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' Tagesspiegel j
Reichspräsident Ebert veranftaltek zu Ehren der aus . ikl. :rika Mrückkehrenden Führer des LZ. 126 am 26. Nov. ! «in Frühstück. !
Die deutsch - englischen Handelsverkragsverhaudlnngen ! »erden am Montag in London fortgesetzt. !
Der bayerische Ministerpräsident begibt sich mit dem In- nenminister Stützet und Iusiizminister Gärtner auf mehrere TaM nach der Pfalz.
Dem bayerischen Landtag wird eine Denkschrift über die ' französischen Forstverwüstungen und die Beteiligung deutscher Holzfirmcn daran, zugehen. !
Der englische Außenminister Chamberlain wird am 6. ! Dezember zur Tagung des Völkerhundsrats in Rom (8. Dez.) i abreisen und in Paris eine Besprechung mit hcrriot über das Genfer Protokoll haben. l
Die Errichtung eines starken britischen Flottenstützpunkts ! in Singapore soll alsbald in Angriff genommen werden.
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Der spanische General Serrano wurde während einer ! Ruhepause im Feldlager in Marokko durch einen Halsschutz getötet. i
Owen Jung, der gewesene Generalagent für den Daw-s- plan hat nach seiner Rückkehr nach Neuyork berichtet, der Dawesplan lasse sich nach den bisherigen Erfahrungen leicht durchführen. Er habe in der sittlichen Denkart des deutschen Golks eine Besserung festgeskcllt. — Zehr schmeichelhaft!
pariser Blätter melden gerüchtweise, in der russischen Marine in Kronstadt sei eine schwere Meuterei ausgebrochsn: Trohki sei gefangen genommen worden und tue Sowjet- regieruna sei in Gefahr. (?)
Politische Wochenschau
Es geht doch merkwürdig zu in der Wett! Als das öfter- , reichische Ministerium Seipel am 7. November bei dem > Eisenbahnerstreik zurücktrat, war man baß verwundert, daß j ein solcher Anlaß den Sturz einer Regierung veranlassen ! konnte, noch che die Nationalversammlung nur ein Wort ge- i sprochen hatte. Allmählich könnt« man klarer sehen. Dr. ! Seipel führte, seit er das Werk der wirtschaftlichen Wiederherstellung des Bundesstaats Oesterreich — er besteht aus den 9 Gliedern Wien, Ober- und Nieder-Oesterreich, Vorarl- ! berg, Tirol, Salzburg, Steiermark, Kärnten Mid Burgen- ! land — unternommen hatte, allerdings unter Preisgebung s der politischen und finanziellen Selbständigkeit des Landes, ! einen dauernden Kampf mit den Regierungen der Länder. ^ Begünstigt durch die nicht mustergültige republikanische Ver- ' sassung, suchten die Länder mehr und mehr von der Bundes- i regierung sich unabhängig un<> aus dem Bundesstaat einen ^ Siaatenbund zu machen. Dr. Seipel erkannte die Gefahr, i und er suchte durch den äußersten Schritt des Rücktritts die ^ widerstrebenden Landesregierungen zu schrecken. Darin hat > Seipel sich jedoch verrechnet. In der ersten Bestürzung er- ! suchte ihn der Hauptausschuß der Nationalversammlung, die ^ Kabinettsbildung wieder zu übernehmen, in den weiteren ; Verhandlungen mit den Parteien versagte aber die eigene ^ christlich-soziale Partei die Gefolgschaft; Seipel mußte auf > den Auftrag der Regierungsbildung verzichten, und dadurch i ist der Staat in eine schwierige Lage gebracht. Der von ^ Seipel als Bundeskanzler vorgeschlagene und nun auch ge- j wählte Dr. Ramek ist kein vollwertiger Ersatz Seipels; ^ wenn er auch von Seipel, der die Obmannschast der Partei ! und der Fraktion wieder übernimmt, unterstützt und beraten wird, den Gewichtsmangel an persönlichem Einfluß wird «r ^ nicht ersetzen können. Dem großen Wiederherstellungswerk Seipel« ist durch seinen Abgang sicherlich nicht gedient.
