Sette 2 — Nr. 188
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter
Freitag, 14. August 1885
Vo« Tage. Beim Milikärschwimmbad ist ein Mann der Aeichsrvek»: beim Baden ertrunken. Die Leiche ist geborgen.
Aus dem Lande
Bobvnge». 13. August. Ein weiterer Schau- »ndRundflug findet vielfachen Wünschen entsprechend am nächsten Sonntag, den 16. August, zum üblichen Preis von 15 Mark für den Flug statt.
Heilbronn, 13. August. Schadenfeuer. In dem Büroraum einer Stoffmalerei in der Rosengasse ist ein Brand gusgebrochen. Der entstandene Sachschaden beträgt etwa 8000—10 000 Mark.
Waldhausen. OA. Welzheim, 13. August. Lebensmüde. Einer der Insassen des staatlichen Erholungsheims a«f dem Elisabekhenberg, der an Schwermut litt, entfernte sich von der Anstalt und wurde trotz eifrigen Euchens nicht wieder aufgefunden. Nach einigen Tagen enkdechte man durch Zufall die Leiche des Unglücklichen, der sich in einer Schlucht des Waldes in der Nähe von Weitmars erhängt hatte. Es handelt sich um den verheirateten 50jährigen Former Saust aus Wangen bei Stuttgart, der in der Estlinger Maschinenwerkstätte beschäftigt war. Lr war bereits sechs Wochen auf dem Elisabethenberg und sollte dort andern Tags entlassen werden.
Kaisersbach. OA. Welzheim, 13. August. Storchen- überfall. Es kamen nicht weniger als 53 Störche hier durch, die die Nacht aus den Häusern zugebracht haben. Am andern Morgen haben sie ihre Reise nach dem Süden fortgesetzt.
Backnang, 13. August. Betriebsunfall. Im Walk- bntrieb der Firma Fritz Häuser A.-G. kam der 44jährige verheiratete Arbeit« Gottlob Brenner von Rohrbach unter das Walkfaß zu liegen, wodurch ihm der eine Fuß am Knöchel abgerissen und der andere Fuß gebrochen wurde.
SchroSerg, 13. August. Von einer Mähmaschine erfaßt. Der Sohn eines hiesigen Landwirts hatte die beiden jungen Pferde seines Vaters vor eine Gekreidemäh- maschine gespannt. Auf der nach Krailshausen—Kreuzfeld führenden Straße fingen die Pferde an zu scheuen, und ohne sie zum Stehen bringen zu können, rannten sie auf Kie auf der Straße besindriche Schafherd des in den 30er Sahren stehenden ledigen Pachtschäfers Th. Blank von Stimpfach, OA. Crailsheim, hinein. Hiedurch wurden einige Tiere der Herde verletzt, der ohnehin schon sehr brest- hafke Schäfer Blank aber wurde von den Sammelarmen der Maschine erfaßt, sodaß er schwerverletzt in das hiesige Krankenhaus verbracht werden mußte, woselbst er seinen Verletzungen erlegen ist. ^ v -
Bissingen OA. Kirchheim, 13. August. Diebstähle. Einem fleißigen und sparsamen Arbeiter wurden im elterlichen Haus aus seinem Kleiderkasten gegen 200 Mark gestohlen. — Eine noch größere Summe fiel einem Einbrecher in die Hände, der einem Gasthaus einen Besuch abstattete. Er konnte, da die Wirtsleute mit Erntearbeiten beschäftigt waren, ungestört arbeiten und ungesehen entkommen.
Münsingen» 13. Aug. Tödlich verunglückt. Bei den großen Uebungen am Montag stürzte ein Soldat des Reiterregiments 18 und wurde durch ein hinterherkommendes Geschütz überfahren. — Es sollen auch einige Hitzschlägs vorgekommen sein.
