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Nagolder Lagblatt ^Der Gesellschattsr"

die Ordnung und die Sicherheit auf der Westerplatte auf­recht zu erhalten. Der schwedische Außenminister Unden regte an, an Stelle der polnischen Wache eine Zivilwache einzurichten. Senatspräsident Sahm begrüßte diese An­regung lebhaft, da durch ein derartiges Arrangement die Gefühle der Danziger Bevölkerung nicht verletzt würden. Äuf Vorschlag Chamberlains sah der Rat davon ab. auf diese Anregung einzugehen, da sie eine Angelegenheit sei, die zwischen dem Oberkommissar und den beiden Re­gierungen geregelt werden könne. Damit wurde die Aussprache geschloffen, worauf der Vorsitzende Scialoja fest­stellte, daß der Bericht des spanischen Ratsmitglieds mit «einen Schlußfolgerungen angenommen sei.

Laargebiet und Völkerbund

Genf, 1V. Dez. Vor einigen Tagen weilten Geheimrat Röchling und Rechtsanwalt Levacher als Vertreter des Saargebietes wieder in Genf, um die Wünsche der Saar­bevölkerung. vor allem hinsichtlich des beschleunigten Ab­zugs der französischen Truppen aus dem Saar- lebiet und wegen der Nachfolge d?s Präsidenten der Re­gierungskommission des Saargebiets. Raoult. vorzubringen. Nach ihrer Rückkehr aus Gens erklärten die Vertreter, daß der Völkerbundsrat die Wünsche der Saarländer gänzlich ab gelehnt habe. Die Führer des Saargebiets fordern, daß das Saargebiet wieder ganz zum Deutschen Reiche zu­rückkehre.

Erhöhung der Eisenbahntarife in Frankreich

Paris. 10. Dez. Der Obere Verwaltungsrat der Eisen­bahnen hat gestern zu der im Gesetzentwurf Loucheurs vor­gesehenen Erhöhungen der Eisenbahntarise Stellung ge­nommen. Das Defizit für das laufende Budgetjahr betrage etwa 700 Millionen Francs und werde für das Budgeftahr 1826 aus etwa 815 Millionen geschätzt. Der Obere Ber- waltungsrat schlug daher eine einheitliche Erhöhung der Eisenbahntarife um 190 Prozent vor. Das bedeutet, wie bereits kurz gemeldet, immerhin auf die Vorkriegstarife eine Erhöhung um 20 Prozent für die erste Wagenklasse, um 30 Prozent für die zweite und um 40 für die dritte Waaenklasse. Auch der Tarif für Postpakete soll etwas erhöht werden.

Württemberg

Stuttgart, 10. Dez. Leichenfeier für den Für­sten Kar! von Ilrach. 5n Anwesenheit des Generalteld- marschalls Herzog Albrechi von Württemberg, seiner beiden Brüder und seines ältesten Sohns, des Fürsten von Hohen- zollcrn a!S Vertreter deS Kaisers und der nächsten Ange­hörigen des Entschlafenen fand Mittwoch vormittag die Bei­setzung des Fürsten Karl von Urach statt. Anwesend waren auch verschiedene höhere Offiziere und als Vertreter der Königin deren Hofmarschall Freiherr von Gemmingen. Nachdem im Palais des Verstorbenen in der Neckarstraße die Einsegnung der Leiche durch Prälat Mangold erfolgt war, wurde der Sarg mit Kraftwagen nach Ludwigsburg ver­bracht, wo er in der Fürstengruf! der kakh. Mitglieder des Königs. Hauses beigeseht wurde.

Zur Aufklärung. Bei der Handelskammer sind zahl­reiche Klagen darüber eingegangen, daß einzelne Firmen zu dem Bortrag des Reichsbankprästdenten keine Einladungen erhallen haben. Die Handelskammer weist darauf hin. daß ihr Bezirk 7000 Firmen umfaßt und daß es infolgedessen un­möglich war. an alle eine Einladung gelangen lasten, zu­mal da auch die Vertreter anderer Handelskammern und die Vertreter staatlicher und städtischer Behörden eingeladen werden mußten. Mit Rücksicht auf die Raumverhältnisse konnte der Kreis der Einladungen nicht weiter gezogen werden.

