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Nagolder Tagblott »Der Gesellschafter*

Donnerstag. 16 3ulk 1925

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Sette 3 -- Nr. 163 __

I».nuna nicht fehlen lassen. Nur noch zwei Drittelnder Muurienten gingen an dis Universität, und die Bedeutung ^Ubiturien'tenzeuZnisses Habs sich dadurch geändert. Die L^ere Schule habe nicht der Universität zu dienen.

^ Abg Heymann (S.) setzte sich für die Einheitsschule ein und verlangte eine Entscheidung in der Lehrerbildungs-

^Abq Dr. Schermann (Z-) begründete einen Antrag

Gewährung von Staatsmitteln für Schulhausbauten an bedürftige Gemeinden, trat der Auffassung entgegen, daß das Proletariat aus der Kulturgemeinschaft ausgeschlossen !«i und sah einen ganz verfehlten Elternstolz in dem Glau­ben, daß nur der Besuch der höheren Schule bürgerlich gleich­berechtigt mache.

Abg. Brönnle (Komm.) wandte sich gegen die Pru- aelpädagogik. Abg. Steeger (Bült.) besprach die obligato­rische Schülerunfallversicherung. Abg. Dr. B e i ß w ä n g e r OP.) verteidigte Professor Dr. Haller und erklärte, er sehe nicht ein, warum man die begabten Kinder am Aufstieg Odern soll. Bor einem zu großen Andrang zu den höheren Schulen müsse man allerdmas warnen.

Präsident von Bälz betonte, daß man sich in der Arage der Schulhausbauten an das Finanzministerium wen­den müsse. Gegen den großen Andrang zu den höheren Schulen sei man machtlos, es gebe da keine andere Auslese als die Prüfung. P^ofeffor Dr. Haller hätte sich mit ssiner Anstauung an die Behörde wenden sollen, denn nur aus dem Weg der persönlichen Auskorache könne man derartige Dinge erörtern und beilegen. Es sei unalaublich, mit wie­viel Wünschen zur Einführung neuer Stoffs man an die Oberschulbehörde hcrcwtrets. Den Deutschen stecke immer noch die einseitige Ueberschätzung der reinen Berstandes- bildung und Wissensansammlung im Blut. Für alles wolle man gleich einen neuen Lehrstuhl und Spezialisten schassen. Es sei verfehlt, dis jungen Leute zu Konversationkl-rila machen zu wollen. Man müsie die sittliche und geistige Kraft wecken, den Verstand, das Lenken, lernen und den Willen erziehen.

Schließlich wurden die Kapitel 55-61 angenommen. Ein Antrag Hey mann (S.) auf Lösung der Lehrer- bildungssrage durch Umwandlung von Lehrer- und Lehrer- inneuseminaren zu böheren Schulen mit Hochschulreife bezw. zu pädagogischen Akademien wurde mit 24 Ja-Stimmen gegen 17 Nein-Stimmen (Bauernbund) und 13 Enthaltun­gen (PP-, Z-, DB.) abgelehnt. angenommen wurde der Antrag Schermann und mit 27 gegen 25 Stimmen ein Antrag Rath (DB.), 10 weitere Volksschulrektoren in Gruppe X einzustufen.

Der Geschöftsordnunasausschuß des Landtags bat den Antrag auf Haftentlassuna des Abg. Schneck (Komm.) ein­stimmig angenommen. Strafverfolgungsgesuche gegen dis Wag. Dr. Schumacher, Ulrich, Göbring und Msrgenthaler wurden nicht genehmigt. Weitere Gesuchs aut Strafverfol­gung in einem Fall aeaen den Abg. Göhring, in drei Fällen gegen den Ahg. Ernst Schumacher und in zwei Fällen gegen den Abg. Stckbler werden zur Berichterstattung verteilt. Ebenso wird das Gm'uch auf Strafvollstreckung gegen den Abg. Haller behandelt.

