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Mittwoch den 8. Oktober 1924

Fernsprecher Nr. 29.

98. Jahrgang

Tagesspiegel

Die Richtlinien des Regierungsprogramms- die die Grund­lage für die weiteren Verhandlungen mit den Parteien zur lRegierungserweiterung bilden sollen, sind vom Reichskanz­ler vr. Marx noch nicht fertrggestelll. Am Donnerstag sind die Araklionsführer zu neuen Verhandlungen geladen.

Fritjof 7tansen ist anläßlich des Weltfriedenskongresses in Berlin eingetroffen und hakte gestern Unterredungen mit dem Reichskanzler und Minister Dr. Skrefemann über die Völkerbundsfrage und andere politische Angelegenheiten.

Der Arbeitgeberverband der Bayerischen Bergbau- und HMenbetriebe in der Oberpfalz hat wegen des Streiks in Amberg 7500 Arbeitern gekündigt.

Zn London wir- immer noch über die Anleihe verhandelt. Die Schwierigkeiten sind noch nicht überwunden.

herriot empfing französische Bankiers, um mit ihnen Lttc die Beteiligung Frankreichs an der Enlfchädigungs- a che zu verhandeln. DemJournal" zufolge soll der fran- zi He Anteil 6075 Millionen Goldmark betragen.

Der Erzbischof von Bordeaux eröffnet einen scharfen Feld- S«f gegen die innere Politik Herriols und die Laiengesctze gionsunterricht durch weltliche Lehrer usw.).

Der bulgarische Vertreter beim Völkerbund hat in Paris «m Erleichterung der im Vertrag von Neuilly Bulgarien auf- «r len Enkschädigungslasien ersucht mit dem Hinweis, dasz T arien nach Frankreich zuerst das Genfer Protokoll unter­zeichnet habe.

Die englische Regierung hat die türkische Regierung in einer zweiten Rote aufgefordert, die türkischen Truppen sofort aus dem Moffulgebiet zu entfernen.

Die Spanier räumen Sche.schrnen und weitere vorgeschc be:e Stellungen, da die Aufrechterhaltung der Verbindung bei den fortdauernden Angriffen der Kabylen unmöglich ist.

Die Rot des Bauern

Ein schöner Herbst ist angebrochen. Aber dieses herr­sche Wetter, das den Städter erfreut, erscheint dem Bauern wie Hohn. Denn die diesjährige Ernte ist ihm verregnet. Auf den cmfgeweichten Getreidefeldern versackten die Ma­schinen mit den Gespanntieren. Das trotzdem hereingeholte Getreide konnte wicht getrocknet werden und verfiel in Fäul- «st». Sv war es schon im August. Man hoffte auf den Sep- tmcher. Aber der wartete mit neuen Regengüssen aus. Der Koggen ist vielfach durch Auswuchs verfilzt- Weizen ver­dirbt in den Scheuern. Haber ist zur Hälfte wegen Ueber- rsise ausgefallen. Auch die Hackfruchternte war in weiten Gebieten Deutschlands der Verderbnis ausgesetzt. Die Kar- toffein verfaulten. Rüben und Runkeln konnten vom nassen Acker nicht abgefahren werden. Es fehlt jetzt in vielen Gegenden an Futterhaber und Futterstroh. Die Nutzvieh- Haltung stetst einem Hungerwinter entgegen. Wenn die Wechte Ernte unverkäuflich bleibt, müssen die Mehreferven Ml? den Markt gebracht werden, damit Barmittel zum Steuerzahler!, Lohnen und zu den nötigsten Wirtschastsaus- yaben beschafft werden.

