Fchwarzwalö-Vacht

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Calw im Schwarzwald

Dienstag, den 30. Juli 1940

Nr. 177

Englisches Gpionage-Tlefl ausgehoben

^uiselierierregencle Verliaftuiig eli prominenler driliselrerOescliäitsleuie" in 6apan Liir 6er Spionage üderiüdrler Reuter-Vertreter beZektLeldstiuorck-lokLo Zreitt äureli

Tokio. 2». Juli. Der japanische Kriegs­minister und der Justizminister geben folgen­des bekannt: Angesichts der immer eifrigeren Betätigung der ausländischen Spionage- und Berschwörungsorgane hat die militärische Polizei unter Leitung der Staatsanwälte als ersten Schritt am 27. Juli elf britische Staats­angehörige verhaftet, die zu dem über das ganze Land verbreiteten englischen Spionagc- netz gehören.

Wie man weiter dazu erfährt, erfolgten die Verhaftungen zur gleichen Zeit in verschie­denen Gemeinden. Unter den Fcstgenomme- nen befinden sich einige britische Persönlich­keiten. die schon seit Jahren in Javan an­sässig sind und zu den geschätztesten Mitglie­dern der britischen Kolonie gehören. Kapi­

tän James-Tokio, ein früherer Marine- Offizier, war der Hauptvertrcter des briti­schen Jndustriellen-Nerbandes in Japan. Fer­ner gehören zu den Verhafteten der Präsi­dent der britischen Vereinigung in Kobe, Holden, zwei Gebrüder Ringer, von denen der eine Konsul von Schweoen, Nor­wegen und Portugal, der andere Konsul von Griechenland ist, sowie andere bekannte britische Geschäftsleute. Alle Verhafteten sind der Spionage angeklagt.

Der ebenfalls festgenommene Reuter-Kor­respondent in Tokio, Cox, beging Selbst­mord; er sprang während der Vernehmung aus dem dritten Stock des Militärgcfängnisses und war sofort tot. Offenbar hat Cor die Tat unter der Last der Schuld ansgeführt. Aus den bei seiner Frau Vorgefundenen Schrift­

stücken geht hervor, daß er sich über die Folgen seiner Spionagetätigkeit im klaren war. Bei der polizeilichen Vernehmung wurde er dann als gefährlicher Agent Londons so bloßgestellt, daß er angesichts der zu erwarten­den Strafen den Selbstmord durch einen Sprung aus dem Fenster vorzog.

Verschärfter Kriegszustand

An der englischen Ostküste Neuhork, 2S. Juli. Unter dem Eindruck der an Stärke und Wucht ständig zunehmen­den deutschen Luftangriffe haben die englischen Militärbehörden den verschärften Kriegszu­stand über die Bevölkerung -er englischen Ost­küste verhängt.

EinGeneral in Zivil" wirft mit Handgranaten

Lvglalläs seklollerlläe ^nZst vor Zein llokeil nimmt immer tollere kormeü an - küolreliLjLliriger ergekossea

«. Berlin, 29. Juli. England spürt, und die Erfolge der deutschen Luftwaffe und der deutschen Marine in den vergangenen Tagen unterstreichen dieses Gefühl, daß der Kampf auf Leben und Tod vor -er Tür steht.

Wir geben uns keinem Zweifel darüber hin, daß die Engländer alles tun werden, um ihre Insel zu verteidigen, weil sie wissen, daß das Ende der Insel auch das Ende der englischen Plutokratie bedeutet. Dabei kommt den eng­lischen Plutokraten jeden Tag deutlicher zum Bewußtsein, daß die Ueberlegenheit der eng­lischen Flotte ihnen gar nichts nützt und der Reihe nach betonen die Zeitungen, daß der Ausgang dieses Krieges in der Luft ent­schieden werde. Um nicht das letzte Ansehen m der Bevölkerung zu verlieren, gebärden sich die Kriegshetzer natürlich außerordentlich stark. Wie es in Wirklichkeit aber in ihrem Lager aussieht, das zeigt am besten die Aeuße- rung des britischen Kolonialministers Mac Donald, der seine Landsleute in aller Offenheit darauf hinwies, daß der August voraussichtlich eine sehr gefährliche Zeit für England sein werde. Er forderte zur Ver­schickung von Kindern wenigstens aufs Land auf, weil der Aufenthalt auf dem Lande im allgemeinen doch sicherer sei als in den Groß­städten. Es kommt hinzu, daß der Mangel an Kriegsmaterial in England von Tag zu Tag spürbarer wird. Englands letzte Rettung sind

