Sette 4 — Nr. 144

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter*

^ Der Siebenstaakenflug der deutschen Presse. In Berlin- Tempelhvs startete am Samstag vormittag ein Junkersgroß- ftuWeug mit sieben Vertretern der deutschen und österrei­chischen Presse an Bord zu einem 4000 Kilometer-Rundslug über Mittel- und Nordeuropa. Die erste Strecke Berlin- Danzig wurde programmäßig zurückgelegt. In Danzig wurde den Fluggästen durch den Senat ein feierlicher Empfang bereitet. Beim Weiterflug am Sonntag mußte wegen des unsicheren Wetters auf Rügen eine Zwischen­landung vorgenommen werden. Von hier aus ging der Flug nach Kopenhagen weiter, wo die Deutschen von ihren dänischen Berufskollegen empfangen wurden.

Mecklenburgischer Tschekaprozeß. Im mecklenburgischen Tfchekaprozeß der feit 5. Juni, bei dem Staatsgerichtshoj verhandelt wird, wurden heute mittag folgende Straf­anträge gestellt: gegen Zeutschel die Todesstrafe. Nernke und Winkel se 4 Jahre Zuchthaus und 500 -4t Geldstrafe, Schmidt 4 Jahre Gefängnis und 500 -4t Geldstrafe.

Schwerer Motorradunfall. Am Sonntag abend ereig­nete sich in Hannover infolge Platzens eines Reifens ein schwerer Motorradunfall, wobei die Motorradfahrer Adolf Stabermann und Heinrich Schmedes verletzt wurden. Letz­terer ist feinen erlittenen Verletzungen erlegen. Ein bei dem Unfall überfahrenes junges Mädchen wurde ins Krankenhaus geschafft.

Brennendes Motorschiff. Bei Düsseldorf geriet auf einem Motorschiff plötzlich ein Teil der Ladung, die aus 1200 Kilo­gramm Filmabfällen bestand, in Brand. Zwei im Lager­raum beschäftigte Arbeiter kamen in den haushoch empor- fchießenden Flammen um. Der Kapitän rettete sich dadurch, daß er über Bord sprang.

' Ein mik 105 Personen besetztes Kraftfahrzeug verunglückt.

Ein vom Dresdener Mandolinenklub „Rigoletto mit 105 Personen besetztes Lastauto mit Anhänger stürzte am Sonn­tag abend auf der Rückkehr nach Dresden auf der abschüssigen Staatsstraße Geising—Altenberg wahrscheinlich infolge Ver­sagens der Bremse in den Straßengraben. 50 Personen sind mehr oder weniger schwer verletzt worden und wurden mit dem ersten Frühzug nach Dresden befördert, zum Teil in die Krankenhäuser überführt. Sechs bis acht Schwerverletzte liegen noch in der Geisinger Krankenstube.

^ Mekallarbeikerstreik in Frankreich und Belgien. Die

sozialistische Metallarbeitergewerkfchäft von Gens beschloß mit 1600 gegen 35 Stimmen, am 1. Juli in den Streik zu treten. Nach einer Meldung aus Brüssel hat der außer­ordentliche Kongreß der Metallarbeiter einstimmig eine Ent­schließung angenommen, wonach die Arbeiter in allen Fabriken, in denen eine Lohnherabsetzung von 5 v. H. ein- tritt, am 1. Juli die Arbeit niederlegen werden.

Schweres Unwetter in Spanien. Nach einer Meldung aus Madrid haben in Spanien schwere Gewitterregen große Ueberschwemmungen verursacht. 14 Personen wurden durch Blitzschläge getötet.

Flutwellenkatastrophe in Neusüdwales. Eine ungebeure Flutwelle gefährdete in Neusüdwales verschiedene Ortschaf­ten und richtete großen Schaden an.

Mittwoch, 24. Juni 1925

Handel und Volkswirtschaft

Berliner Geldmarkt, 22. Juni Monaisgeld und Geld über den Ultimo hinaus ist schwer zu haben. Tägliches Geld ist noch etwas billiger, mit 7ch bis 10 v. H. Monatsgeld 10 bis llch, Z bis 12 v. H. Privatdiskont 7,75 bis 7,875.

Die Krise in der englischen kohleninduskrie. Die Zechenbesitzsr netten den Bergarbeitern am Freitag Mitteilen, daß das augen- )N(iüjch zwischen ihnen bestehende Abkommen am 31.5ul>i ahlaufen müsse. Dies bedeute jedoch nicht notwendigerweise die Verkündung einer Aussperrung am 31. Juli. Die Zechenbesitzer würden jetzt Vorschläge machen, die die Grundlage von Verhandlungen in der Zeit bis zum 31. Juli geben könnten. Laut „Daily Chronicle" besteht wenig Hoffnung auf eine Einigung über die Arbeitszeit und die Arbeitslöhne. Die Bergarbeiter würden sich, so schreibt das Blatt, einer Rückkehr des Achtstundentages mit allen Kräften widersetzen.

Stuttgarter Börse. 23. Juni. Das Geschäft bewegte sich in sehr engem Rahmen. Cs war weder größere Nachfrage noch größeres Angebot zu beobachten. Die Kurse bröckelten langsam ab und man schließt in lustloser Haltung. Auch der Markt der festverzins­lichen Werte war ohne Anregung bei etwas weichenden Kur­sen. 5 v. H. Reichsanleihe 0,40.

Württembergische Vereinsbank, Filiale der Deutschen Bank.

* Berliner Getreidepreise, 23. Juni Weizen märk. 26,60 bis 26,90, Roggen mürk. 21,80—21,90, Wintergerste 20,00—21,60, Sommergerste mark. 22,60—24,20, Futtergerste 20,00—21,60, Weizenmehl 33,75—36, Roggenmehl 29,25—30,50, Weizenkleie 13,20—13,30, Roggenkleie 14—14,20, Raps 360—370.