Vorschlag der Arbeitnehmer zu einer Aenderung der WLrkk. Landrvirischasiskammer Nach dem Gesetz über die Württ. Landwirtschaftskammer vom 23. Juni 1919 setzt sich die Landwirtschaftskammer in Württemberg aus 48 Vertretern der Landwirtschaft, 20 Ver­tretern aus der Forstwirtschaft, des Gartenbaus, der land­wirtschaftlichen Angestellten, den Vorstandsmitgliedern land­wirtschaftlicher Vereinigungen und Genossenschaften, aus Sachverständigen usw. und 12 Vertretern der landwirtschaft­lichen Arbeitnehmer zusammen. Die Landarbeiterverbände hÄen nun an den württ. Landtag einen Antrag gerichtet, das Gesetz so zu ändern, daß die Vertreter der Landwirtschaft in der Landwirtschaftskammer getrennt werden nach Vertretern der Landwirte mit einem Grundbesitz von 110 Hektar und von solchen mit einem Grundbesitz von über 10 Hektar; auf jede dieser beiden Gruppen sollen je 20 Sitze in der Landwirtschaftskammer entfallen. Die Zahl der Ver­treter der landwirtschaftlichen Arbeitnehmer soll von 12 auf R erhöht und außerdem das passive Wahlrecht den Vor- itandsmitaiedern oder Beamten landwirtschaftlicher oder forstwirtschaftlicher Arbeitnehmervereimgungen gewährt wer­den. Der Antrag nimmt Bezug aus einen, allerdings mehr den ndr-ddeutschen VerhültnKn mit ihrem Großgrund­besitz angeMtzten Vorschlag Äs Reichswirtschastsrats, wo­nach die lanöwirischasLKchen'Unternehmer zwei Drittel, die Arbeitnehmer ein Drittel der K-armner Mitglieder wählen sollen.

Aus Stssdt und Land

Nagold» den l 6. Juli 1925.

Liebe, die alles rings mit Anmut füllt,

Jugend, die rings die Welt in Goldglanz hüllt.

Byron,

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Dienstnachrichlen.

Der Steuerinspektor Böhringer beim Finanzamt Herren­berg wurde zum Obersteuerinspektor ernannt. Durch Ent­schließung des Herrn Kirchenpräsidenten ist Pfarrer Baßler m Hirsau seinem Ansuchen gemäß in den Ruhestand versetzt worden.

Bortrag von Renners ,»Alkeste" im Seminarfestsaal.

Wir machen nochmals aufmerksam auf den heute abend 8 Uhr im Festsaal des Seminars stattfindenden Vortrag von Gustav Renner's DramaAlkeste" durch Frl. Marie Springer, Lehrerin am Mädchengymnasium in Stuttgart. Die Schönheit des Werkes verdient zahlreichen Besuch.

Städtische Volksbücherei. Wer sich über die Urlaubszeit mit gutem Lesestoff versorgen will, wird auch an dieser Stelle aus die Anzeige in der heutigen Nummer des Gesellschafters verwiesen. Dabei möchte ich nicht versäumen aus eine sehr wertvolle Bereicherung hinzuweisen, die der Volsbücherei in letzter Zeit von Mitgliedern und Freunden der hiesigen Ortsgruppe der D. Dem. P. zugekommen ist:Der diplomatische Schrift­wechsel Jswolsky's 19111914" undJswolsky und oerWeltkrieg" von Dr. Fr. Stieve, Vortragender Legations­rat im Auswärtigen Amt, den bekannten Vorkämpfer im Kampf des deutschen Volkes gegen die Schuldlüge unserer Feinde. Die Stifter des Buches können dasselbe um die gewöhnliche Gebühr von 5 ^ pro Band und 14 Tage Lesezeit entlehnen, während andere eine Mindestgebühr von 50 zu zahlen haben. 8.