Die Regierung bewilligt kleine Kredite für das Saatgut der nächsten FeldbestÄlung. Aber das ist nur ein Tropfer auf den heißen Stein. Der Städter, der vom Lande meist nichts kennt als ein paar glückliche Ferrenerinnerungen, sag: sich, daß der Verdienst des Bauern gar nicht so schlecht sei« könne, da z. B. die Milch teurer,'das Ei teurer als im Frie­den sei und neuerdings sogar noch im Preis steige. Das sind ja beinahe die einzigen Erzeugnisse, bei deren Ver< kid»«g sich Verbraucher und Erzeuger unmittelbar gMen- " chen. Wie liegen jedoch die Dinge? Eier und Milch auch beim Bauern 20 bis 30 Prozent höher über enspreis. Also der Städter hat recht. Dagegen haben diesem Jahr bisher Getreide- und Viehpreise 30 bis 40 st unter Frieden gelegen. Das Brot aber ist nach dem . und Getreidepreis verkauft worden, der für aus- kindische Ware maßgebend war. Ferner muß man be° Mken, daß innerhalb der gesamten landwirtschaftlichen Er- Wyung Milch und Eier nur 15 bis 20 Prozent ausmachen, vie Gegenstände aber, die der Landwirt zu seiner Wirt- Haft braucht, liegen samt und sonders 30 Prozent übe« Friedenspreis. Daran haben die Verbilligungsmaßnahmen der Regierung bis jetzt nichts ändern können.

Es gibt immer wieder Leute, die sagen, die Landwirt­schaft müsse oben auch einmal eine Zeit der Not durchhalten können, besonders da sie durch die Inflation im vorigen Jahr ihre sämtlichen Schulden losgeworden und keine Zin­sen zu bezahlen brauche. Die Wahrheit hingegen ist, daß durch die Geldentwertung das Spar- und Betriebskapital auch in der Landwirtschaft restlos vernichtet wurde, daß also keine Mittel zur Fortführung der Wirtschaft zur Verfügung stehen. Daher der Schrei nach Kredit. Im Mieden zahlte die Landwirtschaft für langfristige Darlehen 3 bis 4,5 Prozent Zinsen. Heute beträgt der Zinsfuß für

drei Monatskrevlte 18 bis 22 Prozent. Me Steuern an ein betragen bedeutend mehr als früher die Zins- und Pacht­zahlungen betrugen.

Die Regierung hat die schlimme Lage der Landwirtschaft erkannt. Sie sorgt jetzt für schmalen Kredit. Was heißt aber Kredit? Kredit heißt Schulden machen. Wer Schul­den macht, um seine Steuern zu bezahlen oder alte Schulden endlich abzudecken, der macht nur Las eine Loch zu, indem er ein anderes aufmacht. Trotzdem: Der Bauer, dem die diesjährige Ernte verdorben ist, braucht jetzt Geld. Wie sehr, das weiß derjenige, der sich überzeugt hat, daß es tausend und aber tausend deutsche Bauernwirtschaften gibt, wo an manchen Tagen nicht ein roter Pfennig im Hause ist, wo die kleinen Einnahmen für Milch und Eier sofort wieder hinausgehen müssen, nur um die dringlichsten Schulden an den Schmied oder Stellmacher zu zahlen. Fragt die Hand­werker in den Dörfern und die Kaufleute in ländlichen Gegenden, warum ihre Geschäfte so darniederliegen! Und wie unheimlich viel Milchvieh hat verkauft werden müssen, nur um die am längsten fälligen Steuern zu zahlen! Was nützen im letzten Grund Steuervorauszahlungen, bei denen die Erzeugung von Fleisch und Getreide in den Rauch geht? Wenn Bauern zum Protest gehen, dann handelt es sich um eine Sache, die das ganze Volk berührt. Für das Volk gilt heute: Laßt den Bauer nicht verkommen, sonst müßt ihr alle Sklaven werden. Die deutsche Landwirtschaft fordert im Namen des ganzen Volks Stützung ihrer unglücklichen Lage.

H. Ritzel.

Neue Nachrichten

Die Ankwork auf die Denkschrift

Berlin, 7. Okt. Die Antwort der französischen Regierung auf die deutsche Denkschrift über den Eintritt in den Völker­bund ist als erste gestern hier übergeben worben. Wie ver­lautet, ist sie höflich und kühl gehalten; Frankreich werde zwar gegen die Ueberlassung eines Ratssitzes an Deutschland nichts einwenden, aber Deutschland dürfekeinerlei Bevor­zugung" verlangen und müsse alle Voraussetzungen erfüllen (d. h. den Vertrag von Versailles und die Schuldlüge aner­kennen).

