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Nagold« Tagblatt »Der Gesellschafter
Der Krieg in Marokko
Paris, 28. IM. Marschall Petain hatte nach dem „Echo de Paris" heute in Tetuan (spanisches Gebiet) nach einem Essen eine Besprechung mit General Primo de Rivera. Er wird morgen nach Paris zurückkehren. — Der „Gaulois" erklärt, es dürfe kein selbständiges Rifland geben, denn Deutschland lauere noch immer darauf, die Naturschätze dieses Landes auszubeuten, außerdem hoffe Deutschland, durch das Rifland das afrikanische Reich Frankreichs zu zertrümmern. Es dürfe nur ein dreigeteiltes Marokko geben: ein französisches, ein spanisches und ein neutrales (Tanger).
Nach einer Meldung aus Tetuan hat Abd el Krim «ne starke Truppenmacht gegen die Spanier mit der Front »ach Norden zusammengezogen. Die Front gegen die Franzosen (nach Süden) beschränkte sich auf die Abwehr einzelner Vorstöße. (Auf dieser Umgruppierung beruhen anscheinend die „Erfolge" der Franzosen in den letzten Tagen.)
Wiederaufnahme der Arbeit ia Hongkong
London, 38. Juli. Die „Times" meldet aus Hongkong, eine größere Anzahl von Angestellten der Eifenbahn, der Straßenbahn und der Hotelgesellschaften haben, nachdem der Streik über fünf Wochen gedauert habe, die Arbeit zu niedrigeren Löhnen wieder ausgenommen. Auch im allgemeinen sei die Tätigkeit wieder lebhafter-
Deutscher Reichstag
Sleuergesehe — Obstruktion der Linken
Berlin, 28. Juli.
103. Sitzung. (Schluß.) Abg. Dr. Hertz (Soz.) fordert Verringerung der Belastung des Lohneinkommens, Niedrighaltung der Verbrauchssteuern und schnellen Abbau der Umsatzbesteuerung. Dieses Gesetzgobungswerk sei von rein lapitalistischen Erwägungen beherrscht.
Abg. Neubauer (Komm.) bekämpft die Vorlagen, die eine unerhörte Bevorzugung des Besitzes und eine unerträgliche Belastung des arbeitenden Volkes seien. Die Sozialdemokratie habe ein Verbrechen begangen, daß sie keine Massenkundgebung gegen die Steuern veranlaßte.
Abg. Dr. Fischer-Köln (Dem.) erklärt, daß die Reichsregierung der Kritik an ihren Steuervorlagen keine Folge gegeben habe. Zur Aufrechterhaltung der überspannten Steuerpolitik füge man jetzt noch die Hochschutzzollpolitik hinzu.
Reichsfinanzminister von Schlieben weist den Vorwurf des Vorredners zurück, daß er nur darauf bedacht sei, dem Reich Geld hereinzubringen und anzusammeln. Bei der gegenwärtiges! unsicheren Wirtschaftslage sei es notwendig, bei den Reichsfinanzen vorzusorgen. Mit den setzt fsstgestellten Ueberschüsfen müssen wir bis zum Ende des Jahrs leben.
Abg. Schröder (Völk.) protestiert gegen die Ueber- spannung des Steuerdrucks.
Rach Ablehnung des kommunistischen Vertagungsantrags tritt das Haus in diezweite Lesung des Einkommensteuergesetzes ein.
Ms Abg. Karsten (Soz.) die Tribüne besteigt, verlaßen viele Abg. der Rechten den Saal. Es entsteht große Unruhe. Um 6.15 Uhr wird von den Kommunisten erneut ein Vertagungsantrag eingebracht. Da die Abstimmung zweifelhaft bleibt, muß Hammelsprung eintreten. Bei der Auszählung erscheinen im Saal nur die Regierungsparteien, von den Sozialdemokraten, Demokraten und Kommunisten jedoch nur die Fraktionsvorsitzenden. Vizepräsident Graef stellt fest, daß 169 Abgeordnete mit Nein gestimmt haben,
6 mit Ja. Das Haus ist beschlußunfähig. Die Sitzung wird abgebrochen.
Der Vizepräsident beruft sofort eine neue Sitzung auf
7 Uhr, in der die Steuerberatung fortgesetzt wird.
Abg. Schneider-Berlin (Dem.) wirft den Regierungsparteien vor, daß das Einkommensteuergesetz noch nicht fertig sei.
