Sette 2 Nr. 256

Erhebung der Araber

Daris, 1. Nov. Die Pariser Ausgabe derElucago Trituna" meldet, es bestehe eine von Kairo ausgehende Bewegung unter allen Arabern und im Islam, Afrika und Asien von der Herrschaft Englands, Frankreichs und Italiens M befreien. In den aufgefundenen Schriftstücken, durch die das Bestehen dieser Bew >gung und der Zusammenhang der arabisch-islamitischen Bestrebung mit dem syrischen Aufstand erwiesen werde, werden schwere Anklagen gegen die fran­zösische Verwaltung und die Besatzung in Syrien erhoben. Die nächste.Wirkung der tollen Beschießung von Damaskus sei die Bildung wohlbewaffneter arabischer Kmnvsabteilunaen gewesen, die zurzeit etwa 3000 Mmn ste k seien und im Winter zusammen mit den Drusen den Kleinkrieg gegen die Franzosen führen wollen.

Vom Dawes-Plan

London, 1. Nov. Zu dem Bericht des Enkschädigungs- ausschusses über die ersten acht Monate des Dawes-Plans schreibt der .Manchester Guardian", das größte Kompliment, das dem Plan gespendet werde, bestehe darin, daß man so wenig von ihm höre. Die verwickelte Maschinerie des Plans arbeite ohne jegliche Störung, was eine Folge der Ehrlich­keit und des guten Millens sei, womit er von Deutschland «nisgeführt werde. Es sei natürlich die Frage, was sich in drei Jahren ereignen werde, wenn Deutschland 2,5 Milliarden Goldmark oder viermal soviel bezahlen soll, wie Groß­britannien heute an Amerika bezahlen müsse. Aber der Da- wes-Plan sehe selber eine Verringerung der Zahlungen vor, wenn sie sich in der geplanten Höhe als unmöglich erweisen sollten, immerhin werde eine derartige Neuregelung kein leichtes Merk sein und an den guten Willen sowohl Deutsch­lands w's der Verbundenen große Errungen steten.

Bei den Untersuchungen des amtlichen Kohlenausschusses, der gegenwärtig in London : wurde auch die Behauptung

der Bergleute e ört-'-t. . swes-Plan habe infolge der Kohlenlieferungen, die er Deutschland aufestcge. die Lage

der englischen Kohlenindustrie verschlechtert. Ein Beamter des Finanzministeriums wies nach, da9 diele Behauptung irrig sei. Der Dawes-Plan habe tatsächlich die Kohlen­lieferungen Deutschlands an die Verbandsländer verringert und die Lieferung englischer Kohle nach dem Festland habe sich in entsprechendem Maße, ja noch darüber hinaus, ver­mehrt.

Glückwünsche» für Polen

Warschau, 31. Okt. Die englische und die französische Regierung haben durch ihre Warschauer Vertreter der pol­nischen Regierung für ihre Verfügung, daß sie arrf eine Ausweisung von 5000 deutschen Optanten verzichte, Glück­wünsche ausgesprochen.

Erkaufte Vermögensrückgabe

Reuyork, 1. Nov. Gegen den früheren Verwalter des beschlagnahmten feindlichen Eigentums, Thomas Miller, ist vom Bundesgericht Anklage wegen Untreue und Unterschlagung erhoben worden. Miller soll sich mit 300 000 Dollar von einigen Bankiers in Deutsch­land und der Schweiz haben bestechen lassen. An­geklagt sind außer Miller und den amerikanischen Politikern John King und Jesse Smith (letzterer bereits gestorben) der Vorstand der Metallgesellschaft R. Mertön und der Vorstand der Metallbau! Alfred Mer ton in Frankfurt a. M., der Vorsitzende der Schweizer Bank Leopold Du­bais und der Vorsitzende der Schweizer Metallbank Pitz - zahn Geigy in Basel, sowie die genannten Gesellschaften Metallgesellschaft und die Metallbank in Frankfurt und die Metallbank in Balel. Die Anklage lautet, die Genannten ha­ben in betrügerischer und gesetzwidriger Weise die Auszah­lung von 7 Millionen Dollar, die nach Eintritt Amerikas in den Krieg durch Verkauf von beschlagnahmten in fremdem Besitz befindlichen Anteilscheinen der Amerk. Metallgesell- fchaft erzielt worden waren, durch Bestechung der ameri­kanischen Verwalter des beschlagnahmten feindlichen Eigen­tums veranlaßt. King und Smith seien mit je 50 000 Dol­lar bestochen worden.

