Sette 2 - Nr. 210

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter*

Mittwoch, 9. September 1925

gartcr Handelshos verbunden. Dr. Sal z m a nüi, der^Dor- sitzende des Deutschen Apothekervereins, betonte in seiner «Begrüßungsansprache, daß sich der Apothekerstand heute «mer neuen RicDung anpassen müsse. Trotz der Entwick­lung der chemisch-pharmazeutischen Industrie, die dem Apo­theker die fertige Arznei liefere, sei der gebildete Apotheker- sbcmd eine unbedingte Notwendigkeit, denn der Apotheker ckönne allein die Arznei auf ihre Güte und Wirkung nach- prüfen und trage die Verantwortung für ihre Hergabe. Vom württ. Ministerium des Innern war Oberregierungs­rat Müller, im Auftrag der Stadt Stuttgart Bürger­meister Dr. Klein erschienen.

Hundeausstellung. Zu der Reichssiegerausstcllung des Deutschen Schäferhundverbands am 19. und 20. September >« «Auttgart sind bis jetzt aus Mitgliederkreisen Stiftungen im Wert von über 6000 Mark eingegangen. Am Begrüßungs- abend am Samstag, den 19. September abends 7 Uhr im St. Vinzsnzhaus ist Vorführung des Films: Tollwut beim Hund und Haustier, sowie ein Lichtbildervortrag des Major a. D. Most-Berlin vorgesehen.

Rns dem Lande

Jeuerbach. 7 Sept. Vom Auto überfahren. In Der Botnanger Straße wurde am Sonntag abend ein 45 Kahre alter Fräser von einem Personenkraftwagen über- Dhren und getötet.

Renningsn, OA. Leonbsrg, 8. Sepk. TödlicherSturz. Der verheiratete 27jährige Photograph Eugen Rohrmoser stürzte so unglüßlich von einem Motorrad, daß er an den schweren Verletzungen verschied. Die ledige Karaline Kauffmann wurde von einem Kraftwagen, den sie nicht ge- .«lipend beachtet hatte, gestreift und zur Seite geschleudert, daß sie mit gebrocheien Beinen liegen blieb. Die Verun­glückte wurde vom Besitzer des Kraftwagens, den Heine Schuld treffen soll, nach dem Bszirkskrankenhaus Leonberg gerächt.

»n. 8. Sepk. AuS ilnvoriichtigkeit die Schwester erschossen. Der 15 Jahre alte Rudolf Wittmann fuhr am Samstag abend aus einem Fahrrad die Salzfiraße entlang. Ankerwegs begegneten ihm zwei seiner Schwestern mit einem jungen Mann aus Böchingen. Auß einer scharf geladenen Terzerole, die Wittmann auf dem Rad i» der linken Hand trug, wollte er einen Schreckschuß ab­geben. Dieser traf seine 17jährige Schwester Mina so un- Mcklich, daß sie den Verletzungen erlag.

Oskishausen OA. Maulbronn, 8. Sept. Schulhaus­verkauf. Das alte Schulhaus wurde an einen Herrn Mack verkauft, der darin mit seiner Frau eine Teppich­knüpferei nach den Mustern des Orients betreibt.

Welzheim, 8. Sept. Ohnmächtig aufgefunden. In der Untermühlstraße hörte man abends kurz nach 10 Uhr weibliche Hilferufe. Die 18 Jahre alte Tochter des Schnei­dermeisters Wahl lag halb ohnmächtig mitten auf der Straße. Die Nachbarschaft, die auch aus dem Schlaf ge­weckt wurde, sagte aus, das Mädchen sei mir einem Stock geschlagen worden. Die Person des Täters ist noch nicht bekannt.

Mannenberg, OA. Welzheim, 8. Sept. Der älteste Polizeidiener. Gottlieb H a i s ch, der älteste Amts­und Polizeidiener Deutschlands, ist im hohen Alker von 94 Jahren 1 Monat gestorben-

Kohlberg, OA. Nürtingen, 8. Sepk. Brand. Eines der größten bäuerlichen Anwesen hier, das des Ehr- Knoil. ist einem Schadenfeuer fast ganz zum Opfer gefallen. Ein kurz vorher eingebrachker Garbenwagen und die ganze reiche Futtcrernke sind vernichtet. Man vermutet Kurzschluß.

Urach, 7, Sept. Fabrikverkauf. Das Anwesen der Uracher Hclzwarenfabrik AG. in Urach ist von der Firma Heior. Pallenberg in Köln a. Rh. (Inhaber General­konsul Kommerzienrat Theodor G. Wanner in Stuttgart­ern und Architekt Arthur Thürner in Köln) erworben worden.

