^.50. Weizen- 2021, Roggen,

k. Dem Dien'slaq. rt: 80 Ochsen, 28 10 Iungrinder, ^e. Erlös aus je 1. 3843 (letzter 3841 (37M, S), 2. 3514 (34 1-34), 2. 17-23 i7), 2. 61-64 (58 1385), 2. 8284 tes bei Großvieh

,emarkk, 8. Seph »ndgewicht ge-han- Kühe und Rindet 509 Schweine 78 150 Arbeitspferde z mit Großvieh; mittelmäßig, aus- ig. Schlachkpferde

rieb 7 Ochsen (7), 8 Kälber (6), 82 t ohne Zuschlag; -40, Kühe 25M lebhaft.

:ine 2430, Läp. 2335, Läufer- hschweine 2025, 1225, Läufer Ä - Besigheim enberg. Milch-

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mit äer Beilage

»Unsere Heimat"

«r. 214

Gegründet 1826.

Tagesspleyel

Frhr. v. Lersner, erster Vertreter Deutschlands auf der ^denskonferenz, warnt in einem offenen Brief an den R hskanzler,einig mit den Millionen Deutschen" vor dem V erbund von Versailles und fordert auf zum Kampf gegen die Schuldlüge von Versailles.

Der LondonerDaily Telegraph" läßt sich aus Genf melden, das Aufnahmegesuch Deutschlands in den Völker­bund könne jeden Augenblick eintresfen.

Am Montag wurde dieGeneralinspeklion" zur Bisikie- runz zunächst der Fabriken und der Schutzpolizei dnrch die lleberwachungsoffrziere der Verbandsstaaken ausgenommen.

Die Pariser «Ere Nouvelle" stellt fest, daß die Begnadi- gim ; im befehlen Gebiet wohl angeordnel worden sei, aber m l ausgeführt werde. Me deutschen Gefangenen seien n'öi nicht frsigelassen. Das sei ein skandalöser Zustand, kr: ist wolle -och von Deutschland auch einen Handelsver- km haben. Das Blatt hätte auch ein Nachdenken dar- Wrr anstelle« dürfen, welchen Wert die Rückkehr der Aus- ic iesenen habe, solange die Franzosen ihre Wohnungen be- , agnahmt halten.

Lin vaterländischer Tag. der von den vereinigten vaker- tänMchen Verbänden am Sonntag in Münster (Wests.) ab- o-- iten, und zu dem General Ludendorsf erscheinen sollt«, Ist verboten worden.

Der tschechische Kriegsminister Udrzal ist nach Paris gS teifi, um mit dem französisechn Generalsiab festzulegen, wir die gegenseitige militärische Unterstützung im Kriegsfall durchzusühren sei.

Zahlreiche englische Abgeordnete werden nach Ulster kom­men. um die Grenzstreilfrage zwischen Ulster und Südirland zu prüfen. Das Kabinett von Ulster hält am Dienstag eüu Sitzung ab.

Die Zahl der Arbeitslosen in Erigland betrug am 1. Sep lember 1 182 700, ist also gegen den 25. August um 13 622 gestiegen.

Zn der Mongolei soll ein Aufstand ansgebrochen sei».

Zn Honduras (Mittelamerika) ist wieder eine^kleine Revo- rtion aus " .

schiert auf

Won ausgebrochen.

if Tegucigalpa.

Der Führer. General Verrera mar-

8

831

Das schlechte Gewissen

Herriots Drohung

In London wurde dieNeugestaltung der internatio­nalen Politik" angebahnt, in Genf wurde sie fortgesetzt. Nur hat Herriot der deutschen Regierung einen recht gehässiger Hieb versetzt, indem er sie wissen ließ, -daß der Brief des Reichskanzlers Marx, der den Widerruf des Kriegsschuld- anerkenntnisses ankündi-gte, in Paris den denkbar schlechte­sten Eindruck gemacht habe.

Herriot hat aber seine Verstimmung sowohl in Genf als auch in Meaux. wo er aus Anlaß des 10. Jahrestags dei Marneschlacht sprach, mit Poincare'scher Schärfe aus das Ge­biet der öffentlichen Drohung hmübergezogen. I« Meaux sagte er:Ich habe in Genf angesichts der ganzer Welt gesprochen und es sollte mich wundern, wenn mein« Worte nicht auch dort gehört werden, wo man glaubt, de, Welt einreden zu können, daß Belgien 1914 Deutschland an­gegriffen habe."