Die Wirren in China

Peking, 1. Nov. Die mandschuischen Truppen Tschang- tsolins sollen nach hier eingegangenen Berichten gemeutert und nach Plünderung der Stadt Sutschaufu sich zurück­gezogen ha^n, worauf Sutschaufu von Streitkräften der Tangstetruppen besetzt worden sein soll.

Württemberg

Stuttgart, 1. Nov. Maßnahmen zur Preis­senkung. Von zuständiger Seite wird mitgekeitt: Im Anschluß an die wiederholten Besprechungen der Landes­regierungen mit der Reichsregierung über die Preissenkungs­maßnahmen hat das Württ. Arbeit?» und Ernährungs­ministerium innerhalb seines Gefchäftskreifes den größeren Gemeinden und den Preisprüfungsstellen besondere An­weisungen zur Preissenkung zugehen lassen. In dem Erlaß wird u. a. darauf hingewiesen, daß auf ver­schiedenen Gebieten, die der Reichsregierung nahestehen und eine zentrale Einwirkung verlangen, bereits geeignete Maß­nahmen getroffen worden seien, die örtliche Durchsetzung der Preissenkung sei aber Aufgabe der örtlichen Preisprüfungs­pellen und der Gemeindeverwaltungen, insbesondere auch der Gcmeinderäte. Da in kleineren Gemeinden die Preise sich im wesentlichen nach den in den benachbarten größeren Gemeinden geltenden zu richten pflegen, liege das Schwer­gewicht der örtlichen Durchsetzung der Preissenkung bei den größeren Gemeindeverwaltungen. Die in dem Erlaß auf­gestellten Richtlinien erstrecken sich vor allem auf die Preis­bildung der Kartelle, Syndikate, Innungen und gleichartiger Zusammenschlüsse, insbesondere, soweit es sich um örtliche Vereinigungen dieser Art handelt, ferner auf die Zurück- drängung von Preisübersetzungen auf dem Lebensmittel­markt. Besondere Anweisungen richten sich an die Jnnungs- aufsichtsbehörden.

Das staatliche Geschäftshaus in der Söaigslraße. Das Preisgericht für den Wettbewerb von Entwürfen für den Neubau eines staatlichen Geschäftshauses auf der König- straße in Stuttgart auf dem Platz des bisherigen Staats­ministerialgebäudes hat nach 2tägiger Prüfung der einge­gangenen 126 Entwürfe am 30. ds. Mts. folgende Entschei­dung getroffen: Der erste Preis von 4000 «Ä wurde zuer­kannt Oberbaurat Dr. Ing. Eisenlohr, Oskar Pfennig und Regierungsbaumeister Ludwig Eisenlohr, Architekten in Stuttgart; je ein zweiter Preis von 3000 Stadtbaurat Dr. Ing. Oskar Schmidt, Stuttgart uud Regierungsbau­meister Martin Hinderer, Stuttgart, sowie Alfred Fi­scher in Essen: je ein dritter Preis von 2000 Architekt Hans Wurster in Stuttgart und Fritz Kunz, Diplom-

Raaolder Tanblatt »Der Gesellschafter"

Ingenieur kn Düsseldorf. Angekauft würden um sie 1000 -stc. die Entwürfe von Ernst Leistner, Architekt B.D.A., Stutt­gart, Architekt Penk Keller, Stuttgart und Adolf Abel und K. Böhringer, Architekten in Stuttgart.

