August 1885

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter-

Freitag, 14. August 1SLS

-richtet an Wegen >3 des Nogelbeer- Laum eben dieser - beliebte Nahrung ' falsche Esche (wie m Baum auch bei- m der Belaubung Quickenbaum (von die große Keim.

m Vogelbeerbaum ^as geheimnisvolle

Zeit war er dem

Am Mecklenburg!, n Walpurgisabend

turen zu befestigen Yen, damit es viel am Niederrhein schützen sollte und reitet ist die Mej. r dem Blitz Schuh ichung zum Don­ner Reihe anderer > sind verschiedene' ernde Bräuche zu irgend eine Rolle

»kg.

rfolg vom Landes­ei dem am letzten nfest einen weiteren elungen, 19Einzel- urnen der A-Klasse wetturnen erhielten Krauß 8. Preis: tersklasse 1891/95: rpf: Paul Geiger, kenhut 3. Preis, - Kemps 3. Preis; der Jugendturner: dreis t Hugo Spieß Reimer 16. Preis. - 1.: Maria Dittusö. rika Schill je einen : Hilda Schill L.s Anteil an diesen ges Mitglied und die beiden Turn- ihnen sei auch an Arbeit herzlich ge- rrnen mit Interesse wn Alt uns Jung auch der hiesigen die Heimkehrenden ßen und in bekannt leil des anschließend von Alt und Jung in Wunsche auf ein !Gut Heil!"

t am letzten Sonn- Wildberg folgende lasse: 1. Preis.

. Pr. Männer- swölskampf, Mttel- oturner, Oberstufe, Baumgartner Fritz Unterstufe, Zwölf- stüml. Fünfminpf:

. Pr. Wir freuen Inders da dieselben beider verunglückte enkung des linken mesung und hoffen irnen kann.

W. Pantle stellte temal wieder eine en Erfolg erzielen, as deutsche Turnen zuzusühren. Allen rt Heil!" 2.

nläum. Der hies. ihr sein 40 jähriges Zaldfeft und einem nntag.

d spielt. Ada ist geendet und ihr

für lange Zeit.'' rer Trichter dort imopkwns zufam- der in diesem rssen lag, instal- nme in Hamburg d und daß ihr ihr lauscht, das lange, nachdem Sirene und ein

;t ein schmuckes, fchen festmachte.

l mich. Einen > auch an Herrn nius. Der Herr

tor Hildebrand, i mitgekommen.

wieder in ihren ; warme, kleine

iSrts, vorüber en und hinaus öee.

e des Kommer­istmann an der igelt: r?"

Seile S -- Nr. 188 _

Altensteig, 12. Aug. Wiedergefunden. Der seit Somr- l iaa vermißte Schreiner Friedrich Waidelich, dessen Verschwin- ' M hier so großes Aussehen erregte und den gestern abend die Karrweiler Feuerwehr im Walde vergeblich suchte, wurde heute nachmittag in der Scheune seines Vaters, der in Garrweiler ahnt, gesund und munter aufgefunden. Das Verschwinden Ws Waidelich hat sich als ziemlich harmlos herausgestellt. Er jalic über den Durst getrunken und sich seit Sonntag in der rcheune seines Vaters aufgehalteu.

Btttelbronn, 14. Aug. Brandfall. Gestern nachmittag E 4 Uhr brach in der Scheune des Landwirts Anton Lipp aas bisher unbekannte Weise Feuer aus. Dasselbe fand in den i M-Handenen Futtervorräten reiche Nahrung und in kurzer Zeit l Aar das ganze Anwesen, Wohn- und Oekonomiegebäude, ein Mb der Flammen. Durch tatkräftiges Eingreifen der hiesigen Feuerwehr konnte das Vieh sowie der größte Teil der Wohnungs­einrichtung gerettet werden. Das Getreide ist zum größten Teil noch auf deni Felde und wäre sicher mitverbrannt, wenn die Ernte nicht durch die Witterung der letzten Tage eine Ver­zögerung erfahren hätte. Auf dem Brandplatz steht der streb­same Mann mit seiner zahlreichen Familie, die zum größten M aus unmündigen Kindern besteht wieder um eine Ent- Mchung reicher.

