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Nagolder Lagblatt «Der Gesellschafter"
Montag, 27. Juli 1925
dens zu verwirklichen. zu welchem Zweck er ja ins Leben gerufen worden ist, so müßte er vor allem die Kenntnis internationaler Fragen fördern und zugleich die geiskg« und wirtschaftliche Lage der Menschheit bessern. Der Krie» «ttfprincst der grausamen Notwendigkeit, daß jedes V« fern Daseinsrecht verteidigen und die Mängel seiner gM- gr-aphischen und wirtschaftlichen Lage verbessern rmch.
Verbal der Darwinismus in Amerika
Washington, 36. Juki. Der demokratische Abgeordnete Dhornas Blanton hat mitgeteAt. daß er iM Parlament «itnen Antrag einbringe« werde, durch de« jede öffentlich» Verbreitung der Afsenabstammrmgstchre «sw. i» den Be» «migten Staate« verboten wird.
Japan und die Türkei
Tokio, 26. IM. Ar der Wiederaufnahme der di asomatischen Beziehung«« Japans W der Türkei, di« seit dem Weltkrieg abgebrock^n waren, schreibt das Blatt „Äokugin", dt» Annäherung zwischen den beiden asiatischen Nationen, die eine im äußersten Osten, die andere im äußersten Westen des Erdteils, stelle den ersten Schritt zur Verwirklichung des Grundsatzes Asien den Asiaten dar. Es sei zu Erwarten, daß die neugeschlossene Freundschaft in Westeuropa verstimmen werde, die Stellung Japans unter den stMkern werde aber dadurch gestärkt.
Eingreifen der chinesischen Regierung?
London, 26. Juli. Aus Shanghai wird gemeldet, die chinesischen Militärbehörden haben anscheinend auf Einwirkung der Regierung in Peking di« fernere Einschüchterung und Mißhandlung der Arbeitswilligen bei Todesstrafe verboten. Viele Verätzungen seien oorgenommen worden. — Reuter meldet, die chinesische Handelskammer bestreite, daß Sie den Boykott Mya«chtzer und englischer Waren angeordnet Habe.
Aus Washington wird gemeldet, die amerikanische Politik gegenüber <Mua werde zwar durch die Ermordung des amerkanrschen Oberst Palmer durch Chinesen nicht be- «inflsßt, der Fall habe aber auf die maßgebenden Kreise kiesen Eindruck gemacht und sk erinnern die Regierung dann», daß es in dieser Welk bester sei, mit den Tatsachen Pi rechnen, als sich unerfüllbaren Idealen hinzugebeu.
Deutscher Reichstag
Berlin, 25. Juli.
In der Schluhabstimmung wird die Vorlage zur Persona l a bb a»v er o r d n u n g mit den Bestimmungen Aber die Sonderstellung der verheirateten Beamtinnen mit 236 gegen 156 Affmnen angenommen. Von soziaDemokra- Ascher Seite wird behauptet, die Borlage bedeute eine Ver-- ^^mgsänderung, was Abg. v. Guerard (Z.) bestteitet. Präsident Lüde stellt fest, daß durch die Abstimmung die sür ein versv^nysanderndes Gesetz nötige ZweKrittekmehr- heit nicht erreicht sei. Ob eine Verfassungsänderung in Frage komme, haben andere Stellen zu entscheiden.
Der Entwurf des Begnadigungsgesetzes wird nach kurzer Aussprache dem Rechtsausschuß überwiesen.
Württemberg
Stuttgart, 26. Juli. Fortführung des Stadt- Halle-N e u b a u s. Die zuständigen Stellen haben mit Aastinunung aller Rathausfraktionen beschlossen, den Neubau der Stadthalle bei der Villa Berg, der durch den Sturm am Donnerstag zum Einsturz gebracht worden ist, durch den Hauptunternehmer Gustav Epple in Degerloch wieder aufnehmen zu lassen.
Vom Wohnungsbau. Die Württ. Landesbaugenossenschaft der Verkehrsbeamten und Arbeiter hat im ersten Halbjahr 1925 60 Neubauwohnungen erstellt. Insgesamt sind von der Genossenschaft seit ihrem Bestehen 478 Wohnungen fertiggestellt.
Auf dem Stuttgarter Arbeiksmarkl hat sich keine wesentliche Aenderung gezeigt. In Erwerbslosenfürsorge stehen 114 Personen.