Großgartach, OA. Heilbronn, 13. Aug. Ver-gifkung. Ein bei einem hiesigen Landwirt in Stellung befindlicher Dienstknecht erkrankte unter sonderbaren Umständen. Er genoß gegen den großen Durst im Weinberg einige Traubenbeeren. Da in dem Weinberg kurz vorher, wie man hier im Volksmund sagt, .gestürmt" worden ist, scheint sich der junge Mann hierdurch eine Vergiftung zugezogen zu haben. Der Kranke mußte in das Heilbronner Spital verbracht werden. ,
Gmünd, 13. Aug. Aus dem Fenster gestürzt. In einem Hause im Schießtal fiel ein dreijähriges Kind in einem unbewachten Augenblick aus dem Fenster des 2. Stockwerkes. Es erlitt einen Schädelbruch, der sernen»cüsbaldigen
Diamantenes Priesterjubiläum. Pfarrer a. D. Hummel hier kann Heuer das diamantene (60jährige) Priesterjubiläum begehen. Wegen an- Aosriffsner Gesundheit will der Jubilar seinen Jubeltag in Mer StNe begehen. Pfarrer Hummel ist in Rissegg bei B8>er«h geboren, er zählt 85 Jahre.
Hemigkofen OA. Tettnang, 13. Aug. Auto und Pferd. Dem Pferde des Metzgermeisters Maier wurde , von einem begegnenden Auto der eine Fuß abgefahren; das «er mußte getötet werden.
Waldsee, 13. Aug. Verunglückter Radfahrer. Der als Rennfahrer bekannte Gregor Fricker aus Urbach stürzte auf dem Weg von Haisterkirch nach Waldsee so unglücklich vom Rad, daß er außer schweren Verletzungen eine Gehirnerschütterung erlitt.
Bergakreute OA. Waldsee, 13. Aug. Hitz schlag. Der 40 Jahre alte Landwirt Josef Weber von hier, der den ganzen Tag bei der großen Hitze gearbeitet hatte, wurde am Abend, vom Schlag betroffen und war sofort tot.
Friedrichshafen, 13. August. Bodenseetheaker. Am 15. August wird erstmals Shakespeares „Kaufmann von Venedig" aufgeführt. Wiederholungen finden am 16., 19., 22.. 23., 26., 29. und 30. August statt.
Dom Bodensee, 13. Aug. Ueberfüllter Dampfer. Am Sonntag ging ein schweizerischer Vergnügungsdampfer von Rorschach nach Meersburg. Der Dampfer, der 700 Passagiere faßt, war schon bei seiner Abfahrt in Rorschach vollbesetzt. Trotzdem nahm er in Horn, Arbon, Romanshorn und Kreuzlingen noch Reisende auf und hatte schließlich mindestens 1000 Personen an Bord. Mitten aus dem See, während der Fahrt von Kreuzlingen nach Meersburg, kam der Dampfer so bedenklich aus dem Gleichgewicht, daß Wasser einzulaufen drohte. Unter den Reisenden entstand eine ungeheure Aufregung. Verschiedene Reisende eilten zum Kapitän und überhäuften ihn mit den schwersten Vorwürfen. Der Kapitän lehnte, in Meersburg angekom- men, die Rückbeförderung aller Fahrgäste auf seinem Damp* fer ab. Telephonisch wurde ein zweiter Dampfer bei der Dampfbootoerwaltung Romanshorn angefordert, so daß auf dem Rückweg dann zwei Dampfer zur Verfügung standen, die übrigens beide recht gut besetzt wurden.
Auch in Friedrichshafen hatte abends der um 7.30 Uhr von Konstanz eintreffende österreichische Salondampfer „Stadt Bregenz" sich im Hafen so stark zur Seite gelegt, daß das Wasser fast in den Dampfer eingedrungen wäre.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 14. August 1925. Es ist kein Reichtum zu vergleichen einem gesundem Leibe.
Der Höchstsatz für Gemembeumlagen für 1925 wurde von dem württ. Ministerium des Innern und der Finanzen wie im Vorjahr auf 12 v- H. festgesetzt, da die Gemeinden höhere Ueberweifungen aus der Umsatzsteuer, an der sie mit 60 vom Hundert beteiligt sind, erhalten werden und sie mit -k-nem G^verbekataster von etwa 150 Millionen (fernd 160 Millionen) rechnen können. Außerdem können die Gemeinden' nicht unerhebliche Eewerbesteuernachzahlungen vom 1. Januar 1824 an in Aussicht nehmen.
