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Im großen Rathaussaale fand gestern die Amtsversamm- des Oberamts Nagold statt. Von Stadt und Land waren außer den stimmberechtigten Mitgliedern zahlreiche Männer geko innen, um den Verhandlungen beizuwohnen. Kurz nach 9 Uhr konnte H. Oberamtmann Münz, der zum letztenmale sie hiesige Amtsversammlung leitete, die Erschienenen mit herzlichen Willkommworten begrüßen und eS wurde sofort in Punkt 1 der Tagesordnung Neuwahl der Bezirksrats­mitglieder eingetreten.

Nach den bestehenden Gesetzesbestimmungen müssen aus der Mitte der Amtsversammlung 3 ordentliche Mitglieder und zwar aus verschiedenen Gemeinden gewählt werden. Eine tebhaste Debatte entspann sich um den 3. Sitz die ersten 2 Sitze waren Nagold und Altensteig zuerkaNnt und für den 3. Sitz waren Wtldberg und Haiterbach Anwärter. Die Land­gemeinden des Hinteren Bezirks setzten sich mit Energie dafür ein, daß nicht nur Vertreter der Städte in den Bezirksrat gewählt werden sollen, sondern auch Männer aus den Land­gemeinden. Im ersten Wahlgang wurde Stadtschultheiß Maie r-Nagold und Stadtschultheiß Welke r°Altensteig ein­stimmig gewählt, beim 3. Sitz mußte infolge großer Stim­menzersplitterung eine neue Wahl anberaumt werden, die zum Ergebnis hatte, daß als weiteres Mitglied aus der Mitte der Amtsversammlung Stadtschultheiß B e r n h a r d t-Haiter- bach gewählt wurde. Nachdem die Vertreter der Gewerbe­treibenden, Landwirte und Arbeiterschaft gewählt waren, setzt sich der künftige Bezirksrat folgendermaßen zusammen: Stadtschulth. Maier, Nagold Stellv. Gsmeinderat Kläger,

Welker, Altensteig Schultheiß Metzger,

SimmerSfeld,

Bernhardt, Haiterbach Stadtschulth. D'Argent,

Wtldberg,

(Vertreter des Gewerbes):

El.Werk.Bes. Wohlbold, Nagold Stellv. Fabrikant Gauß,

Rohrdorf,

(Vertreter der Landwirte):

Gutsbes. Link, TrölleShof Htrschwirt Kleiner,

Ebhausen,

(Vertreter der Arbeitnehmer):

Buchdrucker A. Schittler, Altenstetg, Stellv. Waldarbeiter

Mohrhardt, Spielberg.

Den ausgeschiedenen Mitgliedern widmet Herr Oderamt- marm Münz herzliche Worte des Dankes und fordert die neuen Männer im Bezirksrat zu treuer Arbeit für den Bezirk auf.

Die weiteren Wahlen Abgeordnete in die VerbandS- oersammlung des württ. Sparkassengirooerbandes, Ausschuß für die Wahl der Schöffen u. Geschworenen, Sachverständige für Abschätzungen im Sinne des Naturalleistungsgesetzes, Ver­treter zur Gebäudebrandverstcherungsanstalt, Vorsitzender der der Farrenschaubehörde, Viehseuchenschätzer wurden durch Zuruf vorgenommen und ergaben gegen früher keine Aenderung.

In der Beratuna der Festsetzung eines jährlichen Bei­trags an den Bezirksfeuerwehrverband wurde dem Vor­schlag des BezirkSrats entsprechend, als jährl. Beitrag 100 festgesetzt. Die vom Ministerium des Innern verlangte Aeußerung der Amtsversammlung zur peufionsrechtlichen Anstellung des Krankenhausarztes Dr. Almer wird in be­jahenden Sinne gegeben. Die Belohnung der Mitglieder der Farrenschaubehörde wird in dem Sinne geregelt, daß für die detr. Herren die gesetzlichen Gebühren für Reiseent­schädigungen der Amtskörperschaftsbeamten festgesetzt werden, ferner wird die Reisevergütung des OA.-Tierarztes bei Vornahme der tierärzUtchsn Ergänzungsdeschau mit 70 Gold­pfennig für den zurückgel. Kilometer geregelt. Von der Amtsversammlung wird zur Herausgabe eines Heimatbuches namens der Amtskörperschaft und zugleich sämtlicher Gemein­den des Bezirks ein einmaliger Beitrag von 1500 zur Ver­fügung gestellt mit dem Erwarten, daß der Preis des Buches möglichst niedergehalten wird, damit es allen Kreisen der Be­völkerung zugänglich gemacht wird. Eine monatliche Bei­hilfe von 3 an die Eichmeisters Witwe Feldweg in

Letzte Kurzmeldungen.

