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von einer K««sotter gebissen. Er schwebt nun in Lebens- gefahr.

Wurmlingen OA. Tuttlingen, 6. Sept! Erfinder. Bei einem Wettbewerb zur Gewinnung von Erfinderkon­struktionen für selbstschwingende Flugapparate errang sich Monteur Karl Bacher hier den ersten Erfinderpreis mit 560 Mark, zugleich ist das von ihm gefertigte Flugmodell für wissenschaftliche Untersuchungen angekauft und ihm An­erkennung und Unterstützung für seine ferneren Arbeiten zu­gesagt worden.

Vom Allgäu. 6. Sept. Milchpreisfragen. Die Allgäuer Butter- und Käsebörse teilt mit: Der von der Börse jeweils errechnete Werkmilchrichtpreis, auf dem sich im Börsengebiet der Frischmilchpreis aufbaute, ist in der Praxis fast allenthalben zum Mindestpreis geworden. Das glaubte die Börse nicht länger verantworten zu können. Der Börsenausschuß hat in seiner Sitzung vom 25. August mit allen gegen eine Stimme beschlossen, Milchpreisrechnun- gen bis auf weiteres nicht mehr vorzunehmen. Damit ist auch die Tätigkeit der Milchschlüsselkommission mit der Frischmilchpreiskommission eingestellt. Für diesen Beschluß waren als Antragsteller die Käseerzeuger, Käsehändler und die Milchindustrie, aber auch die schwäbischen und württem- bergischen Bauern. Dagegen war der oberbayerische Bauer.

Hechingen in Hohenzollern, 6. Sept. Eine gute Uhr. Ein Landwirt in Melchingen verlor im vergangenen Früh­jahr auf dem Acker seine Uhr. Dieser Tage wurde nun beim Abernten die Uhr wieder gefunden. Sie ging tadellos, als sie aufgezogen wurde. _

Aus Stadt und Land

Nagold, 7. September 1925.

Verächtlich ist eine Frau, die Langeweile haben kann, wenn sie Kinder hat. Jean Paul.

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Frauenvortrag im Seminar.

Der Abend war schlecht besucht. Die Rednerin führte in einfacher, volkstüml. Weise aus, wie durch Nachlässigkeit und Nichtbeachtung leichter Krankheitserscheinungen schwere Erkrankungen entstehen können, wie aber dagegen durch rechtzeitige und richtige Behandlung eines guten Arztes auch die schwersten Krankheiten, sogar Tuberku­lose, Krebs usw., heilbarlsind. Besonders ausführlich zeigte sie uns an Hand von Lichtbildern, wie jedes Organ anzeigt, wenn es krank wird und wie besonders auch bei Kinderkrankheiten im Anfangsstadium scharfe Beachtung «ottut. Die Rednerin wies darauf hin, wie Krankheiten im Entstehen, aber auch schon weiter vorgeschritten durch natürliche Mittel, vor allem Kräuter­tee, zweckmäßige Ernährung usw. bekämpft und geheilt werden können, welche Mittel aber nur auf ärztlichen Rat angewendet werden sollen, weil es genau darauf ankommt, wie und in welchen Maßen sie genommen werden.

Zum Vezirksmisfionsfest am gestrigen Sonntag!

Wie alljährlich, so fand auch am gestrigen ersten September­sonntag wieder das Bezirksmissionsfest statt. (Bedauerlich war, daß der hies. Tumverein sein Schau- und Wett-Turnen gerade auf diesen Sonntag und fast auf dieselbe Stunde gelegt hat. Es sollte doch auf solche r e g e l m ä ß i g - wiederkehrende kirch­liche Veranstaltungen mehr billige Rücksicht genommen werden!)

Nachdem morgens in den Hauptgottesdiensten in Nagold und Jselshausen je ein Vertreter der Mission über unsere hl. Missionspflicht und -Aufgabe gesprochen hatte,' versammelten sich nachmittags 2 Uhr, trotz des trüben Wetters, zahlreiche Kirchengenossen aus dem Bezirk in unserer Stadtkirche. Dekan Otto eröffnete das Missionsfest mit einer einleitenden Ansprache über I. Joh. 4 ff.; Und nun sprachen die Ver­treter der Basler Mission zu der aufmerksam lauschenden Ge­meinde über unsere Pflicht zur Mission, ihre Notwendigkeit, ihr Recht, ihren Wert. Sie gaben damit sicher manchen Zweiflern und Missionsmüden auch in unfern Reihen Antwort auf ihre Fragen und Bedenken.