Um 7.15 Uhr beantragt Abg. Neubauer (Komm.) erneut Vertagung und bezweifelt die Beschlußfähigkeit des Hauses. Es wird wiederum länger über die Geschäftsord- ordnung gesprochen. Schließlich wurde durch Auszählung mit Namenskarten festgestellt, daß 268 Abgeordnete anwesend sind, daß das Haus also beschlußfähig ist.
Der Vertagungsantrag wird abgelehnt.
8 1 wird dann gegen die Stimmen der Kommunisten angenommen.
Berlin, 28. Juli.
105. Sitzung. Vizepräsident Dr. Bell eröffnet die Sitzung um 1.20 Uhr und erklärt: Der Aeltestenausschuß hat sich soeben über die Geschäftslage geeinigt. (Wiederspruch und hört, hört.) Zur Durchführung der in Aussicht genommenen Maßnahmen soll daher die heutige Sitzung um eine halbe Stunde vertagt werden. Sie beginnt also erst um X2 Uhr.
Vizepräsident Dr. Bell eröffnet die Sitzung wiederum «n 1.50 Uhr und spricht dem Abgeordneten Dr. Sorge (DV.), der heute seinen 70. Geburtstag feiert, die Glückwünsche des Hauses aus.
Die 2. Lesung der Steuervorlagen wird darauf fortgesetzt, und zwar beim Einkommensteuergesetz.
Nach einer Vereinbarung im Äeltestenrat werden, damit ver Obstruktion vorgebeugt werde, Gruppen von Paragraphen zusammengefaßt, für die eine Redezeit von 20 Minuten gilt. Zunächst zur Beratung gestellt werden die ZZ 2—5. die die persönliche Steuerpflicht betreffen. Die Paragraphen werden nach kurzen Bemerkungen gegen die Kommunisten angenommen. Zu den ZZ 6—14 erklärt Staatssekretär P o - pitz, in den Ausführungsbestimmungen werde verfügt werden, daß die an die abgebauten Beamtinnen gezahlten Abfindungssummennichteinkommen st euer- pflichtig sind, die HZ 6—14 werden unverändert angenommen. Paragraph 17 handelt von den abzugsfähigen Sonderleistungen, wie Beiträge zur Sozialversicherung, zu Sterbekassen, Versicherungsprämien, Ausgaben für Berufsfortbildung, Kirchensteuer, Beiträge an Religionsgesellschaften, Beiträge zu Berufs- und Wirtschaftsvertretungen, Zuwendungen an Wohlfahrts- und Pensionskassen ufw. Die Abzüge dürfen insgesamt jährlich 480 Mark nicht übersteigen.
Abg. Neubauer (Komm.) wendet sich gegen die Ab- Kugsfühigkeit der Kirchensteuern. Wenn die Kirche sich nicht aus eigener Kraft erhalten könne, so sei sie wert, zugrunde p» gehen.
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Württemb
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Skuttgark, 28. Juli. Neue Leitung der Schutzpolizei. An Stelle von Polizeioberst Ruoff ist Oberstleutnant Reich, bisher in Ulm, mit der Führung der Geschäfte der Schutzpolizei betraut worden.
80. Geburkskag. Am 28. Juli vollendet der frühere Direktor der Kunstgewerbeschule, Hans v. Kolb, sein 80. Lebensjahr. Direktor von Kolb lebt in stiller Zurückgezogenheit in Hohenheim.
Die Leistung der Eisenbahn beim Landesturnfest. Anläßlich des Schwäb. Landesturnfestes in Ulm wurden am 25., 26. und 27. Juli nach und von Ulm außer den fahrplanmäßigen Zügen zusammen 44 Sonderzüge ausgeführt und in diesen etwa 70 000 Personen befördert. Der gesamte Verkehr wurde ohne Unfall und Störung bewältigt.
Erschwindelte Wohltaten. Der vorbestrafte Reisende Karl Groth aus Hamburg gab sich, obwohl er evangelisch ist, als Jude aus und versuchte, jüdische Unterstützungskassen auszunützen. Vom Schöffengericht wurde er unter Anrechnung von 3ck, Monaten Untersuchungshaft zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. — Aehnliche Betrügereien beging der schon vielfach vorbestrafte Schreiner Emil Rentzel aus Eckartshausen, indem er in Schorndorf, Nagold, Stuttgart ufw. religiöse Wohltätigkeitskassen um Unterstützung anging. Das Schöffengericht verurteilte ihn zu 4 Monaten Gefängnis abzüglich 1 Monat Untersuchungshaft.