Rokkwejl, 8. Sept. NächtlicherUeberfall. Nachts wurde der auf dem Heimweg zur Spitalmühle befindliche Werkzeugmacher Ehr. Schneckenburger auf dem Kriegsdamm von einem Unbekannten ohne jeden Anlaß überfallen und durch tiefgehende Messerstiche in den linken Oberarm verletzt. Der Ueberfallene konnte den Angreifer, der nach der Tat davonsprang, bis zum Friedrichsplah verfolgen, sank aber dann in der Nähe des «Engel" infolge des außerordentlich großen Blutverlustes ohnmächtig zusammen. Der Täler steht im Alter von 1822 Jahren.

Tailfingen» 8. Sepk. BeendekerSkreik. Der Aus­stand der Trikotnäherinnen ist beendet. Die Arbeit wurde am Montag in allen Betrieben wieder voll ausgenommen, o»d zwar M dem schon am 17. August 1925 von der hiesigen ftadnMe aosgearb-ekkeken Tarif.

Btberach, 8. Sept. Schwerer Autozusammen- M o ß. Am Sonntag wollte das neue Gesellschaftsauto des Mostmltohalters Schaupp in Erolzheim eine Fahrt nach den bayerischen Königsschlössern machen. Zwischen Sulzberg und Durach stieß es mit einem Personenauto aus Leutkirch zu- «stnnmen. Der Führer verlor das Steuer und das große Ge- jellschgftsauto, das von 20 Personen besetzt war, fuhr gegen «men Lindenbaum und brach auseinander. Fünf Personen wurden schwer verletzt und ins Krankenhaus Kempten ein­geliefert. Die übrigen Fahrgäste kamen mit geringeren Ver­letzungen davon.

Mittelbiberach, 8. Sept. Todes stürz. Der bei Guts­pächter Locher bedienstete Schweizer Matth. Gehrle von Kaufbeuren fuhr die Steige beim Ortseinqang herunter und rannte gegen einen Gartenzaun. Er erlitt einen Schädel­bruch. dem er in der Nacht erlag.

Attenweiler OA. Riedlingen, 8. Sept. Brand. Das Wohngebäude und die mit der diesjährigen Getreideernte reich gefüllte Scheuer des Schneidermeisters Matthäus Moll bnmnte bis auf den Grund nieder. Die Brandursache ist wie bei den drei vorhergehenden Bränden unaufgeklärt.

Ravensburg, 8. Sept. Gut abgelaufen. Während vier Aimmerleuke bei einem Neubau damit beschäftig! waren, mehrere Balken auf dem Gerüst in die Höhe zu bringen, lösten sich einige Klammhaken, worauf sich das Gerüst verschob und langsam in die Tiefe stürzte. Zwei von . den Zimmerleuten »atzten die unfreiwillige Fahrt mitmachen kamen aber mit einigen Schürfungen und dem Schrecken davon.

Wangen i. A 8. Sept. Zur großen Armee. Mit 81 Jahren starb nach kurzer Krankheit der in Stadt und Land bekannte Privatier Franz Haltmaier. Als Teilnehmer des 1866er Feldzugs wurden ihm für besondere Tapferkeit bei der Erstürmung des Skilfser Jochs besondere Auszeich­nungen zuteil.

Weilderstadt» 8. Sept. Bauerntag. Am Sonntag, den 27. September findet hier der Bauerntag der Bezirke Leonberg, Böblingen, Herrenberg statt. Außer einem Festzug sind eine Reihe weiterer Veranstaltungen und Volksbelustigungen geplant.

Oberndorf, 8. Sept. Genofsenschastsgründung. In letzter Zeit wurde hier eine Getreidedreschgenossenschaft ge- aegründet der ca. 20 Mitglieder beitraten. Die Genossenschaft hat eine Dreschmaschine mit Dampfbetrieb gekauft.

Aus Stadt und Land

Nagold, 9. September 1925.

Die wahre Liebe zur Heimat fand ich erst beim Leben in fremdem Land.

Badenstedt.

Operettenabend »Der Iuxbarorr".