Rotensol OA. Neuenburg. 13. Aug. Erhängt auf­gesunden. Der ledige Weber Ludwig Klotz wurde gestern früh im Gemeindewald erhängt aufgefunden. Klotz war schon längere Zeit Nervenleidens.

AderverkaltMg

Die Aderverkalkung, oft schon äuheMMsiitzMr dukih'.N geschlängelten Verlauf der Pulsader im Hanl?«MM mnd in -er Schiäfengegend, pflegt sich erst im reisen, ^ stzgW. erst im höheren Lebensalter einzustellen, und man ist daher ge­wohnt, sie als eine unvermeidliche Erscheinung von Asters- schwäche anKusehen. Diese Auffassung ist jedoch nicht richtig, denn die Verkalkung der Blutgefäße ist nicht eine nottse ckitze Folge des Greisenalters, sondern mit viel größerer.; Recht könnte man sie seine Ursache nennen, und man darf sagen, daß dasAlter" gerade erst durch die Verk alkung herbei- geMrr wirHr, , , ' , ,

WortAderverkalkung^ bezeichnet von dieser Krank­heit «Min den Höhepunkt, von dem jedoch im Anfang ihrer LnllLimung gar keine Rede sein kann. Es geht vielmehr diesem Höhepunkt viele Jahre lang ein Zustand voraus, wo die Krankheit in nichts anderem besteht, als in einem er­höhten Mitdruck und einem vermehrten Spannungszustand der Gefäße.

,ZMser Zustand ist in der Regel bei zwei sehr voneinander verschiedenen Menschenklassen cmzutrefsen. Einmal nämlich findet man ihn bei solchen Menschen, welche ihrem Körper gewohnheitsmäßig ein weit über seinen Bedarf hinausgehen­des Maß von Nahrung zuführen, also bei Schlemmern, und welche daher durch eine reichliche Ansammlung von Fett in der Unterleibsgegend oder, wie man kurz sagt, durch einen Schmerbauch ausgezeichnet sind. Die andere Menschenklasse könnte man als Gegenfüßler der Dicken bezeichnen, denn sie besteht vorzugsweise aus Personen von hagerem Körperbau, die neben Stuhlträghsit über anhaltenden Appetitmangsl W klagen haben, und durch ihren Beruf zu einer vorwiegend Wenden Lebensweise genötigt sind. Beide Gruppen von Patienten stimmen darin überein, daß sich bsi ihnen all­mählich eine verlangsamte Strömung in der Pfortader aus­bildet, in jenem großen und hochwichtigen Gefäß, welches dazu bestimmt ist, die gesamte Säftemasse aus Bauch und Unterleib in sich aufzunehmen, um sie zum Zweck der Reini­gung von Stoffwechselschlacken dem großen Mltrierwerk, der Leber, zuzusühren- Es ist datz-er leicht verständlich, daß Stö­rungen des Kreislaufs im Vfortadergestiet eine Verunreini­gung des Bluts zur Folge haben müssen.

Auf diese Weise kommt es nach und nach zu jener krank­haft veränderten, klebrigen Beschaffenheit des Blut, welche man Viskosität nennt und weche mit einer Hemmung seines freien Umlaufs, also mit einer gewissen Schwerflüssigkeit ver­bunden ist. Diese wird vom Herzen, dem Zentrum der Blut­bewegung, zunächst durch erhöhte Anspannung seiner Kräfte «nd durch gesteigerten Blutdruck überwunden, aber wie jeder über Gebühr angestrengte Muskel, so erschlafft schließlich auch das Herz, und so kann es denn nicht ausblei-ben, daß die Vis­kosität und ihre Folgeerscheinungen sich immer mehr geltend mache«. Diese bestehen vornehmlich darin, daß das klebrig gewordene und verunreinigte Blut nicht bloß stockend und mit verminderter Geschwindigkeit in den Gesäßen läistt, sondern insolge seiner veränderten Mischung kann es auch m den mannigfachsten Geweben entzündliche Reizungen Her­vorbringen.