Der diplomatische Mitarbeiter desDaily Telegraph" sagt, die Aufnahme Deutschlands sei nach dem Urteil der Rechtssachverständigen und Diplomaten eine schwierige Frage, und England und Frankreich sollen sich wohl hüten, sich festzulegen und dem Völkerbundsrat vorzugreifen. Die beiden Regierungen könnten allenfalls nur sagen, daß sie von sich aus der Erteilung eines dauernden Ratssitzes nicht abgeneigt seien, sie müßten aber erklären, daß sie nicht in der Lage seien, dem deutschen Verlangen, von einigen Sank­tion s bestimmungen des Vertrags von Versailles befreit zu werden, stattzugeben. Es werde auch nichtleicht sein, bei den im Völkerbund auftretenden Fragen Deutschland als ganz vollberechtigt gelten zu lassen.

Nach Blättermeldungen glaubt man in Kreisen der Rsichsregierung, daß ein weiterer Gedankenaustausch mi/ den Mächten nötig fei, namentlich bezüglich des Artkiels 16 der Völkerbundssatzung, nach dem auch Deutschland ver­pflichtet wäre, den Durchzug fremder Truppen zu militäri­schen Strafmaßnahmen zu gestatten bszw. daran sich zu be­teiligen. Das würde aber dazu führen, daß Deutschland bei künftigen Kriegen zum Schauplatz der Kämpfe gemacht würde, da es keine genügenden militärischen Rüstungen be­sitze, um seine Grenzen zu verteidigen. Außerdem müsse nach Möglichkeit eine Verletzung des deutschen Freundschaftsver­trags mit Sowjetrußland vermieden werden.

Das halbamtliche PariserJournal" schreibt, daß Deutsch­land fordere, als gleichberechtigte Großmacht im Völkerbund behandelt zu werden, beweise, daß es die Abänderung des Vertrags von Versailles, die Rückgabe Oberschlesiens, des Saargebiets und die Aufhebung der Militärüberwachung an­strebe. Das würde denZusammenbruch der internationalen Ordnung" bedeuten. (!) Deutschland könne auch nicht seinen Vertrag mit Rußland (Rapallo) geltend machen, denn wenn dieser Vertrag dem Völkerbund zuwiderlaufe, müsse er von selbst aufhören. Deutschland habe zwischen dem Völkerbund und Sowjetrußland zu wählen.

Die llebergabe -er französischen Dahnverwalkung

Berlin. 7. Okt. Nach einem zwischen der Deutschen Reichs-. bahngesellschaft und der französisch-belgischen Bahnverwal­tung getroffenen Uebereinkunft sollen die Bahnen der besetz­ten Gebiete am 16. Noo. in die Verwaltung der Reichsbahn­gesellschaft übergehen.-

Die verzögerte Räumung

Düffeldorf, 7. Ott. In der Räumung im Ruhrgebiei sind m den letzten 14 Tagen keine Fortschritte erfolgt. In Dort­mund und Duisburg sind sogar neue französische Gendar­merieabteilungen eingerückt. Ruhrort ist weiter von fran­zösischen Truppen besetzt, nur die Verwaltung des Hafens ist der deutschen Zivilverwaltuttg zurückgegeben worden.

schSdtgungsverpfllchttmgen Nachkomme, bestehe tm gMffNgeri Ausbau seiner Handelsverträge.

Albanischer UeberfM

Belgrad, 7. Okt. Nach Zeitungsberichten soll eine alba-» irische Bande auf südslawisches Geknet eingedrungen sein «Ä mehrere Dörfer in Brand gesteckt haben. In dem Kampe mit den Bauern sollen 15 Mann der Bande getötet und W »erletzt worden sein. Die Bauern hatte» 9 Tote und 18 Bo»- lnrndet«,

SHlSgekers LelvensgenrHe« frei

Essen, 7. Okt. Die Freunde des von den Franzosen er­schossenen Schlageter, nämlich Werner, Becker, Zimmer­mann, Sadowstt und Küllmann, die während des passiven Widerstands zu langjähriger Zwangsarbeit verurteilt war- den waren, sind freigelassen worden.

