Sette 2 — Nr. 163
Nagold« Tagblatl ^Der Gesellschafter
Donnerstag, 16. 2uli 1S2S
Me Lage in CH:, a
Paris, 15. Juli. Die .Chicago Tribuns" meldet, nachdem die Verhandlungen der diplomatischen Vertreter über Schanghai abgebrochen seien, seien private Besprechungen zwischen der englischen, amerikanischen und chinesischen Handelskammer eingeleitet worden. Auf diese Weise hoffe man aus der Sackgasse herauszukommen. Die Chinesen seien namentlich auch darüber empört, daß sie den fremder^ Beamten ungeheure Gehälter bezahlen müßten. (Gerade wie die Deutschen den Besetzungs-, Ueberwachungs- und Dawesbehörden unheure Gehälter bezahlen müssen.)
3n Hongkong stellen die englischen Geschäftsleute chinesische Arbeitswillige zwar wieder ein, gaben ihnen aber geringere Löhne und stellen schärfere Arbeitsbedingungen. Arbeiter, die ohne Kündigung ihre Stellen verließen, werden gerichtlich evrfolgt.
Loolidge verzichtet nichl auf die China-Konferenz
Paris, 15- Juli. Der „Neuyork Herold" erfährt, der amerikanische Präsident Coolidge habe bestimmt, daß die von ihm angeregte Konferenz zur chinesischen Frage zustande- Kvmmen werde. Die Konferenz werde sich allerdings weniger mit dem Streit über die Ausnahmerechte, als mit den chine- Mchen Zöllen zu beschäftigen baden.
Deckscher NerchsLsg
Vevkn. 15. Juli.
94. Sitzung. Schluß. Die Beratung der Ablösung v f s e n t-lnche r A n-l e ihe s wird fortgesetzt. Abg. Feder (Volk.) lehnt fie ab. Ss M erst eismal MtgofteSt werden, wie hoch die BerpMOmrgs« des Reichs feien und welche Sonkursmajse überhaupt noch vor-ha»den sei. Die Jnflations- dpwiWie Hmchl z«r ÄMftoertrmg hevanMzogen werden. Abg. Weil ßSoz.) beantragt, des Rsubesitz seit 1. Juli 1922 von her aMMchtießes. Ein Mgierurrgsvertreter
Gegwechcht, ab die Spsk-ularNen noch im BWtz der Anleihen Die Stücke seien rasch von Hand zu Hand gegangen. Die Reichsonlcche-MtiengesÄHchaft habe einen großen Posten der umlaufende« Ankscheftücke ausgekauft. Dem Wunsch des Nbg. Hernze könne entbrochen werden, daß diejenigen, die seiM»z«A das Rstspfer mit Kriegsanleihe bezahlten, dann ab« Avarrgsanleihe bekommen haben, als Ablösung Kriegsanleihe zurMtzekomme«.
Weitere Paragraphen behandeln die Vorzugs- und W ohflsiahrtsrente. Ein Anleihegläubiger, der bedürftig P, d. h., ein Jahreseinkommen von nicht mehr als 8V0 Maok hat, M K v. H. des Nennwerts feines Aus- lstjunWrechts zätzebiSigt erhalten können. Mehr als 800 Mark jährlich darf mese Vorzugsrente aber nicht betragen. AnstMsn u«d Eimüchtungen der freien Wohlfahvtspfiege, die BMtzsMbsMor sind, ist eine Wohlfahrtsreute auf Antrag IS Aätzre hindurch zu gewähren. Die hierfür au-f- «sk^achtsn Mfttol schtsn KWchch 5 MMousn Mark nicht Wberstögä«. Die gleiches Bsfkrnmungen sollen auch für die Weytt»ch-«ecWychen BstMlMsggseGchaften gelten. Die Mit- wl für d»e. WichHähktsrsrfte solle« ans den Bollertnägnifsen dar landwirtschaftlichen Zölle genommen werden.
Abg. S t.r öbel (Soz.) verlangt, daß die Bsdürstigkeits- gr«M erhöht und die religiösen Ge-Mschaften von der Wohl- sichMtzrente ausgeschlossen werden.
