NagolLer Tagblatt »Der« Gesellschafter-
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h wurde'nachts >on einem Auto ibruch, was um künstliches Bein mft aus eigener
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Heilbronn und nterstreik wurde elegt. Es wurdk ücht. .
Sanitätskolonne wertvolle Dienst« wurde sie in der bewältigen hatte, ngung der Berten. Im ganzen len in Anspruch ütätskolonne m
erolympiade in bwindel aus Re >l von Eintritk- also auch nicht er Betrug ent- iskarten lösen.
Briefträger auf über 250 Mark z auf dem Poli-
Land
^9. Juli 1925.
:ssen des Mannes und mit Kritik zu
Lehrstelle an der Herrenberg dem >, Aich Halden t in Suppingen
erg er bei dem
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i 1923.
reinderäte.
r Stadt für 1925 iß das Bestreben wieder zu Beginn astellen, um die alle Arbeiten im nd auszuführen. Steuergesetzgebung qchkuß gekommen f Annahme und ^e Hauptvorschlag r 222105 Fs in ) so daß sich ein Legt man heule er von 660000 F wie im Vorjahr, voraussichtlich zu werden können, m, wenn die Er- -taat erfolgt ist. !: Die Getränke- rer, des Wasserschluß des neuen m kann. Hätten ;en, eine Umlage cbietet aber schon , daß der Staat uer weiter erhöht bis zum Schluß
)00 .Fl enthalten, 's erforderlich ist. dein Vorjahr bei 8000 -FL 20000 FL 30000 FL 5500 FL
63500 FL
20000 FL 10000 .FL
.30000 -FL
63500 FL, die i können. Dabei l FL zur Deckung Herr. Weiter ist und Moltkestraße, eit in den Neu-
0000 FL gilt als rnd Januar 1921 ichen Aufwertung ldmark sind aus
0 FL l) FL
9 FL.
Voranschlag der 7 FL
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Anteil der Stadt für die Sozial-,
Nr. 174
Kleinrentner, hilfsbedürftigen Minderjährigen und Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen mit 6000 FL enthalten.
Bei der Beratung des Ortssürsorgeetats durch die Orts- mrsorgebehörde war auch Dekarr Otto und an Stelle des er- kankten Stadtpfarrers Dr. Mager Stadtvikar Fischer anwesend, d°r vom Vorsitzenden begrüßt wurde, wobei er auch Stadt- Mer Dr. Mager freundliche Wünsche zu seiner Wiederge- Büng aussprach.
c>m Tiefbau sind für die Dohlen in der Zellerstraße --W FL- beim Stadtbahnhof von der Moltkestraße abzweigend
F, in der Haiterbacherstraße 6500 FL, für die Verbesse- nma des rechtsseitigen Ufers des Mühlkanals unterhalb des «Ms entlang des Gustav Schwarz'schen Grundstücks 600 .FL, mr Neuherstellung der Zellerstraße 3500 FL, Verbesserung der gaiterbacherstraße durch Stützmauer, Randstein und Gehweg ^ der linken Seite 8000 Ft vorgesehen. — Materialbeschaf- sM sür die im nächsten Jahr vorgesehene Bewalzung der Menbergerstraße bis zum Durchlaß, der Marktstraße von der Lurm- bis zur Burgstraße je mit Hartsteingeschläg, mit Kalksteinen die Wolsbergstraße, Insel vom Mühlkanal bis zur Lindenallee, Meisterweg, Friedhofstraße, Burgstraße bis zur Schiffbrücke, Emmingerstraße und Waldachstraße, Aufwand 13 000 FL für Material. ' Regiearbeiten der Stadt, besonders Steinbruchbetrieb, 15 Arbeiter, Fuhrlöhne und Betriebsstoff 27 000 .FL abzügl. 14 000 .FL, die für Schotter und Kalksteingeschläg wieder eingehen, Nest 13 000 -F. An verschiedenen Orten der Stadt werden die seit Jahren petitionierten 7 Straßenlampen nunmehr angebracht. Für die Bewalzung der Straße Nagold- Jselshausen-Unterschwandorf sind als 1. Rate 6000 FL eingestellt.
