Sette 2 — Nr. 10V
Nagslder Tagtlatl »Der GeseLschafler"
Dienslag» 12. Mai 1V25
Line englisch» Feststellung zur Kriegsschuldfrage London, 11. Mai. „Manchester Guardian" bespricht in einem Leitartikel ein Buch über Deutschland, das von Gooch verfaßt ist. Gooch ist einer der beiden englischen Geschichtsforscher, die von Austen Chamberlain mit der Vorbereitung der Veröffentlichung der Dokumente über die Vorgeschichte des Kriegs betraut worden sind. „Manchester Guardia«" führt folgende Stelle aus dem Buche Goochs an: »Es ist kein Beweismaterial erschienen, das dartut, daß die deutsche Regierung oder das deutsche Volk den Weltkrieg gewünscht oder im geheimen geplant haben. EbensowoG vor wie nach der Ermordung des Erzherzogs Kranz Ferdinand waren die Absichten Bethmarm Hollrvegs ebenso friedlich, wie seve Politik ««geschickt war."
Dis deutschen Enkschädignnaszahlungen Berlin. 11. Mai. Der Generalagent für den Dawssplan beziffert die deutschen Entschädigun-gszahlungen im Monat auf 59,93 Millionen Mark, wovon 2,28 Millionen auf die Verzinsung der Dawesanleibe kommen. Die Lieferungen aus dem Ruhrgebiet sind für Frankreich mit 3,33, stir Belgien mit 0,66 Millionen bewertet. An Besatzungskosten wurden 15,4 Millionen, für Lieferungen an Kohle, Koks, chemischen und Düngemitteln, Färb- und chemischen fleil- stoffen 18,8 Millionen Mark ausgewiesen. Insgesamt sind seit 1. September 1924 von Deutschland 640 Millionen Mk. entrichtet worden.
Deutscher Reichstag
Moralpredigt der „Wsstminsier Geyette"
Lands«, 11. Mai. Die „Weftmlnster Gazette" weist ans die politische Bodeutung der lausenden Woche hin, in der der Pariser Botschasterrctt über die Entwaffnung Deutschlands z« beraten habe. Es s« unmöglich, zu sage», welche Stellung der neue Reichspräsident von Hindenburg ein- «ehme« werde, nun »och weniger, inwieweit Bria » d von dem Weg Herreots obweichen werde. Kür das kiMere Verbleiben im Miner Gebiet über die vertragsmäßige Frist vom Ende vorigen Jahres hinaus gebe es keine Ausrede mehr. Wenn Beweise für den bösen Willen Deutschlands vorhanden gewesen wären, so hätten die Verbündeten Zeit genug gehabt, die Anklagen deutlich auszusprechen. So mußte das deutsche Volk zu der Ueberzeugung kommen, daß ^die Verbündeten ihre Verpflichtung nicht erfüllen wollen. Die Folge sei die Wahl Hindenburgs gewesen. Alle Wirrungen könnten wieder gutgemacht werden, wenn die Ver-- bündeten einen klaren Beweis geben würden, daß es ihnen mit der Erfüllung der Verträge ernst sei. Was man aus dem französischen Ministerrat am letzten Samstag über die Pläne Briands erfahren habe, könne aber nur größte Beunruhigung Hervorrufen. Es sei höchst bedenklich, wenn ein Minister behaupte, die deutschen Versicherungen „können Schwindel fein". Umgekehrt hege man in Deutschland Mißtrauen gegen Frankreich, und so sei auch England in den Verdacht gekommen, daß es Verträge nicht mehr achte- Offenbar wolle Briand weder Köln noch das Ruhrgebiet im August räumen, und das könne ernste Folgen habe»
Sixkus König von Polen?
