Seile 3 Nr. 125

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag, 2. Juni 1V25

!uni 1925

Tage. Er kft 'ter nach Mm größten Teil !un? zu Ende istronomischen ahr. An ihm m- Nach chm merklicher ab. eiche und am bekanntesten

as lll. Juni> kalt und ibr. Msnn trcl'lich steht.

ilprilhälfte ist Tewerbsloj.-m eitsr zurüch igern wurden 393 287, am war die Cnt- i- Die Bewe­ge! den öffent- >r als MM mistigen Eni-

ttemberg die

h in Ravens- oezirkstirchen- wene Grund- Norgen Feld, lut erworben, nt der ober­es sollen ein laltunasschule, ingsstätte liir klichung dieser avcnsburg in

wird bej den , Handel und .'lagen zu den mlagten Ein- mzämtern er- Oiözesansteuer Einkommen- itzen der ein- Lohntarifen ichtigung der iere Steuern

810 Tage" mstes. Wenn erden müssen: isgeschlossen". w verpflichtet, hlieferfrist zu i festgesetzt ist if dieser Frist i, gegebenen- nst zu stellen.

Zrenzverkehr. ttemberg und itigen Gren- er Verkehrs­ohl mir dem Dr. Held in

hwindler im id schmächtig, >it saarlänöer r Zeit öfters dort meldete eg den Geist- hm ein Dar- ewarnt.

Allgemeine i kürzlich er- idagogik der ikt aus gegen

!l doi-

:!uer.

e.aber zur a. Nun seid Arbeitstag." deri Schul- du von dem eg, wie sein den Augen- send Worte, -chenkel, daß

be, das gibt er Arm, der ; Arbeit bei

bog sich zu

>an ohne

:n Schultern

iesmal eine : wißt, was

seinem Platz ? Das war nmschen."

, dumm, wie _>rt sind. Und gelinder ein-

komödis aus»

and auf den

smarck recht-

fuhr er auf Ra, erlaube g."

«resse. Sie anerkennt, daß die Presse die Aufgabe habe," an h.r Abstellung von Mißständen und an der Aufklärung auch dunkler Geschehnisse mitzuarbeiten. Aber es sei ein anderes, durch kurze sachliche Notizen dieser Pflicht zu ge­äugen oder durch ausführliche Darstellung von jeder Mordtat, jedem Raub, jedem Diebstahl, jeder geschlechtlichen tzerirrung Greuelberichte zu bieten, die alles andere als nzieherisch seien, die schweren Schaden, und nicht nur der gugend, bringen. Der Fall Haarmann spreche Bände kür die falsche Pädagogik so mancher deutschen Zeitung. Man solle nicht sagen, daß die Zeitung für Erwachsene geschrieben !ei und daß man dem Wunsch des Publikums nachgehen müsse. Die Mehrzahl der Erwachsenen wünsche solche Schauergeschichten nicht und die Zeitung müßte mithelfen, baß bei der Menge ihrer Leser ein anderes Welt- und Menschenbild entsteht: Zurückdrängen all der mit dem Ver­brechen verbundenen Dinge, die doch nicht das Normale und Typische bilden, und stärkeres Hervorheben der wert­vollen Züge und Handlungen auch bei den Menschen der Gegenwart. Alle ernsten Kreise werden diesen Grund­sätzen, die sich übrigens verantwortungsbewußte Zeitungen jchon lange zu eigen gemacht haben, nur nachdrücklichst zu- Rmmen.

Altensteig. Vom Gemeinderat. Infolge der schnellen isunahme des Stromverbrauchs in der letzten Zeit sieht sich die Stadtverwaltung gezwungen, die Stromversorgung der Stadt -u regulieren. Es gibt 3 Möglichkeiten, der Situation Herr zu werden und der Gemeinderat beschließt, die jeweils notwen­dige Energie vom Gemeindeverband Elektrizitätswerk Station Teinach zu beziehen, da dieser Weg der billigste ist.

Ueberberg, 2. Juni. Blitzschlag. Bei dem Gewitter gestern nachmittag schlug der Blitz in das Gebäude des An­dreas Waidelich, 'Schindelgeschäft und zündete. Die an das Wohnhaus angebaute Scheune verbrannte.

