24. Juni 1925
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter
Mittwoch, 24. Juni 1S2S
l- owe- -Person-, Ohmenhausen n°z tzlich ein Mann ^ ohne jeden An!« l Stiche in die H^z czkliche Hilfe in^ etwa 50 Fahre uh« >d einem Anfall Anc>riffsluskigW
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rg des Bischofs Zr, n den katholi'' » Weihbischofs en werden. ^ schof und zum Kr. enbeit gegen ihn .-rstützuna für eim
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n 2 - 1 . Juni 1925.
Lehrer der Mensch» sich die Seelen. Ebner-Eschenbach.
fach einer Mittels»»! i Banknoten, dem 1924 liegt, zur Ei« uf des 1. Juli IR che aufgerusene M m Kassen der Ms etauscht werden.
auf den Bahn- ;lw und Eutins Wanderer BahM ruf von Zeitung ! des Buchhandel- agstfeld, übertrage«
r? Wie vom Siuii- vird, hat die Kn E. V., Land«- w Nahrungsmitzl- gekränken folgmik «rgorene GetM ! oder Birnen «tr ! stellt worden 'ft i ^ aus Aepfeln «Ä I n und unter ! saftausbeute) M L ebenen Saftes ha- » sssigstichs, also d« A en Säuren, wäm « zgebend: Als vir V aphen 10 des Nch I sind zu bezeichn« » die einen GeO aber im Liter eil Gehalt von 2,5 b iter enthalten
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die schönste M purrote Blüte!« )t so entzückt A aeiß, daß die Kor» sondern auch «« halten einen SiO >wobl bei Mensch-'« esundheitsstöruM kann. So ist D rnrade, in großem Schädigungen «ivt is Schwein schein i. Die KrankM izung der Schleie oberen Lustmß n den Nieren ^
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3 — Nr. 144
Kälberbronn, 22. Juni. Aufführung „Glaube und Heimat". Auch hier in unserem waldumschlossenen Weiler hat die umsichtig geleitete Aufführung von Schönherr's Dichtung „Glaube und Heimat" durch den Hallwanger Liederkranz ,i„c recht tüchtige Wiedergabe gefunden. Daß es nicht an erfreulichem Interesse fehlte, bewies der lebhafte Besuch. Nur schade, daß die räumlichen Verhältnisse des Schwanensaales Mich eine vierfache Tischreihe so eingeschränkt waren, daß nicht wenige Besucher keinen Platz mehr im Saale fanden. Ergriffe Herzen lohnten die Darsteller, die durch die dreimalige Mssührung des Stückes eine wackere Hingabe an ihre Aufgabe Ad ein lobenswertes Geschick für volkstümliches Zusammen- «D bewiesen haben. Es sei deshalb jedem einzelnen von ihnen richnals verdienter Dank ausgesprochen.
Freudenstadt, 23. Funi. Unfall. Bei der Bergprüfungs- Brl cm* ^ ^ " '"b^ kam an ocr Kurve beim Kur' ns komm ein Auto zum Stürzen, in das zwei Motorrads«* -er hineinfuhren. Ein Fräulein wurde hierbei schwer verlöt, so daß sie in das Bezirkskrankenhaus eingeliefert werden mußte, wo die Aerzke eine Erschütterung der Brustwirbelsäule sowie mehrere Quetschungen feststellten.
Horb. 23. Juni. Junger Lebensretter. Das Zlsiährige Söhnchen des Polizeiwachtmeisters Stimm, " - ?! in den Mühlkanal. Der 13jährige Sohn des Küfermeiuers Stahl rettete das Kind vom sicheren Tod des Ertrinkens.
Sport
Schweden — Deutschland 1:0
Spielvereinigung Cannstatt — 1. FC. Birkenfeld 0:1. (Neben dem Karlsruher Fußballnerein steigt demnach F.C. Birkenfeld in die Bezirksliga auf.)
Stuttgarter Sportklub — B.f.B. 1:1« Phönix Karlsruhe
— VfR. Heilbronn 2:1« BfA. Mannheim — Karlsruher FV. 2:2: Wormatia Worms — Karlsruher FB. 5:1: BfA. Gaisburg — BfA. Schwenningen 0:2: BfB. Ludwigsburg
— VfB. Karlsruhe 0:2: Frankonia Karlsruhe — BLl. Pforzheim 1:1: FB. Kornwestheim— BfA. Feuerbach 3:0: SpCl. Pforzheim — Äntracht Pforzheim 3:1: Germania Brötzingen — Germania Durlach 3:1: Union Böchingen — Eintracht Stuttgart 3:2.
