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Werts ersaßt werden. In den Haüshaltplan'ist zum ersten Mal eine Einnahme von 800 Milliarden Franken als Er­gebnis des Dawesplans eingestellt.

Die Kämpfe bei Larache

Madrid. 30. Sept. Nach einem amtlichen Bericht über di« Lage in Marokko rückten die spanischen Truppen am 82. Sehern der, mittags, in Tescha-uen ohne große Verlust« ein. Im Abschnitt von Larache fand ein heftiger Kampf stat^ woha» die Verluste auf beiden Seiten schwer sein sollen.

Die roten Soldaten schicken Frauen ln die Aeuerlime

Tvapezont, 30. Sept. Nach einem Bericht von der sowsed rnWchen-tzeorgischen Front sollen bei einem Versuch des Ro­ten Heere», die unter dem Befehl des Obersten Tscholkaneh- vinsas stehende, 20000' Mann starke Armee der Georgier durch einen Generalangriff ,zu vernichten, Hunderte von Kraus«, den Tod gefunden haben. Die Bolschewisten schickten di« Frauen, die sie im georgischen Gebiet gefangen genommen hatten, in die vorderste Feuerlinie und zwangen sie, den an- grerfenden Sturmkolonnen vorauszugehen. Gerade so haben es di« Engländer im Burenkrieg gemacht.

Verstärkungen nach dem Kaukasus

Moskau. 30. Sept. Der Berkeidigungsausschuß fordert dt« Arbeitslosen in den EMken ans, sich zum Roten Heer fu melden. Eie sollen in besondere Regimenter eingereiht kind ins Kampfgebiet Georgien geschickt werden. Ein Moskauer Kurierzug ist bei Sebastopol mit einem Kriegä- «Märzug zusammengestohen.

Lafollette gegen Versailles und Dawespkan

Newyork, 30. Sept. Senator Lafollette versendet sine 4. Programmerklärung für die Präsidentschaftswahl, kdarin fordert er die Aufhebung des unsinnigen Vertrages wn Versailles und bezeichnet den Dawesplan für den Gipfel der Diktatur der amerikanischen Bankiers. Die neue Welt- Wachtspotttik in Amerika ermutige de Ausfuhr von Kapi­talien. Lafollette fordert die Einschränkung der Rüstun- kn und Volksabstimmung über Krieg und Frieden.

Der Bürgerkrieg in China

- Schanghai, 30. Sept. Der Kamps zwischen Tschekiang- rmd Kiangsu-Truppen ist wieder in vollem Gang. Auf bei­den Seiten wird zahlreiche Artillerie eingesetzt. Die Abfüh­rung der Toten und Verwundeten behindert stellenweise die Kampfhandlungen.

An der nordchinesischen Front hat sich ein starker Ar­tilleriekamps entwickelt.

Tschangsolin meldet nach Mukden er sei von den Truppen Wujeifus bei Tehou, 150 Meilen (240 Kilometer) von sPeking, zweimal angegriffen worden. Der Angriff sei aber verlustreich abgeschlagen worden. Nach der LondonerDaily Mail" soll Tschangsolin aus die Gefangennahme des Präsi­denten von China, Tsad Kun, und Wujeifus einen Preis von KO 000 Pfund, auf ihre Köpfe einen solchen von 15 000 Pfund gesetzt hrcken. Di« Regierung in Peking erklärte Tschangsolin für einen Verräter.

Truppen von Tschekiang plünderten eine Niederlassung der amerikanischen Standard-Erdöl-Gesellschaft. Der ameri­kanische Admiral landete Marinesoldaten, die die Chinesen entwaffneten und die Werke der Gesellschaft besetzten.

