Sette 2 - Nr. 121

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter

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Sen Mißbrauch tu, Neickiewehrkax-rllen bei rcoudlMeind- lichen Festlichkeiten. Der Redner fordert en-rzülllge Ktärnnc der Frage derschwarzen Reichswehr". Es sei bedenklich wenn die Reichswehr private Mittel aus wirtschaftlichen Kreisen annehme. Die Ausbildung vcn Zeitfreiwilligen finde in kleinem Umfang noch heute statt. Mit der Ab­lehnung des Etats wende sich seine Fraktion nur gegen die in der Reichswehr vorhandenen Mißstände.

Abg. Schmidt-Hannooer (Dnatl.) bedauert die KMil -er Linken, da man ein wachsendes Vertrauen der Be­völkerung znr Reichswehr^.ssAtellen könne. D'e Kritik sei auch aus außenpolitischen Gründen unangebracht.

Württemberg

Stuttgart» 26. Mai. Beröandstag Landw. Ge­nossenschaften. Unter Vorsitz von Oberregierungsrat a. D. Baier sand am Sonntag die 44. Verbandsversamm­lung des Verbandes Landwirtschaftlicher Genossenschaften in Gegenwart von gegen 1000 Vertretern der verschiedenem Genossenschaften stakt. Der Verband zählt 2009 landw? Genossenschaften mit 244 000 Mitgliedern. Der Vorsitzende hob hervor» daß es möglich geworden sei» die Kredite der Nenkenbank den landw. Betrieben zugänglich zu machen. Es müsse dahin kommen» daß die Landwirte alle verfüg­baren Gelder dem Darlehenskassenverein überlassen» um wieder billigere Kredite gewähren zu können. Es wurde eine Entschließung angenommen gegen die doppelte Um- sahbesteuerung» einmal bei Uebergabe der Roherzeugnisse an die genossenschaftliche Einrichtung und dann bei der Lieferung auf den Markt. Gegen diese schreiende Unge­rechtigkeit wurde schärfster Widerspruch erhoben. Der Verbandsbeitrag wurde wie folgt festgesetzt: Kleinere Ge­nossenschaften in Gruppe 1 20 -4t, in Gruppe 2 35 -lt» mitk lere Genossenschaften in Gr. 3 60 -K» große Genossenschaf­ten in Gruppe 4 150 -4l. Direktor Greincr hielt einen Vortrag über die Kreditversorgnng der Landwirtschaft.

Straßenbahnvecbindung Stuttgart Tübingen. Die Straßenbahnlinie zwischen Stuttgart und Tübingen ist so gedacht, daß sie eine Fortführung der elektrischen Filderbahn über MöhringenLeinfeldenEchterdingen durch den Schön­buch nach Waldenburg Dettenhausen Dedenhausen LustnauTübingen bildet. Die Entfernung beträgt 39 Km. die Fahrtdauer 1 Stunde 5 Minuten. Die Bauzeit würde lks Jahre beanspruchen, so daß dsr Betrieb im Jahre 1927, in dem die Universität ihr 450jähriges Jubiläum feiert» er- " "net werden könnte. Die Straßenbahnbaukosten würden 4 Millionen gegen 12 Millionen für den Bau einer Eisen­bahnlinie betragen.

Leonberg, 26. Mai. Zum Mord. Zu dem Mord l« Nenningen wird weiter mitgeteilt, daß der Mörder, ein Diehfütterer auf dem Jhingerhof, nach einem nichtssagenden Wortwechsel den Ermordeten auf der Straße abpaßte und kurzerhand niederstach. Der Täter, ein Bayer, wurde in das Amtsgericht eingeliefert.

Onstmettingen. OA. Balingen. 26. Mai. Aussichts- lurm. Auf dem Hohenaichberg soll ein Unterkunftshaus mit Turm errichtet und bis zum Jahre 1928, zum 40jährigen Bestehen der Ortsgruppe Onstmettingen des Schwab. Alb- pereins fertiggestellt werden.

Fsue stack. 26. Mai. 5 äh er Tod Der in Stuttgart wohnhafte Lehrmeister an der Kunstgewerbeschule Rndreas Obergfell, erlitt, als er abends am Stadtgarlen vorbeiging, «inen Blukskurz und starb nach kurzer Zeit.

