Ragolder Tagblall ^Der Gesellschasler-

Freitag 31. Juli 1925

31. Juli 18 25

'li- Unfall am Pfarrstraße wurde »weck der vor dem >urde. Ein ILjähri- geriet aber m ei»

- Ballen zum gr»- l erunglückte Knabe ,

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Heute früh wurde ' aufgefunden. Der aen.

i g. Freiwillig a«r lter Mann, inde« am Fuß ein Lei- Uebungsn umnög. ts und feines Em- i, daß er den ver-

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Amerika sind sehr jungen des Acker- i wird die Ernte- els Weizen gegen e Erträge sollen 'trag des Winter- , i durch eine gute rach scheinen die diesem Jahr nicht

ten günstiger wie rtet, daß der dort Vereinigten Staa- e in Kanada aus­unerheblich beein- erraschungen nicht

sbnte Regen etn- l wird.

a Indien, wo ickgehen. Der in° rcste Rolle spielen ich beeinflussend m aus dem Jahr übrigen Ernte an ieberangebot wür-

> der Verschlechte- rluta drängen sch ie Ernteaussichtr«

krnten lautm dk rdesteilen sind die

1 im allgememM liner guten Ernst Ustch in Polen »sichten gemeldet. Dermaßen zuve»> Ukraine mit emer Rußland als Ein­kommen. Ob es och nicht sagen, reidevorräte vom ' an Brotgetreide können. Anders reibe. Hier wird a Ertrag liefern,

> der Haferertra- he des Hafers i>

geringer Ernte­nag ganz weseck- änzenden Ernte" hen müssen. Die en, nachdem nun r zweite Futter- rchternte läßt sich

ch kurz über de« berichtet werden, digend, teilweise Sommergetreide >jten. des Reiches: Aaser in vielen,

:r den Kops gs- :uck des höchsten

m, dieser lauscht er auf.

auf und nieder,

st irren. Es ist nr Niendorfsaal

Haus! Ich flehe

nerzienrat kann

im Rundfunk?" eine Pause in :ser Gesang- Es iendestation be» rn Wellenlänge zu Ende singen Zolizei sich über-

tern."

:ine große An- enzmaschine da»

inden Sie mich

bis die die 300 z jene wilden

Forts, folgt )

Seite 3 Nr. 17«

«ameNM-t, böbsr gelegenen Teilen unseres Lands einen ge- trostlosen Stand arffwelsi. Er hat unter der Track n- ksit und unter Fritfliege oft so stark gelitten, daß das Un­kraut ihn überwuchern konnte. Die .Hackfrüchte scheinen sich nrn der lanasamen Entwicklung während der Trockenperiode mied-'r allmählich zu erholen. Der erste Futtsrschnitt war m Qualität und Quantität gut, der zweite setzt gut an. Hov- -m leidet durch Blattläuse und Peronospora. Der Oöst- /rtraq ist gering. Birnen fallen ganz aus und Aepsel er­geben nur einigen wenigen Landesteilen einen geringen tzrirag Der Zwetschgenertrag ist mittel. Die Weinberge 'sprechen vorerst noch einen guten Herbst. Der Ertrag an Gemüse ist infolge der Trockenheit und des austretenden Ungeziefers sehr gering. _

US Stadt und Land

Nagold, den 31. Juli 1925.

Große Zeiten sind immer solche Zeiten, in denen alles schief geht.

Fontane.

