Sette 2 Nr. 191

me lym Bayern immer rmm verweigere, während Osster- reick ihm. dem geborenen Oesterreicher, die Grenze ver­schließe. Etwa 4000 Personen suchten Einlaß. Hitler, der ÜberWesen und Ziele des Nationalsozialismus" sprach, bewährte seinen Ru? als glänzender Versammlunasredner. Der Schlüssel zum Verständnis aller politischen Aufgaben liegt ihm in der R a s s e n f r a a e. Die Versammlung spen­dete Hitler stürmischen Beifall. Zu irgendwelchen Störungen ist es nicht gekommen.

US dem Lan

Böblingen. 17. August. Verunglückt. Am Sams­tag abend führte der Arbeiter Kern zwei seiner Hausfrau gehörige Garbenwagen mit dem Gespann nach Hause. Auf dem Weg fuhr ein anderes Fuhrwerk, dos ebenfalls nicht beleuchtet war, in die Garbenwagen. Kern geriet unter den Wagen und wurde lebensgefährlich verletzt.

Welzheim, 17. August- Rohling. Aus geringfügiger Ursache drang der mehrfach vorbestrafte Eugen Sing gewalt­sam in das Haus der 64iährigen Witwe Rupp in Weitmars em und mißhandelte die Frau so fchwer,»daß sie bewußtlos weggetragen werden mußte.

Gmünd, 17. August. Zugsentgleisung. Am Samstag entgleiste Personenzug 17 GöppingenGmünd bei Einfahrt in Rechberghaufen und zwar die Lokomotive und ein Personenwagen. Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden ist unbedeutend.

Wehingen. 17. August. Verbandstag der Ge­werbe- und Handwerkervereine. Der Verband württ. Gewerbevereine und Handwerkeroereinigungen har hier feinen 63. Verbandstag abgehalten, der durch ein Fest­bankett eingeleitet wurde. Die Verhandlungen wurden «m dem Verbandsvorsitzenden Landtagsabg. Henne ge- witet, der die Versammelten begrüßte. Stadtschultheiß Carl Welt gleichfalls eine Begrüßungsansprache. Altmeister Wanz-Metzingen wurde zum Ehrenmitgliede ernannt. Aachdem Syndikus Eberhardt den Geschäfts- und Kassen­bericht erstattet hatte, sprach Dr.-Jng. Kotz-Karlsruhe über die Grundlagen der handwerklichen Betriebswirtschaft und stellte als Hauptgrundsatz auf: größte Leistung bei ge­ringerem Aufwand. Finanzminister a. D. Dr. Schall hielt «inen Vortrag über Sorgen und Hoffnungen der deutschen Wirtschaft. Sodann wurde eine Entschließung an- aenommen. Sie verlangt vom Reichsfinanzminifterium Rücksicht auf die Lage des gewerblichen Mittelstands bei ven kommenden Steuerveranlagungen, ferner von der

wurtt. Regierung Abänderung der gesetzlichen Destimmün- oen über die Bildung des Gewerbesteuerkapitals, Verwen- mmg der Gebäudeentschuldungssteuer ausschließlich für Wohnungszwecke und Befreiung der gewerblichen Räume von der Gewerbeentschuldungssteuer. Weiter wird ver­langt eine Aenderung der Bestimmungen über die Aus­stellung von WandergewerbesHeinen, Rücksicht auf die länd­lichen Verhältnisse in der Frage des Sonntagsladenschlusses, Abbau der Wohnungszwangswirtschaft, raschere Auszah- king der Baudarlehen durch die Wohnungskreditanstalt. Befremdet ist der Verbandstag darüber, daß der Gesetzent­wurf über die ReichshäNdwerksordnung heute noch nicht der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht ist. Gefordert wird die Unterstellung der Bahnhofsverkaussstände unter die allgemeinen Bestimmungen der Gewerbeordnung, Herab­setzung der Telephongebühren und baldige Verabschiedung der Reichsverdingungsordnung. Der nächste Verbandstag findet in Oehringen statt.