Erhöhung der Brotpreise. Die Bäckerinnung Stuttgart keilt mit. daß mit Wirkung vom Freilag, den 11. Dezember ab, die Brotpreise wieder auf den alten Stand erhöht wer­ben mit 35 Pfg. für 1 Kilogramm Schwarzbrot. 40 Pfg. für 1 Kg. Halbweißbrok. Die Erhöhuna erklärt sich durch das seit Anfang November eingetrekene stetige Steigen der Mehl­preise von 33.50 und 40ch0 auf 36,50 und 44,50 -R.

Föhn. Des Winters Herrlichkeit geht ihrem Ende ent­gegen. Am Mittwoch mittag brach sich unter der Wirkuna

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lW. Fortsetzung.)

Ich hockte auf der Säule, der knirschenden, schwankenden Tropffteinsäule, und rief.

Keine Antwort von oben! Ich rief immer und immer wie­der und zermarterte mein Hirn, was geschehen!

Vielleicht hörte sie meine Stimme und war nicht imstande, mir Antwort zu geben!

Eine volle, furchtbare Stund«, daun war es mir, als sähe ich oben einen Schatten.

Ich rief wieder.

-Limotoa!"

Ein matter, aber jubelnder Ruf kam zurück Ich weiß nicht, «h je in meinem Leben eine größere Freude in meiner Seele

«ar.

.Komm? Komm herauf!"

Ich kann nicht, ich erreiche das Seil nicht. Du mußt es schwingen."

Sie überlegte und verstand. Der Last» begann zu schwingen, «der nun war er zu kurz.

Ich erreiche ibn nicht!"

Wieder eine Pause und dann wurde das Lederseil in die Höhe gezogen. Ich harrte in Hoffnung. Limokoa batte einen Aus­weg. Dann kam er wieder herab und etwas Weißes schwankte daran. Sie hatte ihr Gewand ausgezogen und es an dem Lasso befestigt. Jetzt konnte ich ihn erreichen.

Ist er droben fest?"

Ja."

Ich komme."

Es war ein böser Entschluß. Würde das morsche Seil mich tragen?

Es knackte und riß, aber es riß nicht ganz. Ich pendelte in der Luft, mutzte warten, bis sich die Bewegung beruhigt dann suchte ich mit meinen wunden Fingern, mit meinen lahmen Ar­men, zu klimmen, während das Gewand weiter zerriß.

Furchtbare Minuten, aber endlich hatte ich den Lasso gefaßt und meine Füße ruhten auf dem ersten Knoten. Ein Seufzer der Erleichterung, eine kurze Erholung, dann stieg ich nun schneller auf.

Mein Kopf erschien über der Oeffnung, ein paar Züge, dann war ich oben.

Limokoa, vollständig nackt, während der Schnee über ihren Körper rieselte, zitternd vor Angst und Kälte, mit weit auf­

warmer südlicher Luftströmungen plötzlich die Kälte, und das Thermometer stieg bis auf 10 Grad über Null. Tau- weiter setzte ein, und auf den vielbenutzten Gehwegen schwanden rasch die Spuren des Schnees und Eises. Für diejenigen, denen am Wintersport nichts liegt, und solchen, denen die Kälte eine Erhöhung der Not bedeutet, ist der Föhn ein willkommener Gast. Die Winterpracht hatte zu früh eingesetzt, als daß sie von langer Dauer hätte sein können.