Spiel und Sport.

S.-D.N. II - F.V. Calw 0:3.

S.B.N. I F.B. Backnang 0:6 (0:6).

sei herrlichem Wetter wurden obige Wettspiele unter AmMuahme einer für die hiesigen Verhältnisse noch nie ge­sehenen Zusehauermenge auf dem neuen Sportplätze des S.V.N. an der Calwerstraße ausgetrage». In zwölfter Stunde wurde die Anlage erst fertig, nachdem die aktiven und zum Teil auch passiven Mitglieder Abend für Abend die nötigen Arbeiten mit seltener Ausdauer bewerkstelligten. Von einer offiziellen Platz- emwcihung wurde daher vorläufig abgesehen.

? Tie Vereinsleitung des S.V.N. war sich von vornherein klar darüber, daß der F.V. Backnang, welcher in der A-Klasse stielt, einen Gegner abgab, gegen den unsere einheimische I. Elf nur schwer aufkvmmen konnte. Es galt aber, den Aktiven des S.V.N. Unfällen Nagolder Sportfreunden zu zeigen,wie Fußball gespielt" wird. Unsere Spieler sollten von den Gästen lernen und sie Hab»,, dies, wie der Verlauf der zweiten Spiel- Hälfte zeigt, auch getan. Auch das am kommenden Sonntag stattfindcnde Spiel gegen dieStutgarter Kickers" soll ein Lernspiel" sein. Die sportlichen Leistungen des S.V.N. kön­nen bei der isolierten Lage Nagolds von den Sportzentren nur durch derartige Werbespiele gehoben werden. Dabei kommt es vorläufig auf zahlenmäßige Erfolge nicht an. Die Erfolge werden nach zäher Aufbauürbeit, nicht nur im Fußballspiel, sondern auch in den niederen Sportarbeiten nicht ausbleiben, nachdem nun auch die Platzfrage gelöst ist.

Nach diesen Abschweifungen zum Spielverlauf: Die zwei­ten Mannschaften des S.V.N. und Ealw lieferten sich ein ab­wechslungsreiches Treffen, das Calw dank seiner besseren Zu­sammenarbeit für sich entscheiden konnte.

Mit großer Spannung wurde der Beginn des Hauptspiels erwartet. Backnang betritt zuerst den Platz und wird ebenso wie Nagold von den Zuschauern lebhaft begrüßt.

Das Nagolder Anspiel wird von Backnangs Verteidigung abgewchrt und gleich nach den ersten Minuten ist die technische und taktische Ueberlegenheit Backnangs nicht zu verkennen. Glän­zende Balltechnik, gutes Zuspiel und insbesondere rasches Lauf­vermögen sind jeden: der Gästespieler eigen, sodaß Nagolds Deckung und Verteidigung, welche sich zudem sehr lange nicht zusammen fanden, einen schweren Stand hatten. Die Tore fielen alle bis zur Halbzeit durch schönes, mit allen Raffinessen versehenes Stürmerspiel, dessen Gefährlichkeit zu spät von Nagold erkannt wurde.

Mit dein Endresultat ging's In die Halbzeit. Ein Beweis dafür, daß Nagold sich den: spielstarken Gegner bei ganz offenem Feldspiel anzupassen verstand. Die Deckung und Verteidigung von Nagold wurde sicherer und besser und hielt den gegnerischen Angriff in Schach. Nagolds Angriffsseite ließ viele sichere Chancen aus, sodaß an dem Resultat bis zum Schluß nichts geändert wurde. Die Gäste hinterließen den besten Eindruck. Einen hervorzuheben, hieße die anderen zurücksetzen.

Abends fand man sich in der Waldlust mit den Gästen und vielen Vereinsmitgliedern bei Musik und Gesang. Der zahlreiche Besuch wurde besonders von den Gästen freudig ver­merkt. MitReden" und Tanzen nahm der schöne Tag einen ^harmonischen Verlauf. Der S.V.N. darf mit Freude auf seine erste Veranstaltung auf dem neuen Sportplatz zurückblicken. Er wird weiter arbeiten, nicht nur für den Verein, sondern für die Heranziehung der Jugend zu gesunden Menschen, im Jn- tereste des allgemeinen Volkswohls.

ng-

Letzte Nachrichten

Dreißigjährige Garantie der Westgrenzen.