Reuklingen. 17. August. Das Technikum für Textilindustrie beging hier am Samstag und Sonn­tag die Feier seines 70jährigen Bestehens. Zahlreiche frühere Schüler waren dazu eingetrosfen. Bisher haben rund 10 000 Studierende die Anstalt durchlaufen. Die gegenwärtige Schülerzahl beträgt 350. Am Samstag abend ' id ein Fackelzug der Studierenden zu Ehren der Lehrer­schaft statt. Daran schloß sich ein Festbankett, dem als Vertreter des Arbeitsministsriums Regierungsrat Most- haf, ferner Oberamtmann Kommersl, Oberbürgermeister Hepp sowie Vertreter der Handelskammer und des Ge- werbevrreins beiwohnten. Direktor Johannsen hielt die Begrüßungsansprache, worauf zahlreiche Beglückwün- schungsreden folgten.

ep. Rell'.iMN. 17. August. A m t s j u b i l ä u m. Pfarrer Weigle in Nellingen OA. Blaubeuren, der älteste evang. aktive Pfarrer unseres Landes, feierte kürzlich in seltener geistiger Frische sein SOsähriges Amtsfubiläum und erhielt auf den gleichen Taa. an dem er im Jabr 1875 fein erstes

Nagolder TagblaltDer Gesellschafter"

Pfarramf in Walxheim OA- Ellwangen übertragen worden war, den erbetenen Abschied. Seit 36 Jahren hat er eine reichgesegnete Wirksamkeit in der Doppelpfarrei Nellingen- Oppingen. 1901 und 1912 wurde er Mitglied der Landes- fynode, 1904 bis 1914 war er Bezirksschulinspektor für den Blaubeurer Bezirk. In den Ruhestand begleiten ihn die guten Wünsche seiner Gemeinde und aller derer, die ihn kennen lernten.

Ehingen. 17. August. Verschüttet. In der Gemeinde­kiesgrube in Emerkingen wurde durch eine einstürzende Kies­wand der 63 Jahre alte Söldner Neubrand verschüttet. Dem Knecht Zey wurde ein Fuß abgedrückt.

Ravensburg, 17. August. Regimentstagung.' Das Landwehr-Jnfanterie-Regiment 123 veranstaltete am Samstag und Sonntag hier eine Regimentstagung. Am Samstag fand eine Gefallenengedächtnisfeier statt. Am Sonntag war zunächst Kirchgang, sodann Festzug in der Stadt und anschließend hieran fand die Enthüllung eines Gedenksteins statt, der auch Generalfeldmarschall Herzog Albrecht beiwohnte. Staatsrat Hegelmaier gedachte der Taten des Regiments und der Toten und übergab den Ge­denkstein in die Obhut der Stadt.

Weingarten. 17. August. Schweizer Besuch. Eine große Zahl ehemaliger deutscher Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebener, denen sich auch Schweizer Bürger und Bürgerinnen angeschlossen hatten, trafen zum Besuch hier ein. Aus der Schweiz waren die deutschen Dienstpflichtigen beinahe in Armeekorpsstärke zu den Fahnen geeilt. Höchstens 1 v. H. gehorchte dem Ruf nicht. Kamerad Tränkle-Zürich erklärte in einer Ansprache, die Deutschen in der Schweiz seien stets bereit, für das Vaterland einzutreten, um es wieder auf die Höhe und zu Ansehen zu bringen.

Friedrichshafen. 17. August. Friedrichshafen Moskau in 14 Stunden. Ein Dornier-Verkehrsflug- zeug der Type Komet 3 legte den Reiseflug nach Moskau (2400 Kilometer) mit Zwischenlandung in Berlin und Königsberg in 14 Stunden 15 Minuten zurück. Die Durch- schnittsgeschwindigkeit beträgt 170 Kilometer in der Stunde. Die Reise mit der Eisenbahn würde mehr als 3 Tage in Anspruch nehmen.

Friedrichshafen, 17- August. Anerkennung. Ober­lehrer a. D. Josef Mayer, der Verfasser des Jugend­buchs:Graf Ferdinand von Zeppelin eine Gabe für die deutsche Tugend" erhielt Mter dem 8. August folgendes Handschreiben:Sehr geehbE Her? Mayers Für die Zu­sendung Ihres MereMnken Büchs über den Graseg von ZepprnN, ocks mir VMS Freude gemacht hat, spreche ich Ihnen meinen verbindlichste Dank aus. Mit freundlichem Gruß von Hindenburg, Reichspräsident,"

Vom Hohentwiel. 17. August. Ein Schwindler. Tn der Gegend von Singen versuchte ein Reisender namens Müller für die ZeitschriftWoche im Bild" Abschlüsse zu tätigen und ließ sich jeweils 2.50 -R dafür an,zahlen. Es hat sich herausgestellt, daß man es mit einem Schwindler Mt tun hatte, denn die Lieferung der Zeitung erfolgte nicht sich der Reisende selbst hatte das Weite gesucht.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 18. August 1925.

