Nagolder Lagblatt »Der Gesellschafter"
Freitag, 24. Juli 1825
Sette 2 - Nr. 178
Ikr vrMhen Ost und M-st z« sein. Mn wahrer FrTtzTe ^ unvereinbar mtt ettrer misttSrijchen Besetzung des Wew- 'lands.
M«. Stöcker (Konwr.) nennt die deutsche Note das traurigste Dokument der deutschen Geschichte, rveik schlimmer Äs das NersaiSer Diktat, denn hier erkenne sine deutsche Regierung fl-einMch das Unrecht an. das Deutschland von lernen Feinden zugesÄgt Vörden ist. Der «sdner fordert -in Bündnis mit Rußkund. — Darauf werde« die Beratungen abgebrochen. Auch von den Kommunisten ist ein Mihtrmlens- anlrag gegen Dr. Str^emonn «gegangen.
Die Rede Strssemanns wird von den Blättern auffallend kühl ausgenommen. Auch im Reichstag war die Stimmung matt.
IW. Sitzung. Auf dem Präsidententisch steht aus Anlaß des Sitzungsjuviläums ein großer Strauß von roten und weißen Nelken. Die außenpolitische Aussprache wird fortgesetzt.
Abg. Dr. Haas (Dem.) billigt die Außenpolitik der Regierung, die darauf hinauslaufe, eine Besserung des deutsch-franz. Verhältnisses anzubahnen. Zu dem heutigen Frankreich könne man ein offenes Wort sprechen. Der Redner verweist auf den Aufruf von 102 französischen Schriftstellern, der den Weg zu friedlicher Verständigung weise. Bei Viesen 102 Franzosen handle es sich um Männer, denen reck-sradikale Studenten in Deutschland das Sprechen verbieten. (Hört, hört links. Ruf: Gumbel!) Warum denn die. Kriegsschuidfrage in der Note nicht erwähnt werde? Die Deutjchnationalen handelten nur aus parteipolitischen Gründen. Eine solche Frage müsse man der sorgsamen Abwägung der Regierung überlassen. Elsaß-Lothringen sollte nicht wieder zum Kampsgegenstand zwischen Deutschland und Frankreich werden, aber die deutsch-elsässifche Kultur müsse erhalten bleiben. Seine Partei würde die Stellung des Außenministers gegenüber dem Ausland nicht schwächen. Den Kommunisten erwiderte der Redner, die Russen hätten es leicht, scharfe Töne gegenüber den Verbündeten anzuschlagen, denn sie wohnen an der Wolga, wir aber am Rhein.
Abg. Dr. Bredt (Wirtsch. Vgg.) bringt die Zustimmung seiner Partei zur Außenpolitik des Kabinetts zum Ausdruck, wenn auch das Vorgehen des Außenministers zunächst im Lande Ueberraschung hervorgerufen habe.
Württemberg
Stuttgart. 23. Juli. Zusammenbruch derStadt- halle. Die Stadtgemeinde Stuttgart erbaut zurzeit eine große Stadthalle in der unteren Neckarstraße am Fuß der früheren königlichen Villa Berg. Die Konstruktion der Halle besteht aus großen Holzbindern nach dem Zollinger System. Die Halle war bestimmt, etwa 10 Jahre stehen zu bleibm, um bei größeren Veranstaltungen ihren Raum mit 7- bis 8000 Sitzplätzen bereit zu halten. Als heute mittag nach l Uhr der 6. Binder hochgezogen wurde, brach plötzlich ein starker Weststurm los, der den Binder von seiner Verstrickung losriß und auf die bereits aufrecht stehenden stink Binder warf, die alle in sich zusammenbrachen. Weil sich das Unglück in der Mittagspause ereignete, war glücklicherweise nicht die ganze Belegschaft der Zimmerleute und Hilfsarbeiter auf der Stelle tastg. Doch wurden leider achi Menfche« verletzt, darunter einer tödlich und zwei schwer. Die ^rketzte« wurden sofort in das Karl-Okgakraukerchcnrs verbrachte, wo ihnen stn-^amste Wege Mell wurde. Auch ein Pf«b Sam unter die Trümmer und mußte abgestvchen «erden. Desgleiche« umrbe ein Lastauto »Mer den urn- stSrzttch«, HolzmaGen begaben. Die Binder, die ein bis fetzt in Deutschland noch gebautes Ausmaß hatten, find wie Strsckchvlger Mämwengübrocherr. Ae Aufrärrmungs- «beiten wenden geraume AA in Anspruch nehmen.