Berlin, 2. Juni. Ueber den streng geheim gehaltenen Inhalt der englischen Note über die Sicherheitsfrage an Frankreich meldet dieVossische Zeitung" aus London, Chamberlain habe Frankreich eine dreißigjährige Garantie seiner Grenzen gegen Deutschland geboten. Das bedeutet für Frankreich bewaffnete Unterstützung von Seiten Eng­lands, falls Frankreich von Deutschland angegriffen werden sollte. Auf die Tatsache, daß Frankreich sich in der Defen­sive befinden müsse, wenn England helfen solle, wird in London besonderer Wert gelegt. Sollte Deutschland im Osten Polen oder die Tschechoslowakei angreifen, so könne England hier nur die Rolle eines Friedensvermittlers spielen. Nach einer anderen Information soll Chamberlain zu dieser

Versäumte Abonnements auf denGesellschafter"

können immer «och bet der Geschäftsstelle nachgeholt werden.

Erklärung den bemerkenswerten Zusatz gemacht haben, daß er Frankreichs Forderungen anzunehmen bereit sei, wonach zwar Deutschland Truppen nicht durch das neutrale Rhein­land marschieren lassen dürfe, um Frankreich anzugreifen, jedoch französische Truppen zum Angriff gegen Deutschland vurchmarschieren dürfen, wenn ein französischer Bündnisfall vorliegt.

Die Entwaffnuugsforderungeo.

Berlin, 2. Juni. Die Morgenblätter melden aus Paris: Die Havas-Agentur glaubt mitteilen zu können, daß die Noie, die die Botschafterkonferenz in der Ent­waffnung»:- und Räumungssrage beschlossen hat, folgendes enthält:

1) Eine Aufstellung der von Deutschland erfüllten mili­tärischen Klauseln des Versailler Vertrags zusammengestellt auf Grund des Berichts best Militärkontrollkommission.

2) Die Liste der militärischen Klauseln, die Deutschland nicht erfüllt hat. ,

3) Die Aufzählung der notwendigen Berichtigungen, deren Ausführung die Milltälkontrollkommission zu über­wachen haben werde.

4) Das Verzeichnis der durch die Alliierten in militä­rischer Beziehung früher gemachten Konzessionen.

Ein Automobilunglück.

Wolgast, 2. Juni. Ein schweres Automobilunglück ereignete sich am Sonnabend nachmittag bei Bannemin auf oer Chansee Wolgaster Fähre Zinnowitz. Ein mit 4 Per­sonen besetztes Berliner Automobil überholte eine Gruppe Radfahrer. Ein Student aus Greifswald, der kurz vor dem Automobil die Straße überqueren wollte, wurde von dem Kraftwagen erfaßt und sofort getötet. Das Auto fuhr gegen einen Baum, dabei wurde ein Insasse sofort getötet, ein zweiter schwer verletzt.

Französische Amundsen-Expedition.

Berlin, 2. Juni. Wie die Morgenblätter ans Paris melden, beabsichtigt das Marineministerium das zu wirt­schaftlichen Zwecken bestimmte SchiffPourqnoi-pas" damit zu veaufttagen, sich an den Nachforschungen nach Amund- sen zu beteiligen.

Der Preußische Städtetag wendet sich in einer Ent­schließung an den Reichstag entschieden gegen die Answer- tungspläne des Reichstags.

Die englische Note an Frankreich in der Sicherheits­frage hat in Paris eine recht schlechte Aufnahme gefunden.

Bnand und Chamberlain werden, wie jetzt in Paris offiziell bestätigt wird, am 9. Juni in Genf Zusammentreffen.

Der Rücktritt des amerikanischen Beobachters in der Repko, Logan, von seinem Posten wird amtlich bestätigt.

