3m Nagolder Oberamt anno 1848.

Sich selber überdrüssig ist die Welt Daher ihr Murren und ihr giftig Hadern!

So heißt eS in einem Gedicht von I. N. Straubenmüller, dar am 4. Januar 1848 in der Nr. 1 des «Nagolder Jntellt- genzblatter* veröffentlicht wurde. Gr war im Jahr der Un­ruhe und Gärung; dar schaffende Volk unter der Herrschaft der Stände und der Adel« wollte die alten Ketten zerrissen, wollte selbst tätigen Anteil nehmen an der Regierung des Lander, wollte sich ein menschenwürdiger Dasein schaffen und wollte nicht mehr beiseite stehen, wenn er sich um da« Wohl und Wehe der Nation und der Bezirks handelte. So war am 8. Januar 1848 in Rohrdorf eine Versammlung von Männern aur dem OberamtS bezirk.

Die Chronik sagt darüber:

Auf die Einladung daß sich heute Männer aur dem Ober- amirbezirk hier einfinden möchten, um in einer Eingabean die hohe Ständekammer die Wünsche und Bitten der Oberamir-Angehörigen zu vereinigen, hat sich aur den meisten Orten der Bezirk« eine zahlreiche Versammlung eingefunden, , welche nachfolgende Punkte als die wichtigsten bezeichnet«, welche eine Berücksichtigung wünschen ließen und der Stände- - kammer vorgelegt werden sollen. Zugleich wurde eine Kom­mission erwählt, welcher die Fassung und Motivierung der Eingabe übertragen wurde. Die Anträge lauten:

1) Daß die Lebenslänglichkeit der OrtSoorsteher und Gemeinderäte aufzuheben und ihre Amtsdauer zu beschränken srye, und zwar:

s) beim OrtSoorsteher auf 12 Jahr«, b) bei den Gemeinderäthen auf 6 Jahre, daß bet einer Wahl zuerst Wahlmänner von der ganzen Bürgerschaft gewählt werden sollen, durch welche dann der Ortroorsteher oder Gemetnderath gewählt werde.

2) Daß bet den GemeinderathS-Verhandlungen Oeffent- lichkeit die Regel bilden soll; Oeffentltchkett und Mündlichkeit im Gerichtsverfahren überhaupt eingesührt werde.

3) Daß den Gemeinden in ihren VerwaltungSmaßregeln in Absicht auf die Bewirtschaftung ihrer Gemetndewaldungen, so wie in Beziehung auf die Rechtspflege ein weiterer Spiel­raum etngeräumt und eine größere Selbständigkeit verliehen werde.

4) Daß die Ablösung der Fruchtzehnten unter Gestattung von mehrjährigen Zielern und billigen Zinsen in einem ver­minderten Maßstab gestattet werde.

5) Daß die Ablösung der Gülten und Landachten im 16-fachen Betrage statt gegeben werde und zwar nach den seitherigen gesetzlichen Preisen.

8) Daß die Presse wenigstens für innere Angelegenheiten frei gegeben werde.

7) Daß dar BürgerrechtSgesetz bezüglich der Verheirathung der Vermögenslosen enger beschränkt werde.

8) Daß dar schädliche Gewerbe der Haustrenr verboten werde.

9) Daß die Gewerbe gegen außen durch Schutzzölle ge­schützt und den Kaufleuten untersagt werde, mit solchen Waaren Handel zu treiben, welche durch GewerbSleute im Ort fabriziert werden.

10) Daß sämmtliche in Staatradministration befindlichen Gewerbe veräußert werden, namentlich daß der Schetterfloß auf dem Nagoldfluße aufgegeben werde.

11) Daß unsere hohe Regieruug mit der badischen in Unterhandlung trete, um eine Straße von Enzklöfterle nach Reichental herzustellen, um den mittleren Neckar mit der badi­schen Eisenbahn in Verbindung zu bringen. Ebenso wün- schenrwerth wäre eine Straße von Calw nach Nagold, um die in Aussicht stehende Eisenbahn bet Rottenburg mit Pforz­heim zu verbtnben.

