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„Feierslunäen"-„Unsere Heimat" I Haus-, Garten- u. Lanäwirtschaft
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Gegründet 1826.
Mittwoch den 27. Mai 1928 Fernsprecher Nr. 29. 99. Jahrgang
Tagesspiegel
Reichsminister Dr. Stresemann wird im Reichstag auf die Senatsrede Mussolinis antworten. — Mussolini Hai sich bekvmnklich neuen den Oesterreichs erklärt vv^ rmi
der Notwendigtest der „Sicherung der Brennergrenze ' gebrochen.
Der tschechische Außenm:rnff"r Te--/sch trifft in nsck-ster Woche in Paris ein um mit Br-c-"d zu beraten, was angesichts des W'dersiands des englischen Kabinetts gegen Briands Auslegung des deutschen Sicherbeiksvorschlags zu t«n sei. Das englische Kabinett scheint zu begreifen, daß bei Annahme des Briomdschen Plans für Deutschland jedes Zakerefk wegfiele. die UnkerhandlunMi fortzusetzen.
Das englische Oberhaus hat die Zulassung von Frauen M> Oberhaus mit 80 gegen 78 Stimmen abgelehnt.
Generch Allen, der bisherige Oberkommissar von Aepyp- tm. ist zurückgetreten und kehrt «ach England zurück.
Das türkische Gericht in Diarbekir hak sechs Mitglieder der Eeh?i"rerbands. der in Konstanünopel für den Auf- stsad der K.n.den wirkte, zum Tod verurteilt.
Die „friedliche Durchdringung" Marokkos
Die „friedliche Durchdringung" von Algier, die Ströme von Blut gekostet hat, hat 27 Jahre gedauert, von 1830 bis 1857. Seit 1900 etwa ist die ebenso „friedliche Durchdringung" Marokkos im Gang. Briand — der „Eroberer" von Düsseldorf und Duisburg-Ruhrort — scheint den Ehrgeiz zu haben, auch die Eroberung der afrikanischen Nordküste für Frankreich zu vollenden. Da aber der Stamm der Rifkabylen nicht entfernt so wehrlos ist, wie das 60-Millio- nen-Volk, das das Deutsche Reich bewohnt, so ist der Abschluß der „friedlichen Durchdringung" jedenfalls rein Spaziergang, wobei der siegreiche „Kulturträger" zu seinem Vergnügen friedfertige Bewohner ohne Gefahr aüschießen kann wie im besetzten Rheinland. Ob der marokkanische Feldzug eine Entwicklung von 25 Jahren zum Abschluß bringt, ob er eine ganz neue, in ihrem Verlauf noch unübersehbare Entwicklung einleitet — wer will's voraussehen? Nur wird es zeitgemäß sein, sich den ganzen Marokko-Handel und die Rolle, die er in der Weltpolitik des letzten Vierteljahrhunderts gespielt hat, noch einmal kurz zu vergegenwärtigen.
Auf der Madrider Konferenz vom Juli 1880 hatten die beteiligten Mächte, darunter auch Deutschland, sich über das Schutzrecht in Marokko geeinigt. Das Land galt immer noch als unabhängig, kein fremder Staat hatte sich bisher eine entscheidende Vormacht angematzt- Nachdem aber dis Franzosen 18W aus Faschoda am oberen Nil hatten weichen und zugunsten der Engländer auf den Sudan verzichten müssen, begannen sie um die Jahrhundertwende, in Marokko nach Ersatz auszufchauen. Und weil das Deutsche Reich nicht ein- schen wollte, daß geltendes Recht und aeschlossene Verträge einfach wie ein „Fetzen Panier" beiseite gefegt werden müssen, nur damit die französische, durch keinerlei Wachstum der heimischen Bevölkerung begründete Ländergier freie Bahn bekäme; so wurde das Deutsche Reich nach und noch zum „Weltstörenfried" gestempelt und beschuldigt, nach der Weltherrschaft zu trachten. Ein Verfahren, das allerdings nur glücken konnte, weil die deutsche Politik den Umgaben, die eine neue Zeit ihr gestellt hatte, vollkommen hilflos aegenüberstand.