Aus dem Lande
Denkeckdorf, OA. Eßlingen, 28. Juli. Messerheld. Am Samstag abend gegen 11 Uhr wurde in einem hiesigen Gasthaus ein bei der Einrichtung der Gasleitung beschäftigter auswärtiger Arbeiter von einem Eßlinger Händler mit dem Messer gestochen. An dem Messerhelden wurde sofort Lynchjustiz geübt.
Lohlberg, OA. Nürtingen, 28. Juli. Verhängnisvoller Sturz. Der 15jährige Walter Kittelberger zog sich durch einen Sturz vom Kirschbaum einen Oberschenkelbruch und erhebliche Verletzungen zu. Er ist nunmehr an den Folgen eines Wundstarrkrampfs gestorben.
Tübingen, 27. Juli. Aufwertung. Der Kelternverein hat beschlossen, seinen Gläubigern auf volle 109 v. H. auszuwerten, und zwar sollen 30 v. H. gleich zur Auszahlung kommen, während die restlichen 70 v. H. spätestens bis 1. Januar 1932 zurückbezahlt sein sollen.
Rottenburg, 28. Juli. Zum Bischofsjubiläum. Gestern abend gegen 5 Uhr traf Staatspräsident Bazille hier ein, um seiner Exzellenz dem Bischof Dr. Paul Wilhelm von Kepplerdie Glückwünsche der württ. Staatsregierung zu seinem Doppeljubiläum zu überbringen. Daran schloß sich eine einstündige Unterredung zwischen dem Bischof und dem Staatspräsidenten, der alsdann nach Stuttgart zurückkehrte. Frau Professor Rist und der geistliche Beirat Professor Deufel überreichten dem Bischpf als Beauftragte des katholischen Frauenbunds für Württemberg wertvolle Ehrengaben. Von der hohen Geistlichkeit haben bis jetzt ihr Erscheinen zum Jubiläum des Bischofs zugesagt: die Kardinäle von F a ul h a b e r - München, Schulte-Köln und der Erzbischof von Freiburg, ferner die Bischöfe von Fulda, Limburg, Mainz und Würzburg, die Aebte von Beuron, Weingarten, Neresheim, Mehrerau und Einsiedeln. Heute trifft der Bischof von Meißen zum Besuch bei dem Jubilar ein.
Tailfingen, 28. Juil. Der Fuchs geht um. Dem haf- nemeister Kopp in der Schloßstraße wurde ein ganzer Geflügelbestand, darunter ein Stamm wiederholt ausgezeichneter gelber Italiener, von einem Fuchs zum größten Teil fortgcschleppt. Andern Tags konnte ein junger Fuchs gefangen werden.
Kchrambsrp, 28. Juli. Sturz vom Rad. Ein 21jäh- riger hiesiger Kaufmann stürzte in der Nähe von der Teu- felsbrücke vom Rad, da er anscheinend die Herrschaft über, fein Rad verloren hatte. Er wurde mit starken Schürfungen im Gesicht und einer leichten Gehirnerschütterung bewußtlos aufgefunden.
Saulgau, 28. Juli. Unter die Räder. Der 23jährige Iah. Engler aus Iettkofen fuhr mit einem Bsrnerwägelchen nach Ertingen. Infolge der Ungezieferplage fing das Pferd rasend zu springen an und ging durch. Engler fiel vom Wagen und erlitt erhebliche innere Verletzungen. Ein Radfahrer konnte das Pferd in Herbertingen einfangen.
Alm, 28. Juli. Landesturnfest. Am Montag um 4 Uhr war Siegerfeier, der wiederum Oberbürgermeister Dr. Schwammberger anwohnte. Kreisvorsitzender Hegels sprach herzliche Dankesworte an die Stadt Ulm mit ihrem Oberbürgermeister, an die städtischen und Staatsbehörden. Unsere Arbeit gehört dem deutschen Volk, unsere Treue der Turnerschaft, unsere Liebe der Heimat, unsere Hoffnung unserem deutschen Vaterland. Mit dem Deutschlandlied schloß die Feier. Die noch anwesenden Turnvereine standen im Halbkreis um die Tribüne. Es wurden von jeder Abteilung die ersten drei aufgerufen, die den Kranz erhielten.
