ugnft 1925

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Naaolder Taablatt »Der Gesellschafter*

Donnerstag. 20. August 1VS5

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Kchnung zu tragen, wird in einem Kultministerialerlaß den Krständen der Schulen empfohlen, beim Bezug von Büchern M örtlichen Sortimentsbuchhandel zu berücksichtigen.

Industrie- und Har.delsangestellten-Tarif. Der Deutsch­nationale Handlungsgehilfenoerband teil! mit. daß die Ar­beitgeberverbände Verbandlungen über Neufestsetzung der Äugustgehälter abgelehnt baden. Infolgedessen ist der Tchlichtungsausfchuß angerufen worden.

Vas soll man beim Schwitzen trinken? Wie eine ame­rikanische Zeitung berichtet, wurden in einem Kohlenberg­werk Arbeiter betroffen, die bei einer Temperatur von 27 Grad Celsius anstatt reines Wasser Salzwasfer tranken. Dies verhinderte, wie sie sagten, daß sie von Kopfschmerzen oder Ermüdung heimgesucht wurden. Bei näherer Untersuchung Md bei einer Probe in einer Metallgießerei, wo die Ar­beiter bis zu 37 Grad Celsius tätig waren, wurde dieses Mittel gegen den Durst und seine Auswirkungen als be­währt befunden. Die Erklärung liegt darin, daß der Schweiß viel Natriumchlorid (Küchensalz) ausscheidet. Dieser Verlust für die Muskelgewebe aber wird ausgeglichen durch das Trinken von Salzwasser. (Auf einen Liter Wasser einen Teelöffel Salz.)

Altensteig, 19. Aug. Zugsentgleisung. Bei dem gestern Abend um 9 Uhr durch Ebhausen fahrenden Personenzug sind bei der Linde in Ebhausen drei Güterwagen entgleist, was eine 2 l/o-stündige Verspätung zur Folge hatte.

Baiersbronn. Beim Baden ertrunken. Jäh wurde durch Ertrinken ein junges Menschenleben aus hoffnungsvoller Entwicklung gerissen. Der l 5 jährige Sohn des Schuhmachers Georg Fintbeiner in Vorder-Tonbach wollte Montag abmd nach angestrengter Tagesarbeit noch ein erfrischendes Bad nehmen. Da er bei Einbrechen der Dunkelheit nicht heimkam, suchte seine Schwester und brachte bald die Kleider des Vermißten. In großer Bestürzung wurde der Bach abge­jucht und in einer Untertiefe die L ei ch e des Jungen gefunden. Ein Herzschlag hat dem jungen Leben ein Ende gemacht.

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0. August 1925.

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Die Gefahr der Preisspanne.

^ Auf einer Tagung des Zentralverbandes der christlichen Holzarbeiter in Cöln führte der Abgeordnete Stegerwald mt Bezug aus die Preisspanne zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreisen nach der Köln. Vztg. u. a. aus:Die Preisspanne drohe sich zu einer sozialen Gefahr auszuwachsen. Wenn die Dinge noch einige Monate so weiterlaufen wie bisher, dann nützen die neuen Steuergesetze nichts, dann sind die Zölle nicht zu halten,' dann ist die Währung bedroht und wir stehen vor einem allgemeinen Zusammen­bruch. Dieser muß unter allen Umständen verhindert werden. Deshalb richte ich heute einen ernsten Appell an die Adresse der Regierung: Regierung greife rücksichtslos hinein in dieses Wespennest! Du rettest damit das deutsche Volk!"

Die Landwirtschaft hat diese Gefahr längst erkannt und immer wieder auf sie hingewiesen. Die Feststellung der Preis­prüfungsstelle Schöneberg-Berlin, daß die Kleinhandelspreise für Fleisch um 20°/» überteuert sind, die Taffache, daß die Großschlächter zu der Besprechung weder erschienen noch eine Kalkulation voxgelegt hatten, beweist, daß es allerhöchste Zeit ist, daß die Regierung dem Rufe Stegerwalds entspricht und Abhilfe schafft.

