Sette 2 — Nr. 209
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter*
Dienstag, 8. September 1925
Zur Lohnbewegung der Eisenbahnarbeitee Berlin, 7. Sept. Nachdem sich nunmehr auch die Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahngesellschaft mit der Ein- Lritung neuer Schlichtungsverhandlungen zur Beilegung der Lohnstreitigkeiten einverstanden erklärt hat, werden diese Verhandlungen am Mittwoch dieser Woche im Reichsarbeitsministerium stattfinden.
Kein deutsch-englisches Kohlenabkommen Köln, 7. Sept. Wie die KAn. Zig. berichtet, find die vorerst privat zwischen den deutschen und den englischen Grubenbesitzern geführten Verhandlungen über gegenseitige Rege-- dmg der Kohlettausfuhr hauptsächlich infolge der unsachlichen «nd nichtgünstigen Behandlung der Frage durch die in- und ««»ländischen Zeitungen als gescheitert anzusehen.
Die Konferenz der Slv^-nminister Paris, 7. Sept. Haoas metder, es stehe nunmehr fest daß demnächst di« Konferenz der Außenminister unter Beteiligung Deutschlands und Italiens stattfinden werde, jedoch nicht während der Tagung des Völkerbunds, da dieser mit seiner Tagesordnung bis Ende September genügend beschäftigt sei. Ein Pariser Watt nennt Lausanne als Konferenzort.
Haoas mstdet «rs Washington, Präsident Coolidge wolle a« dm» Abschluß des Sicberheits Vertrags nicht glaub«,, ehe di« allgemeine Abrüstung nicht durch eine Konferenz gesichert sei. Haoas beeilt sich, nachträglich zu versichern, Coolidge wünsche, daß die Verhandlungen Wer den Vertrag im Sinn der französischen Auslass, ng zu einem baldigen Ergebnis führen (!).
Die Pariser Mütter reden Dr. St-reseman« Kl, er möge bei der Mimster-znsmnmen-kvnft keine Schwierigkeiten machen, sondern sich, dem gemeinsamen Entwurf der Verbündeten fügen. "
Sommunistenverhastungen
W«Hchau. 7. Sept.. Die Polizei hat nachts 100 Kommunistenführer verhaftet, um einer von Moskau befohlenen Kundgebung vorzubeugen.
Paris, 7. Sept. Die französische Polizei hat eine Anzahl Kommunisten aus dem Saargebiet, die in Merlsbach (Lothr.) eine Kundgebung gegen den Marokkokrieg veranstalten sollten, abgefangen und von der Grenze abgewiesen.
Eröffnung der 4. völkerbundslagung durch Painleve Gens. 7. Sept. Der französische Ministerpräsident eröffnet« heute die 4. Tagung des Völkerbunds im Reformationssaal. Bezüglich des Eintritts Deutschlands in den Völkerbund führte er in der verlesenen Rede u. a. aus: Am 12. Dezember 1924 habe Deutschland in einem Brief an den Völkerbund seinen Besorgnissen gegenüber dem Artikel 16 der Völkerbundssatzungen und der etwaigen Verpflichtung zur Bewilligung des Durchmarsches frernder Truppen zum Ausdruck gebracht. Am 15. März 1925 habe der Völker- bundsrat Deutschland an die formellen Bestimmungen zum Beitritt eines Staates in den Völkerbund erinnert, die in dem Artikel 1 der Vülkerbundsatzungen niedergelegt seien. Der Völkerbundsrat versuchte, die Befürchtungen der deutschen Regierung zu zerstreuen und habe den Wunsch ausgesprochen, Deutschland an den Arbeiten des Völkerbunds teilnehmen und damit für die friedliche Organisation eine Rolle übernehmen zu sehen, die seiner Stellung in der Welt entspreche. Die Völkerbundsversammlung schließe sich innerlich einstimmig diesem Wunsch des Völkerbundsrats an. Painleve gab dann einen Ueberblick über die Tätigkeit des Völkerbunds. Zum Beweis für die „Leistungsfähigkeit" des Völkerbunds brauche man nur an die vielfachen Schwierigkeiten Polens und der Freien Stadt Danzig zu erinnern, die einer „glücklichen Lösung" entgegengesührt worden seien. Aber alle diese Fragen treten gegenüber der Hauptfrage, der Sicherheit, vollständig in den Hintergrund Die bedeutendsten Persönlichkeiten des Völkerbund« arbeiten eifrig an der Ausstellung solcher Abmachungen, die trotz ihres verpflichtenden Chrakaters die Hoheit der Völker achten. Painleve erinnerte an die Rede Herriots auf der letzten Völkerbundsversammlunq, die Ai den drei grundlegenden Begriffen geführt habe (Genfer Protokoll), von denen jeder für sich, wie auch ihre Ordnung selbst verpflichtend sei, nämlich Schiedsverfahren. Sicherheit und Abrüstung, durch die die Lücken zugestopft werden sollten, damit die Gewalt sieb nicht mehr frermachen könne. Unvergeßlich seien auch die wertvollen Aufstellungen, die den Völkevbundsmitgliedern auferlegten Verpflichtungen und die wirtschaftlichen und militärischen Sanktionen gegen Verfehlungen gegenüber dem Abkommen.
