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Nagolder LagblattDer Gesellschafter

beschloß, allen Bestrebungen zur Gründung einer IV len Parker fernzubleiben. Es wird angekründigk, daß man s o ohne Rücksicht auf die Parteizugehörigkeit kür die- i^nigen Persönlichkeiten einsetzen werde, die als Förderer der Arbeiterbewegung erscheinen.

MeRäumung"

Trier 4. Aug. Der kommandierende General des 63. französischen Armeekorps in Bonn hat in der Stadt Trier 116 neue Offizierswohnungen und vier Billen für Generale angefordert. Es wird vermutet, daß die Franzosen die Trup­pen, die durch die etwaige Räumung des Kölner Abschnitts von dort abrücken müssen, einfach in das südlichere Rhein­land verlegen.

Deutscher Reichstag

Umsatz-, Vier- und Tabaksteuer

Berlin. 4. August.

110. Sitzung. (Schluß.) Das Haus ist wieder in be­ruhigter Stimmung und beratungsfähig. Die kapital- verkehrssteuer wird nach den Anträgen des Ausschusses angenommen, ebenso die Erunderwerbssteuer mit einem Antrag Behrens (D.natl.), den Grunderwerb durch An­stalten, die der öffentlichen Wohlfahrt dienen, von der Steuerpflicht zu befreien.

Bei der Beratung der Umsatzsteuer wird der soz. Antrag auf Steuerbefreiung der Handelsvertreter (nicht Handels­verträge) mit 205 gegen 152 Stimmen, der soz.-komm. An­trag auf Befreiung aller Lebensmittel von der Umsatz- Deuer mit 224 gegen 131 Stimmen, und ferner die Steuer- vzfreiung für die freien Berufe abgelehnt. Der soz. An- Ds^auf Befreiung der Konsumvereine von der Umsatz­steuer wird mit 231 gegen 124 Stimmen abgelehnt, ebenso die Aufhebung der Luxussteuer gegen die Stimmen der Demokraten und Kommunisten. Doch wird beschlossen, hoch­wertige Qualitätsarbeit zu schonen. Die Herabsetzung der Umsatzsteuer auf 1 v. H. wird mit 205 gegen 152 Stimmen abgelehnt, es bleibt also bei IV« v. H. für die allgemeine Umsatzsteuer und 7)4 v. H. für die Lurussteuer. Es wird beschlossen, daß die Einzelstaaten und Gemeinden keine Veherbergungssteuer mehr erheben dürfen. Die Wcchsel-

fieuer wird unverändert angenommen, der soz. Antrag aus Offenlegung mit 230 gegen 130 Stimmen abgelehnt, doch soll künftig den Veranlagungsausschüssen bei den Finanz­ämtern die Einsichtnahme in das Veranlagungsergebnis gewährleistet werden. Der Rest des Gesetzes, Las am 1. De­zember 1925 in Kraft tritt, wird angenommen.

Bei der Beratung der Vierfieuer verlangt Abg. Hen­ning (Völk.), daß die Einfuhr von Pilsener Bier verboten werde. Die Pilsener Brauereien geben von jedem verkauf­ten Hektoliter 4 Mk. zur Bekämpfung des Deutschtums. Ein Deutscher sollte sich schämen, Pstfener Bier zu trinken. Die Abstimmung über die Biersteuer, die von der Linken be­kämpft wird, wird zurückgestellt.

Abg. Büll (Dem.) wünscht, daß die Abstimmung über die Tabaksteuer, die die 3 und 4 Pfg.-Zigaretten verdrängen werde, bis zum Herbst vertagt werde. Abg. Henning verlangt, daß der deutsche Tabakbau durch höhere Zölle geschützt werde, man dürfe aber nicht durch innere Steuern den Tabak verteuern. Die Beratung wird auf Dienstag vertagt.

Die Beschwerde gegen die Ausschließung des Abg. Ja- dasch (Komm.) wird gegen die Stimmen der Kommu­nisten, die des Abg. Hölle in gegen die Stimmen der Kommunisten, Sozialdemokraten und Demokraten ab­gelehnt.

111. Sitzung. Präsident Löbe teilt mit, daß der Abg. Dr. David (Soz.) bei der heutigen Sitzung der sozial­demokratischen Reichstagsfraktion einen Dlutsturz erlitten habe. Der Präsident gab der Hoffnung Ausdruck, daß Dr. David bald wieder genesen möge.

Die zweite Lesung der Steuervorlagen wurde daraus fortgesetzt bei der Tabaksteuer.