Pfarrer Müller, früher Missionar in Indien, dann Stadt­pfarrer in Winnenden, jetzt Leiter des der Basler Mission seit neuestem gehörigen Bads Sebastiansweiler bei Tübingen legte seiner Ansprache Röm. l,5 ff. zu Grunde:Die Christenheit em­pfängt von ihrer Missionsarbeit selbst wieder viel Segen und Glaubensstärkung. Warum? Weil die Mission ein Werk des Gehorsams gegen den Herrn ist und weil sie Kampfarbeit ist, die zu Selbstbesinnung und Sammlung zwingt und die Kräfte stählt; weil sie Taterweis für die herzenumwandelnde Kraft der Frohbotschaft und für die umwandelbar zu seinen Ver­heißungen stehende Treue Gottes ist.

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter-

Miss. Spaich aus Stuttgart, früher in Andien, sprach mit jugendlichem Feuer über Matth. 9,96 ff.:Die mit der seelischen Not der Heiden engzusammenhängende, oft noch größere leibliche Not mit ihrem Heer von furchtbaren Krankheiten fordert von uns neben der eigentlichen Seelsorger-Missionsarbeit gebieterisch dieLeibsorge" der ärztlichen Mission, die freilich immer zugleich beides sein muß. Das Elend draußen ist entsetzlich, wie an­schauliche Beispiele zeigien. Hilfe aber ist bisher jedenfalls von deutscher Seite nur in geringem Maß geschehen (nur 13 deutsche Miss.-Arzte!) Die große Not macht uns die im Gleich­nis vom barmherzigen Samariter liegende Aufforderung zur Gewiss. Pflicht."

Missionar Seeger von hier sprach ein eindringliches Schluß­gebet. Möge durch dieses Missionsfest auch in unsrem Bezirk das Verständnis für die Notwendigkeit der Mission und der Wille zur tatkräftigen Unterstützung dieser Arbeit aufs neue geweckt werden! Sie geschieht im Gehorsam gegen den Missions­befehl Jesu: Matth. 28,18 ff. ?.

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Stand der wichtigeren Tierseuchen in Württemberg. Am

31. August 1925 war der Milzbrand in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und 1 Gehöft, die Maul- und Klauenseuche in 13 Oberämtern mit 26 Gemeinden und 166 Gehöften ver­breitet. Ferner traten auf die Räude der Schafe in 9 Ober­ämtern mit 11 Gemeinden und 14 Gehöften, die Schweine­seuche und Schweinepest in 1 Oberamt mit 5 Gemeinden und 15 Gehöften, der Rotz in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und 1 Gehöft, die Kopfkrankheit der Pferde in 16 Ober­ämtern mit 19 Gemeinden und 19 Gehöften, die ansteckende Blutarmut der Pferde in 14 Oberämtern mit 22 Gemein­den und 25 Gehöften, die Hühnerpest in 3 Oberämtern mit 3 Gemeinden und 7 Gehöften und die Geflügelcholera in 3 Oberämtern mit 3 Gemeinden und 4 Gehöften.

Die Schwalben sammeln sich zum Abzug nach dem Sü­den. An vielen Orten haben sie bereits die Reise ange- treten.

Der Uranus sichtbar. Wer den jenseits des Saturn die Sonne umkreisenden, entlegenen Planeten Uranus noch nicht kennt, der kann ihn im September bequem beobachten, da er sich am 16. in Gegenschein (Opposition) zur Sonne und in Erdnähe befindet. Sein Standort ist im südwestlichen Teil der Fische, südlich von dem etwa ebenso Hellen Stern­chen 5. Größe Lambda. Sterne 5. Größe sind noch leicht mit bloßem Auge zu sehen. Wer über ein besseres Fernrohr verfügt, der wird jetzt auch die Scheibe des Planeten er­kennen; ihr Durchmesser beträgt allerdings nur 3.6 Bogen­sekunden. Uranus kulminiert anfangs um 1, schließlich um 11 Uhr, bleibt daher während der ganzen Nacht sichtbar. Am frühen Morgenhimmel ist in den nächsten Wochen auch Merkur zu beobachten: er hat am 11. September seine größte westliche Ausweichung von der Sonne. Der Uranus hat in der Sonnennähe einen, Abstand von 368, in der Sonnen­ferne einen solchen von 399 Millionen geographische Meilen (zu je 7420 Meter) von unserem Hauptgestirn, die mittlere Entfernung beträgt also ungefähr 383,66 Millionen Meilen. Gegenwärtig ist der Planet von unserer Erde etwa 364 Mill. Meilen entfernt, während der Abstand in der größten Ent­fernung etwa 404 Millionen Meilen beträgt. Seine 2400 Millionen Meilen lange Bahn um die Sonne legt der Uranus in 84 Jahren, 5 Stunden, 41 Minuten und 36 Se­kunden zurück; im Mittel legt er also 0,9 Meilen in der Se­kunde zurück oder ein schwaches Viertel des Wegs, den die Erde in einer Sekunde zurücklegt. Der Durchmesser des Uranus ist 4,22 mal so groß als der der Erde, an Umfang übertrifft er die Erde aber um mehr als das 75fache und kn Oberfläche um das 19^fache. Die vier Monde des Ura­nus sind nur mit großen Fernrohres! sichtbar.