Eine Lebensfrage für unser Volk

Die Evang. Pressekorrespondenz schreibt: Der Sonntag ist in Gefahr! Er sollte ein Tag der Seele und der Familie, deshalb auch ein Tag der Stille sein: aber er wird mehr und mehr zu einem Tag der lärmenden Feste, der endlosen Wettkämpfe, Ausstellungen und Einweihungen, oder aber de»- öden Langeweile. Unser Volk, unsere Jugend weiß bald nichts mehr mit dem Sonntag cmzusangsn, wenn nicht irgend ein Umtriebgeboten" ist. Aeußerlich arbeiten wir uns wieder empsr. innerlich aber werden wir arm. Und doch braucht gerade der, der die Woche über schwere und viÄsach eintönige Arbeit verrichtet, den Sonntag zur Au-llpannuna und Erquickung für Leib und Seele. Echte Kultur vollends, nach der wir so sehr verlangen, ist ein Sonntagskind; denn sie kann nur entstehen, wo dis Men­schen zu" sich selber und zu den Quellen des Lebens kommen. Darum d c>. r s cs nicht mehr so Wsrtrrgehsn. wie in diesem Sommer. Rock ewige solcher -Festsommer, und wir Deutsche oeden wie em er-oüfchrr Minister vorausgescmt hat, an un­fern milchan'oeltew'So'nntagen 'zuoninde. Nicht nur kirch­liche Vertretungen, der Deutsch-evangelische KirchenMs- ichnk dw Landoskirchentage-. von Württemberg. Hrfien- Nasig'l. Hannover, Mecklenburg und viele Brzirkskirchentags haben 'ihre warnende Stimme für den Sonntag erhoben, foBem auch politische Stellen exkMN-N mehr upd Mir L>e Gefahr. Der brandenburgische Landtag beschlog, monatlich einen Sonntckg von Men Festlichkeiten und Zu­sammenkünften freizuhalten, und die Staatspräsiden- t s n von. Württemberg und Laden rufen ihren Ländern zu, endlich einmal Schluß mit den vielen Veranstaltungen zu machen.Wenn Deutschland," sagt Hellpach,nur noch eine einzige, riesenhafte, betriebsame, rauschende und feiernde Stadt wird, so mag es gewiß sein, daß es keine Taten Got­tes mehr an sick erfährt." Darum, wer Deutschland lebt, der gebe ihm seinen Sonntag wieder Es ist eine Lebens­frage für unser Volk.

Feuerwehrübung. Gestern abend kurz vor 9 Uhr war Probealarm der hiesigen Freiw. Feuerwehr, die sich als.Brand- objekt ein Haus in der Nähe des Spritzenhauses ausersehen hatte. Die Hebung soll, wie mir hören, einen exakten Verlauf genommen haben.

Lonniagsrücksochrkarlen. Außer den im Reichsbahn- PcZonen- und Gepücktaris, Teil II, genannten Festtagen werden künftig an Drei König (6. Januar), am Verfaffungs- brg (11. August), an Maria Himmelfahrt (15. August), an Allerheiligen (1. November) und an Maria Empfängnis G Dezember) Sonntagsrückfahrkarten allgemein ausge- -eben. - '

Ms RerchswehrmanZver des 5. Wehrkreises, zu dem auch die württembergischen und badischen Truppen gehören finden vom 10. bis 15. September in Thüringen statt.

Volksbegehren über die Aufwartung. Die Arbeitsgemein schaft der Aufwertungsverbände will über die Aufwertung eine Volksabstimmung herbeiführen.

Erleichterungen bei der Bekämpfung der Maul- unk Klauenseuche. Das Reichsministerium des Innern hat ge­nehmigt, daß bei Maul- und Klauenseuche versuchsweise die Absperrung eines Gebiets sofort aufgehoben werden kann wenn die verseuchten Viehbestände des Sperrbezirks sosor: geimpft wurden und wenn nach amtstierärztlicher Unter­suchung anzunehmen ist, daß eine Verschleppung in die Nach­barschaft nicht stattgefunden hat. Weitere Voraussetzung ist daß der ganze Seuchenort zum Sperrbezirk erklärt worden abgesehen von Städten mit vornehmlich nichtlandwirtschaft- Iicher Bevölkerung und getrennt liegenden Einzelanwesev geringen Verkehrsbsziebungen zur übrigen Ortschaft. ? « Kosten für den Impfstoff trägt wie bisher die Haupt­kasse der Vishbesitzer-, im Farrenstall und bei etwaigen vor­beugenden Schutzimpfungen in nichtserseuchten Viehbestän­den des Sperrbezirks sind die Kosten von der Gemeinde und den betreffenden Viehhaltern zu tragen. Es ist aber not­wendig, daß die Tierbesitzer beim Auftreten der Seuche fo- wrt Anzeige erstatten und daß sie sich bereit erklären, die Impfung vornehmen zu lassen. Nach den württ. Aus- luhrungsbestimmungen zum Viehseuchengesetz kann die - p/rre für nichtoerseuchte Gehöfte des Sperrbezirks aus- ge.ioben werden, wenn die Verschleppungsgefahr beseitigt m. Dies wird bei rechtzeitiger Impfung schon nach 14 Tagen "kr Fall sein.