12) Daß die Königliche Regierung zu bitten sey, eine

bestimmte Flußordnung auf dem Nagoldflusse mit gebühren­der Rücksichtnahme auf die Rechte und BtlltgkeitS-Ansplüche der WasserwerkSbesttzer einzuführen.

13) Daß die Kapitalien gleich den Gebäuden, Grund­stücken und Gewerbe» zur Besteurung beigezogen werden, daß den Besitzern von Kapitalien aber auch die gleichen po­litischen Rechte, wie den Grund- etc. Besitzern etngeräumt werden sollen.

14) Daß sämtliche Grundstücke des Staats gleich den Privatgütern zu den Amts- und Gemeinde-Umlagen bettragen sollen.

15) Daß die Gemeinden gegen die stet« lästiger werdende Armenhülfe in Schutz genommen werden; theilS durch Ab­nahme der Armen-AuSgaben oder durch angemessene Beiträge aus der Staatskasse.

16) Daß für Arbeitsscheue Zwang zur Arbeit eingesührt werde.

17) Daß für Unzucht-Vergehen höhere Strafen angesetzt werden.

18) Daß die Bannrechte gegen Entschädigung für die Berechtigten ausgehoben werden.

19) Daß gegen den Wildschaden ein kräftiges Gesetz ein­geführt und die Jagden an die Gemeinden verpachtet werden.

20) Gründung einer Nationalbank unter Staat«- Garantie.

21) Daß dar Weinumgeld statt nach der bisherigen Be­stimmung unter der Kelter erhoben werde, ohne Unterschied der Person des inländischen WeinkäuferS.

22) Daß dar WirthschaftSabgaben-Gesetz einer Revision unterworfen werde, damit die bisherige Belästigung der Wirthe aufhöre.

23) Besonderer Wunsch der sogenannten KirchspielS- insassen von Altenstaig: die Regierung zu bitten, bei der großherzoglich badischen Regierung dahin zu wirken, daß Altenstaig-Stadt, Altenstaig-Dorf, EttmannSweiler, Ueberberg, Beuren, Fünfbronn, Enzlhal und Simmersfeld die Ablösung oder Entschädigung oder Einräumung einer freien Bewaldung in dem sogenannten badischen Schifferwald gestattet werde.

Ein weiterer Antrag, der von Vielen unterstüzt wurde, lautete: Daß dnS Holz aus den Staatsforsten, nachdem das Bedürfniß der Gemeinden für ihre Armen im RevterpreiS angewiesen ist, nicht auf Terminzahlung, sondern gegen baar Geld im Aufstreich versteigert werde.

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Die allgemeine VolkSstimmung wandte sich insbesondere gegen die lebenslänglichen Gemeinderäthe. Dies kommt auch in folgender Notiz vom 30. März 1848 zum Ausdruck:

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Der Geist der Unzufriedenheit mit den lebenslänglichen Gemeinderäthen scheint auch in unserem OberamtSbeztrk um sich zu greifen. Zuerst traten Bürger HaiterbachS auf, die Lebenslänglichen zu verdrängen, worauf ihr Stadtschultheiß freiwillig abtrat aber welcher Zufall, er wurde wieder als AmtSverweser gewählt, am Tage dieser neuen AmtSantretung aber seine Scheuer ein Raub der Mammen. Nun treten auch die Wildberger auf, um ihren Stadtrath abzudanken, in der Meinung, die «Herren" hätten jetzt lange genug auf den Wollensäcken gesessen.

Die Wildberger beharren auf ihrem Standpunkt, denn am 4. April heißt eS: Von den hiesigen acht lebenslänglichen Stadträthen sind nach dem Wunsche der Bürgerschaft bis jetzt erst vier von ihrer Stelle freiwillig abgetreten. Die Bürger­schaft gibt nun zu verstehen, daß sie zu einer neuen Stadt- rathSwahl eher sich nicht entschließen könnte, bis alle Lebens­länglichen abgedankt haben.