Der Saturn ist noch kurze Zeit im Südwesten zu be­obachten; er schreitet rechtsläufig im Sternbild der Wage fort.

Aus aller Welt

Vaa-erbilk h. In Portsmouth (Rhode Island) ist der bekannte Vielmillionär und Sportsmann Reginald Vander- bist, Sohn des Cornelius V. und Enkel des Gründers des Riesenvermögens, gestorben.

Ein Gerücht. Die allerdings nicht sehr zuverlässige Pariser Ausgabe des Neuyork Herald berichtet gerüchtweise, König Boris von Bulgarien sei von seinem Koch vergiftet worden. Der Koch sei geflohen. Tatsächlich sei der König bettlägerig. Die bulgarische Gesandtschaft bestreitet das Gerücht. -

Die Witwe des Präsidenten Wilson ist in Genf eingekrof- fen. Man hat sie im Bölkerbundsrak durch eine Ansprache

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Montag. 7. September 1928

Der Raub des Achillewn. Die kostbare Einrichtung des dem Kaiser Wilhelm gehörigen Schlosses Achillewn auf Korfu läßt die griechische Regierung öffentlich versteigern. Das Schloß selbst wurde schon nach dem Kriegbeschlag­nahmt". Während des Kriegs hausten Franzosen in dem Schloß und haben es zum Teil greulich zugerichtet.

Ein Opfer der Beschlagnahme deutschen Eigentums. 3n Rom wurde eine deutsche Staatsangehörige, Frau Alma von Lorch, in ihrem Zimmer erhängt aufgefunden. Frau von Lorch ist das Opfer der schandlosen Beschlagnahme deut­schen Eigentums, wie sie durch den Versailler Friedensver- trag veranlaßt ist. Die Familie lebte früher in guten Ver­hältnissen. Aber ihr Besitztum wurde von der italienischen Regierung beschlagnahmt und alle Bemühungen, es wieder herauszubekommen, sind fehlgeschlagen.

Keine Gasbeleuchtung auf italienischen Bahnen. Vom

1. Januar 1926 an werden Wagen mit Gasbeleuchtung aus den italienischen Eisenbahnen nicht mehr zugelassen.

Die Weltmeisterschaft in kleinschrift. AlsWeltmeister der Klein-Schönschrift" bezeichnet sich ein zu Vancouver in Britisch-Kolumbien lebender Engländer, der kürzlich eine Postkarte nach London schickte, auf die nickt weniger als 12 000 Worte geschrieben waren, ein Lesestoff, der sonst aus 16 Zeitungsspalten kaum Platz findet. Es scheint wirklich, als ob dieser Meister der kleinen Schrift damit eine Höchst­leistung vollbracht hat, denn bei einem Wettbewerb, der vor einigen Jahren veranstaltet wurde, blieb ein Italiener Sie­ger, der auf eine Postkarte 11 000 Worte geschrieben batte, während-ein anderer, der nur 900 Worte auf eine Postkarte gebracht hatte, sich mit dem zweiten Preis begnügen mußte. Erstaunlich war auch die Leistung eines Studenten, der 600 Worte auf die Rückseite einer gewöhnlichen Briefmarke brachte. Andere Wunderleistungen dieser Art, die eine Lon­doner Zeitschrift aufführt, ist die Aufzeichnung der vollstän­digen Geschichte der Entdeckung Amerikas in mit der Lupe klär lesbarer Schönschrift auf die Oberfläcke eines Hühner­eis. Das Vaterunser ist auf ein der Länge nach durch- qeschnittenes Weizenkorn, auf ein Pfennigstück und auf die Innenseite eines Siegelrings geschrieben worden. Ein Mann verbrachte fast zehn Jahre damit, 124 verschiedene Köpfe auf die Oberfläche eines einzigen Kirschkernes zu zeichnen. Natürlich waren die Gesichter in ihren Einzel-. beiten nur mit einem starken Vergrößerungsglas zu er­kennen. Es wurden dem Künstler 10 000 Mark für den Kern geboten, die er aber ablehnte.