Württemberg

ep. Stuttgart. 30. Sepk. Ev. Kirchengemeinde- und Kirchenbezirksordnung. Soeben sind dem kirchenrechtlichen Ausschuß der evang. Landeskirchenver- sammlung die Entwürfe einer evang. Kirchengemeinde- und Kirchenbezirksordnung zur Beratung überwiesen worden. Eine Neuregelung dieser Gegenstände ist durch das neue Staatsgesetz über die Kirchen nötig geworden. Vom bis­herigen Recht wird beibehalken, was sich bewährt hat. So bleibt der aus allgemeinen Wahlen hervorgegangene Kir­chengemeinderat das Berkretungsorgan der Kirchen­gemeinden, jedoch soll der Orksvorsteher nicht mehr Kraft seines Amts Mitglied des Kirchengemeinderats sein, wenn auch sein Eintritt in denselben auf dem Weg der Wahl viel­fach einem Bedürfnis entsprechen wird. Andererseits kön­nen Kirchenbeamte und Fachmänner zu den Verhandlungen, sowie Berkreker der Vereine christlicher Liebestätigkeik oder sonstige geeignete Kräfte auch zu dauernder Mitarbeit herangezogen werden. Das Selbstverwalkungsrechk der Kir- ckengemeinden ist weiter ausgebaut und die innerkirchlichen Aufgaben der Kirchengemeinden mehr als bisher berück­sichtigt.

Die Kirchenbezirke sind nunmehr, wie die Kirchen­gemeinden, Körperschaften des öffentlichen Rechts unb-er­halten auch das Recht eigener Vermögensverwaltung uyd Umlageerhebung. Ihren Verkrekungskörper bildet wie.msher; der Kirchenbezirkstag so soll nun die Diözesansynode hei­ßen; zu den in lyk vereinigten geistlichen und weltlichen Abgeordneten der Kirchengemeinden können noch bis zu 6 weitere Mitglieder zugewählt werden. Die Errichtung einer zentralen Prüfungsstelle beim Oberkirchenrak für die Kir- chenvflegrechnungen ist der Verorsnung Vorbehalten.

Stuttgart, 30. Sept. Schluß der Gartenbauaus­stellung. Aus Anlaß der heute erfolgenden Schließung der Gartenbauausstellung fand gestern im Stadtgarten eine Festlichkeit mit Preisverteilung statt. Die Ausstellung hat auch finanziell sehr günstig abgeschlossen, so daß für spätere derartige Veranstaltungen ein Grundstock von 10000 Mar! angelegt werden kann. Silberne Staatsmedaillen erhiekten Adolf Ernst- Möhringen, Wilhelm Pfitzer, Karl Eitel. Paul Grotz, bronzene Staatsmedaillen Föhrle-Gmünd und Faiß - Feuerbach, eine goldene Medaille des Verbands wirtt. Gartenbaubetriebe der Gemüsebauverein Groß-Stuttgart und Umgebung, je eine silberne Karl S i e g l o ch - Cannstatt und der Wärt t. Obstbauver» e i n. An Ehrenpreisen errangen Wilhelm Psitzer drei und !Ernst - Möhringen zwei.

Steuernachlaßgesuch. Der Württ. Weinbauverein hat

das Landesfinamamt mW das Finanzministerium e«e

E ngabe um Steuernachlaß und Stundung für bedränge Wsingärtner gerichtet, unter Hinweis auf die durch die Un­gunst der Witterung verschärfte Notlage der Weingärtner.

Zusammenschluß. Unter dem NamenLcmLss- stelle des Gewerkschaftsbundes deutscher Reichsbahnbeamten und der Gewerkschaft technischer Eisenbahnbeamten" habe» sich die im Deutschen Beamtenbund organisierten Eisenbahn­beamten in Württemberg zusammengeschlossen. Der 1. Vor­sitzende ist Lokomotivführer Frick. Die Geschäftsstelle be­findet sich im Gustav Siegle-Haus.

Der Volksfeskverkehr. Am letzten Sonntag verausgabte die Stuttgarter Straßenbahn mit den Vororten rund 390 000 Fahrscheine. Außer Len fahrplanmäßigen Zügen kamen aus der Richtung Eßlingen allein 49 Sonderzüge. Aus dem Bahn­hof Eßlingen wurden rund 10 000 Sonntagskarten gelöst.

Vom Tage. In einem Haus der Raitelbergstraße hat sich ein 42jähriger Metzger erhängt. Am Samstag nachmittag stürzte auf dem Wasen die Umzäunung beim Reit- und Fahr­turnier zusammen. Eine Frau aus der Gegend von Künzelsau wurde zu Boden geschlagen und mußte im Cannstatter Kran­kenhaus operiert werden.

