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Kr. 175 Gegründet 1826 Donnerstag den 39. Juli 1825 Fernsprecher Nr 29 99. Jahrgang

Tages spiege!

Der Reichskanzler empfing am Mittwoch eine amerika­nische Studiengestkschast und darauf eine Abordnung der Bergarbeiter des Ruhrgebiets.

Der Rechtsausschutz des Reichstag die Vegnadigungs- yortagc unter Ablehnung der Anträge der Linksparteien im «Wirklichen nach den RegierungsvorschlSgen angenommen

Im Streik mit Polen hat eine Rote der Reichsregierung an Warschau einige weitere Zugeständnisse gemacht, die Er Höhung der polnischen Kohleneinfuhr auf mehr Äs 100 000 Donnen ist aber noch nicht bewilligt.

In der Jugend ist wieder viel Verlangen nach religiöser Gewißheit. Christentum und Kirche, gerade auch hinsichtlich ihrer zentralen Hauptgedanken, sind gleichsam von neuem entdeckt worden. Religiöse Gewißheit ist so manches Mal mißverstanden worden! Was für Torheit und Leidenschaft machte sich breit, weil man eben verkannte, daß Religion doch etwas ganz anderes ist als irgend ein verstandes­mäßiges Wissen. Dem Denkenden ist es ohne weiteres ein­leuchtend, daß ungezählte Geheimnisse in Natur und Welt sink, an die der Forscher kaum annähernd heran kann. Scheinbar die einfachsten, ja gerade die alltäglichsten Dinge sind vorläufig noch ein Rätsel. Was Elektrizität ist, nie­mand weiß es. Was im tiefsten Wesensgrund Schlaf, Tod und Leben ist, kein Philosoph, kein Mediziner hat es er­gründet. Wie es möglich ist, daß die Zugvögel ihren Weg finden, daß die schlanken Getreidehalme die Last der Aehren- krone tragen können, daß mit dem Gehirn ein gewisser In­tellekt verbunden sein kann, das alles und vieles andere ist durchaus noch nicht restlos aufgeklärt. Der Bildungsphilister ist ja schnell mit seinem Akleswiffen bei der Hand. Er redet von Instinkt, Vererbung, Zielstrebigkeit, Schicksal, aber der wirklich Kundige weiß, daß dies mir Verlegenheitsworte M>, mit denen man manches umschreiben kann, aber eine Lösung des eigentlichen Rastels stellen fle nimmer dar. Alle paar Menschenalter gibt es eine neue Weltcmsthauun gsl-ehre. Aber welche die einigermaßen richtige ist, das ist noch ganz ungewiß. Längst haben alle Einsichtigen einen tiefen Ein­druck von der schlichten Tatsache, daß es die exakte Wissen­schaft im wesentliche« Mehr mit dem Wälzen von Problemen W tun hat Äs mit endgültigen Lösungen. Und das tut der Ehre und der großartigen Tragweite der Wissenschaft rckht den geringsten Eintrag.

Es wäre schlimm, wenn religiöses Erleben von den so­genannten gesicherten Ergebnissen der Wissenschaft abhängig sein müßte. Aber das ist ja gar nicht nötig. Religiöser Glaube ist eine Provinz für sich in der Menschenbrust. Nie­mand mand kann ihn einem andern mit mathematisch-logi­schen Methoden anboweisen, aber auch nicht abbeweisen. Man hat diesen Glauben oder hat ihn nicht. Wer ihn hat, der hat ihn als seine Gewißheit. Dieses Bezeugen, sofern es lebendig, warmherzig ist, kann verschiedene Formen haben. Und wie eigentlich nur ein musikalischer Mensch ein zurei­chendes Urteil über Musik abgeben kann, so wird immer auch nur der religiöse Mensch in der Lage sein, die bekennende Religion gerecht einzuschätzen und richtig zu würdigen. Dabei kann und soll sehr wohl eine aufrichtige Duldsamkeit walten, die sich immer wieder an der großen biblischen Weisheit zurechtfindet, wonach der Buchstabe tötet und nur der Geist lebendig macht.