Ws erster Mieter der Strückhalle war der 64. Katho- Mentag vom 23. bis 23. Wrguft d.I. vorgesehen. Ms zu diesem Zeitpunkt kann die Halle natürlich nicht wiederhergestellt werden inst» die Leitung des KaHMkentags mußte ans die Versammlung in der Stadthaüe verzichten. Die Uestordnung erleidet dadurch aber kehre Störung, weil andere Säle m ausreichender Zahl vorgesehen fttck».
Stuttgart, 23. Juli. Zum Einsturz der Stadthalle. Die Namen der Schwerverletzten sind: Wilhelm Dorfner und Oberstein aus Botnang, Eugen Schmucker aus Musberg und Calmbach aus Pfalzgrafenweiler.
Per Tel'esrrnkenteufel'.
Roman von Otsrid von Znnstein.
Amerikanisches Copyright Carl Duncker, Berlin.
lg» -°sc>- (Nachdr. oerb.j
Es ist das erste, daß Fred Walker die Meldung der 'Herren entgegennimmt und daraus ersieht, daß niemand einen Verdacht auf die Villa hat. Zm Gegenteil, die Grenzstationen und Hafenstädte werden mit der Fahndung beauftragt. Dann betritt Walker die Diele des Hauses, die gleichzeitig als Wohnzimmer dient. Hier sitzt Harald Macdonald und schreibt. Als er Walker eintreten sieht, springt er auf.
„Gott sei Dank, Mister, daß Sie kommen."
„Ist die Elena wach?"
„Erwacht nach dem, was ich ihr suggeriert habe, erst um 12 Uhr, aber Norbert Winfried regt sich. Zn fünf Minuten wird er erwacht sein und dann wahrscheinlich' furchtbar toben. Ich war mir im Zweifel, ob ich ihm noch einmal etwas geben sollte . .
„Aber nein, ich bin froh, daß er zu sich kommt und werde s gleich zu ihm hineingehen."
Zn einem Nebenzimmer wird eine Stimme laut und Fred Waller öffn-t die Tür. Die Zimmer des Häuschens find sehr klein und es ist nur ein recht winziges Käfterchen, in dem Norbert Winkler in einem schmalen, aber bequemen Bett ruht. Er ist vollkommen zum Schlafen entkleidet, richtet sich aus den Kissen auf und starrt den Eintretenden verständnislos an.
Good morning, Mister Winfried. How do you do? Ich habe das Vergnügen, Zhnen zu Zhrem gestrigen, großen Erfolge zu gratulieren."
„Wo bin ich?"
„Zn meiner allerdings recht bescheidenen Villa in nächster Nähe von Luckenwalde. Klein, aber mein! Man muß zufrieden sein in diese» Zeiten u. doppelt froh, wenn man durch Zufall zu interessanten Gästen kommt."
Böblingen. 23. Juli. Schweres Autounglück. Gestern mittag verunglückte auf der Straße von hier nach Ehningen beim Ehninger Wald ein Stuttgarter Auto, in dem sich der Chauffeur und drei Damen befanden. Nach Angaben des Chauffeurs wollte er einem Hindernis ausweichen, wobei er zu stark abbog und den Randstein berührte. Dabei legte sich das Auto auf die Seite. Eine der Insassinnen, die Frau des Fabrikanten Artur Weber aus Stuttgart, verunglückte tödlich. Der Chauffeur erlitt einen Armbruch. Die beiden anderen mitfahrenden Damen wurden leichter verletzt.
Lomersheim OA. Maulbronn, 23. Juli. Auf den Kopf getroffen. Auf Aufschlagen der Villa von Gebr. Wendler wurde ein Zimmermann von einer herabfallenden Axt schwer auf den Kopf getroffen. Beim Herabstürzen erlitt er auch noch einen Oberschenkelbruch.
Großheppach, OA. Waiblingen, 23. Juli. Rohlinge. Ein von Polen ausgewiesener, 55 Jahre alter Flüchtling, der nur ein Bein hat und hier als Schuhmacher arbeitet, wurde von zwei Männern in seiner Wohnung mit der Faust, einer Reit- oder Hundepeitsche ohne jeden Grund so geschlagen, daß fingerdicke Striemen im Nacken und auf dem Rücken entstanden sind.
kupferzell OA. Oehringen, 23. Just. Verschüttet. Durch den Einsturz eines, alten Schuppens in Feßbach wurde der ledige Bautechniker Waibel verschüttet und konnte erst nach Stunden mit vieler Mühe tot geborgen werden.