Nicht nur Worte wurden gewechselt, Taten wollten alle tun; durch ein Volksbewaffnungsgesetz wurden dem Volke Flinten und Sabel gegeben. Bei vielen war natürlich große Freude darüber, vornedran die Wildberger, die überhaupt in diesem Jahr einen besonders revolutionären und kriegeri­schen Sinn entwickelten. (Wie eS natürlich heute ist, darüber erlaube ich mir kein Urteil.) Unterm 6. April wird von Wtldberg berichtet:

Nachdem der hiesigen Gemeinde aur dem K. Arsenal eine Anzahl Flinten und Sabel abgegeben wurde, machte man auch sogleich mit Exercter-Uebungen den Anfang. Letzten Sonntag zog dte bewaffnete Mannschaft unter Tronv melwirbel von dem Rathhause dem Auwasen zu, wo dieselbe unter Anführung gedienter Militärs in den verschiedenen militärischen Bewegungen eingeübt wurde. Die günstige Witterung führte dem Exercierplatze eine Menge Schaulustiger zu. Nächsten Sonntag und so auch in Zukunft werden diese Uebungen wiederholt werden und eS wäre ganz erwünscht, wenn sich auch die waffenfähigen Mannschaften der Nachbar- gemeinden dem Exercltium hier anschlößen. Einstweilen, und bis die Volksbewaffnung weiter gediehen ist, könnten sich namentlich die Sensenmänner von Sulz, Effcingen, Gült- lingen rc. ihren benachbarten Waffenmännern hier anreihen, wobei noch bemerkt werden mutz, daß der neuliche Durchmarsch der Sulzer Sensenmänner durch hiesige Stadt unter kriegeri­schen Gesängen einen freudigen Eindruck gemacht hat.

»

Das große Verlangen der Zeit ging nach Freiheit und Gleichheit, weg mit dem Zustand, daß ein geringer Teil der Bevölkerung herrscht und besitzt und die große Masse arbeitet und hungert. In der Forderung nach Gleichheit waren alle einig, doch Opfer wollten nicht alle bringen. Wir der Brü­derlichkeit war es nicht so gut bestellt und die Nag older sind sehr unzufrieden, denn es heißt unterm 14 April:

Die Publikation des Bewaffnungsgesetzes ist geschehen, daß aber durch das fragliche Gesetz kein Zwang beabsichtigt sey, hat seine Rückwirkung auf die beretts eingezeichneten Wehrmänner nicht verfehlt, da sich schon viele geäußert ha­ben, daß sie wieder aus den Reihen der Exercierenden auS- trelen werden, wenn es gleichgültig sey, ob der Michele oder HanneSle hinter dem Ofen sitzen bleibe, und ins Fäustchen lache, wenn seine Mitbürger sich abmühen, sich zu tüchtigen Wehrmännern heran zu bilden. Man hätte überhaupt er­wartet, daß eine nachdrückliche Aufforderung zu gemeinsamer Thetlnahme stattfinden würde, waS aber nicht nur nicht ge­schah, sondern eS scheint sogar eine Einschüchterung der Frei­willigen beabsichtigt zu seyn, da die Gewehre der Mannschaft nur während de- ExercierenS übergeben werden sollen, war sehr wenig Vertrauen in die Wehrmänner setzen heißt. Ueber- dieß würden auch die Waffen nothleiden, da man wohl nicht glauben wird, daß die Mannschaft mit Putzlappen auf dem Exerclerplatz erscheinen werde, um die von Schweiß und Feuchtigkeit angelaufenen Gewehre im reinen Zustande den fürsorglichen Bewahrern derselben wieder zu überliefern.

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76 Jahre sind eS her, daß obige Zeilen geschrieben wur­den und wir haben die Ueberzeugung, daß manche Forderung, die damals in den sturmbewegten Tagen der 48 Jahres auf­gestellt wurde heute noch nicht erfüllt ist, daß der Zustand, daß nicht alle Glieder der Volkes ihre Pflicht dem Volksganzen gegenüber tun, heute noch besteht. Die Entwicklung de» deut­schen Volkes von 18481924 ist über Kampf, Blut, Steg, Glanz und Niederlage gegangen; war uns erretten wird auS unserer Ohnmacht und willenlosen Dahindämmern, daS ist das Feuer der alten 48er und die Hingabe Aller für Deutsch­land zu leben, zu sorgen und zu opfern!

koalier.