Damit ist der kleine diplomatische Schritt zur großer Staatsaktion geworden, und Parteien und Volk haben wie­der einmal auszubaden, was einige wenige Staatsmännei vielleicht ganz gut unter sich hätten ausmachen können. Uni> das Schlimmste: Die Bombe platzte, als Kanzler und Außen­minister in Urlaub gegangen und der Reichstag aus dev l5. Oktober vertagt worden war. Eine frühere Ein­berufung ist zwar vorgesehen. Aber bis die Volksver­treter wieder herbeigeholt oder doch die Mitglieder des Aus­wärtigen Ausschusses zusammengetrommelt sind, vergeht kost­bare Zeit. Auch das Rumpfkabinett, das gestern in alle, kile tagte, kann ohne seine Häupter keinen entscheidender Entschluß fassen. Unterdessen gehen die Ränke gewisser fran- Mscher Hetzer weiter. Schon in Genf, als die Ministerprä- jwenten Englands und Frankreichs noch anwesend wäre» bürden die Gerüchte von einer schnellen Mitteilung des deutschen Schuldwiderrufs zum Vorwartt» genommen, um die Abrüstungsbestrebungen und sonstigen Pläne Mac Do­nalds zu bremsen. Dann wieder wurde aus Paris gemel­det, Dr. Marx habe in besonderen Briefen an Herrioi ano Mac Donald wegen des Widerrufs sondiert. Rich- u g ist nur, daß der amtliche Brief des Reichskanzlers cm Donald und Herriot eine Fühlung bedeutetes,Ein end- zultüger Beschluß der Rsichsregierung, zu welcher Zeit uni zu welcher Gelegenheit die Widerrufsnote übsrreichtz-perder Me, lag nicht vor. Man ist nun der Meinung, es so -M'-überflüssig gewesen, daß der Kanzler die Bekannt,gab« W ,s in -ttnem vorangehenden Schreiben ankün-

Nagoläer Dagblatt

SLrlsUettun«, Druck und «erlag von G. W. 8 als er Marl Zatleri viagald,

mit illustrierter Sonntag sbeilage

Zeierftunäen"

Donnerstag den 11. September 1S24

b'gte. Dadurch sei der französischen Regierung die denrM- xende Rüge erst ermöglicht worden. Die fertige Tatsache »es Widerrufs wäre ohne weiteres hingenommen worden lluf jeden Fall liegt eine ernste und kritische Wendung vor nämlich ein Angriff Frankreichs, geboren aus dem schlech­ten Gewissen und der Furcht, Deutschland könnte st cascher Folge in der Weltmeinung sein Ansehen wiederher- tcllen und auch hinsichtlich der Entschädigungen entlaste! werden. Frankreich siegt vielleicht wieder mit seinem Stand­punkt. Aber die deutsche Diplomatie wird sich nicht ein- jchüchkern lassen dürfen.

Die Wiederherstellung der deutschen Wirtschaftseinheit

Um Mitternacht zum 9. September ist die Zollschranke zwischen dem besetzten und dem unbesetzten Deutschland ge­fallen. Neben der dieser Tage erfolgten Freigabe des Per­sonenverkehrs ist dies der wichtigste vorbereitende Schrtt! zur Wiederherstellung derfiskalischen und wirtschaftlicher Einheit Deutschlands", die die Voraussetzung für das Ge- lingen des Dawes-Planes ist. An weiteren Maßnahmer der allernäck.sten Zeit kommt die Aufhebung der Ingenieur­kommission und die Rückgabe der Eisenbahnen an die new Reichsbahngesellschaft in Betracht. , ,

An die Wiederkehr der nationalen Wirtschaftsemhei- rvird man sich rasch gewöhnen und das Vorausgegangew bald vergessen; an den übernommenen Lasten aber, die da« Lösegeld darstellen, wird man noch lange schwer zu trager haben. ^ .o ^

Ueber die Zustände, die die gewaltsame Vernichtung de, deutschen Wirtschaftseinheit an Rhein und Ruhr gezeitigt hatte, unterrichtet uns ein erschütterndes Dokument, di« Denkschrift, die von der Reichsregierung seinerzeit den Dawes-Ausschuß beim Beginn seiner Arbeiten unterbreite, wurde. Wir finden darin die Feststellung, daß aus 33 00( Quadratkilometern deutschen V-c-drns an Rhein und Rust mit über zehn Millionen Einwohnern seit-Januar 1923 di» deutsche politische und wirtschaftliche Verwaltung nahezr völlig ausgeschaltet und die wichtigsten Garantien für di« persönliche Freiheit beseitigt sind.