Der österreichische Kabinettswechsel hat allerdings auch i noch «ine andere Seite. Dem deutsch- österreichischen Gefühl, das in den Ländern und in den Landesregierungen .. von je kräftiger war als in der Großstadt Wien und in der Bundesregierung, ist Bundeskanzler Seipel in seinen Ab- < machungen mit den Verbündeten und dem Völkerbund viel zu weit gegangen: es wurde chm nicht verziehen, daß er um das Linsengericht der Völkerbundsanleihe Oesterreich unter die rücksichtslose Diktatur des Völkerbundskommissars Dr. Zimmermann verkauft habe. Während der Wiener Regierungskrise hat es nicht an Stimmen gefehlt, die die Rück- . trittsdrohungen Seipels mit dem Hinweis unterstützten, das Ausland werde Seipek Sturz übelnehmen. Gewiß, der Rücktritt Seipels wird für. Oesterreich aus verschiedenen Gründen wohl kein Vorteil sein; aber das muß man den österreichischen Ländern hoch anrechnen daß sie noch Nationalgefühl genug besitzen, um sich in ihren innersten Angelegenheiten von fremder Beeinflussung frei zu erhalten.
! Deutschland kann in dieser Beziehung von den öfter- reichischen Brüdern nur lernen. In die Wahlarbeiten für die Reichstagswa'hl am 7. Dezember kommt allmählich Tempo, je näher der Entscheidungstag heranrückt. Die Parteiführer bis hinauf zum Kanzler sind schon alle fest im Zeug; die Siegeszuversicht ist auf alle Parteien gleichmäßig verteilt, und das scheint eine gewisse Berechtigung zu chaben im Hinblick auf die Gelassenheit oder Wursthaftigkeit der Wählermillionen, denen es heute noch ein Buch mit sieben Siegeln ist, warum denn eigentlich der alte Reichstag, der doch noch so jung, so jung war. absolut aufgelöst werden mußte. Sie werden es nie ergründen, denn diejenigen, die in Berlin an der Spritze sind, hüten das Geheimnis mit Argusaugen. Es ist wohl möglich, daß die Reichstagswahlen so ungefähr den Gemeindewahlen entsprechen, die kürzlich >ii Mecklenburg und Anhalt stattfanden: e§ blieb im großen ganzen beim alten, nur die beiden äußersten Parteien von rechts und links haben gegen die frühere Reichstagswahl an Stimmen etwas eingebüßt. Es ist aber gewagt, zwei so ganz verschiedenartige Wahlen zu vergleichen oder aus ihnen Schlüsse für die Zukunft zu ziehen. Es kommt oft ganz anders. Wenn aber die Wähler bisher sich nicht haben aus der Ruhe bringen lassen und wenn sie hoffentlich vollzählig am 7. Dezember, ohne Zorn und Eifer, ihre Stimmzettel abgsbtn werden, so hat es doch in sehr weiten Kreisen Anstoß erregt, daß von verschiedenen Wahlrednern, selbst von Regierungsleuten, der Auslandswauwau herangezogen wurde, um für oder aeaen eine Partei Stim
mung zu machen. — Achtung vor den Oesterreichern! Was soll das Ausland? Sind wir Reichsdeutsche schon so herunter, daß wir hem feindlichen Auskgnd zu Gefallen wählen sollen? Dann müßte die Wahl ja möglichst schlecht für das wirkliche Wohl Deutschlands ausfallen. Ein Franzos«, heiße er Millerand oder Poincare oder Herrkot, wird in alle Ewigkeit nicht wünschen, Laß die inneren Verhältnisse, also auch die Parlamentsverhältnisse, für Deutschland gut seien. Auch wer nicht in die Lehren der Geschichte eingeweiht ist, sondern nur die letzten sechs Jahre als Deutscher in Deutschland verlebt hat, wird zu der Erkenntnis erzogen worden sein, daß Frankreich in allem und jsdsm unfern Untergang will.