Niemand hat ein inneres Recht, auf einen ehrlichen reli­giösen Sucher und Zweifler einen Stein zu werfen. Aber es wäre doch -er Tod der Religion, wenn sie nur im Aller- weltsfühlen und -suchen bestehen sollte. Religion und Ge­wißheit sind Wechselbegriffe, Wechselbedingtheiten. Nichts ist törichter Äs für oder gegen die Religion das Glauben und Wißen durcheinander zu werfen. Aber indem man dem einen wie dem anderen sein Eigenrecht läßt, findet man mich schon die höhere Verbindung. Auch der moderne Kulturmensch kann seine religiöse Gewißheit haben. Wer bas in Abrede stellt, hat kein Auge für die volle Wirklichkeit des Lebens. Und das wirkliche lebendige Leben ist oft klüger als die verzwicktesten Schreibtisch-Theorien und die vorlau­testen Schlagworte.

Neuestes vom Tage

Der Besuch des Reichspräsidenten in Bayern BeAin, 29. Juli, lieber die Reise des Reichspräsidenten H i n d e n b u r g nach Bayern ist folgendes festgesetzt: ^er Reichspräsident wird am 11. August mittags der Ver- Mungsfeier im Reichstag anwohnen und mit dem Abend- iwnellzug, dem der Präsidentenwagen angehänqt wird, nach -Mmchen abreisen- Am 12. August findet in München feier- Mer Empfang durch die bayerische Regierung statt. Mit- mgs stattet der Reichspräsident dem Rathaus einen Besuch 7 °'Mo ein Frühstück gegeben wird. Abends folgt ein Fest- bei dem Ministerpräsidenten Dr. Held, cm das sich Bierabend mit großem Empfang schließt. Am 13. August wwd das große Elektrizitätswerk am Walchensee besichtigt- Reichspräsident wird sodann einige Zeit aus dem Gut "^ verstorbenen Frhrn. von Schilcher in Dietramszell, süd- von München, verbringen, wo er in den letzte« Jahren Aters M Gast mar, um der Gemsjagd obzulstgen.

>. ^ Antwort der Reichsregierung auf die LiiftfErtnote »es Pariser Botschafterrats soll so gehalten sein, daß sie den eg M weiteren Verhandlungen offen läßt. Die bisherigen versuche, in London und Paris Milderungen der Note zu erwirken, sind vergeblich gewesen.

Das Gutachten üb-r die Luflfschrknoke Berlin, 29. Juli.. Der vom Lustbeirat eingesetzte Aus­schuß zur Untersuchung der Auswirkung der Pariser Luft- sahrtnote ist nach der B.Z. mit der Ausarbeitung des Gut­achtens beschäftigt. Dem Ausschuß gehören Vertreter des Flugzeug- und Motorenbaus, des Luftverkehrs, des Luft- svorts. der Wissenschaft und des Instituts für Luftrecht an. Die Gutachten dieser einzelnen Zweige werden in nächster Zeit vollständig vorliegen und dann zu einem eingehenden Bericht bearbeitet werden.

Die Rücklagen der Reich-voll Berlin, 29. JE. Im Verwaltungsrat der Reichspost wurde mitaeteilt, daß die Rücklagen der Reichspost zurzeit etwa 82,5 Millionen Mark betragen. Am 1. Dezember ist die Besoldungserhöhung in Kraft getreten, andererseits wur­den aber die Pvsttarife ermäßigt. Für die Benützung der Bahnpostwagen hat die Reichspost an die Bahnverwaltung hohe Summen zu bezahlen. Vor allem aber sind auf Grund des Postfinanzgesstzes an Bayern und Württemberg für die Abtretung ihrer Post an das Reich Abfindungssummen zu entrichten. Nach einer Mitteilung der Reichspostverwaltung werden nach Erledigung aller dieser Verpflichtungen die Rücklagen im wesentlichen ausgezehrt sein.