Aus dem Lande

Gemeinderatswahl im Land. Leutkirch: Zentrum 5, Dem. 3; Tettnang: Bürgerliche Vereinigung 6, Arbeits­gemeinschaft 1: Sa ulgau: Soz. 1, Politisch-Neutrale 1. Dem. 1. Zentrum 5; Pfullingen: Bürgerliche 6, Soz. 3; Ravensburg: Zentrum 6, christl. nationale Arbeits­gemeinschaft 3. Wirtschaft!. Vereinigung 3, Soz. 1, Komm. 1: Weingarten: Zentrum 4, Dem. 1, Komm. 2, Arbeiter und Angestellte 1: Dürrmenz-Mühlacker: Soz. 2, Ver. bürg. Parteien 7: Rottenburg: Zentrum 6, christl. Arbeitsgemeinschaft 1, Dem. 1, Soz. 1; Reutlingen: Soz. 6. Dem. 6. DB. 1. Zentrum 1;Tuttlingen: Soz. 5, Kath. Wähleroereinigung 2. Bürgerliche Berufsstände 7; Gmünd: Zentrum 7 minus 1, Freie Vereinigung (Dem.. DB., BB.) 3. Soz. 2 (minus 1), Komm. 2 (plus 2); Nott­ür e i l : Zentrum 7, Dem. 2, Arbeitnehmer 1. InHeideri­tz e i m ist die Vormachtstellung der soz. Partei im Gemeinde­rat beseitigt worden, indem sie, wie auch die dem. Partei»

2 Sitze verlor. Die Deutsche Volkspartei gewann 2 Sitze, auch zwei Frauen sind setzt im Eemeinderat.

Zuffenhausen. 10. Dez. Gut abgelausen. In der Ludwigsburgerstraße kam ein Lastkraftwagen ins Gleiten und stürzte eine 7 Meter hohe Böschung hinab. Der Lenker des Kraftwagens und der Begleitmann blieben unverletzt, der Lastkraftwagen unbeschädigt.

Vaihingen a. E 10. Dez. Ehrenbürger. Der Ge­meinderat hat den Geh. Kommerzienrat Robert Franck von Ludwigsburg wegen seiner Verdienste um die Stadt und um die Kleinkinderschule zum Ehrenbürger ernannt.

Backnang, 10. Dez. Seltenheit. Am Mittwoch früh gegen 8 Uhr wurde im Nordwesten ein Rsgmbogen beob­achtet. der sich im Morgenrot der Sonne bildete. Eine Seltenheit um diese Jahreszeit.

Ankerkvchen OA. Aalen, 10. Dez. Unterschlagung eines Postbeamten. Im Lauf der letzten fünf Tage hat sich ein jüngerer Oberpostsekretär einer Unterschlagung im Betrag von 70007500 -K schuldig gemacht. Er ist darauf­hin flüchtig gegangen, wurde aber in Berlin verhaftet.

Dürrwangen OA. Balingen, 10. Dez. Beim Baum­fällen verunglückt. Im Gemeindewnld wurden die Holzhauer Christian Haage und Johannes Kratt von einer fallenden Tanne ersaßt und zu Boden geworfen. Jeder von ihnen trug einen schweren Unterschenkelbruch davon. Auf Schlitten mußten sie heimbefördert werden.

Rot OA. Leutkirch, 12. Dez. Brand. In Mettenberg, Gde. Rot, brannte gestern abend das Wirtschafts- und Oeko- nomiegebäude des Sebastian Altvater vollständig nieder. Das Mobiliar konnte zum größten Teil gerettet werden. Es wird Brandstiftung vermutet.

Aulendorf, 10. Dez. Wie alljährlich fand am 8. Dezember in Aulendorf unter der Leitung von Dekan Fauser, Ravens­burg ein evangelischer Diajporatag statt, zu dem sich eine große Schar Mannet und Frauen aus ganz Ober­schwaben eingefunden hatte und der ein lebendiger Ausdruck des Zusammenhaltes und der Treue unter den oberschwä­bischen Evangelischen war. Der zum ersten Mal als Kirchen­haupt anwesende Kirchenpräsident l). Dr. v. Merz forderte die Glaubensgenossen auf, tapfer fortzufahren, damit auch in Zukunft ein Segen von der württ. Landeskirche ausgeht. Packend und eindrucksvoll sprach sodann Stadtpf. Kirn- Rottweil überUnsere Kirche unsere Heimat": die Erinne­rung an Höhenpunkte des Lebens, die im Gotteshaus ihre Weihe gefunden haben, die Gewöhnung regelmäßigen Kirchen­besuchs wie an liebevolle Gestaltung des Gotteshauses und die Erziehung im Geist der Kirche, verbunden mit freudiger Mitarbeit, das mache uns die Kirche zur Heimat. Es spra­chen noch Oberschulrat Dr. M 0 fapp für den Evang. Bund und Prälat Dr. H 0 ikmann für den Eustao-AdolMerein.

gerissenen, entsetzten Augen, lag auf ihren Knien. Ich schloß sie in meine Arme, preßte sie an mich. Fühlte, wie kalt sie war.