In einer am Schluß der zweitägigen Beratungen des Vorstands der deutschen Bolkspartei gefaßten Entschließung wird erneut die Aufnahme der Deutfchnatioualen in die Regierung gefordert. *

Auf Grund des Beschlusses der Deutschen Bolkspartei dürfte zu gegebener Zeit der Reichskanzler beim Reichs­präsidenten die Regierungserweiterung beantragen.

*

Das deutsche Memorandum zur Bölkerbundsfrage wird nach der jetzt erfolgten Genehmigung durch den Mi­nisterrat umgehend den deutschen Auslandsvertretungen zugestellt werden.

Gemäß Beschluß der Strafkammer des Landgerichts München 1 werden Hitler und Kriebel am ersten Oktober mit vierjähriger Bewährungsfrist auf freien Fuß gesetzt.

Calw wird entsprechend dem Vorgehen anderer Amtskörper- fchaften genehmigt. Die Amtskörperschaftsbeamten haben in einer Eingabe um Bewilligung einer Kauzleiaufwands­entschädigung nachgesucht und die Amtsversammlung be­schließt. daß den Amtskörperschaftsbeamten ein monatlicher Beitrag von 25 zur Bestreitung der Kosten für Miete, Heizung, Reinigung und Beleuchtung ihrer Dienstzimmer be­willigt wird. Die Kraftwageuverbindung NagoldHai­terbach soll ab 1. Oktober wieder eingeführt werden und wird der vorliegende Vertrag der Oberpostdirektton zur Kenntnis genommen und unterschrieben.

Die Beratung der Durchführung der Fürsorgeverord- «ung, insbesondere die Trennung des Jugendamtsbezirks Nagold-Herrenberg führte zu einer lebhaften Aussprache. Schultheiß Wagne r-Spielberg sprach sich aus Gründen der Sparsamkeit und Geschäftsvereinfachung gegen eine Tren­nung des gemeinsamen Jugendamts Nagold-Herrenberg und Bildung zweier selbständiger Bezirke Nagold und Herrenberg aus. Gemeinderat Ilg-Nagold führte erwidernd aus, daß der Bezirk Nagold bet einer gemeinsamen Verwaltung der Leidtragende sei, da die Erwerbslosenziffer im Oberamt Her- renberg ungleich größer sei als im Oberamt Nagold und in- folgedeffen Nagold da die Lasten zu gleichen Teilen um­gelegt werden viel zu hohe Lasten tragen müsse. Schult­heiß Widmann-Gültlingen führte aus seiner eigenen Tä­tigkeit beim Jugendamt an, daß die weite Ausdehnung des gemeinsamen Bezirks die Durchführung der bestehenden Ver­ordnungen erschwere, ja fast unmöglich mache und auch für die Bewohner der Bezirke, insbesondere des Bezirks Herren­berg, bringe eine Trennung größere Vorteile. Nach längerer Beratung wurde die Trennung des Jugend- und Arbeitsamts Nagold-Herrenberg und Bildung eines selbständigen Jugend- und Arbeitsamts Nagold zur Kenntnis genommen und ge­nehmigt.

Einige vomMinisterium beschlossene Satzungsänderungen der Oberamtssparkaffe bedürfen der formellen Genehmigung der Amtsversammlung, die ohne wettere Debatte erteilt wird. Einen breiten Raum in den Beratungen nahm Punkt 14