Dieses System, LasLoch im Westen" und die Binnen­zoll-Linie, macht nun Wieder normalen Verhältnissen Platz Dies bedeutet, wie die amtliche Denkschrift sagt, daß das unbesetzte Gebiet seine Rohstoffbasis (Kohle, Eisenh-albzeux usw.) für seine weiter verarbeitenden Industrien wieder innerhalb der Reichsgrenzen findet und nicht mehr im Aus­land suchen muß englische Steinkohle, wodurch unse-rc Handelsbilanz so schwer belastet wurde. Andererseits erhal­ten -die Fertigindustrien des unbesetzten Gebietes, vor allem Maschinen-, Textil- und Bekleidungsindustrie, den Markt -des besetzten Gebiets zurück. Besetztes wie unbesetztes Gebiet sind fortan nicht mehr durch gewaltsame Abschnürung von­einander genötigt, ihre Erzeugnisse infolge des erschwerten Znlandsabsahes auf dem Weltmarkt zu verschleudern. Me wirtschaftliche Verflechtung von Rhein und Ruhr mit dem gesamten Reich wird wiederhergestellt. Einer der schlimm­sten politischen Willkürakte gegenüber der Wirtschaft tritt endlich außer Kraft. Ohne Zweifel ist die günstige Aus­wirkung schon binnen kurzem in Gestalt erhöhter Auftrags- nnd Beschästigungsziffern zu erwarten. Es sei erwähnt, daß von der gesamten Arbeiterschaft der deutschen Hüttenindu­strie 60, des deutscl)en Bergbaus 58, der deutsä?en chemisch« FnVustrie 32 und der deutschen Metallverarbeitung 2L Pra- >Ag Rhein und Ruhr entfallen.

Daß heute eine deutsche Wirtschaftseinheit überhaupt noch herzustellen war, verdanken wir in erster Reihe jenen zehrz Millionen deutscher Mitbürger, die in schwerster Zeit dem Reich die unerschütterliche Treue gewahrt, die auch für jeden einzelnen unter uns gelitten haben. Um ihnen die Freiheit wieder zu erringen, haben wir die Reichseisenbahn-Ein­nahmen, einen Teil des industriellen Ertrags, der Ein­künfte aus Zöllen und indirekten Steuern für Zahlungs- poeck-e zur Verfügung gestellt. Und das Reich ist heute wieder ein Wirtschaftskörper, eine Verwaltungseinheit. Gemeinsame Arbeit ist künftig der Weg zur gemeinsamen Freiheit für alle Teile des deutsche» Vaterlands.

Fernsprecher Nr. 29.

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Telegramm-Adresse: »esellschaster Nagold.

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V8. Jahrgang

Die Staatsverfassungen des Erdballs

Von Prof. Dr. Walter Anderssen Im Jahre 1914 gab es 57 unabhängige Staaten, wovon 29 Monarchien (Albanien eingerechnet) und 26 Republiken waren. Seither hat sich das Verhältnis zugunsten der Re­publiken weit mehr als umgekehrt. Im Weltkrieg ist ein Staat verschwunden, nämlich das monarchische Montenegro, das in Jugoslawien aufgegangen ist. Mer Monarchien, nämlich Rußland, Oesterreich Deutschland und die Türkei, haben sich in Republiken verwandelt, und von acht neu gegründeten europäischen Staaten sind sieben, nämlich Est­land, Finnland, Lettland, Litauen, Polen, Danzig und di« Tschechoslowakei von vornherein als Republiken gebildet worden, und nur Ungarn, das ursprünglich auch diese Staols- form angenommen batte, ist inzwischen in r-ie Reihe der

Monarchien zurückgekehrt. Dazu kommen noch fünf neu er» richtete, durch Loslösung von -er türkische» Oberhoheit ent­standene Monarchien, nämlich Aegypten rmd die vier ara­bischen Kleinstaaten Hodschas, Assir, Jemen und Nedschd. Demnach haben sich die unabhängigen Staaten um 13, mrb hin auf 69 vermehrt, wobei 39 Republiken W Monarchien gegenüberftehen.

Neue Nachrichten

Die Deutschnakionaten und der widerruf

Berlin, 10. Sept. Die Führer der Deutschnattonalen Voll spartet wurden bei Staatssekretär Maltzahn vorstellig, daß die Absendung des Widerrufs der SchuÄüge zu lang« verzögert worden sei. Daraus sei es zurückzusühren, daß nun Schwierigkeiten entstanden seien. Cs werde erwartet, daß die versprochene Absendung nunmehr ehestens erfolge. Der Staatssekretär erwiderte, die Regierung halte die Äb- sendung nach wie vor für notwendig, doch müsse sie sich den richtigen Zeitpunkt Vorbehalten.