Ich glaube, ich habe geweint in dieser Stunde. Limokoa aber hing ohnmächtig in meinen Armen.

Ich raffte mich auf und biß die Zähne zusammen. Mit letzter Kraft trug ich sie in die Hütte, in der es warm war und das Feuer glimmte, und legte sie in das weiche Tanggras. Dann rannte ich wieder zum Loch. Holte den Lasso und das zerrissene Gewand und meine Jacke, die sie in der Eile wieder " anzulegen vergessen. Ich hüllte sie ein, fachte das Feuer an, stellte den goldenen Kessel darüber und bereitete von einem Teile

* unseres Restes heißen Kaffee.

Während ich ihr denselben einflößte, öffnete sie ihre Augen. Sie schlang ihre Arme um mich und weinte krampfhaft.

»Lieber! Lieber!"

* Die einzigen Worte, die sie immer und immer wiederholte, und ich küßte und streichelte sie und rieb ihre Glieder. Preßte meine glühende Wange an ihre kalte, zarte Brust und gab ihr

^ tausend Schmeichelnamen.

-> Wir vergaßen die ganze Welt über unserer Liebe, über dem ^ Glück, daß wir wieder zusammen waren.

Und dann richtete sie sich auf. Ich hatte sie in ihr Gewand und in meine Jacke gehüllt. Wir tranken jetzt beide den Kaffee 2 und atzen von den Fischen. Aßen mit wildem Heißhunger, denn über dem allen war der Abend herangekommen und sie brau .Zte > mir nicht zu sagen, daß auch sie den ganzen Tag nichts genossen hatte. Dann erst konnten wir reden.

Wo warst du? Ich rief so oft!" e Der Vach!"

- Der Vach war Lbergelaufen über das untere Becken. Sie e hatte gefürchtet, daß er mir den Rückweg unmöglich machte und " hatte mit allen ihren Kräften Steine und Felsbrocken zusammen-

getragen. um den Bach vorübergehend wenigstens abzulenken. Es war ihr auch gelungen, aber ein Stein hatte ihren Fuß ver­letzt. Sie war ohnmächtig geworden bei dem Schmerz.

Darum klang auch ihre Stimme so leise und jämmerlich, als i sie wieder an die Oeffnung gehinkt war.

Ich untersuchte den Fuß. Er war verstaucht und geschwollen, 1 aber zum Glück nicht gebrochen. Ich machte ihr kalte Kompres- r sen und wir saßen beieinander in der Hütte, während draußen

- der mit Regen gemischte Schnee herniederrieselte.

Wie gemütlich das war! Wie glücklich wir beide in unserer t erneuten Pereinigung!

r Und da.nn erzählte ich ihr von der Grotte, die uns sicheren r Schutz bot, von de» Resten des Jndianerfeuers, das ich gefunden.

Wir müssen hinunter, so schnell wir können!"

!, Ein trüber Morgen weckte uns. Limokoas Fuß war stärker geschwollen. Sie konnte nicht vom Lager aufstehen. Draußen war r nim alles schon weiß. Zwar den Tag über war es hell, aber in

- der Nacht war dichter Schnee gefallen und wieder Lawinen her-

_ Freitag, 1 1. Dezembe r 18LL

Eine'Tellersammlung für die Evangelischen in Gnttz'en brachte eine ansehnliche Spende zusammen. Im Lutherlied fand der Tag einen machtvollen Ausklang.

Bühl OA. Rottenburg, 10. Dez. Masernepidemie. Hier haben die Masern (rote Flecken) derart Einkehr ge- nommen. daß 75 0 . H. aller Schulkinder davon betroffen sind und die Schule bis auf weiteres geschlossen werden mußte. Todesfälle sind bis heute nicht oorgekommen.

