riner Aenderung der Besoldungsordnung zur BeseMgung der in Württemberg noch bestehenden Ungleichheiten und Härten sofort wieder aufzunehmen und einen solchen Entwurf spätestens zugleich mit dem Entwurf des Staatshaushaltsgesetzes für 1925 so rechtzeitig' beim Landtag einzubringen, daß die Verabschiedung dieser beiden Entwürfe vor 1. April 1925 erfolgen kann. Um die Geschäfte des Landtags und der Verwaltung zu vereinfachen und die Beschlußfassung des Landtags vor 1. April 1925 sicherzustellen, soll der Haushaltsplan für 1925 nicht als völlig neuer Plan, sondern, wie m früheren Fällen, in abgekürzter Form unter Zugrundelegung des Plans für 1924 vorgelegt werden.
Ein politischer Trrstoß. lieber ein- Sitzung der sozialdemokratischen Landtagsfraktion vom 2Z. Sept.'berichtet die »Schw. Tagw.", die Fraktion habe an der Regierung scharfe Kritik geübt, da sie den Landtag ausschalte und eine parteiisch« Bürokratenherrschaft betreibe, während die Reform ins Stocken komme und auf allen Gebieten Preiswucher getrieben werde. Die Fraktion verlangte in einem Schreiben an den Landtagspräsidenten die sofortige Einberufung des Landtags
Zur kriegsfchuldfrage. Die Tagung des Weltbunds für Freundschaftsarbeit der Kirchen hat zur kriegsschuldfrage einmütig eine Entschließung angenommen, worin es u. a. heißt: Die Kriegsschuldfrage kann nicht durch rin Diktat politisch interessierter Mächtegruppen beantwortet werden. Die christlichen Kirchen aller Völker haben ein Interesse an der Lösung dieser Frage, weil es sich um eine moralische und religiöse Angelegenheit von weltgeschichtlichem Ausmaß handelt. Die christlichen Kirchen Deutschlands find der einmütigen Ueberzeugung, daß die Beantwortung der Schuldfrage durch das Diktat unrichtig ist und stehen unter dem schmerzlichen Eindruck, daß dadurch die seelische At- mofphär eder Menschheit vergiftet, das freundschaftliche Zu- ammenarbeiten der Völker behindert und durch die morali- che Aechtung eines großen Volks auch die Einheitsbewegung )er christlichen Kirchen gelähmt wird. Die Versammlung richtet daher an die befreundeten Zweige des Weltbunds die dringende Bitte, in ihren Ländern dafür einzutrcten. daß eine internationale Prüfung der Kriegsfchuldfrage nach rückhaltloser Oeffnung aller Archive mit Wahrheitsernst ausgenommen und durchgeführt werde.
Todesfall. Professor Dr. Manfred Elben, der 26 Jahrs dls Lehrer an der oberen Abteilung des Eberhard-Ludwios- Gymnafiums wirkte, ist im Alter von 63 Jab --estorben.
Bestrafter Dieb. Der Monteur Paul Germer von Ko- burg hatte im Jahre 1920 in zwei hiesigen Herrschaftshäusern Schmuck im Wert von 14 300 -4t. bezw. 45 000 gestohlen und sonst viel Unrechtes getrieben. Er wurde jetzi vom hiesigen Amtsgericht unter Einrechnung einer anderen Freiheitsstrafe zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Dom Tage. In einem Haus der Schwabstrahe macht« ein Dienstmädchen den Versuch, sich mit Gas zu vergiften Sie wurde mittels des Sauerstoffapparates ins Leben zurückgerufen. — In einem Kaffeehaus der Hauptstätterstraß« machte sich eine 35jährige Verkäuferin mit einem Revolver zu schaffen. Ein Schuß entlud sich, die Kugel durchschlug ihr die linke Hand und drang in den Arm eines Kapellmeisters ein. — In Cannstatt wurde ein 37jähriger Flaschner rechtzeitig davon abgehalten, sich den Tod durch Gas zu geben. — In Feuerbach stürzte ein 25jähriger Zementeui vom zweiten Stock eines Hauses der Sedanstraße ab. Er kam mit einem Armbruch und einer Kopfverletzung davon.