Am 25., 26. und 27. Juki wurden nach und von Ulm lmßer den fahrplanmäßigen Zügen zusammen 44 Sonderzüge ausgeführt und in diesen etwa 70 000 Personen befördert. Der gesamte Verkehr wurde ohne Unfall und Störung bewältigt.
Meckenbeuren. 28. Just. Brand. Gestern ist im Anwesen des Eisenbahnhilfswärters Maisch in Reute Feuer ausgebrochen, das sich mit rasender Geschwindigkeit auf den am Wohnhaus angebauten Stadel ausdehnte. Der Stadel ist vollständig niedergebrannt. Das Wohnhaus konnte gerettet werden, hat aber einige Beschädigungen erlitten.
Friedrichshafen, 28. Juli. Sturm aufdem Bodensee. Um die Mittagszeit brach gestern ein Weststurm los. der die Wellen meterhoch aufpeitfchte. Die Dampfer hatten schwere Fahrt und erlitten größere Verspätungen.
Sigmaringen, 28. Juli. Dringende Mahnung. Gegenüber dem Unfug eines Teils der ländlichen Bevölkerung, an den Pferdefuhrwerken (Langholzfuhrwerken) öle Spannbeugel bis zu 1)6 Meter links seitwärts m die Fahrbahn hinaus abstehen M lasten, wodurch in letzter Zeit zahlreiche Kraftfahrzeuge beschädigt worden waren, erließ der Regierungspräsident aus Verkehrs- und stcherheitspolizei- lichen Gründen folgende Verordnung: „Die Spannbengel der Fuhrwerke müssen so angÄiracht werden, daß sie nicht seitlich nach links oder rechts, sondern nur nach oben oder unten stehen.
Herwangen in Hohenzollern, 28. Juli. Brand. Die Scheune des Max Butfcher ist mit samt den Futtervorräten einem Brand zum Opfer gefallen.
Oskrach in hohenzollern. 28. Juli. Ueberiabren.
Mittwoch, SS. 3uU 1S2S
Auf dem Weg von Elchstetten nach hoßkirch wurde ^nachts der Kriegsinvalide Kimmich aus Hoßkirch von einem Auto überfahren. Er erlitt einen schwierigen Beinbruch, was um so mißlicher für ihn ist, als er bereits ein künstliches Bein bat und für ihn Gefahr besteht, sich in Zukunft aus eigener Kraft nicht mehr fortbewegen zu können.
Der Stuttgarter Gipsersireik ist nach achtwöchentlicher Dauer aufgehoben worden.
Der auf den Gütern der Zuckerfabriken Heilbrann und Waghäusel (Baden) ausgebrochene Landarbeiterstreik wurde für Württemberg durch Verhandlungen beigelegt. Es wurde eine Lohnzulage von 5 Pfg. pro Stunde erreicht. ,
Anfälle beim württ. Landesturnfest. Die Sanitätskolonne in Ulm hat während des Landesturnfestes wertvolle Dienst« geleistet. Sehr stark in Anspruch genommen wurde sie in der Baracke im Stadion, die allein 252 Fälle zu bewältigen hatte Zarunter einige sehr schwere, die die Verbringung der Verunglückten ins Krankenhaus notwendig machten. Im ganzen wurde die Sanitätskolonne in 300—400 Füllen in Anspruch genommen. Es waren 150 Mann der Sanitätskolonne,u Dienst gestellt.
Bei der ersten internationalen Arbsiterolympiade in Frankfurt a- M. kam man einem großen Schwindel aus die Spur. In der Stadt wurde eine große Zahl von Eintrittskarten verkauft, die nicht gestempelt und also auch nicht versteuert waren. An der Kasse wurde der Betrug entdeckt, und die Besitzer mußten neue Eintrittskarten lösen.
Ehrlicher Finder. In Gmünd fand ein Briefträger auf feinem Bestellgang einen Geldbeutel mit' über 250 Mark Inhalt auf der Straße. Er meldete den Fund auf dem Polizeiamt an.
Aus Stadt und Land
Nagold» den 29. Juli 1925.
Die Iran muß die Jnrereffen des Mannes teilen, ohne ihn mit Fragen und mit Kritik zu bestürmen.
Dienstnachrichten.
Der Herr Staatspräsident hat je eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Affstätt OA. Herrenberg dem Hauptlehrer Frank in Enztal OA. Nagold, Aich Halden OA. Calw dem Amtsverweser Carl Manz in Suppingen OA. Blaubeuren übertragen.