Der Müßiggang macht unendlich viel müder und nervöser als die Arbeit und schwächt die Wider­standskraft, auf der eigentlich alle Gesundheit beruht.

Hilty.

Vereins-Sporisest des SMi-Verelos oou M e. V.

(Schluß).

Abends 8 Uhr fand im Traubensaal eine sehr gut besuchte Fomilienunterhaltung mit Preisverteilung statt. Das allseits gute Ergebnis des Tags hatte dem Abend den Stempel sieges­froher Freude aufgedrückt und damit vorneweg eine gute Stimmung für den wohlgelungenen Verlauf geschaffen. Herr Georg Kübele übernahm als offiziös seriöser 1. Vorsitzender in gewohnt trefflicher Weise die Begrüßungsansprache mit Preisverteilung. Mögen die beherzigenden Worte, die er über die Wege und Ziele eines ernstlich strebenden Sportmanns gesprochen, bei der Jugend ein williges Ohr gefunden haben. Als Preise sah man blanke Becher, feinausgeführte Plaketten und sehr gefl. Diplome. Eine rührige Jazz-Band-Kapelle sorgte in gutem Können für stetige Harmonie, die bis zum Ruf der Polizeistunde Herz und Beine in schwungvollemRund"hemm

Dienstag. 18 August 1S2L

in Bewegung hielt. In wirklich gelungener Weise kam das etwas

derbe, doch erträgliche Theaterstückd'Notluag" zur Aufführung. Eine reichlich fundierte Gabenverlosung ließ manchen erst zum Bewußtsein kommen, daß er mehr Glück als Verstand habe. Da gabs süße und saure Mienen und unverzeiliche Zufallsent­gleisungen aller Art: Der Stift mit dem hausfraulichen Spatzen­brett, die Haustochter mit der Schnupftabaksdose und die Schwiegermama mit der Rasierseife. O Backe!

Die Ehrenzulagen an Ordensinhaber. Ehrenzulagen erhalten wieder, wie berichtet, Inhaber von Orden und Ehrenzeichen. Die näheren Bestimmungen hierüber sind jetzt getroffen worden. Wenn die Zulagen früher über 129 Mark jährlich betragen haben, so wird die Hälfte, aber nicht mehr als 300 mindestens 120 -K jährlich gezahlt. In Betracht kommen nur bayerische, württembergjschU badische und sächsische Auszeichnungen.

Zum Vaulandgeseh. Der Arbeitsausschuß des larch- wirtschaftlichen Hauptverbands in Württemberg nahm .Stellung zu dem Entwurf eines Baulandgesetzes und kam dabei zu dem Ergebnis, daß dem Entwurf vom Stand­punkt der Grundstückseigentümer aus schwere Mängel as- hasten, die das Gesetz in dem vorliegenden Entwurf un­tragbar machen. Den zuständigen Behörden wurde von dieser Stellungnahme Kenntnis gegeben.

Die letzte Garbe. In allen Zeiten und bei allen Völkern hat der Augenblick, da mit dem Fall der letzten Halme die Erntearbeit zu Ende ging, einen besonderen, feierlichen Charakter getragen. Der letzten Garbe, die in der Sommer­sonne unter Gottes freism Himmel geschnitten wurde, ist dabei stets besondere Ehrung widerfahren. Sie wird als glückliches Zeichen für die nächste Ernte angesehen. An manchen Orten wird die letzte Garbe von der Garbenbinderin eigenhändig ins Dorf getragen und dort am Scheunentor angenagelt oder sonstwie aufgehängt. Diese Garbe wird daher recht groß und durch einen Stein oder einen Erd­klumpen und dergl. recht schwer gemacht. Eigenartig und von unklarer Bedeutung ist die Sitte, der letzten Garbe Tiergestalt zu geben oder ihr Tiernamen wie Ochse, Kuh, Hase ufw. beizulegen.

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Altensteig, 17. Aug. Dom Schwarzwaldverein. Mil­ten im herrlichsten Hochwald beim Hirschgraben oberhalb des Bömbachtales hatte sich der Schwarzivaldverein Altensteig am letzten Sonntag ein lauschiges Plätzchen zur Abhaltung seiner 40jährigen Stiftungsfeier herausgesucht. Uni 2 Uhr gings vom Marktplatz gemeinsam mit Musik hinauf zur moosigen Festhalle und bald entwickelte sich zwischen den stämmigen Säulen ein frvyks Treiben von Jung und Alt, ein Singen und Klingen, ein Vespern und Tränen. Der Vorstand, Herr Zimmermanu, ließ nach einer herzlichen Begrüßung den in stattlicher Zahl erschienenen Vereinsmitgliedem und der Nachbarvereinen Nagold, Ebhausen und Egenhausen den Werdegang des Vereins von der Gründung bis heute im Geiste vorüberziehen. Herr Rech­nungsrat Lenz, Nagold und Schultheiß Denglet, Ebhausen überbrachten die Grüße ihrer Vereine. Für die Kinder gabs allerlei bunte Belustigungen. Der Abend schloß mit einem ge­mütlicher, Zusammensein im Saalban des Grünen Baums.