Abg. Schlüter (Soz.) bekämpft die Erhöhung der Tabaksteuer vom Standpunkt der Tabakarbeiter aus, die Arbeitslosigkeit zu befürchten hätten.

Nachdem verschiedene Gegenanträge abgelehnt sind, wird der Kompromißantrag der Regierungsparteien, die Bier- steuer ab 1. Avril 1926 um rund 33)4 v. H. zu erhöhen, an­genommen. Die Z'.Zarekkansteuer wird in der Fassung des Ausschusses (2prozentige Banderolensteuer und 8 Mk. Ge­wichtszoll) mit dem Antrag der Regierungsparteien an­genommen. daß eine durch die Steuererböhung etwa ein­tretende Enverbslosigkeil von Tabakarbeitern als krieas- folge im Sinn der Verordnung über die Erwerbslosenfür­sorge behandelt werden soll und die durch Kurzarbeit ge­schädigten Arbeiter unterstützt werden sollen

Angenommen wird ferner der Antrag Iuller auf Er­richtung einer Reichskabakforschungsanstolt in Baden. Ein völkischer Antrag, dis Einfuhr des Pilsner Biers zu ver­bieten, wird gegen die Antragsteller abgelehnt.

Es folgt die 2. Lesung der Verbrauchssteuern und zwar der Meinsteuer, der Sal-steuer. der Znckersteusr und der Spielkartensteuer. Abg. Soll mann lSoz.) lehnt die Er­höhung der Verbrauchssteuern grundsätzlich ab.

Staatssekretär Dr. Popitz erklärt, die geringen Ein­nahmen aus dem Branntweinmonopol feien Gegenstand ernster Sorge der Reichsregierung. Den Mißstönden sei die Regierung rücksichtslos entgegengstreten. Der Kampf gegen die Schwarzbrennereien würde noch länger dauern, aber die Verwaltung würde den Sieg erringen. Von den Beamten der Monopolverwaltung sei nur e>n einziger schwer belastet. Ein Gesetz zur Abstellung der Mängel bei der Monopol- oerwaltung sei in Vorbereitung.

Württemberg

Stuttgart, 4. August. Beschlagnahme. Gestern er­schienen Beam.e der Kriminalpolizei in der Süddeutschen Arbeiter-Buchhandluna, um verschiedene Bücher und Bro­schüren zu beschlagnahmen.

Dom Tage. In einem Haus der Weberstraße machte eine 14 Jahre alte Frau durch Einatmen von Eas einen Selbstmordver­such. Sie wurde nach dem Katharinenhospiial verbracht. Bei der Insel in Tng wurde die Leiche einer 4S Jahre alten Frau, die Selbstmord begangen hatte, aus dem Neckar geländet. Ein l' ater, der mit seinem Kind aus der Strecke TübingenStuttgart heimwärts fuhr, stieg unterwegs in seinem Heimatort aus und ! ..-gaß, das Kind mitzunehmon. In Eßlingen konnte das Kind «.borgen und dem Baier wieder übergeben werden.

Cannstatt, 4. August. Todesfälle durch Pilz- oder Fleischvergiftung. Der Kaufmann Fritz Mäule und sein Schwiegervater, der Maler Wilhelm Held erkrankten nach dem Genuß von Pilzen und Fleisch und starben nach 1v Tagen. Die Frau des Mäule liegt heute noch an den Folgen der Vergiftung im Spital, während die Frau des Held verschont blieb, obwohl sie die gleichen Speisen verzehrt hatte.

Fund römischer Kunstwerke in Cannstatt. Bei der Anlage eines Weinkellers in Cannstatt ist man vor kurzem auf einen römischen Keller gestoßen. Leider war er schon zum großen Teil abgegraben, ehe er als solcher erkannt wurde. Bruch­stücke von Bildwerken und Architekturteilen, die zutage ge­fördert wurden, ergaben das Vorhandensein eines Heilig­tums des Handslsgotts Merkur in prachtvoller Ausstattung. Oskar Paret - Stuttgart, der den ganzen Fund im Kcrre- spondenzblattGermania" der Römisch-Germanischen Kom­mission des Deutschen Archäologischen Instituts veröffentlicht, erttärt das Heiligtum als wahrscheinliche Stiftung einer Kaufmannsgilde, vielleicht in Bezug auf den Weinhandel. Die Steine dürften bei dLx Stuttgarter Geroks- Ruhe gebrochen sein, wo größere BildhäüerWerkstüttcn bV standen zu haben scheinen. Das Merkur-Heiligtum ist nach verschiedenen Erwägungen in der Mitte oder in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts n. Ehr. entstanden. Un­glücklicherweise sind seine Arbeiten, ehe man das römische Heiligtum erkannte, durch Nichtachtung schwer beschädigt und. zerschlagen worden. Da standen in dem Heiligtum neben­einander: das Hochrelief einer Diana die Göttin ist bis cmf den Kopf in mehreren Bruchstücken erhalten und mar wohl die Schwär,zwaldgöttin, Diana Abnoba. Dann eine Jupiter-Riesen-Säule, wie wir sie mehrfach aus dem römi­schen Deutschland kennen, 4,50 Meter hoch, in der üblichen Form von einem kleinen reitenden Riesen bekrönt. Endlich das Merkur-Heiligtum selbst, der Handelsgott mit dem kleinen Bacchus-Knaben auf einem Pfeiler neben sich, hier in einer., architektonisch reich ausgebildeten Nische. Diese Nische, die bunt in Kalkfarben bemalt war, trug am Gewölbe das eigen­artige Relief eines Hahnenkampfes.