Das scheu gewordene Pferd eines Metzgers setzte über Sie Einfriedigung der Kantine der Eisenbahnwerkstätte am -tordbahnhof und nahm feinen Weg in die Küche. Der Fettdampf geschmälzter Zwiebel scheint die Nerven des Gauls beruhigt zu haben, denn, nachdem er einige Bierflaschen zerstampft hatte, ließ er sich willig durch eine andere Tür ins Freie führen.
«.annsimt, 24. Sept. JubiläumdcrNac' 7 i ch l: n- Die 25jährige Wiederkehr des Grün, ngsnn es m ^ -^richtentruppe begeht der Nachfolg etru.u 7:. ck.il, die 5, Nachrichten-Abteilung, am 4. und 5. Oktober hier mit ein.« groß angelegten Feier, verbunden mit Konzert, Truppenschau, sportlichen und reiterlichen Vorführungen. Alle ehemalige« Telegraphisten, Fernsprecher, Funker, Blinker und Fahrer sind herzlichst eingeladen. Anmeldungen an Kamerad Binder S uttgart. Senefelderstraße 83. für Quartier und Essen. Ein- zelemladungen erfolgen nicht.
Aus dem Lande
Neckarwesthcim. 24. Sept. Todesfall. Der langjährige Wundarzt Schrägleist hier im Alter von 77 Iahten gestorben. Cr war wohl der älteste der noch im Dienst stehenden Wundärzte Württembergs.
Neuenslein OA. Oehrkngen, 24. Sept. Festgenom- m « n. Der Täter des Ueberfalls auf der Landstraße Neuenstein—Waldenburg, ein junger Schreinergeselle, konnte ir Haft genommen werden.
Archshofen OA. Mergentheim, 24. Sept. Unglück Ein junger Mann von hier namens Fleischmann, dem in de« Dämmerung auf der Fahrt nach Creglingen ein anderer Radfahrer in die Quere fuhr, erlitt dabei einen tödlicher Schädelbruch.
Giengen a. 24. Sept. Neue A.G. Die Ueberland- werke Heuchlingen-Bachhagel A.G. heißen jetzt „Mittelschwä buche Ueberlandzentrale A.-G." Sie hat mit dem Albelektri- zitätswerk Geislingen und der Stadt Ulm einen Vertrag auj Interessengemeinschaft geschlossen.
Kteinheim OA. Heidenheim, 24. Sept. Verpachtung, Die Sommerschafweide hier wurde um 4800 Mark verpach- tet; für die Weide der Teilgemeinde Sontheim wurden 120L Mark erzielt.
Maulbronn, 24. Sept. Vereinigung zweier Gs» meinden. Durch Verfügung des Ministeriums des Innern ist die Vereinigung der Gemeinden Schönenberg und Oetis- heim zu einer Gemeinde mit dem Namen Oetisheim mit Wirkung vom 1, Oktober ab genehmigt worden.
Möckmühl, 24. Sept. Autounfakk. Baron G 8 tzvon Verlichingen aus Jagsthausen fuhr mit Gästen in Richtung Osterburken, übersah die gefährliche Kurve in der Nähe des Friedhofs und fuhr über die 1,5 Meter hohe Strahen- >"'chung hinunter. Dabei überschlug sich das Auto. Von den Mff Insassen erlitt ein Herr und eine Dame ernstliche Verletzungen. Die beiden Ortsärzte brachten sofort ärztliche Hilfe, die Verunglückten, ein Ehepaar, dessen Schloßbesitz in der Nähe Buchens in B. sich befindet, wurden noch in der Nacht Kns Krankenhaus gebracht.
Schramberg, 24. Sept. Besitzwechsel. Der Gast- Hot zum „Adler", in dem seit einigen Jahren die „Schwarz- w lichtspiele" betrieben werden, wurde in der Zwangsoersteigerung von Josef Neff um 51 000 Mark erworben..
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Ergenzingen, 23. Sept. Herr van Geldern. Schwieg», sohn des Herrn Jos. Leins dahier, hat dieser Tage an der Universität Bonn magna cum laude zum Dr. phil. promoviert
Dolkssestschiehen. Die Unterländer Zimmerschühen-B». einigung veranstaltet über die Volksfesttage ein Preisschj^ ßen für Zimmerstutzen und Kleinkalibergewehre. Etwa U Schnßstände sind rechts vom Haupkeingang der landm, Ausstellung errichtet. 200 Ehrenpreise und 1000 Schützen- becher, Römer, silberne Schützentaler sind zu gewinnen.