Entgegen dem letztmaligen Hiersein des Ulm er Stadttheater- Ensemble war der Abend nicht gut besucht, trotzdem man die Spieler noch in guter Erinnerung haben mußte. Die Operette Der Iurbaron" von dem bekannten Operetten-Komponisten Walter Kollo ist durch die darin vorkommenden Mißverständnisse und Komplikationen urdrollig, auch gibt das Spiel des Landstrei­chers, welcher in einen Baron verwandelt wird, aber aus seiner Haut nicht herauskamu. in seine alten Manieren zurückverfällt, dem Stück eine große Reichhaltigkeit. Leider mußte man dem Spiel gestern anmerken, daß die Rollen nicht wie sonst besetzt waren, sondern daß gegenseitig ziemlich reichlich ausgeholfen werden mußte. Frl. Oesterreicher und Frl. B. Schuh als Hilda und Sofie, Töchter eines Margarinefabrikanten haben sich mit dem Landstreicher Blaukehlchen (Max Caro- ganz entschieden vorzüglich in ihre Rollen eingespielt. Hans v. Gradow, Hildas Gatte (Ludwig Hagen) wurde durch das teilweise Nichtbeherrschen seiner Rolle aus der Bühne noch nervöser, als sein Spiel es erforderte, zu­mal der Souffleurkasten bei unserer hiesigen Bühne so ungün­stig in Bezug auf seine Stellung den Spielern gegenüber ist. Wenn auchDer fidele Bauer" inhaltlich sowohl wie im Spiel besser war wieDer Juxbaron", so sind wir in Bezug auf Opperetten nicht sehr verwöhnten Nagolder mit dem gestern abend Gebotenen zufrieden gewesen und hoffen, daß die Ulmer Spatzen sich nicht durch den schlechten gestrigen Besuch dauernd von hier haben verscheuchen lassen.

Menschenkenntnis «nd Charakter.

Am Freitag, den 11. Sept., abends 8 Uhr -wird Frau Emma Zimmermann-Pforzheim hier in derTraube" einen Vortrag überMenschenkenntnis und Charakter" halten. Der Kinzigtäler" Neustadt schreibt:Die Rednerin kann nach dem Gebotenen als Autorität auf dein Gebiete der Phrenologie anerkannt iverden. Was man im Verlaufe ihres Vortrages zu hören bekam, war nichts Oberflächliches, nichts Alltägliches, es kann nur das Ergebnis jahrelanger Studien und Hebungen sein usw. Ein Besuch dieses hochinteressanten Vortrags wird für jedermann sehr zu empfehlen sein.

Der Reichsparkestag des Zentrums findet am 16., 17. und 18. November d. I. statt. Der Ort der Tagung ist noch nicht bestimmt.

Kein Aufkauf alter Reichsb-mknoken. Die Reichsbcmi teilt mit, daß sie keine alten Noten aufkaufe und niemand mit dem Aufkauf beauftragt habe. Sie lehne vielmehr den Aufkauf und die Aufwertung alter, auch der Vorkriegsnoten ab und werde den darüber schwebenden Rechtsstreit bis zum Reichsgericht verfolgen. In letzter Zeit war das Gerücht verbreitet worden, die Reichsbank lasse alte Tausendmark- noten unter der Hand bis zu 300 -ll das Stück aufkaufen.

Beaufsichtigung von Fuhrwerken. Ein bespanntes Fuhr­werk darf nicht ohne Aufsicht stehen gelassen werden. Wenn auch nicht ausgeschlossen ist, daß diese Beaufsichtigung nicht bloß durch ein Verweilen oder eine Aufstellung in unmittel­barster Nähe des Fuhrwerks oder der Zugtiere, sondern auch von einer gewissen Entfernung aus oder bei einem Verwei­len in einem anstoßenden Raum, wie etwa in einer nächst- gelegensn offenen Scheuer, in einem offenen Hausöhrn und dergleichen ausgeübt werden kann, so ist doch hierbei uner­läßliche Voraussetzung, daß der Wagenführer oder die bei ihm mit der Beauffichtigupg des Fuhrwerks betraute Per­son das Fuhrwerk im Auge behält und jederzeit in der Lage ist, wirksam einzugreifen und eins bei Unruhigwerden der Zugtiere oder aus sonstigem Anlaß durch das Fuhrwerk für die allgemeine Verkehrssicherheit auf der Straße drohende Gefährdung hintanzuhalten. Hieraus ergibt sich, daß ein Sich- entfernsn vom Fuhrwerk nur ganz vorübergehend und von kurzer Dauer sein, sowie nur unter Anwendung der üblichen Vorsichtsmaßregeln erfolgen darf.

Warnung vor internationalen Scheckbekrügsrn. Unter dem Namen Jose Medina Davis und Dominica Davis versucht zurzeit ein internationaler Scheckbetrüger Groß­banken Deutschlands durch Hergabe von gefälschten Schecks der Royal Bank in Buenos Aires, auf die Royal Bank in Neuyork lautend, um hohe Dollarbsträge zu schädigen. Die bisher bekannt gewordenen Schecks hatten die Nummern 3540 und 3641 und lauteten aus Beträge bis zu 10 000 Doll. Die auf den Fälschungen befindlichen Unterschriften sind täu­schend nachgemacht. Davis weist sich durch einen bosimcini- schen Paß und ein Empfehlungsschreiben der Royal Bank in Buenos Aires, Londoner Niederlassung, aus.