RennkNchmachrrng der Schienenübergängs für den L.raft- wcrgenverkohr. Durch die neue Reichsverordnung über die Aufstellung von Warnungstafeln für den Kraftwagenverkehr vom 25. April 1925 wird der ss-t vielen Jahren von den Kraftwagenverkehrtreibenden erhobenen Forderung auf ein­heitliche Kennzeichnung der Wegübergänge Rechnung getra­gen- Bei der Reichsbahn-Gesellschaft ist, da erfahrungsgemäß weiß mit rot die am besten sichtbare Farben-,nsammenstellung ergibt, angereffffworden, diese FarbenMammensWüng auch für den Anstrich der Schrank-enbÄume zu verwenden. Für Württemberg bringt der Vorschlag keine. wesentliche Neue­rung. Nach den von der ehemalige« GenerlaÜirekkion de; Württ. Staatseisenbcchnsn im Fahr IHM' erlassenen Vor­schriften über einheitlichen Anstrich der MsgWranken, haben die Schlagbäume der Schranken bereits weißen Oeffarbsn- strich und in der Mitte ein rot gestrichenes, ringsum laufen­des Band von 60 Zentimeter Breite.

v. Neue Karten unserer Gegend. Die Blätter Calw und Freudenstadt der Karte des Deutschen Reiches im Maß­stabe 1:l00000 werden demnächst vom württembergischen Sta­tistischen Landesamt in der neuen Vierfarbenausgabe erscheinen und in der Buchhandlung Zaiser vorrätig gehalten. Tie Ge­wässer werden in blau, die Wälder in grün und die Wegbe- zcichnungen in rot erscheinen) das Gelände ist durch Bcrgstriche dargestellt. Die beiden Blätter umfassen bekanntlich auch das ganze Oberamt Nagold.

v. Die Getreidepreise sinken wieder. Die Getreide­preise, die an der Stuttgarter Börse zwischen dem 4. und I I. Juni ihren höchsten Stand erreicht hatten, sind seither wieder nicht unerheblich zurückgegangen (Roggen, Gerste und Weizen) oder stehengeblieben (Hafer). Der Großhandelspreis ab württem- bergischer Station für je einen Zentner fiel vom 11. Juni bis 2. Juli bei Roggen von 11,13 auf 10,63 Mark, bei Weizen und Sommergerste von 11,75 auf 11,25 Mark. Hafer blieb auf 9)38 Mark stehen.

v. Münzprägungen in Stuttgart. In der Stuttgarter Münze sind im Juni 2000000 Einmarkstücke und für 50000 M. Zehnpfennigstücke neu geprägt worden. Bemerkenswert ist auch, daß in Berlin schon für 5458806 Mark Zweimarkstücke geprägt worden sind, die man in Württemberg noch kaum sieht.

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Evang. Jugendarbeit. Heuer darf der Altensteiger Christi. Verein junger Männer (C. V. I. M.) auf ein 3 0 jähriges Bestehen zurückschauen. Er wird darum am 19. Juli, nachm. 2 Uhr in der Altensteiger Stadtkirche eine Jubiläumsfeier halten, bei welcher Bundesdirektor Pfarrer Kepple r-Stutkgart die Festpredigt übernehmen wird und wobei aus Stadt und Land zahlreiche Besucher erwartet werden. Der Verein hatte in den Jahren 190407 zu be­stehen aufgehört. Sein Wiederaufleben im Jahr 1907 verdankt er einer von Nagold aus veranstaltetenBezirkskonferenz", bei welcher der bekannte Nalionalsekretär Helbing überNot und Glück der Jugend" sprach. Eine sichtbare Frucht dieser gutbesuchtcn Konferenz war hier nach jahrelangen vergeblichen Bemühungen die Vereinsneugründung in Altensteig. Aus den damaligen3^ Vereinen" im Bezirk sind es heute 10 gewor­den und ähnlich wächst auch der ganze Württ. evang. Jung­männerbund, dem die Bezirksvereine cmgeschloffen sind, im Lande hin und her. Durchschnittlich meldet sich in jeder Woche ein neuer Verein an. Es ist zu hoffen, daß auch durch das Jubiläum die evang. Jungmännerarbeit des Bezirks eine För­derung nach außen und innen erfährt. (Siehe Anzeige.)