Um die Jahrhundertmen-s war England mehrfach bereit, m Verhandlungen mit Deutschland einzutreten, die — wenn man sich in Berlin keinen Täuschungen hingegeben hätte und ernsthaft darauf eingegangen wäre — jedenfalls die wünschenswerte Klarheit, wenn nicht mehr, gebracht hätten. Dabei war von englischer Seite auch eine Verständigung über Marokko in Aussicht genommen. Allerdings dachte man in England nicht daran, seine politische Zukunft an die des Dreibunds zu knüpfen. Die Folge war, daß England sich von Deutschland zurückzog und die Verständigung mit Frankreich suchte, die in Baris schon seit etlichen Jahren so heiß begehrt wurde. Das Ergebnis des beiderseitigen Suchens mar die Aufstellung der nordafrikanischen Küste zwischen England. Frankreich und Italien, derart, daß Aegypten als englische, Trivvlis als italienisches und Marokko als französisches „Interessengebiet" endgültia anerkannt wurde. Deutschland murde nicht gefragt, sondern von dem Ergebnis nur ..verständigt", was man in der Diplomatie so unter Verständigen »ersteht.
Noch einmal spielte der russ>sch-iap->nische Krieg d"r d?'>l- lchen D-nlc>mntie einen allerstärksten Trumpf in die .<öond. Kaiser Wilhelm landete — wenn a"ch ungern — im Mäw 1905 in Tanger und bearü^K d-m SvOan von Marokko als -mnobhänoigen Herrscher". 5tn Pcwi-, bleicher Schrecken, Da- ^ war Deutschland so sriedlich gestimmt wie nur je. Zwar, sterr von Holstein und Bülows Getreuer. Harnmann — der jcht über die Dummb-iten nan damals so gescheite Bücher
schreibt — lucksten eine Knegsstlmmuna an^cksizen. die nestsch" Prelle oder war dafür nicht n> lmb-n. Einen Kriea?
Marokko? Nein, das wollte >n D?'>tschl"nd niemand. D«ß es schon nicht mebr uw Marokko, dal- es um Deutschlands Weltstellung, um Deutsch- l-ond« Zukunft als Großmacht aing, wußte lMßer den wen-aer, Einaeweihten ia niemand, konnte nie- ^Md wissen. Daß Fn-akaoich fsein beiaab und Verband- Äuaen van Macht zu Macht anbot. erschien dem friedlichen der Deutschen als ein araßer Erlös" seiner Divlomatie l^.lkur verstand!a ausaenukt m werde brauchte, um zv , lcher Zeit die friedlichen Benebunaen zwischen Deutschland Frankreich zu sichern und Deutschlands Weltstellung zr
Die deutsche Diplomatie aber beeilte sich bekanntlich, den ganzen Ungeheuern Erfolg des Sommers 1905 auf der Konferenz von Algeciras, im Winter 1906, wieder zu verspielen und der Politik der Einkreisung mit allen Mitteln in dir Hände zu arbeiten. Marokko war, trotz papierener Anerkennung von allerlei „Rechten", für Deutschland verloren. Das hat Bülow, noch vor Ablauf seiner Kanzlerschaft, in einem Sonderabkommen mit Frankreich anerkannt. Statt aber diesen toten Hund begraben sein zu lassen, hielt es Kiderlen- Wächter, der „neue Bismarck", 1911 für angezeigt, ihn noch einmal auszuscharren. In der wohlmeinenden Absicht, zw>- scheu Deutschland und Frankreich eine endgültige Verständigung herbeizusllhren; nur daß die wohlmeinende Absicht wieder so geheimnisvoll ins Werk gesetzt wurde, daß das 70-Millionen-Volk keine Ähnung davon hatte, was eigentlich los war. Das Ergebnis war ein wenig ehrenvoller Rückzieher vor englischen Kriegsdrohungen und das Aufkommen des „neuen Geistes" in Frankreich, den Poincare mit Hilfe des Russen Jsrvolsky und des Engländers Eduard Grey in der Folge zum entschiedenen Kriegswillen steigerte.