Die Unterhaltung der städt. Gebäude erfordert 18000 FL, darunter Wohnbaracken 500-FL, Gewerbeschulhaus Jnnenanstrich 3500 FL, Lehrerwohngebäude 800 .FL, Präparandenanstalt 800 .FL, Rathaus Treppenerneuerung, Schaffung einer Notariatskanzlei usm. 5500 altes Zellerhaus 800 FL, Rößle 1200 FL, Wasch- und Backhaus 1600 FL (Erneuerung des Backofengewölbes), Armenhaus 500 .FL, Oberkirchwohngebäude 1000 .FL, der Gesamtaufwand für die 3 neuen städt. Gebäude in der Haiterbacherstraße beläuft sich auf 66057 R.-M., Erweiterung des Friedhofs I. Rate 5000 FL. Die Unterhaltung des Inventars (allgem. Verwaltung, Schulen und Straßen) verursacht einen Aufwand von 4000 FL.
Bei der Stadtwaldkasse betragen die Einnahmen aus Holz 149728 FL, sonstiges, Jagd usw. 6 756 FL, die Ausgaben für die Verwaltung und allgemeinen Bewirtschaftung 24519 FL, die Holzmacherlöhne 25000 .4L, Kulturkosten 15000 Mark, Wegunterhaltung und Erneuerung 8 700 FL, Steuern und Abgaben 8900 .FL, Arbeiterversicherungskosten 4000 FL- Der Bürgernutzen beträgt 100 Wellen, wovon 50 in dinlum gereicht sind. Die Barvergütung für die restlichen 50 Wellen wurde mit Stimmenmehrheit aus 7 FL für den Bürger festgesetzt, für 620 also 4340 FL. Gesamt-Ausgaben 86 349 .FL, Ueberschuß 70000 FL zur Ablieferung an die Stadtkaffe (im Vorjahr 50000 FL). — Der Forstgehilfe Ehnis, welcher schon über 5 Jahre im städt. Dienst ist, wird ab 1. Okt. 1925 in Gruppe V ständig, ebenso der Hilfsfeldschütze Seeger, nachdem seine Probezeit demnächst abläuft, definitiv in Gruppe II ab 1. Juli 1925 angestellt.
Ta die clektr. Beleuchtung versagte- konnte die anschließende Gemeinderatssitzung nicht mehr ganz zu Ende geführt werden. Im Einlauf befand sich ein Dankschreiben des Reichswehrministers, Chef der Heeresausbildungsabteilung, für die „besonders gute Aufnahme und das große Entgegenkommen" in Nagold anläßlich der letzten Einquartierung. Die Stadtverwaltung freut sich, diesen Dank an die Quartiergeber weitergeben zu können. — Der Fremdenverkehrsverein hat in einer Eingabe die Wünsche zur Verschönerung der Stadt und Unterhaltung der Straßen, Wege nnd Plätze vorgetragen.. Er anerkennt, daß in einzelnen Punkten durch das Stadtbauamt bereits entgegengekommen worden sei. In anderen Punkten werden Verbesserungen noch gemacht, soweit dies, beim Stadtacker z. B. wegen der Viehmärkte, überhaupt möglich ist. In einer 2. Eingabe des Fremdenverkehrsvereins, Turnvereins u. Sportvereins wird um die Verbesserung der hiesigen Badverhältnisse in Verbindung mit der Schaffung eines Luft- und Sonnenbads gebeten. Das Frauen- und Männerbad entspreche in keiner Weise mehr den bescheidensten Anforderungen der Neuzeit, weil beide Anlagen sich an Stellen der Nagold befinden, wo der Wafferstand meist zu nieder ist, so daß das Frauenbad kaum mehr als eine Fußbadgelegenheit angesprochen werden könne und beim Männerbad die Möglichkeit zum Springen und Schwimmen außerordentlich eingeschränkt sei. Dazu komme, daß in beiden Badanstalten der Platz fehle, um Luft- und Sonnenbäder nehmen zu können. Die Vereine halten das Gelände südlich des Grafischen Wehrs für eine prächtige Gelegenheit. Auf dem Grundstück des Landwirts Maser lasse sich nach den vvrgelegten Plänen eine sehr günstige Anlage zu Fluß- und Sonnenbädern für Männer und Frauen schaffen. An dieser Stelle der Nagold, sei genügend Wasser für Springer und Schwimmer vorhanden und auch für Nichtschwimmer bezw. Lernende seien die Wasserverhältnisse günstig. Nach dem Dafürhalten der Vereine wäre die erwähnte Stelle der Nagold die einzige, an der ein Flußbad mit Schwimmgelegenheit und außer dem ein Luft- und Sonnenbad in zufriedenstellender Weise geschaffen werden könne. Nach dem Gutachten des städt. Technikers wäre noch zu'untersuchen, ob die Wassertiefe an der vorgeschlagenen Stelle für das Schwimmen und Einspringen ins Wasser ausreichend ist. Der Hauptnachteil des Vorschlags wird darin erblickt, daß in ziemlicher Nähe oberhalb des projektierten Platzes sämtl. Abwässer von der Stadt, dem Schlachthaus und der Seifenfabrik zugeführt werden. Durch diese Schmutzwässer wird das Flußwaffer bei niederem Wafferstand m erheblichem Maße getrübt und hinterlasse einen unappetitlichen Eindruck. Der Gemeinderat steht dem Projekt sympathisch Menüber. Die Bedenken, die aber aufgeworfen sind, sollen weiter erwogen und untersucht werden, zunächst einmal am beiten in einer Aussprache mit den gesuchstellenden Vereinen.