Zuffenhausen. 26. Mai. Ueberfahren. Während des Mstrigen Gewitterregens wollte ein 46iäbriger Arbeiter aus Botnang während der Fahrt auf den Führersitz eines Last- Etos klettern. Er fiel dabei vom Wagen ab und wurde überfahren. Der Tod trat sofort ein.

Sirchberg a. I.. 26. Mai. Büttels Begleiter. Ein originelles Schauspiel kann man hier beobachten, wenn der Amtsdiener auf ortsübliche Weise seine Bekanntmachungen ausschellt. Kaum läßt er seine Glocke ertönen, da kommt auch schon vom äußersten Ende des Städtchens ein schmucker Gänserich mit Eilschritten anmarschiert, um sich neben den Amtsdiener aufzustellen. Mit stolz erhobenem Kopf lauscht «r seinen Ankündigungen und begleitet ihn dann durch die Aanze Stadt.

Finsterlohr OA. Mergentheim, 26. Mai. Rohe Tat. Von der Schafherde des Landwirts Hoch von Burgstall, die Ach in einem Pferch in der Nähe des Weilers befand, wur­den 15 Schafe mit erschlagenem Schädel, die übrigen Tiere so mißhandelt aufgesnnden, daß ein großer Teil geschlachtet werden muß. Hoffentlich gelingt es, den Täter zu ermitteln-

Obereisenbach OA. Tettnana, 26. Mai. Selbst ge­fangen. Ein zahmer Damhirsch, der sich schon länaere Zeit in den hiesigen Wälder aufhielt, hat sich in Äialishofen selbst gefangen. Der Hirsch machte mit seinem Gehörn Angriffe gegen d>e Deichsel eines Wagens, an der eine Kette und ein Strick hingen. In diese verfina sich das Geweih, so daß der Hirsch von Mens.^enWnd befreit werden mußte. Der Hirsch wurde von einem Jäger in Hübschenberg in Verwahrung genommen.

Nördlingen, 26. Mai. Tanzspiele. Als Vorfeier zmn Stabenfest wurde hier am letzten Sonntag ein histori­sches Tanzspiel vor dem Rathaus in Alt-Nördlinger Trach­ten von einer stattlichen Anzahl Bürgermädchen und Zunft­gesellen aufgeführt. Das farbenprächtige Bild fand großen Beifall.

Aus Stadl und Land

Nagold, den 27. Mai 1925.

Es soll nicht genügen, daß man Schritte tue, die einst zum Ziele führen; sondern jeder Schritt soll Ziel fern und als Ziel gelten.

Goethe.

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Eine empörende Gemeinheit. Ta müht sich der Sport­verein Nagold in letzter Zeit unablässig, seinen neuen Sport­platz an der Calwerstraße herzurichten und zu umzäunen. Und nun ist er glücklich so weit, daß der Platz am Pfingstmontag erstmals einem Wettspiel dienen soll. Nun gehen in der Nacht vom 25, aus 26. ds. Nits, vermutlich mehrere Schurken her und schneiden die ganze Trahtumzäunung ab. Da der Draht nicht mehr vorhanden ist. liegt auch die Vermutung nahe, daß jemand eine Umzäunung benötigt hat und lediglich die günstige Gelegenheit benützen wollte. Andererseits ist es auch gut mög­lich, daß es eben Schurken sind, die das was andere mit Fleiß und Mühe aufbauen, aus Mißgunst und Schadenfreude ein- reißen. Auch an dieser Stelle möchten wir bitten, zweckdienliche 'Angaben unbedingt dem Stationskommando zu machen. Im allgemeinen Interesse ist es wichtig, derartigen Schurkereien auf die Spur zu kommen, damit man durch exemplarische Strafen Einhalt gebietet.

Schulausflug.

Die hiesige Mädchenmittelschule hat am Montag und Dienstag vor. Woche ihren Schulausflug ausgeführt, von dem im folgenden näher berichtet werden soll.