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Empfang der Almer Preisturner.

Ebhausen, 30. Juli. Bom Turnverein. Einen fest- «chen Empfang bereitete am Dienstag abend der Turnverein sturm voin 41. Schwab. Landesturnfest in Ulm zurückkehrenden Turnern, war es doch der Vereinsriege unter Führung von Dberturnwart Schüttle gelungen, bei starker Konkurrenz in der III. Stärkeklasse einen 1. Preis mit Lorbeerkranz zu errin­gen. Ferner erhielten die Jugendturner Ehr. Spathelf einen ^.. Robert Braun einen 39. und Georg Beutler einen 42. Vreis. Am Ortseingang wurden die Turner von der Jugend und mit einem schneidigen Marsch ber hiesigen Musikkapelle Empfangen. Am Rathaus erwartete der Herr Ortsvorsteher Md der Gemeinderat, sowie ein großer Ten der Einwohner- WM die Sieger und nun ging's mit Musik zum Lokal, wo Hdn Schill mit Herrn Weissert für eine großartige Be­leuchtung gesorgt hatten. Vorstand Krauß hieß die Turner und alle übrigen Anwesenden herzlich willkommen und dankte Mh Turnern für ihre treue Arbeit und großen Erfolge. Herr Whultheiß Mutz beglückwünschte den Verein und besonders

die Teilnehmer am Landesturnfest zu ihren schönen Erfolgen, wobei er noch besonders betonte, daß es auch für die Ge­meindeverwaltung und die gesamte Einwohnerschaft eine Ehre sei, wenn ein Landverein solche Leistungen erziele, denn nur lver schon ein Landesturnfest mitgemacht hätte, wisse, was da geleistet werde. Ehrenvorstand Pfeifle beglückwünschte als langjähriger Vorstand und Vereinsriegenführer den Verein und die Turner. Besonders gedachte er der Verdienste, die sich der Führer der Vereinsriege, Oberturnwart Karl Schüttle, uin das Zustandekommen der Riege erworben hat, da es ihm haupt­sächlich zu verdanken sei, daß ein solcher Erfolg erzielt werden konnte und ermahnte die Jugend und die nicht turnenden jün­geren Mitglieder, sich am Turnen zu beteiligen und die noch bestehenden Lücken auszufüllen. Hierauf ergriff ein Teilnehmer der Vereinsriege das Wort und dankte im Namen aller in Ulm beteiligteil Turner und Turnerinnen dem Herrn Ortsvvr- steher und dem Gemeinderat, sowie der Musikkapelle und der ganzen Einwohnerschaft für den freundlichen Empfang, erzählte noch einiges vom Festzug und schloß mit einemGut Heil" für die Gemeindeverwaltung, Musikkapelle und Einwohnerschaft. Wie aufrichtig alle die Turner beglückwünschten, das beivies das vorzügliche Essen aus der altbekannt guten Küche des Herrn Schill und das gemütliche Beisammensein von Alt und Jung aus der Einwohnerschaft und es darf ruhig gesagt werden, der Abend wurde zu einem Werbeabend für das Turnen und manches Band, das sich etwas gelockert hatte, wurde hier wieder fester geknüpft. Die unermüdliche Musik­kapelle sorgte für eine fröhliche Stimmung. Alt und Jung wagte ein Tänzchen und nur allzu schnell wurde es Zeit zum Heimgehen, aber ein jeder war sich wohl bewußt, wieder einmal einen gemütlichen Abend im Kreise seiner Mitbürger gehabt zu haben. Gut Heil! He.

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Das Bischofsjubiläum in Rottenburg.

