Gemeinschaften traten in Delhi zu einer Konferenz zusam­men, um sich über die Wege zu beraten, die zur Veseitigune der Streitigkeiten zwischen den Hindus und den Mohamme­danern führen könnten. Die Konferenz ist von dem Hindu­führer Gandhi veranlaßt, der ihr aber nicht beiwohnen kann, da er wegen der letzten schweren Kämpfe in Kohat Lucknow und an anderen Orten sich selbst eine fteiwillig«. Opferbuße auferlegt und durch Enthaltung von jeglicher Nahrung feit neun Tagen so erschöpft ist, daß er nicht reisen kann.

Mafsenkündigungen im Bergbau Bochum. 28. Sept. Die Generaldirektion der Deutsch- Luxemburgischen Bergwerks- und Hütten-A.G. hat beim Demobilmachungskommissar die Einwilligung zur Kündi­gung von 4200 Bergleuten zum 15. Oktober beantragt. Di« Gesellschaft begründet diese Kündigungen mit Absatzmangel, namentlich in Steinkohlen. Wie die Generaldirektion mit­teilt, hat sie auf den Zechen der Gesellschaft schon jetzt einen Lagerbestand Kohlen und Koks von 260 000 Tonnen, der stiglich, da die Absatzkrise sich steigere, um 4000 Tonnen wachse. Das bedeute auf die Dauer eine unerträgliche geld­liche Belastung de? Gesellschaft, zumal auch die Kreditlage ßch nicht bessere. Würden die Massenkündigungen nicht vorgenommen, so müßte die Zahl der ohnehin schon wöchent­lich drei Feierschichten noch erhöht werden.

Württemberg

> Stuttgart, 28. Sept. Gartenbauausste^-ng. Nit Ende ds. Mts. wird die Gartenbauausstellung ge­schlossen. Ein großer Erfolg ist ihr beschieden gewesen. Di« Anerkennung weitester Kreise haben die Leistungen des Württ. Gartenbaus gefunden. Hunderttausend« haben sich ar dem Gebotenen erfreut und auch das finanzielle Ergebnis pird nicht ungünstig ausfallen. Der Ausstellung wurde ein« ßrohe Zahl sehr wertvoller Ehrenpreise für die hervorragen­den gärtnerischen Leistungen zur Verfügung gestellt. Die Verteilung der Ehrenpreise erfolgte am Montag, 29. Sept jm großen Saal des Stadtgartens.

Verworfene Berufung. Dos Landgericht hat die Be- Snfung des Lokomotivführers Abele, des Hauptschuldigen an liem Cannstatter Eisenbahnunglück, der zu 1 Jahr 3 Mo- »chep Gefängnis verurteilt worden war, verworfen.

«

Lauffen a. 28. SexE. Hohes Alter. Die verwit- vete Frau Friderike Ivos, geb. Schäsfer, die älteste Frau »er Stadt, beging bei gutem Wohlbefinden ihren 90. Ge­burtstag.

Crailsheim, 28. Sept. Verkehrsunfall. Abends keß hier ein Auto mit einem Langholzfuhrwerk zusammen, außer Materialschaden ist nichts passiert. Die Schuld an »em Unfall trifft den Fuhrmann, der die vorgeschriebene Straßenseite nicht benützte und keine Beleuchtung hatte.

königsbronn, OA. Heidenheim, 28. Sept. Diebstähle. die Diebstähle mehren sich hier stark. In der Bäckerei Steg- naier wurde eingebrochen und Geld und Eßwaren gestohlen; m Konfumladen wurden Eßwaren und allerlei sonstige Be- «rfsgegenstände entwendet. In den Obstgärten wich viel übst gestohlen.

Laichingen, 28. Sept. Motorradunfall. Infolge knes. Maschinenschadens verunglückte Densist Spannagel »m hier durch einen Sturz vom Motorrad. Er erlitt bedeu- errde Kopfverletzungen,

Mukerlingen OA. Balingen, 28. Sept. Ein Karussell stürzte im vollen Betrieb plötzlich um. Der Besitzer hatte, am mehr Schwung in die Sache zu bringen, den Motor ver­stärkt laufen lasten, der Mittelmast war aber der vermehrten Anstrengung nicht gewachsen und brach entzwei. Glücklicher­weise ist sonst niemand zu Schaden gÄo mweu .

Das aus dem Ist. Jahrhundert stammNde Anwesen der Jägerswitwe Joh. Schempp ist mit albe» Vorräten abge­brannt. Außer dem Vieh konnte fast nichts gerettet werden.