Johannis-Nacht
Ler Sommer hatte seinen Einzug gehalten und das prächtigste Min mitgebracht. Tagsüber war es rechtschaffen heiß, manchmal kam es auch zu einem erfrischenden Gewitter. Die kurzen Sommernächte waren mild und tau; dazu schien der Mond, alles in ein Silberlicht hüllend. Die Luft, erfüllt mit Grillensang und Nacht- inlektengesumm, durchschwirrt von Leuchtkäferchen und Glühwürmchen, war erfüllt mit süßem, bestrickendem Blumenduft und zum Einatmen in vollen Zügen geeignet.
Heute war Johannis-Tag, an dem es die Menschen besonders gerne ins Freie zieht. Auch mir ging es so und in der Dämmerung schritt ich langsain durch die Wiesen und Felder dem Walde zu. Der kleine Waldsee war mein Ziel. Er lag am Rande, umgeben von hohen, majestätischen Buchen, die nur einen kleinen Durchblick nach Süden auf Wiesen und Felder freigaben. Ein wenig seitwärts war eine Bank angebracht, von der man auf das dunkle Wasser und die mondbeschienene Flur blicken konnte.
Hier ließ ich mich nieder und sah träumerisch in die Runde, über die versilberte Landschaft bis hin zu den fernen Bergen. Es fiel mir ein, daß die Sage ging, es bringe einem Glück, wenn man in der Johannis-Nacht die Seejungfrauen, die da das einzigenwl aus dem See, wo sie von dem grimmigen Seekönig gefangen gehalten werden, emporstiegen, bei ihrem Treiben belauschen könne. Ich wollte nun doch recht aufpassen, um das Glück nicht vorbei zu laßen.
Die Natur lag feierlich da. Die Ruhe wurde nur von dem Zirpen der Grillen und ab und zu von fernem Hundegebell gestört. Ich kennte mich nicht sattsehen an dieser Pracht und sog sie durstig in mich hinein. Wie lange ich so gesessen hatte, weih ich nicht, bis ein leises Plätschern des Wassers an mein Ohr drang und meinen Mck dorthin lenkte. Da, was war das? Ich traute meinen Augen kaum, da kamen sie ja hervor aus ihrer nassen Kammer, die Seejungfrauen. Ich hielt den Atem an, als sie leichten Schrittes an mir vorbeizogen, auf die Wiesen hinaus. Zwölf waren es, angetan mit langen, weißen, ganz zarten Gewändern, die ihnen etwas lleberirdisches verliehen. Draußen auf der Wiese schlossen sie sich rasch zu einem Kreis. In der Mitte stand die schönste mtt einer goldenen Geige, zu deren Klang die Schar tanzte, schwebend, kaum den Boden berührend, manchmal schnell und wild, dann langsam und traurig, bald wieder federnd und wiegend, darauf mit gesenkten Köpfchen sich drehend. So ging es fort, die Geige mit ihren sanften Tönen, die aus dein Himmel zu kommen schienen, lsiett sie in ihrem Bann, bis sie mit einem leisen Akkord schloß und die Nixenschar sich löste.
Nun kam das Erzählen. Die „Schönste" mit der Geige sprach zu ihnen: „Nun erzählen uns die drei, die die letzten Nächte bei den Menschen waren, um ihnen Gutes zu tun, wie es bei uns Sitte ist. Li, willst du beginnen?"