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der T.O. ein: Unterhaltung der Amtskörperschaftsstraße«. Zwei Ansichten standen einander gegenüber. Die eine, welche die Lasten der Unterhaltung der AmtSkörperschaftsstraßen den betr. Gemeinden auferlegen will und für Beibehaltung der seitherigen Regelung ist. und die andere, daß die Amts- körperschaft als solche die Kosten der Unterhaltung der Amts- körperschaftSstraßen auf sich nehme, damit die leistungsschwachen Gemeinden entlastet u. ein allgemeiner Lastenausgleich herbeige­führt wird. Für die letztere Regelung traten Schulth. Wagner Spielberg und Schulth. Metzge r-SimmerSfeld besonders warm ein und sie führten aus, daß die Amtskörperschaftsstraße nicht einer einzelnen Gemeinde zu gute kommen, daß es durchlaufende Straßen seien, die dem Verkehr der ganzen Amtskörperschast dienen, daß gerade jetzt in Zeiten des fortschreitenden Verkehrs durch den zunehmenden Autoverkehr, die Unterhaltung bedeu­tende Kosten verursache, die manche Gemeinden in ganz kur­zer Zeit mit dem besten Willen nicht mehr leisten können. Die Lasten müssen auf breite Schultern gelegt werden und dürfe nicht eine Gemeinde ungleich schwerer belastet werden als andere, die zudem noch bessere finanzielle Verhältnisse habe. Staotschultheiß Maier-Nagold führte aus, daß da» Problem de» Lastenausgleichs, die Uebernahme der Lasten auf die Schulden: der Allgemeinheit theoretisch und grundsätzlich an- zuerkennen sei, daß aber bei den jetzigen Verhältnissen eine weitere Belastung der Amtskörperschaft unmöglich sei, weil die Höhe des diesjährigen Amtsschadens eine Erhöhung der auf dem Einzelnen lastenden finanziellen Verpflichtungen un­möglich zulaffe. Gutsbesitzer Dettling-Untertalheim spricht sich in derselben Richtung wie Stadtschultheiß Maier aus und er bringt zur Erwägung, ob nicht der Automobilklub als hauptsächlicher Veranlasser der hohen Unterhaltskosten mit zur Tragung der Kosten herbeigezogen werden könne. (Hört, hört! und Sehr richtig!). ES wird zur Abstimmung geschrit­ten. Da die Abänderung des Beschlusses des Bezirsrats, der die seitherige Regelung vorsteht und die Uebernahme der Unterhaltungskosten der Anuskörperschaftsstraßen durch die Amtskörperschaft auf einen späteren, günstigeren Zeitpunkt zurückftellt, Zweidrittel-Mehrheit erfordert, wird die Abstim­mung mit großer Spannung erwartet. Für die Beibehaltung der seitherigen Regelung und damit für den Beschluß des Bezirksrats werden 23 Stimmen gezählt, dagegen 9.

Das Rechnungsabhör für 1919 und 1920 geht rasch vor sich und es kommt zur Beratung: Voranschlag der Amts- Körperschaft für 1924 und Stellungnahme zur Frage der Aufwertung. (Schluß folgt).

Allerlei

Die neue kirchenverfaffung in Preußen. Der evanffekffW Landeskrrchenausschuß in Preußen beschloß, die Verfassung! der evangelischen Kirchen der altpreußischen Union nunmehr zum 1. Oktober in Kraft treten zu lassen.

Verweigerter Gruß eine Beleidigung. Das Strafgericht! München verurteilte einen Offizier des alten Heers, de« Offizieren der Reichswehr aus ihren Gruß hin den Gegen- tzruß verweigert hatte, zu einer Geldstrafe von 150 MarL Hn der Urteilsbegründung wird u. a. ausgeführt, daß di« Unterlassung der althergebrachten Sitte des gegenseitiger» Vrußes unter Offizieren zweifellos als Ausdruck der Miß­achtung, mithin als Beleidigung ganz allgemein aufgefaßl werde. Das Oberste Landesgericht hat die gegen das Urtäl eingelegte Berufung verworfen.

Ein prinzlicher Ieitungsseher. Aus Neuyork wird be­richtet, daß der Prinz von Wales als Ehrenmitglied in dis Gewerkschaft der Zeitungssetzer ausgenommen wurde. Erj hat den Mitgliedsbeitrag für ein Jahr bezahlt und damit daq Recht erworben, in den amerikanischen Zeitungsdruckereieui Ketzarbeit zu verrichten.

Mühlenbrand. In Goltewitz (Prov. Sachsen) ist die Hcklzft schneide- und Mahlmühle Hoffmann mit großen VorrätzeA niedergebrannt. Der Schaden ist sehr bedeutend.