Klaffe I hatte sich als Ziel ihres SchulausflugsUracher Wasserfall und Hohen-Neuffen" gewählt. Schon die Fahrt bis Reutlingen brachte für die Kinder viel Neues und Interes­santes: Ruine Staufeneck, Wurmlinger Kapelle, den Neckar usw. Bon Eningen aus, wohin uns die Straßenbahn brachte, marschierten wir über St. Johann, Rutschenfelsen zum Uracher Wasserfall. Ein Gewitterregen hatte seine Wassermenge ver­mehrt und seine Wasser glänzten silbern auf den grünen Felsen. Wie freuten wir uns aber, als nur das Endziel unseres ersten Wandertages erreicht hatten: das Bruderhaus in Dettingen a. d. Erms. Im festlich geschmückten Saale wurde zu Nacht ge­speist und dann die Schlasstätte ausgesucht. Aber schon am frühen Morgen tonnte man aus den Schlafzimmern das Lied vomfrohen Wanderer" hören. Etwas ganz Besonderes durf­ten wir vor dem Abmarsch noch besehen: die Papierfabrik zum Bruderhaus. Vom Lumpenraum, wo die alten Lappen zerlesen und zerkleinert werden, bis zum Saal, in dem die große Pa­piermaschine das fertige Papier liefert, haben wir die Fabrik durchwandert und uns gewundert, wie so alte Lumpen in solch schönes Papier verwandelt werden können. Tann aber mar­schierten wir los, demNeuffen" zu. Schon bei der Karls­linde grüßte er zu uns herüber, aber es war noch ein langer Weg, bis wir endlich die stolze Ruine erreichten. Daß der Neuffen doch noch mächtiger und höher ist als der Nagolder Schloßberg, haben wir gleich gemerkt. Doch die Zeit eilte da­hin und wir mußten an den Heimweg denken. Der Zug brachte uns wohlbehalten wieder in Nagold an. Noch lange werden wir aber an die schönen Tage auf der Alb denken. 0.

Klaffe II hatte sich zum Ziel gesetzt den Lichtenstein und seine Umgebung, da dieser Ausflug besonders auch Gelegenheit zu geologischen Beobachtungen bieten sollte: Muschelkalk, Let­tenkohle, Engtal des Muschelkalks zwischen Horb und Rotten­burg, Talbildung im Keuper bei Tübingen, die drei Stufen des Jura. Am Montag nachmittag 12.31 Uhr fuhren wir mit der Bahn direkt nach Reutlingen. Nach der Besichtigung der Stadt folgte der Aufstieg ans die Achalui; dann Fahrt nach Unterhausen. Dort waren, dank der freundlichen Fürsorge einer von Nagold gebürtigen Wirtin und eines dortigen Ober­lehrers Unterkommen für die Schülerinnen vorbereitet, welch letztere denn auch auf's freundlichste ausgenommen und beher­bergt worden sind, und es drängt uns, allen Beteiligten auch an dieser Stelle herzlichen Dank dafür zu sagen. Am Diens­tag früh ging es dann durch das anmutige Reißenbachtälchen hinauf zur alten, oder wie die Wegweiser jetzt sagen, historischen Nebelhöhle. War hier schon des Staunens viel, so übortraf die neue Nebelhöhle alle Erwartungen. Nun ein frischer Marsch durch den herrlichen Buchenwald und die steinbesäten Felder der Albhochfläche zum lagenumivobenen Lichtenstein, der in diesen schönen Maitagen das Ziel ungezählter Schulklassen aus allen Teilen des Landes zu sein scheint. Der Besuch des Schlößchens und besonders die Besteigung des Turmes, ferner die Besichtigung des Hauff-Denkmals und der geologischen Pyramide, die den ganzen Aufbau des Gesteins von der Tal­sohle heraus zeigte, boten des Interessanten und Belehrenden viel. Nach steilem Abstieg, vorbei an der Echatzquelle, ging es in Honau noch in die Olgahöhle, nicht um damit dem Sprich- worte gerecht zu werden,Alle guten Dinge sind drei", sondern um den Kindern zum Unterschied von den beiden diebelhöhlen mit ihren Tropfsteinbildungen nun auch eine Höhle mit Tuff­stein zu zeigen. Beim Bahnhof Honau wurde noch die Elfen­grotte besucht, ivo Künstlerhand liebliche Figuren aus der Mär­chenwelt aufgebaut hat. In dem Bewußtsein, eine der schön­sten und geschichtlich interessantesten Gegenden unseres engeren Vaterlandes gesehen zu haben, kamen wir wir wieder in der Heimat an. 8.