Ebhausen, 17. Juli. Feuerwehrfest verbunden mit Be­zirksfeuerwehrtag. Sonntag für Sonntag kann man Scharen von Vergnügensuchenden da und dorthin strömen sehen, wo nur zu irgendeinen: Fest eingeladen ist. Ein solches Fest, das in unserer sestwütenden Zeit doch auch einige Berechtigung hat, darf am kommenden Sonntag die hiesige Feuerwehr begehen. Zu des Nächsten Schutz und Wehr besteht und wirkt sie nun ein halbes Jahrhundert. Diese Tatsache feierlich zu begehen, schickt sie sich eben an. Sie hat, von der Gemeindeverwaltung unterstützt, alle Vorbereitungen getroffen, um den zu erwartenden Festgästen etwas zu bieten, und ihnen den Aufenthalt in der hiesigen Gemeinde zu einem Erlebnis zu gestalten. Das Fest selbst wird ein Stück Geschichte widerspiegeln: Die Ebhäuser Feuerwehr einst und jetzt. Zuerst wird eine zusammengestellte alte Feuerwehr mit Wasierträgerinnen ein Bild aus alter Zeit bieten. Bei der Vorführung des Feuerlöschwesens von heute werden die Autospritzen von Nagold und Freudenstadt in Aktion treten. So verspricht das Fest, mit dem gleichzeitig der Bezirks- feuerwehrtag verbunden ist, äußerst interessant zu werden und ein Besuch desselben dürfte sich sicher lohnen.

Staatliche Rindviehschau.

Am 14. Juli fand in Altensteig die staatliche Rindviehschau unter der Leitung des Herrn Oekonomierat Mayer-Rottweil statt. Das Preisgericht bestand aus den Herren Oekonomierat Mayer, OA.-Tierarzt Dr. Honeker-Freudenftadt und Hirschwirt und Gutsbesitzer Grammer-Ergenzingen. Es wurden folgende Preise zuerkannt:

Für ältere Farren*ein 2. Staatspreis mit 80 Mt. der Stadt-Gemeinde Wildberg)

Für jüngere Farren ein 2. Staatspreis mit 60 Mt. derselben.

Für ältere Kühe ein 2. Staatspreis mit 60 Mk. an Kleiner Jakob, Ebhausen) Georg Wurster, Bösinaen) I. G. Schleeh, Garrweiler) Georg Randecher, Bösingen: Fr. Dingler, Alt-Nuifra. Ein 3. Staatspreis mit 40 Mk. an Philipp Krauß, Alt-Nuifra; Adam Koch, Bösingen; I. G. Kübler, Bösingen.

Für jüngere Kühe ein 2. Staatspreis mit 60 Mk. an Otto Tausch, Garrweiler: I- G. Schleeh, Garrweiler; Will). Helber, Alt-Nuifra. Ein 3. Staatspreis mit 40 Mk. an Karl Schleeh, Garrweiler.

Aus aller Welt

Die AnApihbahn. Die staatliche Genehmigung für die Erbauung einer Seilschwebebahn zum Kreuzeck ist aus die Dauer von 60 Jahren erteilt worden. Nach Ablauf dieser Frist geht die Bahn kosten- und lastenfrei in das Eigentum des bayerischen Staats über. Die Bahn ist innerhalb eines Jahrs sertigzustellen und in Betrieb zu setzen, widrigenfalls die Genehmigung erlischt. Die Baumittel sind gesichert.

Ein neuer Montblanc-Gipfel bezwungen. Nach einem Telegramm aus Chamonix ist der dortige Doiget de Cotala, ein bisher unbezwungener Gipfel des Montblanc von 4600 Metern Höhe, durch den Bergsteiger Couttet erstiegen worden.

