welchen 2 nicht ganz einwandfreie Angaben machten, geht objektiv hervor: Am 17. August war da» BezirkSfeuerwehr- feft in Altenstetg. Der bestbeleumundete Angeklagte besuchte dasselbe auch. Im Laufe de» Nachmittags kehrte der sonst nüchterne Mann in verschiedenen Wirtschaften und auf dem Festplatze ein und war infolgedessen betrunken. Segen 10 Uhr wollte er sich auf den Heimweg begeben, da begegneten ihm in der Nähe der HirschkaffeeS 2 Radsahrer mit unbeleuch- teten Rädern. Der dort in der Nähe sich befindliche Schutzmann Friedrich Schaible wollte dieselben anhalten und zur Anzeige bringen. Während ein Radfahrer davon fuhr leistete der ledige Schneider Han« Roller von Schernbach der Aufforderung deS Beamten Folge und wollte mit demselben zur Feststellung seiner Namens in dar Wachlokal gehen. In diesem Augenblick kam Bäßler heran benahm sich etwas frech gegen Schaible und sagte: Lassen Sie den Radsahrer laufen, er ist ja gar nicht dunkel; worauf Schaible erwiderte das gehe Bäßler nichts an I Nun fuhr der Hund des Schaible an Bäßler hinauf, worauf eS zu gegensteitigen Stoßereien kam. wobei Bäßler sagte er schlage ihn in den Graben hinein. Roller ging nun mit Bäßler in den Stern, wo elfterer noch ein Paket u. ein Licht holen wollte. Dort tranken sie noch einige GlaS Bier; Bäßler war sehr aufgeregt und schimpfte kolossal über die Polizei. ES solle ihm keiner in die Finger laufen, sonst setze eS etwas ab. Um V»11 Uhr kamen Roller, Bäßler nnd der Landwirt JohS. Calmbach von Lengenloch in die Nähe der Wirtschaft zum .Grünen Baum". Roller stellte sein Fahrrad hinter die Wirtschaft; zu gleicher Zeit kamen auch Schutz mann Schaible und Wachtmeister Hartmann dorthin. Hart- mann forderte Bäßler zweimal auf. heimzugehen. Calmbach wollte vermitteln, Hartmann ließ sich nicht darauf ein und stellte zum 3. Mele die Aufforderung an Bäßler, heimzugehen. Bäßler entgegnete, was er von ihm wolle und langte nach Hartmann, worauf dieser und Scheible auf Bäßler mit Gummiknüppeln einschlugen. Calmbach wollte den Hartryann besänftigen, wobei er ebenfalls Schläge erhielt. Jetzk' sprang Bäßler rückwärts, kam an eine Holzbeige, versah sich mit einem Backschett, näherte sich dem Hartmann von hinten und versetzte ihm mit dem Scheit einen wuchtigen Schlag auf die rechte Schädeldecke, worauf er bewußtlos zu Boden fiel und infolge der erhaltenen Verletzungen in der Frühe andern Tages starb. Hartmann hinterläßt eine Witwe mit 3 unversorgten Kindern. Bei der Sektion der Leiche wurde ein ausgedehnter Schädelbruch, ein großer Bluterguß in dar Gehirn und eine Gehirnerschütterung festgestellt, was den Tod deS pflichttreuen Beamten herbeisühren mußte. Die Verletzungen deS Bäßler waren ganz geringfügig. Infolge dieser Ergebnisses der Hauptverhandlung nahm der Staatsanwalt
die Anklage auf Körperverletzung mit Todesfolge zurück, begründete dagegen ausführlich die Anklage auf Totschlag und beantragte wegen dieses Verbrechens unter Zubilligung mildernder Umstände eine Gefängnisstrafe von 3 Jahren. Die Verteidigung machte Notwehr und Nothilfe geltend und beantragte die Freisprechung deS Angeklagten; Totschlag sei unter keinen Umständen anzunehmen, eS sei eben ein Un- glücksfall, an dem der Verstnrbene größtenteils selber schuldig gewesen sei. Sollte das Gericht jedoch Körperverletzung mit nachgejolgtem Tod annehmen, so bat der Verteidiger um Zubilligung mildernder Umstände in weitestem Gradq, Abrechnung der Untersuchungshaft und Aufhebung deS gegen den Angeklagten erlassenen Haftbefehls. Zum Schluß bemerkte der Angeklagte: „ES ist mir leid, daß die Sache so gegangen ist; ich bitte um eine gnädige Strafe!" Das Gericht stellte fest, daß der Angeklagte nicht in Notwehr gehandelt hat; er hat sich vielmehr in ungehöriger Weise in Amtshandlungen der Polizeibeamten etngemischt und auf den Verstorbenen vorsätzlich mit aller Wucht etngeschlagen. Unter Zubilligung mildernder Umstände wurde der Nnaeklagte wegen eine» Verbrechen« der Körperverletzung mit Toderfolge zu 6 Monaten Gefängnis, abzüglich 2 Monate Untersuchungshaft, verurteilt; der Haftbefehl wurde nicht aufgehoben.