Paris, 11. Mai. Der „Newyork Herald" berichtet aus Warschau, Prinz Sixtus von Bourbon-Parma, der Bruder der früheren Kaiserin Zita, sei von verschiedenen Generalen als König der Polen in Aussicht genommen. In Posen habe sich eine Zusammenkunft der Königspartei auf Stxtus geeinigt. — Der angebliche Thronkandidat hat bekanntlich im Weltkrieg eine für Deutschland schädliche Vermittlerrolle für den Frieden gespielt-
Verstimmung iu Italien
Zürich, 11. Mai. Der „Züricher Post" wird aus Rom rnttdet, in den Regierungskreisen Italiens habe man es r übel vermerkt, daß in der deutschen Reichspräsidenten- iwahl die Anhänger Hindenbugrs von der gegnerischen Seite Aem bad. Staatspräsidenten chellpach. D. Schr.) als geistig und politisch minderwertig bezeichnet worden seien. Dadurch müsse sich auch Italien getroffen fühlen, denn in Italien habe man die Kandidatur Hindenburgs lebhaft be- MÜtzt. Die Folge sei, daß der Anschluß Oesterreichs an Deutschland, den man bisher iu Italien begünstigt habe, zu Kall gekommen sei.
Beteiligung Amerikas an den Entschädigungen?
Wecshington, 11. Mai. Es verlautet, daß Frankreich den Unterstaatssekretär im Schatzamt Winsten befragt hat wegen jeinrs Schuldenplans, der eine gewisse Beteiligung Amerikas lan den deutschen Cntschädigungszahl ungen pariehe. Danach solle Amerika einen Anteil der von Deutsch- Hand an Frankreich zu zahlenden Entschädigungen erhalten, «sbst unmittelbaren Zahlungen aus französischer Tasche. Wvankreich begründet seinen Vorschlag damit, daß ein r-ßeres amerikanisches Interesse an den deutschen Zah- igen geeignet sei, „das französische Mißtrauen gegen rtschlond zu zerstreuen" und zur Annahme der deutschen Rcherhsitssorschläge helfen würde. In wirtschaftlichen reisen Amerikas ist man jedoch der Ansicht, daß es min- ens einer neuen Bearbeitung der öffentlichen Meinung bedürfe, bevor der Kongreß seine Ansicht an dieser Frage -pudere, der bisher stets cm der Auffassung festaebalten stabe, daß die Scknildenvervflichtungen gänzlich unabhängig von den Entschädigungen seien.
Berlin, 11 Mai.
57. Sitzung.
Die 2. Lesung des Haushaltsvlcms des Reichswirtschcffts- minifteriums wird fortgesetzt und zwar bei der Kohlenwirtschaft.
Abg- Limbertz (Soz) wendet sich gegen die Stilllegungen von Zechen an der Ruhr.
Abg. Dr. Brüning (Z.) hebt hervor, daß kein Industriezweig jetzt so leide, wie der Kohlenbergbau. Durch dis Unverkäuflichkeit der Kohle, durch die Stilleguncien werde ein schlimmer Zustand im Ruhrgebiet erzeugt. Die Arbeiter seien schutzlos- Ohne das Kohlenwirtschafts gesetz wäre das neue Kohlensyndikat wahrscheinlich nicht zustandegekommen. Die Bereitstellung von Reichsmitteln für Versuche über eine neue chemische Verwertung der Kohle fei zu begrüßen.
Abg. Koenen (Komm.) bespricht die Arbeitsverhältnisse, besonders im Waldenburger Revier, die himmelschreiend seien. Die sozialdemokratischen Gewerkschaftsführer haben nicht das Geringste für die Einführung der Sieben- stundenfchicht im Bergbau getan. Auch die sozialdemokratischen Minister, besonders der frühere Wirtschaftsminijter Robert Schmidt, hätten ihre Pflicht vernachlässigt.
Abg. Robert Schmidt (Soz.) weist diese Behauptung zurück. Wenn nicht mehr geschehen sei, so seien die wirtschaftlichen Verhältnisse daran schuld.
Abg. Simons-Franken (Soz.): Der vom Statistischen Reichsamt errechnete Lebenshaltungsindex entspreche nicht der Wirklichkeit. Er berechnet die Vorkriegspreise zu hoch und setze für die Berechnung der jetzigen Preise die minderwertigsten Waren an.
Frau Abg. Dr- Be hm (DN.) wünscht Erhebungen über di« Zahl und Wirtschaftslage der Heimarbeiterinnen Die deutsche Heimarbeit habe sich in ihrer Qualität wesentlich gehoben. Die Heimarbeit sollte nicht bekämpft werden. Sie sollte nur in ihren Löhnen und Leistungen gesteigert werden. Die jetzt in Berlin stattfindende Heimarbeitsciusstellung bewerfe am besten, daß eine Gesundung der Heimarbeit bei, gutem Willen durchaus möglich ist. Zur Besserung der Heimarbeit sei vor allem eine Erhöhung der Löhne notwendig. Es gebe Zweige, in denen noch ein Lohn von vier Pfennig in der Stunde bezahlt werde. Das seien unmögliche Zustände, und der Reichswirtschaftsminister müsse hier nach dem Rechten sehen.