Bon diesen muß ganz besonders die innere Wandung der Adern betroffen werden, well sie ja in beständiger «yd innig- M Berührung mit dem an ihr vorbeiströmenden Mut steht, "stsolge ihrer entzündlichen Reizung verlieren die Gefäß­wände, besonders die kleinen und mittleren Arterien, ihre Biegsamkeit, sie werden starr und brüchig, und um sie vor bm erhöhten Mutdruck und damit vor der drohenden Gefahr bes Berstens zu-schützen, greift die Natur zu dem Notbehelf, daß sie aus dem Blut Kalk in die Gefäßwände Magert und ste Hamit festigt. Das ist nun freilich ein Rotbehskf von ver- -Weisslter Art. Denn die Festigung der Arterien wird damit Erkauft, daß sich ihre LüMmg durch die KaKablagerungsn verengert, und daß daher zugleich mit steigendem Blutdruck bie Ernährung der Gewebe erschwert und beeinträchtigt wird.

Wenn nun dieser Verkalkungsprozeß erst im höheren Alter wlsbitt, stch nur langsam entwickelt und in mäßigen Grenzen "locht, so kann er als ein Krankhe itszustand angesehen wsr- s ^ bei gesundheitlich richtigem Verhalten weder das bedroht noch auch das Wohlbefinden erheblich beein- Zu einer ernstlichen Gefahr wird die Verkalkung Erst dann, wen« sie rasch fortschreitet und so hohe Grade Minnnmt, daß sie ernährungswichtige Arterien verstopft, ^ann kann sich nämlich insolge von mangelnder Blutzufuhr, Awal gn den Gliedmaßen, der Brand einstsllen, und von tchEn Organen find durch die Verkalkung ihrer Gefäße »etzmders der Herzmuskel, die Nieren und das Gehirn be- So entsteht das Herzasthma mit seinen Anfällen von MEendster Atemnot oder es entwickelt sich tödlicher Meren- oder es kommt durch Berftung Keiner Hirnarterien ""SGagfiuß.

LMe schweren Fokgezuftände der AderoeMstHung latzen «st Motzer, Sicherheit verhüte«, wenn der PaKent

sei««» Leihons darauf

poKenbe^Lebens- ^ErWMvM, MHe durch Massage, LichOePscchluug 7^ «aHsokMstÄMnie LeibsMmngen zu erreiche«. Hin- «WgvdM» Mi M ntnck aStsn vor MMvasisMeren ge­

warnt werden. 'Ahse sind gefährlich, weil die unelastisch ge­wordenen Adern durch einen zu heftigen Kaltwasserreiz zum Bersten gebracht werden könen. Von heilsamstem Einfluß sind vielmehr warme Bäder der Gliedmaßen, weil sie bei planmäßigem Gebrauch imstande sind, das Blut nach außen, abzukests« und damit die von ihm übenfüllton inneren Organe zu entl asten.

Aus aller Welt

12SS-Iahrseiec in Gengenbach. Das am Eingang des Kinzigtals, unweit Ofsenburg, gelegene, Z6006 Einwohner zählende Städtchen Gengenbach begeht dieser Tage das Fest seines 1200jährigen Bestehens. Vor 1200 Jahren wurde das Gengenbacher Kloster gegründet. Die Stadt wurde später zur freien Reichsstadt erhoben. Aus Anlaß dieser Feier wird in Gengenbach dieser Tage die Eröffnung einer Schwarz- wald-Gewerbe- und Industrieausstellung stättfinden.

Hitler die Einreise in Oesterreich verboten. Di-e^ österrei­chische Regierung hat Adolf Hitler, der zum notiöftalsözia- listischen Parteitag in Wien eingeladen wc>rden-"war, die Einreiseerlaubnis verweigert.

Hervorragende Alngleistung. Die Flieger PlaHHrt und von Elausbruch vom Deutschen Aero-Nyod'HZMnss eine Höchstleistung vollbracht, indem sie in 6 StundensllHKMin.' hie Strecke BerlinStockholm zutzücklegden, während die planmäßige Flugzeit 9 Stunden beträgt

Die Typhusepidemie in Frankfurt. Lite Seuche hak ein weiteres Opfer gefordert. Die Zahl der Erkrankte« hat sich auf 52 erhöht, gestorben sind bisher 5 Personen.