Endlos ist das französische Sündenregister und mehrt sich» täglich. Am 20. November wurde d)r in Forbach meuchlings von französischen Schergen üb^fallene General von Nathusius abermals vom Kriegsgericht in Lille verurteilt. Hst es jemals erhört vor Vernunft, Moral, Gesetz und Völkerrecht, daß sechs Jahre nach Beendigung des Kriegs ein sogenannter Sieger über die Offiziere des gegnerischen Heers zu Gericht sitzt und sie unter den schimpflichsten Beschuldigungen ohne Verteidigung in Abwesenheit zu den schwersten Strafen verurteilt, wie das Kriegsgericht v o n A m i e n s am 19. November 1924 wieder zwei deutsche Offiziere zu je 20 Jabren Zwangsarbeit verurteilt hat. Was es mit den infamen Veschuldiaunaen auf sich hat, das mußt« sich dieser Tage so ein französisches Kriegsgericht von, Reichsgericht in Leivzia sagen lasten: Ein anderer deutscher General war beschuldigt worden, ein französisches Schloß am 10. September 1914 geplündert und verwüste» zu haben. Der General war aber nur in der Nacht vom 4. zum 5. September in dem Schloß einquartiert gewesen, am 10. September war es von französische n Truppen besetzt worden. Wenn es also wahr ist, daß das Schloß geplündert wurde, dann können es nur die Franzosen selbst getan haben. Daß das im Krieg sehr häufig vorgekommen ist. ist von vielen Seiten bezeugt. Hinterher aber beschuldigt man aus durchsichtigen Gründen die Deutschen, was sehr einfach ist, weil die' Beschuldigten nur in Ausnahmefallen, wenn die „Kriegsverbrecher" vor dem Reichsgericht stehen, sich verteidigen können. ... ,
Neuerdings scheinen es die Franzosen auf die Reichs - ! wehr und General v. Seeckt abgesehen zu haben. Dieb- . stahl und Plünderung ist ihm bis jetzt nicht angedichtet wor- s den, aber er wird beschuldigt, heimlich einen „Gaskrieg gegen Frankreich vorzubereiten und den Herren von der Visitationskommission das Leben so sauer wie möglich zu machen. Natürlich ein erlogener Vorwand, um die „Generalinspektion" zu einer dauernden Einrichtung zu machen, obgleich man der Reichsregierung seinerzeit hoch und heilig versprochen hatte, daß sie nur kurz dauern werde. — Nein, man soll dem deutschen Volk nicht zumuten, den Franzosen zu Gefallen zu wählen! I
Am 16. November haben die Franzosen und Belgier endlich die von ihnen beschlagnahmten Bahnen im besetzten Gebiet in Gemäßheit des Londoner Abkommens an die Reichsbahn-Aktiengesellschaft zurückgegeben, nachdem sie seit Januar 1923 militärisch besetzt und seit März 1923 von einer besonderen Verwaltung übernommen worden waren. Soviel man in den IX Jahren an dem prachtvollen deutschen Material kaput macken konnte, das hat die sogenannte „Regie" in ihrer Unfähigkeit besorgt. Die Rheinländer sind froh, daß sie sich wieder auf die Eisenbahn setzen können, ohne vorher das Testament gemacht zu haben. Die Bahnverwaltung aber bleibt ein unverwelkliches Blatt im Ruhmeskranz Frankreichs. Hingegen ziehen sich die Handels- vertragsverhandlungen in Paris in schier endlose Länge hin, in regelmäßigen Abständen werden sie unterbrochen, und Herr Trendelenburg reist dann allemal nach Berlin, um wieder Rats zu holen. Aber über den Stein des