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mit cler Beilage
„Unsere Heimat"
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mit illustrierter Sonntagsbeilaae
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98. Jahrgang
Auslandskredite
Geld im Ausland für produktive Zwecke leihen, das ist zwar etwas nicht ganz Unbedenkliches, aber an sich noch nichts Schlimmes. Es kommt nur auf die Bedingungen und die Begleitumstände an. Amerika war vor wenigen Jahrzehnten noch finanziell der Kostgänger Europas; es hat insbesondere sein riesiges Eisenbahnnetz im wesentlichen mit englischen und auch mit deutschen Geldern ausgebaut? Jene Auslandskredite haben der amerikanischen Wirtschaft Gelegenheit gegeben, sich planmäßig auszubauen.
Zwischen dem amerikanischen Kreditbedarf früherer Jahrzehnte und unserem heutigen Verlangen nach Auslandskrediten ist allerdings, was die Ursache betrifft, ein himmelweiter Unterschied. Amerika war ein wirtschaftlich junges, noch am Anbeginn moderner Entwicklung stehendes Land, Las Kapital einführen mußte, weil es selbst noch nicht zur Kapitalsbildung gekommen war. Deutschland von heute dagegen ist ein industriell hochkultivierter Staat, der deshalb ausländisches Geld benötigt, weil er durch den unglücklichen Verlauf des letzten Jahrzehnts sein einst so stattliches Betriebskapital im wesentlichen eingebüßt hat.
Unser volkswirtschaftliches „Anlagekapital" sind die gewaltigen Proüuktionsstätten, die wir im Lauf der letzten fünf Jahrzehnte geschaffen haben, unser wohlorganisiertes Verkehrsnetz, unsere hochentwickelte Landwirtschaft und nicht zuletzt die Arbeitskraft des Sechzig-Millionen-Volks, das die furchtbaren Schickungen des letzten Jahrzehnts mit bewundernswerter Zähigkeit überstanden hat. Diesem Anlagekapital der deutschen Volkswirtschaft ist eine sichere Rentabilität unschwer vorauszusagen, wenn angemessenes „Betriebskapital" für seine Auswertung verfügbar wird. Dieses Betriebskapital haben wir heute nicht mehr. Es mag schon sein, daß hier und dort in unserer Industrie in der Inflationszeit allzuviel vom Betriebskapital in Anlagen verbaut worden ist und hierin mit eine Ursache der jetzigen Verknappung der flüssigen Mittel gesucht werden darf. Aber kann man heute noch viel daran ändern? Wir müssen in die Zukunft blicken, und wenn es in der Tat wahr ist, daß wir auf Kosten des Betriebskapitals unsere Produktionsanlagen vielfach allzusehr erweitert haben, so müssen wir uns eben bemühen, auch dem vergrößerten Produktionsapparat die entsprechende Rentabilität zu verschaffen. Die Möglichkeiten sind vorhanden. Unser Außenhandel betritt vom 10. Januar 1925 ab wieder neue Bahnen wirklicher Gleichberechtigung. Wenn wir wollen, so können wir es schaffen. Me wirtschaftliche Erkenntnis wendet sich «ber gegen die Aufnahme fremden Gelds rein für Verzchrungs- zwecke, wie sie noch vor einem Jahr gemacht wurden. Sollen Auslandskredite nützlich wirken, so müssen folgende Fragen einwandfrei beantwortet werden: Wieviel soll man leihen? Wer soll die Kreditaufnahme vornehmen? In welcher Form? Zu welchen Zins- und Tilgungsbedingungen?
Die erste Frage, das Ausmaß der Auslandskredite! Die Geiabr eines Zuviel liegt hier immer nahe, da wir ja
im Augenblick äußerst geldknapp sind. Es wäre ao-er schlimm, wenn wir überseben wollten, daß doch im Lauf der Zeit auch wieder eine Kapiialsbildung aus eigenen Kräften bei uns im Land selbst einsetzen muß. Was machen wir dann, wenn wir heute große Auslandskredite teuer auf lange Zeit abschließen und dann nach einigen Jahren wieder reichlich einheimische Gelder verhältnismäßig billig haben, die wir dann sogar — wenn unsere eigene Produktion mit Aus-, landsgeldern überkapitalisiert ist — gegebenenfalls nun unsererseits unter dem üblichen Geldpreis ans Ausland abgeben müßten? Das erscheint vielen heute wohl noch ziemlich unwahrscheinlich, kann aber immerhin eintreten. Es ist also grundsätzlich zu verlangen, daß wir nichtmehr aus dem Ausland leihen, als unter Berücksichtigung junsqrer eigenen künftigen Kapitalsbildung unbedingt erforderlich ist. Und es ist nötig, daß uns die Möglichkeit gewahrt bleibt, teures fremdes Geld allmählich wieder durch billiges eigenes Geld zu ersetzen.