offenbar Laternenpfähle, denn die Zeitung .Avening Standard" weist mit besonderem Stolz und offenbar um eine Nachahmung des Beispiels zu erreichen, darauf hin, daß Lon-

füaung gestellt habe. Das Blatt meint, man müsse setzt auch sämtliche Parkgitter, Straßen­bahnschienen und Denkmäler beseitigen und einschmelzen. Die tägliche Liste solcher Vor­schläge und Vorbereitungen könnte man ins Unendliche fortsetzen. Sie beweisen nur, daß man in London schon zu recht bitteren Erkenntnissen gekommen ist und den kommenden Dingen mit einer geradezu grau­samen Angst entgegensieht.

Ein englischer Rundfunkansager berichtete in diesen Tagen, irgendwo bei einem Landhaus habe ein Mann, der wie ein General in Zivil" gekleidet aussah, *kuf einen langsam vorbeifahrenden Handwagen Plötzlich eine ungeladene Handgranate gewor­fen und allen die vorüberkamcn zugerufen: So müßt ihr es machen, wenn ein Tank kommt, muß man ihn zum Stehen bringen!" Der Londoner Rundfunksprecher meinte wei­ter, es gäbe m«h ein anderes Mittel, als die

Oer Führer an den Duce

Glückwunschtelegramm zum Geburtstag

Berlin. 29. Juli. Der Führer hat di Duce zum Geburtstag nachfolgendes Te gramm gesandt: ,In kameradschaftlicher V, bnndenheit spreche ich Ihnen, Duce, zu Jhri heutigen Geburtstage meine und des de, schen Volkes herzlichen Glückwünsche aus. § gelten Ihrem persönlichen Wohlergehen, b, Erfolg Ihrer Staatsführung und der fi, reichen Beendigung unseres gemeinsam Kampfes für sie Freiheit unserer Äölk

Adolf Hitler."

Tanks durch Granaten oder Minen zum Stehen zu bringen. Man könne ebensogut KUchengeschirr in die Tanks schmeißen, nur müsse man vorher das Küchengeschirr mit Dynamit laden. Man weiß schon nicht mehr, was man zu solchen Erscheinungen höchster geistiger Verwirrung sagen soll.

Wesentlich ernster wird die Angelegenheit schon, wenn von zwei Knaben berichtet wird, die an einem der angcordneten Patrouillen­gänge teilnahmen. Dabei richtete der eine seine Flinte auf den andern und das Ende Ivar der Tod des fünfzehnjährigen Knaben. Wir führen diese Beispiele an, um zu zeigen, daß die plutokratischen Kriegshetzer vor nichts zurückschrccken, um das englische Volk bis zum letzten Augenblick zu verdummen und in ihm die Meinung zu erwecken, mit solchen Verrücktheiten sei noch irgendetwas zu er­reichen.

Welchen Grad an Idiotie die englische Plu- tokratencligue bereits erreicht hat, geht aus einer Betrachtung hervor, die die Londoner ZeitungDaily Telegraph" zu einem Buch des berüchtigten Hetzjournalisten Wicküam Steed über Propaganda anstcllt.Man

sollte den Deutschen sagen," so faßtDaily Telegraph" die Meinung Steeds zusammen, was wir von den Dingen denken und wel­ches unsere Absichten sind, und daß die ein­zige Hoffnung der Deutschen darin besteht, ihre gegenwärtigen Führer zu verstoßen. Wir sollten zu ihnen sprechen alsdieExerzier- ?eldwebel der Zivilisation; diese Sprache verstehen sie am besten."

In welchem geistigen Zustand müssen sich die politisch heute führenden Kreise Englands befinden, wenn sie derartigen hanebüchenen Blödsinn über das deutsche Volk verzapfen können! Was haben diese Hanswurste in Englands politischen Zirkeln für eine Ahnung vom deutschen Volk! Was wissen diese Politi­schen Kindsköpfe, welche Sprache das deutsche Volk verst"ht! Es hat in Europa schon man­cher vom Wahnsinn Befallene erfahren müs­sen, welche Sprache das deutsche Volk mit seinen Gegnern zu sprechen weiß! Auch die britischen Einfaltspinsel und unverschämten Patrone werden sie noch rechtzeitig zu hören bekommen! Dann werden sie Wohl an idioti­schen Exzessen dieser Art kaum noch Vergnü­gen finden!