Geislingen a. St., 24. Sept. Besitzwechsel. Za-, Va' nhofhotel wurde um 180 000 Goldmark an einen Liebhaber von Aalen verkauft.
Ulm, 24. Sept. Eine Kiesbaggermaschine qe- lunken. Die Kiesbaggermaschine der Firma Käßbohrer ist »urch Losreißen einer Seilkrone und mehrerer Planken neunten. Die Bedienungsmannschaft konnte sich rechtzeitig
Laichingen, 24. Sept. Fünfzigjähriges Zei. i u n g s j u b i l ä u m. Am 25. Sept. sind es 50 Jahre, daß )ie erste Nummer der „Schwäbischen Albzeitung" erschien O.r Gründer,, Heinrich Kirschmer, Vater des jetzigen Jnhch "er-, steht noch in voller Rüstigkeit rm'- kann nur? auf dar 50jährige Bestehen sekner Zeitung zurückblicken. Als Grün der der ersten Deutschen Genossenschafts-Obstbauanlage ist q auch in weiten Kreksen bekannt, ebenso auch als eifriger Förderer des Obstbaus. Für diese Tätigkeit wurde ihm vo« König Wilhelm dem Zweiten im Jahre 1906 der Landwirt schaftliche Septemberpreis verliehen. Möge es ihm vergönnt sein, nächstes Jahr in gleicher Rüstigkeit die goldene Hochzeit feiern zu dürfen!
Tiefenbach. OA. Riedlingen, 24. Sept. Einbruch Während die Bewohner auf dem Felde waren, wurde in Anwesen des Eugen Schmid ein schwerer Einbruchsdiebstch verübt. Dem Täter fielen wertvolle Gegenstände in di« Hände.
Leukkirch, 24. Sept. Der Milchpreis. Der beabsich tigte Milchaufschlag unterbleibt, nachdem Stadtschultheißev- amt, Gewerkschaften und Händler dagegen ausgetreten waren.
Jmnau (Hohenzollern), 24, Sept. Feuer. In der Scheue, des Kronenwirts Haid brach Feuer aus und hat sich in wenigen Minuten über das ganze Haus verbreitet. Das ganz« Haus ist nirdcrgedranni. Das Vieh konnte gerettet, werden
Aus Stadt und Land.
Nagold, den 25. September 1924.
Erziehung gibt dem Menschen nichts, was er nicht auch aus sich selbst haben könnte; sie gibt ihm das. was er aus sich selber haben könnte, nur geschwinder und leichter.
Lesstkig.
v Der Winterfahrplan. Der am 5. Oktober in Kraft tretende und bis 4. Jum 1925 gültige Wtnterfahrplan bringt gegenüber dem jetzigen als Jahresfahrplan vorgesehenen Fahrplan nur weniae Aenderungen von Bedeutung. Entgegen der bisherigen Absicht verkehren erfreulicherweise ganzjährig die Schnellzüge D 277/278 Stuttgart—Mailand und zurück, ebenso die bisher nur bi« 30. Sept. vorgesehenen beschleunigten, durchgehenden Personenzüge (mit 4. Klasse) 860 u. 8kl Nürnberg—Heilbronn—Mannheim und zurück mit Anschluß nach und von Stuttgart in Hessental. Das Schnellzugpaar D 60/D 23 Innsbruck—Stutrqart—Köln erhält die Nummern 107 und 108. Für den ausfallenden Zug 42 (Stuttgart ab 4.38, Bruchsal an 7.35 vormittags) verkehrt der Personen-ug 44 (Stuttgart ab 5.28, Bruchsal an 7.52). Zug 650 Hessen- ral—Stuttgart verkehrt nur Sonn- und Feiertags in dem
Tilo Brand und seine Zerr
M Roman von Charlotte Niese
' (Nachdruck verböte«.)