Dr. Wirkh auf dem badischen Parteitag
Osfenburg, 7. Sept. Am Sonntag begann in «der Stadthalle der Parteitag der badischen Zentrumspartei. Prälat Dr. Schofer eröffnete den Parteitag. Als erster Redner «nd außerhalb der Tagesordnung gab Dr. Wirth eine Erklärung über sein Schreiben an die Zentrumsfraktion ab. Er habe niemals den Gedanken gehabt, eine neue Partei zu gründen. Den christlichen Geist im Zentrum müsse man neu wecken. Dies sei der Grund seines Schritts. Ihm gehe die politische Rettung der eigenen Partei mehr als je nabe. Wenn er wieder gesund sei, wolle er handeln. (Großer Beifall.) Als weiterer Redner sprach Dr. Marx über die Außenpolitik. Der ganze Reichstag, abgesehen von den Völkischen und Kommunisten, stehe zur gegenwärtigen Außenpolitik. Durch die Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten habe die Verfassung einen neuen Halt bekomme«. Putschgefahren seien nahezu ausgeschlossen. Das Zentrum werde sowohl mit den Rechtsparteien, wie auch mit den Linken Politik treiben. Das Zentrum bleibe eben das Zentrum. Das Zentrum müsse einen Mann wie Dr. Wirth behalten. Er sei aber auch ein Mensch und von Fehlern nicht frei. Er müsse sein Ungestüm bändigen und wieder in di« Fraktion zurückkehren. Dr. Wirth hätte seinen Schritt erst mit der Fraktion besvrecben sollen. Sein Schritt sei nutzlos gewesen und er müsse sich wieder
zurückfinden. Er wolle ihm die Hand dazu reichen. Marker lang anhaltender Beifall.) Prälat Dr. Schofer erklärte, auf die badische Landtagsaxchle« habe der Schütt Dr. Wirth« keinen Einfluß.
Ofstuburg. 7. Sept. Der bottsthe Parteitag des Zentrums, der am Samstag begann, faßte «ach vierstündiger Beratung und ausgedehnter Aussprache eine Entschließung, in der es heißt, daß jeder vom Zentrum gewählte Abgeordnete der entsprechenden Fraktion beitreten und ihr an- aehören mäste. E» sei deshalb dringend zu wünsche«, daß Dr. Wirth tunlichst bald wieder in die Zentrumsfraktio« des Reichstags zurückkehre.
Dr. Wirth hat am Sonntag abend seine Reise nach Amerika angetreten.
Die Amerika-Kriegsschulden
Washmglo«. 7. Sept. Nach Erledigung der gegenwärtig schwebenden Schuldenverhandlungen mit der Tschechoslowakei werden Südslawien und Rumänien „eings- laden". Abordnungen zur Regelung der Kriegsschulden nach Washington zu senden. Südslawien schuldet 64, Rumänien 44 Millionen Dollar.
Strafverfahren gegen Z00 streikende Seeleute in Australien London, 7. Sept. In Adelaide (Australien) wurde gegen 300 streikende Seeleute ein Strafverfahren eingeleitet, das am Mittwoch zur Verhandlung kommt. Der Ausnahmegerichtshof, der über die Streikführer Walsh und Johannsen urteilen soll, verhörte viele Zeugen, vor allem die Kapitäne der TchMe, die rücht atHahren Konnten. Der Vorsitzende der MrgaÄMerverbände kündigte einen Ausstäüd an, wenn Walsh und Johannsen ausgewiesen werden sollten.
Württemberg
Stuttgart, 7 Sept. Ein Stadtteil ohne Licht. Am Samstag abend 9.15 Uhr versagte infolge einer Lefthi- digung am Verteilungskabel der elektrische Strom, wodurch der westliche Stadtteil (Reisburg-, Seyffer-, Rotebühlstraße usw.) längere Zeit ohne Licht war.
