Die Prinzessin als Fabrikarbeiterin. Die Prinzessin Elsa n Schweden, eine Enkelin des Königs, kam mit ihrem ater zum Besuch nach Washington und war eine Zeitlang Besuch im Hause Rockefellers. Als sie hörte, daß verschie­dene Damen der amerikanischen Gesellschaft sich studienhalber haben in Fabriken anstellen lassen, suchte und fand sie eine »tMe in einer Schuhfabrik in Chicago als „Elsa Berna- dotte". Sie bedient eine Maschine, durch die gegerbte Häute r Schuhe zugeschnitten werden, und verdient 20 Dollar in Woche.

Der Prozeß gegen den Massenmörder Haarmann. Aus Hannover wird uns geschrieben: Der Beginn der Schwurgerichtsoerhandlungen gegen den Massenmörder Haarmann steht noch nicht endgültig fest, doch ist, wie wir Klus zuverlässiger Quelle erfahren, vor Dezember nicht mehr damit zu rechnen. Londoner, Neuyorker und viele andere Tageszeitungen des Auslandes haben beim hiesigen Ober­staatsanwalt um Zulassung eines eigenen Berichterstatters tzu den Verhandlungen nachgesucht. Insgesamt sollen be­reits tausend Gesuche von Pressevertretern eingelaufen sein.

Handelsnachrichlen

Dollarkurs Berlin, 27. Sept. <,2015 Bill. Mk., Neuyork 1 Dollar 4.202. London 1 Pfd. St. 18,75, Amsterdam 1 Gulden l,625. Zürich 1 Franken 0.8 Bill. Mk.

Kriegsanleihe: 510.

Börsenspekulationen. An der Neuorker Börse ist der französisch« Franken durch Massenverküufe aus Paris weiter zurückgegangen Wie die „World" berichtet, werden dafür deutsche Rentenwerte aus­gekauft, die infolgedessen — trotz der Erklärung des Reichsfinanz­ministers — im Kurs steigen.

Die Aufwertung. Die Stimmung im Reichskagsausschuß für Aufwertung ist durchaus noch nicht so, daß die Absicht des Reichs­finanzministers, nur die Sozialrentner, soweit sie Kriegsanleihen besitzen, mit 42 Millionen Golömark zu entschädigen, alle anderen aber ausfallen zu lassen, gesichert wäre. 5m Zentrum sind wieder Bedenken gekommen und es wird gesagt, daß der Antrag aus Verzinsung noch nicht aufgehoben sei. Die Deukschnakionalen hal­ten daran fest, daß die Anerkennung des Reichs, der Staaken und Gemeinden auf ihre Anleihenverpflichtungen aufrecht erhalten wer­den müsse, auch wenn zurzeit die Aufwertung und Zinsenzahlung nicht möglich sein sollte, denn sonst würde das Reich keinen An­spruch auf den Ramen eines Rechtsstaats mehr haben. Dieser Auf­fassung treten auch viele Abgeordnete des Zentrums und die demo­kratischen Abgeordneten bei.

Ermäßigung der Tankzinsen. Die Stempelvereinigung Lek Berliner Danken hak die Zinsen für 14tägig oder monatlich Kuno- bare Anlagen von 12 auf 0 Prozent herabgesetzt. Auch die Zin->- gebarung der Girohauptstellen, der Sparkassen und der großen Ge- uossenschaflskassen sollen einheitlich geregelt werden.

Mißerfolg der Kölner Herbstmesse. Die heurige Herbstmesse in Köln war weit weniger stark besucht als die Maimesse, besonders die Texkilausstellung, wo die farbenfreudigen Seidenstoffe von Kre­feld und wertvollen Wollwaren schlechten Absatz fanden, während mittelmäßige und Stapelware lebhafter gesucht war. Die Maschi­nenausstellung bot Hervorragendes: in den Konstruktionen tritt das Bestreben hervor, die menschliche Arbeitskraft und damit an Lohn möglichst zu sparen und die Selbstkosten herabzusetzen. 5m Durchschnitt war ein Mißerfolg zu verzeichnen, namentlich gegen­über der Leipziger Messe, deren Vorsprung nicht einzuholen ist.

Auch die FrankfurterMesse schneidet nicht günstig ab.

5n Königshütte (Oberschlesien) wurden sämtliche Materia­lien Pferde und Automobile der Grube .Laurahütte' in Königs- bükke (Oberschlesien) vom Finanzamt in Königshütte wegen Skeuer- forderungen gepfändet. 5n einem anderen Falle, wo die Firma ihren Angestellten 1400 Zloty Gehalksrückstand schuldete, schritt der Dollziehungsbeamte ebenfalls zur Pfändung.

Marrie

Viehmärkte. Rosenfeld: Ochsen 525, Kühe 580, Kalbinnen bis 600 und Jungvieh 90—280, Pferde von 350 -K ab, je das Stück Welzheim: Farren 250—400, Ochsen 400—760, Stiere 200 bi- 300, Kühe 250—450, Rinder 200—400, Kalbeln 450-650, Kälber 60-140.

Schweinemärkke. Ros en f eld: Milchschweine 20—40. Welz­heim: Milchschweine 20—35, Läufer 30-^). Gaildorf: Milch- jchweine 16—32. Gerabronn: Milchschweine 15—27. Nür­tingen: Milchschweine 25—35, Läufer 68. Schömberg: Milch­schweine 13—19 das Stück.