Versetzt wurde Regierungsrat Heckend erg er bei dem Finanzamt Heilbronn zu dem Finanzamt Horb.
»
Vom Rathaus.
Gemeinderatssitzung vom 22. Juli 1925.
Anwesend der Vorsitzende und 13 Gemeinderäte.
Etatsberatung 1925.
Bei Einbringung des Haushaltsplanes der Stadt für IS25 wies der Vorsitzende zunächst darauf hin, daß das Bestreben der Verwaltung dahin gehen muß, die Etats wieder zu Beginn des Rechnungsjahres zu beraten und festzustellen, um die Ressortverwaltungen in den Stand zu setzen, alle Arbeiten im Lauf des Jahres zweckmäßig einzuteilen und auszuführen. Man sei allerdings dadurch gehindert, daß die Steuergesetzgebung im Land und Reich bis dato nicht zum Abschluß gekommen ist. Und so beruhen verschiedene Sätze auf Annahme und Wahrfcheinlichkeitsberechnungen. Der vorläufige Hauptvorschlag schließt in Einnahmen 232220 ,/4k (im Vorjahr 222105 -4t) in Ausgaben 344954 .4k (im Vorjahr 313105 -4k) so daß sich ein Abmangel von 112700 ^4k (91000) ergibt. Legt man heule ein vereinigtes Grund-, Gebäude-, Gewerbekataster von 660000.4k zu Grunde, so ergibt eine 12 o/„ ige Umlage, wie iin Vorjahr, 79200 „M. Der Rest von 33500 .4k wird voraussichtlich zu einem größeren Teil aus Restmitteln gedeckt werden können, die aber erst endgültig berechnet werden können, wenn die Ertragssteuerabrechnung für 1924 rnit dem Staat erfolgt ist. Zur weiteren Deckung kommt evtl, in Frage: Die Getränkesteuer, die Erhöhung der Gebäudeentfch.-Steuer, des Wasserzinses oder Schulgeldes, worüber erst nach Abschluß des neuen Finanzausqleichsgesetzes Beschluß gefaßt werden kann. Hätten wir keine Deckungsmittel, wären wir gezwungen, eine Umlage von 17 statt von 12°/o zu erheben. Das verbietet aber schon die Lage der Steuerzähler und der Umstand, daß der Staat seinen Anteil an der Gebäudeentschuldungssteuer weiter erhöht und zwar, wie man hört um das dreifache, bis zum Schluß des laufenden Rechnungsjahres.
In dem Abmangel ist ein Betrag von 9000 -4L enthalten, der zur Erfüllung des neuen Schullastengesetzes erforderlich ist. Die Mehrausgaben sind etiva gegenüber dein Vorjahr bei
allgem. Verwaltung. 8000 ,4k
Erziehung und Bildung, Schulanstalten 20000 -4k
Straßen und Wege. 30000 -4k
Sonstiges .. 5500 -4k
Die Mehreinnahmen bei Wald .... weniger Amtsschaden
zus.: 63500 -4L
. . 20000 „4k
. . 10000 -4k
zus.: 30000 .4k
Ueberschuß der Mehrausgaben wie oben 63500 -N, die trotz aller Sparsamkeit nicht reduziert werden können. Dabei sind die Grunderwerbungen von etwa 60000 -4L zur Deckung aus Ueberhieb oder Schuldaufnahme vorgesehen. Wecker ist nichts eingestellt für den Ausbau der Hohe- und Moltkestraße, ebenso für die Schaffung neuer Badgelegenheit in den Neuwiesen beim Sportplatz. „
Der Vorkriegsschuldenstand von rund 300000 „4k gut ms erloschen. Alle Schulden wurden 1919, 1920 und Januar 192! abgetragen. Es ist kaum mehr mit einer erheblichen Aufwertung zu rechnen. An neuen Schulden in Goldmark sind am 31. März 1925 vorhanden:
Hausbauschuld .... 35000 „4k Baudarlehen .... 12000 -4k
zus.: 47 000 -4k.
Im einzelnen ist erwähnenswert: Der Voranschlag der Ortsfürsorgekaffe schließt ab:
in Einnahmen .... 5487 -4k
in Ausgaben .... 17487 „4k
Abmangel. 12 000 -4k
im Vorjahr
. 11000
ki-? Unter den Ausgaben ist der 25"/oige Anteil der a an den Aufwendungen der Amtskörperschaft für die z -