Wer soll die Auslandskredite abschließen? Hier ist eine offene Wunde unserer Volkswirtschaft. In der Aufnahme der Auslandskredite habe wir heute eine Unordnung in unserer Wirtschaft, die schädlich und unwürdig ist. Hin; und Kunz reisen nach Amerika und England, um Geld zu borgen, sei es auch unter den unmöglichsten Bedingungen und Demütigungen, wobei eine leichtsinnige „Ueberfremdung" oft noch nicht einmal das Aeußerste ist. Das harte Wort von der „Kreditbettelei" ist nicht unberechtigt. Und noch ein anderes: Der ausländische Geldgeber kann gewiß Aufschluß über die Lage des Unternehmens verlangen, in das er sein Geld hineinstecken soll. Aber ist es nun wirklich nötig, daß man jedem Eeldverleiher und Geldvermittler im Ausland groß und breit die geheimsten Unterlagen des Betriebs unterbreitet, ohne daran zu denken, wie leicht daraus unsere Auslandskonkurrenz Nutzen ziehen kann zum schweren Schaden unseres Außenhandels? Was die Auslandskredite seitens öffentlicher Körperschaften, insbesondere Länder und Gemeinden betrifft, so hat hier der Reichsfinanzminister durchgegriffen und ein strenges Genehmigungsrecht aufgestellt, Las den Mißbrauchen, die sich auch hier schon geltend machten, ein Ende setzte. Um so schlimmer sieht es dafür in der Privatwirtschaft aus. Kreditvermittlung ist zunächst eine Aufgabe der Banken. Man wirft den Kre- ditsuchendsn vielfach vor, daß sie um vermeintlich bessere Bedingungen herausschlagen zu können, die Banken umgehen und „direkt" verhandeln. Aber sind an diesem Zustand unsere Banken so ganz frei von Schuld? Kann man ihnen nicht auch vorwerfen, daß sie sich heutzutage oft nur allzu einseitig in den Dienst der Großindustrie stellen und die Klein- und Mittelindustrie und den Handel, wo es nicht so viel mit einem Schlag zu verdienen gibt, vernachlässigen? Man mag diese Fragen einmal ohne Scheu in den Handelskammern erörtern und den Banken nahelegen, ihre Vermittlung so einzurichten, wie es nach den Grundsätzen vernünftiger volkswirtschaftlich»! Arbeitsteilung nicht nur der große, sondern auch der mittler« und kleinere Unternehmer von ihnen verlangen kann.
Die Amslellung auf Gold.
(Von unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter.)
Am 30. November ist die Frist abgelaufen, innerhalb welcher die wirtschaftlichen Unternehmungen in Deutschland ihre sogenannte „Eoldbilanz" ausarbeiten und einreichen mußten. Eine große Anzahl von Firmen hat mit Erfolg um eine Verlängerung der Frist nachgesucht. Im Publikum, das keinen Anteil an solchem Wirtschaftsbesitz hat, ist die Meinung verbreitet, daß diese Umstellung auf Gold nur für die betreffenden Unternehmungen und allenfalls noch für die Finanzämter Bedeutung habe. Wer bisher dieser Meinung war, konnte sich im Wahlkampf davon überzeugen, daß die parteipolitische Propaganda sich viel mit den Eoldbilanzen abgibt. In der Tat ist es auch für alle Nichtbesitzenden und sogar auch für die nicht unmittelbar mit der Wirtschaft verbundenen Beamten von großer Wichtigkeit, wie die deutsche Wirtschaft ihr Vermögen bewertet.