Im Krieg verwendeten dann England und Frankreich massenhaft farbige Soldaten gegen die unbezwtnglichen deuteten Linien. Sie erschütterten dadurch den Glauben der Farbigen an die Ueberlegenheit der weißen Rasse in seinen Grundfesten. Der kürzlich verstorbene General Mangin, der M7 mit seinen Farbigen am Chemin-des-Dames die schwere Rwderlage erlitt, zog aus der Unfähigkeit der Verbündeten, üch der Deutschen aus eigener Kraft zu erwehren, restlos die Folgerung, indem er für ein schwarz-weißes „größeres" Frankreich der 100 Millionen zu schwärmen begann. Schon
flackerte hier und da und dort die Losung „Afrika für die Afrikaner" auf. Die ersten, die das gesteigerte afrikanische Selbstbewußtsein zu spüren bekamen, waren aber nicht die Franzosen, auch nicht die Engländer, sondern die unbeteiligten Spanier, die die marokkanische Nordküste in Besitz haben. Jahrelang schleppte sich der Feldzug gegen die Rifkabylen unter Abd el Krim hin, und in diesem Jahr ist der Stand der Dinge derart geworden, daß die Franzosen glaubten, die Rifkabylen nicht länger mit Waffen gegen die Spanier ausrüsten zu dürfen, sondern ihre eigenen Waisen aeaen die Rifkabylen richten zu müssen.
Damit wäre der letzte Akt der „friedlichen Durchdringung" Marokkos eingeleitet. Die Feststellung dieser Tatsache sagt noch nichts über den Ausgang des Stücks- Es mag so enden, wie die mit Blut geschriebene Geschichte der „friedlichen Durchdringung" Algiers endete: als Trauerspiel für die Unabhängigkeit der eingeborenen Bevölkerung. Das Trauerspiel mag aber auch, über kurz oder lang, seine Spitze gegen Europa kehren, vielleicht in dem Sinn, daß die überspannten Kräfte Europas endgültig versagen, vielleicht im Sinn des Generals Mangin, daß das stolze Frankreich als Mulattenstaat endet. In England schaut man aus die ganze Entwicklung offenbar mit größerem Unbehagen, als man Wort haben will. Man weiß aber nur zu gut, daß es sich bier um keinen „militärischen Spaziergang" in ein wehrloses Land handelt, wie bei dem völkerrechtswidrigen Einbruch ins Ruhrgebiet, wozu der englische Erstminister den Franzosen bekanntlich „viel Glück" wünschte. Von einem Glückwunsch für den Spaziergang gegen Abd el Krim, mit seinen nicht abzusehenden Folgen allerseits, hat denn auch bisher noch nicht-- verlautet.
Wir sind keine Großmamt meyr, die in Fragen Ser Weltpolitik mitzureden hätte. Wir sind bei alledem nur Zuschauer, stark interessierte Zuschauer freilich: dank der men- ichenfreundlichen Politik Pomcares, Herriots und Briands uns gegenüber. Und wir dürfen uns erinnern, daß Marokko für uns sckon einmal Schicksal bedeutet bat. Das ist uns ja durch das Versailler Diktat noch nicht verboten.
Neuestes vom Tage
Der Gesetzentwurf über die Verfassungsänderungen
Berlin, 26. Mai. Den Fraktionen des Reichstags werden in dieser Woche die Gesetzentwürfe des Reichsinnenministeriums über die verfassungsrechtliche Neuregelung der Rechte der Bundes st aaten, ferner über die Reichs- färben. die Aufhebung des außerordentlichen Staatsgerichtsbofs und der Ausnahmegesetze zugehen. Zugleich soll durch Gesetz die den Reichstag so schwerfällig machende übergroße Zahl der Abgeordneten vermindert werden. Wie verlautet, wird eine Mitgliederzahl von etwa 350 vorgeschlagen.