Registrierballons. Nach längerer Unterbrechung werden zunächst vom 15. bis 17. August wieder sogenannte Registrierballons (Luftballons mit Selbstaufzeichnern der Luft- verhältniffe in höheren Suchten) aufgelassen. Die Ballons sind mit Wasserstoff gefüllt; daher ist wegen der Feuers- aefahr Vorsicht beim Entleeren geboten. Die Finder der für die Luft- und Wetterforschung sehr wichtigen Ballons werden gebeten, sie recht sorgfältig nach einer dem Ballon oder am Apparat befindlichen Anweisung zu behandeln und die absendende Nation, oder die Ortsbshörde oder Landes- wetterwarte in Stuttoart alsbald m benackricktiaen
Rauchen in iandwirkschaftlichen Betrieben. Es besteben polizeiliche Verbote des Rauchens in Räumen, in denen sich Garben, Stroh, Futter oder andere leicht brennbare oder sonst feuergefährliche Stoffe befinden, sowie des Betretens solcher Räume mit unverwahrtem Lickt oder Feuerzeug. Verfehlungen gegen die bestehenden Vorschriften ziehen strenge Bestrafung nach sich.
Die Tollkirsche. In Heidsnheim ist kürzlich ein Kind nach dem Genuß von Tollkirschen gestorben. Die schöne schwarze Beere ähnelt der Herzkirsche und übt daher auf Kinder immer einen verführerischen Reiz aus. Die Tollkirsche (Atropa Hella donna) ist außerordentlich giftig, sie bewirkt Schwindel, Betäubung und nicht selten den Tod. Gegenmittel sind die gewöhnlichen Brechmittel und starker Kaffee. Die Pflanze wird etwa 1 Meter hoch. Trotz der Giftigkeit werden die saftigen Beeren von Drosseln und Amseln mit Behagen verzehrt. Die Pflanze gehört zur Familie der giftigen Nachtschatten, zu der auch die Kartoffel zählt. Die Heilkunde gewinnt aus ihr das Atropin, das bei Augenentzündungsn häufig angewendet wird, aber auch als Gegengift bei Morphtumvergiftung seine Wirkung nicht verfehlt.
Der Vogelbeerbaum. Scharlachrot leuchtet an Wegen und Hängen der büschelige Fruchtbehang des Boqelbeer baums. Seinen Namen verdankt der Baum eben diesen Beerenfruckt, die für viele Vögel eine sehr beliebte Nakirun» darstellt. Der Name Eberesche, Aber- oder falsche Esche (wie Aberglaube gleich falscher Glaube), der dem Baum auch beigelegt wird, geht auf seine Aehnlichkeit in der Belaubuna mit der Esche zurück. Andere Namen, wie Ouickenbaum (von quick gleich frisch, lebendig), nehmen auf die große Keim, fähigkeit seines Samens Bezug. Auch den Vogelbeerbaum umgibt nach dem Glauben des Volks das geheimnisvolle Weben zauberischer Kräfte, und in alter Zeit war er dem rotbärtigen Donnergott Donar geweiht. Im Mecklenburg, schen hat sich lange der Brauch erhalten, am Walpurgisabend Zweige des Vogelbeerbaums an den Stalltüren zu befestigen und morgens das Vieh damit zu bestreichen, damit es viel Milch gebe. Aehnliche Bräuche herrschen am Niederrhein nur daß dort der Baum gegen Drachen schützen sollte und daher auch Drachenbaum hieß. Weitverbreitet ist die Mej. nung, daß die Eberesche bei Gewittern vor dem Blitz Schutz gewährt, worin jedenfalls noch eine Beziehung zum Donnergott Donar zu erblicken ist. Noch in einer Reihe anderer Gegenden, ja bis hinauf nach Schweden, sind verschiedene' Zaubersprüche und ans Heidentum erinnernde Bräuche zu verfolgen, in denen der Vogelbeerbaum irgend eine Rolle ivielt.
Dom Gauturnfest Altburg.