Dürmentingen OA. Riedlingen, 10. Dez. Den Ver­letz u.i gen erlegen. Der beim Holzbauen verunglückte Johann Kaper ist im Krankenhaus Riedlingen seinen Ver­letzungen erlegen.

Nürtingen. 10. Dez. Hohes Alter. Als ältester Bürger der Stadl und des Bezirks konnte der Mechaniker Genkinqer seinen 94. Geburtstag feiern. Der Greis ist noch recht rüstig.

Göppingen. 10. Dez. Rodelnnfall. Beim Rodeln aus der hierfür nicht freigegebenen Lorcherstraße wurden abends zwei Knaben von einem Pferdeschlitten, der die rechte Seite der Fahrbahn nicht eingehalten hat, überfahren. Sie trugen erhebliche Verletzungen davon.

Großeisiingen OA. Göppingen. 8. Dez. Brand­wunden. In der hiesigen Maschinenfabrik Ventzky woll­ten zwei Männer einen gefüllten Kippwagen mit glühenden Schlacken von der Eisengußerei an den Ablageort bringen. Beim Umkippen des Wagens in den Schnee schlugen die Schlacken zurück und me beiden Männer standen in Flam­men. Bei dem einen konnte das Feuer sofort erstickt rverden. während der andere erhebliche Brandwunden davontrug, die seine »eberführung ins Krankenhaus nötig, machten.

Reutlingen, 10. Dez. Vom A r b e i t s m a r k t. Die Arbeitsmarktlage hat sich seil dem letzten Bericht erheblich verschlechtert. Eine größere Anzahl von Betrieben bat in­folge mangelnder Aufträge Kurzarbeit eingeführt. Zurzeit sind zirka 3000 Arbeitskräfte auf Kurzarbeit eingestellt. Mehr und mehr werden Entlassungen vorgenommen.

Hülben OA. Urach. 10. Dez. In die Schafherde hineingefahren. Abends fuhr ein von Plochingen herkommendes Auto in die Schafherde des Lammwirts Schmauder. Die Herde, die sich gerade auf dem Heimweg befand, wurde von dem Auto in voller Fahrt getroffen. Ein Mutterschaf wurde getötet. An sieben weiteren Schafen mußte Notschlachtunq vorgenommen werden. De«- Schaden wird auf 500 bis 600 <41 geschätzt.

Aus Stadt und Land

Nagold, 11. Dezember 1925.

Die Liebe ist die Bildungssch le u> d die höchk Vollendung uns K one der We b i k a. Das Weid ist nur so viel, als es zu loben fähig üt.

Julie Burow.

*

Ueber Nacht hat die Natur ihr schönes Gewand verloren Die Tannenwälder stehen wieder in ihrem tiefdunklen Grün und die Laubbäume recken ihre blätterlosen Aeste gegen den Himmel. Der Schnee auf den Straßen, der tags zuvor noch unter den Sohlen knirschte, hat sich über Nacht in eine spiegel glatte Eisdecke verwandelt. Wenn auch das Wetter ungünstig war und es den größten Teil des Tages regnete, konnte mm doch aus dem Mund alter Nagolder hören, daß seit erdenk­lichen Zeiten ein Weihnachtsmarkt von diesem Umfang nicht mehr stattgefunden habe. Die Kette der Stände zog sich von der Kirche durch die Vorstadt bis über das Rathaus hinaus Der Größe des Markts angepaßt war auch die Besucherzahl. Dichte Menschenmengen umlagerten die Stände und aus allen Ecken nnd Kanten tönten die ihre Ware preisenden Stimmen derWahrenJakobs". Wenngleich sie ihren Angaben nach alles verschenkten, weil sie wieder einmal in Nagold seien oder weil es bald Feierabend wäre, so war doch die Kauflust bei den Marktbesuchern sehr gering. Nicht die fehlende Lust am Kaufen ist der Grund dazu, sondern das fehlende kleine und große Geld. Man mußte manchmal staunen, was alles für das Geld geboten wurde. Z. B. verkaufte ein Gentlemann m