Schwenningen. 28. Sept. Verhaftung von Kom­munisten. Auf Veranlassung des Polizeipräsidiums Stuttgart wurde der Kommunistenführer und Redakteur der Arbeiterzeitung in Singen, Jakob Sulan, sowie ein weiterer Kommunist mit Namen Ulmschneider festgenom­men. Sulan versuchte, sich durch Abspringen aus dem Aüortfenster der Hast zu entziehen. Nachdem dieses Vor- jhaben mißlungen war, versuchte Sulan durch einen Sprung laus dem Küchenfenster zu entkommen. Auch an diesem Vor­haben wurde er verhindert. Als die Beamten zur Haft schreiten wollten, machte Sulan sofort einen Angriff, indem er sich der Waffe eines Beamten bemächtigte. Cs entspann pch ein regelrechtes Ringen, in dessen Verlauf es Sulan ge­lang. dreimal die Waffe abzufeuern, ohne jemand zu tief­

sten. Scht eßlich wurde er überwältigt und mit lllmjchnei- der «ach Sttrttgart gebracht.

Balgheim, OA. Spaichingen, 26. Sept. Einbruchs-' 8de b stahl. Im Gasthaus zumSchützen" sowie in einem Nachbarhaus wurde nachts eingebrochen und ein Fahrrad, Bargeld, Zigarren, Zigaretten und eine Juppe gestohlen, gin Nachbarhaus, an dem er das gestohlene Fahrrad stehen keß, entwendete er Gesälz. Der Dieb muß sehr durstig ge­wesen sein, denn er hat noch eine Flasche Bier und 3 Töpfe Milch leergetrunken. Vom Einbrecher hat man noch keine Spur.

Das 77. Landwirtschaftliche Hanptfest

Stuttgart, 26. September.-

Was in den letzten Jahren zur Hebung der Landwirtschaft ln jeder Hinsicht, in Württemberg geleistet worden ist, davon gibt die gegenwärtige Ausstellung aus dem Cannstatter Wa­sen in ihrer gewaltigen Ausdehnung ein geradezu staunens­wertes Bild. Es ist unmöglich, in der Fülle der starken Ein­drücke, die man Leim Durchwandern dieser prächtigen Schau erhält, ein auch nur annähernd erschöpfendes Urteil über die Unsumme von Arbeit zu gewinnen, die in einer solchen Aus­stellung steckt. Hier bekommt auch der Nur-Städter, der sonst kaum eine Angersrübe von einem Krautkopf unterscheiden kann, einen Begriff von dem, was Landwirtschaft heißt. Das 77. Hauptsest wird, von allem, andern abgesehen, nicht als den

geringsten seiner Erfolge den buchen dürfen, Satz es aerpMYn- tausenden von Nichtlandwirten aus dem ganzen Land und weit darüber hinaus, wie sie auf dem riesigen.Ausstellungs­platz sich drängen, eine klare Vorstellung von dem Wert und der Bedeutung der schwäbischen und deutschen Landwirtschaft beigebracht hat. Diese Schau wird jedem, der sie gesehen hat» unvergeßlich bleiben.

Am Freitag hatten die Vertreter der Presse Gelegenheit, die Ausstellung unter der liebenswürdign Führung des Di­rektors der Württ. Landwirtschaftskammer, Herrn Abg. 2 tröbel, zu besichtigen. Es war besonders dankenswert, daß Herr Dir. Ströbel dabei auch gerade auf solche Dinge aufmerksam machte, deren volle praktische Bedeutung nur dem geschärften Blick des Fachmanns sofort deutlich wird. Und hier ist vor allem die Ausstellung für Landfrauen zu nennen. Eine M u sterbauernstube, versehen mit allem, was das ländliche Leben in den vier Wänden behag­lich macht, kein Stück zu viel oder unnütz, alles zweckmäßig und gefällig. Vieles davon wurde aus alten Schatzkästlein wieder hervorgeholt und wird in der künftigen Zeit wieder zu Gebrauch und Ehren kommen, so die altehrwürdige Kunkel und sogar der einfache Webstuhl, der einst fast in jedem Haus der Alb zu finden war. Die unermüdliche, selbstlos arbeitende Führerin auf diesem Gebiet, Fürstin Hohenlohe-Walden­burg, die auch Heuer die Ausstellung für Landfrauen leitet und erklärt, trägt Kleidung von selbstgesponnenem Tuch. Auf­gelegte Proben beweisen, welch gute Erzeugnisse bereits wie­der geliefert werden. Eine Spinnstube, in der 67 Schwa­benmädels unter fröhlichen Spinnliedern das hurtige Räd­chen drehen, vervollständigt das heimelige Bild.