Ebhausen, 12. Aug. Dem schönen Erfolg vom Landesturnfest in Ulm konnte der Turnverein bei dem am letzten Sonntag in Altburg stattgefundenen Gauturnfest einen weiteren beachtenswerten anreihen, ist es ihm doch gelungen, 19 Einzelpreise und einen 1. Preis im Vereinswetturnen der A-Masse mit nach Hause zu nehmen. Im Einzelwetturnen erhielten Preise: Zwölfkampf, Unterstufe: Gotthilf Krauß 8. Preis: Neuburger 22. Preis. — Neunkampf, Altersklasse 1891/95: Johannes Helber 4. Preis. — Sechskampf: Paul Geiger, außer Konkurrenz, 2. Preis; Johannes Wackenhut 3. Preis. - Zwölfkampf der Jugendturner: Wilhelm Kemp! 3. Preis; Ernst Spakhels 8. Preis. — Fünfkampf der Jugendturner: Ehr. Spathelf 3. Prers; Georg Beutler 5. Preis ; Hugo Spieß 9. Preis; Robert Braun l l. Preis; Wilh. Weimer 16. Preis. — Siebenkampf der Turnerinnen: Maria Enßlen 4.; Maria Dittus ö. Gertrud Mall 9.; Maria Denaler und Erika Schill ;r einen
11. Preis. — Fünfkampf der Turnerinnen: Hilda Schills.; Johanna Pfeifle 4. Preis. Nicht geringen Anteil an diesen schönen Resultaten haben unser langjähriges Mitglied und Leiter der Vereinsriege Karl Schüttle und die beiden Turnwarte Gotthilf Krauß und Robert Braun, ihnen sei auch an dieser Stelle für ihre selbstlose Mühe und Arbeit herzlich gedankt; daß auch die Einwohnerschaft das Turnen mit Interesse verfolgt, bewies der freundliche Empfang von Alt uns Jung am Bahnhof. Besonderer Dank gebührt auch der hiesigen Musikkapelle, die es sich nicht nehrnen ließ die Heimkehrenden am Bahnhof mit klingendem Spiel zu begrüßen und in bekannt liebenswürdiger Weise für den musikalischen Teil des anschließend stattgefundenen gemütlichen Beisammenseins von Alt und Jung sorgte. Ihr und der Einwohnerschaft mit dem Wunsche auf ein ferneres gutes Einvernehmen ein aufrichtiges „Gut Heil!"
Wildberg, 12. Aug. Beim Gauturnfest am letzten Sonntag in Altburg wurden vom Turnverein Wildberg folgende Preise errungen: Vereinsriege in der C-Classe: 1. Preis.— Altersriege, Vierkampf: Böhler Gottlob 1. Pr. — Männer- sechskämpf: Carle Robert 8. Pr. — Männerzwölskampf, Mittelstufe: Hörrmann Otto 7. Pr. — Jugendturner, Oberstufe, Zwölfkampf: Weishaar Rudolf 8. Pr.; Baumgärtner Fritz
12. Pr.; Baumgärtner Hugo 17. Pr. — Unterstufe, Zwölfkampf: Hörmann Robert 10. Pr. — Volkstüml. Fünfkampf: Geigle Wilhelm 17. Pr.; Bischer Eugen 21. Pr. Wir freuen uns, diese Erfolge mitteilen zu können, besonders da dieselben bei starker Konkurrenz errungen wurden. Leider verunglückte unser Turner Robert Carle infolge Verrenkung des linken Armes. Der Verein wünscht ihm baldige Genesung und hoffen wir, daß er bald wieder in unserer Mitte turnen kann.
Unter rühriger Leitung des Turnwarts W. Pantle stellte seit mehreren Jahren der Verein das erstemal wieder eine Vereinsriege und konnte dieselbe einen schönen Erfolg erzielen. Mögen diese schönen Erfolge dazu beitragen das deutsche Turnen zu fördern und dem Verein neue Mitglieder zuzuführen. Auen Turnern und dem Verein ein dreifaches „Gut Heil!" 2.