Oberlenningen, 23. Juli. Ladendieb. Ein frecher Diebstahl wurde bei einem Wirt und Metzger verübt. Während der Besitzer eine Arbeit verrichtete, drang ein Dieb in den Laden ein und leerte die Kasse mit 300 Mk. Inhalt- Vom Täter fehlt bis jetzt jede Spur.
Münsingen, 23. Juli. Rohe Burschen. Ein Bursche versuchte ohne Eintrittskarte in die Ausstellung zu gelangen. Da der am Eingang aufsicktführende Hans Wiech ihm den Durchgang ohne Karte verweigerte, bedrohten einige Arbeiter den Wiech und wurden schließlich handgreiflich, wobei einer der Burschen Wiech in die Backe biß.
Tübingen. 23. Juli. Von der Universität. Der Staatspräsident hat dem Prioatdozenten Dr. Hans Krieg an der medizinischen Fakultät der Universität die Dienstbezeichnung eines außerordentlichen Professors für die Dauer der Zugehörigkeit zum Lehrkörper der Universität verliehen und Oberforstrat Dr. Dieterich bei der Forstdirektion seinem Ansuchen entsprechend von der Wahrnehmung der Geschäfte des Vorstands der Forst!. Versuchsanstalt in Tübingen enthoben.
Gößlingen, OA. Rottweil, 23. Juli- Hohes Alter. Hier starb der älteste Mann der Gemeinde, Balthasar Bühler. Am 5. Januar 1829 geboren, stand er im 97. Lebensjahr. Er stammte aus einem alten gesunden Geschlecht. Sein Vater war 84 und sein Großvater 82 Jahre alt geworden. Dieses Alter hatten auch seine beiden Brüder, Christian und Stephan Bühler, erreicht, die 1922 und 1924 gestorben sind.
Tuttlingen. 23. Juli. Durch Starkstrom verletzt. Ein junger Telegraphenarbeiter kam auf dem Steigerturm mit dem Starkstrom in Berührung und erlitt erhebliche Verletzungen.
Ulm. 23. Juli. Zugsunfall. Auf dem Verschiebebahnhof bei Söflingen fuhr gegenüber dem Bahnhofsgebäude ein Eüterzug einem in entgegengesetzter Richtung zum Verlauf kommenden Güterzug in die Mcmke. Durch den Anprall wurde die Maschine quer über die Gleise gestellt, zwei Wagen wurden zertrümmert, ein großer gedeckter Wagen legte sich auf die Seite. Der Sachschaden ist erheblich. Verletzt wurde niemand. Die Ursache des Unfalls ist noch nicht aufgeklärt.
Ammendorf, OA. Biberach, 23. Juki. Kreuzotter. Beim Schmetterlingsfang hatte sich Malermeister Walz im Wettenberger Ried einer 55 Zentimeter langen Kreuzotter zu erwehren. Er machte das Tier durch Stockhiebe unschädlich.
Vom Bodenfee, 23. Juki. Urteil im Heiligenberg-Prozeß. Vom Schwurgericht Konstanz wurde der 29 Jahre alte Erich Mayer, der am 22. März den 38 Jahre alten Besitzer des Buchhofs bei Heiligenberg, den Landwirt Schäfer, ermordet hatte, zum Tod unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt. Die 30jährige Ehefrau Käthe des Ermordeten, die in Beziehungen zu Mayer stand, wurde wegen Beihilfe zu lO Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust verurteilt. Der Staatsanwalt hatte für beide Angeklagte die Todesstrafe beantragt.
Winfried kommt eine Erinnerung und er springt aus dem Bett, unbekümmert darum, daß er im Hemd vor seinem lächelnden Wirt steht.
„Was ist mit mir geschehen? Sie haben mich gewaltsam hierher geschleppt. Sie..."
„Im Gegenteil, ich hatte die Freude, Zhnen zwiefach dienen zu können. Sie haben eine etwas seltene Art und Weise, Zhren Lebensretter zu begrüßen." Fred Walk-r hat ein behagliches Lachen in seiner Stimme.
„Zch begreife nicht"
„Zunächst bitte — entweder gehen Sie wieder ins Bett oder kleide.. Sie sich an. So warm ist es trotz aller Heizung in dieser verwunschenen Villa nicht, daß man im Hemd herumläuft, ohne sich einen Schnupfen zu holen."