Neuestes vom Tage

DieZinanznol" der Städte. Die Stadt Dresden, die mit die höchsten Gemeindesteuern im Reich besitzt, bat in letzter Zeit städtische Bauten im Wert von 10 Millionen Mark ausgeführt. Nun beabsichtigt die Stadtverwaltung noch die drei Albrechtsschlösser auf der Loschwitzer Seite an sich zu bringen. Das erste (Lingner) ist bereits im städtifchen Besitz, über das zweite, Albrechtsberg, wurde dieser Tage ein Kaufvertrag um 735 000 Mark abgeschlossen, und nun soll auch das dritte,Eckberg", erworben werden. Weiter will die Stadt noch Schloß und Park des Prinzen Johann Georg an der Bürgerwiefe ankaufen, der geforderte Preis will der Stadtverwaltung-aber noch zu hoch fein. In dem Schloß Albrechtsberg soll eine riesige amerikanisch-englische Fremdenpension eingerichtet werden. Die Käufe werden zu­sammen mehrere Millionen betragen. Die Mittel sollen aber nicht durch Anleihen aufgebracht werden, so daß an den Kosten auch spätere Geschlechter, die erst den etwaigen Nutzen haben, mitzutragen hätten, sondern durch Steuer­einnahmen. Es werden also der Wirtschaft die erst mühsam gewonnenen Kreditmittel großenteils wieder entzogen. Daß eine Stadtverwaltung ihr Vermögen aufzubauen sucht, ist verständlich, aber ein über alles normale Maß weit hin- ausgehender Aufbau, wie er nicht bloß in Dresden, sondern auch von vielen anderen größeren Städten geübt wird, ist unmöglich, um so mehr, wenn es nur auf Kosten allzu hoher Steuern gehen kann.

Ein Kolonialheim ist in Weimar eingeweiht worden, das der Oeffentlichkeit zugänglich und dazu bestimmt ist, als koloniales Werbemittel zu dienen. Alle Redner betonten, daß die Kolonialfrage eine Volksfrage fei und daß, wie es auch Bismarck einst ausgesprochen habe, Kolonialpolitik nur getrieben werden könne, wenn das ganze Volk hinter ihr stehe.

^ Ein Jagdschloß als Volkshochschule. Das ehemalige Hessen-Nassauische Jagdschloß Niederwald bei Rüdesheim mit etwa 60 Räumen soll auf 8 Jahre der Volkshochschule Düffel- darf pachtweise überlassen werden. Das erforderliche Be­triebskapital für Instandsetzung, Pacht und Verwaltung soll durch eine bereits genehmigte Lotterie aufgebracht werden.

Elektrischer Betrieb auf -er Elsenbahnstrecke Bozen- Brenner. Das italienische Gesetzesblatt veröffentlicht ein Dekret, kraft dessen die Staatseisenbahnverwaltung berech­nt ist, die Umwandlung der Strecke BozenBrenner in einen elektrischen Betrieb für die Summe von 60 Millionen Lire vorzunehmen.

Junge Lebensretterin. Das 14jährige Töchtexchen des Ratsdieners Reif in Konstanz errettete kürzlich ihr vierjäh­riges Brüderchen mit Einsetzung ihres eigenen Lebens vom Dr>d des Ertrinkens. Das Kind spielte mit seinem Schiff­chen auf dem sog. Fliegersteig. Durch Dampferwellen kam oreser ins Schwanken, so daß der kleine Knabe kopfüber in ven See stürzte. Er wurde abgetrieben und kam erst einige -uceter vom Steg wieder an die Oberfläche, um wieder ""Eerzutauchen. In ihrer Not sprang die Schwester kurz entschlossen in den Kleidern nach und brachte das Kind

auch glücklich ans Land. Eine ganze Reihe Erwachsener stand dabei, machte aber keinerlei Versuche, den beiden Kin­dern zu Hilfe zu kommen.