Unerhörtes Treiben. Durch Bubenhände sind 11 Quasten von den städtischen Fahnen an den Straßen der Stadt abge- lchnitten und gestohlen worden. Sachdienliche Mitteilungen M Ermittelung des Täters wolle man an das Stadtschultheißenamt Nagold richten.
Sportliches. Wie wir hören, erhielt Herr Bezirksgeometer Paul Kühnle im Sportverein v. 1911 hier/vom Verbandsvor- ßand des Südd. Fußballverbands die kleine Ehrennadel des Verbands in Anerkennung seines langjährigen, ersprießlichen Wirkens für den Fußballsport verliehen. Wir gratulieren dazu aufrichtig!
Brand. In der Nacht vom Montag auf Dienstag, ungefähr um fi/zi Uhr, brach in der.Backstube der Bäckerei Stottele, nvnldenstädterstr. ein kleines Feuer aus, welches aber bereits Pstfi einigen Minuten gelöscht werden konnte, ohne namhaften Schaden anzurichten. Die Ursache des Brandes ist noch nicht aufgeklärt.
Schießpreise am Bauern- und Iungbauerntag.
Preisschießen des Schützenvereins Nagold am 25. und 26. Juli 1925.
1. Preis Bruno Fuchs, Nagold,
2 .
3.
4.-6.
7. u. 8.
10 .-
9.
- 12 .
13.—21.
22. / 23.
24.-26.
27.-34.
Gottlieb Hauser, Bösingen Gustav Ebinger, Bösingen Christian Mast Bösingen Wilhelm Sattler, Nagold Rudolf Holländer, Nagold
Friedrich Rühm, Effringen Wilhelm Reichert, Altenried Ludwig Höpser, Kuppingen Jakob Nestle, Nagold Martin Egeler, Nebringen Johs. Kapp, Mötzingen
Manfred Kaundinya, Nagold Ernst Dieterle, Durrweiler Johs. Müller, Nagold Friedr. Bräuning, Nebringen Friedr. Lenk, Durrweiler Karl Frey, Durrweiler,
Gotthilf Sindlinger, Mötzingen Albert Hitler, Dornstetten Vorst.Müßigmann Vollmaringen Karl Schäfer, Spielberg Joh. Graf, Haiterbach Fritz Walz, Rotselden Karl Sautter, Rotselden Martin Kübler, Gaugenwald
Hans Holländer jr., Nagold Gottlieb Brösamle, Mötzingen Schulth. Metzger, Simmersfeld Elias Keppler, Rotselden Adam Kübler, Meistern Gottlieb Wagner, Mötzingen Wilhelm Scheichweiler, Nagold Friedrich Ziegler, Nagold
mit 80 Ringen » 7 / „
77
76 „
75
74
73
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71
70
69
35.-38.
„ Franz Kehle, Unterschwandorf Gottlieb Harr, Mötzingen
Ferd. Bürkle, Gündringen
Ernst Bauer, Mötzingen
^ " 68
39.
„ Gottlob Helber, Haiterbach
„ 67
40.—45.
