Seil« 2 - Nr. 171

Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Samstag, 2S. Juli 1925

rimffkn und von Den Behörde« sowie von Der ViMSrm»u»g begeistert empfangen worden. Der austratffche Krsknnnstor undte an Präsident Lootidge «« Telegra««, m de« «*- .".ärt wird, Australien erblicke r» diesem Akotteubesuch e«en Beweis der starken Iu«eig»«g Amerikas z» A^ltraSo».

Bei einer Kestoorsteünng « eine« L K HH p i ekh «« « Melbourne stürzte eine übechSMe Bostorie sin. ' Ml Per­sonen wurde« verletzt.

Mn offener Brief Abd ei Krim«, an de» st»tz. Par la m en t Kairo. 24. Juli. Die ägyptische ZeitungAl <Äffel" ver­öffentlicht einen offenen Brief Abd el Krims an das fran- Mische Parlament, in dem es heißt, der Krieg mit Arank- «eich habe erst begonnen, als Lycmthey « das Gebiet dm- Beni Zeuusi eingedrungen sei, um von diese« Besitz zu greifen. Die Rifleuie hätten das Feuer erst erwidert, nach­dem die Franzose« es mit Artillerie und Ruggeugbonü>en «öffnet hätten. Er denke nicht an Eroberungen und kämpfe W»r für die Unabhängigkeit des Rifs. Weiter bestreitet Abd et Krim, daß Europäer oder Bolschewisten an dem Kampf gegen die Franzosen beteiligt seien, und schließt mit dem Ausdruck der Achtung und Sympathie für das französische Parlament und dem Wunsch nach Frieden.

Strafbarkeit des Streiks ohne Schiedsspruch in Amerika

Reuyork, 24. Juki. Die Regierung hat eine Vorlage ausgear- koitet. durch die Arbeiteransstände als ungesetzlich bestraft werden, «nn der Streitfall nicht vorher einem Schiedsgericht vorgelegt worden ist.

Deutscher Reichstag

VA plotMsch» Aussprache / Red« des Reichskanzlers

Berlin, 24. Juli.

RIO. Sitzung. (Schluß.) Abg. Leicht (Bayer.Vp.) bedauert ebenfalls, daß das Auswärtige Amt so wenig Fühlung mit den Reichstagsparteien habe. Der Antwort­note könne man grundsätzlich zustimmen: es sei bedauerlich, daß innerpolitische Streitigkeiten eine allgemeine Front des Reichstags nach außen nicht zustande kommen lassen. An der Forderung der Gleichberechtigung Deutschlands und der Gegenseitigkeit des Vertrags dürfe nicht gerüttelt wer­den. Ein Vertrag einseitig zugunsten der Verbündeten wäre «ine neue Anerkennung der Schuldlüge. Deutschland bedürfe «ehr des Schutzes als Frankreich.

Abg. Graf v. Reventlow (Volk.) begründet den völ­kischen Mißtrauensantrag gegen den Außenminister Stresemann. Dieser habe eigenmächtig gehandelt, ohne das Kabinett und den Reichstag zu befragen. Der Reichstag müsse ihm daher seine Mißbilligung aussprechen. Der Reichstag habe kein Recht, einen Verzicht auf Elsaß-Loth­ringen auszusprechen. Daß die Elsaß-Lotbringer, die vor de« Kriege schlecht behandelt wurden, übrigens keinen «oßen Wert auf die Zugehörigkeit zu Deutschland lenen, könne man ihnen nicht verdenken. (Lebhaftes hört, hört! bei der Mehrheit.)

Reichskanzler Dr. Luther:

Ich kann feststellen, daß eine große Mehrheit des Reichs­tags sich im Einklang mit der Note der Reichsregierung an die französische Regierung befindet. (Zustimmung.) Die Reichsregierung kann hieraus den Schluß ziehen, daß sie mit ihrer Stellungnahme den politischen Willen der großen Mehrheit des deutschen Volks zum Ausdruck gebracht hat. Zustimmung.) Da auch die weiteren Schritte im Geist und Sinn der Note getan werden sollen, so ist Hamit gesichert, daß die bevorstehende außenpolitische Arbeit im Gnn der in der Volksvertretung zutage getretenen weit­gehenden Uebereinstimmung erfolgen wird. Diese Tatsache muß der Stellungnahme der Reichsregierung ein besonderes Gewicht geben. Die Anregungen der Reichstagsparteien werden für die künftigen Beratungen der Reichsregierung von besonderer Bedeutung sein. Es handelt sich einmal darum, durch zkelbewußte Verfolgung des Sicher­heitsgedankens eine dauerhafte Grundlage f«r den europäischen Frieden zu schaffen. An­dererseits muß die deutsche Regierung fest im Auge be­halten, daß die großen Grundgedanken, die allein den Frie­den gewährleisten, auch Deutschland gegenüber Geltung haben. (Zustimmung.) Ein Sicherheitspakt kann mrr auf der Grundlage der wirklichen Gleichberech­tigung und Gegenseitigkeit abgeschlossen werden. (Beifall.) Auch die Rechtsgedanken des Völker- bnnds dürfen nicht etwa durch neue Abma­chungen geschmälert werden. Durch formell gleichmäßige Anwendung von Paragraphen kommt Mche Gleichberechtigung nicht zum Ausdruck. (Zustimmung.) Sie beruht vielmehr auf der Anerkennung, daß die tatsäch­lichen Verhältnisse berücksichtigt werden müssen. Auf sine solche Anerkennung besonderer Umstände hat Deutschland «rode bezüglich des Artikels 16 derVölkerbunds- satzu n g ein natürliches Anrecht. Es muß wenigstens Gewähr dafür erhalten, daß sein Gebiet nicht Aufmarsch- und Operationsgelände anderer Staaten werden kann. (Zustimmung.) Die endgültige Regelung der allgemeinen Fragen ist erst «öKich, wenn bis dahin alle mit der Entwaffnung zusammenhängenden Fragen auch die Räumung der nördlichen Rheinlandzone befriedigend ge­regelt sind. Das sog. Jnvestigationsprogramm entspricht in keiner Weise dem Geiste der Verständigung. Der Reichs­kanzler überbringt dem deutschen Volk am Rhein, Ruhr und Saar die Grüße des ganzen Vaterlands. (Lebhafter Beifall.) Mit besonderer Anteilnahme gedenkt der Kanzler dann derjenigen, deren endgültige Besreiungsstunde noch nicht geschlagen hat. Ihnen wird am besten gedient sein, wenn die Vorstellung von der Notwendigkeit eines wirk­lichen Friedens Europas sich auch außerhalb Deutschlands immer mehr verbreitet »nd in Taten umfetzt. Die deutsche Regierung wird bis zur Herbeiführung des endgültigen Friedenszuftandes alle« dm, was i« ihre« Kräften steht. Lebhafter Beifall.)

Abg. Dr. Rosenberg (Komm.) warnt vor einem Eintritt in den Völkerbund, der Deutschland zu einem Krieg gegen Rußland zwingen könnte.

Abg. v. Graefe (Völk.) nennt die Note eine bewußte Freigabe Elsaß-Lothringens. Es sei kläglicher Volksbetrug, wenn man das bestreite. Man sehe heute eine gerade Er­füllungslinie von Scheidemann über Errberger, Wirth, Marx bis Luther und leider heute auch Schiele. (Lachen rechts.)

Abg. Landsberg (Soz.) stellt fest, daß die Vorschläge der Regierungsparteien sich in hohem Maß der von der Sozialdemokratie vertretenen Politik annähern. Die poli­tischen Kundgebungen und Vorbehalte der stärksten Regie­rungspartei nötigten aber zu Mißtrauen. Die Fraktion könne deshalb dem Vertrauensantrag der Regierungspar­teien nicht zustimmen.

Abg. Koch-Weser (Dem.) gibt die Erklärung ab, daß seine Fraktion trotz mancher Bedenken dem Billigungs­antrag zustimmen werde.

Damit schließt die Aussprache. Die Interpellatio­nen werden für erledigt erklärt. Ein völkischer Antrag auf Nachprüfung der Dawesgesetze wird ahgelehnt.

Es folgt die Abstimmung über den Vertrauensantrag der Regierungsparteien. Er lautet: In dem derReichs- tag über die anderen Anträge zur Tages­ordnung übergeht, billigt er die Antwort­note und die darin zum Ausdruck kommende politische Stellungnahme der Reichsregie­rung.

Der Antrag wird mit235 gegen 158 Stim­men bei 13 Enthaltungen angenommen.

Von der Wirtschaftlichen Vereinigung stimmten 3 Ab­geordnete für den Antrag, 13 enthielten sich der Abstimmung und 5 nahmen überhaupt nicht daran teil.