Schwarze Schwindler. Zwei Schwarze aus Afrika, die der Hagenbeck'schen Indienschas nachreisen und sich als Mitglieder der Schau ausgeben, haben in einigen Geschäfts« beim Umwechseln fremden Gelds Betrügereien be- g«gen. Die Burschen wurden in Nürnberg verhaftet.
Der öfters vorbestrafte Kaufmann Gustav Mau kaufte im Sande auf Borg bei Küfern Fässer und Schnaps auf.
und verkaufte sie dann weit unter dem Ankaufspreis weiter, ohne die Küfer zu bezahlen. Das Große Schöffengericht verurteilte Mau zu 1 Jahr Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust.
Bei Desinfektionen in einem Haus der Karlstraße zog sich ein fünfjähriger Knabe eine Vergiftung durch Schwefeldämpfe zu. Die Anwendung des Sauerstoffapparats hatte Erfolg.
Aus dem Lande
Sleinenberg OA. Schorndorf, 26. 3uli. Unvorsichtigkeit. Der 20 I. a. Forstwartpraktikank Oesterle wollte seine scharf geladene Browningpistole von einer Tasche in die andere verbringen, wobei sich die vermutlich nicht gesicherte Pistole entlud. Die Kugel ging ihm durch den Leib und die Lunge und drang seinem neben ihm stehenden 20jährigen Kameraden Kunzi in den Leib ein und blieb in der Leber stecken. Oesterle ist seiner Verletzung erlegen, Kunzi liegt schwer an seiner Verwundung darnieder.
Schramberg, 26. Juli. Großer Brand. In Kirnbach (Baden) ist der Siemeshansenhof mit Mühle und Speicher, sowie das Wohnhaus des Schuhmachers Eßlinger vollständig niedergebrannt. Das ganze Inventar, 20 Schafe, 5 Schweine und 2 Kälber fielen den Flammen zum Opfer.
Aulendorf. 26. Juli. Rohe Tierquälerei. Ein in Laubbronnen bedienstet gewesener Schweizer hat 4 Stück ihm anvertrautes Vieh mit einer Gabel anscheinend in der Betrunkenheit derart gestochen, daß ein Stück erkrankte und zweifellos notgeschlachtet werden muß. Gegen den Tierquäler wurde Anzeige erstattet. — In der letzten Zeit wurden in der hiesigen Kreuzwirtschaft, in den Wirtschaften in Zollenreute und Mochenwangen Einbrüche verübt. Als Täter würbe der 19 Jahre alte Hermann Rohr von Hochmössingen ermittelt und festoenommen. Er soll noch in vielen anderen Wirtschaften Einbrüche verübt haben.
Ravensburg. 26. Juli. Die Schnapsschieber vor Gericht. Wie seinerzeit berichtet, hat der Inhaber einer Branntweinfabrik in Wolfzennen bei Friedrichshafen, Eugen Brugger, große Mengen vergällten Spiritus, den er von der Reichsmonopolverwaltung bezog, in seinem Betrieb chemisch entgälten lassen, um ihn wieder als „reinen" Branntwein und Aether mit großem Gewinn zu verkaufen. Das Große Schöffengericht verurteilte Brugger zu neun Monaten Gefängnis 1628 055 -/tl Geldstrafe oder ein weiteres Jahr Gefängnis und zu 300 000 -N Wertersatz oder weitere 3 Mlmabe Gefängnis. Gegen den Chemiker Warnia Thad- deo Zarecki, in Langenargen wohnhaft, wurde auf eine Strafe von 3 Monaten Gefängnis und 642 531 oder weitere 6 Monate Gefängnis erkannt. Der Mitangeklagte Buchhalter wurde freigefprochen.
Baden
Ettlingen, 26. Juli. Der Maurerpolier Karl Schreiber stürzte beim Garbenabladen vom Erntewagen und fiel se unglücklich auf den Kopf, daß er mit schweren Kopfverletzungen vom Platz getragen werden mußte.
Mlhelmsseld bei Heidelberg, 26. Juli. Hier wurden am hellichten Tag drei Einbrüche durchs Fenster verübt. Die Einbrecher durchwühlten die Schränke und stahlen, was ihnen begehrenswert erschien.
Weinheim» 25. Juli. Der gefürchtete Einbrecher Jakob Schmitt aus Zotzenbach, wohnhaft in Oberlaudenbach, ist am hiesigen Bahnhof von der Gendarmerie sestgenommen worden.
