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Der Gesellschafter

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mit äer Leilage

Unsere Heimat"

Gegründet 1826.

Nagoläer Tagblatt

mit illustrierter Sonntagsbeilage

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Schrtstlettung, Druck und vertag von G. W. Zatler tnarl Zatser> Nagold.

Donnerstag den 25 September 1SL4 Fernsprecher Nr 2 s

Berbreuetstk Zeuung t» Oberar» tSvezirk. U» »eigen find daher von beste» Erfolg.

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98. Jahrgang

Taaesspie"?

iss- LondonerDaily News" verbreiten die Nachricht ><"- Sclarader ZeitungRic". König Boris von Bulgarien sm das Opfer eines kommunistischen Anschlags geworden. Aach dem MailänderLorriere della Sera" soll König Boris bei n Rückkehr in den Palast von Anhängern des vor einigen Aachen ermordeten mazedonischen Bandenführers Akana- lest erschossen oder durch eine Bombe getötet worden sem. König Boris, der ältere Sohn des früheren Königs Ferdi­nand, ist 18. Januar 1894 geboren.

Me bulgarische Gesandtschafk in Berlin bestreiket die Meldung.

Rach einer römischen Meldung beabsichtigt die frarno- >i" r Regierung, die Moskauer Sowjetregierung noch im ö'Äer d. I. förmlich anzuerkennen und Verhandlungen H r diplomatische Beziehungen und den Handelsverkehr Mzunehmen.

Der Völkerschub im Orient

Die Weltgeschichte hat kein Beispiel für den gewaltsamen und beschleunigten Austausch von Bevölkerungen, die zu­sammen über zwei Millionen Menschen zählen. Die Web verdankt diesen Gedanken dem Vertrag von Lausanne, d. h dem zweiten Friedensvertrag mit der Türkei. Es sind gegen eineinhalb Millionen Griechen, die das türkische Reich bis zum Oktober 1924 zu verlassen haben, während gegen ein« Halbs Million Mohammedaner aus Griechenland, vielleicht noch mehr, in die Türkei abwand-ern sollen. Auch das sol! bis zum Oktober dieses Jahres beendet sein. In der ganzer Türkei wird man dann ansässige Griechen nur im Bereich der Stadt Konstantinopel haben, während die Türken der griechischen Westthraziens an ihren Wohnsitzen verbleiber dürfen.

Der Gedanke ist in Lausanne von den Türken ausgegan­gen. Man muß zugeben, daß die Aufführung der Amenier und Griechen in der Türkei während des Weltkriegs und des anatolischen Kriegs den Wunsch nahelegte, die Türkei end­gültig von diesen Elementen zu befreien. Das Zugeständ­nis, Konstantinopel noch, als Nest des Griechentums zu erhalten, haben die Türken sehr ungern gemacht. Auch der Befriedigung, aus Anatolien und Ostthrazien das sind die einzigen der Neuen Türkei verbliebenen Länder das Nriechentum durch ein Großreinemachen beseitigen zu können, winkt der Türkei noch die Aussicht, durch eine halbe Million Mohammedaner das Türkentum zu verstärken.

Griechenland hat sich ungern in Lausanne dem Zwanc gebeugt; es hat damit den Gedanken einer allhellenischen Zukunft eines neubyzantinischen Reichs aufgeben müssen. Es zahlte dann tdie Kosten der Griechenland von seinen west­europäischen Freunden, den Gegnern der Türkei, auferleg- len Politik.

Die Durchführung der Lausanner Beschlüsse ist schwerer als man geglaubt hatte. War auch ein Teil der Griechen schon mit den geschlagenen griechischen Truppen abgezogen, nachdem er von griechischem und türkischem Eigentum so­viel wie möglich verwüstet hatte, so waren doch in der. Städten viele Tausende von Griechen geblieben, die höchst ungern ihre Sitze räumten; mohammedanische Einwanderer fanden oft nur Ruinen als Wohnsitz.