Handels Nachrichten
Dollarkurs Berlin, 22. OKI. 4,21 Bill. Mk. Neuyork 1 Doll. '4,197. London 1 Pfd. Sterl. 18.85. Amsterdam 1 Gulden 1,858. Zürich 1 Franken 9.808.
Dollarschahscheine 87.40.
Kriegsanleihe 519.
. Franz. Franken 8614 zu 1 Pfd. Skerl., 19.13 zu I Dollar.
Stulkgarter Börse, 22. Okt. Die heutige Börse verlief wieder !n recht ruhiger Haltung. Trotz der geringen Amsähe haben sich die Kurse gut behaupten können und weisen nur geringe Veränderungen gegen gestern auf. Am Nevkenmarkt waren Reichsanleihe kaum verändert bei 540, während die Württ. Staatsanleihen etwas niedriger lagen.
Berliner Gekreidepreise, 22. Okt. Weizen mark. 21.80—22.30, Roggen 21.40—21.80, Sommergerste 24—27, Hafer 18.20—19, Weizenmehl 31—34.25, Aoggenmehl 30—34, Weizenkleie 13.50, Rog- genkleie 12.50—13, Raps 390—4M.
Berliner Butterpreise. Großhandel. 1. Sorte 2.03, 2. Sorte 1.83, abfallend 1.48.
Allgäuer Butter- und Käsebörse. Kempten, 22. Okt. Butter 1.85—1.98 gut, Weichkäse grüne 80—85 unverändert, konsumreife 0.95—1, unverändert. Rundkäse ausgeheizte 1.10—1.30, ruhig, konsumreise 1.25—1.50 ruhig.
Märkte
Schweinepreise. GIengena. Br. Saugschweine 35—tzy oz„. fer 65—187 d. P. — Kirchheim u. T. Milchschweine 40—7g' Läufer 90—225. — Oehringen. Milch schweine 40—66 d. P. ' Frachtpreise. Aalen. Roggen 12, Dinkel 12, Gerste alt 15, neu 14, Haber alt 14, neu 10 -K. — Giengena. Br. Weizen 11—14. Roggen 10.50—12, Gerste 11—14.80, Haber 7.20—12.20. — Reutlingen. Weizen 12—16, Dinkel 10—16, Gerste 10—13 Haber 9—13. — Arach. Dinkel 8—12.50, Gerste 8.50—10, Zaber
11.50— 14, Weizen 11—11.50, Roggen 10—11. Mischling 11 -
A l m. Weizen alt 12.50—14, neu 10.50—12.50, Kernen neu 115g berste alt 12.20—13, neu 10.50—12.50, Dinkel 10.60, Haber alt
10.50— 13, neu 7—9.50 -K je Zkr.
Herbstnachrichken. Skockheim. Lese In vollem Gange. Ouon-- tum schlägt vor. Qualität überaus gut. Heule Verkauf lebhaft zu SM -K pro 3 Hektoliter. — Nordhausen. Verkäufe zu 115 bis 120 — Sontheima. N. Seit Montag ist die Lese im Gang.
Stand der Weinberge verhältnismäßig gut. Der Staufenberger Weißriesling wird nach Güte und Menge befriedigen. Auch alte Weine vom Jahrgang 1921, 1922 und 1923 sind noch auf Lager. — Schwaigern. Allgemeine Lese zu Ende. Die Preise zogen von 830 bis auf 250 -4t je für 300 Liker an. Qualität befriedigt über Erwarten. — Höpfigheim. Noch einige gute Reste feil zum Preis von 180 <4t.
Devisenkurse in Billionen
Berlin
21. Oktober
22. Oktober
Holland
100 Guld.
Geld
164.59
Brief
165.41
Geld
165.49
Brief
166,31
Belgien
100 Fr.
20.05
20,15
20 20
20.30
Norwegen
100 Kr.
59.65
59.95
59,95
60,25
Dänemark
100 Kr.
71.75
72
72.12
72 48
Schweden
100 Kr.
111.37
111,93
1^.37
111.93
Italien
100 Lira
18.26
18,36
18,24
18.34
London I Pfd. Sterl.
18,83
18 92
1^.89
18.98
Neuyork
1 Dollar
4.19
4.
r.19
4,21
Paris
100 Fr.
21,81
2191
21.95
22.05
Schweiz
100 Fr.
80.50
80.90
80.70
8110
Spanien
100 Peseka
. 56,16
56.44
56.21
56.49
D-Oester.
100 000 Kr.
5.92
5,95
5,92
5.95
Prag
100 Kr.
12,49
12,55
12,51
12,57
Ungarn
100 000 Kr.
5.46
5,48
5,49
5,51
Argentinien
1 Peso
1 54
1.55
1,53
1,54
fllokio
1 Ben
1,61
1,62
1,61
1,62
75.69
Danzig 100 D. Guld.
75.16
75,54
75,31
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Berlin. 23. Bolksp art< über die Zeit ü ist für die Fühl desvorsitzenden, die Entscheidun Großadmiro naler Kandidat Der Wahla mit der Auffori Heute früh kratischen f der seitherige A austreten.
Reichswehr! Reichstagsaba! Mandat überm gierungserweitc