„ Georg Großhans, Gaugemvald Philipp Schübel, Bösingen Julius Wagner, Mötzingen Maths. Mast, Bösingen
Motzer, Nebringen
Erhard Kübler, Meistern
„ 66
46.-48.
„ G. Kirschmann, Psalzgrasemveiler
Karl Frey, Pfalzgrafenweiler Wilhelm Kaiser, Haslach
^ „ 65
Herman«s!auf am 14. August 192S.'
D. T. Im Jahre 1875 errichtete das deutsche Volk einem Großen unter seinen Großen, dem tapferen Cheruskerfürsten Armin, ein würdiges Denkmal bei dem herrlich gelegenen Detmold im Teutoburger Wald. War doch jener Deutsche es gewesen, dem es gelungen war, die uneinigen deutschen Stämme zu einem vernichtenden Schlag gegen die zu Beginn unserer Zeitrechnung weit in deutsches Gebiet eingedrungenen Römer zu sammeln, deren weiterem Vordringen einen Riegel vorzuschieben und das Land den Deutschen zu retten. Auf mächtigem Sockel erhebt sich die Riesengestalt, Ausschau haltend über deutsches Land, die Geschlechter mahnend, ihm in Pflichttreue und richtig verstandener Vaterlandsliebe nachzueifern. Am 16. August ds. Js. kehrt der Einweihungstag zum 50. Male wieder und diesen Tag will die D. T. dazu benützen, diesen Helden und mit ihm alle toten und lebenden Deutschen auf ihre Art und Weise zu ehren, die sich die Einheit des deutschen Volkstums als Ziel ihrer Lebensaufgabe setzten. Deshalb veranstaltet sie einen groß angelegten Staffellauf unter dem Namen „Hermannslauf der Deutschen Turnerschaft", dessen Durchführung 3 Tage und 2 Nächte beansprucht. Von 16 geschichtlich oder sonst denkwürdigen Punkten der Reichsgrenze aus ziehen sich die Läufe in einer gesamten Länge von 18 000 Km strahlenförmig durchs ganze Reichsgebiet auf Detmold zu, 50 Nebenläufe gehen in die 16 Hauptläufe über.' An den Läufen beteiligen sich annähernd 100 000 Turner und Turnerinnen. Der „Schwarzwaldlauf" bewegt sich durch das Gebiet des Nag 0 ldgaues. Er beginnt am Freitag, 14. August 1925, nachm. 4°° Uhr in Schwenningen und führt über Rottweil, Oberndorf, Sulz, Horb, iHochdorf, Nagold, Wildberg, Calw, Weilderstadt, Schafhausen, ^Böblingen, Vaihingen nach dem Stuttgarter Hauptbahnhof und geht dort nachts 12°° Uhr in den das Neckartal durchschneiden- Än Hauptlauf über. Es ist eine Laufzeit von 3 Minuten für 1 kkn vorgesehen, die Laufstrecke eines Turners soll durchschnittlich 200 m betragen. Es ergeht daher an alle Turner und Turnerinnen unseres Gaues, durch deren Vereinsgebiet der Lauf führen soll, die dringende Bitte, sich zur Verfügung zu stellen und dadurch zum Gelingen der Veranstaltung beizutragen.
8., Gaupressewart.
Miffionsfest in Zwerenberg.