Verunglückter Lebensrekker. In einer Ortschaft bei Vetralla (Italien) brach in einem Bauernhaus Feuer aus. Einer der zuerst herbeigeeilten Bauern stürzte sich in das brennende Haus, um 2 Kinder zu retten. Diese waren aber schon tot. Der Bauer selbst erlitt bei seinem Rettungsver­such so schwere Brandwunden, daß er einige Stunden später ebenfalls starb.

Durch den Aermelkanal. Die Amerikanerin Ederle ver­suchte am Dienstag abermals, den Aermelkanal von Kap Gris nee aus zu durchschwimmen; sie mußte den Versuch aber bald wieder aufgeben.

Die amerikanische Nordpolfahrt wurde vom Marineamt beauftragt, der Baffinsküste entlang zu fliegen und Karten dieses Gebiets herzustellen die es bis jetzt noch nicht gibt.

Auch von französisch-belgischer Seite wird eine Luftfahrt zum Nordpol von Franz-Josephsland aus vorbereitet.

Die Vierlinge gestorben. In Tanten am Niederrhein wurden vor etwa zwei Wochen dem Bäckermeister und Wirt Baumann Vierlinge geboren. Alle vixr Kinder sind nun­mehr gestorben.

Aalschmünzerprozetz. Vor dem Schöffengericht in Berlin- Schöneberg begann der Prozeß gegen den Buchdruckerei­besitzer Otto Kayser, den Kaufmann Max Rackow, den frü­heren Lehrer Fritz Tetau, den Kaufmann Hans May und den Maschinenmeister Hermann Lorenz, die im Jahr 1924 im Keller der Villa Goldener Friede in Zernsdorf eine Falschmünzerwerkstatt eingerichtet und im großen Umfang Zehnrentenmarkscheine hergestellt haben. Auch die Besitzerin der Villa, die Witwe des Bankdirektors Romeik, die um das Treiben der Angeklagten gewußt haben soll, steht unter Anklage.

Der Tod in den Bergen. Bei der Besteigung des Weiß­horns bei Zermatt (Schweiz) bei schlechtem Wetter gerieten drei Touristen, Frau Noll aus Frankfurt; Dr. Pfann und Trier beim Abstieg auf dem schwierigen N'ordgrat in eine Lawine. Hierbei wurde Frau Noll getötet. Dr. Pfann er­litt einen doppelten Schenkelbruch. Der unverletzte dritte Tourist Trier holte Hilfe herbei.

Sonderzüge beim Katholikentag. Am Sonntag, den 23. August, dem Haupttag der 64. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands, werden etwa 20 Sonderzüge nach Stuttgart und von dort zurück ausgeführk. Sie treffen alle morgens zwischen 6 und 8 Uhr in Stuttgart ein und ver­lassen Stuttgart wieder in den Abendstunden von 148 Uhr an.

Dunkle Zahlen. Nach der Zeitschrift für Standesbeamks gibt es in Deutschland gegenwärtig 240 000 Geisteskranke. 90 000 Epileptiker, 300 000 Alkoholiker, 370 000 Verkrüp­pelte, 55 000 Taubstumme. 30 000 Blinde, 56 000 zu Ge­fängnisstrafen verurteilte Kinder, 71 000 minderjährige Kin­der in Zwangsfürsorge und 1 000 000 Tuberkulose.

Letzte Nachrichten

Dr. Stresemann unterbricht seinen Urlaub.

Berlin, 20. Aug. Die Morgenblätter melden: Dr. Stresemann ist gestern nachmittag von seinem kurzen Er­holungsurlaub nach Berlin zurückgekehrt und wird bis auf weiteres in Berlin bleiben.

Dr. Luther nicht nach Stockholm.

Berlin, 20. Aug. Reichskanzler Dr. Luther hat seine Absicht, an der Weltkonferenz in Stockholm teilzunehmen und dort eine Rede zu halten, wegen der Entwicklung der politischen Lage aufgeben müssen. Das Manuskript seiner Rede ist dem Bischof Söderblom zngegangcn, der es dort verlesen wird.