Die Diözese Rottenburg steht vor einein großen Feste. Bischof Paul Wilhelm von Keppler begeht sein 25- jähriges Bischofsjubiläum und sein 50 jähriges Priesterjubilüum. Aus diesen: Anlaß will das katholische Volk seinem Oberhirten huldigen durch eine Feier am 2. und 5. August."' ?l

Bischof von Keppler ist in der ganzen Welt bekannt und .geschätzt durch seine literarischen Arbeiten, von welchenMehr Freude",Leidensschule" undWanderfahrten im Orient" in viele fremde Sprachen übersetzt und Gemeingut der Menschheit geworden sind.

An Gästen sind zu der Feier zu erwarten: zwei Kardinale, ungefähr zehn Erzbischöfe und Bischöfe, verschiedene deutsche und ausländische Erzäbte und Aebte, eine große Zahl von Prälaten und geistlicheil Würdenträgern, Vertreter der Regierung, des Adels und der Universitäten. ___.LW

Für die Bischofsstadt und nähere Umgebung findet scholl am Sonntag, den 2. August eine kleinere Feier mit Huldigung der Einwohnerschaft von Rottenburg statt. Bei dem feierlichen Pontifikalamt uni 8 Uhr kommt die F moll-Messe von Bruckner zur Aufführung, welche den Proben nach zu schließen einen außerordentlichen Genuß für alle Musikfreunde verspricht.

, An diesem Tage ist der Besuch des Domes jedermann gestattet, während am Hauptfeste, am Mittwoch nur geladene Gäste an der eigentlichen Feier teilnehmen können. Abends um 6 Vs Uhr ist dann in der Festhalle die Huldigung der Stadt Rottenburg, verbunden mit einem besonderen Festspiel und Reden des Bischofs und des Stadtvorstands. Daran anschließend ist Illumination des Domes und des Marktplatzes. AMH WM-

Die große eigentliche Feier wird eingeleitet am Abend des 4. August um 8 Uhr mit Zapfenstreich, ausgeführt von der Rottenburger Bürgerwache in malerischer, historischer Uniform und daran anschließendem Ständchen und Beleuchtung des Domes.

Am Mittwoch, den 5. August ist Festpredigt und feierliches Pontifikalamt, welche beide der hohe Jubilar selbst hält. Um 11 V° Uhr ist sodann feierlicher Gratulationsempfang der ge­ladenen Gäste im bischöflichen Palais, welcher auch für Zu­schauer viel Imposantes bieten wird. Um 2 Uhr nachmittags ist sodann ein Festmahl für die Gäste in der städtischen Festhalle.

Calw. 30. Juli. Wo nichts ist... Bei Neubulach, dem drittklsinsten Städtchen Württembergs, wurde schon zur Zeit -der Hohenstaufen Bergbau auf Kupfer und Silber ge­trieben. Die .Herzoge Württembergs wachten unlohnends. Versuche. Run hat vor einigen Jahren eine Gesellschaft der Bergbau wieder ausgenommen, um auf chemischem Weg den Erzinhalt des Gesteins zu gewinnen. Die Gesellschaft legte fick zunächst auf die Gewinnung von Wismut. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Werke angelegt, doch -eigte sich bald, daß die Ausbeute nicht lohnend genug war. Die Arbeiterzahl wurde immer mehr verringert, und man kann heute schon sagen, daß auch dieser Versuch zu wer Wiederinstandsetzung des Bergbaubetriebs fehlgeschlagen :st.

Aus aller Welt

35 718 Kraftwagen wurden am 1. Juli in Berlin gezählt. Davon entfallen auf Krafträder (ausgenommen Kleinkraft­räder) 9019, Kraftwagen für Personenbeförderung 18 766, Lastkraftwagen 7182, Kraftwagen für Feuerlöschzwecke 174, selbstfahrende Skraßenreinigungsmaschinen 181 und aus Zugmaschinen ohne Güterladeraum 396.

Die Luftlinie BerlinBasel wird in dieser Woche über Leipzig und Stuttgart eröffnet. Die ganze Strecke soll in ö Stünden zurückgelegt werden, während der Schnellzug über 16 Stunden braucht.