Es war die kleinste der drei. Mit ihrem feinen Sümmchen fing sie an zu erzählen: „Es war eine schöne Sommernacht, als ich mich auf die Füße machte, lange mußte ich durch den Wald gehen. Ich hatte gar keine Angst, ein Glühwürmchen leuchtete mir voran, daß ich den Weg nicht verfehlte. Endlich kam ich ins Freie und da schien der Mond so freundlich, daß ich voll Freude wurde. Ich sah mich um, wohin ich mich wenden sollte, da bemerkte ich rechts von mir, schon etwas weiter entfernt ein rötliches Sternlsin, das freundlich glitzerte. Darauf ging ich zu. Es war aber ein kleines ärmliches Häuschen, in dem noch das Licht brannte. Gleich dachte ich, da ist jemand in Not und ich kann ihm vielleicht helfen. Neugierig schaute ich durch das offene Fenster, in das einfache Zimmer. Darin standen in der Mitte zwei große Betten und an den Wänden zwei kleine, worin zwei Kinder schliefen sanft und tief. In einem der großen Betten lag eine Frau, gewiß die Mutter von den zwei Kinderlein, daneben stand ein Mann — der Vater. Er hielt die eine Hand der Frau in der seinen und legte die anders auf ihre Stirn und fuhr sanft darüber und über die Haare. Ich sah bald, daß die Fra» recht krank war und lauschte auf das, was sie sprachen. Der Mann sagte: „Ist dir jetzt leichter?" „Ein wenig" war die Antwort. „Soll ich dir etwas bringen," fragte er weiter. „Nein ich will jetzt nichts, Inir wird mit einem Male so seltsam zumute" sagte die Frau, „ich glaube, ich muß bald sterb-en." „Nein «s wird wieder besser werden, schlafe doch ein bißchen" antwortete der Mann. „Ich kann nicht, mein Herz ist so bedrückt. Unsere Kinder... erzieh sie recht... wenn ich nicht mehr da bin ..., o ich möchte so gerne bei euch bleiben..." Mit einem ganz blassen G?sjcht ließ sich der Mann auf einen Stuhl fallen und bedeckte es mit den Händen, zwischen denen ich Tränen hervorrinnen sah. Run war es mir klar, daß ich die mitbekommene Gabe hier am besten verwenden konnte. Rasch stieg ich durcki das Fenster ein und ging sachte an dem Mann vorbei auf das Bett zu. Die Frau krg da mit geschlossenen Augen und atmete schwer. Ich beugte mich über sie und drückte einen sanften Kuß auf die Stirne und fuhr mit der Hand noch darüber, dann huschte ich schnell wieder hinaus. Als der Mann wieder zum Lager hinschaute, sah er die Kranke ruhig schlafen. Er horchte auf den Atem, der jetzt ruhig und gleich- "mßig ging und wußte, daß die Gefahr nun vorüber war. Ich lief vasch nach Hause und freute mich über meine Tat."
Eine kleine Pause trat ein, als Li geendet hatte. Dann kam Lo dran. Sie hatte tiefe, schwarze Haare, die ihr lose über den Racken auf den Rücken fielen. Sie erzählte folgendes:
„Als ich aus dem See stieg war es finster. Der Mond war N'nti-r Walken versteckt. Ich aina hinaus auf die Wiesen und sah
mich da um. Vielleicht ist ein"Mensch in der Nähe, dem ich Helsen kann, dachte ich. Ich schaute mich lange um, doch alles war still und dunkel. Nun gedachte ich durch den Wald zu gehen, ym zu den Menschen zu kommen. Ms ich mitten drinn war, kam mir auf einmal etwas entgegen. Erschrocken versteckte ich mich hinter einen Baum und sah einen Menschen, der den Kopf auf die Brust hängen ließ und sehr traurig zu sein schien, denn sein Angesicht zeigte nur Finsteres. Gewiß ist er in großer Not und du kannst ihm helfen, dachte ich, auch geht man bei Nacht nicht durch den Wald, und schnell folgte ich ihm. Er ging gerade auf unseren See zu, und ich war neugierig, was er da wollte. Lange stand er da und starrte in das dunkle Wasser, ohne etwas zu sagen. Und doch sah ich seine Lippen sich bewegen, verstehen konnte ich aber nichts. Nur manchmal hörte ich Worte wie: „Ich will kein Feigling sein... Ich Halts nickt mebr aus... Es muß sein" und dann machte er einen Schritt dem Wasser zu. Mir wurde ganz bang zumute, denn bald merkte ich. daß er ins Master gehen wollte. Immer weiter ging er darauf zu, schon war er dicht dabei, da rief Ich im letzten Äugenbück „Halt!". Erschrocken sab er auf, wer hier sein.könnte, ich verhielt mich jedoch mä«'-cken,'till und sah wie er bastig davon ging. So durfte ick einem Menschen Gutes tun und stieg beruhigt in unser Schloß."