Breisach, 25. Juli. Der vor einigen Taaen beim Baden im Rhein ertrunkene Freiburger Student ist der Sohn des rumänischen Gesandten in Berlin, Jacovaky.
Mühlenbach bei Wolfach, 25. Juli. Gestern abend stürzte der Sohn des Straßenwarts Franz Netterer, Josef Ketterer, so unglücklich mit seinem Rad, daß er eins Gehirnerschütterung davontrug. Es besteht Lebensgefahr.
Skockach, 26. Juli. Nachts brach in Mühlingen in dem Geschäft Frdr. Vögtle Feuer aus. Die Warenvorräte und die Ladeneinrichtung wurden vernichtet.
Pfullendorf, 26. Juli. In Herdwange» ist die Scheune des Landwirts Rutscher niedrgebrannt. Größere ^utter- oorräte wurden dabei vernichtet. Der Schaden beträgt etwa 10 000 Mk. Der Brand entstand verrmMch durch Kurzschluß,
Schopfheim, 28. Just. Abends wurde der 31 Jahre alle Landwirt Albert Weher von Wies, der sich mit iüNsm
Fuhrwerk auf dem Heimweg von Kandern befand, aus der Straße tot aufgefunden. Er bat anscheinend das Weich, gewicht verloren und ist vom Wagen gestürzt, denn zwA Räder seines vollbeladenen Fuhrwerks sind über sein« Körper hinweggegaugen.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 27. Juli 1925.
Kämps' und erkämpf dir eigenen WaiN hausbacken Brot am besten nährt. "" - * Claudius.
Bauern- und Iungbauerntag.
Obivohl iir der Samstagfrühe der Petrus alle Mühe und Arbeit verderben zu wollen schien, sah man schon zu der ange- setzten Zeit um 6 Uhr Fußgänger sind Radler mit dem Schießeisen über den: Rücken dem Schießftand zustreben. Nie,„atz in früheren Jahren wurde dem Schießsport so gehuldigt heute und jeder sieht ein, daß hierdurch wenigstens ein kleiner Ersatz für die jetzt fehlende militärische Ausbildung ncherer Jugend zu suchen ist. Es soll ja nicht dazu dienen, die TG zu mißbrauchen, sondern die Männer ruhig, sicher und überlegend zu machen und ihnen Disziplin und Selbstbeherrschung zu verleihen.
In: Laufe des Vormittags gewahrte man in den Straßen der Stadt, durch die der Festzug sich bewegen sollte, eifrige Menschen, die bemüht waren, den Gästen durch den Festschmuck Freude zu bereiten und es dauerte gar nicht lange, da hatte jeder, was in seinen Kräften stand, getan, unr der Stadt ein schmuckes, fröhliches Aussehen zu verleihen. Und sie hatten recht, denn zun: erstenmal darf nnsere Stadt den größten Berufszweig unseres Schwabenlandes in seinen Mauern beherbergen. Es gilt ja nicht allein Feste zu feiern, sondern auch auch alle ernstere Fragen sollen miteinander besprochen werden, sei es offiziell, sei es mit Bekannten, oder durch der: Beruf verwandten Menschen. Das ganze Fest und alles was damit zusammenhängt, soll anstreben, die Gegensätze zwischen Stadt und Land auszugleichen und in geschlossener Front den Kampf gegen innere und äußere Feinde für Recht und Freiheit unseres geliebten deutschen Vaterlandes gemeinschaftlich zu führen, denn wer wir auch sind, . wir Haber: alle einen Gott, zu den: wir beten und ein Vaterland, das wir mit heißen: Herzen lieben.
Wenn auch nicht allzuviele schon am Samstag sich die Zeit nehnren konnten, dem Festefeier:: sich hinzugeben, so hatte doch das nachher eintretende günstige Wetter manchen gegen seinen Willen hinausgelockt und das anhaltende Knattern auf dem Schießstand zeugte von regem Leben.