Der Gesamkausschuß der Britischen Wissenschaftlichen Ge­sellschaft hat nach heftigem Widerstand mit 21 gegen 13 Stimmen beschlossen, für die nächste Jahresversammlung die Wissenschaftler aller Länder, also auch Deutschlands, ein- zuladen. Der Be-s^ä--"- llk r-Kock noch nick; endgültig, da er vom obersten Ausschuß bestätig! werden muß.

Aufkreken des Borkenkäfers in Baden. 3m Hoch- hemminger Gemeindewald am sog.Bürgerrain" muß­ten durch das Auftreten und die rasche Verbreitung des Borkenkäfers in kurzer Zeit 150 Tannen und 120 Festmeter geschlagen werden. Der Erlös des Holzes wird zur teilweisen Kostendeckung für die in Hochemmingen zu erstellende Was­serleitung verwendet.

Schwimmen als Schulfach. Das Hessische Landesamk für Vildungswesen hat an den hessischen Schulen den Schwimmunterricht als pflichtmäßigen Unterrichtsgegen­stand eingeführt. Mit dem Unterricht soll im 6. Schuljahr begonnen werden.

Museum für Ziegelkunde. In Lage (Lippe), dem ge­schichtlichen Land der deutschen Ziegler, soll ein Museum für Ziegelkunde erreichtet werden, das die 7000jährige Ent­stehung und Bedeutung der Ziegelindustrie zeigen soll.

Vertust eines geschichtlichen Briefs. Auf der Poskbeför- derung ist ein von der Druckerei des Iser-Berlags in Friede­berg (Schlesien) abgesandker sehr wertvoller Brief der Kö­nigin Christine, der Gemahlin Friedrichs des Großen, aus dem 3ahr 1791, verschwunden. Der Brief sollte in einem Werk des schlesischen Dichters Walter Schimmel in Falken«« veröffentlicht werden. Er hat einen Sammelwert von 12 000 Mark.

Typhus. In dem von Sommerfrischlern vielbesuchte» Ort Gießhübl im Wiener Wald sind 20 Typhusfälle ach getreten.

Der wiedergefundene Ehering. Ein Metzgermeister in Mimbach (Pfalz hatte im Jahr 1888 seinen Ehering im Garten verloren. Mittlerweile verkaufte er sein Anwesen und verzog nach St. Ingbert. Dieser Tage wurde nun beim Umschoren durch den jetzigen Besitzer des Grundstücks der

Der Kelelunkenteusel'.

Roman von Otfrid von ./unstein.

Amerikanisches Copyright Carl Duncker, Berlin.

4L -- (Nachdi. oerb.j

Aus meine Verantwortung, Herr! Sie können ja tele­graphieren, daß wir auf schnellstem Wege nach Groningen fahren. Der Bote nimmt die Depesche mit. Wir müssen eilen."

Jeder Augenblick kann alles verderben. Wer weiß, was die Räuber mit den beiden Vorhaben."

Mann, ich, Kommerzienrat Selenius, übernehme jede Verantwortung."

Hillger zögert noch immer und wendet sich an den Post­fahrer.

Sie kommen vom Hauptpostamt?"

Bin vom Hauptpostamt zur Polizeidirektion geschickt, von da zum Bahnhof. Da habe ich den Kommissär Wende­born gefunden."

Hillger schüttelt den Kopf, schreibt ein paar Zeilen auf.

So schnell als möglich zum Polizeipräsidium. Können Sie das überbringen?"

Ich muß zur Post."

Gut. von dort wird es übermittelt. Hören Sie, es ist sich- wichtig."

Selenius drückt dem Fahrer Geld in die Hand.

Schnell! Herr Wachtmeister, wenn wir durch Ihr

-ern"

Sie fahren ab. Noch immer ist Hillger voller Sorge.

Das widerspricht der Dienstvorschrift, was ich da tue."

Selenius ist ärgerlich.

Wenn ich die Verantwortung übernehme. Mann, wenn ich an Ihrer Stelle wäre! Sie haben doch jetzt in der Hand, den Fall aufzuklären! Mir mein Kind wiederzugeben!"

In dem jungen Menschen erwacht der Ehrgeiz.

Also vorwärts."

Der Motorsahrer ist verschwunden, auch die Panne scheint behoben, sie rasen weiter. Aber nur eine Viertel­

stunde, dann versagt der Motor aufs Neue. Das Auto steht, Selenius rennt verzweifelt auf und nieder.