Still war es in der Schar und tck war geb'annt, welche nun erzählen würde. Da stand die „Schönste", die sie La nannten auf und «waann mit ihrer Glockenstimme:
„Gestern abend wars. Die Welt war so sckön wie beute. Ich aing am Waldsaum entlang der Ecke zu, da wo die Wettereiche steht. Langsam schritt ich dahin, ich mußte immer wieder stehen bleiben und die Landsckaft bewundern, die so herrlich war, und v'.st den Gesang der Grillen hören. Ick war so versunken ins S-'anen, bis mich Stimmen daraus weckten. M"''-"ck-wd sah ich iwei Menschen an der Eiche filzen, ein Mädchen und einen Jung- ling. Ich schlich mich hinter den Stamm, um zu lauschen, hörte aber lange nichts. Sie saßen schweigend nebeneinander und hielten sich umschlungen. Des Mädchens Kopf, auf dem der Mondschein spielte, lehnte an der Brust des Jünglings, dieser blickte auf sie hernieder. Manchmal beugte er sich tiefer und küßte sie sanft auf den Mund. Es war ein solch liebliches Bild, die Mondlandschaft und die Liebenden, daß ich kaum zu atmen wagte, um nicht zu stören. So sahen sie lange, da sagte der Jüngling: „Lieb, es muß sein, ich muß hinaus in die Welt, um unser Glück zu holen, bald komme ich wieder..." Ich sah, wie Tränen in des Mädchens Augen traten, kaum hörbar flüsterte sie: „Dann bin ich so allein, ich sterbe vor Sehnsucht nach dir". Er erwiderte: „Gräme dich nicht, ich bleibe dir treu und die Zeit geht schnell vorüber. Sie bettelte weiter: „Ach Liebster, bleib doch da" und schlang die Arme um seinen Hals und weinte heftiger. Er strich ihr sanft über die Haare und küßte sie auf die Stirne. „Liebste versteh mich doch, es soll ja niemand in meinem Herzen wohnen als du, mach mir das Scheiden doch nicht so schwer!" Sie weinte jedoch noch mehr und klammerte sich an ihn. Des Mädchens Schmerz rührte mich und ich wollte ihr Helsen. Leise flüsterte ich ihr ins Ohr: „Sei still, er kommt wieder und bleibt dir treu". Sie war etwas erschrocken und sagte: „Du, mir flüsterte jemand ins Ohr. „Was denn" frug er: „Du würdest^ wieder kommen und mir treu bleiben, ich glaube es ist ein Wassermädchen gewesen, oh, nun will ich froh werden, es muß wahr sein, morgen ist ja Johannis-Nacht und zu wem sie heute kommen, dem bringen sie Glück." Ich sah noch wie sie sich tief in die Augen blickten und küßten und dann aufstanden und durch die Wiesen schritten. Schnell lief ich heim, denn es war schon spät. Das war mein Erlebnis."
Als die Erzählerin schwieg, kam Leben in die Schar, sie sprangen auf und riefen: „Laßt uns tanzen, laßt uns tanzen!" Wieder stand die „Schönste" in der Mitte und spielte. Das Springen und Hüpfen, Drehen und Wenden wollte kein Ende nehmen. Da bewegte sich das Wasser und ein dumpfes Brummen wurde hörbar. Mit einem Mal brachen sie ab und hasteteten eilig zurück ins Wasser. Es war Mitternacht und der Seekönig rief.
Ganz gebannt von dem Erlebten saß ich da — verschwunden war alles wie ein Spuck. Es rauschte in den Bäumen, auch wurde es ein wenig kühler. Da erwachte ich und sah erstaunt umher, vis mir die Erinnerung kam und ich merkte, daß ich geträumt hatte.
Letzte Nachrichten
Deutschlands Kolonien vor dem Völkerbund.
Berlin, 24. Jum. Die Morgmblättcr melden aus Genf: Am Freitag, den 26. Juni beginnt im Völkerbundssekretariat die 6. Tagung der Mandatskommission, deren Dauer aus 14 Tage berechnet und der nur ein Bericht über die Verwaltung der sogenannten 8 und 6 Mandate gewidmet sein wird. Diese Mandate sind die der deutschen Kolonien- in Afrika und in der Südsee.
Der Vorstand des deutschen Landrvirtschaftsrats der Hindenburg.
Berlin, 24. Juni. Nach Meldungen der Morgenblätter empfing Reichspräsident Hindenburg gestern in Gegenwart des Reichskanzlers und des oernährungsministers den Vorstand des deutschen Landwirtschaftsrats und nahm von ihm die Glückwünsche des deutschen Landwirtschaftsrats und einen Ueberblick über die Lage der deutschen Landwirtschaft entgegen.