Tilo Brand und seine Zeit

M Roman von Charlotte Riefe

«achdrwk verraten^

AK der König Margaret« verließ, begegnete ihm Tiso Brand. Gr trog eines Kasten mit Papieren und sein Gang war sehr auf­recht. EhrerdiÄig trat er auf die Seite, um den König vorüder- zutassen. Dieser aber blieb stehen und sah ihm ins Gesicht.

.Man Hot dich adelig gemacht, Fischerknabe?' fragte er halb! spKtrsch, aber doch nicht ohne Wohlwollen.

Tilo beugte sich schweigend. Me falschen unruhigen Augen des Königs gefielen ihm nicht: aber er wußte, daß er kein Urteil haben durfte.

.Du magst mich zu einem Gang um die Stadl begleiten!' sagte Erich. .Meine Führer sagen, daß die Wälle schwach sind. Wenn der Feind kommt, kann er si« leicht überwältigen!'

Tilo erbat und erhielt Erlaubnis, den Kasten der Königin zu bringe», daun ging er neben dem König her, der mit scharfen Augen um sich spähte. Der Hauptmann, der die Wache «in Flens­burg Hus, befehllgte und -er den König beobachtete, ließ ihm unauf­fällig einige Landsknechte folgen. Erich bemerkte es gleich, sagte ober nichts. Er war gnädig gegen Tilo und fragte ihn plötzlich »ach Pater Egbert.

.Er ist et» Klag«!" setzte er hinzu. Schado» daß er kn Banues- dorp g»f der Insel vergraben ist. So einer gehört an eine» Hof Mid müßte Staatsmann werden! Sag es ihm von mir. Ich kann ihn wohl vesiveuden! Die meiste» Leute hier sind Lumm.'

.So ich den Ehrwürdigen sehe, werde ich chm die Botschaft aus- richteu. Aber Ich weiß nicht, wann ich ihn sehen kann.'

Der König blieb stehen und wandte den Blick. Es war ein Klarer Frostkag, ein« rote Sonne stand am Himmel, warf ihr Licht I auf die steilen Dächer der Stadt, auf die eingefrorene See, auf den schwelgenden kohlen Wald, -er sie wie ein Kranz umgab. !

.Damals im Sturm halfest Lu mir wohl aus dem Wasser!' sogt« er. .Du hast darüber geschwiegen, weil du weiht, daß ich dich strasen würde, wenn du schwatztest. Die Königin halte Unglück mit ihren Edelknabe», und daher »ahm sie zwei Holsten, weil sie meinte, pe wären ehrlicher. Die Frau Königin Ist manchmal eiwaS sonder- ; bar. DaS macht, sie wird alt. Ich hosse, daß Ihr sie gut versorgt

und darauf achtet, daß nichS Unrechtes von ihr gegessen wird. Kostet Ihr immer den Wein, den sie trinkt?'

Tilo erwiderte, daß Signor Eiulio, der italienische Koch, den Wein probierte. Auch das andere Essen. Aber die Edelknaben mutzten immer noch etwas von den Speisen kosten.

.Ist die Königin sehr ängstlich?' erkundigte sich Erich. Tilo schüttelte lächelnd den Kopf. Die königliche Gnade durste niemals merken, daß alles Essen gekostet wurde, ehe es sie erhielt.

.Dies ist auch eine unnötige Borsicht!' erwiderte der König. .Der Italiener will sich natürlich wichtig machen!'

Erich, der eine goldene Kette um den Hals geschlungen trug, löste jetzt ein Glied heraus und gab eS Tilo.

.Dies ist für dich, weil du mir damals dientest, und wenn du di« Bestellung an Pater Egbert auSrichtest. werde ich dir noch mehr geben.'

.Er ist sehr entfernt und ich wüßte nicht, wie kch Botschaft zu chm brächte!' erwiderte Tilo, und der König sah ihn sehr scharf an. Dann winkte er gnädig und schritt auf seine Zerren zu, die ihm wie zufällig enkgegenkamen. ES wa» nicht ganz vorsichtig, hier ohne Schutz zu gehen. Aber Erich liebte es, seinen Leute» zu zeigen, daß er Mut hatte.