Die beiden Expeditionsschiffe Amundsens haben um Ent­sendung von Wasserflugzeugen zur Nachforschung nach Amundsen gebeten. _

Aus aller Welt

Nebel am Nordpol. Amundsens BegleitschiffFram" meldet, daß sich der von Süden vcudringende Nebel bis zum Nordpol ausgedehnt habe. Wenn Amundsens Flug­zeuge den Rückslug angetreten haben sollten, so müßten sie eine Landung vornehmen, um zu vermeiden, daß sie sich aus dem Gesicht verlieren. Das SchiffHobby" hat die Grenze des Packeises, des zu großen Massen zusammen­gehäuften Treibeises am Kap Willkomm bis zum 80.23 Grad abgesucht, ohne eine Spur von den Flugzeugen zu ent­decken.

Der Polarforscher Fritjof Nansen verhandelt mit den maßgebenden Stellen in. Berlin über die Vorbedingungen eines neuen Zeppelins, mit dem er das noch unerforschte Harrisland zwischen Alaska und dem Nordpol besuchen will.

Das Elsaß für deuksche Turner gesperrt. Der Vorstand der patriotischen Turnvereine in Elsaß-Lothringen hak beim Innenministerium Einspruch dagegen erhoben, daß sozial­demokratische Turnvereine an dem Turnfest in Mülhausen (Elsaß) teilnehmen. Die Erlaubnis wurde zurückgezogen und Die Turnvereinigungen aus Deutschland haben aus die Be­teiligung verzichtet.

Das verbotene Deutschlandlied. Der Gutsbesitzer Adalbert Wilhelm und eine Frau Müller in Gerthe bei Beuthen wurden vom französischen Militärpolizeigericht zu 100 bezw. 300 -R Geldstrafe verurteilt, weil sie als Leiter einer deutsch­nationalen Versammlung das Singen des Deutschlandliedes nicht verhindert hätten. Deutschlands Freiheit, wohin bist du entschwunden!

Angetreuer Kassenboke. Nach Unterschlagung von 14 500 -4t zum Nachteil einer Bank in Nürnberg wurde am 27. Mai der ledige Kassenboke Heinrich Köth, geboren am 6. Januar 1897 in Bamberg, flüchtig. Die geschädigte Bank hak 10 Prozent des wiedergebrachlen Werks als Be­lohnung ausgesetzk.

Mord. In Kaiserslautern wurde in der Nähe der Kaserne die 24jährige Arbeiterin Amanda Thesinger mit zwei Kopf­schüssen tot aufgefunden.

klante, der kleine Barmak, gefaßt. Der Erzschwindler Klante aus Berlin ist in Dresden, wo er sich unter falschem Namen aufhielt, wegen einer großen Zahl von Betrügereien wieder verhaftet worden. Klante hatte schon früher in Berlin mit Rennwetten, Darlehensgeschäften usw- viele von denen, die niemals alle werden, hereingelegt. Er war zu längerer Freiheitsstrafe verurteilt, aber, wie es gegenwärtig nicht selten ist, auchwegen Krankheit" aus der Haft ent­lassen. Daß den Herren Betrügern das wohlverdiente Ge­fängnis weniger gut bekommt als ein Luxusbadeort, ist begreiflich, erstaunlich aber ist es, wie rasch sie ihre Gesund­heit wiederherstellen zu neuen Betrügereien.

Großfeuer. In Dülken (Reg.-Bez. Düsseldorf) ist die be­deutende mechanische Schreinerei Baurschans u. Cie. mit wertvollen Holzbearbeitungsmaschinen, fertigen Möbelteilen und dem ganzen Lagerhaus abgebrannt.

Tod eines Nachtwandlers. Im Hof der Barbandgre- Kaserne in Mülhausen im Elsaß wurde ein Soldat aus Paris mit zerschmettertem Kopf tot aufgefunden. Die Unter­suchung ergab, daß der junge Mann mitunter nachts in schlafähnlichem Zustand in der Kaserne herumging und nun rus einem Gangfenster des oberen Stockwerks kopfüber in ren Hof gestürzt ist.