Regelung des fremden Flugverkehrs
Berlin, 26. Mai. Die Reichsregierung hat, wie verlautet, die dauernde Einrichtung von Fluglinien zwischen Frankreich, Belgien und anderen Weststaaten mit den Oststaaten Dolen, Tschechoslowakei usw., soweit das regelmäßige Ueber- fiiegen deutschen Gebiets in Frage kommt, nicht gestattet, dagegen wurden Flüge, die vom Ausland auf deutsches Gebiet endigen, genehmigt.
Straßenbahnerstreik in Haste Halle, 26. Mai. Die Angestellten der städtischen Straßenbahn sind heute wegen Lohnforderungen in den Ausstand getreten.
Die Lohnbewegung umfaßt derzeit fast alle Berkehrs- einrichkunqen im Reich, doch ist ein allgemeiner Streikbeschluß. für den zwei Drittel der Stimmen nötig sind, noch nicht gefaßt.
Betriebsstillegung
Bochum. 26. Mai. Der Bochumer Eisenhütte unj» der Fahrendeller Hütte ist die Genehmigung erteilt worden, die Gießereien außer Betrieb zu setzen. Außer den Arbeitern ist 40 Angestellten und den Direktoren gekündigt worden.
Verschleppung der sächsisch«« LandlcwsverbanLtz't'ge«
Dresden, 26. Mai. Bei der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs zur Abänderung der Gcmeindeordnung kam es gestern lm sächsischen Landtag zu äußerst heftigen Angriffen der Lmkssoüalisten und Kommunisten gegen die 2s Rechtssonalisien und die büraerlicben Parteien. Die Minderheit der Opposition juckt dm Gesetzentwurf durch lange Reden zu verschleppen. Die Sitzuna dauerte am Dienstag morgens um 7 llhr seit Montag nachmittag l Ahr noch an.
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Vom Marokko-Abenteuer
Paris. 26. Mai. Die amtlichen Nachrichten aus Marokko, so weit sie das Auswärtige Amt bekannt werden zu lassen für gut findet, lauten sehr beunruhigend. Der angettiche Sieg des Generals Freudenberger hat sich nicht bestätigt, vielmehr müssen die französischen Truppen ihren R ü ckzug immer weiter fortsetzen, obgleich andauernd Verstärkungen aus Frankreich eintresfen. Die wichtigen Stellungen bei Taounat und Mouley mußten geräumt werden, wodurch die Kabnlen die Eisenbahnlinie Taza—Tunis beherrschen. Wenn es ihn-n cst, ihre Linien weiter nach Süden auszudchnen. l. auch die Verbindung des französische» Heeres mit Algier unterbrochen. Der Höhenzug von Bibv«H der von zwei französischen Bataillonen besetzt war, mußtch bereits geräumt werden.
Aus Antrag der Regierung hat die Kammer mit 312! gegen 178 Stimmen beschlossen, die Besprechung der Anfrage über Marokko auf Mittwoch zu verschieben.
Der Mini st errat beschäftigte sich heute mit der Marokkofrage. Ein Teil der Miniestr ist dafür, daß man mit aller Macht gegen Abd el Krim vorgehe und die ganze Bewegung endgültig ersticke, andere möchten den Streit durch Unterhandlungen beenden. Es hat befriedigt, daß Spanien die Waffenstillstandsverhandlungen mi tAbd el Krim nicht fortsetzt, weil er er dadurch keine Truppen von der spanischen Gebietsgrenze wegziehen und gegen die Franzosen werfen könne.