Der angebliche Fehle '- ag der Ausstellung «Das Schwä­bische Land". Es werden ' erüchte verbreitet, die Ausstellung «Das Schwäbische Land" habe mit einem großen Fehlbetrag man munkelt sogar von 3 Millionen abgeschlossen. Das ist ungeheuer übertrieben. Allerdings hat sich ein Fehl­betrag ergeben, aber er beträgt nur einen kleinen Bruchteil der genannte» Summ«.

Aus dem Lande

Waiblingen, 1- Nov. Tragisches Schicksal. Ein schwerer Schicksalsschlag um den anderen trifft die hiesige Familie Donhaufer. Der Vater, früher kaufmännischer Beamter der Schoferwerke, holte sich im Feld ein unheil­bares Leiden, dem er 1922 im Alter von 41 Jahren erlag. Im folgenden Jahr raffte eine Gehirnhautentzündung in wenigen Tagen die einzige 17jährige Tochter hinweg. Vor wenigen Wochen begrub man den einzigen Sohn, der eben­falls nur 17 Lebensjahre erreichte. Und nun geriet die Mutter auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof unter die Räder des Aalener Zugs, wobei ihr beide Füße abgefahren wur­den. Der so schwer geprüften Frau wendet sich hier all­gemeine Teilnahme zu.

Talheim OA. Heilbronn, 31. Okt. Wurstvergif­tung. Der 17jährige Sohn des Landwirts Karl Vaier ist an Wurstvergiftung schwer erkrankt und schwebt in Lebens­gefahr.

Alpirsbach OA. Oberndorf, 1. Nov. Vermächtnis. Der in jungen Jahren von hier nach Amerika ausgemanderte F. Wiedmann, Architekt in St. Louis, der seine Vater­stadt Alpirsbach wiederholt durch namhafte Liebesgaben erfreut hat, ist vor wenigen Tagen in Newyork gestorben. Wie man hört, hat er erhebliche Summen für feine Vater­stadt ausaefetzt.

Gmünd, 1. Noo. Tagung. Die Hersttagung des Ver- bands württembergifcher Industrieller wird am Freitag, den 13. November hier stattfinden.

Oehringen, 1. Noo. Alemannengräber. Im Neu­bau Häußler auf der unteren Burg wurden zwei Gräber der germanischen Frühzeit aufgedeckt. Das eine, ein Brand­grab, hatte vier Tongefäße, Ne leider teilweise zerbrochen waren. Das zweite, ein Skelettgraü mit Blick nach Osten, enthielt neben Knochenresten und zwei Tongefäßen ein kurzes Hiebschwert, zwei schön in Treibarbeit verzierte Bronze-Knöpfe und eine mit Silberstreifen verzierte Riemen­zunge.

Wald in Hohenzollern, 30. Okt. Am Abend nach dem letzten Markt in Pfullendorf stellte der Händler Keller von Roth sein Fuhrwerk mit zwei Pferden vor ein Wirtshaus in Sentenhart. Da es den Pferden zu lange ging, bis ihr Herr kam, zogen sie los und liefen gegen Ruhestetten. Im Wald kamen sie vom Weg ab und gerieten in einen Sumpf. Erst nach einigen Tagen fand man sie. Das eine Pferd war tot und das andere verendete bald nach der Befreiung aus der elenden Lage.

Aus Stadt und Land

Nagold, 2. November 1925.

Die wankelmüt'ge Menge, die jeder Wind herumtreibt! Wehe dem, der auf dieses Rohr sich lehnet? Schiller, Elisabeth IV. 11.

Aus dem Schwarzwald.