Der Auswärtige Ausschuß einberufen.
Berlin» 24. Juni. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstags ist auf Mittwoch den 1. Juli, vormittags 10 Uhr einberufen worden.
Die Wiederaufnahme der deutsch-polnischen Handelsvertragsverhaudlungen.
Warschau, 24. Juni. Außenminister Krzynsky hat den deutschen Gesandten Rauscher zu einer Unterredung empfangen, die sich mit der Möglichkeit der Fortführung der deutsch-polnischen Handelsvertragsverhandlungen befaßte. Prondzynsky, der Leiter der polnischen Delegation ist nach Berlin abgereist, um die Verhandlungen mit den deutschen Vertretern wiederaufzunehmen.
Sthamer bei Chamberlain.
Berlin, 24. Juni. Der „Tag" meldet aus London: Der deutsche Botschafter Sthamer hatte gestern im Auswärtigen Amt mit Chamberlain eine Unterredung, in der er auseinandersetzte, warum Deutschland weitere Einzelheiten bezw. Erklärungen über die Pariser Note verlange.
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Die Antwort der Mächte an China.
Berlin, 24. Juni. Das „Verl. Tagbl." meldet aus London: Die Mächte haben gestern nachmittag die Note der chinesischen Regierung vom vorigen Samstag beantwortet. Wie Reutter meldet, drücken die Mächte hierin ihr Bedauern darüber aus, daß die chinesische Regiemng die Vorgänge in Schanghai ganz anders darstelle, als die Mächte sie gefunden hätten. Eine solche Haltung könne die Freundschaft zwischen den Mächten und China nicht fördern. Nach einer weiteren Reuttermeldung hat das diplomatische Korps in Peking den Entschluß gefaßt, direkte Verhandlungen mit der chinesischen Negierung aufzunehmen,, um die Antwort auf die Frage wegen der Vorgänge in Schanghai zu erhalten und einen Versuch über die Regelung der Lage zu machen.
Ein Zusammenstoß in Kanton.
Berlin, 24. Juni. Wie die Morgenblätter aus Kanton melden, veranstalteten Tausende chinesischer Studenten, Bürger und Soldaten gestern abend in Schaeen große Umzüge. Als sie sich gegenüber dem Viktoriahotel im britischen Konzessionsgebiet befanden, entstand eine Schießerei. Englische und französische Marinesoldaten erwiderten das Feuer mit Maschinengewehren. Das Schießen dauerte 20 Minuten. Der französische Kaufmann Casquian wurde getötet, der Engländer Edwards sowie ein britischer Marinesoldat und ein Zivilist wurden verwundet.
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Der Aeltestenausschuß des Reichstags beschloß gestern, die Sitzungsperiode erst am 18. Juli zu schließen und vorher noch alle schwebenden Fragen zu behandeln.
In der gestrigen Reichstagrsitzimg wurde der Ausschußantrag, der die Ausdehnung der Erwerbslosenunterstützung auf ein Jahr fordert, angenommen.