Für Griechenland ist die Unterbringung der aus der Türkei abgeschobenen Griechen besonders schwierig. Nach guter Valkansittö versuchen die Griechen, und am meisten die untergeordneten Organe der Verwaltung, den in Ost­thrazien gestatteten Mohammedanern und den sehr zahlrei­chen Bulgaren des Landes das Leben sauer zu machen, da­mit sie das Feld räumen. Aber gegen den Gewinn von Zu- wachs nationaler Kraft nimmt der Neutürke gern manche Nachteile mit in den Kauf. Er hofft auch, daß im Innern Anatoliens sich im Laufe von zwei Generationen die grie­chisch sprechenden Mohammedaner aus Kreta und die Al­banier sowie die noch vorhandenen Tscherkessen vollkommen im Türkentum verlieren werden.

Die Entschließung des ^abrneitsrats

Die Denkschrift

Berlin. 24. Sept. Die Reichsreg-ierung hak den Be- chlüssen des' Kabinettsrats zufolge die zuständigen Beam- iungen beauftragt, eine Denkschrift an alle im Völker­bund vertretenen Mächte «uszuarbeiten, in der die deutsch« Bereitwilligkeit zum Beitritt ausgesprochen wird. Zugleich iverden 7 Fragen (nach anderen Meldungen 10 Fragen) ge­sellt, über deren Inhalt vorläufig Stillschweigen beobachtet vird.

Genf, 24. Sstpt. Die «Suisse" behauptet, die Berliner Note sei im Völkerbund ziemlich kühl ausgenommen wor­den. weil man eine bestimmtere Antwort erwartet hätte.

Französische Stimmen zum dsust her Kabineiksbeschlns;

Paris, 24. Sepk. Die Blätter P o i n c ares lehnen den Eintritt Deutschlands in den Völkerb'.nd ab. Die Regie­rungsblätter äußern Bedenken, wenn Deutschland versucht. Bedingungen zu.stellen, die aus eine Abschwächung des Ver­lages von Versailles hinauslausen. Es könne den Verbün­deten nicht in den Sinn kommen. Deutschland eine günstige Zelegenheit zu schaffen, um die Polen wieder aus Ober- chlesien zu treiben, und sie können nicht gestatten, daß Deutschland sich als Sieger aufspiele. Von einer Abänderung )es Friedensvertrages könne keine Rede sein. Vor allem nüsse Deutschland vollständig entwaffnet sein.

Interessante Aeußerungen Aansens und Dre-lscheids

DerMatin" befragte den norwegischen Völkerbunds- -evollmächtigten Dr. Nansen über den Eintritt Deutsch- nnds in den Völerbund. Nansen soll erklärt haben:Ich staube, daß die deutsche Regierung jetzt die Notwendigkeit legriffen hat, in den Völkerbund einzutreten. DieVorbe- .zalte, die sie dabei anscheinend macht, sind nötig, um die Opposition der deutschen Na­tionalisten zu beschwichtigen. Die Vorbehalte be­deuten nach meiner Ansicht keineswegs, daß die Reichsregie­rung die heikle Frage der Kri e gs s chul d ar 'werfen will."

Der sozialdemokratische Abgeordnete Breitscheid soll )emMatin" erklärt haben, er glaube nicht. Deutschland jür seine Aufnahme in den Völkerbund besonder? Bedingun­gen stellen könne, wahrscheinlich müsse zugewariet werden, ns festgestellt sei, daß Deutschland seine Entwaffnung voll- itändig durchgeführt habe. Die Frage der Aufnahme kann naher wahrscheinlich nicht vor Januar nächsten Jahres be­sprochen werden.

London. 24. Sept. Der diplomatische Mitarbeiter des »Daily Telegraph" schreibt: Der britische Botschafter in Ber- sin, Lord d'Abernon habe es unbedingt abgelehnt, von Deutschland Bedingungen für den Eintritt in den Völkerbund tmzunehmen, da es England unmöglich sein würde, für die AMahme Deutschlands einzutreten. Diese vorsichtige Hal­tung der britischen Regierung sei durchaus klug, denn Frank­reich werde nicht gestatten, daß Deutschland irgend welch« Vorrechte oder Begünstigungen gewährt werden.