Die Oktober-Nummer der Blätter des Württ. Schwarz­waldvereins bringt neben einem größeren Aufsatz von Rektor Sanier in SchrambergAus der Zimmerischen Chronik" über die Erbauung der Burg Schramberg verschiedene Episoden aus dem Leben Hanns von Rechbergs und Schrambergs Belagerung, 2 Bilder von der Beteiligung des Vereins an der Ausstellung Das Schwäbische Land," sowie eine Abhandlung darüber. Zur Ausstellung kamen alle möglichen Hölzer und Bäume, ein Schwarzwälder Bau mit einem Aussichtsturm, ein balzender Auerhahn auf einer zerzausten Forche und vor allem sehr schöne Bilder und Gemälde, ,von denen welche nach Schluß der Aus­stellung verkauft werden. Besonders gut bekannt werden dem hiesigen Verein die großen Tannen in Kälberbronn und das Monbachtal 'ein, denen in dieser Nummer gedacht ist, und mancher wird sich wieder über einen schön erlebten Ausflug freuen, wenn er die Zeilen liest.

Stündchen.

Anläßlich ihrer Silbernen Hochzeit wurden dem Ehepaar Martini z.Waldhorn" am Sonntag morgen von der Stadl­kapelle ein wohlgelungenes Ständchen gebracht.

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Bortrag des Herr« Professor Mergenthaler über Loearno.

Am Sonntag sprach in der Traube der von der national­sozialistischen Freiheitspartei geladene Herr Professor Mecgen- thaler über den Vertrag von Locarno. Man könnte in weni­gen Worten den Anhalt der Ausführungen wiedergeben und die wären: Vollständige Verneinung der gesamten bisherigen Politik einschließlich Locarno! Alle Mißstände wurden von dem Redner in glänzender Weise gezeichnet und es wird kaum einer dagewesen sein, der sich diesen Tatsachen hätte verschließen kön­nen, doch eines fehlte: Wie soll es anders und besser gemacht werden? MitWenn" alleine können die Geschicke eines 60- Millionen-Volkes nicht geleitet werden. Keiner von uns wird sich durch den Vertrag von Locarno von allen Lasten und Be­drückungen erlöst glauben, doch mögen die Ansichten dieser Par­tei mit allzuviel Pessimusmus durchsetzt sein und der Pessimist ist ja bekanntlich der Mist, auf dem noch nie etwas gewachsen ist. Wir wollen jedoch zu den Ausführungen weiter keine Stellung nehmen, sondern nur einzelne schwerwiegende Punkte von Locarno herausnehmen. Niemand wird behaupten wollen, daß uns Deutschen in Locarno Zusicherungen aus lauter Liebe zu uns gemacht wurden, sondern es wird wohl richtiger sein, daß jeder sein Bestes herauszuholen versucht hat und daß viel­leicht letzten Endes die teilweisen willkürlichen Handlungen der Alliierten in feste Formen gekleidet und wir von neuem auf den Versailler Vertrag festgelegt wurden. England will unseren Beitritt zum Völkerbund, doch nur um mit Hilfe des berühmten Artikel 16 die Vorherrschaft seines gefährlichsten Konkurrenten, Frankreich, auf dem europäischen Kontinent zu verhindern und durch Ausspielung Deutschlands gegen Frank­reich und umgekehrt den Sieg über Sowjet-Rußland davon zu tragen, durch das es besonders seine Weltherrschaft in Asien bedroht sieht. Als Antwort auf die Verbalnote betr. Widerruf der Kriegsschuldlüge gibt Frankreich die Antwort, indem es auf