Lustpostverbindungen.

Durch Ausnahme des Luftpostverkehrs zwischen Süd- und Norddeutschland insbesondere der Strecken Zürich-Stuttgart- Leipzig-Berlin, Stuttgart-Frcmkfurt-Dorsten (Ruhr), ist der Lustpostverkehr bedeutend erweitert worden. Für die württem- bergische Geschäftswelt sind diese Luftpostverbindungen nach allen Teilen des Reiches und nach dem Ausland von großem Wert, werden doch in der Flugpostbesörderung Verkürzungen von Tagen erzielt. Für Württemberg ist das Hauptpostamt in Stuttgart das Hauptflugpostamt; dasselbe fertigt werktäglich die Flugposten nach den verschiedenen Strecken ab. Die Flug­posten werden mittels Kraftwagen nach dem Flughafen Böb­lingen befördert. Sehr zu empfehlen ist die Bezahlung der Eilbotengebühren für die Luftpostsendungen, die dann sofort nach Ankunft der Flugpost zugestellt werden, was ohne ver­langte Eilbestellung nicht der Fall ist.

In der Folge sind die vom Hauptpostamt Stuttgart werk­täglich abgefertigten Luftposten zeitlich geordnet mit den Ab fertigungsschlnßzeiten des Postamtes in Nagold aufgeführt:

ab Postamt Nagold 7.43 abends für die Flugposten nach der Richtung Mannheim, Frankfurt, Dortmund, Bremen, Ham­burg, Leipzig-Berlin, Breslau, Gleiwitz, Dresden-Görlitz und Erfurt, Kassel. Dortmund an 1.15 nachm, mit Bahnpostanschluß nach Westfalen und Rheinland (Bochum, Essen, Hamm, Düssel­dorf usw.) Bremen an 3.00 'nachm., Bahnpostanschluß nach Bremerhaven, Emden und nach den Ueberseedampfern. Ham­burg an 4.00 nachm., Kopenhagen an 12.45 nachm., Leipzig an 12.45 nachm. Dresden an 2.40 nachm., Prag an 8.40 abds. Berlin an 2.30 nachm., Breslau an 5.10 nachm., Gleiwitz an 7.00 abds. mit Bahnpostanschluß nach ganz oberschles. Indu­striegebiet, Rumänien und Polen.

Ab Postamt Nagold 6.45 vorm, nach Richtung Frank­furt, Torsten (Ruhr), an 6.30 abends mit Anschluß Westfalen und Holland, nach Richtung Erfurt an 4.25 nachm. Berlin an 7.05 abends.

Nach Richtung Zürich an 6.45, Luzern an 7.42, Basel an 7.56, Lausanne an 5.20 nachm., Genf an 6.15 abends, Mai­land an 10.55 mit Bahnpostanschluß ganz Italien.

Ab Postamt Nagold 11.45 vorm, nach Richtung München an 6.45 abends, nach Zürich an 6.45 abends. Bahnpostan­schluß nach Chur an 11.27 abends, Mailand an 5.42 früh, mit Sendungen für Aegypten, Palästina und Südamerika.

Außer der gewöhnlichen Briefgebühr wird für Postkarten und Briefsendungen bis 20 Gramm ein Flugzuschlag von 10 xZ erhoben. Der Flugzuschlag für schwerere Sendungen ist beim Postamt zu erfragen.

Verbot des Ministeriums des Innern des im Umher­ziehen erfolgenden Handels mit Geflügel. Mit Rücksicht auf die in letzter Zeit vorgekommenen zahlreichen Fälle der Verschleppung der Hühnerpest durch den Hausierhandel mit Geflügel, wird der Händel im Umherziehen vorläufig bis zum 3l. Juli verboten. Ausgenommen ist der Aufkauf von Ge­flügel, das zur Schlachtung bestimmt ist.

Einschleppung der Hühnerpest durch ausländisches Geflügel. Im Laufe der letzten vier Wochen ist die Hühner-

_ Mittwoch, 27. Mai 182 5

pest in I I Oberamtsbezirke eingeschleppt worden. Der erste Fall wurde bei einem unmittelbar aus dem Auslände einge­gangenen Geflügeltransport nachgewiesen. Die übrigen Ver­schleppungen sind durch Geflügel erfolgt, das im Hausierhandel vertrieben wurde. Die Seuche hat bereits große Opfer gefordert.