Potarflugzevg. Die Dornier-Merke in Friedrichshasen, die bekanntlich ein Flugzeug für die Nordpolreise Amund- sens geliefert herben, das sich vorzüglich bewährt hat, beab- sichtigen, im Ausland ein Riesenflugzeug zu bauen, das von Spitzbergen über den Nordpol hinweg bis Lllaska (Amerika) ohne Zwischenlandung zu fliegen imstande ist. Das Flugzeug soll im Jahr 1927 fertiagestellt sein.

2n Scapa Flow ist ein weiteres deutsches Zerstörerschiff gehoben worden.

Gold aus Quecksilber. Der iapanische Professor Na- aaoka an der Universität in Tokio hat durch Versuche die Umwandlung von Quecksilber in Gold, die der deutsche Pro- feffvr Miethe gefunden hat, bestätigt.

Flugzeugabsturz. Am Donnerstag morgen Et auf dem Flugplatz BMrenwalderheide bei Hannover ein F!"^c^'">'r der mit einem Schulflugzeug aufgestiegen war, aus großer Höhe tödlich abgestiirzk.

Der Tod in den Bergen. Am Westhang der Blümlialp im Berner Oberla^» sfird ein Herr aus Bern und eine Dame aus Luzern, die ohne Führer die Bergtour unternommen hatte«, tödlich albgostüvA.

Letzte Nachrichten

Berschürfung in der englische» Kohlenkrtfe.

London, 31. Juli. Die Aussichten auf eine Ver­ständigung im englischen Bergbau sind immer geringer ge­worden. Auch Baldwin ist es nicht gelungen, eine Eini­gung herbeizuführen. Die Verhandlungen sind auf dem toten Punkt angelangt und niemand glaubt mehr daran, haß noch im letzten Augenblick die Krise beigelegt werden kann. Die Gewerkschaften haben die letzten Vorkehrungen zu den Streiks getroffen und zwar ist alles so eingerichtet, daß der Streik von Anfang an sehr fühlbar wird. Die Eisen­bahnergewerkschaften haben besondere Vorkehrungen getroffen, nach denen die Eisenbahner den Transport von Kohlen zu Industrie- und Privatzwecken verhindern.

Große Erregung in der englischen Bergarbeiter- schaft und Verweigerung der Notstandsarbeiten.

""s London, 3l. Juli. Die Erregung in der Bergarbeiter­schaft wächst ständig. Gestern wurde in verschiedenen streikenden Gruben die Ausführung der Notstandsarbeiten verhindert. Die streikenden Arbeiter drangen in die Betriebe ein und verhinderten die dort mit Notstandsarbeiten be­schäftigten Beamten. Die Polizei mußte wiederholt ein- schreiten. Während der letzten Nacht wurde verschiedentlich versucht, die zur Sicherung der Betriebe zurückgebliebenen Arbeiter zu vertreiben. Eine Anzahl der Bergwerke be­findet sich daher ohne Ueberwachung und stehen daher vor dem Ersaufen.

Die Bergarbeiterschaftskrise vor dem Unterhaus.

London, 31. Juli. Gestern wurde im Unterhaus we­gen der drohenden Bergarbeiterkrise eine besondere Sitzung abgehalten.

Schwierigkeiten im tschechoslowakischen Bergbau M Prag, 31. Juli. Auch in der Tschechoslowakei macht sich unter den Bergarbeitern eine große Unruhe bemerkbar und die Verhältnisse im englischen Bergbau werden von den Arbeitern eingehend verfolgt. Die Lage des Bergbaus ist keineswegs günstig. Ueberall sind große Arbeiter-Ent­lassungen vorgenommen worden, im ganzen bisher etwa 10,000 Mann. Weitere umfangreiche Kündigungen stehen bevor. Eine Bergarbeiterkonferenz wird sich mit der Lage des Bergbaues eingehend beschäftigen.

Zur Lage in Marokko.