»
Altensteig, 14. Aug. 40jähriges Jubiläum. Der hist Schwarzwaldbezirksverein kann in diesem Jahr sein 4 vjähriges Jubiläum feiern. Er wird es mit einem Waldfeft und einem Kinderfest tun und zwar am kommenden Sonntag.
sOer Hel'efunkenteufeU
Roman von Otfrid von Jnnftein.
Amerikanisches Copyright Carl Duncker, Berlin.
27t - 2 sxr—— (Rachbk. oerb)
„Schade, daß meine Antenne noch nicht fertig und daß es bereits dunkel, sonst . . ."
Die Herren reden jetzt lebhaft und dann tönt überraschend schnell wieder der Klang der Hupe. Aber es ist kein Auto, sondern der Motorradfahrer, der wieder zurückkommt. Ada erschrickt, da sieht sie, daß der Mann einen kleinen Koffer trägt. Sie erkennt ihn, es ist ihr Koffer. Zudem bringt er ihr einen Brief. Ein Cuvert des Continental- hotel Cuxhaven, Adresse mit der Schreibmaschine geschrieben, wie auch der Brief selbst, den sie jetzt entfaltet.
„Ada, Liebling! Gott sei Dank, heut abend habe ich Dich endlich wieder. Ich bin traurig, daß Du so kurz vor Cuxhaven einen Unfall hattest. Leider ist es hohe Zeit. Wegen starker Ebbe muß der Dampfer in 10 Minuten abfahren. Das ist nicht schlimm, er hält, sowie er die hohe See erreicht, wieder. Ich könnte Dir ein Auto schicken, aber dann müßtest Du von hier mit einem der Tenderschiffe, die noch Auswanderer an Bord bringen, fahren. Mein Freund, Senator Hildebrand aus Hamburg, ist mit seiner guten Motorjacht hier. Er fährt jetzt sofort elbabwärts und ist in einer Stunde bei dir. Er kennt den Fabrikneubau vom Fluß her. Senator Hildebrand wird Dich dann mit seiner Yacht bis zum Schiff bringen, wo wir uns endlich umarmen können. Weil ich vermute, daß du vielleicht noch immer nichts von Deinen Sachen hast, habe ich durch Deine Zofe schnell einiges zusammenpacken lassen. Ich wäre selbst mitgekommen, wenn ich nicht wieder in der rechten Hand und im linken Fuß meine alte Eicht hätte und deshalb nur ein paar Krakelfüße machen kann. Deshalb nehme ich die Freundlichkeit der Hotelsekretärin in Anspruch. Sanitätsrat Fränkel behauptet, daß auch die Eicht auf der See gut werden würde. Warten wir ab. Das beste Heilmittel ist, wenn ich mein Adakind wieder habe, Dein Pa."
Es waren allerdings nur Krakel, dieses „Pa", aber Ada wußte, daß der Vater nie schreiben konnte, wenn er seinen Anfall hatte, und hätte sic noch Zweifel gehabt — sie sieht den Koffer. Sie teilt den anderen den Inhalt des Briefes mit.
„Wenn Sie sich vielleicht umkleiden wollen, dann zeige ich den Herren, was schon in meiner Werkstatt installiert ist."
„Es wäre sehr liebenswürdig."
Ada ist glücklich, daß sie endlich wieder das Kleid jenes Mädchens ablegen und in ihre guten Winterkleider schlüpfen kann. Sie erkennt die Umsicht ihrer treuen Zofe Anna, die ihr alles zurecht packte, dessen sie am dringendsten bedurfte. Auch einen Pelzmantel. Dann klopfte es.
„Dürfen wir hinein?"
„Bitte."
Die Herren sind ausgefroren, denn draußen ist es kalt, aber Herr Waltersdorf trägt einen großen Apparat mit einem Schalltrichter.
„Gnädiges Fräulein, ich habe eine Bitte, der Mensch muß das Eisen schmieden, wenn es heiß ist. Andere Leute haben in ihrer Wohnung ein Stammbuch, in das sie illustre Gäste einschreiben lassen. Ich habe hier einen Erammophonap- parat. Würden Sie nicht die Güte haben, mir als Andenken an diese Stunde eine Platte zu besingen? Es ist eben 8 Uhr und eine halbe Stunde vergeht doch noch. Herr Winfried hat bereits zugesagt."