101. Sitzung. Das Haus ist nur schwach besetzt. Eine ganze Reihe von Abgeordneten suchen Urlaub nach.

Auf der Tagesordnung steht die dritte Beratung des Ge­setzentwurfes zur Aenderung der Personalabbauverordnung. Bei der zweiten Lesung war der Artikel 14, der gewisse Ausnahmebestimmungen gegen die verheira­teten weiblichen Beamten enthält, mit einer Zu­fallsmehrheit von 180 gegen 179 Stimmen bei einer Ent­haltung gestrichen worden. Gleich zu Beginn der heutigen allgemeinen Aussprache nahm Ministerialdirektor Lotholz das Wort und erklärte, daß nach nochmaliger eingehender Prüfung die Reichsregierung nach wie vor an der Aufrecht­erhaltung des Art. 14 festhalten müsse. Die Unterbringung der Versorgungsanwärter und der Schwerkriegsbeschädigten werde durch die Beschäftigung verheirateter Frauen er­schwert. Dann erscheine es in der jetzigen schweren Zeit nicht angebracht, Doppelverdiener zu belassen, d. h. ver­heiratete Frauen weiter zu beschäftigen, deren Männer sich in gesicherter Stellung befinden.

In der Abstimmung werden unter Ablehnung ande­rer Anträge die Vorschläge der Kompromißparteien ange­nommen. Darnach werden zunächst wieder die in der zwei­ten Lesung beschlossenen erhöhten Abfindungen aufgehoben.

Arb. 14 über die verheirateten weiblichen Beamten wird in namentlicher Abstimmung mit 232 gegen 155 Stimmen im Sinn der Regierung wiederhergestellt. Es werden aber auch als Aus­gleich eine Reihe von Härten beseitigt. Ein soz.dem. Antrag, der die Pensionskürzungen für die höheren Besoldungsgrup­pen wieder einführen will, wird mit 211 gegen 140 Stim­men bei 7 Stimmenthaltungen abgelehnt. .

Angenommen wird ferner ein Antrag der Regierungs­parteien, wonach Art. 14 über die weiblichen Beamten mit dem Inkrafttreten des neuen Beamtenrechts, spätestens je­doch am 31. März 1929 außer Kraft treten soll. Im übrigen wird die Vorlage angenommen. Abg. Stein­kopf (Soz.) aibt eine Erklärung ab, in der die Wiederher­stellung des Art. 14 bedauert und als eine Verletzung des Art. 128 der Weimarer Verfassung bezeichnet wird.

Württemberg

Stuttgart, 24. Juli. Von der Schutzpolizei. Der Kommandeur der württ. Schutzpolizei, Polizeioberst Ruosf, hat einen längeren Urlaub angetreten. Wie verlautet, steht eine Aenderung in der Leitung der Schutzpolizei bevor.

Stuttgart, 24. Juli. Landesverband der Rind­viehzuchtverbände. In einer hier am 21. Juli ab­gehaltenen Versammlung haben sich die sechs Württ. Rind­viehzuchtverbände zu einemLandesverband Württ. Rind­viehzuchtverbände" zusammengeschlossen, dessen Zweck die Wahrnehmung der gemeinsamen Interessen der Württ. Rindviehzuchtverbände auf wirtschaftlichem und organisato­rischem Gebiet ist. Zum 1. Vorsitzenden dieses Landesver­bandes wurde der Vorstand des Württ. Vraunviehzucht- verbands, Verwaltungsaktuar Köhler in Laupheim, zum 2. Vorsitzenden der Vorstand des Fleckviehzuchtverbands des Württ. Schwarzwaldkreises, Landesökonomierat Gabriel in Kirchberg, OA. Sulz, gewählt. Als Geschäftsführer wurde Tierzuchtinspektor Oekonomierat Dr. Dobler in Waldsee, aufgestellt.

Vom Reckarkanal. Der Gesetzentwurf über weitere Lei­stungen des württ. Staates für die Neckar-AG. ist im Fi­nanzausschuß des Landtags mit 12 Stimmen gegen 3 <Ät- haltungen des Bauernbunds angenommen worden.

Ehrengabe an die Mvekeranen. Vor der Inflation ha­ben die Stuttgarter Altveteranen, die die Kriege 1866 und 1870^71 mitgemacht haben, von der Stadt Ehrengaben er­halten. Diese Ehrengaben in Höhe von jährlich 30, 80 und 150 Mk. sind jetzt durch Beschluß des Gemeinderats mit Wirkung vom 1. April 1925 ab wieder eingeführt worden. Es handelt sich um 164 Veteranen, die im Alter von 72 bis 92 Jahren stehe«. Der Gesamtaufwand beträgt jährlich etwa 21000: Mk.