Präsident Löbe teilt mit, daß der Reichstag nächstens gemeinsam die Heimarbeitsausstellung besuchen werde.
Abg. Krätzig (Soz.) beantragt zur Durchführung einer jährlichen Untersuchung über die Zahl und das Geschäftsgebaren der Kartelle weitere 50 000 ,4t. cmszusetzen.
Der Haushaltsplan des Reichswirtschaftsministeriums und der des vorläufigen Reichswirtschaftsrats wird dann in zwetter Lesung verabschiedet, die Abstimmung über das KorMkrmt jedoch zrückgestellt- Es folgt die Beratung der Gesetzentwürfe über den Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamts.
Ab«. Wnfhänser (Soz.) sieht in diese internationalen Veres»»««qen den Anfang für die zu erstrebende Jnter- natioiwl« Abwehr der Arbeiter gegen die mieruationalen Unternehmerverbindungen.
Hst» Weiterberatung wird auf Mittwoch 2 Uhr vertagt.
Württemberg
Skntrgark, 11. Mai. Gefallenenfeier. Auf dem Stuttgarter Waldfriedhof wurde am gestrigen Vormittag die <I«f«Lenengedenktafel der 26. Infanterie-Division (1. K. WH «n Kriegerdenkmal der Stadt Stuttgart für 17 000 Tot« der Division enthüllt- Der Feier wohnten die Herzoge 8llhr « cht, Robert und Ulrich, Philipp Albrecht und Albrecht Euaen von Württemberg. Dr. Herzog
'Wilhelm von Urach, Staatspräsident Bazille, vot Befehlshaber der Reichswehr in Württemberg, General- leutrmnt von Hasse, viele Offiziere der alten Armee, Vertreter des Staates und der Stadt Stuttgart bei. Die beiden ehernaligen Feldgeistlichen, die drei Kommandeure der Division, Dr. Herzog Wilhelm von Urach, Generalleutnant von Hofacker und Herzog Ulrich von Württemberg gedachten in ergreifenden Worten der toten Helden. Dis Reichswehrtraditionskompagnie nahm mit den alten Regimentsfahnen an der Feier teil. Am Denkmal, das ein Werk des Bildhauers Haupttnann a. D. Fritz von Gräoenitz ist, wurden Kränze der alten Regimenter, Vereinigungen usw. niedergelegt.
Nach der Feier fuhren die Herzöge und dis Generalitäj nach Tannstatt, um an dem 25jährigcn Jubiläum des Kanüle rievereins, das außerordentlich stark besucht war, teilzunehmen.
Auf dem Verbandskaa der msiril. Polizeibeamken gab Polizeirat Weizcnegger einen Rückblick auf die polizeilichen Verhältnisse bis zur Verstaatlichung der Kriminalpolizei. >
Eröffnung der Angst,,,? <i,,kf§ark—Berlin. Die von zahl- ' reichen Geschäftsleuten sehnlichst erwartete Eröffnung d« Luftverbindung Stuttgart—Berlin findet am 12. Mai statt
Entlassungen bei den Danken. Bei den hiesigen Banken sind auf 1. Juli wieder zahlreiche Kündigungen des Personals erfolgt. Betroffen werden davon auch verheiratete Beamte mittleren Alters. Bei einer Großbank beträgt die Zabl der Kündmniwen etwa 100
Reutlingen, 11. Mai. Große Konditorei^ und Fachausstellung. In den Räumen des städt. Lindach- saals findet vom 10. bis 13. Mai eine große Konditorei- Fachausstellung der Städte Reutlingen. Tübingen und Rot- tenburg statt, woran sich über 60 Aussteller aus allen Zweigen der Schokolade-, Kecks-, Backwaren- und Zuckerwaren-, Tee- u>rd Likörindustrie beteiligen.
Betzingen, OA. Reutlinc-en, 11. Mai. Glück im S ch w e i n e st a l l. Das Mutterschwein eines hiesigen Landwirts warf 20 junge Ferkel, die alle am Leben waren.