Tilo Brand und seine Zeit

28j Roman von Charlotte Riese

i (Nachdruck verboten.) Wirklich? Weißt du nicht, daß sie viele Liebhaber hotte, als sie jünger war? Jetzt ist sie all. Es wird bald mit thr zu Ende Mn. Dann kommt Erich und er ist mein leiblicher Detter, Er wirb für dich sorgen, wenn ich ihn darum bitte."

Tilo wandte sich ab.Das tut nicht nötig, Fräulein!" / Alheid wollte antworten, da schlug ein Vorhang zurück und Margarete stand im Zimmer. Mit einem versteinerten Gesicht und funkelnden Augen. Aber sie neigte den Kopf vor Wheids tiefer Verbeugung, nahm den Brief aus Tilos Hand und entließ ihn gleich wieder. An Alheid gab sie dann einen kurzen Auf­trag, der das Fräulein für einige Stunden beschäftigte.

Noch immer lag das Eis auf der Ostsee und di« Likedeeler ^Plünderten die dänischen Inseln. Verschiedene Fähnlein von .Landsknechten wurden nach Alfen und Föhnen geschickt und die Königin zürnte mit den Hauptleuten, die den Räubern nicht bei- -Hommen konnten. Sie kamen mit Schlitten angefahren, plünder­ten Burgen und Dörfer und wagten sich sogar an kleinere Städte.

Margarete schickte Botschaft an Erich, daß er die Seeräuber vertreiben sollte, er aber Web im Schleswigschen, hatte Freund­schaft mit einigen Hoistenritiern begonnen, denen er Geld gab und die ihn dafür auf ihre Burgen luden. Einer von diesen ehrver­gessenen Holsten gab auf seiner Burg an der Schlei ein Fest und kud durch Erichs Boten einige Junker der Königin ein. Bat auch um die Ehre, daß Fräulein Alheid das Fest mit ihrem Hoffräulem verherrlichen möge. Ms die Königin diese Botschaft empfing, ließ sie erwidern, daß ein Teil ihrer Junker sehr gern auf Schloß Arumholz erscheinen würde, daß aber das pommersche Fräulein ttnst ihrem Kammermensch gerade eine Reise nach Schloß Apenrade angetreten Hab«. Dort, in einem alten, halb verfallenen Schloß, . .wohnte «in betagtes verdrießliches dänisches Ehepaar, das noch verdrießlicher wurde, als es erftchr, daß ihm «in Besuch von zwei Wagen Fräuleins auferlegt wurde. Ms Frau Armgard dem 'Westlichen Fräulein milleilte, was die Königin über sie beschlossen hatte, brach diese in laute Schimpftet»«n aus. Sie wollte nicht ..reisen, nicht von Flensburg weg, wo die Obristen und etliche vom Wirschen Aüvh Feste geben wollten.

«Ich würde Euch raten, der hohen Königin nicht entgehn Zu sein'/ meinte di« Kammerfrau.Auch der Hofmedikus meinte., Ihr müßtet geschont werden. Der Schiffbruch im Frühjahr und die damit verknüpften Anstrengungen wären nicht gut für Eure Gesundheit gewesen, obgleich Herr Tilo Brand Euch so gut rettete!'

Alheid hob den Kopf.'Was weiß die königliche Gnade, was dieser Fischerjunge tat?"

.Die hohe Königin weiß vieles!' lautete die Antwort. .Herr Tilo Brand war wohl dereinst ein Fischerknabe, doch immer ein freier Mann, und die Königin hat ihm einen Adelsbrief ver­liehen, so daß er jetzt ein Herr geworden ist und Mitglied des dänischen Adels! Er ist ein Junker geworden wie die anderen jungen Herren!"

Alheid antwortete nicht. Sie saß mit düster gefalteten Brauen und kam sich verlassen vor. Sie Und ihr Fräulein Brolund fuh­ren am andern Tag in einem grob geschirrten Schlitten landein­wärts und niemand schien ihren Abzug sehr zu bedauern.

Wie benahm sie sich?" fragte Margarete nachher ihre Ver­traute. Sie lieh sich die Haar« dunkel färben und ihr Gesicht be­malen. Fremde Botschafter aus Rußland, Finnland und andern Landern mußten wieder empfangen werden. Die Falschheit und Verschlagenheit der Königin war wohl bekannt, aber auch ge­fürchtet. Niemand wollte es mit ihr verderben.