Schließung der Kölner Lichsspiellheaker. Wegen der neuen städtischen Lustbarkeitsfieuern werden sämtliche Lichtspiel­theater von Köln und Umgegend vom 17. 8. ab schließen.

Der Tod in den Bergen. Am Dienstag morgen wurden drei schweizer Touristen, darunter der bekannte 23'Zähre alte Alpinist Willy Äichardet aus Bern, in den italienischen Alpen durch Steinschlag getötet-

ÜnwetiA, In der Nacht zum Mittwoch haben schwere Unwetter in den böhmischen Bezirken Reichenberg und Gablonz große VerheerÜngest an'gerichtet. Viele Häuser wurden abgedeckt und ganze Waldstrecken medergekögt.

Eigentümlicher Unfall. In Rokitt-mtz (Oberschlesie«) stieß ein Erntewagen beim Einfahren mit der Deichsel gegen eine Wand, an der die Treppe sich befand, und durchbohrte die Wand. Ein 2jähriges Kind, das auf der Treppe stand, stürzte herab und wurde von den Steintrümmern erschlagen, ein anderes Kind wurde schwer verletzt.

Na-rbuberfakk in Chemnitz. Mittwoch abend gegen 7 Uhr betraten in Chemnitz zwei junge Leute ein Goldwarengeschäfi am Ankonplah, schlossen die Ladentür hinter sich ab, be­drohten die Inhaberin mit Revolvern und stopften sich dann sämtliche Taschen mit goldenen Uhren, Armbändern, Schmucksachen usw. voll. Nachdem sie alle Schaukästen aus­geraubt hatten, ergriffen sie die Flucht und entkamen un­erkannt.

Großfeuer. In den Morgenstunden des Mittwoch brach in dem Reinigungsgebäude eines Mühlenwerks in Köln- Deutz Feuer aus, das das ganze Gebäude samt sämtlichen Maschinen vernichtete. Der Schaden ist sehr groß und der Betrieb vollständig stillgelegt.

Auiounfall. Rechtsanwalt Junker aus Berlin ver­unglückte mit seinem Kraftwagen, den er selbst steuerte, auf der Landstraße NeumarktLiegnitz. Er wurde heraus- geschleudert und kam mit kleinen Verletzungen davon, wäh­rend sein Chauffeur Bruno Obst derart verletzt wurde, daß er kurze Zeit darauf im Neumarkter Krankenhaus starb.

RäuberüberfM. Auf dem Weg von Geczalkowitz nach Pleß (Oberschlesien) wurden zwei Kaufleute mit ihren Frauen von bewaffneten Räubern überfallen und aller Wertsachen beraubt. Die Verbrecher versuchten darauf, den Frauen Gewalt anzutun, und als einer der Männer sich aus einen Räuber stürzte, wurde er von ihnen durch Revol- verschüsse schwer verletzt. Die Räuber entkamen.

Ein griechischer Vulkan in Tätigkeit. Der DuNan ans der Insel Santorm stößt seit dem 12. August Rauch» wölken und Steine aus. Die mckka«ische Jrpsit Scmiorin, Mgrrechffch Thera, liegt i« AejMWx Mser «nd P M südlichste der Zyklade«. Kurz vor dem Ausbruch wurde von der Bebenwarke in Sofia (Bulgarien) ein Erdbeben in etwa 650 Kilometer Entfermin-g verzeichnet-

1400 Millionen für Diamanten. Nach Neuyorker Blättern soll ein neues Diamant-Syndikat gegründet wor­den sein, das aus der Morgan-Gesellschafk, den Brüdern Barnako und der deutschen Gesellschaft Dunkelsbühler be­steht. Dieses Syndikat erwirbt auf 5 Zähre 1926 die gesam­ten Erträgnisse der Diamantbergwerke von De Beer, Pre­mier, Zagersfontein, vom Kongo und Angola. Es ist die Ab- fichk des Syndikates, die Preise zu erhöhen, wM die gegen­wärtigen Preise nicht genügende Gewinne bringen. Die Summe, die für diese Mamankrechte gezählt w'erdm soll, wird auf 1400 Millionen Mark angegehen.