Dodenhausen, 11. Mai. Schwerkriegsbeschädigte bei der ebemaligen Königin. Der Schwäbisch? Motorsportklub brachte am gestrigen Sonntag einen Teil der Schwerkriegsbeschädigten in 15 Automobilen von Stuttgart hierher zu einem Besuch bei der Königin Charlotte- Arektor Kemnitz überreichte der Königin einen Blumenstrauß in den Landeofarben. Die Königin unterhielt sich mit den Schwerverletzten und freute sich über den Besuch. I» Schloßhof spi-lte die Kapelle der Nachrichten- obtetkm« vaterländische Weisen. Im Hirsch wurden die Besuche
Aalen, 11. Mai. Warnung vor Kreuzottern.
Von einem hiesigen Bürger wurde im Aalbuch, Abt- Brennt- hcüde, beim Aufbereiten eines Holzschlags eine Kreuzottei gefangen. Es kann nicht genug gewarnt werden, an sonnigen, steinigen Halden sich aus den Boden niederzul-afsen oder Blumen zu pflücken. Besonders die Kinder sollten von Erziehern und Eltern immer und immer wieder auf diese Gefahr aufmerksam gemacht werden-
Leonberg, 11. Mai. Tödlicher Unfall auf der Solituderenn st recke. Auch gestern war die Rennstrecke sehr belebt. Besonders die Haarnadelkurve an der Ramtelstraße wurde von Hiesigen und Fremden besucht, um sie noch vor dem Rennen zu besichtigen. Autos und Motorräder folgten rasch aufeinander. Jedermann wollte die Strecke vor dem großen Sportfest noch überblicken. Aber auch Unglcksfälle kamen vor. So wurde der 15jährige Sohn des früheren Briefträgers Joses Ege, der mit Dem Rad über die Straße fahren wollte, von einem Auto ersaßt : und schwer verletzt. Auf dem Weg zum Krankenhaus erlag ! er seinen Verletzungen. c
Heilbronn, 11. Mai. Frühlingsfest. Die Hsil- üro.mer feierten am Samstag ein Frühlingsfest in Verbindung mit einer Ausstellung des Hellbrauner Gewerbes- Dm Hauptanziehungspunkt bildete am Samstag nachmittag aus dem Marktplatz eine Aufführung unter dem Stichwort „Der Frühling in Bild und Lied". Es mochten wohl 7000 Zuschauer anwesend gewesen sein. Mit Einbruch der Dunkelheit wurden Markt- und Kiliansturm beleuchtet. Zweck der ganzen Veranstaltung war, Fremde anzuziehen, um von dem Heilbrunner Leben ein gewichtiges Zeugnis abzulegen.
Dalmarn, 11. Mai. Uneinigkeit. Nachdem es nicht gelungen ist- die Basinger Industrie bezüglich ihrer Beteiligung «, der Ausstellung „Das Schwäbische Land" Stuttgart 19SS unter einen Hut zu bringen, wird sich auch di« Swch Kkkfft nicbt beteiliaen. Aus dem BezU? Balingen wird
Drei Tage aus dem Leben eines Kriminal-Beamten.
24 Von P —witick.
Aus Sem Russischen von F. Palm-Nasareff.
„Nun, dann sagen Sie der Wäscherin, sie möge sich heute abend noch einmal wegen des Plaids hierher bemühen."
Als der Diener sich entfernt hatte, blickte mir der Untersuchungsrichter aufmerksam in's Gesicht und fragte dann:
„Glauben Sie wirklich den Worten Ihres Freundes in Bezug auf die bewußten Flecken?"
„Weshalb nicht?"
„Nun ja, er ist Ihr Freund. Ich aber hege kein Bedenken mehr, gegen ihn zu handeln."
„Tun Sie, was Sie für nötig erachten, doch hoffe ich, daß Sie nur solche Maßregeln treffen werden, die Sie später nicht bereuen müssen."
„O, beruhigen Sie sich darüber: ich berücksichtige vollkommen Ihre delikaten Beziehungen zu Herrn Ussolzew; und nicht wahr. Sie werden die Güte haben, mir den Plaid bis zum Abend aufzuheben? Es ist für — alle Fälle."
Mir zum Abschiede die Hand reichend, ging er hocherhobenen Hauptes fort.