Welchen Wert die Württ. Landwirtschaftskammer auf die praktische und theoretische Ausbildung der Landwirte, Män­ner und Frauen legt, wird klar aus den Leistungen der Land­wirtschaftlichen Schulen, Haushaltungsschulen, Kochkursen usw. Es sind Fortschritte zu verzeichnen, die schlechtweg er- -staunlich sind. Von großem Interesse ist z. B. die Ausstellung der charakteristischen Bodenschichten der verschiedenen Bezirke, denen Frucht- und Futterbau, Obstkultur usw. in naturent­sprechender Weise angepaßt wird. Die Landwirtschaftskam­mer betreibt unter diesem Gesichtspunkt die Pflege des länd­lichen Obstbaus, für den sie nach vielen Versuchen 14 Sorten gewonnen hat unter Ausschaltung des sogenannten Edeltafel­obstes, das mehr den eigentlichen Gartenanlagen vorbehal- ten ist.

Im allgemeinen zerfällt die Ausstellung in drei Teile: Tiere, pflanzliche Erzeugnisse mit den verschiedenen Hilfs­mitteln und landw. Maschinen und Geräte. Die Tisraus- stellung ist ungemein reichhaltig. Das Preisgericht, das unter der Leitung des Präsidenten der Zentralstelle vön Sting, des Landesoberstallmeisters Storz, des Oberregie­rungsrats Braig und der Landwirtschaftsräte Maier und Scherer steht, hatte unter der großen Zahl hervorragend schöner Tiere keine leichte Arbeit.

An Pferden sind 121 Stück ausgestellt, 8 Warmblut-, 10 Kaltbluthengste und 103 Stuten beider Schläge. An Preisen waren zusammen 6000 Mark mit je einer Denk­münze vrgesehen.

Von Großvieh stehen 307 Tiere zur Schau, und uoar 229 der immer mehr Boden gewinnenden schönen Fleckviehrasse, 60 der Braunviehrasse und 12 der ausster­benden Limpurger 1 asse. Für Preise stehen 14 000 Mari zur Verfügung.

Vom veredelten Landjchwein sind 50 Tiere (16 Eber und 34 Sauen) ausgestellt. Preise zusammen 1500 Mk. Vom württ. Landschaf, das durch ausgezeichnete Züch­tung im ganzen Reich mehr und mehr geschätzt und gesucht wird, sind 7 Sammlungen mit je 4 Schafen und 2 Böcken vorhanden. Preise 750 Mk. Ziegen sieht man in 238 Stück vertreten, davon 47 Böcke und 174 Ziegen der reh­farbenen hornlosen Schwarzwaldrasse, 3 Böcke und 11 Zie­gen der weißen Edelrasse. Preise 2600 Mk. Geflügel: 130 Nummern mit 582 Tieren. Preise 800 Mk. Von den Zuchtvereinen sind 213 Kaninchen verschiedener Rassen ausgestellt.

Neben der Tierschau befindet sick» die Ausstellung für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Hilfs­mittel, die eine Sehenswürdigkeit für sich ist. Es ip un­möglich, all das Schöne anzuführen und gebührendermaßen zu preisen. Es sei nur hingewiesen auf die hochwichtigen Darbietungen der Landessaatzuchtanstalt Hohenheim, der Saatzuchtrvirtschaft Neuhaus bei Mergentheim, des württ. Saatbauvereins, auf die theoretischen Anschauungsmittel der Zentralstelle für Landwirtschaft und des Statistischen Lan- desmnts. In ein Paradies glaubt man sich versetzt, wenn Man die Abteilung für Obst-, Gemüse- und Wein­bau betritt:.- Da gibt man Millionen für französische Waren aus und,das Gute, nein, das Bessere und Schö­nere liegt so nah!-Das Auge kann sich kaum wenden von der'lückeEn Pracht unserer heimischen Früchte. Dan-berl jist ein Musterobstglttten erstellt, der, wie wir hören, für dtz jaroße Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaff die im nächsten Jahr ebenfalls in Cannstatt stattsindet, be­währt bleiben soll.' Das Preisgericht für diese Abteilung leitet Landwirtschaftsrat Winkelmann.