2V0VV0 Textilarbeitern gekündigt.

Berlin, 20. Aug. Der Lokalanzeiger meldet aus Chemnitz: Heute ist sämtlichen Textilarbeitern des west­sächsischen und thüringischen Industriegebiets zum 4. Sept. schriftlich gekündigt worden. Das Kündigungsschreibea stellt ausdrücklich fest, daß die Kündigung und Schließung der Betriebe am 4. Sept. infolge der vom deutschen Tex­tilarbeiterverband gefaßten Beschlüsse erfolge.

Schiedsspruch im Ruhrbergbau.

Berlin, 20. Aug. In den Verhandlungen im Ruhr­bergbau wurde folgender Schiedsspruch gefällt: Die An­ordnung vom 22. April 1922 tritt vom 1. September an wieder in Kraft und kann nicht vor 31. Okt. 1925 gekün­digt werden. Die Erklärung bleibt bis zum 26. August 1925 bestehen.

Die Politik im Daukbeamtenstreik in Paris.

Paris, 20. Aug. Der Bankbeamtenstreik spitzt sich zu einem schweren politischen Konflikt zu. Die Pariser Bankbeamten haben sich bereit erklärt, die Arbeit sofort wieder aufzunehmen, wenn die Banken unter Staatsaufsicht gestellt werden. Eine Abordnung der Streikenden bat den Ärbeitsminister, den Streikenden Unterstützung aus der Arbeitslosenkasse zu gewähren.

Caillaux's Aufgabe in London.

Paris, 20. Aug. Die französische Presse teilt mit, daß der Finanzminister Caillaux sich am kommenden Sonntag nach London begeben und dabei nur von einem Finanzin­spektor begleitet sein wird. Während seines Londoner Aufenthalts wird nicht nur die Schuldenfrage, sondern werden auch andere wichtige wirtschaftliche Angelegenheiten zur Sprache kommen. Eine baldige Rückkehr der französischen Sachverständigen ist nicht in Aussicht genommen.

Finanzminister 3anfsen über die Schulden Belgiens.

Brüssel, 20. Aug. Der Finanzminister Janssen äußerte in einer Erklärung, daß das Washingtoner Abkommen das Gleichgewicht Belgiens nicht bedrohe. Am Schluß sprach Janssen die Hoffnung aus, daß der Kredit Belgiens durch das Washingtoner Abkommen gehoben werde.

Warnende Stimmen aus Amerika.

Berlin, 20. Aug. Amerikanische Pressekommentare warnen Frankreich davor, die mit Belgien erzielte Einigung in der Schuldenfrage als Basis für die ferneren Verhand­lungen zu betrachten.

Im ständigen Ausschuß des preuß. Landtags wurde gestern die preuß. Amnestievorlage angenommen.

Die Weltkirchenkonferenz in Stockholm wurde gestern vormittag durch den König von Schweden feierlich eröffnet.

Auf der Weltkirchenkonferenz in Stockholm sprach gestern zum ersten Verhandlungsgegenstand von deutscher Seite Landesbischof v. Jhmels, Dresden.

Financial Times" spricht in einem Artikel die For­derung aus, daß England bei den am Montag beginnenden Schuldenverhandlungen mit Frankreich nicht nachgeben dürfe.

Aus Paris wird gemeldet, daß die französische Antwort auf die deutsche Sicherheitsnote noch Ende dieser Woche in Berlin überreicht werde._

Sport

Austritt -er Turner ans dem DRA. Zn -er Sitzung -ei Reichs­ausschusses -er deutschen Turnerschafi in Detmold wurde -er Be­schluß gefaßt, aus -em Deutschen Reichsausschuß für Leibes­übungen auszutreten, La -ie deutsch« Turnerschafi -le Aeber- zeugung gewonnen habe, - sie ihre besondere turnerische Eig«»- sch-aft ln dem -rutschen Reichsausschuß nicht zur Geltung bringe« könne. Sie sei jedoch bereit, mit dem DRA. in allgemeinen vater­ländischen Aufgaben weiterzuarbeiten und neue Formeln -er Zu­sammenarbeit mit dem DRA. zu suchen.