Aus dem Lande

Waiblingen, 4. August. Verhafteter Schwind­ler. Mittels gefälschter Ausweispapiere wußte ein Schwindler, der süh als Dr. med. und Stabsarzt Beck, auch alsärztlicher Leiter des Kurhauses im Remstal" ausgab, Kautions-, Scheck- und Heiratsschwindeleien in verschiedenen Städten Deutschlands auszuführen. Die Kriminalpolizei ist desHerrn Doktor" nun aber habhaft geworden und hat ihn zunächst in einemKurhaus", aber nicht im Remstal untergebracht.

Besigheim, 4. August. Stiftung. Der am 2. Juli hier verstorbene ledige Kaufmann Karl Temmler hat der Stadtgemeinde mit Testament Forderungen (auf Schuld­schein und Aktien) im Nennwert von 6600 und im der­zeitigen Kurswert von 5040 Mk. gestiftet mit der Bestim­mung, daß diese Kapitalien nebst den anfallenden Zinsen zur Gründung eines neuen Krankenhauses in Besigheim zu verwenden sind.

Maulbronn, 4. August. Wilderer. Auf der Mar­kung Schmie wurde ein Wilderer, ein Bürger von Schmie, von Jagdvachtern, als er im Begriff war, mit seiner Beute, einem prächtigen Bock, abzuziehen, festgenommen. Er sieht der Bestrafung entgegen.

künzelsau, 4. August. Zuviel Raubvögel. In­folge ungenügenden Abschusses wegen zu teure/c Iagdmuni- tion wird dieses Jahr ein starkes Ueberhandndhmen schäd­licher Raubvögel, namentlich der Eichelhäher und Elstern beobachtet, die in Baumanlagen, in Wald und in Feld­hölzern die Vogelnester plündern und so die Vermehrung der nützlichen Vögel verhindern und dem Raupenfraß Vor­schub leisten. Aus eine Eingabe der Vezirksjäger-Vereini- gung um Wiedereinführung von Schußgeldern für erlegtes Raubzeug hat der Bezirksrat vorbehaltlich der Zustimmung der Amtsversammlng beschlossen, für Erlegung von Raub­vögeln jeder Art ein Schußgeld von 30 Pfg. (für ein Nest­junges die Hälfte) mit sofortiger Wirkung auszusetzen.

Gmünd, 4. August. 50 Jahre Priester. Sein 50- jähriges Priesterjubiläum konnte am Sonntag Oberschulrat Karl Möhler hier, päpstlicher Ehrekämmerer, be» gehen. Die Feier fand in aller Stille statt.

Geislingen a. Sk., 4. August. Brand. Gestern brach in der dem Schuhmachermeister Höche gehörigen, mit Heu gefüllten Scheuer in dem Wohnbezirk Altenstadt Feuer aus; die Scheuer brannte aus, das anaebaute Wohnhaus erlitt geringeren Feuerschaden am Dachstuhl, wurde aber vom Wasser ziemlich mitgenommen.

Nürtingen, 4. August. Angefahren. Der 17 Jahre alte Zimmermann Kaiser von Kusterdingen wurde auf der Straße -rwiicken Unter- und Oberboihingen durch einen an­deren Radfahrer vom Rad geworfen und vom Kotflügel eines Autos erfaßt, obwohl dieses sofort anhielt. Es ver­brachte den Verletzten, der einen linken Schlüsselbeinbruch davontrug, ins Krankenhaus.