Winfried schämt sich ein wenig, und die jovial freundschaftliche Art des Amerikaners macht ihn irre. Er greift nach den Kleidern, während Walker sich einen Stuhl nimmt.
„Ms ich gestern dem herrlichen Konzert beiwohnte, das für Sie beide geradezu ein Triumph war, dachte ich allerdings nicht, daß der Abend noch so aufregend sein würde. Zch muß Ihnen erzählen. Kurz nach Schluß des Konzertes fahre ich heim. Gar nicht weit von der Stadt sehe ich mitten im Wald ein Auto stehen. Aha, denke ich, eine Panne! Ich lasse halten und steige aus — Sie können sich denken, wie erstaunt ich bin, als ich in diesem verlassenen Auto eine ohnmächtige Dame sehe und in ihr Fräulein Ada Elena erkenne."
Winfried packt den Sprecher am Arm: „Fräulein Elena ist hier>"
Zch werde doch die Dame nicht in Verlegenheit lasten, aber, ich bitte Sie, leise zu sprechen, sie schläft noch."
„Und was wurde mit mir?"
„Zch brachte die Dame hierher, aber es gelang mir nicht, sie a' ihrer Ohnmacht zu erwecken. Da schickte ich einen Freund mit einem Auto z r Stadt zurück und z. m Arzt. Ich dachte mtt aber, daß Sie, Herr Winfried, uy um sie sorgen könnten, zumal ich inzwischen da-.,.: gehört hatte, daß man den Versuch gemacht hat, Fräulein Elena zu entführen. Zch bctt deshalb den Herrn, der die Freundlichkeit hatte, ^en Arzt zu holen, nach Zhnen Ausschau u
Lrkigheim, OA. Besigheim, 23. Juli. Selbstmord Der 27jährige Bauer Fritz Rein, der seit November v. Js verheiratet war, hat sich in seinem Garten unter dem Baum an dem sich vor vier Jahren sein Vater erhängt hatte, erschossen. Rein stand in guten finanziellen Verhältnissen uiH war auch glücklich verheiratet.
Huzenbach, OA. Freudenstadt, 23. Juli. Schweren n- fälle. Im Sägwerk Hornberger in Schönegründ verunglückte der 20 Jahre alte Hilfsarbeiter Maulüetsch, von hier gebürtig, tödlich. — Der frühere Schultheiß Frey ist beim Langholzführen dadurch verunglückt, daß ihn beim Abladen ein Stamm so gegen den Fuß traf, daß dieser gebrochen ist.
Birkenfeld, OA. Neuenbürg, 23. Juli. Radlertod Auf der Fahrt von Wildbad überfuhr der Kraftwagen de- Fabrikanten Max Feßler abends einen Radler, der nach der falschen Seite ausgewichen und wie es scheint, unsicher geworden war. Der Mann war alsbald tot. Seine Persönlichkeit konnte noch nicht festgestellt werden.
Gruibingen, OA. Göppingen, 23. Juli. Vom Pferd geschlagen. Dem 25jähr!gen Farrenwärter Georg Moll wurde kürzlich von seinem Pferd beim Geschirrabnehmen im Stall durch einen Hufschlag der Zahnkiefer stark zertrümmert, sowie der Hals, die Nase und ein Ohr beschädigt.
Aepfingen OA. Riedlingen, 23. Juli. Das kommt davon. Zwei Mädchen fuhren in rasendem Tempo mit ihren Fahrrädern die abschüssige Straße von Sulmingen hierher. In dem Augenblick, als ein harmloses Federvieh die Straße überschritt, verlor eines der Mädchen die Herrschaft über das Fahrrad und stürzte, wobei es nicht unerhebliche Verletzungen erlitt.
Arfflrrmör OA. Riedlingen, 23. Juli. Hagel schlag. Ein Gewiter brachte neben ausgiebigem Regen auch Hagelschlag. Der Schaden beträgt besonders an Wintergetreide und Gerste bis zu 50 v. H. Nur wenige Landwirte sind versichert.
Vom Allgäu, 23. Juli. Zwei Mini st er Wohnsitze. In Lindenberg hat sich Reichsarbeitsminister Brauns an der Nadenbergerstraße einen Platz zur Erstellung eines Landhauses erworben. Mit dem Bau soll im Frühjahr begonnen werden. Damit wird neben Reichswehrminister Dr. Geßler nun auch der Arbeitsminister Dr. Brauns in Lindenberg seinen ständigen Wohnsitz nehmen.