3m internationalen sechs Tage - Motorradrennen in England slnd von den 11 Deutschen 5 ausgeschieden, nachdem «in Viertel der Strecke zurückgelegk war. Für den großen Preis kommen die Deutschen nicht mehr in Betracht.

Handel und Dolkswirlfchast

ff-e freuen Taba:,zolle i/eken schon am 16. August d. 3. in Kraft. Sie bringen für Pyh- und Halbfabrikate durchweg ein« mehr als ISOprozentige, Und für Fertlgfabrikale eine 20- bis 28- prozentige Zollerhöhung.

Verweigerung amerikanischer Darlehen. Die amerikanische Großfinanz hat in den letzten Monaten, nach der Londoner Times" für mehr als 80 Millionen Dollar Darlehensgesuche der deutschen ändustriL abgelehnt. Umsomehr ist man an ben Börsen überrascht, daß die amerikanischen Kapitalisten so große Vorliebe für den Ankauf der Stinnes' Automobilwerke in Berlin zeigen» sie wollen übrigens kaum die Hälfte des Aktienwerts bieten.

DerPetit Parisien" will aus Berlin erfahren haben, Reichs- bankpräsidenk Dr. Schacht werde nächsten Monat nach Amerika reisen, um mit dortigen Banken ein Abkommen auf folgender Grundlage abzuschließen: Die amerikanischen Bankiers werden unter ihren Landsleuten, die Deutschland Kredite geben wollen, eine Auswahl treffen und Dr. Schacht würde dann die Unter­nehmungen in Deutschland namhaft machen, denen die Amerikaner Kredit gewähren könnten.

Skauzeisen-Wettbewerbskamps. Die Stanzeisenvereinigung hat lt. DHÄ. den Grundpreis nach Süddeutschland, um dem saar­ländischen und lothringischen Wettbewerbbegegnen zu können, auf 150 Mk. je Tonne, Frachtgrundlage Homburg-Pfalz festgesetzt. Die gegenwärtigen Preise Lothringens und des Saarlands be­tragen ebenfalls 130 Mk., Frachtgrundlage Sk. 3ngbert, zuzüglich 3Z)L Rabatt auf die Ueberpreise. Es kann damit gerechnet wer­den, daß die Stanzeisenvereinigung die Preise noch weiter herab­setzt, falls von der Gegenseite ebenfalls weitere Ermäßigungen vorgenommen werden.

Der marokkanische Mannesmannbesih. An der Spitze der Ge­sellschaft, die den bedeutenden Besitz der deutschen Firma Mannes­man» aufkaufen, steht der Bankier Kahn in London. Kahn soll auch mit der holländischen Firma Müller wegen Erwerbes deren Besitzungen in Marokko in Unterhandlung stehen. 3n beiden Fäl­len handelt es sich hauptsächlich um wertvolle Bergwerke und Berggerechtigkeiten. Amerikanische Kapitalisten sollen schon vor einiger Zeit mit Abd es Krim wegen verschiedener Bergwerke verhandelt und 1 Million Pfd. St. geboten haben, wovon M>- el Krim die Hälfte erhalten sollte.

Betriebseinschränklmg. Die Baroper Walzwerk A.-G. (Wests.) hat weitere 60 Leute entlassen.

Die zum Lothringen-Konzern gehörige ZecheGlückauf-Segen Wcllinghoben" (Kreis Hörde) wird wegen Unrentabilität zum 30. August geschlossen werden. Hierdurch werden 1300 Arbeiter un- Angestellte arbeitslos. Es ist dies die dritte Zeche des Lothringen- Konzerns, die im Landkreis Hörde stillgelegt wird. Bon den 15 Zechen des Landkreises Hörde sind heute nur noch 5 in Betrieb.