In einzelnen Orten sind nach den vorliegenden Berichten fast sämtliche Hühner, in anderen die Hühner ganzer Straßenzüge der Seuche zum Opfer gefallen. Die Hühnerpest konnte in den verseuchten Orten nur dadurch eine grötzere Verbreitung erlangen,, daß die Geflügelbesitzer versäumt haben, sofort einen Tierarzt zu Rate zu ziehen und die ihnen nach HF 9, 10 des Viehseuchen gesetzes »liegende Pflicht der Anzeige zu erfüllen, so daß die Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche erst verspätet Platz ! greifen tonnren. Es liegt im eigenen Interesse der Geflügel- / bescher, daß sie von jeder gehäuft anfkretenden Erkrankung unter ! ihrem Geflügelbestand, zumal wenn diese zu Todesfällen führt, der Ortspolizeibehörde Anzeige erstatten, die hierauf das Weitere veranlaßt. Das Ministerium des Innern hat mit Rücksicht darauf, daß in den meisten Fällen die Verschleppung der ge­fährlichen Seuche durch den Hausierhandel stattgefunden hat, bis aus weiteres verboten und inzwischen das Geeignete zur Verhütung weiterer Verschleppungen ungeordnet.

Landwirte versichert gegen Hagelschlag ! Die Gewitter der letzten Tage haben auch in unserer Gegend teilweise starten Hagelschaden verursacht. Die Hagelgefahr ist dieses Jahr an­scheinend groß. Ten Landwirten stehen Guthaben bei Spar­kassen und Darlehenskassen nicht mehr wie früher zur Verfügung, sodaß viele durch Hagelschlag in bittere Not kommen würden.

Tie Gewährung von staatl. Unterstützung an nicht versicherte durch Hagel geschädigte Landwirte kommt nicht mehr in Frage, j da der Staat den bei der Norddeutschen Hagelversicherung!-- I

gesellschaft auf Gegenseitigkeit Versicherten einen beträchtlichen I

Zuschuß gewährt. Der Pcmdwirt, der seine Felder nicht oder j nicht genügend gegen Hagelschlag versichert, handelt fahrlässig , und unverantwortlich.

Weg mit der Auslandsmilch. Den Bemühungen der rheinischen Landwirtschaft ist es dieses Frühjahr gelungen, die Sperrung der Einfuhr von Milch aus Holland durchznsetzen. Entgegen der von Städtevertretern geäußerten Bedenken war es den dortigen Landwirten auch möglich, den vollen Bedarf au Milch zu decken. Hier hat es sich also bewiesen, daß die wieder­erstarkte Leistungsfähigkeit den deutschen Landwirtschaft durchaus die Ablösung des einheimischen Marktes vom Bezug der Ans­landsmilch anszugleichen vermag. Wäre es da nicht auch an der Zeit, im ganzen Reiche sich auf diese Tatsache einzustellen?

Der Reichsernährungsminister hat erst kürzlich den starken Ver­brauch von kondensierter Auslandsmilch festgestellt und erwähnt, daß die Einfuhr von Milch gegenüber 1913 um das 7fache ge­stiegen ist. Er betonte dabei die Notwendigkeit des .Konsums der eigenen Produktion. Dieser Konsum ist sowohl aus gesund­heitlichen wie aus volkswirtschaftlichen Gründen zu enrpfehlen.

Der stärkste Antrieb aber sollte die Erkenntnis sein, daß, je mehr wir uns von der Einfuhr ausländischer Lebensmittel befreien, desto eher eine Besserung und Erleichterung unserer gesamtwirt­schaftlichen Lage zu erwarten ist.

Das neue Markstück, das bereits in den Verkehr ge­kommen ist, unterscheidet sich wesentlich von dem, welches im Jahre 1924 ausgegeben worden ist. Es ähnelt mehr dem alten Geld und hat den Aluminium-Mattglanz des vorigjährigen nicht inehr. Auf der Vorderseite steht nnt einer Ziffer in älterer, gotischer Form: > Reictzs-IVlnrlc, (das Wort in zwei Zeilen). Diese Wertbezeichnung ist von einem Eichenkranz umgeben.