Abg. Mumm (Dntl.) verteidigt die Unterstützung der WoAfachvtseinrichtungen, die gerade für die Aermsten der Armen zu sorgen haben und beantragt die Erhöhung der für diesen Zweck vorgesehenen Mittel von 5 auf 10 Millionen Mark. Gerade die religiösen Anstalten hätten ihr Vermögen mündelsicher ankegen müssen und das meiste davon durch die Inflation verloren. 28 evangelische Reli- güms-GeseSschaften hätten durch den Besitz von öffentlichen Anleihen eine Zinseinbuße von 33 Millionen Mark jährlich erfahren, obwohl sie den Blinden, den Taubstummen, den Krüppetn helfen. Die Linke zeige jetzt infolge ihrer Niederlage bei den Elternratswahlen doppelte Feindschaft gegen den religiösen Gedanken. Der Redner wendet sich gegen den lästerlichen Mißbrauch von Bibelworten durch die Redner der Linken. (Anhaltender Lärm und Zurufe links.)
Wg. Frau Pfül.f (Soz.) nennt es eine innere Verlegenheit, wenn man durch die Zölle die allgemeine Not vergrößere und auf der anderen Seite durch die Aufwertung des Bedürftigen ein paar Groschen hinwerfe.
Bei den Abstimmungen wird ein Antrag, die Vorlage an den Ausschuß zurückzuverweisen, wodurch die Frage weiter verschleppt worden wäre, mit 262 gegen 162 Stimmen bei 13 Entbaltunaen obaelekmt. dagegen der Antrag Mumm.
die Mittel für oi > W o b l s n h r t s r e n t e n van n auf 10 Millionen zu erhöhen, angenommen. Dn> Anträge, die Sparkassenguthaben von 12 auf 25 v. H. 'u erhöhen, sowie die Anleiheschuld zu verzinsen, werden obgelehnt. Die Kompromißbeschlüsse werden durchweg angenommen. Danach sind also z. B. die Anleihen mit 2,5. für Altbesitzer mit 5 v. H. aufzuwerten.
Einstimmig angenommen wird noch ein sog. Antrag, wonach bei der Feststellung von Unterstützungen öffentlich- rechtlicher Art von dem Einkommen der Hilfsbedürftigen und den Bezügen der sozialen Versicherungs-Gesetze und der Fürsorgegesetze mindestens drei Viertel des Betrags bis zu 270 Reichsmark außer Ansatz bleiben.
9 5. Sitzung. Auf dem Tisch des Hauses liegen etwa 50 Hefte, die 466 000 Unterschriften enthalten, die ein Schankstättengesetz mit dem Gemeindebestimmungsrecht verlangen. Ebenso liegt eine Petition auf, die gleichfalls dafür eintritt, die Schankstätten zu beschränken. Sie trägt die Unterschrift: Millionen von Trinkerkindern.
Zur Verhandlung steht zunächst in zweiter Lesung der Gesetzentwurf über die Errichtung der Deutschen Rentenbankkreditanstalt.
Abg. Vachmann (Dnkl.) berichtet über die Ausschuß- verharMungen. Paragraph 1 bestimmt, daß zur Beschaffung und Gewährung von Krediten für Zwecke der deutschen Lcmdrmrtschast die Deutsche RentenbanKreditanstalt als landwirtschaftliche Zentralbank in Berlin errichtet wird.
Reichsernährmlgsminister Graf Kanitz: Die Vorlage sei notwendig, um der Landwirtschaft di« Möglichkeit zu geben, ihre schwere volkswirtschaftliche Aufgabe zu erfüllen- Das Institut solle sich in den nächsten Jahren zunächst auf die Ausgabe von Personalkrediten beschränken. Es werde sich bemühen, langfristige Auslondskredite hersin- rubekommen und später dann allein die Ausgabe von Realkrediten übernehmen. Der Zweck des Unternehmens sei, die Intensivierung der Landwirtschaft, Förderung der Erzeugung und Besserung der deutschen Handelsbilanz. Der Zinsfuß werde nach Möglichkeit ermäßigt werden.
Abg. Schmidt- Köpenick (Soz.) bel auvtet, die Landwirtschaft ersticke geradezu in Krediten. Es sei nickt richtig, baß die Landwirtschaft nur einmal ikr? Erzeugnisse absetze. Oie Einnahme aus der Milch bleibe d"' ^nze Jahr hindurch.
Württemberg
Slustgsvk. 15. JuL. GHrH't s f e r i e n. Am 15. Jul! beginnen die Gerichtsferien; sie endige« am 15. September. Während der Ferien werbe» »Är in 'Ferrerstachen Termine abHehaiten und EMchchdungeu erlaßen.