Auch die Bienenwirtschaft kommt in den Erzeug­nissen von 31 Ausstellern vorteilhaft zur Geltung. Das Preis­gericht steht unter Leitung des Dr. Braun von der Land­wirtschaftskammer.

Sehr appetitlich sieht es endlich' kn der Abteilung für Butter und Käse aus, die mit 115 Proben köstlicher Butter von Molkereigenossenschaften und 36 Proben von aromatischem Käse beschickt ist. Hier leiten das Preisgericht Frhr. Perglervon Perglas und Laudesökonomierat Dr. Teichert.

Den Abschluß bildet die sehr umfangreiche Ausstellung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte- Dem sinnenden Beschauer dieser wundervollen und hoch­interessanten Abteilung drängen sich allerhand Gedanken aus: Wie enge doch Industrie und Landwirtschaft zusam- menhängen, und welch bedeutender Abnehmer der Industrie im ganzen die Landwirtschaft sein muß! Fast durch alle Teil- arten det Industrie hindurch, vom Kohlen- und Kaliberg­werk bis zur feinsten und kleinsten Fertigware, gibt es kaum noch einen Gegenstand, der nicht in der einen oder anderen Weise im dauernden landwirtschaftlichen Gebrauch stünde. So zählt denn das Ausstellungsverzeichnis rund 200 indu-

! strielle und gewerbliche Firmen aus, die um Men crrz-ua. I Nissen groß und klein hier vertreten sind. , o u

!

! Die Trachtenschau am Sonntag, eine Veranstaltuna der Landwirtschaftskammer, verlieh dem Hauptfest ein be- ! solideres Gepräge. Nach vielen Bemühungen war es ae- : lungen, etwa 40 Gruppen der verschiedenen Landestrachten die leider immer seltener werden, mit 700 Personen, 40 Pftr- ! den und einer größeren Anzahl Wagen zusammenzubringen. ^ Der etwa zwei Kilometer lange Zug stellte sich mittags 12 ^ Uhr auf dem Rosenstein auf und bewegte sich durch die un° ! teren Anlagen herauf bis zum Eberhardsdenkmal, bog hier ! um und nahm auf der anderen Seite der Anlagen den Weg ' zum Cannstatter Wasen, wo sich der farbenprächtige Zug auflöste. Die Anlagen und alle in Betracht kommender, Straßen und Plätze waren von einer schaulustigen und froh bewegten Menge dicht besetzt. Das war ein herzerfrischendes ^ Bild aus der guten alten Zeit. Vielleicht bringen die kam- ^ wenden Zeiten, die notgedrungen in so manchem eine Wand-. '.ung herbeiführen werden, auch die alten praktischen, dauer­haften und das Auge erfreuenden Trachten .wieder mehr zu ' Ehren.

! Aus Stadt und Land.

! Nagold, den 29 . September 1924.

Es gibt zweierlei Arten von Büchern. Die «ine» j lesen die Leute weil sie wollen, die anderen weil sie müsse«.

> Die letztere Art ist die wahre. Die Generation» welche

! nicht gewollt hat, ist hin, jetzt kommen die Geschlechter, ! die müssen. , Wilhelm Rcrabe.

! Bom Sonntag. ES weht Herbstesluft allüberall. Früh- ! morgens und am dalden Abend, da bläst der kalte Herbst-

- wind Dich von allen Seiten an, in manchen Häusern ist schon

! der Ofen wieder in Tätigkeit gesetzt und die Insassen emp>

, finden es ganz wohlig, ums Feuer zu sitzen und zurückzu-

! denken an der Sonne Pracht und Wärme. Die Sonne

> kommt nicht mehr ... ? O doch, gestern kam sie noch, wem ! auch erst nach vielem Zögern erst nachmittags, aber d«

haben sich noch alle herzlich darüber gefreut. Wie schön war ! es da, noch einmal in Wiese, Wald und Feld hinauszuptlgnn und Abschied zu nehmen von dem, was Du lieb hast, von

^ dem Baum, dem Strauch, vom grünen Blatt und vom M-

! geletn. vom singenden/ Es zieht jetzt fort ... Auf Wiedn- ! sehen! Und Dein Auge, eS trinkt von dem goldenen Ueber- fluß der Welt, und sieh, die Sonne umwebt noch einmal : alles mit ihrer goldenen Pracht und doch ist's nur ein stiller.

- müdes Lächeln ein letzter, abschiedsweher Gruß!