Französische Ausschreitungen. Bei der Nationalfeier der französischen Besatzung (14. Juli) in Coblenz wurde der Polizeioberkommissar Breukmann, der an einer französischen Fahne auf dem Rad vorbeigefahren sein soll, ohne Ehrenbe­zeugung abzugeben, vom Fahnenträger vom Rad geschlagen und mißhandÄt. Der Beamte soll mehrere Säbelhiebe erhal­ten haben.

Letzte Nachrichten

Beginnende Räumung von Hattingen.

Hattingen» 16. Juli. Sämtliche Zivilangehörige der ranzösischen Besatzung haben die Stadt verlassen und find nach Ludwigshafen abgereist. Das hier liegende Batallon des Infanterieregiments 97 soll gleichfalls Ende der Woche nach Ludwigshafen abtransportiert werden. Man rechnet mit dem Truppenabzug in dieser Woche.

Industrievertreter beim Reichskanzler.

Berlin, 16. Juli. Der Reichskanzler empfing gestern in Anwesenheit des Finanzministers die Vertreter der In­dustrie. Die Herren richteten angesichts der Notlage, in der ich die gesamte Wirtschaft befindet an die Reichsregierung die dringende Bitte, an dem neuen Entwurf des Finanz­ausgleichs unter allen Umständen festzuhalten und alle ander­weitigen Wünsche der Länder und Gemeinden abzulehnen. Dabei wurde eingehend die Finanzlage der Länder und Gemeinden besprochen und auf die Notwendigkeit äußerster Sparsamkeit bei den Ländern und besonders bei den Ge­meinden hingewicsen. Eine durchgreifende innere Verwal­tungsreform sei dazu unerläßlich.

Der Reichsrat und die Hypothekenaufwertung.

Berlin, 16. Juli. Wie die Morgenblättcr melden, beschäftigte sich der Reichsrat noch gestern abend mit dem vom Reichstag angenommenen Hypothekenaufwertungsgesetz. Er verzichtete auf die Erhebung eines Einspruchs und er­klärte das Gesetz ebenso wie der Reichstag für dringlich.

Fühlungnahme der Regierung mit den Fraktionsführern.

Berlin» 16. Juli. Vor der Absendung der Note wird auch noch mit den Fraktionsführern Fühlung genommen werden. Heute nachmittag werden zuerst die Vertreter der Regierungsparteien empfangen, dann die der Sozialdemo­kraten, der Demokraten und der Wirtschaftspartei.

Am Samstag Absendung der Antwortnote.

Berlin» 16. Juli. Wie die Morgenblätter melden, ist die Absendung her Antwortnote für Samstag in Aufsicht genommen. Die Veröffentlichung des Wortlauts wird gleich­zeitig in Berlin und Paris erfolgen.

Zunahme des Drucks der Nifkabyien.

Fez, l6. Juli. Die Angriffe Abd el Krüns gegen Nische haben in vollem Umfang begonnen. Im Osten haben abgefallene Stämme die französischen beweglichen Abteilungen bei Bab Maröndy in großer Anzahl angegriffen. Es heißt, daß die Angriffe zurückgeschlagen worden seien. Zugleich scheinen Artillerie und Flieger eine lebhafte Tätigkeit zu entfalten.

Englische Kabinettsitzung.

London, 16. Juli. In der gestrigen Kabinettsitzung wurde die Flottenfrage erörtert, jedoch wurde keine Ent­scheidung getroffen.

Creszinsky wieder in Berlin.

Berlin, 16. Juli. Der russische Botschafter Creszinsky ist gestern nach Berlin zurückgekehrt.

Die Hochflut in Korea.

New-Hork» 16. Juli. Die Hochflut in Korea hat nach japanischen Zeitungen ungefähr 3000 Opfer gefordert. Ungezählte sind obdachlos. Der Schaden ist ungeheuer.