Auch an dieser Stelle sei auf das Missionsfest in Zwerenberg hingewiesen (siehe Inserat in der heutigen Nummer). Hier ist Gelegenheit geboten, zwei der bekannten Vertreter des neueren Missions- und Geineinschaftslebens kennen zu lernen. Pfarrer Weismann, theolog. Lehrer am Missionshaus in Basel, ist vielen durch seine Veröffentlichungen theologischen, erbaulichen und evangeliftischen Inhalts und durch seine Vorträge auf der Gnadauer Pfingst-Konferenz und auf der Cannstatter Reichgottesarbeiter-Konferenz bekannt. Missionar L 0 hß war einige Jahre nach dem Krieg Inspektor der Pforzheimer Stadtmission, seit 2 Jahren arbeitet er als Heimatevangelist im Dienst der Basler Mission, die ihn 1906 ns chinesische Missionsfeld hinaussandte. Die Missionsfreunde werden sich freuen, von den neuesten Fortschritten der Mission zu hören, die in den letzten Jahren unter den Folgen des Kriegs so schwer zu leiden hatte, da ihre Missionare durch die Gewalt der Feinde von all ihren Missionsfeldern vertrieben waren, abgesehen von China. Nun hat sich in der letzten Zeit eins von den alten Missionsfeldern nach dem andern wieder aufgetan. Die deutschen Sendboten dürfen nun wieder in die englischen Kolonien auf ihre alten Arbeitsstätten zurückkehren. Zurückkehren nach Indien, Kamerun und nach der Goldküste und werden dort von der eingeborenen Bevölkerung, Heiden und Christen, mit Jubel und Begeisterung wieder ausgenommen. Nach den schweren Gewitterstürmen scheint wieder Frühlingssonne über den verstörten Missionsfeldern, es sieht aus, als wollte Gott eine neue gesegnete Zeit verheißungsvoller Aussaat unserer deutschen Mission bescheren. Da darf man die Missionsfreunde herzlich einladen, die neuesten, frohen Berichte
Mittwoch 29 Juli LS25
zu hören nach all dem Traurigen, was die Missionsberichte der letzten Jahre gebracht haben. -S,
Ueber die Lage des Arüeiismarktes in Württemberg schreibt das Landesamt für Arbeitsvermittlung: Auch in oer ersten Hälfte des Juli war die Lage des Arbeitsmarktes in Württemberg außerordentlich günstig. Die Zahl der unterstützten Erwerbslosen betrug am 15. Juli noch 350 und ist damit auf den bisher niedersten Stand seit 1922 gesunken. Auf der anderen Seite ist die Zahl der den Arbeitsämtern nufgegebenen offenen Stellen und ebenso die Zahl der von ihnen erzielten Vermittlungen im Juni gegenüber dem Vormonat um je 1000 gestiegen. Wenn im Juni etwa 23 000 Stellen durch die württ. Arbeitsämter besetzt werden konnten, so beweist diese Zahl die höchste, die seit der Einrichtung des öffentl. Arbeitsnachweises im Land erreicht wurde — nicht nur den günstigen Stand des Arbeitsmarktes, sondern auch die zunehmende Benützung der öffentl. Arbeitsnachweise und das steigende Vertrauen zu ihnen, wenigstens in den fortgeschritteneren Teilen des Landes. Die übrigen sprechen allerhand Anzeichen dafür, daß die günstige Entwicklung des Arbeitsmarktes wie im Reich so auch in Württemberg den Höhepunkt erreicht hat. Mehrere und gerade auch größere Arbeitsämter melden einen teilweise sehr erheblichen Rückgang der Nachfrage nach Arbeitskräften. Sehr ungünstig ist die Lage für die Kaufleute, besonders die älteren.
Umjc-Mcuer für die freien Berufe. Nach einem Erlaß des Reichsministers der Finanzen sind mit Wirkung vom 1. Januar d. I. ab von der Umsatzsteuer befreit Privatgelehrte, Künstler und Schriftsteller, sofern die steuerpflichtigen Umsätze im Kalsndervierteljahr den Betrag von 1500 Reichsmark nicht übersteigen- In einer Notiz, die in den letzten Tagen über diesen Gegenstand m der Presse erschien, war gesagt, daß auch Rechtsanwälte und Aerzte in gleichem Umfang wie Prioatgslehrte, Künstler und Schriftsteller von der Umsatzsteuer befreit seien. Das ist nicht richtig. Rechtsanwälten und Aerzten ist eine derartige Steuerbefreiung nicht zugestanden worden.
Zur Lohnsteuer bereiten die Regierungsparteien des Reichstags einen Aenderungsanirag vor, der die Festsetzung der Abzüge für dis Ehefrau und für die Kinder neu regelt. In der Vorlage nach der Fassung des Ausschusses sind feste Abzüge statt der jetzt bestehenden prozentualen Ermäßigungen enthalten. Es hat sich indes herausgestellt, daß dabei zwar den Steuerpflichtigen, die ein monatliches Einkommen bis zur Höhe von 150 Mark haben, eine Ermäßigung der Steuerlast gegeben ist, für alle übrigen aber eine Erhöhung eintritt. Infolgedessen sollen künftighin bis zu einem Monatseinkommen von 200 Mark die festen Abzüge bleiben, bei höherem Einkommen Abzüge von je 1 v. H. für die Ehefrau und jedes Kind festgesetzt werden.