Flugboote sollen Aluminium holen

Lvglanäs lelrler ^iisveg: I^uHlransporte von RokstoHen ans Xoräamerilra

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bv. Stockholm, 80. Juli. Die wieder­holten Versicherungen englischer Minister, daß aus den USA. die große Hilfe durch rasch steigende Waffenlieferungen kommen werde, haben sich auf Grund der amerikanischen Kritiken in der Zwischenzeit als ein allzu billiges Strohfeuer trügerischer Hoffnungen erwiesen.

Zweck dieser englischen Tcndenzmeldungen istes, dieStockungenindereigcnen Rüstungsindustrie zu verbergen oder als unbedenklich erscheinen zu laßen. Die englische Flugzeugindustrie leidet vor allem unter einem gefährlichen Mangel an Alu­minium. Wie bedenklich hier die Lücken be­reits sein müssen, geht aus einer Neuyorker Meldung hervor, daß England den Transport von Aluminium aus den Vereinigten Staa­ten durch Flugboote plane. Anscheinend ist keine Zeit mehr zu verlieren!

Was steckt wirklich hinter den englischen Hoffnungen auf rasche Hilfe aus Amerika? Dieses Thema untersucht der luftmilitärische Mitarbeiter des StockholmerSvenska Dag- bladet" mit großer Gründlichkeit. Er rechnet aus, daß von den bisherigen Bestellungen nicht weniger als 5600 Flugzeuge ausstehen. Der schwedische Sachverständige stellt dazu im einzelnen fest, daß von den bis 1. Juli bestellten 9500 Flugzeugen, von denen 2000 sogar schon vor Kriegsausbruch ange­fordert worden seien, nur 2000 an England und 1850 an Frankreich geliefert worden sind. Zu den ausstehenden 5600 Flugzeugen kämen nun noch die vom Finanzminister Morgen- thau versprochenen 3000 Flugzeuge monatlich. Die amerikanischen Lieferungen könnten vor­läufig nur einen Zuschuß zu Englands eigener Produktion darstellen, die aber durch den deutschen Luftkrieg wesentlich g e - stört sein dürfte.

Britenbomben aus Friedhöfe und Kirchen

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Berlin, 29. Juli. Die Weltöffentlichkeit ist in letzter Zeit verschiedentlich über die ver­brecherischen Angriffe der britischen Luftwaffe auf Kirchen und Friedhöfe des Deutschen Rei­ches unterrichtet worden.

Nunmehr werden weitere Untaten der Royal Air Force bekannt. In der Nacht zum 23. Juli warfen englische FtiegSr über dem Friedhof einer norowestdeutschen Ortschaft mehrere Bomben ab, durch die vier Gräber zer­stört wurden. In der Nacht zum 26. Juli wurden auf dem Gottesacker einer größeren

Westdeutschen Stadt durch sieben Sprengbom­ben sogar über hundert Grabstätten restlos vernichtet. Bei einem anderen Luftangriff trafen die Bomben das Dach einer Dorfkirche und zerstörten eine neben der Kirche gelegene Gastwirtschaft. Hier­bei wurde eine Zivilperson verletzt sowie mehrere Stück Vieh getötet. In einer West­deutschen Stadt fiel eine englische Flieger­bombe auf einen Schulhof. Alle diese .Hel­dentaten" führten die britischen Flieger, wie sie dies stets zu tun Pflegen, im Schutze derNacht aus.

Llnruhen in Haifa

Die Araber stürmen jüdische Geschäft«

Tripolis, 29. Juli. Aus Aleppo kommt die Nachricht, daß nach dem letzten italienischen Luftangriff auf Haifa heftige Unruhen unter der dortigen Bevölkerung ausgcbrochcn sind. Mehrere jüdische Geschäfte wurden gestürmt; in jüdischen Plantagen wurden die Arbeiter überfallen. Die Ursache dieser Ausschreitun­gen ist in dem mangelnden Luftschutz für die arabische Bevölkerung zu suchen. Tatsächlich haben die Juden in Haifa ausreichende und bequeme Luftschutzräume, während die Araber zum größten Teil auf ihre Hütten angewiesen sind, durch deren elende Dächer schon die Splitter der Flakgeschosse schlagen. Fast alle der beim letzten Luftangriff Getöteten und Verwundeten waren von Splittern der Flak- geschoffe getroffen worden.