Es war mir unmöglich, meinen Freund seinem Schicksale zu überlassen, wo drohende Wolken sich über seinem Haupte auftürmten; ich mußte ihn warnen und begab mich deshalb eiligst zu ihm.
Ussolzew nahm meine ernste Mitteilung beinahe gleichgültig auf.
„Das hätte ich vorhersehen können", antwortete er zerstreut. „Aber m der Tat glaubte ich nicht —"
„Gehört dir denn der Dolch?"
„Gewiß."
„Aber du wirst zu leugnen versuchen?"
„Ich denke nicht daran; weshalb auch? Katorgow hat schon heute früh meinen Diener ausgefragt und in der Einfalt seines Herzens zeigte ihm dieser nicht nur die Scheide des Dolches, welche am anderen Morgen bei mir auf dem Fußboden gefunden wurde, sondern verheimlichte ihm auch nicht den Besuch Aglaä Borissowna's."
„So war sie also bei dir?"
„Ja; noch an demselben Abend."
„Mensch, denkst du denn nicht daran, daß man dich eines Verbrechens anklagen wird?"
„An Wern ich jedoch vollkommen unschuldig bin."
„Das glaube ich; aber die Beweise, Freund! Andere könnten an dir zweifeln und ich denke, es kann dir nicht gleichgültig sein, wenn Olga sich unter ihnen befindet."
Bei Nennung dieses Namens wurde Ussolzew un- ! ruhig und rief aus:
"Olga! — oh, sie glaubt mir auf's Wort!"
„Wie war es nur möglich, daß du dich von Aglaä hast Hinreißen lassen, da du doch nur allein an Olga denkst?"
„Ich habe mich keineswegs Hinreißen lassen. Was Aglaö Borissowna getan, sie tat es ohne irgend eine Aufmunterung meinerseits, das schwöre ich dir."
Diese Worte beruhigten mich ein wenig und ich bat ihn, mir Alles zu sagen. Er drückte mir fest die Hand und sagte:
„Du kannst dich darauf verlassen daß du dein Vertrauen keinem Unwürdigen schenkst, denn ein Verbrecher war ich nie und werde es auch niemals werden. Höre mich an. Als ich an jenem Abende vom Klub nach Hause zurnckkehrte, traf ich daselbst Aglaä Borissowna meiner harrend. Von ihrer Anwesenheit peinlich berührt, fragte
ich, was sie noch so spät von mir wünsche. Nachdem sie Platz genommen, begann sie mit ziemlich unsicherer Stimme:
„Ich bin gekommen, Constantin Dimitritsch, um Sie ernstlich zu bitten, unser Haus von jetzt ab zu meiden; ein Grund hierfür wird sich schon finden. Auch wünsche ich den Dolch zurückzuerhalten, welchen ich Ihnen einst törichterweise geschenkt; wo ist er?"
Ich nannte ihr den Ort, wo ich ihn aufbewahrt hatte und versuchte es zugleich, sie zu überreden, mir denselben als ein Zeichen der Freundschaft zu überlassen, worauf sie nichts erwiderte und zuletzt um ein Glas Wasser bat. Während ich dasselbe holte, scheint sie die Zeit benutzt zu haben, den Dolch an sich zu nehmen. Du hast mir soeben die Aussage des Arztes wiederholt, daß sie zum Tode verwundet, nicht mehr die Kraft gehabt haben könne, ihn auf den Ofen zu schleudern, aber wer in aller Welt könnte es getan haben, und weshalb? Um das Verbrechen zu verbergen? Dann müßte man ihr den Dolch schon vorher abgenommen haben. In dieser Sache herrscht noch völlige Dunkelheit —"
„Schweife nicht ab!" unterbrech ich den Freund.
„Du gingst also hinaus, um ein Glas Wasser zu holen, und als du zurückkehrtest?"
„Als ich zurückkehrte,"stand sie schon an der Tür, zu» Fortgehen bereit. Jetzt bemerkte ich erst, wie leicht sie gekleidet war und fragte, ob sie nichts weiter bei sich habe.
„Nein; es ist auch nicht nötig", versetzte Aglaä Boris- sowna. „Wenn ich mich erkälte, sterbe ich vielleicht — desto bester!" Sie hatte sich bei diesen Worten abgewandt, wahrscheinlich um ihre verweinten Augen nicht sehen zu lasten.
(Fortsetzung folgte
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