Gestorbene:

Tornhan: Friedrich Bahnet, Schuhmachermstr., 53 I.

Althengstett: Werner Schimpf 20 I.

Freudenstadt: Luise Baldenhofer, geb. Schittenhelm, 59 I.

Handel und Volkswirtschaft

Märkte

Ulm, 14. Juli. Schlachtviehmarkt. Zugetrieben: 4 Ochsen, 5 Farren, 3 Kühe, 9 Rinder, 157 Kälber, 62 Schweine. Preise für 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1. 4852, Farren 1. 4044, 2. 36 bis 42, Kühe 2. 2832, 3. 1626, Rinder 1. 4852, 2. 4246. Kälber 1. 60-64, 2. 5458, Schweine 70-74, 2. 6468 -4i.

Ulm, 14. Juli. Farrenversteigerung. Bei der vom verband oberschwäbijcher Fleckviehzuchtgenosseaschaften veranstal­teten Farrenversteigerung wurden 60 Stück zugelassen. Abgesstzt wurden 18 Stück im Gesamtwert von 17610 somit Durchschnitts­preis 980 -4t. Der höchste Preis betrug 1810 -4t für einen 12 Mo­nate alten Farren, der niederste Verkaufspreis 520 -4t.

Pforzheim. 14. Juli. Schlachtvieh markt. Auftrieb: 39 Ochsen, 8 Kühe, 17 Rinder, 12 Farren, 6 Kälber, 13 Schafe, 220 Schweine. Preise für 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1. 5860, Rin- der 1. 5962, Ochsen und Rinder 2. 4852, Kühe 3036, Farren 5155, Schweine 8084 -4t. Marktverlauf-, langsam.

Schweinepreise. Bopfingen: Läufer 5065, Saugschweine 2335. Crailsheim: Läufer 6585, Milchschweine 2414. Kirchheim u. T.: Milchschweine 3545, Läufer 80100. Riedl in gen: Milchschweine 3542, Muttevschweine 190210. Tuttlingen: Milchschweine 2832 -4t. Aalen: Milch­schweine 3041. Heilbronn: Milchschweine 2030, Tried- schweine 4565. Herrenberg: Milchschweine 3545, Läu­fer 5085. Buchau: Ferkel 3338. Schuf senried: Ferkel 40. Tecktnang: Ferkel 3373, Läufer 4565. Waldsee: Milchschweine 3037 Mark das Stück.

Fruchlpreise. Aalen: Kernen 1313.50, Weizen 1314, Rog­gen 1112.30, Gerste 12.7013, Haber 1112.10. He idem, heim: Weizen 13, Roggen 11.50, Haber 11.80. Nördli re­gen: Weizen 12.50, Roggen 11.50, Gerste 11.10, Haber 11.50, Lein 15. Leutkirch: Roggen 11, Gerste 1114, Haber IS bis 15, Dinkel 9.50. Ried lingen: Gerste 10.5011, Haber 12.50, Besen 8,70 -4t der Zentner.

Rottenburg. 15. Juli. Hopfen. Der ergiebige Regen hat de« Hopfenanlagen sehr gut getan: di« Pflanzen sehen wieder fristtz aus und zeigen kräftige Seitentriebe. Teilweise zeigen sich fcho« Blütenansätze. Bei den guten Aussichten hat der Handel etwas nachgelassen. In letzter Zeit wurden hier und auf dem Land ve*- schiedene Partien in der Preislage von 200300 Mark pro Ztr. verkauft. Für präparierte Ballen wurden 350 Mark bezahlt. Hier liegen noch 1520 Zentner.

Das Wetter

Der Einfluß des Hochdrucks im Rordosten wird durch verein­zelte schwache Druckstörungen beeinträchtigt. Ein starkes Tief b«t Island dürste sich allmählich auch in Süddeutschland geltend machen. Für Freitag und Samstag ist deshalb mit lfach trübem Detter zu rechnen.