Vom Tage. Der Händler Heintz von Votnang, der schon jahrelang Pilze sammelte, ist am Sonntag nach dem Genuß von Pilzen gestorben. Auch seine Frau ist ernstlich erkrankt, doch dürfte sie zu retten sein.
Aus dem Lande
Bietigheim, 7. Sept. Aus dem Parteileben. Gestern fand hier in Anwesenheit des früheren Staatspräsidenten Dr. v o n H i e b e r, des bad. Staatspräsidenten Hellpach und der Landtagsabgeordneten der Partei die Sommer- tagung der Demokratischen Partei statt. Der frühere Finanzminister Dr. Schall sprach über Landessteuern und Finanzfragen, wobei er scharfe Angriffe gegen die Finanzpolitik des Finanzministers Dr. Dehlinger richtete. Abg. Bruckmann wies darauf hin, daß zum ersten Mal seit der Revolution die Demokratische Partei sich in der Opposition befinde. Er wies aus wirtschaftliche und kulturelle Gefahren unter der gegenwärtigen Regierung und Regierungsmehrheit hin. Staatspräsident Hellpach sprach über das Wesentliche und Unwesentliche in der Demokratie. Heute seien alle germanischen Länder demokratisch, von den lateinischen nur Frankreich. Es bestehen große Schwierigkeiten, das demokratische Prinzip mit dem System der katholischen Kirche in Einklang zu bringen.
Markgröningen, 7. Sept. Schmähliche Tat. Am Tag des Schäferlaufs wurden hier gleichzeitig vier vergiftete Hunde festgestellt. Ein fremder silbergrauer Wolfshund, den sein Besitzer vermissen wird, lag ebenfalls vergiftet in der Nähe der Stadt. Es wurde Speck mit Strychnin festgestellt, der in die Wohnungen der Hundebesitzer gelegt war.
Heilbronn, 7. Sept. Gasfernversorgung. Heilbronn und Frankenbach haben einen Vertrag für Gasfernversorgung abgeschlossen. Der Vertrag ist bereits von beiden Parteien unterzeichnet. Weitere Gemeinden werden in Bälde folgen.
Weinsberg, 7. Sept. Guter Appetit. Dieser Tage verzehrte in etwa einer halben Stunde im Gasthaus zum Hirsch ein Gast neun paar Landjäger, drei Brot, ein Töpfchen Sens, zwei Forellen, fünf große Salzgurken, zwei Portionen gebr. Nudeln und acht Viertel Wein. Als er dieses gegessen, fragte er, ob noch vier Forellen zu haben wären.
Gmünd, 7. Sept. Jubelfeier. Am 5. September wird in einer bescheidenen Veranstaltung das 100jährige Bestehen des hiesigen kath. Lehrerseminars gefeiert. Wenn die gewünschte Umwandlung des Seminars in eine Akademie in diesem Zahr verwirklicht werden sollke, so wird eine größere Feier nachträglich abgehalten.
Gaildorf, 7. Sept. Das gerettete Pferd. Nach längeren Vorbereitungen gelang es, den wertvollen Hengst von "-iedrich Offenbäusser, der infolge Einsenkung einer 6—7 Meter tiefen Stelle in den Abgrund gestürzt war, wohlbehalten zu bergen. Das Pferd hat keinerlei Schaden und nicht einmal eine Hautschürfung davongetragen.
Hall, 7. Sept. Brand. In Elzhausen, Gde. Orlach, ist infolge der Explosion einer Erdöllampe die Scheuer des Schultheißen Johann Dierolf mit der ganzen Getreideernte und allen landwirtschaftlichen Maschinen niedergebrannt. 40 Stück Hühner fielen dem Feuer zum Opfer.
Diebach OA. Künzelgau, 7. Sept. Warnung vor Altertumshändlern. Altertumshändler haben hier und in anderen Orten Kruzifixe, Gemälde usw. aufgekauft. Was diesen Händlern so wertvoll erscheint, sollte dem Volk noch wertvoller sein. Denn, von ihrem Kunstwert abgesehen, sind solche Gegenstände oft genug unter großen Opfern aus religiösen Motiven angeschafft worden und verkörpern gewissermaßen, die Geschichte der Vorfahren. Die Altertumshändler zahlen nicht all,zuviel für solche Gegenstände, pflegen aber mit großen Gewinnen zu arbeiten.
Heidenheim. 7. Sept. Land w. Winterschule. Die Amtsversammlung hat einstimmig die Errichtung einer Landwirtschaftlichen Winterschule hier beschlossen.