Unglaubliche Unverschämtheit

Frankreich träumt von neuer Einkreisung

Voo unserem Korrespondenten

jb. Genf. 30. Juli. Die ZeitungL'Eclai- reur" in Nizza setzt auch setzt noch ihre seit Jahren betriebene Hetze gegen Deutschland fort. Das Blatt stellt die Behauptung auf, Frankreich sei nurmateriell" besiegt wor­den,geistig" jedoch sei es noch völlig auf der Höhe.Auf diesem Gebiet haben wir das Recht, Siege zu erhoffen, die nur von unserer moralischen Geschlossenheit abhängen." Das Blatt meint dann, Frankreich sei auf Grund seinergeistigen" Stärke dazu berufen, einen gegen Deutschland gerichtetenlateini­schen Block" zu schaffen und zugleich auch dessen Führung zu übernehmen.

Als Mitglieder dieses Blocks, der einGgengewicht" zu Deutschland sein soll, will das Blatt die südamerikanischen Staaten einspannen, ferner Spanien und schließlich auch Italien. Um die Zahl zu ver­mehren, könnte auch Griechenland beteiligt werden, das zwar nicht lateinisch ist, aber auch ^cine Stätte der Menschlichkeit bleiben will". Diese primitive Utopie des französischen Blattes wäre uninteressant, wenn sie nicht erneut beweisen würde, daß jetzt in Frank­reich von einer neuen Einkreisung Deutsch­lands geträumt würde.

OerDank" -es Verbündeten

Belgische Soldaten in Frankreich mißhandelt

Brüssel, 29. Juli. Ans Berichten der von Südfrankreich zurückgekehrten belgischen Sol­daten geht immer klarer hervor, daß nicht nur deutsche und ausländische Zivilgefangene, sondern sogar Soldaten des Verbün­deten Belgien von den Franzosen sehr schlecht behandelt worden sind.

Volk en Staat" veröffentlicht die Schilde­rung eines belgischen Unteroffiziers, der zu­sammen mit 75 Mann am 15. Juli aus dem Lager Agde an der Mittelmeerküste entflohen ist. Es heißt darin, daß in diesem erbärm­lichen Barackenlager 4000 belgische Reservisten mit sechs Reserveoffizieren und drei Feldgeistlichen zusammengepfercht lebten. Die Verpflegung war mehr als dürf­tig. Ab und zu wurden die Insassen zu Ar­beiten beordert, deren Entgelt französische Offiziere jedoch in die eigene Tasche steckten. Die hygienischen Verhältnisse spotteten jeder Beschreibung. Von Zeit zu Zeit ließen sich belgischePersönlichkeiten" wie der ehemalige Gouverneur von Namur, Bovesse, oder der frühere Innenminister Vanderpoorten im Lager blicken, um durch hohle Reden die Be­geisterung der Lagerinsassen anzufachen. Die zur Löhnung bereitaestellten Gelder ver­schwanden in den Höheren Kommandostellen.

Ein belgischer Oberstleutnant, der einen Tagesbefehl verlesen wollte, in dem er die Haltung des belgischen Königs gut hieß, wurde von der französischen Polizei daran gehindert und nach Poitiers ins Gefängnis abgeführt. Nachdem die staatstreuen belgi­schen Offiziere ausgemerzt waren, wurde die Bewachung des Lagers tschechischen Mannschaften übertragen, die sich Miß­handlungen und Quälereien zu­schulden kommen ließen. Als die Gemein­heiten täglich zunahmen, beschloß eine Gruppe von Flamen, aus dem Lager zu entfliehen.

In- Mandel verhaftet

Er war mit Daladier nach Algier geflohen

Tanger, 29. Juli. Stefani berichtet: Nach­richten aus Marokko zufolge ist der Exminister Mandel, der zusammen mit Daladier und 22 anderen französischen Parlamentariern nach Casablanca geflüchtet war, in Algier verhaftet und zur Verfügung der fran­zösischen Justizbehörde nach Meknes gebracht worden.