Es vertäuter, da sich der starke Stamm der Djeballas Abd el Krim angeschlossen habe. Havas berichtet, Abd el Krim Hobe allen Stämmen im spanischen Gebiet befohlen, Truppen zu stellen, die zum Teil den Kampf gegen die Spanier führen, zum größeren Teil aber gegen die Franzosen rücken sollen. — Nach Havas herrsche im Rifgebiet Hungersrwt; der Zentner Gerste koste 100 spanische Peseten.
Die ungefährlichen Sruppwerke
London, 26. Mai. Ein Berichterstatter der „Times" meldet dem Blatt, er habe die Anlagen von Krupp in Essen bis ins Einzelnste genau besichtigt und nichts entdecken können, was irgendwie auf die Einstellung für Kriegszwecke hindeuten würde. Allerdings seien die Werke so sinnreich und vraktisck eingerichtet, daß es sich erkläre, warum die deutschen großen Werke billiger liefern können als die englischen. — Der Herr hat anscheinend nebenbei auch Fabrikspionage getrieben.
Streik im englischen Kabinett
London, 26. Mai. In unterrichteten Kreisen wird de m gesprochen, daß durch das neue Schreiben Briands die Mei- nunoeverschiedeicheiten zwischen der englischen und der französischen Regierung noch lange nicht behoben seien. Gegen Chamberlains allzu große Nachgiebigkeit besteht noch cin starker Widerstand im Kabinett. Der Bruder des Außenministers Austin Chambsrlain, Neville Chamberlai n. batte einen scharfen Zusammenstoß mit Lord Birken- h e ad, einem der entschiedensten Gegner der Politik Lham- berlains. Neville warf dem Lord vor, daß er als Mitarbeiter nn den Zeitungen des Lord Beaverbrook 7000 Pfund Ster- lina jährliches Einkommen habe und daß er immer mehr in Abhängigkeit Bcaverbrooks komme. (Neville Chamberlain und Lord Birkenhend sind beide Mitglieder des Kabinetts. Lord Beaverbrook ist derzeit vielleicht der größte Zeitungs- verleger in England und entschiedener Gegner der Polittt Austin Chamberlains. Beaverbrook vertritt die Ansicht der Dominions, daß England sich nicht zu sehr mit der europäischen Politik verstrick-n lassen und seine UnabhängigksÄ oon Frankreich wahren solle.)
Deutscher Reichstag
Berlin. 26. Mai.
86. Sitzuna. Die zweite Beratung des Reichshaushalts. Plans wird fortgesetzt beim Haushalt des Reichswehr Ministeriums.
Abg. Stücklen (Soz.) berichtet über die Ausschutzverhandlungen. Der Ausschuß schlägt einige Entschließungen vor, die die Reichsregierung ersuchen, eine statistische Ausarbeitung der Kriegserfahrungen auf Äen Gebieten de- Gesundheitswesens und der Krankenbewegung zu veranlassen ferner die Marinezahlmeisterlaufbahn zur Sicherung des geeigneten Nachwuchses günstiger zu gestalten. Ferner soll dir Marineleitung ihre Bedenken, soweit sie nicht militärische, Natur sind, in Bezug auf die wirtschaftliche Verwendung der von ihr nicht benötigten Hafenteile in Wilhelmshaven so weit zurückstellen, daß die wirtschaftliche Ausnutzung dieser Hafenteile nicht unmöglich wird. Der Berichterstatter betont, daß man, abgesehen von der persönlichen Einstellung zw Reichswehr, anerkennen müsse, daß fleißige Arbeit geleiste worden ist.
Abg. Schöpflin (Soz.) wendet sich gegen die hoher Kosten für die Reichswehr, die dem Deutschen Reich jährlict 4000 -ü pro Kopf koste. Es müsse erwogen werden, ob ein, Marine im jetzigen Um'nng überhaupt nock Zweck habe Eingeschritten müsse werden gegen das Tragen schwarz- weiß-roter Abzeichen durch Rcichewehrsoldaten und aege«