Um 3 Uhr wurde aus der Freilichtbühne „Der Herrenmüller von Sontheim" ausgeführt und man muß sagen, daß sich die Spieler tapfer geschlagen haben, um das an und für sich schwere Spielen im Freien gut durchzuführen. Das Stück spielte sich in der Zeit der Leibeigenschaft, der Knechtschaft der Bauern ab und zeigte, wie der eine bis zur letzten Kraft arbeiten mußte und zum Schluß sein sauer verdientes Brot den schwelgenden, in Saus und Braus lebenden Rittern abliesern mußte. Doch auch damals konnten die Bäume nicht in den Himmel wachsen, denn ein zur Verzweiflung gebrachtes Volk hat mehr Kräfte und größeren Mut, als alle wohldisziplimerlen Truppen. Die Herren von Feldberg und ihre benachbarten Freunde wurden verjagt und der Bauer komrnte, wenn er auch noch so schwer arbeiten mußte, sich wenigstens seiner Früchte freuen. Wie schon gesagt, leisteten die Spieler, was in ihren Kräften stand, nur hätte man bei der Wahl des Stückes vorsichtiger sein müssen. E'ne Aufführung, die im Freien smit findet, muß möglichst viel Handlungen anfweisen und die Hauptsache dem Auge bieten, wogegen in dem „Herrerrmüller von Sontheim" die Reden, Beschlüsse und Verhandlungen einen zu großen Zeitraum erforderten.
Die Reigen, die abends um 8Vs Uhr noch aufgeführt werden sollten, mußten des inzwischen eingetretenen Regens halber unterbleiben, obwohl viele hundert Menschen der Aufführung harrten und mit diesen: Beschluß gar nicht einverstanden waren.
Nun kam der Sonntag Morgen und zwar recht früh, denn die meisten werden wohl gar keine Lust gehabt haben, um 5 Uhr, als ein Böllerschuß nach den: anderen durchs Tal donnerte, aus den Federn zu kommen. Auch das Pserde- getrappel und das Gerenne in den Straßen zeugten davon, daß Nagold einer: zahlreichen Besuch erwarten durfte und wirklich, in den Morgenstunden sah man Hunderte und aber Hunderte, zu Fuß, mit dem Rad und Wagen durch die buntgeschmückten Straßen ziehen. Aber auch unsere „Elektrische" hatte vollauf zu tun, den Verkehr zu bewältigen. Im Laufe des Vormittags fanden Uebungsreiten sämtlicher Reitervereine statt. Darnach
Per Tel'efrrnkenteufeU
Roman von Otfrid von Hanstein.
Amerikanisches Copyright Carl Duncker, Berlin.
14, -°sx>—— lNachdr. oerb.)
„Wer sollte?"
Fred Walker zuckte die Achseln.
„Zch bin noch nicht lange in Deutschland. Wäre dies bei uns in Amerika geschehen, dann hätte ich schon noch eins andere Erklärung."
„Diese wäre?"
„Herrgott, Sie beide sind ein paar berühmte Künstler. Rein, wehren Sie nicht ab. Sie sind jedenfalls zwei Künstler, von denen man sogar in Amerika bereits spricht."
„Sie übertreiben."
„Aber nein. Sie kennen voraussichtlich die große Kon- Kerttnrektion James Eoldsmith."
„Allerdings."
„Nun, Mister Eoldsmith pflegt ziemlich lange vorher die Stars der nächstjährigen Tournees zu veröffentlichen, und ich müßte mich sehr irren, wenn ich nicht diesmal Ihre beiden Namen unter den Künstlern gelesen hätte."
Winfried seufzt.
„Allerdings hat ein amerikanischer Agent, ein Herr Hobsen, uns einen derartigen Antrag gemacht, ich hätte auch sehr gern akzeptiert, aber Fräulein Elena hat auf ihres Paters Wunsch abgelehnt."
„Sehen Sie, dieser Hobsen ist der Vertreter James Eold- fmith'."
Jetzt lacht Winfried hell auf.
„Verehrter Herr, Sie find doch wohl etwas zu ameri- kanisch in Ihren Schlüffen. Sie meinen, daß James Gold- smith uns rauben läßt?"
Walker ist entrüstet.
„James Eoldsmith! Ich bitte Sie, James Eoldsmith! Das ist der lauterste und ehrenwerteste Mann von der Welt und zudem ... die Künstler drängen sich nach seinen .Mrtr ägen! Mn, James Eolds mith. managet, tzer.ist ein,,
gemachter Mann. Ihre hohe Kunst in Ehren, aber James Eoldsmith hat es wahrhaftig nicht nötig, sich seine Stars gewaltsam zu rauben."
„Nun also!"