Stuttgart, 24. Juli. 5 0 Jahre. Landtagsabgeordneter Beißwänger, Regierungsrat in Stuttgart, vollendet am 25. Juli sein 50. Lebensjahr. Dr. Beißwänger ist am 25. Juli 1875 in Aalen geboren und gehört der Bürgerpartei an.

Ilsfeld OA. Besigheim, 24. Juli. Ueberfahren. Das zwei Jahre alte Kind des Bildhauers Zentler kam unter einen beladenen Steinwagen und wurde sofort getötet. Wen die Schuld trifft, ist noch nicht festgestellt.

Böckingen OA. Heilbronn, 24- Juli. Selbstmord. Der frühere Eisenbaynbedienstete Baumgart hat sich auf des Bühne seines Wohnhauses erschossen. Ein schweres Magen­leiden dürfte die Ursache der Tat gewesen sein.

Reutlingen, 24. Juli. B e e n d i g t e r G i p s e r st r e i k. Der Streik der Gipser konnte nach achtwöchentlicher Dauer erfolgreich beendet werden. Der Streik in Stuttgart und Heilbronn dauert unverändert weiter.

Lrlcnmoos OA. Biberach, 24. Juli. Butterdiebe. In der hiesigen Molkerei wurde nachts eingebrochen. Den Dieben, die lokalkundig sein mußten, fielen 187 Pfund Butter und eine Kiste Käs in die Hände. Nach den Tätern wird gefahndet.

Saulgau, 24. Juli. Verschüttet. Das mit Verlesen von Kartoffeln beschäftigte Dienstmädchen des Gemeinderats Gelder wurde im Klosterkeller vom einstürzenden Keller gemäuer erschlagen.

Tettnang, 24. Juli. Beim Baden ertrunken. Beim Baden im Bodensee ist in Nonnenhorn die 18 I. a^ Tochter Vouline des Landwirts Max Wagner aus Laimnau ertrunken.

Heidenheim, 24. Juli. Gewaltige Maschine. Die Firma I. M. Voith hat kürzlich nach Japan eine Maschine geliefert, die in 24 Stunden bis zu 1800 Zentner ZeittiNA»- papier herstelle« kann.

Giengen a. Br 24. IM. Desinfektionsvergif- tung. Als der Maurer und Landwirt Gg. Mack hier auf dem Boden der neuen Schranne, wo verschiedenes Ungeziefer sich eingenistet hat, mit dem Disinfektionsapparat tätig way verstopfte sich der Schlauch. Mack wollte nun den Schlauch abnehmen und nach der Ursache der Verstopfung sehen. Hier­bei ging ihm vom Inhalt des Apparates ein Teil ins Gesicht. Er wurde unwohl und mußte in bewußtlosem Zustande nach Hause gebracht werden, wo sein Befinden anfangs zu Be­fürchtungen Anlaß gab. Inzwischen hat sich sein Befinde» wieder gebessert, so daß Lebensgefahr ausgeschlossen ist.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 25. Juli 192z.

Der Germane schreibt dem Weibe eine gewisse Heiligkeit zu, man achtet ihren Rat, man horch aus ihren Ausspruch. TacituS.

Ferien! Urlaub! Wie nötig sind diese paar Wochen de» Berufsmenschen, den Hausfrauen und auch dem Heran­wachsenden Geschlecht! Pflicht ist ein großes und schönes Wort. Aber gestehen wir's nur: Pflicht allein drückt ans die Dauer doch nieder. Der Mensch muß, um wirklich Mensch zu bleiben, auch einmal eine Luft atmen, dtt von Pflichten frei ist. Freilich heißt es:Die Schule des Lebens kennt keine Ferien". Hat das ein moralischer Pedant ge­sagt, der sich nicht freuen und anderen keine Freude gönnen kann? Schwerlich. Es kommt in diesem Wort doch nur eine Tatsache zum Ausdruck, nämlich, daß das Leben uns jeden Augenblick ganz haben will. Und ganz bei der Sache sein, innerlich still, fest und gesammelt, das ermüdet ni-iu. Das ist vielmehr der Zustand der Seele, in dem allein ihr die Freude, die Erholung, die pflichtenlose Anschauung der großen Gotteswelt zum Gewinn wird. Nichts ermüdet mehr als Zerstreuung und Zersplitterung der Seele. Also freue dich deiner Ferien und vergiß deine Alltagspflichten eine Weile! Uber vergiß nicht, dich täglich neu zu sammeln: halte deine Seele frei und empfänglich! Wer weiß, ob du nicht in diesen Wochen etwas ganz Großes er­leben sollst. P. St.