TsdesfsL, Der sb^ere langjährige Verlagsleiter des „Deutschen VcMsbhMs", Direktor Gottdang, ist heute vsrkMchz gestbküss.
MKHM. Der Meichsncksr und Krastwagenfühver Karl Srch ö>«.ha a r.H WM« eurer großen Anzahl von gewohn- hestsmäW«« SHw MWft«, die er hauptsächlich im Gäu uvü ün verübte, hier festgenommen worden.
Der 35WKche Ksrstmsnn Richard Bullinger von SÄsttzMk-t hat vsrWkeÄene Geschäftsleute um namhafte Dar^ kHsn beschwindelt. Nrrch seine Verhaftung wurde ssstre« Trüben ein Ende gemacht.
schwere Verletzungen am Hinterk-opf. Er würde in hoft- nuchzÄbftm H«ft»*d ins Krankenhaus emgeliesert.
Mlztzemr, L. IM. Ueberrannt. Zwischen Hellers- Hof lmb GHchchsvg wüchse in der Dunkelheit Jdha-nn Könge- ter von SWftchDäf auf dem Heimweg von einem ohne Laterne die steile Gdratze heral>stch«e«den Radler überrannt und tödlich verletzt. Am gleichen Tag war dem Verunglückter das achte Mnd geboren worden.
Welkersheim OA. Mergentheim, 15. Jul». Verschüttet. Der Masermeister Jeutter, der Landwirt Ernst Hotz mann und ein Lehrling Jeutters wurden beim Lehmholen von einer überhängenden Lehmschicht, die sich löste, verschüttet. Der Lehrling konnte sich befreien und Hilfe holen- Jeutter erlitt nur eine Handverletzung, während dem Landwirt Hosmann ein Fuß am Knöchel abgedrückt wurde. Er erlitt außerdem schwere innere Verletzungen, so daß sein Zustand sehr ernst ist.
AK», 15. Juli. Auto Unfall. In der Schlossergasse in SöftinM« rannten zwei Bierauto ineinander. Beide tru- g«l gsWeren Schaden davon.
Urach, 15. Juli. Schäfcrlauf. Am Sonntag, dn 25. IM wich hier der vor 202 Jahren gestiftete Schäferlach früher das Fest der Schäferzunft am Jakobitag, in herkömmlicher W«ife abgöhalten. Dabei wird,das Festspiel „D'Schäfer- lies" von Hans Reyhing wieder zur Aufführung kommen.
Fresdenstadk, 15. Juli. Besuch der Frau Wilson. Im Gasthof Adler war in voriger Woche die Witwe des amerikanischen Präsidenten Wilson mit Dienerschaft einige Tage zu Gast. Ihre Anwesenheit hat in der Bevölkerung gemischte Gefühle ausgelöst.
Saulgau» 15. Juli. Uebcrfall. Abends ging ein älterer verheirateter Mann aus Tailfingen nach Lamperts- weiler. Als er von der Landstraße ans den gegen Lamperts- weiler führenden Weg einbog, wurde er von einem jungen Man« ohne jeglichen Grund längere Zeit belästigt, am Weitergehen gehindert und zweimal derart zu Boden geworfen, daß er verletzt wurde. Dem Täter ist man auf der Spur.
Atlshsufen. 15. Juli- 80. Geburtstag. Herzogin Maria Theresia von Württemberg, geborene Erzherzogin non Oesterreich, die Mutter des Herzog Albrecht von Württemberg, feiert am 15. Juli den 80. Geburtstag. Zu der Geburtstagsfeier hat sich auch die Königin Charlotte im Kraftwagen von Bebenhausen hierher begeben.
Ravensburg, 15. Juli. Gegen das Schullastengesetz. Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, gegen die der Stadtgemeinde aus dem Schullastenaesetzentwurf drohende unerträgliche Mehrbelastung den schärfsten Widerspruch zu erheben.
Ravensburg, 15. Juli. Hausverkauf. Das würt- ternbergksche Polizeiamt Ravensburg hat das Hartsternsche Anwesen in der Seestrahe um 70 060 gekauft.
Vom Vobensee, 15. Juli. Schwerer Autounfall. In -er Nähe von Mühlhofen Amt Konstanz überschlug sich infolge Platzens eines Reifens der Kraftwagen der aus Frankfurt staMM«»den F«WWe Köwenstein. Ein fünfjähriges Mädchen erlag nach Ekn-lWevMrg ms Markdorfer Kranken- Wrs seinen'schweren Berkstzungen. Der Ehefrau wurde ein Ar« abgegueHcht, wählend her Mann und eine 15jährige Tochter rM geringeren Berletzu-nsen davonkcrmen.