Anstoßes kam man bisher nicht weg: das ist die Erhebung der Ausfuhrabgabe von 26 Prozent vom Wert der deutschen Ausfuhrwaren. Nach dem Dawesplan ist klar, daß diese außerprdentliche Entschädigungs-Schröv- funa neben der planmäßigen Jabres-ahkuna eigentlich nicht statthaft ist, und es war eine richtige Dawesiade, daß Dawes die seit 1921 von England eingeführte Abgabe trotzdem anerkannt hat. Frankreich hat das englische Beispiel erst nach der Londoner Konferenz nachgemacht, weil es dadurch seine Stellung Deutschland gegenüber bei den Verhandlungen willkürlich stärken und zu Erpressungen benützen konnte. Der neue Generalagent kür die Entschädigungszablunqen Der neue Generalagent für die Entschädigungszahlungen, klärt, die Entschädigungszahlungen seien nicht dazu da, daß einzelnen Verbündeten im voraus Sonderzuwendungen auf Kosten der anderen gemacht werden, jedenfalls behalte er bezw. der Ueberweisungsausschuß sich vor, die Summen zu bestimmen. die für die Äusfuhrabgaben, die ja das Reich den deutschen Ausfuhrgeschäften zu ersetzen hat, zu bestimmen. Nichtsdestoweniger wollen die Franzosen die Abgabe nicht aufheben und es nötigenfalls auf einen Schiedsgerichtsspruch ankommen lassen. Die deutsche Reichsregierung aber sagt mit Recht, daß ein Handelsvertrag neben der Abgabe zwecklos wäre. Sie hat schon nach-Pariser Berichten den französischen Forderungen in manchen Punkten nachgegeben, in diesem Punkt kann sie es nicht. Dann lieber gar keinen Vertrag, als einen, der Deutschland auch wirtschaftlich in die Abhängigkeit Frankreichs bringt.
Die Ausfuhrabgabe ist auch der umstrittene Punkt in den Handelsvertragsverhandlungen mit England, obgleich es dort immerhin noch einige vernünftige Leute gibt, die einsehen, daß die Abgabe nach Inkraftsetzung des Londoner Abkommens, d. h. des Dawesplans Zweck und Sinn verloren habe. Daß aber deutscherseits der Dawesplan richtig geht, das hat nicht nur Gilbert, sondern auch der neue englische Erstminister Baldwin anerkannt. Man sollte nun meinen, die Verbändler hätten Ursache, mit Deutschland zufrieden zu sein; wir möchten den Verbändler seben, der einen Dawesplan auf sich genommen hätte und ihn auch durchführen würde, obgleich bis zur Stunde kein Mensch weiß, wie lange dieser Dawesplan denn dauern, mit anderen Worten, wie hoch die von Deutschland zu zahlende Entschädigung überhaupt sein soll. Aber unermüdlich wird nach Vorwänden gesucht, Deutschland neue Schädigungen zuzu- füqen. Nach dem klaren Wortlaut des Versailler Vertrags müßte England das Kölner Besetzungsgebiet am 10. Januar 1025 räumen: die Bedingung, daß Deutschland den Ab- rüstungsverpsiichtunaen nackaekommen lei. ilt erfüllt. Don
oer englischen Regierung wurde ausgesprochen^ daß die „Generalinspektion" befriedigt habe. Lloyd George hat schon vor drei Jahren gesagt, Deutschland sei völlig entwaffnet. Und doch wivd immer noch erwogen und beraten, und e§ ist nun so weit, daß am 10. Januar sicher noch nicht geräumt wird, weil „Freund" Herriot es nicht haben will, es sei denn, daß Köln statt der englischen eine franzig fische Besatzung erhält. Daher die Lügen gegen die Reichswehr und General v. Seeckt.