Bauern- und Jungbauerntag.

Heute morgen schon irr aller Frühe hat der Bauerntag. durch das Gauschießen, leider bei Regemvetter, seinen Auftakt genommen. Wir wollen hoffen, daß der Himmel uns noch günstig gesinnt werden wird, damit unser schönes, mit so unendlich viel Mühe vorbereitetes Fest einen ungestörten Verlauf nehmen kann. Möge jeder von nah und fern recht viel Freude an dem Gebotenen finden und ein gutes Gedenken an die schönen Stunden des Zusammenseins mit nach Hause nehmen.

Vom Festzug am Sonntag den 26. Juli wird noch mitgeteilt, daß er bei derKrone"' in der Freudenstädterstraße Aufstelluug nimmt und sich durch Meisterweg, Insel, Herren­berger-, Neue-, Leonhardt-, Bahnhof-, Lange-, Emminger-, Burg-, Marktstraße, Hintere Gaffe, Marktstraße, Vorstadt, Freudenstädter-, Waldach-, Markt-, Burgstraße, Festplatz bewA

Neuestes Verkehrsmittel i« Nagold.

Die neueste Errungenschaft, wie sie das ganze Oberamt und sogar die benachbarten Oberämter nicht aufweisen können, tritt am Bauerntag in Nagold in Erscheinung. Nun hört und staunt alle Nagold bekommt eine elektrische Kleinbahn wenn auch nur für 2 Tage. Die Elektrische, die im Festzug unter Nr. 7 zu sehen sein wird, soll außerdem dem Personenverkehr und zivar vom Festplatz bis zur Vorstadt und zurück dienen und wir raten allen, diesen Genuß, der ihnen durch die gütige Stiftung des Herrn Elektrizitätswerkbesitzers Wohlbold zuteil werden kann, nicht frevelhasterweise an sich vorübergehen zu lassen.

Sonderzug am Bauernlag

Für den von uns bereits erwähnten Sonderzug stehen folgende Fahrzeiten fest:

Nagold ab 6.43 Uhr abends Emmingen 6.50

Wildberg 6.57

Talmühle 7.05

Teinach 7.14

Calw an 7.20

Unsere Heimat Friedrichshafen.

Die he'utige Nummer der Heimatbeilage führt uns hinauf an den See, an dasSchwäbische Meer, zu dem immer gern unsere Gedanken fliegen. Die Nummer berücksichtigt besonders die ganz eigenartige Entwicklung der schwäbischen Bodensee­hafenstadt, die aus den kleinsten und engsten Verhältnissen der alten Zeit, aus einem ganz unscheinbaren Reichsstädtlem zu einer Stadt herangewachsen ist, deren Namen man in der ganzen Welt kennt. Die Darstellung von Menschenschicksalen und eine ganz eigenartige oberschwäbische Heimatstimmung bringt Wilhelm Schüssen durchDas Meer meiner Kindheit" in feiner Weise zum Ausdruck.

Handwerker, Gewerbetreibende, Landwirte als Mitglieder der Kreditgenossenschaft.

Die Kreditaktion für den Mittelstand beschäftigt andauernd weite Kreise und die gesamte Presse. Durch die Beständigken dieses Themas werden auch jene Kreise aufgerüttelt, die M entweder garnicht um die Institute gekümmert haben, die für die Kreditbefriedigung in Betracht kommen, oder die von diesem Zweig des Genossenschaftswesens, wie überhaupt von der ge­nossenschaftlichen Organisation zur Vereinignng der wirtschatt liehen Kräfte nichts wissen. Aus diesem Grunde wissen auM viele Handwerker, Kleingewerbetreibende, Kaufleute und Lano- wirte noch immer nicht, wo ihre Berufskreise ihren Sparbetne betätigen können, wo sie aber vor allem auch sich die Kreoi - mittel für den Wiederaufbau, sowie für die Fortführung ihre» Betriebes beschaffen können. . . .

Interessant dürste es daher sein, einmal festzustellen, >v die Beteiligung jener Kreise, die den wesentlichsten Teil o Mittelstandes ausmachen, an den deutschen gewerblichen«^ nossenschaften ist. Die hierfür in Betracht kommenden Mer» zeigen, daß den Genossenschaften des Deutschen Genossenscyai Verbundes angehören: »->?«<>/

Selbständige Handwerker 26, /»

Selbständige Kaufleute, Fabrikanten, Händler

und andere Gewerbetreibende /