Me zwei Schütten, die «m diesem fchSkwn Wimertage wieder nach Flensburg kamen, hatten nicht mehr das frvkAütze Ansehen «M- vor wenigen Stunden. Junker Schildach war dnrch einen Batzens chuß i-n den Leib getroffen und krümmte sich vor Schmerzen. Auch andere hatten Verwundungen erlitten und Alheids jchöner Pelzmantel war ihr vom Leibe gerissen, während Anna Brolund über den Verlust chrer Schaube klagte. Aus Otternfell war sie und mit Atlas geführt. Ihr Vater hatte sie in Meck-
eigentlich ins Gefängnis wandern, und auch die andern Junker wurden hart angelassen und bestraft. Sie ließ sich von Tilo Bericht erstatten, der indessen wenig zu sagen vermochte. Es war alles so arg schnell gegangen und er wie Kaspar Ronneburg hatten Mühe gehabt, die Fräuleins zu recken. In den nächsten Tagen fuhr die.Königin selbst nach Alsen. Natürlich mit einer stark bewaffneten Eskorte, mit Obersten und Hauptleuten, mit Feuerwaffen und einer Feldschlange, deren Mündung auf das Seeräuberschiff gerichtet werden sollte. Las wohl irgendwo versteckt in einer von Eis umschlossenen Bucht lag. Aber dies Schiff war nirgends zu entdecken. Der königliche Hof war aufgebrannt und ausgeraubt, verdrossen stand di« Königin vor den Ueberresten,
knburg von den Hansen genommen. Auch ihr Handgelenk war vor einigen toten Schweinen, angebrannten Ackergeräten. Sie verletzt, und sie wollte von einem Bolzen getroffen sein. Alheids hatte noch mehr Höfe und dieser Verlust machte sie nicht arm.
saß schweigend neben Tilo, der dem Holsten die Zügel aus der Hand genommen hatte und di« Pferde anfeuerte zum Laufen. Auch sein Petz war zerrissen und sein« Mütze ihm vom Kops geflogen. Sein langes blondes Haar flatterte im Winde und seine Lügen hatten einen harten Glanz. Akheid drängte sich dicht «eben ihn. ^
„Du hast deine Sache gut gemacht!" sagte sie, und chre Augen bückten zürüich. „Hab dich schon immer loben wollen, weil du «ch so brav machst, aber du kaufst davon, wenn ich dich ansehe. So gar schüchtern brauchst du nicht zu sein."
Fester drückte sie sich an ihn und beachtete den Schildach nicht, der wimmernd hinter ihr lag. Kaspar Ronneburg rief vom zweiten Schlitten. Das «in« Pferd, das davor noch zog, sank plötzlich zusammen. Wahrscheinlich muffle es verwundet sein. Da galt es, den Jack mit in den ersten Schlitten zu bekommen. Aber der Norweger stand schon auf dem Eis, rief nach Sven und ging eilig der Stadt zu. Er wollte nicht fahren, da er noch gehen konnte.
Es war keine glänzende Kavalkade, die in di« Stadt zurückkehrte. Und als Margaret« hörte, was geschehen war, wurde sie sehr zornig. Nicht allein, weil di« Likedeeler ihre Höfling« überfallen hattsn> sondern vor allem deswegen, weil ihr Hof ausgeraubt Alle Vorräte, die für den königlichen Haushalt bestimm»
Aber auch der Reichste mag nicht verlieren und es kam ihr vor, daß einige der herumstshenden Bauern und Hörige nicht ganz so traurige Gesichter machten, wie sie verlangen konnte. Sie ließ zwei von den alten Männern ergreifen und tüchtig von den Söldnern schlagen. Einer ihrer Obersten schlug ihr vor, ein kleines Dorf in der Näh« plündern und dann ausbrennen zu lassen, und sie war ganz bereit dazu, als der Jarl dazwischentrat. Auch er war in dem Zug, der die Königin begleitete, und fuhr wieder mit Renntieren. Diesmal aber nur mit zweien und, sie waren lange nicht so groß und schön wie die, die jetzt wohl den Likedeelern zur Speise dienten.
„Was willst du di« Unschuldigen strafen?" fragte der Jarl. „Du bist keine gute Königin, wenn du deine eigenen Untertanen strafft, da sie es nicht verdienten."