Opfer der Berge. Bei einer Tour zum Agassixjoch (Gri«- delsoald, Schweiz) geriet der Arzt Lochmann aus M- zingen (Kreis Konstanz) mit Sohn und Tochter m einen Schneesturm. Der Sohn, ein Student der MsdWU, starb cm Erschöpfung. Der Vater konnte von der SknchleggchSkte Hilfe für die cm der Unsallstelle zurückgebkebene Tochter (holen.

Van einem Arbeitslosen niedergeschosien. Auf dem Ar­beitsamt in Gelseukirchen zog ein Arbeitsloser, besten iiknter- stiitzungsgefirch abgewiesen wurde, eine« Revolver und schoß den mit seinem Anliegen betrauten Oberftadtsekretär Hecht nieder.

Rach den Wolkenkratzern derErdkraher". Da die ame­rikanischen Baumeister bei der Errichtung von Wolken­kratzer« beim besten Willen die Leistungen ihrer Vorgänger nicht mehr überbieten können, so bemühen sie sich, nach unten zu bauen. Das wird jetzt an einem Gebäude in Neu- york erprobt, das wieder einmal das größte der Welt zu werden verspricht, da es außer den zehn Stockwerken in der Höhe auch noch sieben unter der Erde haben wird. Die Kosten dieses Riesenbaues, der ein Buseauhaus werden soll, sind auf 19 Million«« Doll, berechnst.

Allerkumsfuude m Aegypten. Bei Kanakisationsarbeite« in Karnak wurde ein Standbild des Königs Echnaton ge­sunden, das als ein neues Beweisstück für die naturalistische Kunstrichtung zur Zeit der Herrschaft dieses Königs an­gesehen wird.

Letzte Nachrichten

Die Aussperrung von 20V V00 Textilarbeiter« beschlossen.

Chemnitz, 14. Aug. Die gestrige Mitgliederversamm­lung des Arbeitgeberverbandes der sächsischen Textilindustrie hat die gesamte Aussperrung der westfälischen und thürin­gischen Textilarbeiter beschlossen, da sämtliche Einigungs­versuche mit den Textilarbeitern gescheitert sind. Es werden etwa 200000 Mann betroffen.

Steigen der Grotzhaudelsiudexziffer.

Berlin, 14. Aug. Die auf den Stichtag vom 12. Au­gust berechnete Großhandelsindexziffer des statistischen Reichs­amts ist gegenüber dem Stand vom 5. August von 133,8 v. H. auf 134,2 gestiegen.

Wieder Kohleuzölle im Saargebiet.

Berlin, 14. Aug. Die Saarkommission hat beschlossen, vom 24. August ab die Einfuhrzölle auf Kohlen für das Saargebiet wieder zu erheben. Dieser Kohlenzoll war während des Bergarbeiterstreiks vorübergehend aufgehoben.

Chamberlain an Bandervelde.

Brüssel, 14. Aug. Wie dieVoss. Ztg." aus Brüssel berichtet, hat Chamberlain an Bandervelde einen Brief ge­richtet und ihn gebeten, nicht später als am 2. September in Genf einzutreffen, damit sich die beiden Minister mit Briand zusammen über die Frage des Sicherheitspaktes unterhalten können.

Briand erstattet Bericht.

Paris» 14. Aug. Als Briand gestern nachm. 6.40 Uhr in Paris eintraf, weigerte er sich, am Bahnhof Erklärun­gen abzugeben. Er begab sich sofort zum Quai d'Orsay, wo er sich allgemein zufrieden mit den Verhandlungen in London äußerte. Heute wird den Kanzleien der übrigen alliierten Regierungen der französische Antwortentwurf zu­gehen.

Das Kabinett billigt Chamberlains Verhandlungen.