„Aber eben deshalb! Von Ihrer Ablehnung ist wohl drüben noch nichts bekannt und James Eoldsmith pflegt auch seine Absichten so schnell nicht aufzugeben. Im Vertrauen gesagt, ich kenne James Eoldsmith. Er ist sogar gestern in Ihrem Konzert gewesen."
Unwillkürlich ftog ein freudiger Schimmer über Winfrieds Gesicht.
„James Eoldsmith selbst?"
„Ich kenne ihn doch-da meine ich — natürlich
immer, wenn ich an Amerika denke, es wäre nicht unmöglich, daß ein Konkurrent Eoldsmith', etwa die Woodrow Worth nahestehenden Trusts, ihre Hand im Spiel hätten —"
„Sonderbar, sehr sonderbar."
Walker brach ab und sagte vergnügt:
„Jedenfalls, jetzt sind Sie in Sicherheit und darum keine trüben Gedanken. Ich glaube, Sie werden bald Fräulein Elena begrüßen können. Nun ziehen Sie sich erst einmal vollständig an, inzwischen werde ich sehen, was ein bescheidener Junggeselle Ihnen als Frühstück anbieten kann."
„Nur noch eine Frage, haben Sie die Polizei-?"
„Mit Absicht nicht. Immerhin, es könnte ja auch ein anz gewöhnlicher Naubllberfall sein, und man zieht sich ier in der Einsamkeit nicht gern die Rache solchen Gesindels auf den Hals. Das können Sie ja alles nach Ihrer Heimkehr mit Kommerzienrat Selenins besprechen. Eood bye solange!"
Während Winfried mit erleichtertem Herzen seine Toilette beendete, voy seines Gastgebers Lauterkeit überzeugt war und sich im stillen freute, nun noch einige Stunden mit Ada zusammen sein zu können, trat Walker wieder zu Macdonald heraus, der ihm entgegentrat.
„Nun?"
„Winfried ist glänzend vorbereitet. Was wird die Elena wissen, wenn Sie erwacht?"
„Natürlich nur, was ich ihr suggerierte. Daß sie das . Konzert bis zum Schluß gesungen, daß sie sich plötzlich in
jenem Aulo wiederfand, das nur in unserer Phantasie existiert und daß sie wohl in diesem Auto ein Unglück hatte.^
„Sie wird sofort heim wollen, wie verhindern wir das?
Macdonald lächelt überlegen.
„Sie wird zunächst starke Schmerzen in ihrem linken Fuß haben und einige Tage nicht auftreten können. Ein Auto oder Wagen kann doch wohl bei dem Schnee nicht fahren.
„Hat sie sich den Fuß denn verletzt?"
„Wenn ich ihr schon den Autounfall suggeriere, dann muß sie doch auch etwas davon spüren. Die Schmerzen sind natürlich auch Suggestion."
„Sie denken an alles."
„Sonst hätten Sie mich ja auch nicht gebraucht."
Inzwischen schlägt die Uhr an der Wand die zwölfte Stunde und gleich darauf wird aus einem zweiten Zimmer eine weibliche Stimme laut:
„Um Himmels willen, wo bin ich?"
Walker tritt an die Tür, ohne diese zu öffnen.
„Gnädiges Fräulein, wollen Sie die Güte haben, sich M erheben oder mich wissen zu lassen, wann ich eintreten darr- Wir sind hier leider nur männliche Wesen, und ich wage nicht, ihr Zimmer zu betreten. Sie sind bei guten Freunden. Oder soll ich Ihnen Herrn Winfried senden?"
Ada Elena richtet sich auf und sucht ihre Gedankens sammeln. Sie fühlt sich vollkommen zerschlagen und sich in einem behaglich eingerichteten Zimmer vollkomm angekleidet, freilich in einem Kleide, das ihr nicht patzt » das sie nicht kennt, mit einer Reisedecke zugedeckt aus eure Diwan. Sie will aufspringen und sinkt mit emem iey Schmerzensruf wieder zurück. Ihr linker Fuß versagt y»
ver-
den Dienst.
Wo ist sie? Was ist ihr geschehen? Sre sucht gebens ihre Gedanken zu sammeln. Inzwischen rst ur wieder bei Winfried eingetreten.
„Fräulein Elena ist wach. Vielleicht ist es bester,
Sie mit ihr reden. Ich möchte ihr nicht gern zuer> Fremder gegenübertreten." ,
Winfried ist natürlich bereit und pocht an die Tur.
(Forts, folgt.)