Das Hotel der Mönche von T>*. Der-'^rd. Das berühmte Hospiz auf dem großen St. Bernhard ist m dem einen Flügel in ein modernes Hotel umgewandelt worden, das vom 1. Juni ab für Touristen geöffnet isst Das Hospiz, das fast <«usend Jahre von den Mönchen geleitet wird, ist jährlich ovn etwa 24 000 Reisenden besucht, und diese Touristen, die stie Gastfreundschaft der Mönche in Anspruch nahmen, haben Sch in den letzten Jahren so sehr als Nassauer benommen, daß b,e Mönche vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch standen. Von den 24 000 Besuchernvergaßen" 21 000 das Bezahlen, «,d von denen, die eine Gabe stifteten, begnügten sich viele «ut Kupfermünzen, die sie in die Sammelbüchse des Hospizes «arjen. Am schlimmsten sollen sich die Automobilisten benom­men haben. In Zukunft werden diese wohlhabenden Besucher nach dem Hotel verwiesen, wo sie die gewöhnlichen Hotel­preise bezahlen müssen. Arme Wanderer und verirrte Rei­sende werden aber von den Mönchen weiter kostenlos aus­genommen, und die Zahl der berühmten Bernhardinerhunde, die im Schneesturm schon so manches Menschenleben gerettet haben, ist vermehrt worden.

Räuberunwcsen in Italien. Auf einer Landstraße bei Neapel überfielen fünf bewaffnete Räuber einen Postwagen und plünderten die Reisenden völlig aus. Im Schnellzug GenuaMailand raubte ein Reisender eine allein fahrende Schweizerin in einem Abteil erster Klasse aus, nachdem er sie mit einer Giftzigarette betäubt hatte.

Handel und Bolkswirtfchaft

Günstiger Stand der Handelsvertragsverhandlungen. Nach amiticher Mitteilung stehen die Verhandlungen über die verschie­denen Handelsverträge, mit Ausnahme des polnischen, günstig. Die Sitzungen werden in dieser Woche wieder ausgenommen werden.

5-Millionen-Mark-Anleihe für die Leipziger Messe. Die sächsische Regierung hat dem Landtag eine Vorlage eingereicht wegen Ueber- nahme einer Staatsbürgschaft zu einer von der Leipziger Messe- Lusstellungs-A.-G. auszugebenden Obligationsanleihe im Höchst­befrag von fünf Millionen Mark. Die Anleihe soll in der Haupt­sache dazu dienen, um kurzfristige Kredite, die wegen des Ausbaus der technischen Messe, des Unftrgrundmeßhauses am Markt und uiüerer Bauten ausgenommen werden muhten, abzustoßen.

In Zahtungsschwierigkeik. Die Kleiderstoffgroßhandlung W Franz u. Co. in Berlin befindet sich nach derDeutschen Kon­fektion" mit etwa 900 000 Verbindlichkeiten in Zahlungsschwierig­keiten. Es wird ein außergerichtlicher Vergleich von 70 v. H.

Einstellung von Bauarbeiten im Ruhrgebiek. Die Industrie mrd der Bergbau des Bochumer Bezirks haben beschlossen, alle industriellen Bauten sofort einzustellen infolge der neuen Er­höhung der Bauarbeiterlöhne vom 22. Mai. Die Bauarbeiker- iöhuc liegen nunmehr 60 bis 100 v. H. über den ortsüblichen Löhnen und können von der in bedrängter Lage befindlichen Indu­strie nicht mehr getragen werden. Won der Einstellung werden mehrere tausend Arbeiter betroffen. Der Arbeitgeberverband der nordwestlichen Gruben und der Zechenverband für den gesamten Bergbau und der Eisenindustrie im Ruhrgebiet wird sich dem Schritt an schließen.

Der neue, bedeutend erhöhte holländische Zolltarif wird am 1. Juli in Kraft treten.

Günstige Ernteaussichien in Angarn. Infolge rechtzeitig ein­getretener Rcgcnfälle ist der Stand der Saaten in Ungarn überall befriedigend. Im Falle weiterer günstiger Witterung ist eine ziem­lich gute Ernte zu erwarten.