Stuttgarter Edelmetollpreise, 23. Juni. Platin 15,30 Gel^ 15,80 Brief d. Gr., Feingold 2,81 bezw. 2,88, Feinkor' "Orr SS 5 >-zw. 96,50 d. Kg., Silber in Barren 1000 fein 94,50 bezw. 95,59.

Markte

Stuttgarter Schlachkoiehmarkt. Dem heutigen Markt waren zu getrieben: 32 Ochsen, 16 Bullen, 200 Jungbullen, 157 Jungnuder, 62 Kühe, 848 Kälber, 788 Schweine, 10 Schafe. Davon blieben unverkauft: 30 Bullen, 45 Kälber, 35 Schweine. Verlauf des Marktes mäßig belebt. Preise für 1 Pfund Lebendgewicht in Goldpfennigen:

Ochsen: auogemäftete Tiere - vollfleischige Tiere >

fleischige Tiere gering genülirls Tiere Bullen: ausgemästete Tiere I voMlcischige Tiere 1

fleischige Tiere gering genährte Tiere Zungrinder: ausgem. Binder ) volMeischige Rinder ) fleischige Rinder gering genährte Rinver lliihe: ausgemästete Kühe ) vollfleischige Kühe 1

fleischige

gering genährte KI!H-

S3-S8

42 S0 SS-40

SI-S5 4S-48 SS-42

öl SS

SI-SS SS-48

SS-4Z

21-31

14-18

Kälber: feinste Mast u. beste! Saugkälber .

mittlere Mast und gute Saugkälber i

geringe Kälber

Schafe: MastILmmer >t. Istng., Hämme! s

Weidemastschafe geschlachtet mit Kopf i

vollfleischigcs Echafvleh ge-! schlachtet mit Kops s Schweine: vollfleisch. Schweine! von soll—240 Pid. dto. von 160—200 Pfd dto. fleisch, v. 120—180 Psd. > dto. unter 12V Pfd. j Sauen

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74-77

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>is 55 -tt. — Saulga u: 30—35

! lÄa'Epseise. Ravensburst: Weizen 12.85-13.75. Dinkel Kernen 14.75, Roggen 11.50, Gerste 12. Haber 10.50 bis 2. Weizenmehl 20.50-21, Vrotmehl 17.50-18, Mktoriaerbssn A^OOE- 11 , Wicken 11.50-13, Leinkuchen 10.70

Geschäftliches.

Mutterglück — höchstes Glück! Denn erst wenn em rosiges Kind im Körbchen liegt, offenbart das Leben seine tief verborgene Schöne! — Aber richtige Kinderpflege ist nicht leicht Das Kind kann doch nicht sagen, wo es ihm wehe tut wen» !

es schreit. In der Ernährung der Kleinsten gibt es ja be- !

stimmte Regeln und Verordnungen, die jede Mutter weiß und i

fast fühlt. Aber in der Körperpflege der Säuglinge werden '

noch unendlich viel Fehler dadurch gemacht, daß man die klei­nen, zarten Körperchen mit einer zu scharfen, die rosige Haut ätzenden Seife wäscht. Dann schreit das Kind und man weiß nicht, was ihm fehlt. Ein Kinderbad mit der echten Stecken i

pserd-Buttermilch-Seise von Bergmann L Co., Radebeul bei >

Dresden ist eine Erquickung für das Kind, eine Bernhiauna !

für die Mutter. ^ j

Targa Florio — Orl Geißler.

Nach großen motorsportlichen Ereignissen, wie beispiels­weise die Targa Florio, wird der Erfolg gewöhnlich der gute« Maschine und den Pneumatiks zugeschrieben — alle Anetten- ^ nung deni Material — doch dürfte letzten Endes die körperliche Verfassung des Fahrers das ausschlaggebende Moment sein Die notwendige Anspannung aller geistigen und körperlichen Kräfte wird erreicht durch eine Spezialität der Münchener Sa- gitta-Werke, der Sagitta-Kola-Tabletten. Eine Bestätigung dieser Tatsache ist nun die freiwillige Mitteilung des bekannten Münchener Rennfahrers Orl Geißler, der die schnellste Runde der Targa Florio in Sizilien auf Moto Guzzi fuhr und den zweiten Preis erhielt. Sie sei im Wortlaut wiedergegeben:

„Die Ueberwindung all der schwierigen Hindernisse, die Straffheit meiner Nerven und die kolossale Ausdauer und'Tat­kraft verdanke ich einzig und allein der Liebenswürdigkeit meiner Bekannten, die mir in weiser Voraussicht der ungeheuren Stra­pazen und Anstrengungen, die die Targa Florio mit sich brachte einige Röhren Sagitta-Kola-Tabletten mit auf die Reise gaben'

Ich kann Ihnen Mitteilen, daß ich es nur den Sagitta-Kola- Tabletten zu verdanken habe, daß ich nicht wie bei den vor­jährigen Targa Fiorio-Rennen total erschöpft, sondern ruhig und ohne Abspannung der Nerven das Ziel erreichte. Ich er­achte es als meine Pflicht, Ihnen hierfür zu danken".

—Orl Geißler.

In der gestrigen Nummer brachten wir ein Inserat der Firma Dr. med. G. Campe G. m. b. H. Magdeburg, worauf wir besonders Hinweisen und unsere Leser aufmerksam machen, daß die erwähnte Firma jedem, der Bezug auf unsere Zeitung nimmt, eine Gratisprobe ihres Präparates „Stomanol" nebst ausführlicher Broschüre kostenlos und franko übersendet.

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