Einstellung von Reichsbeamten Reichs- und Stacüsbcdarf Berlin, 29. Juli. Der Haushaltausschuß des Landtags beschloß, daß zur Einstellung von Beamten und Beamten­anwärtern in den Reichsdienst in erster Linie Versor­gungsanwärter und leistungsfähige Schwerkriegs- beschädigte oder in den einstweiligen Ruhestand ver­setzte oder in das ArbeitsverhAtnis überführte Beamte her­anzuziehen sind. In Reichsverwaltungen, in denen eine Ver­minderung der Stellen vorgesehen ist, dürfen neue Staats­stellen nicht wieder besetzt werden. Nach dem Ausfchuß- bericht ist der Bedarf des Reichs gegenüber 1913 um 400 Millionen, der der Einzelstaaten um 1000 Millionen Mark gestiegen. Die Reichsüberweisungen an Die Staaten betragen im Haushaltplan 1925 2200 Millionen, wovon die Staaten aber nur 750 bis 800 Millionen behalten, während sie zwei Drittel an die Gemeinden abgeben müssen. Der Sparhebel müsse daher in erster Linie bei den Gemeinden angesetzt werden.

Besprechungen über bis Lage-des Ruhrbergbaus - ^ Berlin, 28. Juli. 3m Rerchsarbeiksministerium erklärte bei der gestrigen Besprechung der Lage im Ruhrgebiet Mi­nister Dr. Brauns, es handle sich nicht um augenblickliche- Absahstockungen, sondern um eine allgemeine Krise auf dem Weltkohlenmarkk. Die Arbeitgeber beklagten sich über die Aeberspannilng der Steuern, die hohen Materialpreise und die gesteigerten Lasten der sozialen Fürsorge: sie ver­langten Wiedereinführung der Arbeitszeit und der sozialen Versicherung wie vor dem Krieg. Die Arbeiterverkreter ver­langten, das Ruhrgebiet solle als Notstandsgebiet behandelt und die Arbeiterentlassungen eingestellt werden.

Bon unterrichteter Seite wird mikgeteilt, daß im Reichs- Kredit für den Ruhrbergbau nicht in Frage komme.

Zur Barmat-Unkersuchung

Berlin, 29. Juli. Wegen der Veröffentlichung von Uu- kersuchungsergebnissen gegen Barmak in einigen Blättern ist ein Ermittlungsverfahren eingeleitek worden. Bei den Staatsanwaltsgehiifen Dr. Caspar! und Dr. Kußmann wur­den Haussuchungen vorgenommen. Ob das Material zur An­klageerhebung ausreicht, ist noch nicht entschieden.

Französischer Raub

Hakfingen, 29. IE. Die'Stadtverwaltungen Hakfingen und Witten an der Ruhr haben an das Oberkommando des fran­zösischen Besahungsheers ein Proteskschreiben gegen den wi­derrechtlichen Abtransport sämtlichen Mobiliars, das sich in den Hattinger und Witkener Kasernen befand, gerichtet. Der Abransport erfolgte durch Truppenteile des nach Lud­wigshafen verladenen Infanterie-Regiments 97 (32. Armee- Korps, 77. Division). Es handelt sich in der Hauptsache um etwa 20 Schlafzimmer-Einrichtungen nebst Wäsche, eine An­zahl Schreibtische, Bücherschränke, Schreibmaschinen, das ge­samte von deutscher Seite gelieferte Inventar des Unter­offiziers-Kasinos» sämtliche Möbel eines großen Ehrensaals für Offiziere, bestehend aus Teppichen, Tischen und eine An­zahl von Lederstühlen, Kronleuchtern usw. Ferner wurde eine große Menge von Privatgegenständen der Kirchengemeinde Hattingen mitgenommen.

Enttäuschung in Berlin?