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Freudenstadt, 18. Aug. Brandfall. Gestern früh gegen ft» 4 Uhr brach im Hause des Fritz Finkbohner, Kleinerhein­straße 21, ein Dachstühlbrand aus, dem der ganze Dachstuhl zum Opfer fiel. Nur dem raschen Eingreifen der Weckerlinie, die mit aller Energie gegen den Brandherd vorging, ist es zu verdanken, daß ein weiteres Umsichgreifen verhindert wurde. Der Brand entstand durch Niederbrennen eines auf dem Tische des Mädchenzimmers stehenden Lichtes; dadurch fingen die auf dem Tische liegenden Gegenstände Feuer. Als die Schlafende aufwachte, brannte schon die Tapete, Tisch, Stühle usw. und nur mit knapper Not konnte die Bewohnerin gerettet werden.

Eine segensreiche Erfindung

der Gemeinschaft der Freunde e. V. in Wüstenrot.

Die Lösung eines schwierigen Probleins, das für jeden einzelnen von größter Bedeutung ist, scheint in unserer Zeit gesunden zu sein. Es werden freilich viele ungläubig lächeln, wenn sie hören, daß sie Dank einer finanztechnischen Erfindung in verhältnismäßig kurzer Zeit vom abhängigen Mieter zum freien Hausbesitzer werden können. Es scheint ja auch völlig ausgeschlossen zu sein, für die das gesamte Baukapilat zu beschaffen, die ihre Ersparnisse verloren haben und nun arm geworden sind. Und doch ist es möglich. An, 29. Juli ds. Js. erhielten schon wieder 25 Bausparer die gesamten Mittel für ein Eigen,

Der TeLefunkenteufeU

Roman von Otfrid von sanftem.

Amerikanisches Copyright Carl Duncker, Berlin, zo (NaLdr. verHI

Aber die Nacht? Was mag das für eine Pacht ge­wesen sein?"

Der Kommissar nickt.

Weiß ich auch schon! Ich bin kaum in Cuxhaven, da kommt ganz außer sich der frühere Kapitän Jensen, der jetzt >o eine Ausbewahrungshalle für Privatyachten und einen Bootsverleih unterhält und meldet, daß heute abend die dort in einem besonderen Häuschen im Wasser befindliche Pacht des Senators Hildebrand aus Hamburg, die erst gestern von dort gekommen, gestohlen sei. Das heißt, eigent­lich auch nicht gestohlen, sondern es lag statt ihrer im Häus­chen ein Brief mit einem Scheck über 5000 Dollar von einer amerikanischen Bank und ein Zettel, auf dem in Schreib­maschine die Worte standen:

Kaution für Leihen der Pacht, die in 14 Tagen zurück­geliefert wird."

Ein anständiger Dieb wenigstens. Sie haben nicht zu­fällig den Zettel da, Herr Kollege?"

Doch, ich will doch selbst zum Senator, der arme Jensen ist ganz untröstlich."

Wendeborn wirft einen Blick auf den Zettel.

Natürlich, dieselbe Maschine, die auch hier den Brief an die Redaktion der Hamburger Zeitung geschrieben ha:. Und diese Yacht?"

Ist unzweifelhaft die weiße Pacht, auf der jene entkom­men sind. Zum Unglück bestätigen die Küstenstellen, daß diese Pacht eine Stunde später am Leuchtturm vorüber auf die hohe See hinausdampfte."

. Selenius schreit auf.

Sie wurde nicht angehalten?"

Dazu lag kein Grund vor. Die Posten kannten die Pacht, und als die Meldung über die seltsamen Ereignisse in Hamburg kam, war die Pacht bereits außer Sichtweite."

Kommerzienrat Selenius bricht wieder vollkommen zu­sammen.

Also mein Kind ist mit den Entführern auf hoher See! Und heut nachmittag fuhren wir aneinander vorüber!"