Im französischen M nisterrat kam gestern auch die Ruhrräumung zur Sprache, die zur festgesetzten Frist am 15. August erfolgen soll. _
Aus aller Welt
Sine Bodensee-Erinneruna. Dieser ^aae sind 50 Fahre vergangen, seitdem das letzte Segellastschiff der einst so blühenden Wafserburger Segelschiffzunft unterging. Es war am 10. Juni 1875, als ein furchtbares Gewitter durch den See heraufstürmte und die ganze Gegend von Langenargen bis Schachen verhagelte. Der Schiffsmann Josef Sporrädle von Reutenen war in Begleitung seines Bruders Anton und eines Schiffsknechts mi keiner Ladung Sandsteine von Staad bei Rorschach nach Konstanz unterwegs, als der gewaltige Sturm das Schiff unterhalb Arbon erreichte und iach kurzem Kampf in die Tiefe riß. Fosef Sporrädle versank mit dem Schiff, während sich seine beiden Gefährten auf «irrem Brett zu retten vermochten. Der Wellenkampf, den ^iese dabei mehr als zwei Stunden zu bestehen hatten, ist kaum zu schildern. Immer wieder glaubten sie loslassen zu müssen, denn der Hagel schlug ihnen Löcher in die Hände lnd riß ihnen Haut und Haare vom Kopfe. Das Unwetter trieb beide seewärts. Nach dem Aufklärer« gelang es ihnen, sich an das Schweizer User zu retten. Das Schiss lag E7 Schuh tief, der Mastbaum ragte noch 5 Schuh aus dem Wasser. Anton hatte das Glück, diesen 50. Tag der Erinnerung noch rüstig und wohlauf in Horn bei Rorschach verleben zu dürfen. In ihm lebt auch der einst so bekannte Schiffsname der Sporrädle noch fort. Die Wasserburger und die bayerische Scgellastfchiffahrt überhaupt verschwand mit öiesem Unglück vom Bodensee. Die Nonnenhorner Schiffe gaben das einst so stolze Geschäft anfangs der 50er Jahre selbst auf und die vorletzten Wasserburger, Köderte, teilten das Schicksal der Sporrädle. Sie gingen in der Nacht vom 6. August 4850 zwischen Staad und Wasserburg unter. Wo das Furchtbare sie traf, war nie festzustellen, da keine Spur vom Schiff je gefunden wurde. Eine Gedenktafel auf dem Friedhof in Wasserburg erinnert beute noch au die Verschollenen.
Ein Flugzeug Amundsens geborgen. Das Flugzeug N 25, mit dem Amundsen und seine Begleiter die Rückreise gemacht haben und das sie in der Fugle Bai verankern mußten, ist nunmehr na chder Kingsbai verbracht worden. , ,
Ein letzter Gruß vom Kreuzer „Bork". Bei Eckwarden am Jadebusen wurde eine Flasche angetrieben, die die Photographie des großen Kreuzers „Port" mit folgenden Ab- schiedswvrten enthielt: „S.M.S. „Port". Die letzten Ueber- lebenden S.O.S. 18.7.1916. H. D."
Eine Büste Justus v. Liebigs in der Walhalla. Nach einer Meldung aus Regensburg ist in der Walhalla die Büste Justus v. Liebigs aufgestellt worden.
Die Siebsnslaatenflug der Deutschen Presse wurde am Montag mit dem Flug Kopenhagen—Essen—Zürich fortgesetzt, den das Junkers-Großflugzeug in der Rekordzeit von 7'/» Stunden zurücklegte. Am Dienstag wurde nach München und Wien weitergeflogen. Abgesehen von der infolge ungünstigen Wetters veranlaßten Aufgabe des Besuchs iv Malmö, ist der Flug bis jetzt programmäßig verlaufen.
Vorsicht büm Genuß mrreifer Früchte. Nach dem Genuß unreifer Stachelbeeren erkrankte in Saalfrld eine sechsköpfige Familie schwer an der Ruhr. Ein fünfjähriges Mädchen ist bereits gestorben. In Ebersdorf bei Coburg starb die 15jährige Irma Friedrich, die nach dem Esten von Heidelbeeren Master trank.
Ein schweres Krastwagenunglöck ereignete sich bei Alsdorf (Rheinland) am Wegübergang über die Bahnstrecke Herzogenrath—Stollbach nahe der Braunkohlengrube Milhelmschacht, wo trotz des unübersichtlichen Geländes Bahnschranken fehlen. Der Lieferkrastwagen eines Milchgeschäftes stieß mit einem Zuge zusammen und wurde völlig zertrümmert. Der Wagenführer und der Begleiter erlitten töö- Sche Verletzungen.
Rückgang der Arbeitslosenzifser in Oesterreich. Wie amtlich mitgeteilt wird, ist die Zahl der Arbeitslosen in ganz Oesterreich seit Mitte Februar um 38 v. H. auf 119'501 -urückgegangen. In den letzten vier Wochen allein betrug die Abnahme 20 000.
Große Aeberschwemmung in Italien. Das ausgedehnte Gebiet der Abruzzen ist von einer großen Ueberschwemmung heimgesucht worden. Namentlich sind die Dörfer Petruro »nd Luceli schwer mitgenommen worden. Die Kirche von Petruro wurde zerstört, der Pfarrer wird vermißt. Außerdem wurden vier Personen unter den Trümmern der ein- aestürzten Häuser begraben. Etwa 15 Personen wurden »erletzt. Der Sachschaden wird auf etwa 15 Millionen Lire »schätzt.