräulein Westerkamp". Sybille sah ihr Gegenüber scharf an. „Mein Schwager liebt sie aber nicht! Mein Gott, Doktor, er hat doch — ich
bezeichnete der Redner das Fehlen der neuen Bezirksocü- nung. So bestehe nun zweierlei Recht für die Gemeinde- und die Bezirksbeamten. Man sollte wenigstens ein Uebsr- gangsrecht schaffen. Zum Schluß wurde folgende Entschließung angenonmmen:
1. Die württ. mittleren Verwaltungsbeamten verfolgen mil großer Sorge die schlimme Entwicklung unserer wirtschaftlichen, politischen und sozialen Verhältnisse, insbesondere die besorgniserregende Zunahme der Arbeitslosigkeit und die immer unerträglicher werdende Knebelung des deutschen Volks durch die Friedens- und Reparationsvsr- träge. Die württ. mittleren Verwaltungsbeamten stellen sich rückhaltslos in den Dienst der Bestrebungen nach Linderung und Behebung dieser schweren Nöte des Volks. Andererseits aber bedauern sie die unbegründeten Angriffe auf das Berufsbeamtentum und wünschen im Interesse der Gesamtheit eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Volksschichten. 2. Die Landesversammlung des Vereins Württ. Verwaltungsbeamten hält die auf Antrag der Bereins- leitung und der übrigen Standesorganisationen vom württ. Innenministerium verfügte Zulajsungssperre für 1931 für eine unabweisbare Notwendigkeit: sie erwartet, daß die künftigen Zulassungen nur auf Grund sorgfältiger Be- darssberechnung erfolgen.
Maßnahmen gegen die Druckerei der Süddeut-chen Ar- beiterzsitung. Vom Polizeipräsidium wird mitgeteilk'
Zwecks Durchführung des vom Jnnenmmistermm erlassenen Züddsntichen Arbeiterzeitung" hat das Polizei-
Verbots der . ...„..„„.,.„..2 ^
präsidium die zum Druck dieser Zeitung verwendete Rota tionsmaschine unter amtlichen Verschluß genommen. Da der Zutritt zu den Maschinen den Beamten wiederholt verweigert worden war, mußte die Tür zum Maschinenraum gewaltsam geöffnet werden
Auf dem Eis eingebrochen. Am Samstag wagte sich ein sunger Mann in der Badehose mit Schlittschuhen auf das Eis eines der Baggerseen hinter den Daimlerwerke» in Untertürkheim. Er brach ein. Alle Anstrengungen, heraus- zu kommen, waren vergeblich. Als Leute mit herbeig hotten Stangen zu helfen suchten, war der Unglückliche schon so geschwächt, daß er sich nicht mehr festhalten konnte. Er ging unter und kam nicht mehr zum Vorschein.
Der Name des ertrunkenen jungen Mannes ist inzwischen festgestellt worden. Es ist der ledige 29 I. a. Kaufmann Eugen Wörn.
Lebensmüde. In einem Haus der Wolframstraße sprang ein 63 I. a. Mann in selbstmörderischer Absicht aus einein Fenster des 2. Stockwerks in den Hof. Er trug eine Wirbelsäulenverletzung davon. — In einem Haus der Hoppenlau- straße wurde ein 41 I. a. Mann tot aufgefunden. Es liegt vermutlich Selbstmord durch Gasvergiftung vor.
Ein Stuttgarter als Führer einer Einbrecherkolanne in Nürnberg verhaftet. Vor einigen Tagen wurde der Nürnberger Polizei gemeldet, daß eine Emrechergesellschaft per Auto in Richtung Nürnerg geflüchtet sei. Die planmäßige Abriegelung der Nürnberger Ein- und Ausfabrtsstrahen führte zur Stellung des signalisierten Autos. Der Stuttgarter Wagenführer wurde festgenommen, während die drei Autoinsassen infolge der Dunkelheit entkamen. Im Auto wurden zahlreiche Einbrecherwerkzeuge vorgefunden. Der Verhaftete will von nichts wissen und leugnet.
Alpirsbach OA. Oberndorf, 12. Jan. Unvorsichtig er I.u g e n d s ch ü tz e. Hier traf ein neunjähriger Knabe einen vierjährigen mit einem kleinen Luftgewehr in ein Auge. In der Tübinger Klinik mußte das verletzte Auge entfernt werden.
Ebingen, 12. Dez. Investitur. Am Sonntag beging die katholische Stadtpfarrgemeinde das Fest der Investitur ihres neuen Seelsorgers, Thaddäus Hoch, durch eine kirchliche Feier in der kath. Stadtpfarrkirche und durch eine Gemeindefeier in der Turnhalle.
Göppingen, 12. Jan. Eine Frau im Mühlkanal ertrunken. In der Nacht auf Sonntag, knrr nach Mittrr-
weiß — hat meine Schwester doch recht gehabt? Ich müßte ihr dann manches abbitten", setzte sie leise hinzu. „Kennen Sie die Norwegerin? Es fiel mir oft auf, daß —"
Morvinger sah ihr voll in die forschenden Augen. Sollte er sprechen — nein — nein, noch war es zu früh. „Darf ich Ihnen das später einmal erzählen? Es paßt so schlecht hier her heute". Sie merkte seine Absicht und fragte nicht mehr. Aber eine leise Unruhe schreckte sie. „Waren Sie bei Frau Lüdeking?" bog er ab.
„Ja, und das ist das zweite Ding. Meine Schwester hat von einer Nachkur im Harz oder in Thüringen nichts wissen wollen, für unbedingt nötig hielt es auch Dr. Der- rer nicht. Ein paar Tage will sie sich noch im Krankenhaus ausruhen und dann will sie — Lernschwester werden".
Die beiden Menschen sahen sich an, Morvinger lächelte ein wenig. „Das vergeht auch wieder, Fräulein Westerkamp. Stimmungen und Wünsche, die in solchen Zeiten sehr häufig sind, keine klaren, gesunden Gedanken. Ich wäre doch dafür. Frau Lüdeking wegzuschicken".
„Ich weiß nicht recht", grübelte das Mädchen. „Ag- nete ist anders geworden. Gedanken sind nüchtern, sie sitzen eine Zeitlang im Gehirn, fliegen wieder weg oder verändern sich. Wünsche — und darum scheint es sich bei meiner Schwester zu handeln — kommen aus der Seele. Sie haben daher mehr Kraft und nehmen den Menschen fest in Besitz".
„Was gäbe ich darum, wenn ich deine Wünsche kennen würde!" dachte der Mann, antwortete ihr aber laut: „Dann lassen Sie es doch darauf ankommen. Mir scheint, Frau Lüdeking steht an jenem Punkt, wo alle Menschen sich zu entscheiden haben. Sie hat mir einmal von ihren Eltern erzählt, vor allem von der Mutter, nach der sie sich manchmal gesehnt hat. Warten wir ab, wer sich in der Tochter durchsetzt. Daß sie sich aber gerade den Dienst der Schwester äussucht —"
„Ich kann sie mir in anderen Berufen noch viel weniger denken. Da draußen ist sie wie in einer abgeschlossenen, ihr nun vertraut gewordenen Welt. Schon, daß Dr. Derrer immer da ist, daß sie unter ihrer Stationsschwester lernen kann, ist mir eine große Beruhigung. Aber trotzdem —"
(Fortsetzung folgt).
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