Die früheren Papiermark-Vilanzen waren ein Kunterbunt der verschiedensten Bewertungen. Da stand z. V. ein großes Gebäude aus der Vorkriegszeit mit 20 000 M. zu Buche und eine während des Jahres 1923 in dies selbe Gebäude gelegte Heizanlage mit Hunderten von Milliarden! Für große Unternehmungen war es außerordentlich schwer, eine richtige und — eine zweckmäßige Neubewertung der verschiedenen Vermögensteile vorzunehmsn. In der Wahl- oropaganda ist oft behauptet worden, die deutsche Unternehmerschaft habe ihr Vermögen absichtlich viel zu niedrig angegeben, um bei den Vermögenssteuern glimpflich weq- xukommen. Wenn die Unternehmer das wirklich allgemein getan hätten, so hätten sie sehr töricht gehandelt. Es liegt doch aus der Hand, daß später einmal erzielte Gewinne einen viel größeren Prozentsatz des Kapitals ausmachen, wenn dies Kapital künstlich in der Bewertung herabgedrückt ist, ind daß diese Gewinne dann sehr hoch besteuert werden. Auch liegt es durchaus nicht im Interesse der deutschen Unternehmer. durch zu niedrige Bewertung ihrer Anlagen sogenannte „stille Reserven" zu schaffen, an denen dann Ausländer, die ihr Kapital in dies Unternehmen hineinstecken, ohne weiteres teilnehmen. Im Laufe des Jahres 1924 sind die Verluste, welche auch die Sachwertbesitzer in der Inflationszeit erlitten haben, erst richtig zutage getreten. Wenn die Besitzer von wirtschaftlichen Anlagen auch nicht annähernd den Vermögensverlust erlitten haben wie die Sparer und Rentner, so sind sie doch keineswegs verschont geblieben. Was ihnen hauptsächlich verlorengegangen ist, ist das Betriebskapital. Ohne solches Betriebskapital können aber die Anlagen nicht in Gang gesetzt und damit auch nicht nutzbringend verwertet werden. Unternehmungen ohne ausreichendes Betriebskapital sind wie Lokomotiven ohne Brennstoff: Sie stehen still. Ein Anlaß dazu, die Besitzer der „auf Gold umgestellten Anlagen" um ihren Reichtum zu beneiden, liegt für keinen Deutschen vor. Wenn es gelingt, die stattlichen und leistungsfähigen deutschen Wirtschaftsanlagen voll und gewinnbringend in Betrieb zu nehmen, so haben alle Teile des deutschen Volkes und mit ihnen auch der Staat Vorteil davon.
l Stadtgemeinde Wildberg
Oberamt Nagold.
Schafweide- Verpachtung.
Die hiesige Schafwetde, die im Borsommer mit 150 Stück und im Nachsommer mit 250 Stück befahren werden kann, wird auf -in Jahr
am Mittwoch, den 17. Dezember 1924, vormittags 9 Uhr auf dem Rathaas verpachtet.
Abschriften der Pachtbedingungen können vom Stadtschulthetßenamt gegen Erstattung der Schreibgebühren bezogen oder die Pachtbedingungen daselbst eingesehen werden.
Er wird noch besonders darauf hingewiesen, daß dem Pächter das bequem eingerichtete städtische Schas- haus zur Benützung überlassen wird.
1796 Stadlschultheißenamt.
1871
Sulz.
Gemeindejagd
umfassend 850 da Feld und 330 da Wald, wird am
Samstag, den 13. Dez.
1924 , uachmitt. 2 Uhr«_
auf dem Rathaus öffentlich verpachtet. Pachtdauer 1. April 1928 bis 1931. Pachtdedinqungen siegen auf dem Rathaus zm Tinsicht auf. Schulth.-Amt.
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Or. Hiompsons Lsiksnpulvsr Lcttmsn) «Iss 30
Bezirkswirlsverein Nagold.
Am nächsten Montag, den 8. dS. MtS. findet bet Koll. Seeger z. Traube Alten steig eine
Hauptversammlung
statt, wozu höflich und dringend eingeladen wird. Taaekordnung wird im Lokal bekanntgeqeben.
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U«, d. Tasche! Seit 30 Zainen
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(nur Talherde) am nächsten Montag morgens 8 Ahr auf der Stadlpflege - Kanzlet in Nagold.1858
Darlehen
aus 1. Hypothek sehr gute Sicherbeit,
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Goldmark
oder mehr sofort oder l. Januar anfzunehmen gesucht.
Adr. unter Nr. 1894 an die Zeitung ubzugeben.
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