Paris, 31. Juli. Nach französischen Meldungen ist die Lage in Marokko verhältnismäßig ruhig. Abd el Krim verstärkt dauernd seine Stellungen durch Schanzarbeiten. Ueberall werden Schützengräben ausgehoben. An verschie­denen Stellen der Front wird ganz modernes Kriegsmaterial eingebaut. Die Propaganda der Rifleute verstärkt sich hinter der französichen Front dauernd. Abd el Krim hat wesentliche Erfolge durch seine Propaganda zu verzeichnen, denn einige Stämme, die vorher sranzosenfreundlich waren, ' zeigen sich jetzt unruhiger.

Weitere-Verschärfung der Lage in China, k" London, 31. Juli. Aus Peking wird gemeldet, daß sich die Lage in China weiter verschärft. In verschiedenen Städten wurden chinesische Kaufleute, die als england­freundlich bekannt waren und mit englischen Firmen in Handelsbeziehungen standen, von Chinesen erschossen.

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Der gegenwärtig in Ameita weilende polnische Außen­minister Szerynski lehnte jede Aenderung der deutschen Grenzen kategorisch ab.

Die streitenden Saarbergarbeiter werden nach einem Abkommen zwischen den Bergarbeiter- und landwirtschaft­lichen Organisationen nach Möglichkeit bei den laufenden Erntearbeiten Verwendung finden.

Die gestern beim Quai d'Orsay eingetroffenen Friedens­vorschläge Abd el Krims werden heute von Briand vor der Presse erörtert werden.

Die belgische Regierung nimmt an den englisch-franzö­sischen Auseinandersetzungen über die Paktfrage aktiven Anteil. ,

Handel und Volkswirtschaft

Me Amerika-Anleihe der Beckeulxmck-kredÄanstaL. Ser Ber- wollunosrat der Deutschen Re»te«baick wird am 5. August W förmlich« Gründung der Reatendaick-Kreditanfialt vornehmen «0 über die Verhandlungen über dl« in Amerika auMnehmenö» Anleihe von zunächst w MSKcmen Dollar BestiKStze saffea.

Me 5 v- H. Amerika-Anleihe für de« dänisch»» Staat im Be­trag van A) Millionen Dollar mar an der NenYorker Börse « zwei Stunden überzeichnet.

Vorhergehende Eiseabahnsperre Mr Sichte »nd Koks im Mch» ort-Hasen. 3n letzter Zeit hat sich der KoHie«versa«d nach Ruhr­ort-Hafen derartig gostsiMvt, datz die Reichsbahn und die Hase» Verwaltung den Zulauf nicht mehr bewältigen können, önsolgp- dessen ist eine vorübergehende Sperre für Kohlen und Koks nS Ausnahme der DaweSenffchädrguniMohle von de« ReichÄxch« angeordnet worden.

Die Londoner .Daily Aews" veröffentlichen ei« Tslegramu ihres Berliner Berichterstatters, in dem der deutschen Regieruni der Borwurf gemacht wird, daß sie es den Ruhr-zechen ermög­liche, 11 Millionen Tonnen Kohle zum Preis von 11 Schick uz auf den Markt zu werfen, während die Selbstkosten der Grube« 15 Schilling für die Tonne betragen. Auf diese Weise woll< Deutschland die Märkte gewinnen, nach denen England bisher ausführte.

Rückgang der Vergbanbelegschasten. Nach dem Bericht de; Arbeitsamts für Westfalen und Lippe hat im Monat Juni die Ge- samtbelegjchaft des Sstrhrbergbaus um rund 13 000 Mann abge- nommen. In der Woche vom 12. bis 18. Juli wurden im Ruhr- gebiet insgesamt 123 359 Feierschichten wegen Absatzmangels ein­gelegt.

Schichtverkürzrmg bei der Ofioberschlefischen Bergwerksindu­strie. Bei der Ferdtnandgrube und einer Reihe anderer Grube« werden jetzt nur drei Schichten wöchentlich verfahren, um di« Arbeit zu strecken und Entlassungen von Arbeitern vvrtäAstj nicht einlreten zu lassen.

Der Pappenpreis wurde u« 6 bis 10 v. H. erhöht.

Stuttgarter Börse. 30. ckcki. Die Börse zeigte heute einen leich­ten Schein von Besserung- Das Geschäft bewegte sich in rech engen Grenzen. Die KurSerhöhungen sind, soweit solche zu ver-