London» 14. Aug. Trotzdem über die gestrige Kabinetts­sitzung kein amtlicher Bericht abgegeben wurde, glaubt man in gut unterrichteten Kreisen, daß der Ministerrat der Stellungnahme Ehamberlains bei den Verhandlungen mit Briand ohne Vorbehalt zugestimmt habe.

Amerika über die Londoner Verhandlungen benachrichtigt.

Berlin,. 14. Aug. DieVoss.Ztg." meldet aus New- Ioek: Das Staatsdepartement gibt zu, daß ihm ein ver­traulicher Bericht über die Londoner Verhandlungen über den Sicherheitspakt zugegangen ist.

Der Widerspruch

in den französischen Marokkomeldungen.

Madrid» 14. Aug. Die französischen Meldungen über die Vorgänge in Marokko finden hier kein Vertrauen mehr, da sie sich ständig widersprechen. Der französische Kriegs­bericht teilt mit, daß sich die vereinigten französisch-spani­schen Truppen im Vormarsch befänden, ohne aus größeren Widerstand zu stoßen. Die Erfolge der Franzosen sollen großen Eindruck auf die eingeborenen Stämme gemacht ha­ben, sodaß zahlreiche Stämme ihre Unterwerfung angeboren hätten. Man weist allgemein darauf hin, daß die aus Tanger eingctroffenen spanischen Meldungen berichten, daß der Vormarsch bei Uezzan zum Stillstand gekommen sei. Abd el Krim habe dort starke Streitkräfte auf der spani­schen Zone zusammengezogen. Der Druck der Risteute auf die französische Ostfront bei Taza sei sehr stark, die Fran­zosen hätten sogar mehrere Stellungen aufgeben müssen. Abd el Krim habe allen Rifstämmen in der spanischen Zone den Befehl gegeben, nach Uezzan zu marschieren und dort in den Kampf einzugreifen.

Der große Angriff der Franzose« in Marokko mußte bis zmn Eintreffen neuer Verstärkungen verschoben werde«, da die Trappen ermüdet find und die Ruhr ausgebrochen W. Auch ha^a sich die in Südmarokko ausgehobenen Truppe« Äs unzuverlässig erwiesen.

Der Reichsrat stimmte den zuletzt vom Reichstag ver­abschiedeten Gesetzen, darunter der Zollvorlage, ohne Ein­spruch zu.

Die kommende Amnestie bringt nicht nur den Kapp- Putschisten, sondern auch den mitteldeutschen Aufrührern von 1921 die Freiheit.

Nach einer Mitteilung der Besatzungsbehörde an die Stadt Trier erwägt man die Unterbringung eines Teiles der Düsseldorfer Besatzung in Trier.

Verhandlungen zwischen Briand und Churchill in Lon­don haben zu einem Kompromiß in der Schuldenfrage geführt.

Die Pariser Presse macht nach der ersten Begeisterung über das Ergebnis von London nunmehr einhellig Stimmung für Deutschlands Völkerbundseintritt.

Das englische Kabinett hat der von Briand und Cham- berlain sestgelegten Antwortnote an Deutschland zugestimmt.

Handel und Bolkswirlschast

HNe Münzprägung« Deutschland. Rach einer amtlichen Nach-, wvriden im Monat Znli i-n den deutschen Münzen für 5i8 °MLioneA Reichsmark Einmarkstücke, sSr 12,4 Millionen Reichs MuH IveiwakkMcke. Mr IM Millionen Reichsmark Reichs?

geprägt. Dadurch beziffert fich die Gesamtpräglwg AorLksichtigusa der wieder eingezogenen MSuze» auf Milkane» RedchSma« Aruuarkstüöve, 17L Millionen Reichsmcuj« JrseMarHMcke, 1W-9 Mtkonen Reichsmark Dreimarkstück«> 198,4 Millionen Reichsmark Reichspfennigmünzsn (davon 109,4 MM ans» Reichsmark Fünfzigpfennig- und 53.0 Million«, Reichsmark Zchupfenmgstücke.) Der Gesamtumlauf an Münzgeld stellt Sch «st 5W,8 DWio»«» Reichsmark, dos beißt aus den Kopf dar ÄuvWmrnng «Hatten Icker S Reichsmark.

(Forts. solzt.)ö