Auf dem Walz-Thomaswerk der Phönix-A.-G. in Hörde wur­den am 15. August 800 Arbeiter beurlaubt. Am 28. August wird bei dieser Gesellschaft eine Gtetnfabrik mit 150 Mann Beleg­schaft stillgelegt.

Die Herrenkonfektionsfirma L. Marcus in Breslau ist zahlungs­unfähig geworden.

Bankhaus L. Wittmann «. Co.-Stuttgark im Konkurs. Auf

Antrag der Stuttgarter Straßenbahnen A.-G. wurde gegen die Bankfirma L. Wittmann u. Co. in Stuttgart das Konkursverfah­ren eröffnet.

Der Streck m der Berliner Herrenkonfektion. Die Arbeiter von 14 der größten Herrenkonfektionsbeirieben in Berlin sind in

den Ausstand gekrelen. Die Arbeitgeber wollen einem allgemeinen Streik durch die Aussperrung zuvorkommen.

Steigerung der Berliner Schlachtviehpreise. LautB. Z' sind trotz aller Bemühungen, die Fleischpreise zu senken, die Preise für Schlachtvieh auf dem heutigen Berliner Viehmarkt erheblich gestiegen. Für einzelne Viehgattungen und Fleischsorten betrog die Preissteigerung bis 10 Prozent.

Verkauf amerikanischer Staatshandelsschiffe. Das amerikanisch« Schiffahrtsamt hat 20 Frachtschiffe, die hauptsächlich !m Verkehr mit dem Mittelländischen und Schwarzen Meer verwendet wur­den, an die Ausfuhr-Dampfschiffahrt-Eesellschafi in Reuyork um 1 Million Dollar <7 Dollar für die Tonne) verkauft.

Australische Wollverfieigerung. Die australischen Wollerzeuger haben sich mit den Verkaufsmaklern geeinigt, vom 1. September bis Weihnachten 1040 000 Ballen Wolle zum Verkauf zu bringen.

Stuttgarter Börse, 19. August. Die kleine Besserung der Börsenstimmung, die sich gestern an den auswärtigen Börsen öurch- zusehen vermochte, teilte sich auch der heutigen Stuttgarter Börse mit, die bei etwas lebhafteren Umsätzen am Aktienmarkt mehr­fach kleinere Kurserhöhungen auszuweisen hat. Der Rentenmarkt iag dagegen ohne nennenswerte Veränderung.

Württ. Vereinsbank, Filiale der Deutschen Bank.

Stuttgarter Lederbörse. Sohlleder und Vacheleder in Hälften (rein Grubengekbung) 640. in Kernkafeln 6, in Hälften gemischte Gerbung 5.30, in Kerntafeln 4.90, Wildvacheleder in Hälften 4.204.50, Braune Wild-Oberleder 5.306.40, Rindbox schwarz (Ouadratfuß) 1.271.35.

Berliner Getrerdepreise. 19. August. Weizen märk. 23.70 bis 24.10, Roggen 17.4018.10, Wintergerste 18,0019.70, Som­mergerste 2426.90, Hafer 18.6019.50, Meizenmeh! 32.25 bis 35, Roggenmehl 25.7527.50. Weizenkleie 13.60, Roggenkleie 13-30, Raps 345350.

Berliner Bntlerpreis«. Großhandel 1. Sorte 2.03, 2. Sorte 1.86, abfallend 1.66 d. Pfd.

Allgäuer Butter- und käsebörfe, 19. August. I. Sorte 168. 2. Sorte 173. Weichkäse mit 20 v. H. Fettgehalt, grüne Ware 6467 ungeklärt. Rundkäse mit 45 v. H. Fettgehalt 120140. Nachfrage mäßig. (Erzeugerpreise ab Station des Börsengebiets ohne Verpackung.)