Paris, 29. Juli. Das «Echo de Paris" läßt sich aus Ber­lin melden, die deutsche Reichsregierung sei über den weiteren Verlauf der Sicherheitsangelegenheit unruhig geworden. Stresemann habe auf seine Ausfahrt mit dem Oelzweig große Hoffnungen gesetzt, aber die Nachrichten aus London lassen die Befürchtung einer Selbsttäuschung aufkommen. In Ber­lin habe es bedenklich gemacht, daß England Frankreich in der Sicherheitsfrage unterstützen gegen Zugeständnisse Frank­reichs im Orient. Auch von Rußland sei man enttäuscht, das mitgekeilt habe, wenn Deutschland n den Völkerbund eintrete, werde Sowjetrußland sich mit Polen aussöhnen und einen slawischen Gegenbund gründen.

Lccillaux und Vriand reisen nach London Paris, 29. Juli. DerDaily Herald" behauptet, es könne Äs sicher gelten, daß Caillaux und Vriand in der nächsten Woche nach London kommen werden. Die Anwesen­heit Briands sei ein Beweis dafür, daß nicht nur finanzielle, sondern auch politische Fragen besprochen werden sollen-

Der Krieg in Marokko

Paris, 29. JE. Den Meldungen derInformation" zufolge kann von einemSieg" der Franzosen vor Fez keine

Rede sein, vielmehr bezweckte die Zurückziehung der pen Abd el Krims nur die Ausgestaltung einer > - ten Front gegen die Franzosen im Sicken und die Um­stellung eines Angrisssheers gegen die Spanier im Nor'.'rn. Die Franzosen mußten sogar einen Posten bei Scndula ouj- geben, und sie befürchten einen starken Angriff der Djebo.'ias bei Ouessan an der Westfront. Auch bei Derader wurde ein Posten aufgegebc-n.

Der französische Posten Ain bu Aissa ist von den Kabylen eingeschlossen worden. Die Besatzung muß durch Flugzeuge mit Wasser versorgt werden. Nördlich von Fez haben die Marokkaner einen Vorstoß gemacht, die Häuser eines den Franzosen treu gebliebenen Stamms niedergebrannt und das Vieh fortgeführt.

Der Bruder Abd el Krims soll bei den verschiedenen Stämmen des spanischen Gebiets tätig sein, um sie zu einem allgemeinen Aufstand zu bewegen.

Der Ministerrat hat beschlossen, die Fronttruppen gairz dem Oberbefehl des Generals Naulin zu übertragen und mit der Zivilverwaltung einen Abgeordneten (Malvy) zu betrauen. Dem Marschall Lyauthey werden nur noch die Etappen und die nicht an der Front stehenden Truppen unterstellt sein. Ferner soll gegen Zeitungen und Personen, die durch Berichte, Reden usw. zur Entmutigung der Trup­pen und Her Bevölkerung beitragen, mit de» schärfste» Stra­fen vorgegangen werden.

Ueber die gestrige Unterredung des Marschalls Petat« mit dem spanischen General Primo de Rivera wird strengstes Stillschweigen bewahrt. Petain wird morgen m Paris eintreffen und dem Ministerpräsidenten Bericht er­statten. Primo de Rivera sagte, er hoffe, nicht langer ai» einen Monat in Marokko bleiben und nicht dorthin zurückkehren zu müssen.

DasJournal" meldet, die französischen Truppen e» volle Handlungsfreiheit im spanischen Marokkogebiet en al» ten, sie müßten aber das Gebiet nach der Unterwerfung der Kabylen wieder räumen. Die spanische militärische Mitwiv- kung werde in Vorstößen von Larache, Ceuta und Melitta» sowie in Luftangriffen gegen Ansammlungen der Kabyle» bestehen. Es sei aber die Frage, ob die öffentliche Meinung- in Spanien mit der Wiederaufnahme des Kriegs einverstan­den sei.