Aus aller Welt
Die Vermählung des Prinzen Philipp von Hessen mit der italienischen Prinzessin Mafalda wird im September stattfindcn. Das junge Paar wird jeweils den Sommer in Deutschland, den Winter in Italien verbringen. In dem großen Park der Villa Ada. jetzt Villa «avoia, in Rom wird zurzeit ein«. Villa eingerichtet. Prinz Philipp wird einmal als ältester Erbe des großen ehemals kurhessischen Besitzes, sowie der Herrschaft Friedrichshof im Taunus, des einstigen Sitzes der Kaiserin Friedrich, einer der vermög- lichsten deutschen Fürsten sein.
Am Kirchlichen Welkkongreß in Stockholm vom 19. bis 30 August wird, wie „Svenska Dagbladet" mitteilt, auch die tschechoslowakische Nationalkirche teilnehmen und durch ihren höchsten Würdenträger, den Patriarchen Farsky, sowie durch zwei Bischöfe vertreten sein. Die genannte Kirche, die sich während und nach dem Krieg durch Trennung von Rom bildete, ist römisch in Verfassung und Lehre, erkennt aber den Papst nicht an. Wie die Hufsiten, feiert sie das Abendmahl auf evangelische Art. Die Kirche zählt gegenwärtig ungefähr eine Million Anhänger.
Ein Gleitboot auf dem Oberrheia. Auf dem Oberrhein ist ein neues Gleitboot aufgetaucht, das stromaufwärts eine Stundengeschwindigkeit von 60 Kilometer erreicht. Das Schiff wird durch einen Luftpropeller getrieben. Der Brennstoffverbrauch beträgt 15 Liter Benzin in der Stunde, also doppelt soviel wie der eines Personenautos. Das 400 Kg. schwere Boot kann auf Gummirädern, an ein Auto ange- hängt, auch mit Leichtigkeit über Land befördert werden.
Kühner Sprung. Von der großen Brücke in Mannheim sprang am Sonntag nachmittag ein junger Mann in den Rhein und schwamm munter davon.
Telephonverbindung Rom—London. Die technischen Arbeiten für eine telephonische Verbindung von London über Turin nach Rom sind beendet worden, so daß der Verkehr demnächst beginnen dürfte. Binnen kurzem sollen auch Telephonlinien zwischen Rom, Berlin, Amsterdam und Wien fertiggeskellt werden.
Die Auswanderung aus England betrug im Jahr 1924 28 000 gegen 124 000 im Vorjahr. Sie ging größtenteils in die Kolonien.
Schlohbrand. In Clermont-Ferrand (an der Bahnlinie Paris—Lyon) ist das Schloß Randan des Herzogs von Montpensier vollständig ausgebrannt. Das Schloß enthielt sehr wertvolle alte Kunstwerke und eine Spitzensammlung, die einen Wert von mehreren Millionen Franken hatte.
Autounfall. In der Nähe von Schönbach bei Greiz fuhr nachts ein aus Bad Elster kommendes Auto gegen einen Telegraphenmast. Der Wagen ging vollständig in Trümmer. Der Malermeister Plagmann wurde getötet. Eine junge Dame aus Plauen wurde lebensgefährlich verletzt.
Eisenbahnunglück. Auf dem Pariser Ostbahnhof ist der Schnellzug von Basel auf eine Lokomotive aufgefahren. Mehrere Wagen wurden zertrümmert. 22 Personen sind verletzt, darunter 4 schwer.
Unerhörte Leichenschändung. In der Leichenverbrennungshalle der Stadt Dresden hat sich ein ungeheurer Skandal zugetragen. Die Beamten, die städtische Angestellte sind, haben seit Jahr und Tag den Leichen, die zur Verbrennung eingeliefert worden sind, die Goldplomben aus den Zähnen gebrochen und verkauft. Als Abnehmer fanden sie hauptsächlich einen aus dem Osten zugewanderten Juwelenhändler, der es in der Inflationszeit in besonderer Weise verstand, in Not geratene Dresdner Familien zum Verkauf wertvoller Familienstücke zu bewegen. Die Beamten des Krematoriums haben sich aber nicht mit dieser Leichenschändung allein begnügt, sondern haben auch die Toten der