In der Nacht zum Sonntag sind in einem Haus in Möh­ringen a. F. Diebe durch Abschrauben der Türbänder in e:nen Keller eingedrungen, haben dort zwei Gänse abge- schlachtet und Eier, Schnaps, Eingedünstetes u. a. gestohlen und sind mit der Beute unerkannt entkommen.

Lorch. 30. Sepk. Oberamtswechsel. In einer Ver­sammlung hiesiger Bürger, die vom Stadtschultheißenamt ein- i rrufen war, wurden die Vorteile erörtert, die sich aus einer Loslösung der Stadt vom Oberamt Welzheim und Zutei­lung zum Oberamt Gmünd in verkehrspolikischer, wirtschaft­licher und finanzieller Hinsicht ergeben würden. Man er­wartet, daß der Gemeinderat alsbald in dieser Sache bei der Negierung vorstellig wird.

Epsendorf OA. Oberndorf, 30. Sept. Verhaftung. Dem Landjäger gelang es, die Diebe, die es auf den Wein­keller des Gasthauses zur Staig abgesehen hatten, auf frischer Tat zu ertappen und zu verhaften. Einer der Täter war eest vor einigen Tagen aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

Schwenningen. 30. Sept. Verhaftet. Endlich ist es gelungen, den berüchtigten Einbrecher Hcngster zu fassen. Er hatte längere Zeit die Gegend von Lennenbronn unsicher gemacht.

Tuttlingen, 30. Sept. Besitzwechsel. Das Hofgut Papiermühle, das von Landwirt L. Wolf in Radolfzell um 85 000 erworben worden war, ist nunmehr in den Besitz des Wilhelm Goll hier übergegangen.

Ehingen, 30. Sept. SaumfeligerSteuerzahler. Wegen des rückständigen Einzugs und der Ablieferung der Steuern an die Oberamtspflege machte das Oberamt der Stadtverwaltung vor einiger Zeit ernste Vorstellungen und drohte mit Ergreifung von anderen Maßnahmen.

Anterschwarzach OA. Waldsee, 30. Sepk. UeberfaN. Nachts wurde ein Bürger, der sich aus dem Heimweg be­fand, beim Orksausgang in Wurzach von drei Personen, dis ihn dort aufgelauert hatten, überfallen, zu Boden geworfen und mit Stöcken und Latten so auf ihn eingeschlagen, daß er erhebliche Verletzungen am Kopf und Arm davontrug und sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Der Uebersall wird noch ein gerichtliches Nachspiel haben.

Mengen, 80. Sepk. Vom Zug ersaßt, kin Ret- fender, der auf dem Bahnhof zu nahe am Gleis stand, wurde von der Lokomotive des einfahrenden Eilzugs erfaßt und «ruf die Seite geschleudert. Bewußtlos wurde er ins Städk. Krankenhaus eingeliefert.

Neidlingen OA. Kirchheim, 30. Sepk. EinHungriger. Bei Sattlermeifler Stierte brach ein Dieb durch eine Fen­sterscheibe ein und erquickte sich an den im Zimmer befind­lichen Eßvorräken, ohne sonst einen Diebstahl zu verüben.

Reutttngen, 30. Sepk. Besihwechsel. Das Hotel Kronprinz in Reutlingen ist durch Kauf in den Besitz von Karl Lerch, früher zum «Lamm" hier übergegangen.

Reuüingen, 30. Sepk. Unfall. In Betzingen verun­glückte der 76 Jahre alte Landwirt Bernhard Kreß beim Abspannen seines Fuhrwerks, indem er von einer Kuh der­art zu Boden gestoßen wurde, daß er um ein Auge kam Lind ihm etliche Rippen eingedrückt wurden. Sein Zustand zjk sehr ernst.

Tübingen, 30. Sept. Ehrensenatoren. Der Senat ->er Universität hat dem Ministerpräsidenten a. D. Dr. Frei­herr von Weizsäcker, Staatspräsident a. D. Dr. v. Hi e- v er und Kommerzienrat Dr. med. h. c. C. Sch« erer die jjWürde eines Ehrensenators der Universität Tübingen ver­liehen.