DieTimes" meint, einige Sätze der deutschen Note seiet zweideutig, andere taktlos. Man könne es aber Deutschland nicht verübeln, wenn es auf die Bezeichnung Großmacht uni einen ständigen Sitz im Völkerbundsrat wie England, Frank­reich, Italien und Japan Anspruch mache, wenn dies aucl gegenwärtig nicht angebracht erscheine.

Neue Nachrichten

Vorbereitung der Handelsverträge Berlin, 24. Sept. Der Wirtschaftspolitische Ausschuß de- Reichswirtschaftsrats hat einen Arbeitsausschuß eingesetzt um Richtlinien für die bevorstehenden Handelsvertrags»«» Handlungen aufzustellen. Der Reichswirtschaftsrat verlang, als Grundlage den Schutzzoll und die Form der all gemeinen unbedingten Meistbegünstigung wie vor dem Krieg. Die Reichsregierung wird ausgefordert, unter Mitwirkung des Reichswirtschaftsrats schleunigst einen sorg­fältig abgeglichenen Zolltarif für die Verhandlungen mit dem Ausland auszuarbeiten.

Die Anleihe

Berlin, 24. Sept. Die Berliner Großbanken haben, wir verlautet, beschlossen, von der 800 Millionen-Anleihe etwa 40 Millionen zu übernehmen und in Deutschland aufzulegen

Besprechung mik den Parieren Berlin, 24. Sept. Der Reichskanzler wird am Donnerska« und Freitag sich mit den Parteiführern über die außen- uni innerpolitischen Fragen besprechen. Auch die Frage der Er Weiterung der Regierung dürfte zur Sprache kommen. Der Ausschuß für Auswärtiges tritt voraussichtlich am Samstax zusammen. Die erste Reichstagssitzung soll nicht vor 15. Ott stattsinden.

Volksgemeinschaft Stadt und Land"

Dessau, 24. Sept. Die Deutschnationale Volkspartei unl! der Landbund haben unter der BezeichnungVolksgemein­schaft Stadt und Land" ein gemeinsames Vorgehen zu dev am 9. November ds. Js. stattfindenden Landtagswahlen beschlossen.

Der Thüringer VanLflranlal Weimar, 24. Sepk. Das Staaksministerium hak den Bor- sitzenden der Thüringischen Staatsbank, Löb, ohne Kündi gung entlassen. In der Begründung wird gesagt: Lök hat seinen Vorgesetzten, den Finanzminister, wiederhol, durch falsche Berichte über angeblich der Landes- Wirtschaft zugeführte Summen irregeführt und getäuscht Del der Bankvisitaiion wurden schwere Vergehen Löbö gegen das Staatsbankgesctz fesigestellt. Ferner wird der mll Löb in geheimem Einverständnis stehende Staakskommissai

Märcker frffttos aus dem Staaksdkensk entlassen, da ei nicht nur die Täuschungsversuche Löbs geduldet, sondern st« mit seiner Amtsperson geschützt hak. Zum Präsidenten bei Staatsbank wurde der bisherige zweiie Direktor Grem- gel vorläufig ernannt. Die Kriminalpolizei hat die Körb« und Koffer mit Akten usrv., die Löb aus der Staatsbank durch seine Sekretärin und deren Baker heimlich nach Frankfurt schaffen lassen wollte, auf der Bahn beschlag­nahmt. Die Papiere sind der Staatsanwaltschaft übergeben worden.

Die Dischofskonfercnz gegen die Steuernotverordnung

Berlin, 24. Sept. Kardinal Bertram von Breslau hat namens der Fuldaer Bischofskonferenz in einem Schrei­ben den Reichskanzler Dr. Marx dringend gebeten, de, Aufhebung der dritten Steuernotverordnung baldigst näher- zutreten und eine Regelung herbeizuführen, die den An­forderungen der Moral und der Gerechtigkeit ent­spreche,

Der Beamlcnabbau

Berlin, 24. Sept. Wie ein Berliner Blatt erfährt, sind vom Mai v. I. bis April L. I. rund 400 060 Beamte, An­gestellte und Arbeiter auf Grund der Pcrsonalabbauverord- nuna entlassen worden, l'