Für den. der heute noch den französischen Anschuldigungen gegen Deutschland Glauben beimißt oder sich den Anschein gibt, als messe er ihnen Glauben bei, gibt es fürwahr keine Entschuldigung mehr. Soeben ist wieder Poincare durch Veröffentlichungen aus dem Tagebuch des einstmaligen französischen Botschftera in Petersburg, George Louis, als der teuflische Kriegsmacher entlarvt worden, der in den Jahren 1912 bis 1914 im Bund mit dem italienischen Kapitalisten und Botschafter Tittoni und dein nichtsnutzigen Schuldenmacher und russischen Botschafter Jswolski die Russen in den Krieg geradezu „hineinge- hetzt" hat. „Als Präsident (der Republik) ist Poincare noch viel gefährlicher gewesen, denn als Ministerpräsident, weiter den Krieg hat frei entfesseln können. Sein Botschafter Paleologue (der Nachfolger Louis in Petersburg) hat auf Poincares Geheiß die Russen in den Krieg getrieben," schreibt Louis. Der frühere französische Außenminister
Pichon bestätigt die Worte Louis' vollkommen. In Paris natürlich Bestürzung und maßlose Wut; Poincare selbst such! sich durch Ausreden wie ein Schulbube aus der Schlinge zu befreien, verwickelt sich aber in der Eile in Widersprüche. In London peinliche Verlegenheit. Die Blätter berühren di« Angelegenheit nur oberflächlich oder suchen sie ganz totzu- schweigen. Das Kartenhaus -er Schuldlüge und die Grundlage des Vertrags von Versailles ist endgültig zusammengebrochen. Gewiß, es hieße den Engländern ui viel zugemutet, wenn sie aus freien Stücken auf die größt« Weltlüge, an der sie selbst so viel Anteil haben, verzichten sollten, — es muß und wird mit den Wahrheits beweisen erst noch dicker kommen —, aber das könnte man von Alt- England erwarten, daß es künftig den französischen Verleumdungen die kalte Schulter zeigt. Tut es das nicht, verschleppt es z. B. die Räumung von Köln, so ist es offenbar, daß England zu tief in -die große Schuld verstrickt ist, als daß es der Stimme des sittlichen Rechts noch folgen könnte. England spielt sich gerne als Tugendwächter der Weltmoral auf. Es scheint also an eine sittliche Weltordnung zu glauben. Dann möge es aber sich vor Augen hätten, -aß auch ihm die Stunde noch schlagen kann Die allislamitische Bewegung hat am 19. November Lurch den mörderischen Anschlag auf den englischen Sirdar (Generalgouoerneur) in Kairo, Lee Stack, in Flammsnzeichen eine Warnung an das britische Weltreich gerichtet. Wird sie in England verstanden werden?
Neue Nachrichten
Aus der Wahlbewegung
Berlin, 21. Nov. Gestern ist die Frist der Einreichung der Wahlvorschläge für die Reichstagswahl abgelaufen. Wie verlautet, sind diesmal „nur" 11 Vorschläge eingegangen gegen 16 bezw. 18 der Wahlen im Mai d. I.
Der preußische Innenminister Seoering hat das Wahlplakat der Deutschnationalen Volkspartei beschlagnahmen lassen.
Die Reichswahlliste der Deutschnationalen enthält an den ersten Stellen folgende Namen: Hergt, Fürst Bismarck, Frau Behm, Lambach, von Tirpitz, Best und Werner- Gießen.
Die bayerische Regierungspolikik München, 21. Nov. In der gestrigen Sitzung des Landtags erklärte Ministerpräsident Held, er habe stets deutsche und bayerische Politik gemacht. Bayern habe zuerst den Kampf gegen die Schuldlüge ausgenommen. Die Erkenntnis breche sich immer mehr Bahn, daß es das größte Verbrechen der Geschichte war, aufdie Schuldlüge den unerhörten Vertrag von Versailles zu gründen. Es würde ein Verhängnis für das deutsche Volk sein, wenn Deutschland jetzt in den Völkerbund hineinginge. Die deutsche Politik miiie üne solche sein, daß sie den Einzelstaaten ihre Freiheit lasse.
Selbstmord eines Kommunistenführers Mannheim, 21. Nov. Der Kommunist Wilhelm Stumpf, der vor einer Woche unter dem Verdacht, sich eines Vergehens gegen das Gesetz zum Schutz der Republik durch Teilnahme und Leitung einer kommunistischn Hundertschaft schädig gemocht zu haben, verhaftet worden war, hat sich in der Zelle des Untersuchungsgefängnisses erhängt.
Die deutsch-französischen hcmdslsverkragsverhandlungen Paris, 21. Nov. Der deutsche Unterhändler Trendelenburg ist wieder in Paris eingetroffen. Er brachte neue Weisungen aus Berlin mit, über die Stillschweigen beobachtet wird. Die Schwierigkeiten liegen nach dem „Oeuvre", neben der Ausfuhrabgabe, in der französischen Forderung der zollfreien Einfuhr elsaß-lotbringischer Waren nach Deutschland, Der deutsche Botschafter v. Hösch hatte eine Unterredung mit Herriot. In einer Besprechung mit Seydour soll Hösch erklärt haben, die Reichsregierung erkenne die Berechtigung Frankreichs zu Erhebung der Ausfuhrabgabe nicht an. Der neue Reichstag werde wahrscheinlich über die Frage «>' stimmen.