Der Stand der Welkernke. Mitteilungen, die dem internatio­nalen Acterbauinstitut in Rom zugegangen sind, besagen, daß die Witterung im April allgemein das Getreide begünstigte, so daß Anfang Mai überall der Durchschnittsstand, wie er sonst um diese Jahreszeit war, überschritten wurde. Sehr gut ist der Stand aus ivn Lalkanländern, wo ergiebige Regenfälle die Entwicklung för­derten, ebenso in Rußland, von woher die Einsaat als gebessert gemeldet wird. In den Vereinigten Staaten hat sich die Herbst­saat gut entwickelt, jedoch ist die Anbaufläche in diesem Jahre nicht glotz, so daß nur eine Ernte gleich der der vorjährigen erwartet wird: Weizen dürfte jedoch noch darunter bleiben. Neu eingangene Meldungen aus Nordamerika besagen aber, daß die jetzige trockene Witterung die Entwicklung der Herbstsaat verlangsame. Von den Aussichten der Ernte kann man sich aber erst ein genaues Bild machen, wenn man die statistischen Zahlen über die Einsaat von Frühjahrsweizcn in den Ver. Staaten und in Kanada habe. Eine mögliche Vergrößerung dieser und günstiges Wetter könnten die bis jetzt angenommene Verminderung evtl, ausgleichen. Die Nach­richten über die Entwicklung des Frühjahrsweizens lauten durch­weg gut. In Indien war die Ernte mager, auch in Nordwest­afrika wird als Folge der Trockenheit und heißer Winde eine schwache Ernte gemeldet. Aus Aegypten hört man, daß die Ernte begonnen habe und ein den Durchschnitt übersteigendes Erträgnis liefere.

Markte

Stuttgarter Großmarkk, 30. Mai. Der Markt war wiederum sehr sta^k befahren, wegen der Feiertage wa raber auch die Nach­frage außerordentlich groß und die Preise zogen etwas an. Kopf­salat 1520, Gurken 70100, neuer Blumenkohl 60100, Kohl­rüben 1020 das Sick., ausländische Bohnen 1 Mk. das Pfund, Echwchinger Spargel 1 Mk., geringere 6090 das Pfund, Anter- kürkhcimer 1.502. Mk. der Bund. Brockelerbsen kosten im Kleinverkmff 60, Tomaten 1.701.80. Württembergische und ba­disch« Kirschs» W7V, italienische 75 das Pfund, ausländisch« PreMng« 8 Mk. das Zweipfundkistchen. Landbuller 1.70, Zenkri- lugenbott« IVO1.90, Molkereibutter 22.10, Süßrahmbutter 2102.20, L»llLnLer 2.30 das Pfund.

Liermarkk. Großhandel. Berliner Markt 711, schlesischer ? bis 10, sächsischer 811, süddeutscher 710, oldenburger 8ix westdeutscher 812,5 Pfg. d. St.

Nürnberger Hopsenmarkt. Markthopfen, gut 320330, mitte! 210290, gering 120200, Gebirgshopfen 330340, Spalts Landhopfen 330360, 220320, 140210, Haltertaner einscht Siegelgut 320360, 210310, 130120, Württembergs,: 320340, 210-290. 130200.

Frvchtschranae Nagold. Markt vom 30. Mai. Verkauft: 16,00 Ztr. Wetzen Preis pro Ztr. 13.00 27,00 » Haber » ^1 10.0011.S0

Zufuhr schwach. Nächster Fruchtmarkt am 6. Juni 1925.

Auswärtige Todesfälle

Rohrau: Marie Wanner, geb. Wörner, 34 I.

Altensteig: Christine Saalmüller, alt Schattemvirt Wive., 77 I.

Büchertisch.

Ms alle tn dieser Spalte angezeiateu Bücher und Zeitschriften nimm« die Buchhandlung von ». W. Zais er, Nagold, Bestellungen entgegen.

Die Blätter des württ. SchwarzwaldvereinsAus dem Schwarzwald" enthalten in ihrer MainNmmer einen sehr interessanten Aufsatz von E. Rebholz-Tuttlingen über Pflanzen­schutz und Wandern, ferner einen solchen überVogelschutz im Schwarzwald" von Walter Bacmeister in Heilbronn. H. Werner-Tübingen spricht in äußerst anschaulicher Weise vom falschen und vom echten Natursinn. Die beiden ersten Auf­sätze sind durch gute Aufnahmen illustriert. Nach allgemeinen Mitteilungen der Bezirksvereine schließt die Nummer ab.