Ada lacht:
„Ja, haben Sie denn ein Klavier?"
„Nicht wahr, da wundern Sie sich, aber das ist gar nicht so seltsam. Sie wissen, daß ich andauernd mit Grammophonen und derartigen Dingen arbeite und da brauche ich ein Klavier, wie das liebe Brot. Darum ist auch eines hier und ich brauche nur die Decke abzunehmen."
Er wirft eine wollene Pferdedecke zur Erde und darunter kommt in der Tat ein vorzügliches Instrument zutage.
„Klang wie ein Flügel. Herr Winfried, wenn Sie probieren wollen?"
Norbert schlägt ein paar Akkorde an.
„Darf ich nun um ein Stückchen bitten?"
Norbert läßt sich nicht lange bitten und spielt. Ada iß trefflicher Laune und singt, als Winfried geendet und ihr der Ingenieur das Zeichen gibt.
„Das letzte Lied aus deutschem Boden für lange Zeit."
Weder Winfried noch Ada ahnen, daß jener Trichter dort nicht mit dem Aufnahmeapparat eines Grammophons zusani- menhängt, sondern der Empfangstrichter, der in diesem Hause, das während längerer Wochen verlassen lag, installierten wilden Sendesiation ist, daß ihre Stimme in Hamburg in jenem Konzertfaal wiedergegeben wird und daß ihr Vater dort mit dem Kommissar Wendeborn ihr lauscht, das Herz voll Verzweiflung und Gram. Nicht lange, nachdem sie gesungen, ertönt draußen der Pfiff einer Sirene und em Arbeiter kommt.
„Die Yacht legt an."
Sie eilen zum Ufer, wo in der Tat jetzt ein schmuckes, aber trotz seiner Kleinheit seetüchtiges Schiffchen festmachte. Der Führer kam grüßend an Land.
„Herr Kommerzienrat Hildebrand schickt mich. Emen schönen Gruß an das gnädige Fräulein und auch an Herrn Winfried von Herrn Kommerzienrat Selenius. Der Herr ist schon an Bord der Susquehanna."
Es fällt ihnen nicht auf, daß der Senator Hildebrano, den auch Ada nicht persönlich kennt, nicht mitgekommen. Sie steigen an Bord und Ada, glücklich, sich wieder in ihren eigenen Pelz hüllen zu können, tritt in die warme, kleine Kajüte.
„Wann können wir bei dem Schiff sein?"
„Ich denke, in einer Stunde."
Und rasch gleitet das Motorboot elbabwärts, vm ,,, an den Lichtern des Strandes von Cuxhaven und hmau in die spiegelklare und vollkommen ruhige See.
Es ist etwa eine Stunde nach der Abreise des Komme - zienrats Selenius aus Berlin, als ein Dienstmann an o Tür der Villa in der Tiergartenstraße klingelt:
„Ist die Zofe vom gnädigen Fräulein da?"
„Ich bin es selbst."
„Sie sind Fräulein Anna?" ..
Das Mädchen ist verwundert und nickt. (Fort,.
Alt«
lag vsrm W h'^,
Garrweu
«achmittc Bhnt, g ksWaü
M übc
-cheune
Btt'
M i ist M bishi Bhande M das Mb de Puerwet tinricbtul
keil noä die Ernü
zögerung
same Mc Teil aus Mchunc
Rot
gesur gestern war sch
Die aeschlän Ser Sch im höh' wohnt,
denn di Folg- könnte: daß dg geMr .-"Ws heit M Lntwm diesem die Krc Wen der'Ges
»erschie! findet i
gewoyll des Mc welche der Un Schmer könnte besteht die nel W klag
bildet, dazu b Merk
Mg v
Leder,
mngen
Mg r
«ü hast v, man L steien Kunde beweg und di über tz das H< kosität mach» gewor! mit vl sonderi in den vorbrii
Bo
Adern
Hnsolg
wände
dem e r des
Laß sie sie dar zweissl «rkavst vereng die En We austrst bleibt, Heu, d 8eberr träch^l erst de minim Dann zumal innere befand droht. KlU«« schwur
»nd E *nk> r, «wm