Fruchtpresse. Leutkirch: Saatweizen 14, Mahlroggen 15—18, Gerste 12—14, Haber 12—14, neuer Haber 10, Dinkel 12—14. Wangen i. A.: Saatveesen 14—16, Saatroggen 15—17, Gerste 15, Haber 13,50—15, Weizen 17. Nürtingen: Weizen 14,50. Winnenden: Weizen, alte Ernte 14, neue Ernte 11—12, Haber alt 14, neue Ernte 7—10, Dinkel 12, Gerste 12 d. Ztr.

Stuttgarter Großmarkk. 27. Sept. Das Volksfest machte sich du' dem heutigen Markt „^merkbar, der für einen Samstagmarkk etwas schwach beschickt war. Die Preise hielten sich in der Haupt­sache in gleicher Höbe wie aut den lebten. Märkten. Bohnen 15

Jaserme Wen bestell Ersatz.

Mangold 10—12, Gelbe Rüben 6—8, Tomaten 8—10 Zwieb^ 10-12, Kartoffeln 4—8 Pfg. das Pfund. ow.eveln

Zwetschgen, reichlich vorhanden, 18—22 (Kleinverkaus 28—"n Aepfel 7-15, Birnen 0-18, Pfirsiche 15-30, Nüsse 25-40 Brom beeren 45—60, Hagebutlen 20^30, Hegenmark 80, ausl. Traub->» 18-32(35-^5). ' . ^ -i- ck-NWM

, Mutter- und KAeM!eDare»'llnverandert.,l

Die Ermäßigung des kohlenpreises. Die Ruhrkohlen-Aktien- Gesellschaft in Essen (das neue Syndikat) beschloß, den Preis für die Ruhrkohlen ab 1. Oktober durchschnittlich um 10 Prozent derabzusetzen.

Die französische kalisörderung. Die Kalierzeugung Frank, ceichs (Elsaß) belief sich in den ersten 6 Monaten dieses Jahres auf 134 972 Tonnen.

Berliner Getreidepreise. 27. Sept. Weizen mark. 22,80—23,60, Roggen 21,90—24, Sommergerste 22,50—25, Braugerste 20—21, Hafer 18,30—19,10, Weizenmehl 32,50—35,50, Roggenmehl 31— 33,50, Weizenkleie 14,50—14,75, Roggenkleie 12,80—13, Raps 345 bis 350.

Nagold. Fruchtschranne vom

27. Septbr. Zufuhr

l l,00 Ztr. alter Weizen,

Preis pro Ztr. 15.50

9,00 „ neuer Wetzen

» » 12.- „

4,00 „ alte Gerste

» » 13.50 „

2,50 „ neue Gerste

„ „ 12. „

13,00 „ alter Haber

„ „ 13.50 „

3,00 „ neuer Haber

„ „ 8.- bis 9.-

6,00 „ neuer Dinkel

„ „ 12.50—12.70

3,00 „ neuer Roggen

„ » 12- „

4,00 „ Mischfrucht

Nachfrage nach Saatdinkel. Nächster Fruchtmarkt am Sams- tag, 4. Oktober 1924.,

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730

Das Wetter

Das vom Kanal vorgedrungene Tiefdruckgebiet hat größeren Einfluß auf die Wetterlage in Süddeutschland gewonnen. Für Mnntag und Dienstag ist weiterhin unbeständiges, mehrfach bedeck­tes und nur zeitweise aufheiterndes Wetter mit vereinzelten Nieder­schlägen zu erwarten.

Stadtgemeinde Nagold.

Nadelholz stammholz Verkauf.

Aus dem Stadtwald kommen zum Verkauf im schriftlichen Aufstreich:

112 Ti, 72 Ta mit Tin: Langholz: 8S I., 2S II.. 28 III.. 21 IV.. IS V. Kl. Sägholz : 21 1.. 18 II.. 2 III. KI.

42 So mit Tu»: Langholz: 8 II., 8 III., 3IV.. 1 V. Kl.; Sägholz 51.. 13II.. 8 m. Kl.

Bedingungslose Angebote in ganzen Prozenten der staatlichen Goldmarktaxpreise ausgedrückt und mit der Aufschrift „Gebot auf Nadelhol,stammholz" versehen, sind bis Freitag» 3. Oktober 1924 vormittags 11 Uhr bet der Städt. Forstverwaltung einzuretchen. Eröffnung der Gebote zu dieser Zeit auf dem Rathaus. VerkausSbedingungen, LoSoer- zetchnisse unk Offertformulare durch Städt. Forstoer­wallung. Bahnstation Nagold. Entfernung der Schläge zur Bahn 2—5 Klm.

794 Städt. Forftvrrwaltaug.

Stadtgemeinde Calw.

Zu dem auf Montag, de» 6. Oktober 1924 verlegten 867

Mm-, Wüt-, Vieh-

und

Schmm-

Markt

ergeht Einladung.

Personen aus verseuchten Orten dürfen den Markt nicht besuchen, auch darf Vieh aus verseuchtem bzw. BeobachtungSgebtet nicht beigsbracht werden. Vieh­händler haben für ihr Vieh amtStierärztliche Gesund­heitszeugnisse beizubringen.

Die nächste 3jähr. Marktstandsverpachtuug findet am 9 Dezember 1924 von mittags 12 Uhr aa statt.

Calw, den 29. Sept. 1924.

Stadtschultheißenamt:

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