Reutlingen, 7. Sept. Im Fieber in den Tod. Eine 80 Jahre alte Frau, die an Lungenentzündung krank lag, entfernte sich im Fieberzustand aus dem Haus. Ihre Leiche wurde aus dem Echazkanal bei der Grabenmühle gelandet.
Aus der Hirschlandstation des Elektrizitätswerks rutschte der 20jährige Arbeiter Acker am Schaltbrett ab und kam mit der Hochspannung in Berührung, wodurch er tödliche Brandwunden erlitt.
ep. Tübingen, 7. Sept. Ferienkurs des Evang. Volksbunds. Der Evang. Vvlkskmnd hielt unter der Leitung seines Vorsitzenden Staatsrat Dr. v. Mosthaf hier im Haus der Christlichen Studentenvereinigung vom 31. Aug. bis 4. Sept. seinen Ferienkurs ab, an dem Wer 70 Männer und Frauen aus den verschiedensten Ständen teilnahmen. Den Gegenstand des Kurses bildete das Wesen und die Aufgaben der evang. Kirche. Pfarrer Schlatter- Bethei-Vielefeld, Prälat Dr. Hoffmann-Stuttgart, Stadtpfarrer Riethmüller-Eßlingen, Stadtpfarrer Lang-Calw, Kirchenrat Schaal-Stuttgart, Bundesdirektor Keppler-Stutt- gart und Jugendpfarrer Zimmermann-Heilbronn hielten die grundlegenden Vorträge, die zu fruchtbringenden Aussprachen führten. Ein Abend galt der vielseitigen Arbeit des Evang. Volksbunds.
Balingen, 7. Sept. Neue Autolinie. An der Erbreiterung und Instandsetzung der Straßen für die neuen Postautolinien Balingen-Nusplingen und Oberdigisheim-Obern- heim ist in den letzten Monaten fleißig gearbeitet worden. Die Gemeinde Nusplingen, seither weitab vom Verkehr, erhält nun plötzlich von zwei Seiten (die andere von Spai- chingen her) Verbindung mit der Bahn. Die neuen Kraft- wage«linien werden voraussichtlich auch den Touristenverkehr auf den Heuberg wesentlich fördern. Der Wmtersport- platz Meßstetten kann nun bequem von Balingen, Ebingen oder Spaichingen her erreicht werden.
Die Vorbereitungen zu dem am 19. und 20. September in Balingen stattfindenden landwirtschaftlichen Bezirksfest werden mit Hochdruck betrieben. Für das Reit- und Fahrturnier wird eifrig geprobt.
Scheamberg, 7. Sept. M o to r r a d u n f a ll. Fahrrad- Händler Josef Neef stürzte bei der Oberreute, Gemeinde Sul- gau, mit seinem Motorrad. Lebensgefährlich verletzt wurde er ins Krankenhaus verbracht.
Ehrenstein, OA. Ulm, 7. Sept. Einbruch. Hier wurde bei einem Bauern, der mit seinen Angehörigen auf dem Felh war, emgebrochen und Geld im Gesamtbetrag von 1000 Mk. gestohlen.
Waldsee, 7. Sept. Rauferei. Im benachbarten Osterhofen gab es nach einem Konzert von Zigeunern zwischen leigen Burschen von dort und den Zigeunern eine Rauferei im Freien, wobei Meller und Revolver eine bedeutende Rolle spielten und es aus beiden Seiten Verwundete gab.
Dankeksweiler OA. Ravensburg, 7. Sept. Tot aufgefunden. Der seit acht Tagen vermißte Landwirt Richard Fischer wurde bei Weiherskobel (Oberzell) in der Schüssen aufgefunden und der Leichnam geborgen. Man nimmt einen Unglücksfall an.
RaPpÄ OA. Ravensburg, 7. Sept. Vom Pferd tödlich geschlagen. Der Landwirt Stephan Hanser in Geigestobel wurde von einem Pferd auf den Bauch getreten. Er ist seinen Verletzungen erlegen und hinterläßt eine Witwe mit 10 Kindern.
Vom Bodensee, 7. Sept. Beim Ueberschreiten der Bahngleise in Konstanz verunglückte der Apotheker Penkert aus Chemnitz. Er wurde in das Krankenhaus verbracht. Penkert hatte eine Brieftasche mit 450 Mark bei sich, die er nach dem Unfall vermißte. Die Tasche scheint dem Verunglückten bei dem Unfall gestohlen worden zu sein.