„Ich kann mit meinen Unetrtanen machen, was ich will!" murrte Margarete.
„Ganz gewiß. Du kannst sie alle töten lassen, aber es ist kein gutes Geschäft. Die Ueberlebenden werden böse aus dich, und wie selbst eine Maus uns weh tun Hann, so kann auch ein elender Höriger dich beißen!"
„Er soll« es wagen!" Margaretens Augen funkelten, aber der Oberst erhielt doch den Befehl, kein Dorf anzuzünden. Und die
war. ..... . . -
waren wurden jetzt von den Likedeelern gegessen. Auch Ballens . ^ ... .
von Tuch und Äinen, eben von den Hansen geraubt und zum' Hörigen, die gepruM worden waren, durften wegknechen, ohne
Schmuck der vornehmen Damen bestimmt, segelten jetzt mit den daß ihnen mehr geschah.
Seeräubern auf der Ostsee und schmückten di« Glieder der Rau- - Margarete fuhr dann ms Schloß zu Sonderburg, wo heißes ber und ihrer Weiber. Die Königin war so böse, daß sie irgend- > Bier getrunken und Braten gegessen wurde. Der Jarl saß neben ein Opfer für ihren Zorn haben mußte. Junker Schildach. der der Königin, aß und trank mit großem Appetit und sprach in schwer Mgvrmdet zu den Franziskanern gebracht wurde, sollte j seiner gleichmütigen Art.
„Diese Likedeeler werden wohl Holsten sein," meinte er. „Erich macht einige Torheiten in Schleswig und du darfst dich nicht wundern, wenn hier Dinge Vorkommen, die die nicht gefallen!"
Mit seinen scharfen Augen betrachtete er Tilo, der hinter der Königin stand und ihr di« Speisen reichte. Er verzog keine Miene, aber seine Hellen Schläfen färbten sich rot. Margarete sah es nicht, aber der'Obrist Kielten, der der Königin gegenüber saß, stieß einen Fluch aus.
„Wer den Holsten Vorschub leistet, sollte gehängt werken!"
Margarete war nachdenklich geworden; aber sie sprach plötzlich von andern Dingen. Wie es ihre Art war, wenn sie selbst einen Gedanken zu Ende denken wollte. Und dann sah sie mit wunderlich finsteren Augen auf die Höflinge, die sie umgaben. War auch unter ihnen ein Judas?
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Fräulein Mheid hatte sich bald von ihrem Schreck erholt und lächelte Tilo an, so oft er ihr begegnete. Er aber wich ihr aus und da er gerade jetzt oft mit der Königin kleine Reisen machen mußte, so war es nicht schwer, dem fürstlichen Fräulein auszuweichen. - Junker Schildach lag noch bei den frommen Brüdern.
Es hieß, daß er einep Schaden für sein ganzes Leben davongetragen habe und ein andrer Junker wurde sein Nachfolger. Das war ein derber Jüte, der sich nichts aus Fräulein Alheid und ihren schönen Augen macht«. Eines Tages, als die Königin Alheid in ihr Gemach bestellt hatte, aber noch nicht erschienen war, trat dort Tilo ein, der mit einem Brief von Eggeling geschickt war. Alheid, di« sich in den Daunenstuhl der Fürstin gesetzt hack«, sprang aus, ging auf den Pagen zu und küßte ihn. „Nun du Dummer, bist noch immer zornig, weil ich nicht so artig war, wie du es erwartest? Ich kann nicht immer, wie ich will!"
Noch einmal wollte sie den jungen Mann umhalsen, der einig« Schritte zurücktrat.
„Es ist besser, Fräulein, « bleibt wie es ist!" sagte er kühl, „Ihr habt ander« Liebhaber isch ich Km zufrieden!"
„Womit zufrieden?" WheGs Augen wurden zornig.
„Zufrieden, daß Ihr mich njM mehr kanntet."
„Bist du zufrieden mit der Gesellschaft der alten Hexe? Nimmt sie dich auf den Schoß und löndethiM dir? Wie sie ehemals mit ihren Pagen getan hat!"
Tilo wurde dunkeirot. „Die Frau Königin steht nur zu hoch ecks daß ich über sie rede."
(Fartsekmui folgt)