A«s dem Larrde
Etzliugeo, 15 . 3 M. Verhaftung. I« Basel wurde iWr., a«ch « WnMMW dukch str»e TMgKeit i« WichunwerLM bsLkMM HMPWwstst M. BMßl, nachdem er i» Mer WrsW^W^ Ser kbMMMWss Partei Basel Me Mde gchMen haste, veDaftet, da er keine Ein-relse- bowMg»NH beftch. Mn der Basler Polizei wurde ihm erklärt, es bsstche gsge» ihn jest IE sm Eirrreiftoerbvt.
MöhMM» a. 15 . IM. Seltenheit. In Möh- rinHen, im der GkrrHe nach Rstteraichen, stehen zwei Zweige eines 8 H»fSlbasms m voller Miste.
^ Grotzft»chs«hejw, 15 . Juli. Neue Industrie. Der In-. flatisn siel einst die hiesige Dampfziegelei zum Opfer. JcA soll Großfachsenheim wieder eine neuzeitliche Ziegelei bsküM- men, für deren Errichtung die Stadtgemeinde ein Gelände von 84 Aar zur Verfügung stellt.
VrSMelM» 1 - 5 . IM. Von der Leiter gestürzt. Beim ^Mücken von Lindenblüten stürzte ein junger Mann op« eurer hohe« Leiter, bxach die ^.Wirbelsäule urvd erlitt
SkaüAaek, ZüK.
Bst. der Berastmg des Haushasts des MMLSmi«isteri«ch ehaudelte heute der Landtag das Kapitel der hö h-e.r«H schule». Mch- Dr. warn Hieber (Dem.) sagte, Kmistsrmm habe vom der ErmächliHUNg, wonach schon - restähriHSM Gvmrdfchulbesuch der Uebertritt in die höh Schule« erfÄFM kann, einen allzu großen Gebrauch s nacht. Ne Wslerzahl an den höheren Schulen ha«< veni-gen Jahren um 88 v. H. Angenommen. Der GM -er Erstleerun-g der Volksschule müsse man durch SchaM, >o-n UeüergsrrHsklaffen Vorbeugen. Redner wandte sich iPG zegan die K-rkN' das PMMsovs Dr. Haller m Tübchge«. « lchn höhsken nämtzte seine Vorwüpse
kHe 8er AE DÄÄ'r Hre IUrkUrvL cmch
Ge Mschch nWt no?Wst, Äe feK-stverstäiMich aÄd«s ReitzMWen Md BestvMWgen habe, als did -Wd vsr 2V »M W Jahren. Wo Mangel an Autorität Mx Md W»lW zur Arbeit, dürfe man es . an der.
Aer TelefrrnkenteufeL.
Roman von Otfrid von Hanftein.
Amerikanisches Copyright Carl Duncker, Berlin.
d —«oo (Nachdr. verb.Z
Eine elegante Zimmerflucht im Esplanadehotel in Berlin. Anders tut es James Eoldsmith, der alleinige Inhaber des Eoldsmith Concerttrust nicht» der von Newyork bis San Franziska der unbestrittene König aller Konzertpodien ist. Zwei Schätze besitzt James Eoldsmith» um die ihn die Welt beneidet. Seine Weltagentur und sein einziges Töchterchen. Nie hat er erlebt, daß ein Künstler sich ihm versagt hätte. Nur einmal. Das war, als er in einem kleinen Saal Ada Elena hörte. Sie sang eine kleine Arie und Eoldsmith nickte.
„All right» schließen Sie ab, Mister Hobson. Das ist, was wi: brauchen. Ein Jahr» hundert Konzerte."
lind er nannte Mister Hobson» seinem allmächtigen Sekrc.är. eine märchenhafte Summe als Honorar.
„Bedingung natürlich, daß Norbert Winfried mitkommt und am Flügel begleitet."
Auch die Eage für Norbert Winfried war außergewöhnlich. James Eoldsmith kennt die Amerikaner und weiß, was er will. Und da geschieht das Unmögliche. Kommerzienrat Selenius lehnt es glatt ab. Mister Hobson wagt kaum, es James Eoldsmith zu sagen, der steht ihn mit nicht verstehenden Augen an:
„Wieviel fordert er denn?"