Der gervervli'ÄZs M ktelstand gegen die hohen Postgebühren. Von den beteiligten Fachverbänden sind Vorstellungen beim Reichspostministerium gegen die hohen Verfandgebühren er­hoben worden, die bei der Post für die Zustellung der Zeit­schriften und Fachblättr zu entrichten sind. Neuerdings hat auch eine Anzahl von Handwerkskammern, eine Reihe von Verbänden und Schriftleitungen von Fachblättern an den Reichspostminister und den Reichsfinanzminister eine Ein­gabe gerichtet, in der dringend um die Herabsetzung der Post- und Zustellgebühren für die wöchentlich erscheinenden Fach­schriften ersucht wird. Eine Entscheidung des Reichspost­ministeriums ist noch nicht ergangen.

Verbilligte Abgabe von Torfstreu. Die württ. Regierung hat bei der Zentralstelle für die Landwirtschaft Mittel be- reitgestellt zur Verbilligung von Torfstreu aus der staat­lichen ^.orfverwaltung Schussenried. Die verbilligte Torf­streu wird abgegeben an Gemeinden und von diesen an Kleinbauern jn Notstandsfällen, z. B. großer Dürre oder Nasse, jedoch nicht bei Notstand durch Hagelschaden. Dev Nacklaß. aus Staatsmitteln beträgt böchstens 25 Prozent

MM Wen besten Erfolg.

des Torfstreupreises. Dieser stellt sich für'1 Kbm. 7" nfM oder Torfmull ab Werk Schusienried auf je 6.50 Mark.

Erdbeben. Die Bebenwarke in Hohenheim verzeichneke am Samstag morgen 8.45 ein fast zwei Minuten dauerndes ziemlich starkes Fernbeben, dessen'Herd etwa in Oberikalien oder in den Ostalpen liegt (rund 800 Kilometer).

Das Beben wurde auch in Stuttgart leicht verspürt.

Wildberg, 9. Sept. Meisterprüfung. Der Gipser Eugen Roller von hier hat die Meisterprüfung mit Erfolg bestanden.

Calw, 8. Sept. Schwerer Unfall. Ein lediger Rangier­arbeiter geriet gestern vormittag auf dem hiesigen Bahnhof zwischen die Rampenmauer und einen Güterwagen, wobei er sich eine schwere Quetschung des Brustkorbs zuzog. Der Zu­stand des sogleich in das Bezirkskrankenhaus Verbrachten ist ernst.

Ealw, 8. Sept. Am die Verlegung des Finanz- amks- Die Verhandlungen zwischen der Stadtverwaltung und dem Landesfinanzamt wegen Verlegung des Finanzamts Hirsau nach Calw haben zu keinem Ergebnis geführt. Die beiderseits getroffenen Abmachungen wurden vom Reichs- finanzministerium in Berlin, das die letzte Entscheidung hakte, nicht genehmigt. Das Finanzamt bleibt also in Hirsau.

Neuenburg, 8. Sept. Verurteilter Hehler. Der 31 Jahre alte Karl Lieser aus Trier stand im Verdacht, im August 1924 in Wildbad im Hotel Klumpp mittels Einsteigens

durch ein Fenster einen größeren Geldbetrag, sowie verschie­dene Schmuckgegenstände entwendet zu haben. Lieser, ekl vorbestrafter, rückfälliger Dieb, leugnete den Diebstahl und gab an, den Ring von einem Geschäftskollegen erhalten zu haben. Das Schöffengericht konnte Lieser den Diebstahl nicht Nachweisen, verurteilte ihn aber wegen Hehlerei zu der Zuchthausstrafe von zehn Mcmake«.

Aus aller Welt

Erlogene Berichte über Kaiser Wilhelm. Gegenüber de» Behauptungen des Berliner BlattsWelt am Montag", zwischen Kaiser Wilhelm und der holländischen Regierung sei ein scharfer Streit entstanden und der Kaiser habe um beson­deren Schutz Dr seine persönliche Sicherheit gebeten, erk-lM das holländische Ministerium des Innern, die Behauptungen des Blatts seien vom ersten bis .zum letzten Wort erlogen.