! '

- Der Mchaelistag. Der 29. September ist der Gedächtnis- ! d»« des Erzengels St. Michael, der der Schutzpatron zahl-

> M Kirchen ist, weshalb man in manchen Gegenden den ! S pruch hört: An Michaeli ist Kirchweih im Himmel und aus ! Erden! Mil der Einführung des Michaelifestes fand auch die ! Abhaltung des Erntedankfestes an diesem Tag in das Leben ! der Kirche und der ländlichen Bevölkerung Eingang. Die Ve- s ZeichnungSt. Michaelstag zu dem Licht", die in einer alten ! Urkunde gesunden wurde, rührt wahrscheinlich davon her, daß ! »an diesem Tag ab die Handwerker bei Licht zu arbeiten an- ! fingen, ist doch die Abnahme der Tageshelle zu Ende Sep- ! Kinder sehr deutlich bemerkbar. Als ein Wandertag gilt der

- Michaelistag in vielen Gegenden für die Dienstboten, m ! Württemberg vor allem für die Schäfer. Als Wetterregel gilt ! fiir den 29. September: Kommt St. Michael heiter und schön, i wird es noch vier Wochen so gehn. Auf nassen Michaelistag

Nasser Herbst wohl folgen mag. Hat Michael viel Eicheln, ft ! llegt an Weihnachten viel Schnee.

! '

> Der neue Bezirksvorstand, Herr Oberamtmann Bai- j tinger, übernimmt mit dem heutigen Tage die Leitung der 1 O.-Amtsbezirks Nagold. Dem neuen Bezirksvorstand geht ! der Ruf eine» tüchtigen Beamten voraus und wir bringen ! an dieser Stelle den Wunsch zum Ausdruck, daß die Tätigkeit

des ersten BezirkSbeamlen eine ersprießliche und segensreiche für den Bezirk sein möge. Sein Wort in der AmtSoerfamm- lung, »kortiter in re, suackiter in mocto" stark in der Sache, mild in der Form ist uns Gewähr dafür, daß sich zwischen der Bevölkerung, den Beamten und dem Oberamtsvorstand ein gutes Vertrauensverhältnis gestaltet, das die beste Gewähr für eine gedeihliche Entwicklung unseres Bezirks ist. Glück aus!

»

LSjähriges Jubiläum. In diesen Tagen sind 25 Jahre verflossen, seit Verwalter Bauer die Leitung des Genesungs­heims Bad Rötenbach übernommen hat. Im Gedenken hieran begrüßten die Pfleglinge schon am frühen Morgen die Ver- walterSeheleute mit sinnigen, mehrstimmigen Liedern. Im Lauf des Vormittags erschien eine Abordnung der Gesamt- vorstands der Landesversicherungsanstalt Württemberg. Der Vorsitzende der Anstalt, Präsident Biesenberger, würdigte zu­nächst im engeren «kreise und dann in einer Ansprache a» die Pfleglinge die Verdienste der Familie Bauer um dal Genesungsheim. Er hob ihre unermüdliche, mustergilttge Pflichterfüllung hervor und betonte besonder», wie Verwalt« Bauer und seine Ehefrau es stets nicht nur als Pflicht ange­sehen, sondern als innerstes Herzensbedürfnis empfunden haben, für ihre kranken Schutzbefohlenen zu sorgen und wie Tausende kranker Männer und Frauen, die in Rötenbach seit 25 Jahren Genesung gesucht und gefunden haben, mit ganzem dankbarem Herzen an dem Genesungsheim und seiner Verwaltung hängen. Er überbrachte die Glückwünsche des Gesamtvorstands der Landesverstcherungsanstalt und teilte mit, daß dieser dem Verwalter Bauer in Anerkennung seiner treuen und vorzüglichen Dienste der Titel eines Inspektors ver­liehen wurde.

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Ministerialdirektor Dr. Keck -s-. Unter großer Betei­ligung aus allen Kreisten der Bevölkerung von hier und vom ganzen Lande wurde am Donnerstag um die Mittagsstunde der so unerwartet rasch aus dem Leben und aus feiner ver­antwortungsvollen Stellung u. Arbeit abberufene Ministerial­direktor Dr. Keck aus dem Pragfrtedhofe beigesetzt. Nach der trostreichen Grabrede des Geistlichen, Stadtpfarrer Ludwig'

> der in großen Zügen die ausnahmswet» hohe geistige uno ' seelische Veranlagung, die ungeheure Arbeitskraft der Ent-