„Gar nichts. Er will überhaupt nicht, daß seine Tochter öffentlich auftritt."
„Und der Mann ist ein Geschäftsmann?"
„Ein hervorragender."
„Ein Verbrecher ist er. Ein Verbrecher an der Menschheit. Sie hat ein Recht auf Ada Elena."
Das Recht der Menschheit ist James Eoldsmith» dem behäbigen, kleinen, dicken Mann mit den Wurstfingern und den listigen Aeuglein eigentlich gleichgültig, nicht aber dis hunderttaujende schöner Dollar, die ihm entgehen.
Aergerlich ist er damals nach Newyork zurückgereist. Da kommt ihm Fred Walker in den Weg und enthüllt ihm seinen Plan. Ein Teufel ist er, ein geschickter, ein skrupelloser Teufel, aber sein Plan ist gut. Ein smarter Busineß- man ist Fred Walker! Trotzdem kam es fast zu einem Bruch, als er in Newyork in sein Zimmer trat. .
Sie ist ein reizendes Mädchen, die kleine Mabel Eoldsmith. Echt amerikanischer Typ. Zart, elfenhaft, zierlich, launisch, dabei ein leichter südländischer Einschlag. Sie ist umworben, die reizende Mabel und lächelnd freut sich der Vater ihrer Triumphe. Er hat oft darüber nachgedacht, wer wohl der Schwiegersohn sein würde, der einmal Gnade fand vor seinen Augen Ein recht respektables Gold- fischchen ist sie ja auch.
Aber Fred Walker? Wahrhaftig, daran hatte er niemals gedacht. Er überschaut die Lage und denkt, daß Diplomatie der beste Krieg ist.
„Gewiß, lieber Walker, aber ich habe meine Bedingungen."
Er lächelte listig und Fred Walker verzieht keine Miene.
„Kennen Sie Ada Elena?"
„Nein!"
,,^ins Sängerin."
..So?"
Walker scheint das nicht zu interessieren.
„Ich will sie für eine große Konzerttournee durch ganz Amerika haben."
„Was interessiert das mich."
„Ihr Vater will nicht."
„Bedauerlich."
„All right, in dem Augenblick, in dem Sie als Anfang unseres gemeinsamen Planes die Tournee mit Ada Elena und Norbert Winfried zustande bringen, gebe ich Ihnen Antwort auf Ihre Frage."
„Bin ich Konzertagent?"
„Muß ich Sie zum Schwiegersohn nehmen?"
Fred Walker denkt nach.
„Wie alt ist Ada Elena?"
„Zweiundzwanzig."
„Wie alt ist Norbert Winfried?"
„Wohl so um die dreißig herum."
Nach fünf Minuten dreht Fred Walker sich um.
„Ehrenwort, Mister?"
James Eoldsmith erschrickt, denn Fred Walkers Gesicht sieht entschlossen aus und er überlegt. Mabel kichert girrend dazwischen:
„Pa, ich halte die Wette."
Liebt Mabel Eoldsmith Fred Bulker? Jedenfalls macht es ihr Vergnügen, daß Fred Walker etwas können mit, was James Eoldsmith mißlungen ist und wahrscheinlich denkt sie gar nicht daran, daß sie selbst bei der „Wette", denn als solche betrachtet sie natürlich den Handel, der Ei"' satz ist. Sehr möglich, daß sie, wenn er gewinnt, ihn aas- lacht und ihm den Rücken dreht. Auch James Eoldsmith hat rasch überlegt. Er weiß, daß Selenius mit Woodrow Worth zusammen arbeitet, wenn es Walker wirklich gelänge, des Kommerzienrats Tochter und damit ihn selbst S" gewinnen?
„All right! Ehrenwort! Wenn Sie es fertig bekommen, daß Ada Elena und Norbert Winfried mir von heut an gerechnet in einem Monat für die amerikanische Konzerttournee zur Verfügung stehen, natürlich mit schriftlicher Eim willigung des Vaters, des Kommerzienrats Selenius, will ich nichts dagegen haben, daß Sie mein Schwiegersohn werden, natürlich, wenn m-' -s Tochter Sie will."
Fred Walker überlegt wieder.
„Ein Monat? Etwas kurz! Einwilligung des Vaters Erschwerender Umstand und unnötig, weil die Tochter mündig."
James Eoldsmith schüttelt den Kopf.
„Bedingung."
„All right!"
(Fortsetzung folgt.)