Todesfall. Jn Tutzing am Starnberger See starb d« frühere Professor der Universität München und Unterstaats- sekretür Dr. Georg vonMayerim Atter von 85 Jahren. Mayer war ein bedeutender Finanzwissen-schastler und Staatsmann. -

Reise Dr. von Millers «ach Mexiko. Die Hamburg- Amerika-Linie hatte Dr. Oskar von Miller, dem Schöps« des Deutschen Museums in München, zu seinem 70. Geburts­tag das Anerbieten gemocht, als ihr Gast mit seiner Frau nach irgendeinem Teil der Welt zu fahren. Dr. von Miller hat die Einladung angenommen und wird am 10. Septem­ber über Havanna nach Mexiko reisen.

Tod eines Teilnehmers au der Weltkonferenz. Bei der Abreise von Stockholm wurde der amerikanische Abgeordnete zur Weltkirchenkonferenz, Clutz, im Eisenbahnwagen Schlag getroffen.

Die Zeppelin-Lckener-Spende. Die Magdeburger Zei­tung konnte Dr. Eckener die erfreuliche Mitteilung machen, daß auf den ersten Aufruf des Blatts bereits über 10 008 Mark für die Erhaltung des Zeppelinwerks eingegangen seien. Dr. Eckener betonte in seinem Dank, schnelle Hilfe tue not, sonst müsse das großartige Werk unfehlbar aufgegeben werden. Wenn jeder Deutsche nur 10 Pfennig opfern wolle, so wäre das Unternehmen gerettet. Zu dem Untergang der Shenandoah bemerkte Dr. Eckener, er könne versichern, das Luftschiff würde dieses Schicksal nicht erfahren haben, wenn es unter deutscher Führung gestanden hätte.

Der Gipset der Ieitungsfixigkeit. Ein Stuttgarter Blall verblüfft seine Leser mit der Behauptung der gewiß erstaun­lichen Leistungsfähigkeit, daß das Blatt bereits am Sams­tag in der Lage gewesen sei, von dem am Montag erfolgt« Ableben des früheren französischen Ministers Vioiani Kenntnis zu geben.

Schnee. In den Vogesen ist am 7. September der erste Schnee gefallen.

Jubiläum. Das Städtchen Greußen (Schwarzburg- Sondershausen) begeht die Feier des 1400jährigen Be­stehens. Aus ganz Deutschland haben sich die Söhne und Töchter des Städtchens zur Feier eingefunden, die mit einer Ausstellung für Landwirtschaft, Gewerbe und vaterländische Geschichte verbunden ist.

Einbruch in ein österreichisches Stift. Nach Blätterrncl- dungen aus Zweit (Niederösterreich) haben unbekanne Täter aus der Schatzkammer des Cisterzienser-Stifts zam- reiche goldene und silberne kirchliche Geräte, die größtenteils mit echten Steinen besetzt sind, geraubt. Der Schaden durste eine Milliarde Kronen übersteigen.

In der Notwehr. Jn Dresden eilte ein Reichswehffo^ iner Frau zu Hilfe, die von ihrem Mann auf der Straß Hw er mißhandelt wurde. Der Mann drang mit affen Kesser auf den Soldaten ein, worauf dieser zum Sen ewehr griff und den Angreifer tödlich verletzte.

Ans dem Scheibenstaud erschossen. In Oberau bei Gar «sch wurde ein Postkraftwagenführer, der sich bei ein Scheibenschießen in der Nähe der Scheibe hinter eine vxn mhecke gelegt hatte, von einer Kugel tödlich getroffen.

Selbstsühne des Mords. Der 21 Jahre alte MiMn- -rbeiter Klebs, der seine Geliebte, die 16jährige Erna i Hirschgarten bei Berlin ermordet hatte, hat sich na )enhaus an der Leiche der Böse erschossen. . -

In Gotha wurde Josef Neon verhaftet, der bei udt ein Mädchen ermordet hatte. Neon hat die Tat ingestanden.

Ein deutscher Dampfer gestrandet. Aus der Fahrt ^ äbuu nach Danzig ist der 1000 Tonnen große Da p^ Sensal" aus Kiel 25 Seemellen nördlich von Ms-ne, ^ hrverer See gestrandet. Ein Hllfsdampfer konnte v ringen und nach Memel emschleppen.

Das IischerekschutzboolZiethen" der deutschen Kr,^ mrine ist am 4. September bei starkem Sturm elmshaven eingetroffen. Es hatte am 1s- Dr.

sag erhalten, die deutsche wissenschaftliche GeMWmi. Irotewohl, die im Anfang des Sommers m die spw ^ ffeln zu Tiefseeforschungen ausgebrochen mm. auf) nd nach Deutschland mrückmifübren. Die Abboi