_ Montag 2. November luzz

den Versailler Vertrag hinweist, und England indem es keinen Grund sieht, irgend welche Aenderung hierin eintreten zu lassen. Somit kann also von einem Widerruf keine Rede sein. Die Räumung Kölns, die ebenfalls als eine Vorbedingung angesehen wurde, ist bis heute noch nicht erfolgt, obwohl die Truppe,, bereits an, 10. Januar hätten abziehen müssen, und wann wird das Gebiet nun befreit?! Durch die Zustimmung zun, west­lichen Sicherheitspatt gab Deutschland urdeutsches Gebiet, Elsaß, preis und durch die Zustimmung zu dem östlichen Sicherheitspakt würden wir Ostpreußen durch den polnischen Korridor endgültig vom Reich trennen und außerdem würden wir uns Grenzver­hältnisse schaffen, die ein friedliches Nebeneinanderleben niemals gestatten würden. Was sagt der viel umstrittene Art. 16 der Völterbuiidssatzungen? Es sollen keine Kriege mehr geführt wer­den : doch tz l 5,7 läßt zur Umgehung dieser Bestimmungen zwei wunderbare Hintertürchen, sodaß alle Abmachungen und Bin­dungen illusorisch werden und doch jeder je nach Stellung seiner Macht machen kann, was er will. Wer der Angreifer, der Friedensstörer ist, der durch den Völkerbund gezüchtigt werden soll, wer will das feststellen, denn wie das gedreht und ge­deichselt werden kann können wir uns aus den Vorkomm­nissen von 1914 sagen lassen. Das Formelle und die Tatsache herauszufinden, das ist eben das maßgebende Moment. Wie weit man sich heute auf alliierter Seite darnach richtet, beweist Marokko, Syrien, Damaskus und zu gleicher Zeit die Ausnahme von all dem der englischen Dominions. Schon allein die evtl. Teilnahme Deutschlands an einer Strafexpedition des Völker­bundes gegen einenUngehorsamen" müßte die Anwendung des Art. 16 auf Deutschland ausschließen. Tie Zeichnungen der wirt­schaftlichen Probleme war sehr gut und man kann nicht umhin zu bestätigen, daß mancher Schleier, den wir vor den Augen hatten, uns durch die sachlichen Ausführungen von der, Augen gestreift wurde. Der Sieg des Börsenkapital über das Industrie­kapital (u. a. Stinnes) läßt auch den größten Optimisten nicht im Zweifel, daß bei Fortdauer der Wirtschaftspolitik ein Ruin der Industrie in kurzer Zeit nicht zu vermeiden ist. Interessant waren die Ausführungen über die Privatisierung der Reichs­bank und der Reichsbahn, die der Redner als Bankrotterklärung des Staates bezeichnete. Besonders wies er auf die Machtlosig­keit des Staates gegenüber dem Zinswucher hin. Alles in allem, mag einer eine politische Einstellung haben wie er will, er mußte von diesem Abend mitnehmen, daß wir nur durch das Bekenntnis zur deutschen Muttererde und durch Einigkeit etwas Positives schaffen können und wir uns ins Herz schreiben müssen: Ans Vaterland, ans teure schließ dich an, da sind die starken Wurzeln dejiner Kraft. ..! Durch das Absingen oes Deutschlandliedes wurde der Abend beschlossen.

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Staatsbürgerliche Bildungstagung der Reichs- zentrale für Hetmaldienst.

Die gestern abend im Traubensaal unter dem Vorsitz des Stadtschultheißenamtes stattgefundene Bildungstagung wurde von Herrn Stadtschultheiß Maier eröffnet, indem er die An­wesenden begrüßte und daraus hinwies, daß, obwohl durch Presse und Vorträge zur Aufklärung des Volkes viel getan würde, es angebracht wäre, wenn ohne parteipolitische Beleuchtung Themen, die jeden Deutschen interessieren müssen, behandelt würden. Herr Dr. I. Brönner gibt Aufklärung über das Wesen der Reichszentrale für Heimatdienst und stellt fest, daß dieselbe eine amtliche Organisation, kein Produkt der Revolu­tion und schon im Frühjahr 1918 gegründet worden sei. Ihre Auf» gäbe sei es, kulturelle Fragen ohne Parteipolitik klarzustellen und für das Wohl des ganzen Volkes zu arbeiten. Sie streben damach, eine Einheitsfront des ganzen Volkes zu schaffen: denn das sei die einzige Möglichkeit, um als waffenloses Volk etwas zu erreichen und eine Revision des friedenzerstörenden Versailler Vertrages möglich zu machen. Ihre Arbeit basiere auf dem Boden der Verfassung und auf den, Boden des Vaterlandes. Aus alles einzugehen, würde an dieser Stelle zu weit führen und wollen wir versuchen in kurzen Worten das Wesentlichste herauszuziehen. Herr Dr. A. Müller- Stuttgart führte über das ThemaDie Richtlinien der deutschen Außen­politik von 18711914" ungefähr folgendes aus:

Der Krieg hat uns die Möglichkeit geschaffen, in die Ge­heimakten der Vorkriegszeit Einblick zu gewinnen und so ist es möglich, über manches, was uns bisher verschlossen war, zu urteilen und dasselbe zu beurteilen. Durch das Streben Bis­marcks, ein einheitliches Deutschland zu schaffen, was Frankreich ein Dorn im Auge war, hat Bismarck bewußt, wenn man es so berechnen will, auf einen deutsch-frcmz. Krieg hingearbeitet. Frankreich hat jedoch schon damals einen Verbündeten gegen Deutschland und zwar bei Oesterreich gesucht, indem es dem damals nicht gut auf Deutschland wegen des Krieges 1866. zu sprechenden Oesterreich zusagte, freie Hand in Süddeutschland zu lassen, es dagegen den Rhein als Grenze und Baden als linksrheinischen Besitz verlangte. Diese Vorschläge wurden drei mal und zwar in den Jahren 1867, 68 und 69 abgelehnt. Im Falle die Bemühungen Frankreichs doch noch von Erfolg gekrönt worden wären, hat wohl Bismarck nicht gerade den Krieg von 1870 herbeigeführt, aber auch nicht zu verhindern gesucht

Auf jeden Fall lag es Bismarck nach der Einigung des Deutschen Reiches fern, irgendwelche Eroberungspolitik zu be­treiben, sondern seine Einstellung war in jeder Beziehung eine friedliche. Sein Augenmerk war allerdings stets auf Frankreich gerichtet und er begründete seinen Argwohn auf den seit 300 Jahren besonders klar zutage tretenden Haß Frankreichs gegen Deutschland. So wußte er stets während seiner ganzen Kanzlerschaft Bündnisse Frankreichs zu verhindern indem er selbst Bündnisse schloß. Als erster wichtigster Bund ist das Dreikaiserbündnis zwischen Deutschland, Oesterreich und Rußland aus dem Jahre 1881 zu nennen, das sich wie alle im Grunde gegen Frankreich richtete. Durch die ausgesprochene Kolonialpolitik Frankreichs trat eine merkliche Entspannung in den gegenseitigen Beziehungen ein, die sich erst wieder mit dem Erscheinen des uns aus dem Weltkrieg wohlbekannten Clemenceaus, verschilften. Durch das Dreikaiserbündnis, zu dem noch der Dreibund zwischen Deutsch­land, Oesterreich und Italien einschließlich Rumänien kam, be­saß das Deutsche Reich die größte Machtstellung und man konnte es damals als Schiedsrichter Europas bezeichnen. Aller­dings gelang es auch Bismarck niemals, ein Bündnis mit Eng­land herbeizuführen. Obwohl er schon von vornherein wußte, daß England seine Angebote abschläglich bescheiden würde, ver­suchte er es verschiedentlich und mit dem Erfolg, daß es zwi­schen Deutschland und England, mit dem politischen Ausdruck genannt, zu einer Kolonialehe kam, die uns Englands freund­liches Entgegenkommen in Kolonialfragen zusicherte. Die Er­neuerung des Rückversicherungsvertrages mit Rußland sicherte uns gegen einen Zweifrontenkrieg. Ein feines Gespinst vo Verträgen und ein kunstvoller Aufbau gab uns die Moglichm, allen Eventualitäten entgegenzusehen. Zwei Fehler mag o Politik Bismarcks ausweisen und die waren, daß nur ein Man wie Bismarck die Fäden zu dirigieren verstand und daß Verträge mit den Kabinetten und Ministerien abgeschtost waren, wo doch die Völker schon so weit herangereist wa , ein Wort in der Politik mitzusprechen.

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