Lchramberg, 4. August. Ehrung von Arbeiter- Veteranen. Auf Gut Bern:ck veranstaltete die Firma Eebr. Junqhans am Samstag wieder eins Ehrung von Beamten,Arbeitern und Arbeiterinnen, die 25 und mehr Jahre im Betrieb tätig waren. 55 konnten ihr 25jähriges Jubiläum feiern, während 13 die Medaille der König-Karl- Jubilüumsstiftung erhielten. Hils sieht auf 60 Arbeitsjabre, Arnold, Haberstroh und Haller auf über 50 Arbeitsjahre zurück.

Ochsenhausen OA. Biberach, 4. Aug. Schießerei. Nachts wurden sieben Schüsse auf ein Haus an der alten Straße nach Biberach abgegeben. Zwei Schüsse drangen in das Haus ein und hätten dort ein furchtbares Unglück im Schlafraum der Kinder anrichken können. Glücklicherweise gingen die Geschosse über die Kinder weg. Die anderen Schüsse prallten am Haus ab. Die Geschosse dürsten auf die Spur des Täters lenken.

Weingarten, 4. August. Heimatspiel. Am Sonntag mittag fand die erste Aufführung derWelfensage" auf dem Hirschplatz statt. Die 200 M-twirkenden spielten vorzüglich und ernteten lebhaften Beifall.

Zsny, 4. August. Neue Zeitung. Hier erscheint jetzt eine zweite Zeitung unter dem TitelIsnyer Tage­blatt", Generalanzeiger für das württ. Oberland und Allgäu.

Tekknang, 4. August. Lebensmüde. Seit einer Woche wurde der in Bad Laimnau beschäftigt gewesene Knecht Wik Helm Weiß vermißt. Man fand den 64 Jahre alten Mann in einem Wäldchen beim Loderhof tot auf; er hatte sich an einem Baum aufgehängt.

Mittwoch, S. August 1925

Friedrichshafen, 4. Aug. B o d e n s e e t h e a t e r. Die Erstaufführung von Schillers «Braut von Messina" durch die Württ. Volksbühne fand bei prächtiger Witterung am Samstag, den 1. August statt und hinterließ tiefen Eindruck. Die für Sonntag vorgesehene erste Wiederholung findet am Mittwoch, den 5. August, 6 Ahr abends, statt. Weitere Wiederholungen folgen am 8., 9. und 12. August,

Aus Stadt und Land

Nagold, den 5. August l925.

Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt, vertraun auf Gott und rette den Bedrängten!

Schill er-Teil I. t.

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Dienstuachrichten.

Zum Obersteuersekretär wurde ernannt der Steuerpraktikant Schlette in Altensteig bei den: Finanzamt Backnang.

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Ausflug des Verein. Lieder- u. SSugerkrauzes RagO aus deu Hoheuzvlleru um Sonntag. 2. August.