Die Geschichtsforscher gegen das Sriegsschuldbekennlnis

Frankfurt a. M., 7. Okt. Die Tagung der deutschen Historiker in Frankfurt a. M. hat nach einem Vortrag des Leipziger Professors Erich Brandenburg über die Ursachen des Weltkriegs folgende Entschließung angenommen:Dis Frage nach der schuldhaften Verantwortlichkeit einzeln«! Völker, Länder, Parteien oder Personen für den Weltkrieg kann schließlich nur nach Oeffnung der Archive der am Weltkrieg beteiligten Mächte durch gründliche und metho­dische Quellenforschung entschieden werden. Die Beantwor­tung dieser Frage durch ein Aktenstück von DiOomaten de« Siegerstaaten ist ein« Ungeheuerlichkeit, die vordem in aller Weltgeschichte niemals gewagt worden ist. Die er­zwungene Unterschrift unter das Schuldbekenntnis des Versailler Friedensartikels 231 ist für die Feststellung der wissenschaftlichen Wahrheit ohne jede Bedeu­tung." . ,

Die Deutsche Ad e*k g c " o s s e n s ch a * t erhebt in einer Kundgebung Einspruch gegen diePolitik der Schwäche und Willenlosigkeit, der Unentschlossenheit und Unehrlich­keit" der Reichsrc-gierung, die aus Mangel an Mut wegen eines Stirnrunzelns der französischen Machthaber -en Kamps gegen die Schuldlüge auf unbestimmte Zeiten vertagt Habs und den notwendigen Zusammenschluß aller auf nationalem Boden stehenden Staatsbürger verhindere.

Der Vernichtungskrieg der Tschechen gegen die deutschen Schulen

Prag, 7. Okt. Bei der Tagung der deutschen Selbstverwal­tungskörper der Tschechoslowakei wurde festgestellt, daß von der tschechischen Regierung bisher rund 300 deutsche Unter­richtsanstalten mit etwa 2000 Schulklassen ausgelöst und da­für 800 tschechische Minderheitsschulen mit 1600 Schulklassen errichtet worden sind. Die deutschen Bürgerschulen sind im Verhältnis zur Bevölkerungszahl gegenüber den tschechischen um 55 in der Minderheit, wodurch 1800 deutsche Kinder vom Bürgerschulunterricht ausgeschloffen wurden.

Die Forderung der französischen Beamten

Paris, 7. Ott. Die Gewerschaft der Beamten forderte durch eine Abordnung bei Herriotein Mindestgehalt von 6000 Franken. Herriot erbat sich Bedenkzeit, erklärte aber, es sei nicht unmöglich, daß der heutige Ministerrat der For­derung entsprechen werde.

Neuwahlen in England?

London, 7. Okt. Die Presse erwartet bestimmt morgett den Sturz der Regierung. In der Frage des Generalstaats­anwalts, der bekanntlich die Untersuchung gegen den Kom­munisten Campbell wegen Aufreizung des Heers zum Ungehorsam niedergeschlagen hat, werden die Liberalen ihren Antrag nicht zurückziehen. Man erwartet die Neuwahlen am 8. oder 15. November.

Lloyd George über die Neuwahlen

London, 7. Ott. In Redcastle hielt Lloyd George eine Rede vor 10 000 ePrfonen. In England sei plötzlich eine Krise ausgetaucht und zum drittenmal innerhall» zwei Jahren werden Neuwahlen stattsinden, diesmal aus ganz unbedeutendem Anlaß. Die Aufforderung zur Meuterei sei zwar eine ernste Sache und die ruffische Revolution habe mit aufrührerischen Artikeln angefangen, aber der Regierung sei zum Vorwurf zu machen, daß sie in dieser Sache ein Ent- gebenkommen verweigert habe und dadurch Neuwahlen her- ausbeschwöre, durch die das wirtschaftliche und politische Le­ben Englands auf mehrere Wochen ernstlich gestört werde. Mac Donald habe das nüchterne Urteil verloren, und damit beweise er, daß die Arbeiterregierung nun gunz vM Radikalen beherrscht werde.

Dr. Luno in Budapest

Budapest, 7. Ott. Der frühere Reichskanzler Dr. C un oi sprach gestern aus Einladung der deutsch-ungarischen Hon- delskammer über mitteleuropäische Wirtschaftsfragen. Es sei ein Irrtum der Kriegsgewinner gewesen, zu glauben, dag durch einenFriedensvertrag" die Wirtschaftsbeziehungen der Wetz aus, ihren Bahnen aedohM^oerden können. Dia