Aus Stadt «nd Land
Nagold, 8. September 1925.
Schaffet die vielen Tränen der Kinder ab.
Langes Regnen ist den Blüten schädlich.
Jean Paul.
Schauturne«.
Das Schauturnen des Turnvereins am Sonntag auf dem Stadtacker war leider vom Wetter nicht gerade begünstigt. Trotzdem waren Turner und Turnerinnen zahlreich angetreten und auch die Zahl der Zuschauer war verhältnismäßig recht groß. Kurz nach Ankunft des Vereins, der mit Musik durch die Stadt marschiert war,- begann das Turnen an den verschiedenen Geräten. Auch auswärtige Turner, namentlich die Abordnung des Schiltacher und Haiterbacher Brudervereins, beteiligten sich rege am Einzelturnen. Für die Schülerabteilungen und die jüngeren Zöglinge war ein kleines Wetturnen vorgesehen, dem sich die einzelnen Teilnehmer mit löblichen: Eifer Hingaben. Eine Musterriege turnte an Pferd und Barren gemeinsame Uebungen, die mit großem Beifall ausgenommen wurden. Die Tnrnerinnenabteilung führte ihre anmutigen Freiübungen nach dem Takte der Musik aus und erntete dafür, sowie für die Barrenübungen, lebhaften und wohlverdienten Beifall. Wegen des einsetzenden Regens mußte leider der Schluß der Darbietungen in die Turnhalle verlegt werden, wo die einzelnen Riegen — auch eine Altersriege war darunter — an den verschiedenen Geräten zeigten, wie etwa ein Turnabend im Vereine verläuft. Nach einer kurzen Ansprache des Vorstands fand die Preisverteilung an die am Wettkampf beteiligten Zöglinge und Schüler statt. Die Sieger konnten mit hübsche: Diplomen bedacht werden. Um 6 stst Uhr war die Veranstaltung zu Ende. Musik voraus, marschierte der Verein geschlosst« durch die Stadt bis zum Vereinslokal, um sich abends 8 Uhr noch zu einem gemütlichen Abend in der „Traube" zusammenzufinden.
Möge dieses Schauturnen den der Turnsache noch Fernestehenden Anlaß geben, sich dem Turnverein anzuschließen und dessen Bestrebungen tatkräftig zu unterstützen. Gesunden Sinn in gesundem Körper, festen Willen, Mut, Geistesgegenwart und derlei schöne Dinge sich zu erwerben und zu erhalten, das ist der Zweck der Turnerei. Darum hinein in die Turnvereine!
Operette.
Heute abend 8 Uhr findet im Saale des Gasth. z. Traube das Gastspiel der Ulmer Künstler statt mit der erfolgreichen Operette „Der Juxbaron" von Walter Kollo! Wir weisen nochmals darauf hin und können den Besuch nur aufs beste empfehlen! Lachen ist gesund und im „Juxbaron" gibt es v:et zu lachen — darum versäume niemand diesen heiteren Abend- Karten im Vorverkauf bei Ksm. Heller und an der Abendkasse.
Seminar Nagold.
Am heutigen Tag nimmt ster Unterricht am hiesigen Lehrerseminar wieder seinen Anfang Leider ist die Zahl der Seminaristen auch nach diesen Ferien um die Examinanten geringer geworden, denn es ist noch ungewiß, ob das Seminar Nagold bestehen bleibt oder ob nach Abgang dieser letzten Klasse Nagold von der Liste der Seminarstädte gestrichen wiro. Nichtsdestoweniger wünschen wir Lehrern wie Schülern nach der 6-wöchigen Vakanz frohe und frische Kräfte zu neuer Arven.
Kamlnbraud.
Gestern nachmittag gegen 5 Uhr brach im Hause d Fleischbeschauers Grüninger, Maierstraße, ein kleiner 8- minbrand aus, dem man zuerst mit Minimaxapparaten zu Le ging. Wenn es auch anfangs den Anschein hatte, als ov Gefahr hierdurch beseitigt wäre, mußte doch die Motorspr?' die mit bewundernswürdiger Schnelligkeit an Ort und war, eingreifen. Es gelang ihr glücklicherweise nach ca. , stündiger Arbeit des Brandes Herr zu werden, denn in alten Stadtteilen ist ein offener Brand gewöhnlich für die bargebäude von schweren Folgen.
Mütterberatungsstunde« ^
finden von jetzt ab wieder regelmäßig jeden ersten Mittwoch ^ Monat statt. Diesmal ausnahmsweise erst am zweiten