Herr Kommissar, ich will gewiß nicht Vorwürfe machen, aber 5 volle Tage ist sie in Luckenwalde und jetzt taffen Sie sie auf das Meer entkommen!"

Und Kommissar Wendeborn fühlte seine Niederlage, er hörte ordentlich mit seinen geistigen Ohren das höhnische Lachen der Spitzbuben, die ihn an der Nase herumgeführl hatten!

* » *

Herr Zoe Worth sitzt im Lesezimmer des Hotel Bellevue in Partenkirchen, hat ein ganz miserables Gewissen und ist in denkbar schlechtester Laune. Er ist wahrhaftig drei volle Tage aus seinen Skiern wie ein Wilder umhergefahren, aber er hat durchaus nichts von den Herrlichkeiten der Winter­wett genoffen. Kam er abends todmüde in ein Hotel, dann schalt er sich selbst der Feigheit, aber er ging jeder Zeitung mit Angst aus dem Wege. Es wäre nicht nötig gewesen, denn in den kleinen Bergsportnestern lagen großstädtische Blätter nicht aus. Und als er heute, an 'einem herrlichen Wintersonnentage, vom Eibsee nach Partenkirchen hinab- glitt, hatte er einen Entschluß gefaßt. Er hat rasch sein Bergkostüm abgelegt, ist in den Eesellschaftsanzug geschlüpft, hat gegessen und durchsucht jetzt die Zeitungen. Es ist ja Torheit! Er hat nichts getan, als einen Suchenden auf die richtige Bahn gewiesen. Teufel! Das sähe ja gerade aus. als hätte er sich vor der Polizei zu fürchten! Das tat er auch gar nicht! Der einzige, dem gegenüber er ein böses Ge­wissen hatte, war sein Vater und schließlich der Kommer­zienrat Selenius in Berlin. Aber die Gefahr war ja vorüber. Das Dokument lag in Hamburg und Walker würde sich schon hüten, über das Abenteuer zu reden. Jetzt war es seine Pflicht, auf schnellstem Wege nach Hamburg zu fahren, das Dokument zu holen und es Selenius zu bringen. Er hatte ja nun sogar diesem Diebe sein Wort gehalten und einige Tage vergehen taffen. Aber er war doch begierig.

Es war eine Münchener Zeitung, die er jetzt durchblats' terte.

Der geheimnisvolle Raub der Sängerin Ada Elena und des Komponisten Norbert Winfried in Luckenwalde.

Was ging ihn das an? Er wollte weiter blättern, da stutzte er. Luckenwalde? Hieß,so nicht das Städtchen, in dessen Nähe er jenen Mann gewarnt hatte? Norbert Winfried? Das war doch der Name, nach dem er fragen mußte? Er las mit wachsender Erregung, riß die nächsten Blätter heran:Die Polizei wittert eine echt amerikanische Sensation. Man vermutet, daß eine amerikanische Konzert­agentur hinter der geheimnisvollen Affaire steckt, und der zufällig in Berlin anwesendeKonzertkönig" James Eold- smith hat den Verdacht auf seinen Konkurrenten Woodrow Worth gelenkt. Der Verdacht wird dadurch bestärkt, daß Joe Worth, der Sohn Woodrows, an jenem Abend und kurz nach der Entführung in Luckenwalde gesehen wurde, anscheinend auf dem Wege zu einem Wintersportaufenthalt in Bayern Dies ist umso befremdlicher, als Kommerzienrat Selenius. der Vater der Sängerin, besagten jungen Herrn uwhceno- dessen zu einer geschäftlichen Konferenz erwartete und War.n senior auf eine Kabeldepesche, die Selenius abgesanot, al von einem Verdacht Worth gegenüber noch keine Rede war, antwortete:Mein Sohn muß schon bei Ihnen )ein .

Herr Walker, der zukünftige Schwiegersohn des Trust­magnaten Eoldsmith, hat nun, da dieser selbst abgerep, die amerikanische Detektivfirma Pinkerton Worth aus o Hals gehetzt. Es scheint, als wäre das verschwunden Pärchen mit Worth im Bunde, zumal Ada Selenius einigen Tagen volljährig wird und es anzunehmen yr, o o zwischen ihr und Winfried ein Liebesverhältnis vejieyr.

Joe Worth springt auf. Er ist so erregt, daß alle Besucher des Lesesaales sich empört nach dem Storensr umdrehen. Er eilt hinaus in die Hotetoffice. ^

Geht heut abend noch ein Zug nach München?

In einer Stunde."

Bitte sofort meine Rechnung, ich muß äugend r