Das Fräulein war zornig und sagte häßliche Worte!" berich­tete Frau Armgard, indem sie leise den Kops der Königin streichelte.

Wie lauteten sie?"

Ich weiß sie nicht mehr. Den Schmutz, der uns auf der Lasse anfliegt, bürsten wir ab und vergessen ihn. Die Frau Königin hat Besseres zu denkbn als an eine törichte Jungfrau."

Der Jarl soll fie nicht haben!" murmelte Margarete. »Sch werde mit ihm reden!"

Es kamen ober die Staatsangelegenheiten, ein« lange Unter­redung mst dem Gesa Men des deutschen Königs. Wieder galt es, di« Schauenburger mit Tücken und Ränken zu besiegen, und über diesen Dingen wurde Alheid vergessen. Wohl dachte Tilo an sie, als er den AdelÄuies erhielt- .Nun war er ein wirklicher Zunder, gerade soviel wie die, mit denen Alheid jetzt schäkert«. Er hatte nicht gesehen, daß die Königin damals hinter dem Vorhang stand, als Alheid ihn umhalste, aber Kaspar Rönneburg neckte ihn.

Nun bist du gerade so adelig wie ich! Was tatest du eigent­lich für die Königin, daß sie dir so gnädig gesinnt ist?"

Ich weiß nicht!" Tilo schüttelte den Kopf.Es sind Narren«-, possen!" setzte er dann plötzlich hinzu. Wußte er doch nicht, wie

Pater Egbert diese plötzliche Standeserhöhung aufnehmen würVL Aber er wußte auch, daß die Königin öfters Adelsbriefe aus­teilte, daß sie niemanden um Rat fragte und daß man dankbar sein mußte.

Adelig zu werden, ist kein Rarrenspiek!" erwiderte Kaspar heftig, und fast hätten sich die guten Freunde gezankt. Sie unter­ließen es lieb«,!. Tilo murmelte vor der Königin einen Dank, den sie zerstreut anhörte. Sie hatte an anderes zw denken als an einen neugeschaffenen Junker. Sogar der Jarl, der in diesen Tagen sehr nachdenklich umherging, erhielt keine» Zutritt bei ihr. Sie wollte nicht in ihren Plänen gestört werden.

Doch König Erich erschien plötzlich in Flensburg und ihm mußte die Königin Rede stehen. Er fand es nicht schlimm, daß Alhckid unehrerbietig von Margarete gesprochen hatte. Die Jugend sagte einmal etwas, das sie nicht so arg meinte. Ts Mnge auch nicht, den Jarl noch länger hrnzuhalten. Er konnte ärgerlich werden und sich anderswo ein Gemahl suchen. Für die Dänen war es gut, mit den reichen norwegischen Jarls verwaM zu. sek». Sie hatten ungezählte Herden von Renntieven und Ländereien, so wett, daß sie ein Fürstenttrm genannt werden konnte». Lk» dänische Königshaus müßte sich ihrer Freundschaft versichern» sonst ginge der Alte hin und heiratete eilig eine Prinzessin au» schauenburgischem Haus. Diese Jungfrau war eine Waise, wohnt» in Schleswig bei der Herzogin Elisabeth, und diese sumste «in«» Manu für fie.

Dies letzte Argument gab den Ausschlag. Margarete versprach, daS Fräulein wiei> - aus Apenrade kommen zu lassen, obgleich sk hmzusetzte, daß der Jarl keine große Lust zu verspüren schien, AlhM> zu heiraten. Eßeling hätte ihn neulich wieder sonst q» iimern müsse». '

»Go Putz man ihm ebe? Lust machen!' entgegnet« Erich. .Ihr habtts schon getan, Frau A >hme, indem Ihr das Fräulein zu de» allen Leuten auf die alle Bur^, schicktet!'

.Ge ist liederlich!*

Dbr König lachte. .Ehemals wäret Ihr nicht sv streng, Frau Königin! Die Jugend bleibt eben die Jugend!"

Er berichtete von allerlei Abenrmern, die er oder andere e»- lebk. Jagd-, Kriegs- und Liebesgeschichten. Er konnte gut er­zählen und die Königin hörte ihm gerne zu. Liebte ste ihren Groß­neffen doch mit einer etwas traurigen Liebe, die weih, daß ihr« Liebe mcht erwidert wird und das Lieben doch nicht lasse» kam»., (Fortsetzung solgth