Mein Kind, mein Kind! Wenn es zu spät wird!"

Ein anderes Auto kommt heran. Walker winkt, es hält. Nur ein einzelner Herr sitzt darin. Selenius kennt den Hypnotiseur Macdonald nicht und er und Walker tun voll­kommen fremd. Der Herr sagt:

Was ist hier geschehen?"

Selenius jammert verzweifelt.

Eine Panne, und ich bin so eilig."

Wo wollen Sie hin?"

Auf schnellstem Wege nach Groningen. Ich habe dort eine Tochter, die in Gefahr schwebt."

Ich will nach Oldenburg und nehme Sie gern mit bis dahin."

Ich danke Ihnen tausendmal. Darf mein Chauffeur das Auto führen?"

Aber Ihr Wagen?"

Was kümmert mich der Wagen, wenn es mein Kind gilt."

Walker fällt ein.

Dort ist eine Scheune, wir stellen ihn dort unter und telegraphieren von Oldenburg an die Polizei in Uelzen."

Aber schnell."

Auch der fremde Herr, der ohne Chauffeur fuhr, hilft. Sie schieben das Aut» in die Scheune, decken es mit etwas Heu zu und fahren dann im schnellsten Tempo in dem Auto des Fremden weiter. Sie sitzen jetzt alle vier zusammen im Auto.

Meinen Sie, daß ich in Oldenburg ein anderes Auto bekomme?"

Darf ich fragen, was ist denn geschehen? Herrgo't, Cie sind der Kommerzienrat Selenius? Natürlich! Das steht ja in allen Zeitungen. Sie haben eine Spur von den Ge­raubten? Aber bitte mein Name ist Ritter, Fabrik­direktor Ritter aus Oldenburg. Natürlich, ich stelle Ihnen gern mein Auto zur Verfügung. Aber nein Kaution ist wirklich nicht nötig. Nun, wenn Sie durchaus wollen. Bitte, hier ist eine Quittung. Aber Sie brauchen nicht bis Oldenburg hinein. Sie können gleich südlich der Stadt

weiter zur Grenze/ Natürlich, da"ist ja jede Sekunde kof^ bar. Ich freue mich, wenn ich Ihnen dienlich sein kann. M werde eben von der letzten Station aus dis Bahn nehmen. Natürlich. Ich besorge Ihnen auch gern das Telegramm nach Uelzen wegen des Autos."

Es wurde allmählich dunkel. Sie fuhren quer durch die Lüneburger Heide, berührten weder Bremen noch Olden­burg, und es war dunkler Abend, als sie an einer kleinen Bahnstation hielten. Der Fremde, Herr Ritter, verab­schiedete sich, nahm mehrere Telegramme des Wachtmeisters an die Polizei in Berlin und Hamburg sowie des Kommer­zienrats mit. Walker, der jetzt die Wege zur Grenze genau kennen will, setzt sich neben den Chauffeur. Wachtmeister Hillger, der voller Sorge ist und noch immer trotz allen e^ wachten Ehrgeizes ein schlechtes Gewissen hat, quetscht sich als dritter neben die beiden. Dann aber weiß der Chauffeur nicht weiter. Walker ergreift die Steuerung,

Ich weiß hier ganz genau Bescheid, ich werde fahren.

So kommt es, daß der Chauffeur mit Selenius im Wagen sitzt und Walker und Hillger vorn.

Es ist tiefe Nacht. Keiner spricht ein Wort. Die Chaussee wird plötzlich zu einem schmalen Landweg. Walker ist av- gebogen, das Auto vermag hier kaum zu fahren und rutteir furchtbar. Hillger fragt besorgt:

Wissen Sie wirklich Bescheid?" - «

Natürlich, da haben wir auch schon wieder ChanM.

Sie rasen weiter, es ist Mitternacht vorüber und HM hat ein wenig geschlafen.

Sind wir noch nicht an der Grenze?"

Walker lacht. k<>-

Längst darüber weg, haben keine Erenzwachter lästigt, das war eben der Landweg. Hätte nur Aufenry gegeben."

Dann sind wir bald in Groningen?" ..

Schon vorbei. Gar nicht berührt. Ich kenne die S Da, sehen Sie den grauen Streifen? Wird deut V werden, wenn der Mond aufgeht. Das ist das Ero «u Wad. Dem sind Rottum und Schiermonnikoog vorg ü / und dort ist ein kleines. Fischerdorf. Dort zollen w . fragen«.- ' - " (Forts- MS"-

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