niedergegangen. Nun war schon ringsum weicher Schnee und be­gann sogar schon, sich an der Rückwand der Hütte zu ballen. Nach ein oder zwei Wochen spätestens wären wir vollkommen begraben gewesen. Und wir mußten warten, bis der Fuß besser wurde, aber ich hatte Arbeit. Ich hatte so viel Arbeit, daß ich von der Kälte nichts spürte. Ich trat einen festen Weg in den Schnee zwischen dem alten Schiff und dem Grottenloch. Last auf Last holte ich die goldenen Barren herbei und warf sie durch das Loch hinunter in die Grotte. So konnte ich das Gold mit mir nehmen, oder es doch zum wenigsten vor fremden Augen bergen, wenn der nächst' Sommer kam u>nd das Schiff wieder blotzlegte. Ich hatte drei volle Tage zu tun und sah nun. wie gewaltig die Fülle der Goldes war. Endlich war das Schiff leer und nun warf ich wie­der alle unsere Fische hinunter. Wir mußten sie unten sammeln Auch die großen Fettklumpen und was uns am Konserven »oh geblieben, wurde in die Bündel geschnürt und hinuntcrgcworfen Auch alles, was in der Nähe und unter dem Schnee noch a« Seetang und Holzwerk war, war diesen Weg gewcmdert. Soge' die Baumstämme, die ich in Stücke zerhieb.

Immer höher wuchs um uns der Schnee. Es war Zeit, Lim» koas Fuß war besser. Wir rüsteten uns zum Abstieg. Auch un­seren Kahn, den wir schon vorher aus dem Becken des heisen Geb fers gehoben hatten, hatten wir bis an den Rand gebracht. Aua er mußte hinunter, und wenn er in Trümmern uns imten n»' noch als Brennholz diente.

Aus der Ankerkette und den Masttauen hatten wir den Lasst um vier Meter verlängert. Jetzt mußte er bis auf den Emm reichen, denn Limokoa tonnte mit ihrem immer -noch stark schmer­zenden und schwachen Fuß nicht an der Säule hinab.

Diesmal mutzt du zuerst hinunter."

Wieder hatte Limokoa solche Ampelkörbchen gemacht und mll Fischfett und Tang gespeist. Jetzt knüpfte ich den Lasso um ihre« Körper. Mit ihrem kranken Fuß konnte sie -nicht klettern. M mußte sie hinunterlassen, nachdem ich ihr genau beschrieben, um es unten war.

Wieder eine schwere Stunde. Limokoa schwebte über der gah- nenden Tiefe und meine Arme hielten die teure Last. Langsa» glitt sie hinab. Mir dauerte es Ewigkeiten, bis sie mir zurttl- daß sie den Boden berührte, bis der Lasso wieder frei in metim Hand pendelte.

Nun war für mich noch Arbeit. Nichts wollte ich zurück- lassen, was uns nützen konnte. Limokoa hatte unten mit der HA abgelassenen Ampel ein loderndes Feber entzündet, während mit der Axt die Bohlen unserer treuen Hütte aus dem gefrorene» Erdreich losbackte und sie an das Loch brachte. Limokoa war nun. meiner Weisung folgend, zur Seite gegangen, während ich Bohlen hinunterstürzte.

(Fortsetzung folgt.)

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hauerarbeiten i Anlehnung an sind Richrlöhn können die Fors vornehmen unt 10°/o betragen, oerein Nagold gesetzt. Die 1925 ab. Der Jahr 1924 10 ungen wird vo zunächst auf ei ungen mit den Anschaffung vc Hei notbücher c kleinere Vermal anschließend eil die Ausgabe 1 wurde.

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Viehzählung, i wurde: Es wu vieh: 434 darun Ziegen: 355; F<

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SO. Gebur! zember seinen steiler und Kl ganzen Welt, l unserer Zeit königlichen M Die Berlin

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1. Aufftellm 1926.

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2. Beschaffui die Mitg!

3. Bortragi von Ober

4. Verschiede