Der Hotelpächter Heinrich Klöpfer von Friedrichshofen wurde von der großen Strafkammer als Berufungsinstanz wegen des Verbrechens der Doppelehe (8 171 Str.G.B.) zu der Mindeststrafe von 6 Monaten Gefängnis verurteilt. In erster Instanz hatte er 8 Monate Gefängnis erhalten. Dem Angeklagten wurden mildernde Umstände in weitestem Maße zugebilligt.

Rottenburg, 30. Sept. Das Haus des Karl Wiedmaier brannte vollständig nieder. Sämtliche Futtervorräte fielen den Flammen zum Opfer. Die Bewohner konnten nur das nackte Leben retten.

Versäumte Abonnements auf denGesellschafter"

können immer «och bei der Geschäftsstelle nachgeholt werden

Aus Stadt und Land.

Nagold, den 1 . Oktober 1934 .

' Wider den Sorgengeist.^

Der Geist der Sorge bemächtigt sich heutzutage der Men­schen. wie nur je. Alle sehen wir sorgen; sehen es dem hastigen Gang der Menschen an. wie die Sorge sie zu ihren Arbeitsstellen treibt; sehen es so vielen Gesichtern an, wie Sie Sorge sie bleich und frühgealkcrt macht; wir sind in einer Zeit vieler und schwerer Sorgen. Und darum vernimm! unser Geschlecht die Aufforderung Jesu. »Sorget nicht!" mi! einem ungläubigen Herzen und hält es für unmöglich, ih, )u folgen. G. Benz.

Amtliches. Der Herr Staatspräsident hat Oberamtmann Baitinger, Oberamtsvorstand in Nagold, seinem Ansuchen entsprechend von der Stelle einer ordentlichen Mitglieds der KörperschastSforstdirektion enthoben und Regierungsrat a. T. St. Hosmann bei der Zentralstelle für die Landwirtschaft zuni ordentlichen Mitglied der Körperschaftsforstdirektion in wider­ruflicher Weise ernannt.

Der Oktober hat die Eigenart des Herbstes. Fruchte, düstere Nebel stellen sich ein, die Kraft der Sonne läßt nach, die Winde werden rauher. Dis Bäume verlieren nun rasch ihren bunten Blätterschmuck. Dis letzten Erntearbsitsn wer­den getan. Die Felder für die Frühjahrsbestellung vorbe­reitet. Der Landmann hat für den Monat Oktober zahl­reiche Wetterregeln: Bringt der Oktober viel Frost und Wind, so ist der Januar und Februar gelind. Fällt der erste Schnee in den Schmutz, vor strengerem Winter kündet er Schutz. Viel Nebel im Oktober deutet auf viel Wind im Dezember.. Warmer Oktober, kalter Februar. Oktober kalt, tötets Ungeziefer bald. Will das Laub nicht von den Bäumen fallen, so wird ein kalter Winter erschallen. Fällt das Laub aus Losdegar (2.), so ist das nächste ein fruchtbar Jahr. Mit St. Gall (16.) bleibt die Kuh im Stall. - Wenn Simon und Judä (26.) vorbei, so rückt der Winter herbei.

Der Oktober soll dem 100jährigen Kalender nach zunächst schöne Tage bringen, vom 9. bis 13. des Monats soll sich dann das Wetter trüben, worauf wiederum schöne Tage folgen; am 17. und 18. Oktober soll es Kälte geben, woraus wieder wärmere Witterung eintritt, die gegen Ende des Monats dann wieder trübe Tage bringt. Im übrigen ist der Oktober der Weinmonat, weil er die Weinlese bringt. Aber noch eine viel wichtigere Ernte wird im Oktober voll-ogen, das ist die Kartoffelernte. Die Jagd auf Rotwild und beson­ders die Hasenjagd sind im Oktober im vollen Gang. Auch für die Fischerei ist der Oktober, wenn dis Tage nicht zu kalt werden, günstig: größere Teiche werden noch rechtzeitig abgefischt. Bemerkenswerte Tage sind der 1. Oktober, an dem 1879 das Reichsgericht eröffnet wurde, der 12. Oktober, an dem 1492 Columbus Amerika entdeckte, der 18. Oktober, an dem 1813 die Völkerschlacht bei Leipzia die Entscheidung brachte und an dem 1913 das Völkerschlach.^enkmal eröffnet wurde.