Trotzdem der Himmel am Sonntag früh ein gar trübes Gesicht machte, fanden sich doch eine große Anzahl aktiver und passiver Mitglieder des Vereins mit Angehörigen zur festgesetz­ten Zeit am Bahnhof ein, um den seit Wochen bestimmten Ausflug auf den Hohenzollern zu verwirklichen. Das vor Ab­gang des Zugs noch stimmungsvoll vorgetrageneSchäfers Sonntagslied" bewies, daß Wind und Wetter die wackere Sän­gerschar nicht entmutigen konnten. Im Gegenteil schnellte das Stimmungsbarometer rapid nach oben, als der Schatzmeister, Herr Kappler, seines Amtes waltete und dieSilberlinge' aus dem gespickten Beutel springen ließ. Petrus schien aller­dings anderer Ansicht zu sein, denn mittlerweile hatte draußen einvielversprechender" Regen eingesetzt. Trotz der gerade nicht durstigen Temperatur benutzten alle den halbstündigen Aufent­halt in Horb zur gründlichen Durchfeuchtung der'Register" und Nesonanzlager und, wüs zwei darauf frisch und flott ge­sungene Lieder bewiesen, mit recht gutem Erfolg. Die Weiter­verfrachtung und Umladung in Tübingen erfolgte programm­mäßig und ging glatt vonstatten und in der alten Zollernstcidt empfing uns mancher, der in Nagold deneinmaligen" Regen über sich ergehen ließ, wird es kaum glauben wollen schöner Sonnenschein und klarer Himmel. Imposant von stolzer Ber­geshöhe grüßte der Zollern herüber und diejenigen, die ihn das erstemal sahen, sind in ihren Erwartungen nicht enttäuscht worden, was die strahlenden Gesichter bewiesen.Dös ischi halt ebbes Schö's", so ging's von Mund zu Mund. Im Gasthaus zumLöwen" konnte dann auch die Mageufrage glücklich gelöst werden. Die Aufnahme und Bewirtung dort war wirklich ausgezeichnet, sodaß dann um V?2 Uhr der Sturm auf den Zollern angesetzt werden konnte, nachdem zuvor noch einige frohe Lieder verklungen waren. Die Borstandschaft eilte dem Gros imHofwagen" voraus und durch das freundliche Ent­gegenkommen des Ehrenvorstands, Herrn Oberamtspfleger Rapp, konnte auch unser Sangesbruder Weinstein an der Fahrt teilnehmen, was alle Sänger mit großer Freude erfüllte. Es war gut, daß die Sonne nicht sengende Strahlen herab­sandte, denn' der Aufstieg zur Burg kostete trotz der frische» Brise manchen Schweißtropfen. Doch entschädigte oben »s» der Burg aus eine prächtige Fernsicht die Anstrengungen Md die Besichtigung der prachtvollen Räumlichkeiten bot manches Schöne und Interessante für Auge und Ohr, zudem auch die Erläuterungen des Kastellans mit gesundem Humor gewürzt waren. Unvergeßlich auch wird allen Teilnehmern die wunder­volle Akustik in der evang. Kapelle der Burg bleiben, in welcher der ChorScmktus" in wirklich feierlicher Weise zur Geltung kam. Vor dem Abstieg wurde dann im Burghof der wuchtige ChorDeutschland" von Scharrer wiedergegeben, so recht passend für Zeit und Ort. Von 5 Uhr ab fanden sich dam nach und nach alle wieder beim Löwenwirt in Hechingen ein, denn der Marsch und die Besteigung der Burg hatten sehr appetitanregend gewirkt, das bewies zur Genüge der reiche Zu­spruch an Speise und Getränk. Der Vorstand, Herr Präzeptor Wieland, faßte dann in treffenden Worten die Eindrücke des Tages zusammen und der lebhafte Beifall der Sänger zeigte daß er allen aus dem Herzen gesprochen hatte. Er dankte insbesondere dem Ehrenvorstand, Herrn Oberamtspslegec Rapp, für sein treues Festhalten am Berein, das er durch die Teilnahme am heutigen Ausflug wieder gezeigt habe. Ein kräftiger Umtrunk und frohe Lieder besiegelten die schöne Har­monie. Herr Braun dankte sodann namens der Sänger dem Vorstand und dem stellv. Dirigenten, Herrn Hauptlehrer Nicht, für ihre uneigennützige und aufopfernde Tätigkeit am Verein. Möge sein Apell, nach den Ferien wieder mit frischem Mut an die Arbeit der Pflege des deutschen Liedes zu gehen, allseitigen Widerhall finden. Auch unser Meister Grieb erhielt aus frohem Kreise einen Sängergruß und nur zu bald mahnte die vorgeschrittene Zeit zur Heimfahrt. Geschloffen mit Gesang gings zum Bahn­hof und bald entführte der Zug die frohe Schar ihrem Wandev ziel. Noch ein letzter Gruß dem Zollern, dann war er auch bald dem Auge entrückt. Nach 10 Uhr kamen dann alle wieder wohlbehalten im Städtchen an, und als dann das LiedEs strahlen hell die Sterne" verklungen war, trennte man sich mn dem Bewußtsein, einen wirklich schönen Sonntag erlebt zu haben.

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Neue Karlen unserer Gegend.

Außer den in dem Gesellschafter Nr. 163 vom 16. Juli besprochenen Karten hat das Statistische Landesamt soeben ein

neues BlattSchönbuch" (Böblingen-Waldenbuch-Bebenhaufen- im Maßstab 1:50000 vierfarbig herausgegeben. Die handlichen Kartenblätter seien namentlich für Wanderungen im Schwarz­wald und Schönbuch bestens empfohlen.

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OperetteDer fidele Bauer." Gastspiel desUlmer Stadttheaters" das sagt alles! Herrliche Wiener MuM. eine Handlung voll köstlichem Humor, gemischt mit ech Wiener Rührseligkeit, dazu gut einstudierte Tänze, das all gibt der Operette einen durchschlagenden Erfolg! Morg Donnerstag, den 6. August findet dieses interessante Operett gastspiel im Saale des Gasthauses zurTraube" Per N , und wer sich herzlich auslachen und sich einen Av voller Unterhaltung leisten will, besuche das Gastspiel, was selten geboten wird! Karten im Vorverkauf bei Kausm Heller, Marktplatz und an der Abendkasse.

ktsr kann in Württemberg jetzt Antrag auf FürMe" hung stellen? In Württemberg besteht P-t dem Mr i n des Gesetzes über die Jugendämter das A ^- opol für das Jugendamt, was Im Anits-

Prioate, Fürsoraevereine und Behörden beim

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