Bezüglich des deutsch-amerikanischen Handelsvertrags, den Präsident Coolidge in feiner Botschaft an den Kongreß ankündigen wird, glaubt man allgemein, daß -fk Vertrag in der gegenwärtigen Tagung nicht mehr durchgehen wird. In der letzten-Tagung war der Vertvaasem- wurf auf den Widerstand der Schrffsgesellschaften gestoßen, die befürchteten, daß ihre StaatsunteHtützung durch den Vertrag beeinträchtigt werden könnte.
Britische Reichskonserenz
London, 21. Nov. Die Vertreter der Dominions werden in nächster Zeit nach London au einer Konferenz kommen-
ver u. a. das Genfer ? die Möglichkeit bestehen, i nicht schlechthin verwerfen. E vorschlagen. Bis da Are Stellungnahme ausse
Sir .
Kairo, 21. Nov. Der kpevtischen Truppen, Gern M. xin Anschlag verübt w, Verwundungen erleaen.
Die britische Regierun -er ägyptischen Regieruu «dikalen Volksschichten in penge Maßregeln ergreife pen im Sudan verstärken In Aegypten soll eine gebildet werden.
Erhebung r Tanger, 21. Nov. L Teil der Rifkabylen habe erhoben: zwei seiner Mi
La!
Washington, 25. Nov dritte Partei zu bi teigeschäftsführex teilt mi Anstrengungen darauf z im Kongreß wiederzugeu
Zum Floktenba Neuyork. 21. Nov. 2 aus dem Abwracken von rüstungsabkommen nur ' Neubauten. Es waren fü ausgabt. . Sie hätten, we 426 Millionen gekostet.
Studenten
Bei den Neuwahlen j an der Technischen Hochs ' beteiligung 90 Prozent r ren. Insgesamt wurden hielten in der Studente Studentenschaft 24 Sitze, freie Hochschulgruppe 2 <
Nathusius zu einei
Lille, 21. Nov. Das neral von Nathusius ui stände mit 6 gegen 1 : sprochen und zu einem Kosten verurteilt.
General von Nathusi sen vom Kriegsgericht L urteilt worden, weil er strielleri Motte in Ro einquartiert gewesen wo Kleidungsstücke, einen § waren gestohlen und nai Das Kriegsgericht nahm Tafelgeschirr im Wert vi Frage der weiteren Die> men verneint. Die Eil Kriegsrat bestand aus einem Major, zwei Hau Adjutanten, er hatte alsi von Unteroffizieren oder neralsrang Nathusius' r Nathusius rm weiße in militärischer Haltung er die Gegenstände, die gesehen habe. Einen T> er voll von Läusen wai der Kommandantur req mmgsgemäß ein Requifi behauptet, General Nach verpackt und nach Deut er das Einpacken usw. x es angenommen. Auf N Krieg von einer französ Generals in Koblenz Hl funden. Das Protokoll Tatsache festgestellt war hauptete dann, der Gei Berlin. Die Nackforsch iung unwahr ist. M Vertreter, es sei ohne Be worden sei, Nathusius fein Gepäck sei größer g< als bei der Ankunft. D weisführung" an.
Die Londoner „Dai! Gepflogenheit der frcmz ral Nathusius das Urteil gegeben. Der General Haar und sagte: „Das Dann brach er zusamn um ihn und tröstete il Kurze Zeit später brack M das Militärgefängnil
^ Das Auswärtige Ar nächst abwarten, w seiner Verteidigung erg rufungsrecht Gebrauch fchafter Unterstützung e diplomatische Vorstellun Die „Deutsche Tage von Lille kann der Sc Frankreich nicht länger
Die veri Paris, 21. Nov. Pie die Verurteiluna des E