Internationale Eisenbahnkonferenz Venedig, 24. Sept. Heute begann die International« Eisenbahnkonferenz, an der Deutschland, Oesterreich, Ita­lien, die Schweiz, Südslawien und Tscheche!, Norwegen, Schweden und Dänemark beteiligt sind. Die Konferenz be­faßt sich hauptsächlich mit dem Schiffahrtsverkehr nach dem Hafen von Venedig und den von den Grenzstaaten zu ge­währenden Tariferleichterungen, ferner mit dem neuen deut­schen Bahntarif, der unmittelbaren Verbindung über den Brenner und den Berkchrserleichterungen Italiens gegen­über den mitteleuropäischen Staaten.

In einer Borversammlung unter dem Vorsitz des deut­schen Vertreters wurde über einen unmittelbaren Güter­tarif zwischen Italien-und Deutschland verhandelt.

Herabsetzung der deutschen Kohlenerzeugung zugunsten der englischen Arbeitsbedingungen London, 24. Sept.Westminster Gazette" schreibt, di« Bergarbeiterführer beabsichtigten bei ihrer Konferenz mit Mac Donald einen Plan zum Schutz der britischen Kohlenin­dustrie vorzulegen. Sie regten an, daß für die deutschen Bergarbeiter eine kürzere Arbeitszeit eingeführt werden sollte, um die deutsche Kohlenproduttion herabzusetzen und hierdurch der britischen Industrie die Möglichkeit zu geben, von der Herabsetzung der Löhne oder die Berschlechterung der Ar­beitsbedingungen abzusehen. Heute werde ein Unterausschuß« pes Bergarbeiterbunds zusammenkommen, um die Lage zrr erörtern.

Immer noch die Lusitama "

Washington, 24. Sept. Der Ausschuß für die Regelung der Schadenersatzansprüche gewährte 97 015 Dollar fiir Schäden in fünf Fällen, die mit der Versenkung der Lusitarya Zusammenhängen.

Der Bürgerkrieg in China

London, 24. Sept. Der Berichterstatter desDaily News" meldet aus Schanghai, die Ruhe im Kampf bei Schanghai sei darauf zurückzuführen, daß die angreifenden Kiangsu-Trup- pen erst Schiffbrückennachen zum Uebersetzen ihrer schweren Geschütze über die vielen Wasserläufe Herstellen müssen. In­zwischen zerstörten sie die Eisenbahnlinie bei Kaschrng, um die Heranführung von Verstärkungen für die Tschekicmg- Armee zu verhindern. Die geschlagenen Tschekiangttuppen sollen nur noch 20 Meilen von der Stadt entfernt sein.

Württemberg

Wnrkk. Regierung und Völkerbund

Stukkgark, 24. Sepk. Wie von zuständiger Sette mik- geteilt wird, hat sich die würktembergische Staatsregierung dieser Tage an die Reichsregierung gewandt und erklärt, sie gehe davon aus, daß vor einer endgültigen Entschei­dung über den Eintritt in den Völkerbund und über die Be­handlung der Kriegsschuldfrage die Ländcrregierungen von her Reichsregierung gehört werden.

vom Skaakshaushalksplan 1924

Von zuständiger Seite wird mitgeteilt:

Nachdem die Beratungen des Staatsministeriums über len Entwurf des Staatshaushaltsplans für 1924 zum Ab­schluß gekommen sind, geht der Entwurf dem Landtag zu. lessen Einberufung auf Dienstag, 21. Oktober, in Aussicht genommen ist. Bei der Kürze der Zeit, der Schwierigkeit der Finanzlage und der Notwendigkeit, den Haushaltsplan so rasch als Möglich dem Landtag vorzulegen, ist es der Regie­rung nicht möglich gewesen, die von ihr als berechtigt aner­kannten Aenderungen der Besoldungsordnung schon ''ür das Planjahr 1924 dem Landtag vorzuschlaoen. Dagegen hat das Staatsministerium beschlossen, die Vorbereitung