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Vom Schwarzwaldoerein. Soeben erscheint die Oktober- Nummer der Blätter des Württ. Schwarzwaldvereins. Ti ist wie das vorhergehende Heft fast ganz den Tagen der Hauptversammlung und der Einweihung des Gedächtnishau­ses jene Tage stehen den Nagolder Schwarzwaldvereinlern noch in froher Erinnerung gewidmet. In einem ein­gehenden Bericht über die Tage des 30. und 3l. August kön­nen wir alle noch einmal die schönen und erhebenden Stun­den in und um Schramberg mtterlebrn. Der bekannte Ar­chäologe Dr. Oskar Paret berichtet über die spätkeltische Zeit und einen neuen Fund bet Bösfingen im Oberamt Freuden­stadt. Wieder ist ein Naaolder unter den mit dem Vereinl- shrenzeichen geschmückten Mitgliedern: Herr Privatier Kn oll. Unsre herzlichen Glückwünsche. Mit der Aufnahme von neuen Mitgliedern hat die Uhren- und Fest-Stadt Schramberg den Vogel abgeschossen, doch darf auch der Bezirksoerein Nagold 2 neue Mitglieder begrüßen. Langsam aber sicher! Der reiche Inhalt dieses Heftes, das jedem Mitglied des Schwarz- waldoereins unentgeltlich geliefert wird, bietet jedem bei der Lektüre eine genußreiche Stunde.

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schnell firge aas der Nagold bahn. Die Stadtverwaltung Pforzheim ladet auf den 22. Oktober 1W4 zu einos Versammlung ein, in der besondere Verkehrswimsches bezüglich der Nagoldbahn, besonders auch die Einführung von Schnellzüge^ auf dieser Linie, zur Sprache gebnU NerheU

Die verlorene Eisenbahnfahrkarte. Daß man ein« Eisenbahnfahrkarte verliert, kommt ziemlich oft vor. In der Regel findet sie sich allerdings bald wieder, und so stellen sich,keine anderen Folgen ein als der Schreck über den Veo lust. Manchmal aber findet sie sich nicht wieder. Dann muß man eine Art Strafe bezahlen. Ts tritt ß 2l der Eisenbahn­oerkehrsordnung in Kraft, wonach derjenige, der ohne Fahr­karte im Zuge Platz nimmt oder während der Fahrt die Fahr­karte verliert und diesen Verlust nicht genügend glaubhaft machen kann, für die ganze von ihm zurückgelegte Strecke das Doppelte des gewöhnlichen Preises, mindestens aber 6 zu zahlen hat. Ein Reisender fand bei der Kontrolle seine Fahrkarte nicht. Der Beamte erstattete Anzeige, der Reisende aber weigerte sich, die Strafe zu zahlen mit dem Hinweis, daß er bei der Bahnsteigsperre die Karte gehabt und ein an­derer sie gesehen habe. Die Eisenbahn ließ es auf eine ge­richtliche Entscheidung ankommen, die Len Mann freisprach. Denn es komme nicht darauf an, daß der Mann die Karte verloren habe, sondern, ob er sie besessen habe. Dies sei durch Zeugen bewiesen.

v Me Zahl der Kraftwagen in Württemberg. Bei

der am l. Juli 1924 vorgenommenen Kraftwagenzählung gab es in Württemberg gegenüber 1923 (in Klammern) 3891 (2383) Krafträder (ohne Kleinkrafträder), 4194 (3449) Perso­nen- und 242l (2248) Lastkraftwagen, 50 (4l) Feuerlöschwa­gen, 4 (4) StraßenreinigungSmaschinen und 15 (9) Zugmaschi­nen ohne Laderaum. Die größte Zunahme zeigen also wie-