Die Demokratische und die Sozialdemokratische Partei treten für eine Vertagung der Widerrufsnots ein mit der Behauptung, Deutschland würde sich dadurch in eine ungeheure Gefahr begeben. Die Gewerkschaften haben beschlossen, eine Abordnung an Reichspräsident Ebert nach Freudenstadt zu senden, um gegen die Absendung der Note Einspruch zu erheben.

Vertreter der Deutschen Volkspartei, des Zentrums und der Demokraten hielten gestern im Reichstagsgebäude Be­sprechungen über den Widerruf. In der Reichskanzlei war nichts davon bekannt, daß der Reichskanzler seinen Urlaub abbrechen werde.

Tschechenfrmmcl

Prag, 10. Sept. In der deutsch-böhmischen Provinzstadi Sanz. die 16000 Deutsche und nur 1800 Tschechen zählt, wurde das deutsche Theater unter Beihilfe von bewaffnete»; Gendarmen von den tschechischen Behörden gewaltsam ge­öffnet und zwei tschechische Vorstellungen abgehalten. Wäh­rend der Aufführungen waren vor diesem Theater bewaff­nete Gendarmen postiert.

Vom Völkerbund

Genf, 10. Sept. In der heutigen Sitzung des Völker­bunds erschien der österreichische Bundeskanzler Dr. Sei- pet. Motta begrüßte und beglückwünschte ihn zur Gene­sung von dem abscheulichen Anschlag; möge es chm vergönnt sein, weiter mitzuarbeiten an dem Wiederaufbau Oester­reichs, der mit dem hilfreichen Schutz des Völkerbunds sc glücklich begonnen worden sei. (Die Oesterreicher sind be­kanntlich anderer Meinung. D. Sehr.) Dann sprach der Ver­treter Chinas, Tang Tsai Fu. Hymans wendete sich scharf gegen den ungarischen Grafen Apponyi, der sich in seiner gestrigen Rede beklagt hatte, daß die Volksminderheiten beim Völkerbund keine Gerechtigkeit finden.

Frankreich beteiligt sich «m der Enkschädigrmgsanlerhe

Paris. 10. Sept. DerMatin" berichtet, die französischen Bankiers werden 10 Millionen Dollar auf die amerikanische Entschädigungsanleihe von 800 Millionen Goldmark zeich­nen, nach dem die amerikanischen Bankiers ihnen vorgestellt hatten, daß das Geld ja nicht Deutschland zugute komme, es sei auch nicht in Goidmark, sondern in Dollar zu zeichnen; acht Prozent Verzinsung 'seien doch ein gutes Geschäft.

Abstriche in de« französischen Heerescmsgaben

Paris, 10. Sept. An den im Staatshaushalt für 1985 vorgesehenen Heeresausgaben sollen merkbare Abstriche ge­macht werden, ohne daß jedoch irgendeine Heereseinrichtung vermindert werden müßte.

Der Papst über die Politik

Rom. 10. Sept. Äudenten, die vom sucharistischen Kon­greß in Palermo zurückkehrten, brachten dem Papst im Vati­kan eine Huldigung dar. In einer Ansprache sagte Pius Xl.: Es werde behauptet, der Papst solle sich nicht um Politik kümmern. Wenn sich aber die Politik dem Altar nähere, dann habe Kirche und Papst die Pflicht, den Katholiken An­weisungen und Richtlinien zu geben. Es sei bedauerlich, daß es Katholiken gebe, die bei einer Partei Mitwirken, die sich als nichtkonfessionell bezeichnen. Die Lehre sei falsch, daß irgend ein Zweck der öffentlichen Wohlfahrt die Verbindung mit dem Bösen rechtfertige. Diese Verbindung, die nur eins materielle sein könne, könnte nur durch die Notwendigkeit gerechtfertigt werden, einein noch größeren Uebel zu begeg­nen. Die Zusammenarbeit der Katholiken mit den Soziali­sten in andern Ländern fei etwas anderes; erstens gebe es Verschiedenheiten der Verhältnisse und der geschichtliche« Voraussetzungen, dann gebe es einen Unterschied zwischen der Mitarbeit mit einer Partei, dieschouimBesitzde« Macht sei und der Begünstigung des Auskommens diese, Partei. Der Papst bedauerte, daß die Katholiken sich unter» einander bekämpfen.

Rener Anschlag in Bukarest

Bukarest. 10. Sepk. 3n dem Fort Afumahi wurde eist Lager von Sprengstoffen in die Lust gesprengt. Der Schcü