Die Pariser Blätter bringen die Verdächtigung, daß die angeblichen Friedensvorschläge Abd el Krims in Berlin gemacht worden sein könnten. (Briand erklärte im Ministerrat, ihm seien keine Friedensoorschläge Abd «t Krims zugegangen.)

Frankreichs Kriegsschulden an England

London, 29. JE. Die Besprechungen der Abordnung des französischen Finanzministeriums im britischen Schatz­amt über die Regelung der französischen Kriegsschulden an England wurden gestern fortgesetzt. Die Schulden belaufen sich auf rund 600 Millionen Pfund Sterling (12 Milliarden Goldmark), was eine Zinszahlung von rund 30 Millionen Pfund Sterling bedeuten würde. Da die französische Regie­rung noch nichts an Kapital oder Zinsen bezahlt hat, so muß die englische Regierung die Zinsen selbst anfbringen, denn das Geld ist seither als innere Anleihe zu 5 v. H. aus­genommen worden. In der bekannten Note Balfours hat England jedoch auf die Rückzahlung der Schulden, welche die Verbündeten im Krieg bei ihm gemacht haben, soweit verzichtet, daß es nur noch von ihnen zusammen und mm Deutschland eine Jahressumme beansprucht, mit der es die Abzahlung seiner Schuld an die Vereinigten Staate» bestreiten kann. Das sind zusammen rund 33 Millionen Pfund Sterling, wovon aus Frankreich nur etwa 20 Mil­lionen jährlich entfallen. Frankreich hat bei früheren Ver­handlungen England jedoch eine so winzige Zinszahlung an- g^boten, etwa zwei bis drei Millionen Pfund Sterling, daß die Verhandlungen abgebrochen wurden. Welche Vor­schläge die jetzt in London eingetroffene Abordnung mit- brinat, ist noch nicht bekannt. Von englischer Seite wird ver­sichert, daß die Festlegung eines Zahlungsaufschubs für Frankreich auf keinen Fall in Frage komme, da Frankreich jetzt lange genug einen tatsächlichen ZahlungsaE-bub ge­nossen habe. England müsse auf dem sofortigen Beginn jährlicher Zahlungen bestehen, wenn diese auch im Anfang nur klein seien.

Der Bericht des englischen Untersuchungsausschusses

London, 29. Juli. Der Bericht des Ausschusses zur Unter­suchung der Lage in der Grubenindustrie erklärt, die gegen­wärtige Krise könne weder den Arbeitern noch den Gruben besitzern zur Last gelegt werden, sondern sei den allgemeine« durch den Krieg verursachten ungünstigen Wirtschaftsve«- bältnisien zuzuschreiben. Die Forderung der Arbeitnehmer daß ein von beiden Seiten genehmigter Mindefilohn fest­gesetzt werden solle, sei berechtigt. Eine Unterstützung für die Grubenbesitzer wird in dem Bericht nicht vorgeschlaqen.

Verschlechterung der Lage in China

London. 29. Juli. Nach einer Meldung aus Honakong hat sich die Lage in den Städten Swatau, Ämoy und Futschcm verschlechtert. Bei der Ankunft des DampfersTaynong" n» Swatau wurden die Offiziere und Reisenden von einer gro­ßen Menschenmenge, die sick auf dem Kai versammelt hatte, mit feindseligen Rufen empfangen. Die Menge, die teilweist mit Gewehren bewaffnet war, verhinderte die Passagiere von Bord zu gehen. Aebnlicbe Vorgänge spielten ssch in Amon und Futschau ab. Zwei britffckv Kriegsschiffe fisch in Hongkong eingetrofsen.

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Die prompte Aeberwachungskommissio». Die Bodensee- Aero-Lloydluft G. m. b. H. ist kaum 8 Tage im Leben, da kam am 28. JE auch schon die feindliche Ueberwach n^s- kvmmifston zur Visstation. Es gab aber nichts zu denunzieren.