Die Rückseite zeigt den an den Stücken von 1924 gewohnten Adler mit der Umschrift: Oeutscliss Ueictz. Unter dem Adler ^ steht in kleinerer Schrift die Jahreszahl l 925. Auf den Mark­stücken von 1924 war auf der Rückseite nur der Adler model­liert, während die Vorderseite allein den Text trug: l Mark 1924 nnt der Umschrift Deutsches Reich. Im Gewicht ist ein Unterschied kaum bemerkbar.

Fischerei-Ausstellung. Zu der mit der Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft vom 18.23. Juni auf dem Cannstatter Wasen verbundenen Fischerei-Ausstellung sind nahezu 200 Aquarien cmgemeloet. Außerdem werden Fischereigeräte der verschiedensten Art zur Schau gestellt. Am Freitag, l 9. Juni mitt. 2 Uhr findet in Cannstatt, Restaurant Schwabenbräu am Bahnhof, eine allgemeine Fischereiver­sammlung statt, in welcher über die Ausstellung Bericht er­stattet wird und Vorträge über die Entwicklung und den Stand der Fischzucht in Baden, Bayern, Hessen und Württemberg sich anreihen. Der Württ. Fischereitag ist auf den Nachsommer verschoben.

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Calw, 27. Mai. Die Hauptversammlung des Bezirk­bienenzüchtervereins im Saale der Brauerei Dreiß am letzten Sonntag war sehr gut besucht. Nach Erledigung des Geschäfts­und Kassenberichts wurde als wichtiger Punkt der Tagesord­nung die Preisfestsetzung für Honig und Bienen behandelt, wobei man zu dem Entschluß kam, für den Honig pro Pfund ohne Glas 2 Wik. sestzusetzen, für Bienen für je eine dichtbesehte Wabe Gerstung Mk. 3.50 bis 4., Altwürttemberger Mas? und Normalmaß Mk. M Nach einem eingehenden Bortrag von Herrn Knecht überMaßnahmen zur Erziehung starker Völker" wurde die interessante Versammlung geschloffen.

Deckenpfronn, 27. Mai. Bezirkstreffen des Christi. Vereins junger Männer. Am letzten Sonntag fand hier das jährliche Bezirkstreffen des Christi. Vereins junger Männer statt. In geschloffenein Zuge marschierten die von allen Seiten herbeigeeilten Vereine mit ihren schmucken Wimpeln unter den festlich frohen Weisen der Posannenchöre dem' Gemeindehaus zu. Pfarrer Oehler hielt eine Begrüßungsansprache, während Bezirksgeometer Siegmund überWer ist ein Mann und wie wird man ein Mann" sprach.

Oberweiler, 27. Mai. Blitzschlag. Am letzten Freitag vorm. Vs12 Uhr schlug der Blitz in das Anwesen des Johs. Lehmann, Schuhmachers und zündete. Der Brand konnte durch rasche Hilfeleistung auf den Dachstock beschränkt werden. Der vom Unglück Betroffene befindet sich seit Februar ds. Js. mi Neuenbürger Krankenhaus, wo ihm infolge eines Unfalls m> Enztal ein Fuß abgenommen werden mußte.

Horb, 27. Mai. Hühnerpest. Auch in hiesiger Stadt, sowie in einer Gemeinde des Bezirks Rottenburg ist die Hüh­nerpest ausgebrochen, an der sämtliche Bestände zu Grunde gehen, sofern nicht strengste Absonderung derselben stattfindel.

Horb. 27. Mai. Sängerfest. Am letzten Sonntag be- >, ging der im Jahre 1919 gegründete ArbeitergelangvereinFroh' sinn" das Fest seiner Fahnenweihe. An dem Fest beteiligten sich mehrere Musikkapellen sowie etwa 50 Vereine. In groll' zügiger Weise war alles vorbereitet. Bei dem Bankett am Vorabend wirkte der hiesige Liederkranz, die Stadtkapelle, de freie Volkschor Schramberg und Stuttgart-Kaltental mit. De Ehrenvorsitzende, Stadtschultheiß Geckle, hielt eine Anspruch - Der Festzug, der von 9 Herolden zu Pferd eröffnet wurd, machte einen imposanten Eindruck. Die Teilnehmer an de Fest werden auf etwa 3000 geschätzt. I

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