Gegen das Frühjahr kehrte Fräulein Alheid zurück. Und zwar m dem Schlitte» des Jarls mit vier Aenntieren davor. Sie und ihre Begleiterin waren in dicke Pelze gehüllt und ihre Stimmung schien ausgezeichnet. Sie konnte auch floh sein: lue Hochzeit mit dem Jarl war gleich nach dem Osterfest angesetzt. Es war sonder­bar. Gerade die Verbannung des pommerschen Fräuleins hakte beim Jarl den Entschluß aus-gelöst, sich nicht mehr lange zn be­sinnen, sondern zuzugreifen. Vielleicht spielte der starke Unob- hängigkeitssinn des Norwegers eine Rolle dabei. Er mochte nicht, daß die Frau, die ihm gehören sollte, von der .Gnade nnd Ungnade der Königin abhinge. Auch hatte es ihn verdrossen, daß Alheid weggeschickt war, ohne ihn zu fragen. Als Margarete chm ärger­lich sagte, daß Alheid mit den Junkern liebelte und ihren Edel­knaben geküßt hätte, zuckte -er Jarl die Achseln.

.Als wir jung waren, Königin, Hoden wir uns auch geküßt. Weißt du es nicht mehr?'

Margarete schüttelte den Kopf. Aber sie würde doch «in wenig rot. Gunnar Esckildsen sah es und schmunzelte..

.Sie wird es auf dem Gunnarhofe sehr einsam haben!' meint»

er dann. .Wtnähiich kommen dann die Kinder, und sie wind viel mit ihnen zu schaffen haben. Meine Kinder sind immer sehr wW gewesen und die von ihr werden es sicher auch sein. Auf die Kim- der freue ich mich,' setzte er hinzu, währen- ein sanfter Zug über sein altes Gesicht ging. .Ich werde sie auf den Knien halten und ihnen Geschichten erzählen. Am Tage Jagd und viel Arbeit, abends sitze ich dann vor dem brennenden Holzstoß und die Kleine» klettern auf mir herum!'

Margarete hörte still zu. Daß ihk einziger Sohn sterbe« mußte, war ihr bitter gewesen. Sie hatte den Schmerz verwunde». Jetzt dachte sie Kie an eigene Kinder. Möchten andere Leute st» bekommen, si« sollten ihre Ankerkanen werden. Sie wollte st» nech ihrem Gefallen lenken. Aber dann sah sie doch halb nstd- voll in das Gesicht des Jarls. Er hatte ganz junge Augen.

Die Likedeeler machten den Dünen zu schaffen. Hakten v!e> geplündert und geraubt. Es hieß, daß holstische Edle unter chnen wären, und Kaspar Ronneburg flüsterte eines Abends lange un­heimlich mit Tilo. Es handelt« sich um einen Vetter, der von de» Dänen gefangengenommen worden war und der beschuldigt wurde, bei den Likedeekgrn gewesen zu sein. Er war ins Verließ nach Flensburg gebrachO Morden, und die Königin bestimmte, daß er aufs Rad geflochten u«b dann getötet werden sollte. Sie war sehr böse auf die Räuber, die' vor ihrem Eigentum nicht inne­hielte« und auch einen ihr -gehörenden Hof in Falster geplündert uich verbrannt hakten. Wer von diesen 'Verbrechern gesangra- genommeu wurde, mutzte sterben. Doch dieser Holste, der Rnnnchr hieß und noch ganz jung war, verschwand plötzlich aus dem Ver­ließ und niemand wollte ihn gesehen haben. Die dicken Schlösse« des Gefangenenkellers waren unversehrt: wie -er Gefangene hatte^ enllrommen können, war unbegreiflich. Mancher aber bekreuzigt» sich heimlich. Wandert« -och gerade jetzt sin Mann kn und UM Flensburg umher, der die Zäumst verkündete und entschied« ein Hexenmeister war.

Verschiedene Dinge, die «tnkrafen, hatte er vorhergesagk. Zu» Beispiel, an welchem Tage dk« OWee wieder Schiffe auf ihrem Rücken tragen würde, und auch Re Seeschlange sagte er vorher. Dke Seeschlange, dis vor vielen 3ah«U Wkmal in der Ostsee ge­sehen worden war und dann <ms tzftmet verschwunden schien. Jetzt war fie ganz plötzlich wieder gebest worden, und zwar vor«, Flensburgs Affe», lind d« Praphetz hatte sie vorher oyg» kündigt.

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