WurttemLergischer Landtag
Stuttgart, 23. Juli.
Der Landtag hat gestern seine Schlußsitzung abgehalten und ist in die Ferien gegangen. Angenommen wurde ein Antrag verschiedener Parteien, die Reichsregierung zu einer Aenderung der Gesetzgebung dahin zu veranlassen, daß Mädchen unter 15 Jahren in Fabriken und anderen gewerblichen Betrieben nicht beschäftigt werden dürfen. Der bei der 2. Lesung des Staatshaushalts angenommene Antrag auf sofortige Einführung der Friede nsmieke wurde außer Kraft gesetzt durch Annahme eines Antrags Bock (Ztr.), diese Frage an den Finanzausschuß zu über- weisen. Für den Antrag Bock stimmten Zentrum, S°z., Komm, und Bölk.
Dann kam man zur Schlußabstimmung über sen Staatshaushalt. Abg. Schees (Dem.) begründete die Haltung seiner Partei, die sich der Stimme enthalten werde. Auch Abg. Mergenthaler (Bölk.) begründete die, Enthaltung namentlich wegen der Gebäudeentschuldungssteuer und des Schullastengesetzes. Die Abgg. Pflüger (Soz.) und Karl Müller (Komm.) erklären, daß ihre Parteien den Etat ablehnen werden.
Bei der Abstimmung über das Schullast engeseh fehlten noch einige Abgeordnete aus dem Oberland wegm Zugsverspätung. Das führte zu einer heftigen Geschästs- ordnungsdebatte, in deren Verlauf die Vermißten eintrasen. Das Schullastengeseh wurde mit 36 Stimmen des Zenttums und der Rechten gegen 33 Stimmen und das Staatshaus- halkgesetz mit 38 gegen 31 Stimmen angenommen. Genehmigt wurde ferner in allen drei Lesungen das Gesetz über Aenderung der württ. Gebührenordnung für Rechtsanwälte, während das Baulandgesetz an den Ausschuß ging. Präsident Körner wünschte allen Abgeordneten gute Erholung. Alsdann vertagte sich das Haus auf unbestimmte Zeit.
halten und Zhnen, sei es. daß er Sie unterweg träfe, sei es. daß er Sie im Konzertaebäuor aufs: en mußte, Ihnen zu sagen, o Sre Ihr Fräulein Braut treffen würden."
Winfried errötete bis unter die Wurzeln Zines Blondhaares.
„Fräulein Elena i t nicht meine Br ^t."
„Beg your pardon . . ."
Hätte Walker noch gezweifelt, daß der junge Künstler in seine schöne Partnerin verliebt "---r. er hätte in seiner Ve-'egenheit, in der knabenhaften Scham, die sein path'. ches Gesicht Lbergotz, den Beweis gehabt. ^ .
„All right, kaum war das Auto fort, als auch Frälk-em Elena erwachte. Allerdings mit heftigen Schmerzen im linken Fuß. Es muß übrigens eine künstlich, etwa durq Chloroform hervorgerufene Ohnmacht gewesen sein, in der wir sie fanden, denn sie hatte von allen den Dingen, dre tzq doch in Luckenwalde ereignet haben mußten, durchaus kein« Erinnerung. Nun aber zu Zhnen Wir hören plötzlich i» Walde, unweit meiner Villa, ein lautes Schreien, wir lause« dem Tone nach und kommen eben zurecht, um zu fthen, um Sie, Herr Winfried, von zwei Männern zu Boden gsuwM" werden. Als wir herankommen, verschwinden die Mannei im Walde und uns bleibt nichts übrig, als Sie ebensÄls hierher zu bringen und an Ihnen gleichfalls den unverkennbaren Geruch des Chloroforms festzustellen.
Winfried zweifelt keinen Augenblick an der Wahrheit
dieser Erklärung.
„Wir sind Ihnen ja dann alle beide zu größtem Dam verpflichtet." ^
„Ich bitte Sie! Einfach Menschenpflicht, und wennvien Pflicht gleichzeitig die Freude mit sich bringt» zwei so rühmte Gäste beherbergen zu dürfen ..."
/ Winfried lehnt geschmeichelt das Kompliment ab.
„Aber ist denn die Gegend so unsicher?"
„Zm allgemeinen durchaus nicht. Zch möchte eher - nehmen, daß es ein lang vorbereitetes Komplott au, beide war und daß Eroßstadtverbrecher ihre Hand im p